Geiseltal - post-mining.de
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Wasser für das <strong>Geiseltal</strong><br />
Die Flutung <strong>de</strong>r Restlöcher <strong>de</strong>s <strong>Geiseltal</strong>s ist ein Großprojekt. Knapp 18 Kilometer Flutungsleitungen mussten<br />
verlegt, Pumpstationen sowie Ein- und Auslaufbauwerke errichtet wer<strong>de</strong>n. Seit 2003 wird Saalewasser in das<br />
Restloch Mücheln geleitet. Mit einer Fläche von 1.842 Hektar wird <strong>de</strong>r See nach Abschluss <strong>de</strong>r Flutung im<br />
Jahr 2010 <strong>de</strong>r größte Sachsen-Anhalts und das größte künstliche Standgewässer Deutschlands sein.<br />
Kippendamm nach Frankleben und entlang <strong>de</strong>r Nordböschung<br />
<strong>de</strong>s Tagebaus Mücheln bis in das Westfeld. Über<br />
Abzweige erreicht das Wasser auch die Restlöcher Großkayna<br />
und Kayna-Süd. Weitere drei Abzweige führen zu <strong>de</strong>n<br />
Einleitstellen im Restloch Mücheln.<br />
Kostbares Nass aus <strong>de</strong>r Saale<br />
Die Flutung <strong>de</strong>r Tagebaurestlöcher stellt eine große Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
dar. Im ehemaligen Tagebaugebiet soll ein<br />
ausgeglichener, sich selbst regulieren<strong>de</strong>r Wasserhaushalt<br />
wie<strong>de</strong>rhergestellt wer<strong>de</strong>n – ohne aufwändige Einflussnahme<br />
<strong>de</strong>s Menschen. Die Füllung <strong>de</strong>r Restlöcher im <strong>Geiseltal</strong><br />
erfolgt nur zu einem Teil durch <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>ranstieg <strong>de</strong>s<br />
Grundwassers, ein Vorgang <strong>de</strong>r ohne weiteres Zutun mehr<br />
als 100 Jahre dauern wür<strong>de</strong>. Der be<strong>de</strong>utend größere Anteil<br />
<strong>de</strong>s Flutungswassers wird <strong>de</strong>r Saale entnommen. Erfor<strong>de</strong>rlich<br />
war dies, weil die öffentliche Sicherheit gewährleistet<br />
und die geplanten Nachnutzungen an <strong>de</strong>n Ufern <strong>de</strong>r Seen<br />
frühzeitig ermöglicht wer<strong>de</strong>n sollten. Eine wichtige Voraussetzung<br />
für <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>r Flutung war <strong>de</strong>r dazu erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Planfeststellungsbeschluss, <strong>de</strong>r vom Regierungspräsidium<br />
2003 erteilt wur<strong>de</strong>.<br />
Das von <strong>de</strong>r InfraLeuna GmbH bei Leuna/Daspig an <strong>de</strong>r<br />
Saale betriebene Wasserwerk wur<strong>de</strong> erweitert. Hier<br />
installierte man auch die Schaltzentrale zur Steuerung <strong>de</strong>r<br />
Flutungsströme für das <strong>Geiseltal</strong>. Der Bau einer knapp 18<br />
Kilometer langen Rohrleitung wur<strong>de</strong> notwendig. Bis zur<br />
Bun<strong>de</strong>sstraße 91 konnten die vorhan<strong>de</strong>nen Leitungen im<br />
Chemiewerk genutzt wer<strong>de</strong>n. Ab diesem Punkt führte man<br />
die Rohrleitung zur Ortslage Großkayna, weiter über <strong>de</strong>n<br />
Einweihung <strong>de</strong>s neuen Einlaufbauwerkes Geisel, 2009<br />
Bau <strong>de</strong>r Flutungsstelle für das Restloch<br />
Braunsbedra bei Frankleben, 2002<br />
Bau <strong>de</strong>r Flutungsleitung, 2002<br />
Weit verzweigt – das Leitungsnetz<br />
Als erstes wur<strong>de</strong> ab 2001 das Restloch Großkayna geflutet,<br />
aus <strong>de</strong>m innerhalb nur eines Jahres <strong>de</strong>r Runstedter See<br />
entstand. Einige Kilometer davon entfernt zweigt eine Leitung<br />
Wasser für das Restloch Kayna-Süd ab. Die Einleitung<br />
von Saalewasser wur<strong>de</strong> von 2002 bis 2006 durchgeführt.<br />
Die noch fehlen<strong>de</strong>n zwei Meter bis zum geplanten Endwasserstand<br />
wer<strong>de</strong>n durch Zufluss von Grund- und Oberflächenwasser<br />
erreicht. Am Verteilerbauwerk Frankleben<br />
verzweigt sich <strong>de</strong>r Flutungsstrom abermals. Das Wasser<br />
wird an dieser Stelle zum Einlaufbauwerk Braunsbedra, in<br />
die Geisel sowie in die Rohrleitung zum Westfeld geleitet.<br />
Die Flutung <strong>de</strong>s <strong>Geiseltal</strong>sees erfolgt über drei Einleitstellen;<br />
Start war im Jahr 2003 im Westfeld. Eine weitere wur<strong>de</strong><br />
später im Teilbecken Neumark-Nord in Betrieb genommen.<br />
Nach <strong>de</strong>m Zusammenfluss <strong>de</strong>r Teilbecken Westfeld,<br />
Neumark-Nord und Braunsbedra im Februar 2007 wird die<br />
Flutung bis zum Erreichen <strong>de</strong>s Endwasserstan<strong>de</strong>s über die<br />
Einleitstelle an <strong>de</strong>r Ortslage Frankleben durchgeführt.<br />
Auch die umliegen<strong>de</strong>n Fließgewässer Geisel, Stöbnitz,<br />
Petschbach und Leiha sind an <strong>de</strong>n <strong>Geiseltal</strong>see angebun<strong>de</strong>n<br />
wor<strong>de</strong>n. Sobald <strong>de</strong>r Endwasserstand erreicht ist, wird das<br />
überschüssige Seewasser über ein Auslaufbauwerk bei<br />
Frankleben in die Geisel abgeleitet, die schließlich wie<strong>de</strong>r in<br />
die Saale mün<strong>de</strong>t. So erhält die Saale einen Teil <strong>de</strong>s Wassers<br />
zurück, mit <strong>de</strong>m sie zuvor <strong>de</strong>n <strong>Geiseltal</strong>see gespeist hat.<br />
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