(Saison 2012/2013): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
(Saison 2012/2013): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
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IN EIGENER SACHE LÖWENGEBRÜLL � 03<br />
VORWORT<br />
„Team, das Spaß<br />
hat und Spaß bringt“<br />
Thorsten Storm Geschäftsführer <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Elf Spiele, elf Siege – mit den bisherigen sportlichen Ergebnissen war so nicht zu rechnen.<br />
Beeindruckend ist dabei nicht nur die geschlossene Teamleistung, sondern wie man sich<br />
auch an weniger guten Tagen mit Herz, Wille und Leidenschaft in eine Partie reinbeißt.<br />
Liebe Handballfreunde, liebe <strong>Löwen</strong>fans,<br />
liebe Gäste aus <strong>Berlin</strong>,<br />
es ist ein Traumstart. 22:0 Punkte – das habe ich noch nie erlebt.<br />
Dazu kommt eine tolle Entwicklung insgesamt. Noch vor einigen<br />
Monaten standen wir alle vor einer sehr ungewissen Zukunft.<br />
Aber wir haben alle zusammen angepackt. Umfeld, Sponsoren,<br />
Fans und nicht zuletzt unsere Mannschaft gehen einen gemeinsamen<br />
Weg. Die bisherigen sportlichen Ergebnisse waren nach<br />
dieser Kursänderung so schnell allerdings nicht zu erwarten, sie<br />
belohnen aber den Mut aller hier. Mittel- und langfristig bin ich<br />
mir sicher, dass dieser Weg der <strong>Löwen</strong> der richtige für die Zukunft<br />
ist. Dieses Team findet sich immer mehr – und hat richtig Spaß<br />
am Handball. Es ist eine Mannschaft, die Spaß hat und Spaß<br />
bringt.<br />
Heute kommt mit den <strong>Füchse</strong>n <strong>Berlin</strong> ein direkter Konkurrent<br />
um die vorderen Tabellenplätze, eine Top-Mannschaft, die in den<br />
RÜCKBLICK<br />
zurückliegenden Jahren Großes geleistet hat, eine hohe Qualität<br />
besitzt und zu Recht in der Champions League eine tolle Rolle<br />
spielt.<br />
Für uns hoffe ich, dass dieser Weg noch ein bisschen weitergeht<br />
und wir den großen Titelfavoriten aus Kiel noch ein bisschen ärgern<br />
und die Liga so lange wie möglich spannend halten können.<br />
Ich baue und hoffe darauf, dass unsere Fans die Mannschaft gegen<br />
die <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> unterstützen, damit wir gemeinsam einen<br />
Erfolg schaffen. Ich wünsche uns allen einen tollen Handball-<br />
Abend in unserer SAP Arena!<br />
Das gab’s noch nie: Die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> setzten ihre Serie fort. Einem 30:23 (14:10)-Sieg beim HSV Hamburg folgte ein 30:28 (12:12)-Auswärtserfolg<br />
in Gummersbach. 22:0 Punkte haben die Gelbhemden nun auf dem Konto – für die <strong>Löwen</strong> ein noch nie dagewesener Startrekord. Und es gibt zusätzlich<br />
einen kleinen Eintrag in die vereinsinternen Geschichtsbücher: Es war der erste Bundesligasieg der <strong>Löwen</strong> in Hamburg überhaupt.<br />
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INHALT LÖWENGEBRÜLL � 05<br />
ÜBERBLICK<br />
Nachgefragt ........................................................................... 08<br />
Das große Spieler-Interview mit Alexander Petersson: „Ich freue mich riesig auf das Spiel<br />
und hoffe, dass wir gewinnen. Dann fällt es mir leichter, mit meinen ehemaligen Kollegen<br />
noch zu plaudern“, sagt der <strong>Löwen</strong>-Leistungsträger vor der Partie gegen <strong>Berlin</strong>.<br />
Rückblick ................................................................................ 12<br />
Ein Sieg des Herzens: Die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> haben ihre Serie ausgebaut und feierten<br />
beim VfL Gummersbach den elften Sieg im elften Spiel. Allerdings musste das Team lange<br />
zittern, bis der Erfolg unter Dach und Fach war.<br />
Wir sind die <strong>Löwen</strong> ................................................................ 14<br />
