(Saison 2012/2013): VfL Gummersbach - Rhein-Neckar Löwen
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NACHWUCHSARBEIT<br />
LÖWENGEBRÜLL<br />
45<br />
<br />
„Wir haben viele junge Spieler, die eine extrem<br />
gute <strong>Saison</strong> spielen. Da bin ich der Letzte, der<br />
mehr Einsatzzeit im Angriff fordert. Denn dann<br />
hätte ich meine Rolle verfehlt. Mir ist es recht,<br />
wenn es auch ohne mich läuft.“<br />
Wenn der Rechtshänder aber in der Offensive<br />
ran soll, dann übernimmt er eine Rückraumposition.<br />
Der Allrounder könnte auch auf Linksaußen<br />
ran, Ex-Trainer Iouri Chevtsov sagte vor einigen<br />
Jahren, Bechtold wäre ebenso einer für den Kreis.<br />
„Das würde ich gerne mal wieder machen“,<br />
meint der 1,86-Meter-Mann, der nicht genau<br />
weiß, ob er auch in der nächsten <strong>Saison</strong> noch als<br />
Spieler zur Verfügung steht: „Körperlich würde<br />
ich es mir zutrauen, die handballerischen Fähigkeiten<br />
reichen ebenfalls aus. Aber ich habe auch<br />
noch einen Job, möchte zudem vermehrt für meine<br />
Frau Anja und meine Tochter Emma da sein.<br />
Zuletzt ist da einiges auf der Strecke geblieben.<br />
Ich stehe der Mannschaft zwar in Zukunft zur<br />
Verfügung. Aber meine Tendenz geht dahin, dass<br />
ich meine Rolle als Co-Trainer intensiviere.“<br />
Der 32-Jährige wandelt damit auf den Spuren<br />
seines Vaters Rolf, der mit der SG Kronau/Östringen<br />
viele Erfolge feierte und den Klub unter anderem<br />
2005 in die Bundesliga führte. „Mit dem André<br />
fing meine ganze Trainer-Geschichte eigentlich<br />
an“, sagt Bechtold senior, der mittlerweile<br />
das Handballförderzentrum in Kronau leitet. „Ich<br />
bin als Sohn nicht unbedingt bevorzugt worden“,<br />
beschreibt André Bechtold mit einem Augenzwinkern<br />
die Beziehung zu seinem Papa, der jahrelang<br />
sein Coach war: „Es gab einige Male Streit.<br />
„Tendenz geht dahin, die Rolle als<br />
Co-Trainer zu intensivieren.“<br />
Aber im Alter legt sich das. Und wenn ich ehrlich<br />
bin: Ich war nicht der talentierteste Spieler, aber<br />
dank meines Vaters habe ich es bis in die Bundesliga<br />
geschafft. Er hat mich gefördert und gefordert.<br />
Ohne ihn hätte ich das nie geschafft.“<br />
Bechtold junior erinnert sich gerne an seine<br />
Anfänge, sein Bruder Christian habe ihn anfangs<br />
mit zum Training genommen und seiner Mama<br />
Sonja sei es sowieso immer lieber gewesen, dass<br />
Mit Spaß bei Sache: André Bechtold.<br />
die Söhne Hand- und kein Fußball spielen: „Mein<br />
Papa hat mich dann mal bei einem Jugendspiel<br />
gesehen, als ich im Tor stand. Da sagte er zu mir:<br />
Wenn du schon Handball spielst, dann bitte richtig.“<br />
Und schon wurde aus dem Schlussmann ein<br />
Feldspieler, der es bis in die Bundesliga schaffte.<br />
„Der erste Erstliga-Aufstieg 2003 war das Größte,<br />
was ich erlebt habe. Dieser Erfolg kam so unerwartet,<br />
2005 waren wir dagegen ein Favorit“, sagt<br />
