Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen! - Pfarre Moosbrunn
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Donnerstag, 12. Januar<br />
Hl. Aelred von Rievaulx<br />
Geboren 1109, Zisterzienser, er<br />
starb am 12. 1. 1167. Auslegung<br />
<strong>des</strong> Evangeliums: Als Jesus zwölf<br />
Jahre alt wurde: „Jetzt möchte ich<br />
auf dich zurückkommen, geliebter<br />
Sohn, denn du möchtest Christus<br />
gleichförmig werden und<br />
enger den Spuren Jesu folgen,<br />
wenn es mir gelingt, mit Hilfe<br />
<strong>die</strong>ses Evangeliums dir deinen<br />
Fortschritt vor Augen zu führen,<br />
so dass du auf <strong>die</strong>sen Blättern<br />
lesen wirst, was du innerlich in<br />
dir selbst als süße Erfahrung<br />
empfin<strong>des</strong>t. Von der Armut<br />
Bethlehems herkommend gelangtest<br />
du zu den Reichtümern Nazareths<br />
und im zwölften Jahre<br />
stiegst du von den Blüten Nazareths<br />
hinauf zu den Früchten<br />
Jerusalems. Diese heiligen Wahrheiten<br />
sammeltest du nicht so<br />
sehr aus den Büchern als vielmehr<br />
aus deinem eigenen Streben.<br />
Wie Bethlehem, wo Christus<br />
arm und gering geboren <strong>wird</strong>,<br />
den Anfang <strong>des</strong> heiligen Lebens,<br />
und wie Nazareth, wo er aufwächst,<br />
<strong>die</strong> Übung <strong>des</strong> Tugendlebens<br />
versinnbildet, so gilt Jerusalem,<br />
wohin der Zwölfjährige<br />
aufsteigt, als erreichtes Schauen<br />
der himmlischen Geheimnisse.“<br />
Aelred von Rieval, Über <strong>die</strong> geistliche<br />
Freundschaft, Trier 1978, 143.<br />
Freitag, 13. Januar<br />
Bethlehem macht uns arm<br />
Hl. Aelred von Rievaulx: „In<br />
Bethlehem <strong>wird</strong> unser Herz arm,<br />
in Nazareth <strong>wird</strong> es reich, in Jerusalem<br />
fließt es über vor Glück.<br />
Der voll Verzicht auf <strong>die</strong> Welt<br />
macht es arm, das Tugendstreben<br />
macht es reich, der Genuss geistiger<br />
Erkenntnisse erfüllt es mit<br />
Freude. Es gilt ja aus dem Tale<br />
der Tränen an den Abgründen<br />
der Versuchungen entlang, über<br />
den langen Weg <strong>des</strong> geistigen<br />
Mühens hinaufzusteigen zu den<br />
lichten Höhen der Betrachtung.<br />
In Bethlehem erhält <strong>die</strong> Kindheit<br />
<strong>die</strong> Weihe eines neuen Umgangs;<br />
noch unfähig, streng zu denken,<br />
verletzt sie niemanden, täuscht<br />
niemanden; frei von Begierden,<br />
unberührt von Eigennutz, verurteilt<br />
niemanden, verachtet niemanden,<br />
begehrt nichts; sie kennt<br />
keine Angst für <strong>die</strong> Gegenwart,<br />
keine Sorge für <strong>die</strong> Zukunft, vertraut<br />
dem Urteil der anderen.<br />
Eine solche Kindheit empfiehlt<br />
uns der hl. Paulus: ‚Wenn jemand<br />
unter euch meint, weise zu sein, so<br />
werde er ein Tor, damit er weise werde’.<br />
Der Herr mahnt im Evangelium:<br />
‚Wenn ihr euch nicht bekehrt und<br />
werdet wie <strong>die</strong> Kinder, so werdet ihr<br />
nicht in das Himmelreich eingehen’.“<br />
Aelred von Rieval, Über <strong>die</strong> geistliche<br />
Freundschaft, Trier 1978, 143.<br />