Große Jungs: die Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz und Matthias Gerlich im Porträt.<br />
<strong>Löwen</strong> in Zahlen...................................................................... 22<br />
Tore, Strafen, Paraden: <strong>Löwen</strong>-Leistungen auf einen Blick.<br />
Tippspiel ................................................................................. 26<br />
Acht Experten, acht Tipps: Wer trifft ins Schwarze?<br />
Der Gegner .............................................................................. 30<br />
Die <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> haben es geschafft, in den Blickpunkt der Bundesliga zu rücken.<br />
Großen Anteil hat dabei Bob Hanning, der 2005 bei den Hauptstädtern die Zügel in<br />
die Hand nahm.<br />
Zahlen und Fakten ................................................................. 38<br />
Ergebnisse, Tabelle, Torjäger und <strong>Löwen</strong>kurve – alle wichtigen Daten zur Bundesliga.<br />
Talentförderung ..................................................................... 43<br />
Klaus Gärtner, Jugendkoordinator und Trainer der zweiten Mannschaft, im Interview.<br />
Baden Lions ............................................................................ 47<br />
Mit dem Fanclub unterwegs: Die Baden Lions eilen gemeinsam mit den <strong>Löwen</strong> von Sieg<br />
zu Sieg.<br />
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<strong>Löwen</strong>gebrüll – das offizielle Heimspielmagazin der <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
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Redaktion: Stefan Wagner (V.i.S.d.P.), Ludwig Ricke<br />
Impuls Verlagsgesellschaft mbH, Dudenstraße 12-26, 68167 Mannheim, www.impuls-verlag.de<br />
Bilder: Sörli Binder, Christopher Monz, Baden Lions, Uwe Knebel<br />
Titelseite: Imago Walldorf GmbH<br />
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08 � LÖWENGEBRÜLL INTERVIEW<br />
MAL EHRLICH<br />
Nachgefragt: Alexander Petersson gehört zu den absoluten<br />
Leistungsträgern der <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong>. Der Neuzugang<br />
besticht durch seinen unbedingten Siegeswillen. Im Gespräch<br />
verrät er, was er an seinem neuen Klub schätzt und wie seine<br />
sportlichen Ziele aussehen.<br />
„Versuchen, unter<br />
den besten fünf Teams<br />
zu bleiben“<br />
LÖWENGEBRÜLL // Alexander, Du bist seit ein paar Monaten hier. Was<br />
gefällt Dir besonders gut an der <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong>-Region?<br />
ALEXANDER PETERSSON // Das Wetter ist natürlich deutlich besser als<br />
weiter im Norden Deutschlands. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum<br />
meine Familie und ich uns hier so wohl fühlen. Wir sind einfach sehr<br />
gut aufgenommen worden, alle Leute bei den <strong>Löwen</strong> oder in unserem<br />
neuen privaten Umfeld sind sehr nett zu uns. Und wir genießen die Ruhe<br />
in Rauenberg. Es geht beschaulich zu. Das mögen wir.<br />
LG // Du wirst aber bislang nicht nur in Rauenberg gewesen sein,<br />
oder?<br />
PETERSSON // Nein, wir waren bereits in Heidelberg. Die Stadt gefiel mir<br />
schon gut, als ich noch in Großwallstadt spielte. Wenn ich damals Besuch<br />
bekommen habe, sind wir meistens nach Heidelberg gefahren. Das<br />
ist einfach eine schöne und gemütliche Stadt, wenngleich uns Mannheim<br />
auch sehr gut gefällt. Dort kann man wirklich sehr gut einkaufen.<br />
LG // Was vermisst Du an <strong>Berlin</strong>?<br />
PETERSSON // Das kann ich so spontan gar nicht sagen. Es war sogar so,<br />
dass ich <strong>Berlin</strong> zunächst nicht mochte, als ich 2010 aus Flensburg kam.<br />
Aber das hat sich dann nach einem halben Jahr geändert. Es gibt immer<br />
wieder Augenblicke, in denen ich denke, jetzt wäre es schön, einfach mal<br />
kurz rauszugehen und irgendwo was essen zu gehen oder einen Kaffee<br />