der Rückraumspieler, der ebenso gerne an sein<br />
erstes Final Four im DHB-Pokal, 2006 in der<br />
Hamburger Arena, zurückdenkt: „Wenn man da<br />
plötzlich auf der Platte steht, dann weiß man, wofür<br />
die ganze harte Arbeit gut war. Das sage ich<br />
auch unseren jungen Spielern immer. Für diese<br />
Momente lebt man als Handballer und ich freue<br />
mich für unsere Talente, wenn sie mal in die Bundesliga<br />
reinschnuppern dürfen, selbst wenn sie<br />
nicht zum Einsatz kommen. Wir spielen in der<br />
Dritten Liga ab und zu vor 100 Zuschauern, in der<br />
Bundesliga sind es manchmal 10 000. Das ist gigantisch,<br />
das muss man erlebt haben, denn erst<br />
dann versteht man die Faszination Handball<br />
richtig.“<br />
Keine Frage: Bechtold gerät geradezu ins<br />
Schwärmen, wenn er an seine Bundesligazeit<br />
und das Final Four in der Hansestadt denkt. Nur<br />
leider klappte es dort nicht mit einem Titel. Zwei<br />
Mal stand der Rechtshänder mit den „Kröstis“ im<br />
Pokal-Finale, zwei Mal verloren die Gelbhemden<br />
ganz knapp. 2006 mit 25:26 gegen den HSV Hamburg,<br />
2007 mit 31:33 gegen den THW Kiel. „Nach<br />
der zweiten Niederlage habe ich gesagt, dann<br />
wäre ich lieber nicht mehr dabei“, erinnert sich<br />
der 32-Jährige mit einem Schmunzeln: „Es war ja<br />
dann auch mein letztes Final Four. Leider hat der<br />
Klub bis heute diesen Final-Fluch nicht abgelegt.<br />
Ich hoffe, dass es jetzt im EHF-Cup mit dem Titel<br />
klappt. Das würde dem ganzen Verein gut tun.“<br />
Bechtold hat die rasante Entwicklung des badischen<br />
Bundesligisten hautnah miterlebt. Nach<br />
der Rückkehr 2005 ins Oberhaus ging es sportlich<br />
und finanziell rapide bergauf, dazu kam der Umzug<br />
in die SAP Arena. „Ich werde nie unsere erste<br />
Partie in dieser gigantischen Halle vergessen. Das<br />
war ein Testspiel gegen <strong>Gummersbach</strong> und ich<br />
dachte nur: Wow, das ist jetzt unsere Heimspielstätte.<br />
Alles ging so rasend schnell und ich freue<br />
mich, dass ich meinen Teil zu dieser Entwicklung<br />
beigetragen habe. Aber auch die Eppelheimer<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong>-Halle hatte ihre Charme. Ich erinnere<br />
mich an ein Spiel gegen Magdeburg, da waren<br />
4000 Leute in der Halle – und die standen teilweise<br />
am Spielfeldrand. Wir gewannen damals<br />
gegen den großen SCM. Und in dieser engen Halle<br />
kamen die Emotionen besonders intensiv rüber.“<br />
2007 verließ Bechtold die „Kröstis“, Engagements<br />
bei Salamander Stuttgart und der HG Oftersheim/Schwetzingen<br />
endeten jeweils aufgrund<br />
finanzieller Probleme der beiden Vereine<br />
recht früh, so dass er 2008 zu „seiner“ SG Kronau/<br />
Östringen zurückkehrte und seitdem in der zweiten<br />
Mannschaft spielt. „Es gab damals auch ein<br />
paar Erstliga-Angebote, aber ich bekam zu dieser<br />
Zeit den Job bei der SAP und wollte darauf mein<br />
Hauptaugenmerk legen. Es war eine Vernunftsentscheidung,<br />
