Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen! - Pfarre Moosbrunn
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Samstag, 28. Januar<br />
Hl. Thomas von Aquin<br />
Geboren 1225, Dominikaner und<br />
Kirchenlehrer, gestorben am 28.<br />
1. 1274: „Es ist nicht daran zu<br />
zweifeln, dass <strong>die</strong> selige Jungfrau<br />
in hervorragender Weise das<br />
Geistgeschenk der Weisheit und<br />
<strong>die</strong> Gnade der Tugenden wie<br />
auch <strong>die</strong> Gnade der Weissagung<br />
empfangen habe. Gleichwohl hat<br />
sie sie nicht empfangen, dass sie<br />
jeglichen Gebrauch <strong>die</strong>ser und<br />
ähnlicher Gnaden hätte, so wie<br />
Christus ihn hatte, sondern gemäß<br />
dem, was ihrem Stande entsprach.<br />
Den Gebrauch der Weisheit<br />
hat sie gehabt in der Beschauung,<br />
gemäß dem Wort:<br />
»Maria aber bewahrte alle <strong>die</strong>se Worte,<br />
sie wägend in ihrem Herzen«; nicht<br />
aber hat sie den Gebrauch der<br />
Weisheit gehabt in der Weise <strong>des</strong><br />
Lehrens. Den Gebrauch der<br />
Weissagung aber hat sie besessen,<br />
wie es offenbar <strong>wird</strong> in dem Gesange,<br />
den sie gemacht hat:<br />
»Hochpreiset meine Seele den <strong>Herrn</strong>«...<br />
Da <strong>die</strong> selige Jungfrau bloße<br />
geistbegabte Kreatur ist, gebührt<br />
ihr nicht Anbetung, sondern nur<br />
Verehrung, jedoch eine höhere<br />
Verehrung als den übrigen Geschöpfen,<br />
weil sie <strong>die</strong> Mutter<br />
Gottes ist..“<br />
Thomas von Aquin, Sentenzen über Gott<br />
und <strong>die</strong> Welt, Einsiedeln 2000, 281.283.<br />
Sonntag, 29. Januar<br />
4. Sonntag im Jahreskreis<br />
Hl. Thomas von Aquin: „Die<br />
Liebe Gottes verursacht das Gute,<br />
das in uns ist, wie <strong>die</strong> Liebe<br />
<strong>des</strong> Menschen hervorgerufen und<br />
verursacht <strong>wird</strong> durch das Gute,<br />
das sich im Geliebten findet. –<br />
Hierdurch aber <strong>wird</strong> <strong>die</strong> Meinung<br />
derer ausgeschlossen, welche<br />
sagen, <strong>die</strong> Gnade Gottes schaffe<br />
keine Wirklichkeit im Menschen;<br />
wie etwa in einem von dem es<br />
heißt, er besitze <strong>die</strong> Gnade <strong>des</strong><br />
Königs, keine Wirklichkeit entsteht,<br />
vielmehr nur in dem König,<br />
den er liebt. Es ist also offenbar,<br />
dass, wer solches behauptet,<br />
darin sich täuscht, dass er den<br />
Unterschied nicht beachtet hat<br />
zwischen göttlicher und menschlicher<br />
Liebe. – Die heilig machende<br />
Gnade bereitet <strong>die</strong> Seele,<br />
Gott zu haben. Dies ist <strong>die</strong> Bedeutung<br />
<strong>des</strong>sen, dass gesagt <strong>wird</strong>,<br />
der Heilige Geist werde geschenkt<br />
im Geschenk der Gnade.<br />
– Durch das Geschenk der heilig machenden<br />
Gnade <strong>wird</strong> <strong>die</strong> Kreatur dahin<br />
vervollkommnet, dass sie nicht allein in<br />
Freiheit <strong>die</strong>ses geschaffene Geschenk<br />
gebrauche, sondern dass sie Gott selbst<br />
genieße. – Durch <strong>die</strong> heilig machende<br />
Gnade wohnt im Gemüte<br />
<strong>die</strong> ganze Dreieinigkeit.“<br />