zu trinken. Da hatten wir in <strong>Berlin</strong> die freie Auswahl, hier muss ich ein<br />
bisschen länger fahren, wenn ich etwas Bestimmtes möchte. Aber dass<br />
mir so richtig etwas fehlt, kann ich nicht behaupten: Dafür fühlen wir uns<br />
einfach zu wohl hier.<br />
LG // Hinter Dir liegen anstrengende Wochen. Wie fühlst Du Dich?<br />
PETERSSON // Zuletzt war ich schon etwas müde. Erst die Spiele mit der<br />
Nationalmannschaft, dann die Auswärtspartien mit den <strong>Löwen</strong> in Hamburg<br />
und Gummersbach. Dazu die vielen Reisen, das hat mich ganz<br />
schön geschlaucht. Der Körper hatte keine Ruhe, das spürte ich. Die eine<br />
Woche bis zur Begegnung gegen <strong>Berlin</strong> tat mir richtig gut, der Akku ist<br />
wieder voll.<br />
LG // Dein Ex-Klub <strong>Berlin</strong> spielt in der Champions League, die <strong>Löwen</strong><br />
verpassten die Qualifikation für die Königsklasse: Macht Dich das<br />
traurig?<br />
PETERSSON // Selbstverständlich fehlen mir die Spiele in der Champions<br />
League. Wer einmal beim Final Four der Königsklasse in Köln dabei<br />
war, der will da immer wieder hin. Das sehen ganz sicher auch meine <strong>Löwen</strong>-Kollegen<br />
so, die 2011 am Final Four teilgenommen haben. Das ist<br />
einfach eine großartige Veranstaltung und deswegen ist es schade, dass<br />
wir in dieser <strong>Saison</strong> nicht in der Champions League dabei sind. Andererseits<br />
ist es vielleicht auch ganz gut so. Wir haben eine neue Mannschaft<br />
und können nun die Zeit nutzen, um uns einzuspielen. Möglicherweise<br />
sind wir ja im nächsten Jahr wieder in der Champions League dabei, versprechen<br />
kann ich das aber nicht. Wir versuchen erst einmal, unter den<br />
besten fünf Mannschaften zu bleiben.<br />
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��<br />
INTERVIEW LÖWENGEBRÜLL � 09<br />
LG // Was erwartet euch gegen <strong>Berlin</strong>?<br />
PETERSSON // Ein unangenehmer Gegner,<br />
das habe ich schon erlebt, als ich noch mit Flensburg<br />
gegen die <strong>Füchse</strong> gespielt habe und die große<br />
Handball-Welle noch nicht durch die Hauptstadt<br />
geschwappt war. Trainer Dagur Sigurdsson<br />
ist ein glänzender Analytiker, er liest die Taktik jedes<br />
Gegner sehr gut und stellt seine Mannschaft<br />
darauf ein. Es kommt selten vor, dass er falsch<br />
liegt. Uns erwartet eine richtig schwere Aufgabe,<br />
aber wir müssen uns nicht verstecken. Denn wir<br />
haben einen guten Lauf und spielen in unserer SAP<br />
Arena. Ich freue mich einfach riesig auf dieses<br />
Spiel und hoffe, dass wir gewinnen. Denn dann<br />
fällt es mir nach dem Schlusspfiff leichter, mit den<br />
ehemaligen Kollegen noch zu plaudern.<br />
LG // Freust Du Dich auf das Wiedersehen mit<br />
Iker Romero?<br />
PETERSSON // Ja, auf jeden Fall. Iker ist ein besonderer<br />
Typ, solch einen Menschen hatte ich in<br />
meiner Karriere zuvor noch nicht kennengelernt. Er<br />
kam im Sommer 2011 als großer Star von Barcelona<br />
nach <strong>Berlin</strong>, hat das aber nie raushängen lassen.<br />
Er war stets freundlich, hilfsbereit und überhaupt<br />
nicht arrogant. Iker war von Beginn an darum<br />
bemüht, zu allen ein gutes Verhältnis zu haben.<br />
Wir waren in der vergangenen <strong>Saison</strong> bei den<br />
Auswärtsreisen Zimmerkollegen und hatten richtig<br />
viel Spaß zusammen. Gerade am Anfang war es<br />
zwar ein wenig schwierig mit der Kommunikation,<br />
wir haben uns mit einem Mix aus Englisch und<br />
Deutsch miteinander verständigt. Aber das war<br />
sehr lustig. Und Iker hat immer versucht, etwas<br />
Neues dazuzulernen.<br />
LG // Du wurdest in Lettland geboren, hast aber<br />
auch die isländische Staatsbürgerschaft angenommen.<br />
Als was fühlst Du Dich?<br />
PETERSSON // Island gehört mein Handball-Herz.<br />