die ich nicht bereue. Denn vielen<br />
Sportlern gelingt der Absprung zu spät, sie spielen<br />
hier und da noch ein Jahr. Doch was kommt<br />
dann? Berufseinsteiger mit 36 Jahren, das stelle<br />
ich mich schwierig vor.“<br />
■<br />
3. Liga – die Tabelle<br />
Stand: 16. April <strong>2013</strong><br />
Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1 TSV Friedberg 26/30 792:678 114 41:11<br />
2 HBW Balingen-Weilstetten II 26/30 734:691 43 34:18<br />
3 TSB Heilbronn-Horkheim 26/30 768:699 69 32:20<br />
4 SG Kronau-Östringen II 26/30 791:749 42 31:21<br />
5 TSG Groß-Bieberau 26/30 685:687 -2 31:21<br />
6 HSG Konstanz 26/30 730:680 50 31:23<br />
7 TV Kirchzell 27/30 723:684 39 30:22<br />
8 HSG Nieder-Roden 26/30 729:713 16 28:24<br />
9 TV Germ. Großsachsen 26/30 725:734 -9 27:25<br />
10 SG Köndringen/Teningen 26/30 691:707 -16 24:28<br />
11 TV Hochdorf 26/30 754:759 -5 24:28<br />
12 SG H2Ku Herrenberg 27/30 742:798 -56 21:33<br />
13 TSV Neuhausen/Filder 26/30 757:804 -47 20:32<br />
14 TV Groß-Umstadt 26/30 757:783 -26 20:32<br />
15 SV 64 Zweibrücken 26/30 731:814 -83 16:36<br />
16 TSG Münster 26/30 674:803 -129 8:44<br />
Spielplan <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong><br />
Die bisherigen Spiele der SG im Überblick:<br />
SG Kronau/Östringen II – HSG Konstanz 31:21, SG Kronau/Östringen II – TV Kirchzell 23:28, TSV Friedberg<br />
– SG Kronau/Östringen II 28:27, TV Groß-Umstadt – SG Kronau/Östringen II 31:28,SG Köndringen/<br />
Teningen – SG Kronau/Östringen II 22:22, TV Germania Großsachsen – SG Kronau/Östringen II 31:26,<br />
SG Kronau/Östringen II – TSV Neuhausen/Filder 29:29, SG H2Ku Herrenberg – SG Kronau/Östringen II<br />
27:28, SG Kronau/Östringen II – HSG Nieder-Roden 30:27,SG Kronau/Östringen II – TSG Groß-Bieberau<br />
35:29, SG Kronau/Östringen II – TSG Münster 37:30,TSB Heilbronn-Horkheim – SG Kronau/Östringen II<br />
33:28, SG Kronau/Östringen II – HBW Balingen-Weilstetten II 32:32,SG Kronau/Östringen II – SV Zweibrücken<br />
36:26, TV Hochdorf – SG Kronau/Östringen II 34:36, TV Kirchzell – SG Kronau/Östringen II<br />
37:29, SG Kronau/Östringen II – TSV Friedberg 28:32, SG Kronau/Östringen II – TV Groß-Umstadt<br />
35:27, SG Kronau/Östringen II – SG Köndringen/Teningen 28:25, SG Kronau/Östringen II – TV Germ.<br />
Großsachsen 32:24, TSV Neuhausen/Filder – SG Kronau-Östringen II 22:31, SG Kronau-Östringen II –<br />
SG H2Ku Herrenberg 33:37, HSG Nieder-Roden – SG Kronau-Östringen II 31:35, HSG Konstanz – SG Kronau-Östringen<br />
II 26:26, TSG Groß Bieberau – SG Kronau-Östringen II 29:29, TSG Münster – SG Kronau-<br />
Östringen II 31:37<br />
Spieltag<br />
20. April, 20 Uhr<br />
27. April, 19.30 Uhr<br />
4. Mai, 19 Uhr<br />
11. Mai, 19 Uhr<br />
Begegnung<br />
SG Kronau-Östringen II – TSB Heilbronn-Horkheim<br />
HBW Balingen-Weilstetten II – SG Kronau-Östringen II<br />
SV 64 Zweibrücken – SG Kronau-Östringen II<br />
SG Kronau-Östringen II – TV Hochdorf