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MAGAZIN<br />

11<br />

BÖRSEN/MESSEN/MÄRKTE<br />

■ Klasse statt Masse<br />

Josef Langl, Ringstraßenbaustelle; Wienmuseum, Wien<br />

und des Fortschrittsoptimismus. Um 1850<br />

hatte Wien 550.000 Einwohner, in den<br />

1870er-Jahren waren es über eine Million.<br />

Die Gründerzeit war eine der dynamischsten<br />

Phasen, die Wien jemals erlebt hat. Im<br />

Stadtbild, in der Modernisierung der Infrastruktur,<br />

aber auch in Kultur und Lebensstil<br />

kam es zu Neuerungen, die Wien<br />

gravierend veränderten und bis heute prägen.<br />

Motor der Entwicklung war das liberale<br />

Besitzbürgertum. Epochale Projekte<br />

Nach dem Abbruch der Stadtmauern wurde<br />

Wien ab den 1860er-Jahren radikal umgebaut.<br />

Das opulente „neue“ Wien entlang<br />

der Ringstraße mit ihren öffentlichen Bauten<br />

und den Palais der „Geldbarone“ demonstrierte<br />

den weltstädtischen Ehrgeiz<br />

einer Gesellschaft im Umbruch. Dieser<br />

fand in der Architektur ebenso seinen Ausdruck<br />

wie in den opulenten Luxusprodukten<br />

des Kunstgewerbes. 1873 wurde die<br />

Hochquellenwasserleitung fertiggestellt,<br />

mit der die Versorgung der rasant wachsenden,<br />

aber hygienisch rückständigen<br />

Stadt mit gesundem Wasser gesichert<br />

werden sollte. Ein anderes epochales<br />

Großprojekt war die Donauregulierung:<br />

Sieben Jahre lang wurde das neue,<br />

schnurgerade Flussbett ausgebaggert.<br />

Auch der neue Zentralfriedhof wurde in jenen<br />

Jahren angelegt. Die rasante Stadterweiterung<br />

führte zu einer sozialräumlichen<br />

Segregation zwischen Zentrum und Peripherie.<br />

Massenzuwanderung und die Zunahme<br />

des Industrieproletariats brachten<br />

Wohnungsnot und Elend mit sich. Um<br />

1870 begann auch die von Spekulation<br />

getriebene Anlage der Außenbezirke mit<br />

monotoner Rasterbebauung.<br />

Im Zentrum der Schau steht die Weltausstellung.<br />

Sie war die erste, die nicht in London<br />

oder Paris stattfand, und die bisher<br />

größte. Auf dem Gelände im Prater befanden<br />

sich riesige Bauten, darunter die 800<br />

Meter lange Industriehalle und der 80 Meter<br />

hohe Kuppelbau der Rotunde, die zu<br />

einem neuen Wiener Wahrzeichen werden<br />

sollte. Zahlreiche Exponate von damals<br />

sind in der Ausstellung zu sehen. Es kamen<br />

sechs Millionen Besucher, doch die<br />

Ziele wurden nur zum Teil erreicht. Nach<br />

der Eröffnung gab es einen Börsensturz,<br />

mit dem die überhitzten Boomjahre zu Ende<br />

gingen. Auf die „fetten Jahre“ folgte eine<br />

tiefe Krise. (Bis 28. September).<br />

Telefon: 0043/1/50587470<br />

Ringstraßenbaustelle; Wienmuseum, Wien<br />

Am Pfingstmontag, dem 9. Juni findet die<br />

9. Raritätenbörse in der Zeche Carl in Essen<br />

statt – die Kultbörse für Design und<br />

Schätzchen. Als Veranstaltungsort dienen<br />

die stimmungsvolle Maschinenhalle sowie<br />

das Außengelände des Industriedenkmals<br />

Zeche Carl. Die Raritätenbörse Ruhrgebiet<br />

ist ein internationaler Treffpunkt von<br />

Sammlern und Händlern hochwertigster<br />

Originale. Auf dieser Veranstaltung sind<br />

eine große Auswahl an Raritäten, Unikaten<br />

und Originalen zu finden. Auf der einmal<br />

im Jahr stattfindenen Veranstaltung ist ein<br />

einzigartiges Angebot artverwandter Themen<br />

in einer kompakten Veranstaltung zu<br />

sehen. Eine begrenzte Auswahl von Ausstellern<br />

aus dem In- und Ausland werden<br />

unter dem Motto „Klasse statt Masse“<br />

Objekte aus den Bereichen Design der<br />

20er-, 50er-, 70er-Jahre (Möbel, Gebrauchgegenstände,<br />

Lampen, Industriedesign,<br />

Art déco, Jugendstil, etc., Objekte<br />

aus den 50er-Jahren (Schallplatten,<br />

Kleidung, Schmuck, Möbel, Gebrauchsgegenstände,<br />

Jukeboxen, Flipper, etc.),<br />

alte Reklame und historische Werbung<br />

(Emailschilder, Blechschilder, Blechdosen,<br />

Werbefiguren, Automobilia und andere<br />

Reklameobjekte aus dem Tante-Emma-Laden<br />

von 1890 bis 1970), Objekte<br />

aus den 70er-Jahren (Schallplatten, Kleidung,<br />

Schmuck, Möbel, Gebrauchsgegenstände,<br />

Lampen, Objekte aus Kunststoff,<br />

Design), Alte Technik (Photografika,<br />

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