Diesem Land habe ich meine Karriere zu verdanken.<br />
Als ich nach Island kam, konnte ich nur<br />
schnell rennen und hart werfen. Meine Technik,<br />
das taktische Verständnis, die Athletik – all das<br />
habe ich dort gelernt. Meine Heimat bleibt jedoch<br />
Lettland. Dort leben meine Familie und Freunde.<br />
Ich vergesse meine Wurzeln nicht.<br />
„Da ging ein richtiger Traum<br />
in Erfüllung. Aber ich habe schnell<br />
gemerkt, dass mir nicht die Welt<br />
zu Füßen liegt.“<br />
LG // Du bist als 18-Jähriger nach Island gewechselt,<br />
bekamst einen Vertrag bei Grotta KR. Mit<br />
welchen Gefühlen hast Du damals Deine Heimat<br />
verlassen?<br />
PETERSSON // Das war ein richtiges Abenteuer.<br />
Als ich den Vertrag unterschrieben hatte, dachte<br />
ich: Wow, jetzt bin ich Profi. Da ging ein richtiger<br />
Traum in Erfüllung. Aber ich habe schnell gemerkt,<br />
dass mir nicht die Welt zu Füßen liegt. Ich wohnte<br />
bei einer Familie, konnte die Sprache nicht und irgendwie<br />
war es nicht so, wie ich mir das vorgestellt<br />
hatte. Auch das Klima mit der Dunkelheit,<br />
dem Regen und dem Wind machte mir zu schaffen.<br />
Das erste Jahr war nicht einfach, aber ganz viele<br />
Leute wollten mir helfen. Das werde ich nie vergessen.<br />
Und als ich dann meine spätere Ehefrau Eivor<br />
getroffen hatte, wurde vieles einfacher.<br />
LG // Die isländische Handball-Nationalmannschaft<br />
gewann 2008 Olympiasilber und 2010<br />
EM-Bronze mit der Goldenen Generation um<br />
Ólafur Stefánsson, Gudjon Valur Sigurdsson,<br />
Snorri Gudjónsson, Róbert Gunnarsson und Dir.<br />
Sind solch einzigartige Erfolge für ein kleines<br />
Land wie Island wiederholbar?<br />
PETERSSON // Das hoffe ich, aber unserer Nationalmannschaft<br />
steht sicherlich irgendwann ein<br />
kleiner Umbruch bevor. Wir spielen seit sieben,<br />
acht Jahren in dieser Konstellation zusammen.<br />
Ólafur hat jedoch schon seinen Rücktritt aus dem<br />
Nationalteam erklärt und die anderen werden vermutlich<br />
noch drei, vier Jahre zusammen spielen<br />
können. Bis dahin wollen wir mit dieser Mannschaft<br />
auf jeden Fall etwas erreichen.<br />
LG // Dein <strong>Löwen</strong>-Trainer Gudmundur Gudmundsson<br />
betreut nicht mehr die Nationalmann-<br />
„Gudmundsson steckt seine ganze<br />
Kraft in den Handball. Wie er alles<br />
unter einen Hut bekommen hat, nötigt<br />
mir den allergrößten Respekt ab.“<br />
schaft und konzentriert sich auf seinen Klub.<br />
Bist Du traurig darüber oder hast Du Verständnis?<br />
PETERSSON // Ich verstehe seine Entscheidung,<br />
weil ich genau weiß, wie er arbeitet. Er steckt seine<br />
ganze Kraft in den Handball. Wie Gudmundur das<br />
alles unter einen Hut bekommen hat, sich gleichzeitig<br />
so hundertprozentig auf die <strong>Löwen</strong> und die<br />
Nationalmannschaft zu konzentrieren, nötigt mir<br />
den allergrößten Respekt ab. Jetzt hat er ein wenig<br />
mehr Ruhe, und das tut ihm glaube ich auch ganz<br />
gut. ■<br />
Alexander Petersson (geboren am 4. Juli 1980 in Riga) ist zwar in Lettland<br />
geboren, hat aber die isländische Staatsbürgerschaft. Mit dem Nationalteam gewann er<br />
bei den Olympischen Spielen 2008 sensationell die Silbermedaille und wurde bei der Europameisterschaft<br />
2010 Dritter. Der 1,86 Meter große Rückraumspieler wechselte im<br />
Sommer von den <strong>Füchse</strong>n <strong>Berlin</strong> zu den <strong>Löwen</strong>. Zuvor war er in der Bundesliga bereits für<br />
die SG Flensburg-Handewitt (2007 – 2010), den TV Großwallstadt (2005 – 2007) und die<br />
HSG Düsseldorf (2003 – 2005) aktiv.<br />
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12 LÖWENGEBRÜLL RÜCKBLICK<br />
11. Spieltag<br />
„Ein Sieg des Herzens“<br />
20 + 2 = 22:0! Die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> haben ihre Serie ausgebaut. Das 30:28 (12:12) beim<br />