Thomas von Aquin, Sentenzen über Gott<br />
und <strong>die</strong> Welt, Einsiedeln 2000, 383.385.<br />
Montag, 30. Januar<br />
Weisheit und Liebe von Gott<br />
Hl. Thomas von Aquin: „Durch<br />
<strong>die</strong> Annahme an Sohnes Statt<br />
werden wir zu Brüdern Christi,<br />
da wir sozusagen denselben Vater<br />
haben wie er, der gleichwohl<br />
auf andere Weise der Vater<br />
Christi und auf andere Weise<br />
unser Vater ist. Darum spricht<br />
der Herr bedeutsam getrennt von<br />
»meinem Vater« und »eurem Vater«.<br />
Er ist nämlich Christi Vater<br />
kraft der naturhaften Zeugung,<br />
<strong>die</strong> ihm wesenseigentümlich ist.<br />
Unser Vater aber ist er kraft einer<br />
freien Tat, welche ihm und dem<br />
Sohne und dem Heiligen Geiste<br />
gemeinsam ist; darum ist Christus<br />
nicht, wie wir, der Sohn der ganzen<br />
Dreieinigkeit. – Die Annahme<br />
an Sohnes Statt, wiewohl sie<br />
der ganzen Dreieinigkeit gemeinsam<br />
ist, <strong>wird</strong> doch dem Vater zu<br />
eigen gegeben als dem Urheber,<br />
dem Sohn als dem Urbild, dem<br />
Heiligen Geiste als dem, der uns<br />
das Abbild <strong>die</strong>ses Urbil<strong>des</strong> einprägt.<br />
– Wie der Heilige Geist<br />
unsichtbar in <strong>die</strong> Seele eintritt<br />
durch das Geschenk der Liebe,<br />
so der Sohn durch das Geistgeschenk<br />
der Weisheit, worin <strong>die</strong><br />
Offenbarung <strong>des</strong> Vaters selbst<br />
beruht.“<br />
Thomas von Aquin, Sentenzen über Gott<br />
und <strong>die</strong> Welt, Einsiedeln 2000, 391.393.<br />
Dienstag, 31. Januar<br />
Freundschaft mit Gott<br />
Hl. Thomas von Aquin: „Was<br />
von Gott her in uns wohnt, führt<br />
sich auf Gott zurück als auf <strong>die</strong><br />
Ursache und das Urbild. Auf <strong>die</strong><br />
Ursache, sofern durch <strong>die</strong> wirkende<br />
Kraft Gottes etwas in uns<br />
gewirkt <strong>wird</strong>; auf das Urbild, sofern<br />
das, was von Gott her in uns<br />
ist, Gott auf irgendwelche Weise<br />
abbildet. Da also dem Vater, dem<br />
Sohne und dem Heiligen Geiste<br />
<strong>die</strong>selbe Wirkkraft eigen ist wie<br />
auch <strong>die</strong> gleiche Wesenheit, so<br />
muss all das, was Gott in uns<br />
wirkt, zugleich vom Vater, Sohn<br />
und Heiligem Geist als der wirkenden<br />
Ursache ausgehen. Das<br />
uns von Gott eingesenkte Wort<br />
der Weisheit aber, durch das wir<br />
Gott erkennen, ist im eigentlichen<br />
Sinn ein Bild <strong>des</strong> Sohnes;<br />
und ähnlich ist <strong>die</strong> Liebe, wodurch<br />
wir Gott lieben, das eigentliche<br />
Abbild <strong>des</strong> Heiligen Geistes.<br />
Und so <strong>wird</strong> von der Liebe,<br />
welche in uns ist, wiewohl sie<br />
verursacht und gewirkt ist durch<br />
Vater, Sohn und Heiligen Geist,<br />
dennoch in besonderem Sinne<br />
gesagt, sie sei in uns durch den<br />
Heiligen Geist. – Die Liebe ist<br />
eine Freundschaft <strong>des</strong> Menschen<br />
mit Gott.“<br />
Thomas von Aquin, Sentenzen über Gott<br />
und <strong>die</strong> Welt, Einsiedeln 2000, 397.<br />
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