SC Saccharimetrie
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Grundlagen<br />
<strong>SC</strong><br />
Licht verschaffen. In einigem Abstand von der Lichtquelle stellt man einen drehbaren Analysator<br />
auf, dessen Drehwinkel an einer Winkelskala abgelesen werden kann, wie in Abb <strong>SC</strong>.6<br />
zu sehen. Nun wäre folgendes Vorgehen denkbar: Man blickt in den Analysator und stellt ihn<br />
durch Drehen auf minimale Intensität ein und notiert die dazu notwendige Winkelposition.<br />
Damit hat man den Nullpunkt des Messgeräts neu geeicht. Danach bringt man eine Küvette<br />
bekannter Länge zwischen Polarisator und Analysator. Wenn die Substanz in der Küvette die<br />
Polarisationsrichtung dreht, wird sich das Gesichtfeld des Analysators aufhellen. Man verdreht<br />
den Analysator, bis wieder Dunkelheit herrscht. Der Verdrehungswinkel, die Differenz<br />
zwischen der alten und der neuen Winkelposition des Analysators, ist dem gesuchten Drehwinkel<br />
φ gleich. Leider lässt sich die Lage eines Helligkeitsminimums oder auch Maximums<br />
nicht sehr genau feststellen. Tatsächlich wird in diesem Versuch (und auch in kommerziellen<br />
Saccharimetern) ein modifiziertes Verfahren, das sogenannte Halbschattenverfahren, angewendet.<br />
Beim Halbschattenverfahren wird der Analysator in zwei Hälften geteilt. Die Ausrichtung<br />
der beiden Hälften unterscheiden sich um einen kleinen Winkel. Alternativ kann man auch<br />
einer Hälfte ein Plättchen vorschalten, das eine kleine zusätzliche Drehung der Polarisationsrichtung<br />
bewirkt. Statt auf minimale Intensität stellt man den Analysatorwinkel auf gleiche<br />
Helligkeit der beiden Gesichtsfeldhälften ein. Man sucht also nicht das Minimum einer<br />
cos 2 -Funktion, sondern den zwei Intensitätsminima nahe gelegenen Schnittpunkt zweier ein<br />
wenig gegen einander verschobener cos 2 -Funktionen. Das ermöglicht erheblich genauere<br />
Resultate, da ein Relativwert einfacher zu bestimmen ist, als ein Absolutwert.<br />
Die Abbildung <strong>SC</strong>.5 zeigt das Prinzip eines kompletten Halbschatten-Saccharimeters.<br />
Polarisator<br />
Monochromator<br />
Küvette Analysator Fernrohr<br />
Lichtquelle<br />
Abbildung <strong>SC</strong>.5: Schematische Darstellung des Halbschattenpolarimeters<br />
Das Licht einer Glühlampe wird mit einem Interferenzfilter monochromatisch gemacht (λ =<br />
589 nm) und mit einem Polarisator linear polarisiert. Danach durchläuft es die Küvette mit<br />
der zu untersuchenden Lösung. Der Halbschattenanalysator ist drehbar angeordnet. Der Drehwinkel<br />
kann auf einer Skala mit Nonius auf 1/10 Grad genau abgelesen werden. Abgeglichen<br />
wird auf gleiche Helligkeit (jedoch in Nähe des jeweiligen Helligkeitsminimums!) in<br />
den beiden Gesichtsfeldhälften. Es ist genauso möglich auf gleiche Helligkeitsmaxima abzugleichen,<br />
diese liegen um 90 ◦ gedreht zu den Minima. Außerdem gibt es jede dieser Einstellungen<br />
zweifach, da der Analysator bei einer Drehung um 180 ◦ wieder in der gleichen<br />
Ausgangslage steht.<br />
Den Nonius liest man ab, indem man die Skalenstriche der Noniusskala mit der darüberliegenden<br />
Winkelskala vergleicht. Sie werden dabei genau ein Strichpaar finden, das in einer<br />
Linie steht. Jetzt lesen Sie ab, das wievielte Skalenteil der Noniusskala dies ist und haben<br />
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