VfL Gummersbach war der elfte Sieg in Folge und bedeutet weiterhin den Platz an der Sonne.<br />
28:30 (12:12)<br />
// Andy Schmid strahlte nach der Partie vor<br />
2200 Zuschauern in der Eugen-Haas-Halle. Der<br />
Spielmacher konstatierte: „Wir merkten von der<br />
ersten Sekunde an, wie heiß der VfL ist. In den<br />
ersten 30 Minuten haben wir sehr schlecht gespielt,<br />
trotzdem stand es Unentschieden zur<br />
Pause. Nach dem Wechsel haben wir dann Moral<br />
und Charakter bewiesen. “<br />
Kampf, Herz und Leidenschaft prägten dieses<br />
Duell, bei dem beide Teams zunächst im Gleichschritt<br />
marschierten, weil die Deckung der Badener<br />
diesmal nicht ganz so energisch zupackte<br />
und im Angriff recht fahrlässig mit den sich bietenden<br />
Chancen umgegangen wurde. Es fehlte<br />
in einigen Phasen die volle Konzentration bei<br />
den <strong>Löwen</strong>, die sich gegen die energischen, hellwachen<br />
Gummersbacher schwertaten.<br />
Beide Teams waren in der dritten Runde um<br />
den DHB-Pokal an gleicher Stätte schon einmal<br />
in dieser <strong>Saison</strong> aufeinander getroffen. Damals<br />
konnten die Oberbergischen die gelbe Wand, die<br />
Abwehr der <strong>Löwen</strong>, in den ersten 13 Minuten nur<br />
einmal überwinden, stand es nach 16 Minuten<br />
gar 2:11 aus VfL-Sicht. Das war in der heutigen<br />
Bundesliga-Begegnung ganz anders. Mitte des<br />
ersten Abschnitts drehten die Oberbergischen<br />
die Partie und hatten ihrerseits die Nase vorn<br />
(6:5/14.). Der VfL blieb in Front bis kurz vor der<br />
Pause, dann erzielte Andy Schmid das 11:12<br />
(29.), ein Siebenmeter durch Adrian Pfahl brachte<br />
den Ausgleich. Dann scheiterte Gensheimer<br />
vom Strich. Halbzeit.<br />
Nach der besten <strong>Saison</strong>leistung beim ersten<br />
Bundesligasieg in Hamburg folgte in Gummersbach<br />
das bislang schwierigste Spiel für die <strong>Löwen</strong>,<br />
die müde wirkten, aber im Hexenkessel<br />
Haas-Halle in der entscheidenden Phase kühlen<br />
Kopf bewahrten. Allen voran Regisseur Schmid,<br />
der im zweiten Durchgang traf, wie er wollte, und<br />
für die ganz wichtigen Treffer der Badener – auch<br />
vom Siebenmeter-Strich – verantwortlich zeichnete.<br />
Schmid: „Wir haben einige Spieler in unseren<br />
Reihen, die Verantwortung übernehmen, damit<br />
sind wir auch nicht so ausrechenbar.“ Dieses<br />
Mal war es der gut aufgelegte Schweizer, der<br />
auch von <strong>Löwen</strong>-Manager Thorsten Storm ein<br />
Sonderlob einheimste: „Ich bin unheimlich stolz<br />
auf die Truppe. Wir wussten, dass es ein hartes<br />
Duell werden würde – und das war es dann auch.<br />
Zudem gibt es Tage, da klappt eben nicht alles.<br />
Das war heute bei uns im Angriff so. Aber als es<br />
darauf ankam, hat Andy Schmid Verantwortung<br />
übernommen. Das war ein Sieg des Herzens,<br />
nicht der spielerischen Überlegenheit.“<br />
Mitte des zweiten Abschnitts lag die Gudmundsson-Sieben<br />
in einer zunehmend hektischen<br />
Partie mit zwei Toren zurück (20:18/43.<br />
und 22:20/45.). Aber die Moral und die Leidenschaft<br />
stimmten. Kim Ekdahl du Rietz markierte<br />
das 24:26 (54.). Und die Badener hielten den Vorsprung<br />
bis zum Schluss. Der Rest war Jubel und<br />
Erleichterung nach einem ganz harten Stück Arbeit.<br />
„Ich muss meinem Team ein Riesenkompliment<br />
machen, wie es mit einem ganz großen<br />
Willen reagiert und diesen Rückstand gedreht<br />
hat“, meinte Trainer Gudmundur Gudmundsson.<br />
„Wir haben viele klare Chancen ausgelassen,<br />
das hat uns etwas die Sicherheit genommen, weil<br />
wir uns nicht absetzen konnten. Aber über den<br />
Kampf haben wir die beiden Zähler dann ge-<br />
AUF EINEN BLICK<br />
VfL Gummersbach: Ristovski, Rezar (bei drei Siebenmetern)<br />
