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Igel auf Walz<br />
schlossen uns, einen 10-tägigen Trip durch<br />
die Gobi mitzumachen. Also sassen wir<br />
eines Tages zu elft in einem russischen<br />
„VW-Bus“ und düsten los: der Fahrer, Zitzke<br />
mit ihrem Mann, eine Engländerin, eine<br />
Französisch, drei Ossis und wir drei.<br />
Auf der ganzen Reise gab es vier vorgesehene<br />
Anlaufpunkte zum übernachten: die<br />
ersten beiden in der Gobi, der dritte in der<br />
sogenannten Grüör-Schlucht, der Vierte bei<br />
einem malerischen Wasserfall, dessen Name<br />
mir entfallen ist. An all diesen Orten hatten<br />
die Nomaden eine Gästejurte für die Touris<br />
parat. Die E tappen dazwischen waren reine<br />
Improvisation: fing es an zu dunkeln, fuhr<br />
man auf die erstbeste Jurte zu und fragte<br />
zwecks Koch und Schlafgelegenheit. Ich<br />
weiss zwar nicht, was unsere Reiseführerin<br />
jeweils bezahlte, da alles im Preis inbegriffen<br />
war, jedenfalls wurden wir kein einziges Mal<br />
abgelehnt und die L eute waren sehr gastfreundlich.<br />
Ab und zu zu gastfreundlich: mit<br />
wieviel Beherrschung würgten wir doch so<br />
manchen auf dem Jurtendach getrockneten<br />
Ziegenkäse (oder war es Quark?) herunter<br />
und durften mit gegorener Stutenmilch<br />
(Airak) nachspülen. Man muss mit dem<br />
Zeug aufgewachsen sein, um es zu mögen.<br />
Einer der Höhepunkte kam gewiss gegen<br />
Ende der Reise, als es in einem „Dorf“ (10<br />
Jurten und 2 Ställe) hiess, dass am nächsten<br />
Tag ein Nahdam-Fest stattfinden würde.<br />
Das ist ein Anlass, bei welchem traditionelle<br />
Wettkämpfe – Pferderennen, Ringen und<br />
Bogenschiessen – veranstaltet werden. Mit<br />
Motorrädern, Jeeps, doch vorwiegend mit<br />
Pferden strömten hunderte von L euten aus<br />
dem Nichts ins „Dorf“. Für uns war vor<br />
allem das 20 Kilometer lange Pferderennen<br />
sehr beeindruckend, welches in gestrecktem<br />
Galopp von fünf bis maximal zwölfjährigen<br />
Knirpsen (!) absolviert wird, weil Erwachsene<br />
mehr wiegen. Allgemeines Aufsehen<br />
erregte unser „Hardliner“ und bekennender<br />
Odin-Verehrer (tja....) Steffen aus Weimar,<br />
als er sich beim Ringkampf anmeldete und<br />
in der ersten Runde nur knapp verlor.<br />
Zusammengefasst war diese Reise trotz<br />
langen Autofahrten eines meiner grössten<br />
Erlebnisse auf Wanderschaft.<br />
Nach dieser Tour überlegten wir uns, ob wir<br />
mit den drei Ossis per Zug weiter nach<br />
Peking fahren sollen. Doch ein Kneipenbesuch<br />
in Ulan Baator machte uns einen Strich<br />
durch die Rechnung. Ein hohes Tier der<br />
„Gemeinschaftstechnischen Zusammenarbeit“<br />
Deutschlands (GTZ) mit anderen<br />
Worten eine vom deutschen Staat finanzierte<br />
Entwicklungs-Hilfsorganisation erkannt uns<br />
wegen unserer Kluft als Wandergesellen und<br />
wusste Arbeit für uns.Erdüse morgen zurück<br />
nach Deutschland, gebe uns aber die<br />
Adresse vom GTZ-Chef der Mongolei. So<br />
kam es, dass wir mit jenem kurz zusammensassen<br />
und verabredeten uns auf den Montag,<br />
um den Arbeitsvertrag und Einzelheiten<br />
zu klären. Dabei erfuhren wir auch, dass die<br />
Gesellen, die vor einem Jahr in Ulan Baator<br />
waren, für die selbe Organisation arbeiteten.<br />
Gesagt, getan, am Montag fanden wir uns im<br />
GTZ-Büro ein und uns wurden die Projekte<br />
vorgestellt: Einerseits ging es darum, das<br />
mongolisch-staatliche Holzforschung-<br />
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