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Therapieziele und Therapieerfolg - Institut für Psychologie ...

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Die Originalform des Verfahrens, das zur Evaluation von Therapieprogrammen entwickelt<br />

wurde, wird von Kiresuk <strong>und</strong> Sherman (1968) beschrieben <strong>und</strong> besteht aus drei<br />

Schritten. Zuerst wird für den Patienten eine Zielauswahl <strong>und</strong> -skalierung vorgenommen.<br />

Hierbei bestimmt ein „Zielsetzer“ oder ein „Zielsetzungs-Komitee“ realistische<br />

Behandlungsziele für den Patienten. Die Anzahl der Ziele ist möglichst auf fünf zu beschränken.<br />

Der Patient selbst sollte aus Objektivierungsgründen nicht mit einbezogen<br />

werden. Für jedes festgelegte Ziel wird eine meist fünfstufige Skala möglicher Behandlungsergebnisse<br />

aufgestellt, wobei der Skalenpunkt 0 für das am wahrscheinlichsten zu<br />

erwartende Ergebnis gewählt wird, -2 für das am wenigsten gewünschte Therapieresultat<br />

<strong>und</strong> +2 für das optimale Ergebnis bzw. für ein Ergebnis, das wesentlich besser ist als<br />

erwartet. Mindestens zwei Punkte der Skala sollten so objektiv bestimmt sein, dass auch<br />

ein Außenstehender beurteilen kann, ob die Merkmale eingetroffen oder nicht eingetroffen<br />

sind. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, für die einzelnen Ziele Gewichte zu bestimmen.<br />

Die Ergebnisskala ist somit unmittelbar auf den individuellen Patienten bezogen.<br />

Tabelle 2 stellt eine derartige Skala beispielhaft dar.<br />

Tabelle 2: Beispielskalen für die Anwendung des GAS (Flender, 2000)<br />

Skalenstufe Problem 1:<br />

Alkoholkonsum<br />

- 2 jeden Tag betrunken<br />

- 1 Trinkt 2 - 5 mal pro<br />

Woche<br />

0 Trinkt max. einmal<br />

pro Woche<br />

+1 Trinkt einmal im<br />

Monat<br />

+2 Trinkt nur noch bei<br />

besonderen Gelegenheiten<br />

Problem 2:<br />

Schlafstörungen<br />

keine Nacht durchschlafen<br />

mind. jede zweite<br />

Nacht aufwachen<br />

max. zweimal pro<br />

Woche aufwachen<br />

Aufwachen max.<br />

dreimal im Monat<br />

Aufwachen max.<br />

einmal im Monat<br />

Problem 3:<br />

Isolation<br />

Unterhalten mit anderen<br />

Patienten<br />

max. 5 min/Tag<br />

Unterhalten mit anderen<br />

Patienten<br />

max. 15 min/Tag<br />

Unterhalten mit anderen<br />

Patienten<br />

mind. 30 min/Tag<br />

Unterhalten mit anderen<br />

Patienten<br />

mind. 45 min/Tag<br />

Unterhalten mit anderen<br />

Patienten<br />

mind. 60 min/tag<br />

In einem zweiten Schritt werden die Patienten einer der zu evaluierenden Behandlungsmethoden<br />

zufällig zugewiesen. Nach einem festgelegten Zeitraum wird der Fall<br />

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