– Pfahl (9/4), Mahe, Putics (5) – Zrnic<br />
(2/1), Sprem (2) – Kopco (5) – Krause (4), Lützelberger,<br />
Gaubatz (n.e.), Mladenovic (1), Teppich (n.e.),<br />
Heyme (n.e.)<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong>: Stojanovic, Landin-Jacobsen<br />
(bei einem Siebenmeter und ab 39.) – Petersson<br />
(5), Schmid (9/3), Ekdahl du Rietz (4) – Groetzki<br />
(3), Gensheimer (5/2) – Myrhol (3) – Roggisch,<br />
Sesum (1/1), I. Guardiola, G. Guardiola (n.e.), Steinhauser,<br />
Bitz (n.e.)<br />
Strafminuten: Kopco (4), Krause (2), Lützelberger<br />
(2), Putics (2), Zrnic (2) – Myrhol (2), I. Guardiola<br />
(2).<br />
Zuschauer: 2200.<br />
Zeitstrafen: 6 – 2<br />
Spielfilm: 1:3 (6.), 4:5 (13.), 6:5 (14.), 9:7 (20.), 10:8<br />
(21.), 11:12 (29.), 12:12 (Hz.), 18:17 (39.), 20:18 (43.),<br />
22:22 (46.), 23:24 (49.), 24:26 (54.), 26:27 (56.),<br />
26:29 (58.), 28:30 (Endstand)<br />
Siebenmeter: 8/5 – 8/5<br />
Schiedsrichter: Lars Geipel/Marcus Helbig (Steuden/Landsberg)<br />
Beste Spieler: Ristovski, Pfahl – Petersson, Schmid<br />
holt“, erklärte Kapitän Uwe Gensheimer, der von<br />
einem „schmutzigen Sieg“ – ohne Glanz –<br />
sprach. Ob schmutzig oder nicht: Den mitgereisten<br />
Fans der <strong>Löwen</strong> war es egal. Sie schmetterten<br />
ausgelassen nach dem Schlusspfiff das Badner<br />
Lied. ■
14 � LÖWENGEBRÜLL TITELGESCHICHTE<br />
WIR SIND DIE LÖWEN<br />
Handball-Profis sind bekanntermaßen<br />
noch nie besonders<br />
zierlich gewesen, doch wenn<br />
Kim Ekdahl du Rietz und Matthias Gerlich<br />
durch den Türrahmen kommen,<br />
wird es im Besprechungsraum des Kronauer<br />
Trainingszentrums kurz etwas<br />
dunkler. Beim Neuzugang aus Schweden<br />
(1,96 Meter) streift die Haarmähne<br />
bereits den Türsturz, Gerlich muss mit<br />
seinen 2,04 Metern sogar den Kopf einziehen.<br />
Doch „Matze“ sieht auf seinen<br />
Kollegen keinesfalls herab. „Die paar<br />
Zentimeter, die ich in der Höhe mehr<br />
habe, hat Kim in der Breite“, vermisst er<br />
seinen Kollegen grinsend mit geübtem<br />
Blick. Und spätestens, wenn es um die<br />
Schuhgröße geht, liegen die beiden<br />
wieder fast auf gleicher Höhe. „49/50“,<br />
vermeldet Ekdahl du Rietz, Gerlich<br />
kann eine „51“ an seinem Sneaker vorweisen.<br />
Für die offiziellen Freizeit-<br />
Schuhe des Ausstatters, die nur bis Grö-<br />
Großer Auftritt<br />
Kim Ekdahl du Rietz und Matthias Gerlich<br />
ße 48 vorgesehen sind, reicht es dabei<br />
für beide nicht. Angesichts dieser Dimensionen<br />
musste der Hersteller passen.<br />
Dieses Duo aus dem linken Rückraum<br />
der <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> hat es<br />
also wirklich in sich – nicht nur was das<br />
äußere Erscheinungsbild betrifft.<br />
„Kim ist auch für<br />
die Abwehr<br />
unheimlich wertvoll.“<br />
Vor allem Neuzugang Kim Ekdahl du<br />
Rietz hat sich inzwischen als richtige<br />
„Waffe“ der Badener erwiesen. Schon<br />
47 Mal schlugen die Bälle im Netz der<br />
gegnerischen Mannschaften ein – und<br />
das in seinem ersten Bundesliga-Jahr<br />
nach einer extrem kurzen Vorbereitungszeit<br />
mit dem restlichen Team.<br />
Noch am 12. August holte der 23-Jährige<br />
mit der schwedischen Nationalmannschaft<br />
die olympische Silbermedaille<br />
in London, nur zwei Wochen später<br />
ging es für die <strong>Löwen</strong> in der Bundesliga<br />
bei Frisch Auf Göppingen auf Torejagd.<br />
Doch Ekdahl du Rietz trumpft auf,<br />
als ob er schon jahrelang zum Inventar<br />
der Elite-Liga gehört. „Vielleicht ist es<br />
nicht immer nur schlecht, wenn man<br />
neu ist“, sagt der Schwede. „Schließlich<br />
ist man auch für die Gegner ein Unbekannter“,<br />
nutzt der wurfgewaltige<br />
Rechtshänder seinen Newcomer-Bonus,<br />
aber natürlich auch seine individuelle<br />
Klasse. „Kim ist noch ein Jahr jünger<br />
als ich, aber schon ein kompletter<br />
