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einheitlichem Geschmack. Die besten Öle werden
aus Oliven hergestellt, die zwischen einem und zwei
Dritteln schwarz sind.
Die Öljahre sind durchaus mit den Wachstumsjahren
des Weines vergleichbar. Es gibt sehr gute
Jahrgänge und leider auch weniger gute. Je nach
Klima, Boden, Lage und Sorte sowie Zeit und Art
der Gewinnung unterscheiden sich die Öle zum Teil
erheblich voneinander. Terroir, Klima und Sorte
sind hier ähnlich entscheidend, wie sie es beim
Wein sind. Die beste Qualität ist unter dem Namen
Tropföl bekannt und wird ohne Pressung oder Zentrifugation
nur durch Sedimentation gewonnen. Die
übliche Handelsqualität heißt „natives Olivenöl
extra“ und muss ebenso wie „natives Olivenöl“
ohne Anwendung von Hitze und ohne darauf folgende
Raffination hergestellt werden. Als „Olivenöl“
ausgewiesene Produkte sind dagegen in der Regel
raffiniert und enthalten zur Geschmacksverbesserung
oft kleine Anteile an nativem Olivenöl.
Man schätzt, dass es 750 Millionen Ölbäume, nicht
mehr nur im Mittelmeerraum, sondern auch in
Japan, Südamerika oder in Australien gibt. Die EU
ist der größte Olivenölproduzent der Welt und
gleichzeitig wichtigster Abnehmer des vergleichsweise
teuren Speiseöls. Den Markt dominieren
Spanien, Italien und Griechenland, der bedeutendste
außereuropäische Hersteller ist Syrien.
Olivenöl gilt als das gesündeste Fett, es enthält 77
Prozent ungesättigter Fettsäuren, ist cholesterinfrei
und reich an Vitamin E. Neben seiner Funktion als
Nahrungsmittel dient es auch therapeutischen und
religiösen Zwecken. Für die christliche Tradition ist
Olivenöl unverzichtbar bei der Spendung der Sakramente.
Als Symbol für die Heilung der Seele und des
Körpers von allen Arten von Krankheiten hat das
Olivenöl auch heute noch einen festen Platz im
Bewusstsein der Bewohner mediterraner Gebiete.
Berichten von Ärzten aus der Antike ist zu entnehmen,
dass Olivenöl fast universell als Bestandteil von
Rezepturen zur Behandlung von Kranken eingesetzt
wurde. Auf der griechischen Insel Kreta gibt es nicht
nur 30 Millionen Olivenbäume, die Kreter verzeichnen
auch mit 30 Liter Olivenöl im Jahr den weltweit
höchsten Pro-Kopf-Verbrauch. Studien im gesamten
Mittelmeerraum belegen, dass bei der Bevölkerung
Kretas der geringste Anteil an Krebs- und Herz-
Kreislauf-Erkrankungen zu verzeichnen ist.
In der Volksmedizin wird Olivenöl seit Jahrtausenden
auch als Aphrodisiakum eingesetzt. So bekommen
Neuvermählte Brotscheiben mit dem ersten
Olivenöl des Jahres, um mit dem Verzehr auch der
Unfruchtbarkeit entgegen zu wirken. Ein Sprichwort
aus Thessalien bringt den unterstellten anregenden
Effekt auf den Punkt: „Iss Butter und schlaf
wie ein Schafskopf, iss Öl und komm am Abend.“
(uju)
Auch die alten Römer schätzten die Olive als
Delikatesse. Von ihnen ist das folgende Rezept
für ein Olivenrelish überliefert.
Dazu braucht man:
120 Gramm grüne und 120 Gramm schwarze
Oliven (ohne Stein),
jeweils 2 TL frischen Koriander und frische
Minze sowie etwas Fenchelkraut.
Die zutaten fein hacken und mit jeweils
60 ml Olivenöl und Aceto balsamico vermischen.
Schmeckt prima zu knusprigem Brot und passt
wunderbar zu Gegrilltem.