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Optische Technologien aus niedersächsischen Hochschulen

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OPTISCHE MESSTECHNIK UND SENSORIK 20 | 21<br />

AutoScan – Sensor erkennt den Reifegrad<br />

In der Landtechnik gewinnt der Einsatz von<br />

Sensorsystemen zunehmend an Bedeutung.<br />

Sensoren liefern zusätzliche Erkenntnisse<br />

über das Erntegut oder die Umgebungsbedingungen<br />

und helfen zum Beispiel<br />

> Fachhochschule Osnabrück<br />

Fakultät Ingenieurwissenschaften<br />

und Informatik/Interdisziplinärer<br />

Forschungsschwerpunkt<br />

Intelligente Sensorsysteme (ISYS)<br />

Albrechtstr. 30<br />

49076 Osnabrück<br />

> Forschungsbereiche<br />

Sensorsysteme:<br />

Optoelektronik, Multisensorsysteme,<br />

Systemintegration,<br />

mechatronische Systeme<br />

Imaging:<br />

CCD/CMOS-Kameras,<br />

Spectral Imaging, Hochgeschwindigkeitskameras,<br />

bildgebende Lichtvorhänge<br />

Agricultural Engineering:<br />

Sensorik, autonome Feldroboter<br />

> Kooperationspartner<br />

Maschinenfabrik<br />

Bernard Krone GmbH, Spelle<br />

Bildgebende Sensortechnik,<br />

Forschungsnetz Niedersächsischer<br />

Fachhochschulen<br />

> Preis<br />

Silbermedaille auf der Agritechnica<br />

2005 für AutoScan an die Maschinenfabrik<br />

Bernard Krone GmbH<br />

(Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft<br />

DLG)<br />

dabei, den Einsatz von Herbiziden zu reduzieren<br />

oder die Düngung zu optimieren.<br />

High-Tech-Lösungen verbinden daher ökologische<br />

und ökonomische Vorteile und<br />

schaffen im Falle eines hohen Innovationsgrades<br />

und einer Marktorientierung darüber<br />

hin<strong>aus</strong> neue Arbeitsplätze.<br />

Optimale Häcksellänge<br />

Bei der Maisernte wird die Häcksellänge vor<br />

allem vom Reifegrad der Pflanzen bestimmt.<br />

Für eine optimale Futterstruktur müssen<br />

grüne, feuchte Pflanzen länger gehäckselt<br />

werden als braune, trockene. Eine sensorische<br />

Erfassung des Reifegrades als Schlüsselkomponente<br />

für eine automatische<br />

Regelung gab es bisher nicht. Besonders für<br />

die Entwicklung eines optischen und<br />

kostengünstigen Sensorsystems stellen die<br />

rauen Feldbedingungen und die Online-<br />

Fähigkeit des Systems schwierige Randbedingungen<br />

dar. Die Fachhochschule Osnabrück<br />

hat in Kooperation mit der Maschinenfabrik<br />

Bernard Krone GmbH ein solches<br />

Sensorsystem konzipiert und realisiert. Die<br />

Machbarkeit optischer Messungen unter<br />

derartigen Rahmenbedingungen war bisher<br />

in Frage gestellt worden.<br />

Selbstfahrender Feldhäcksler BiG X (Maschinenfabrik<br />

Das Messprinzip basiert auf dem spektralen<br />

Reflexionsverhalten der Pflanzen. Der für<br />

Grünpflanzen charakteristische Anstieg des<br />

Reflexionsgrades bei Wellenlängen über<br />

700 Nanometer fällt mit zunehmendem<br />

Reifegrad schwächer <strong>aus</strong>. Bei braunen Maispflanzen<br />

bleibt er dann über einen großen<br />

Spektralbereich von etwa 650 bis 900 Nanometer<br />

annähernd konstant. Leuchtdioden<br />

Spektrales Reflexionsverhalten von braunen<br />

Bernard Krone)<br />

(LEDs) beleuchten die Maispflanzen mit<br />

Licht <strong>aus</strong>gewählter Wellenlängen. Zur Unterdrückung<br />

von Störsignalen wie Sonneneinfluss<br />

oder fehlendem Erntegut werden die<br />

LEDs gepulst. Das Sensorsystem misst die<br />

Reflexion der Maispflanzen und sorgt dafür,<br />

dass die Häcksellänge dem Reifegrad entsprechend<br />

eingestellt wird. Die rauen Bedingungen<br />

im Maisvorsatz erfordern sowohl<br />

eine komplexe Analogelektronik als auch<br />

eine „intelligente” Software, um Störgrößen<br />

zu filtern und die Daten analysieren<br />

zu können. Die Wissenschaftler haben den<br />

Einbauort im Maisvorsatz so <strong>aus</strong>gewählt,<br />

dass die Maispflanzen auf der Glasplatte<br />

des Sensors eine selbstreinigende Wirkung<br />

erzielen.<br />

Entlastung des Fahrers<br />

Der Sensor wurde in Feldversuchen erfolgreich<br />

getestet. Die automatische Einstellung<br />

der Häcksellänge sorgt für eine optimale<br />

Silagequalität und entlastet den Fahrer bei<br />

der Bedienung der immer komplexer werdenden<br />

Erntemaschinen. Die Firma Krone<br />

hat das System unter der Bezeichnung<br />

„AutoScan” auf der Agritechnica 2005 als<br />

Neuheit vorgestellt und wurde dort von der<br />

Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

DLG mit einer Silbermedaille <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Sensorsystem „AutoScan” im Maisvorsatz<br />

des selbstfahrenden Feldhäckslers BiG X<br />

(Maschinenfabrik Bernard Krone)<br />

> Ansprechpartner<br />

Prof. Dr. Arno Ruckelsh<strong>aus</strong>en<br />

Dipl.-Ing.(FH) Christoph-Frederik<br />

Kronsbein<br />

Dipl.-Ing.(FH) Andreas Linz<br />

Tel.: 0541.969-2090<br />

Fax: 0541.969-3693<br />

Mail: a.ruckelsh<strong>aus</strong>en@fhos.de<br />

Web: www.fh-osnabrueck.de/<br />

forschung.html<br />

und grünen Maispflanzen<br />

Messergebnis eines Feldversuchs

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