Spieler, der auch in der Abwehr unheimlich<br />
wertvoll ist“, bringt es Kollege<br />
Gerlich auf den Punkt und muss sich<br />
mit Blick auf die Spielanteile momentan<br />
hinten anstellen.<br />
„Zurzeit bin ich tatsächlich etwas<br />
dazu verdammt, nur von der Bank Beifall<br />
für Kim klatschen zu können“, betrachtet<br />
der gebürtige Bayer die aktuelle<br />
Situation, will aber nicht hadern.<br />
„Natürlich kann ich mit dieser Konstellation<br />
nicht zufrieden sein. Aber ich bin<br />
niemand, der den anderen den Erfolg<br />
nicht gönnt, und Kim spielt bisher eine<br />
klasse <strong>Saison</strong>. Ich kann nur im Training<br />
immer wieder an mir arbeiten und<br />
mich für Spielanteile anbieten. Alles andere<br />
muss der Trainer entscheiden“,<br />
hofft Gerlich, demnächst wieder im Kader<br />
zu stehen und bekommt dabei auch<br />
Unterstützung von seinem schwedischen<br />
Teamkollegen. „Matthias hat einen<br />
starken Wurf und kann tolle Pässe<br />
spielen. Wir werden in dieser langen<br />
<strong>Saison</strong> noch mit unseren Kräften haushalten<br />
müssen und alle Spieler brauchen.<br />
Auch Matthias geht sei-<br />
nen Weg, da bin ich mir sicher.“<br />
��
TITELGESCHICHTE LÖWENGEBRÜLL � 15<br />
Das Rückraumduo der <strong>Löwen</strong>: Kim Ekdahl du Rietz (linkes Bild) und Matthias Gerlich setzen auf dem Spielfeld Akzente.<br />
��<br />
Und selbst wenn die beiden auf dem Spielfeld<br />
derzeit einiges trennt, hat das Rückraum-Duo<br />
Ekdahl du Rietz: „Ich habe es<br />
auch mal im Tor versucht.“<br />
auch viel gemeinsam. Beide spielten beispielsweise<br />
nicht von Beginn an auf der „Königsposition“.<br />
„Ich habe es auch mal kurz im Tor versucht“,<br />
erinnert sich Kim Ekdahl du Rietz, „aber<br />
dann mit sieben, acht Jahren war ich auf diese<br />
Position festgelegt.“ Die Trainer bei seinem Heimatklub<br />
Lugi Lund HF hatten ebenfalls schnell<br />
das Talent des Youngsters entdeckt, mit 16 Jahren<br />
gab er bereits sein Debüt in der Ersten Liga<br />
und geriet bald auf den Radarschirm des ehemaligen<br />
<strong>Löwen</strong>-Trainers Ola Lindgren, der seit 2008<br />
mit Staffan Olsson auch für die schwedische Nationalmannschaft<br />
zuständig ist. Der Name Ekdahl<br />
du Rietz war den Badenern also schon länger<br />
geläufig. <strong>2012</strong> klappte nun der Wechsel nach<br />
Deutschland, nachdem der 23-Jährige ein Jahr<br />
im französischen Nantes am Ball war. „Das war<br />
eine sehr schwierige Zeit“, erinnert sich der<br />
Olympia-Teilnehmer nicht besonders gern an<br />
dieses Gastspiel.<br />
„In Frankreich ist der Handball nicht sehr<br />
strukturiert, es wird viel mit offensiven Abwehrformationen<br />
und Eins-gegen-Eins-Situationen<br />
agiert. Dazu war ich das erste Mal von zu Hause<br />
weg, eine ganze Zeit verletzt und habe lange gebraucht,<br />
um Anschluss zu finden. Aber in gewis-<br />
ser Weise hat mich das auch weitergebracht.<br />
Vielleicht fällt mir deshalb<br />
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TITELGESCHICHTE LÖWENGEBRÜLL � 17<br />
die Eingewöhnung in Deutschland<br />
leichter, weil ich weiß, wie es ist, erst einmal<br />
auf sich allein gestellt zu sein“, sagt<br />
der Skandinavier, der inzwischen im<br />
malerischen Heidelberg heimisch geworden<br />
ist.<br />
Ähnlich verlief die bisherige Karriere<br />
von Matthias Gerlich. Als C-Jugendlicher<br />
versuchte sich der Schlacks nebenbei<br />
als Fußballer und stellte sich gar<br />
Matthias Gerlich: „Du<br />
kannst immer direkt in das<br />
Geschehen eingreifen.“<br />
nicht so ungeschickt an. „Für ein paar<br />
Kopfball-Tore hat es schon gereicht“,<br />
lacht Gerlich, der damals schon seine<br />
Größenvorteile ausspielen konnte, die<br />
dann in der Handball-Halle aber noch<br />
besser zum Tragen kamen. „Ich habe<br />
