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Trödler Plakate (Vorschau)

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LESERFORUM<br />

5<br />

breitung so gut wie anonym geblieben ist,<br />

stellt das Porträt von Mozart dar, das die<br />

Silberfolienverpackungen der „Mozart-Kugeln“<br />

der Paul Reber GmbH & Co. KG in<br />

Bad Reichenhall ziert. Dieser weltgrößte<br />

Hersteller von Mozart-Kugeln, seit 140<br />

Jahren im Besitz der Familie Botzleiner-<br />

Reber, stellt circa eine halbe Million Mozart-Kugeln<br />

täglich her. In süßer Erinnerung<br />

bleibt der Mozartmaler Lechner beim<br />

Genuss dieser Kostbarkeiten wohl nicht,<br />

aber er hat hoffentlich eine wöchentliche<br />

Packung vom Hersteller auf Lebenszeit erhalten.<br />

Der Wert von Lechners schönen<br />

Dorfansicht, irgendwo während des Ersten<br />

Weltkriegs gezeichnet, liegt bei etwa<br />

80 Euro. Dr. Graham Dry, München<br />

■ Plastisches Bild<br />

?<br />

Ich bitte Sie, folgendes Bild zu begutachten.<br />

Es ist ca. 18 x 23 cm groß und<br />

das Motiv ist das „Würzburger Käppele“<br />

Ich hätte nun folgende Fragen dazu: Aus<br />

welchem Material besteht das Bild? Aus<br />

welcher Zeit könnte es stammen und welchen<br />

Wert kann man dafür ansetzen?<br />

Rudolf Batzner, o.O.<br />

!<br />

Aus einem erhöht liegenden Wald schaut<br />

man auf eine weitläufig angelegte Klosteranlage<br />

mit doppeltürmiger Kirche und<br />

davor liegenden Feldern und parzelliertem<br />

Nutzgarten hinab. Es bildet ein topografisch<br />

genaues Bild ab. Es ist zu vermuten,<br />

dass es sich bei diesem Bild um eine Art<br />

besseren Andenkens handelt, das in Serie<br />

durch die teilweise Aufbringung von vormodellierter,<br />

d. h. aus einer Model stammenden<br />

Kunstmasse auf einem Holzbrett,<br />

produziert wurde. Nach der Trocknung<br />

der Masse wurde mit der Hand nachgearbeitet<br />

und vielfarbig bemalt, die Landschaft<br />

im Hintergrund nach Vorlage hinein<br />

gemalt. Technisch ist das ganze ganz raffiniert<br />

und überzeugend gemacht und vielleicht<br />

hat ein Erfinder seine um 1900 entstandene<br />

Vorgehensweise patentieren<br />

lassen. Interessant ist die Perspektive, aus<br />

der das Bild konzipiert wurde, denn die<br />

ganz nahe stehenden und daher übernatürlich<br />

großen Fliegenpilze im linken<br />

Vordergrund deuten eigentlich auf einen<br />

Maler hin, der selbst nicht sehr weit über<br />

dem Boden steht. Es handelt sich also vielleicht<br />

um einen von Schneewittchens sieben<br />

Zwergen, der sich gerade in einer<br />

Mußestunde einen Blick auf die weite Welt<br />

aus dem Schutz des Waldes hinaus gönnt.<br />

Das auch in der äußeren Form skurrile,<br />

nicht signierte Bild, das zum Teil an Kinderbuchillustrationen<br />

erinnert, kann mit etwa<br />

50 Euro bewertet werden.<br />

Dr. Graham Dry, München<br />

■ Holzschnitt<br />

?<br />

Seit Jahren lese ich mit Interesse und<br />

Begeisterung Ihre Zeitschrift. Heute<br />

möchte ich Sie einmal um Ihre Hilfe bitten:<br />

Noch zur Zeit von Gulden habe ich auf einem<br />

Flohmarkt in Nordholland einen Holzschnitt<br />

gekauft. Ich habe ihn dann neu rahmen<br />

lassen. Er ist schwarz und rot auf etwas<br />

gelblichem, dünnem Papier, 16 cm<br />

breit, 22 cm hoch. Signiert ist er mit „J.S.“<br />

Links unten steht „originale houtsnede (=<br />

Originalholzschnitt), die Signatur ist kaum<br />

lesbar, vielleicht J Schuj...? Ich vermute,<br />

dass er aus der Zeit des Expressionismus<br />

stammt? Wäre auch eine Wertangabe<br />

möglich?<br />

Hiltrud Fritsch, Essen<br />

!<br />

Der zweifarbige Holzschnitt, auf dem<br />

zwei Kakteen vor einem Fenster zu sehen<br />

sind, stammt aus der Zeit um 1930.<br />

Anhand der Fotos und der Angaben zur<br />

Künstlersignatur ist es leider nicht möglich,<br />

die Identität des Künstlers zu bestimmen.<br />

Die Künstlerlexika verzeichnen keinen<br />

Künstler, dessen Name mit „Schuj...“<br />

oder „Schuij...“‘ anfängt, auch die Initialen<br />

„JS“ lassen sich keinem zeitlich relevanten<br />

Grafikkünstler zuordnen. Da es sich vermutlich<br />

um einen professionellen Künstler<br />

handelt, müsste die Signatur, die auf den<br />

eingesandten Fotos nicht zu erkennen ist,<br />

anders gedeutet werden. Als Farbholzschnitt<br />

eines noch anonymen, guten<br />

Künstlers hat das fröhliche Kaktusbild einen<br />

Wert von etwa 40 Euro.<br />

Dr.Graham Dry, München<br />

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