Samstag, 14. Januar<br />
Sieben Jahre in Nazareth<br />
Hl. Aelred von Rievaulx: „Wenn<br />
in einer solchen Seele, mit solcher<br />
Kindheit begonnen, nach<br />
überstandenen herodianischen<br />
Verfolgungen, <strong>die</strong> Blüten der<br />
Tugenden auf solch fruchtbaren<br />
Boden überreich sprießen, wohnt<br />
sie sieben Jahre in Nazareth, das<br />
ganz passend mit ‚Blüte’ übersetzt<br />
<strong>wird</strong>, und erwartet ruhig das<br />
zwölfte Jahr. Der Acker unseres<br />
Herzens allerdings muss zuerst<br />
mit der Erinnerung an unsere<br />
Sünden und mit dem Eingeständnis<br />
unserer Schwäche gleichsam<br />
gedüngt werden. Dann ist er öfter<br />
mit dem Pflug der Versuchungen<br />
aufzubrechen. Dann<br />
aber werden <strong>die</strong> Samenkörner<br />
der Tugenden keimen und wachsen<br />
und zu Blüten der geistlichen<br />
Werke. Betrachte also den als<br />
Knaben eines Jahres, an dem der<br />
Geist der Furcht <strong>die</strong> alten Laster<br />
und eingewachsenen Begierden<br />
zurückgeschnitten hat. Wenn ihn<br />
dann der Geist der Frömmigkeit<br />
mild und gehorsam gemacht hat,<br />
gelte er als Knabe von zwei Jahren.<br />
Wenn der Geist der Wissenschaft<br />
ihn zur Erkenntnis seiner<br />
Schwäche kommen lässt, hat er<br />
das dritte Jahr erreicht.“<br />
Aelred von Rieval, Über <strong>die</strong> geistliche<br />
Freundschaft, Trier 1978, 143.145.<br />
Sonntag, 15. Januar<br />
Geist der Weisheit<br />
Hl. Aelred von Rievaulx: „Wenn<br />
der Geist der Tapferkeit ihn gegen<br />
alle Versuchungen und Begierden<br />
<strong>des</strong> Fleisches, <strong>die</strong> gegen<br />
<strong>die</strong> Seele kämpfen, gestärkt und<br />
unbeirrbar gemacht hat, bewundere<br />
ihn als Knaben von vier<br />
Jahren. Es trete hinzu der Geist<br />
<strong>des</strong> Rates und lasse ihn mit der<br />
Kraft der Unterscheidung ausgerüstet<br />
als Knaben <strong>des</strong> fünften<br />
Jahres erscheinen. Wenn der<br />
Geist <strong>des</strong> Verstan<strong>des</strong> ihm <strong>die</strong><br />
Betrachtung <strong>des</strong> göttlichen Gesetzes<br />
lehrt, schreitet er fort zum<br />
sechsten Lebensjahr. Das siebte<br />
Jahr führt der Geist der Weisheit<br />
herbei, <strong>die</strong> aus <strong>die</strong>ser Betrachtung<br />
<strong>des</strong> göttlichen Gesetzes hervorgeht<br />
und der strebenden Seele <strong>die</strong><br />
vier Tugenden gleichsam als vier<br />
Jahre schenkt, <strong>die</strong> in ihr glänzen,<br />
und ihr nützen, wie es im Menschenleben<br />
nichts gibt, das ihr<br />
mehr nützen kann. So steht ja<br />
auch von der Weisheit selbst<br />
geschrieben: ‚Sie lehrt <strong>die</strong> Nüchternheit<br />
und Klugheit, Gerechtigkeit und<br />
Tugendkraft, und nichts ist von größerem<br />
Nutzen’. Dies sind <strong>die</strong> Tugenden,<br />
<strong>die</strong> alle vorhergehenden<br />
lenken und ohne sie können <strong>die</strong>se<br />
nicht erworben werden.“<br />
Aelred von Rieval, Über <strong>die</strong> geistliche<br />
Freundschaft, Trier 1978, 145.<br />
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