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AKTIV! Gegen sexualisierte Gewalt - Arbeitsgemeinschaft der ...

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Prävention<br />

7<br />

• Sich im Internet sicher bewegen;9<br />

• Eltern miteinbeziehen.<br />

Wie die pädagogische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem<br />

Thema aussieht, hängt wesentlich von <strong>der</strong> Stufe und<br />

damit dem Alter ab. Wichtig ist eine altersangemessene<br />

Beschäftigung, die Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

nicht überfor<strong>der</strong>t und nicht unangenehm berührt.<br />

Präventionsarbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

bietet vielfältige Möglichkeiten, Gruppenstunden,<br />

Projekte, Fahrten und Lager mit neuen Ideen und<br />

Anregungen zu bereichern. Welche Gruppe hat<br />

schon ein Gefühlsmemory gespielt? Welche Ranger-Rover-Runde<br />

hat schon ein Projekt zum Thema<br />

»Grenzen« gemacht? Warum nicht in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>stufe<br />

Mutmachmärchen vorlesen? Präventionsarbeit<br />

muss nicht unbedingt etwas mit Sexualität zu<br />

tun haben und im Zusammenhang mit <strong>sexualisierte</strong>r<br />

<strong>Gewalt</strong> stehen. Präventionsarbeit kann bedeuten:<br />

Tolle Spiele spielen, spannende Geschichten<br />

hören, interessante Gespräche führen und Neuland<br />

betreten.<br />

Wichtig ist, dass wir uns selbst nicht überfor<strong>der</strong>n.<br />

Ohne die Unterstützung von verbandsinternen und<br />

-externen Fachkräften ist Präventionsarbeit kaum<br />

leistbar. Sprecht die hauptberuflichen Referentinnen<br />

und Referenten <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bundesebene<br />

an. Sie helfen euch, geeignete Fachkräfte zu<br />

finden.<br />

Vielleicht ist es ja eine Utopie zu hoffen, dass es im<br />

VCP keine Grenzverletzungen und keine <strong>sexualisierte</strong><br />

<strong>Gewalt</strong> mehr gibt. Aber an<strong>der</strong>erseits können wir<br />

in klassischer pfadfin<strong>der</strong>ischer Tradition das Unmögliche<br />

versuchen und dabei unser Bestes tun.<br />

7.4 Präventionsgrundsätze 10<br />

Die folgenden Erziehungsgrundsätze können Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche gegen <strong>sexualisierte</strong> <strong>Gewalt</strong> stärken.<br />

Sie zu vermitteln, ist Grundlage <strong>der</strong> Präventionsarbeit.<br />

Sie sind jedoch keine Garantie dafür, dass ein<br />

Kind o<strong>der</strong> ein Jugendlicher keine <strong>sexualisierte</strong> <strong>Gewalt</strong><br />

erlebt. Sie ersetzen auch nicht die Verantwortung<br />

Erwachsener, die <strong>sexualisierte</strong> <strong>Gewalt</strong> befürchten<br />

o<strong>der</strong> beobachten.<br />

1. Dein Körper gehört dir!<br />

• Du bist wichtig und du hast das Recht zu bestimmen,<br />

wie, wann, wo und von wem du angefasst<br />

werden möchtest.<br />

9 Bei Kin<strong>der</strong>n unter 14 Jahren ist dazu das Einverständnis <strong>der</strong> Erziehungsberechtigten<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

10 Quelle: Verein Limita, Zürich – Fachstelle zur Prävention sexueller Ausbeutung<br />

von Mädchen und Jungen.<br />

2. Deine Gefühle sind wichtig!<br />

• Du kannst deinen Gefühlen vertrauen. Es gibt<br />

angenehme Gefühle, da fühlst du dich gut und<br />

wohl. Unangenehme Gefühle sagen dir, dass etwas<br />

nicht stimmt, du fühlst dich komisch. Sprich<br />

über deine Gefühle, auch wenn es schwierige<br />

Gefühle sind.<br />

3. Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen!<br />

• Es gibt Berührungen, die sich gut anfühlen und<br />

richtig glücklich machen. Aber es gibt auch solche,<br />

die komisch sind, Angst auslösen o<strong>der</strong> sogar<br />

wehtun. Niemand hat das Recht, dich zu<br />

schlagen o<strong>der</strong> dich so zu berühren, wie und wo<br />

du es nicht willst. Manche Leute möchten so berührt<br />

werden, wie du es nicht willst. Niemand<br />

darf dich zu Berührungen überreden o<strong>der</strong> zwingen.<br />

4. Du hast das Recht, nein zu sagen!<br />

• Es gibt Situationen, in denen du nicht gehorchen<br />

musst.<br />

5. Es gibt gute und blöde Geheimnisse!<br />

• Gute Geheimnisse machen Freude und sind<br />

spannend. Blöde Geheimnisse sind unheimlich<br />

und sind schwer zu ertragen. Solche darfst du<br />

weitererzählen, auch wenn du versprochen<br />

hast, es niemanden zu sagen.<br />

6. Sprich darüber, hole Hilfe!<br />

• Wenn dich etwas bedrückt o<strong>der</strong> du unangenehme<br />

Erlebnisse hast, rede darüber mit einer Person,<br />

<strong>der</strong> du vertraust. Höre nicht auf zu erzählen,<br />

bis dir geholfen wird.<br />

7. Du bist nicht schuld!<br />

• Wenn Erwachsene deine Grenze überschreiten<br />

– egal, ob du Nein sagst o<strong>der</strong> nicht – sind immer<br />

die Erwachsenen verantwortlich für das, was<br />

passiert.<br />

<strong>AKTIV</strong>! gegen <strong>sexualisierte</strong> <strong>Gewalt</strong> 29

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