mich auch mal als Kreisläufer herumgetrieben,<br />
aber da ich so torhungrig war,<br />
durfte ich dann im Rückraum ran“,<br />
blickt der gebürtige Landsberger auf die<br />
Anfänge zurück.<br />
Und auch Gerlich wagte bald den<br />
Schritt in die große Handball-Welt.<br />
Als 17-Jähriger wurde er in das Nach-<br />
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wuchs-Internat des SC Magdeburg aufgenommen<br />
und spielte danach bis 2011<br />
für TUSEM Essen. Nach einem Jahr<br />
beim Bundesliga-Aufsteiger TV Hüttenberg<br />
schloss sich der B-Nationalspieler<br />
dann wie Ekdahl du Rietz den <strong>Löwen</strong> an.<br />
Und den Spaß am Spiel im Rückraum<br />
hat Gerlich trotz der aktuellen Reservistenrolle<br />
nicht verloren. „Dort kannst du<br />
immer direkt ins Geschehen eingreifen“,<br />
mag der 2,04-Meter-Handballer<br />
die „Action“ aus der zweiten Reihe und<br />
die Gelegenheiten, sich mit einem krachenden<br />
Wurf in die Torschützenliste<br />
einzutragen. Kollege Ekdahl du Rietz<br />
kann ihm da nur beipflichten: „Im Rückraum<br />
ist am meisten los. Hier wird das<br />
Spiel gemacht, hier werden die Abschlüsse<br />
vorbereitet, hier nimmt alles<br />
seinen Anfang.“<br />
Das Wort „Königsposition“ amüsiert<br />
den jungen Schweden dabei immer wieder.<br />
„Ich habe das vor ein paar Wochen<br />
das erste Mal gehört und habe mir gedacht:<br />
Was soll das denn sein? Kannst<br />
Du Dir da den Ball nehmen und so oft<br />
auf die Hütte hauen wie du willst, weil<br />
du der König bist?“, grinst Ekdahl du<br />
Rietz. „Ich kannte das weder aus Schweden<br />
noch aus Frankreich“, wundert sich<br />
der 23-Jährige noch heute über die offenbar<br />
urdeutsche Wortschöpfung, die<br />
wohl ihren Ursprung im Handball vergangener<br />
Tage hat.<br />
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Zuvor war er beim TV Hüttenberg aktiv,<br />
davor trug der 2,04 Meter große Hüne das Trikot des<br />
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18 � LÖWENGEBRÜLL TITELGESCHICHTE<br />
ZUR PERSON<br />
Kim Ekdahl du Rietz (geboren am 23. Juli<br />
1989 in Lund/Schweden) kam in diesem Sommer vom<br />
HBC Nantes zu den <strong>Löwen</strong>. Er gehört zu den großen<br />
Hoffnungsträgern seines Landes, bereits als 16-Jähriger<br />
feierte er einst sein Erstligadebüt bei Lugi Lund,<br />
wo er von 2005 bis 2011 spielte.<br />
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Rückraum die größten und<br />
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und für die alle arbeiteten. Mittlerweile<br />
ist der moderne Angriffshandball schon<br />
lange viel breiter aufgestellt und auch im<br />
rechten Rückraum gibt es echte „Kanoniere“.<br />
„Solche Typen kann man in einer<br />
Mannschaft ebenfalls gut gebrauchen.<br />
Die machen die Tore, die leicht aussehen“,<br />
blickt Kim Ekdahl du Rietz auf die<br />
verschiedenen Arten, die Position im<br />
linken Rückraum zu interpretieren.<br />
Er selbst sieht sich dabei noch mitten<br />
in einem Entwicklungsprozess. „Früher<br />
habe ich meistens mein Ding gemacht<br />
und nicht besonders viel abgespielt.<br />
Aber nicht, weil ich auf einem Ego-Trip<br />
war, sondern weil ich meine Nebenleute<br />
oft nicht gesehen habe“, blickt der<br />
schwedische Nationalspieler auf seine<br />
damaligen Schwächen. „Jetzt versuche<br />
ich, ein immer besserer Mannschaftsspieler<br />
zu werden und ich denke, ich<br />
habe mich in Frankreich weiterentwickelt<br />
und bei den <strong>Löwen</strong> noch einmal<br />
eine großen Schritt gemacht“, sagt Ekdahl<br />
du Rietz und bekommt dies von<br />
Matthias Gerlich bestätigt: „Kim ist so<br />
wertvoll für uns, weil er beides kann:<br />
hart und genau werfen – aber auch spielen.“<br />
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zum richtigen Zeitpunkt und natürlich<br />
die Vorstellung in der Abwehr –<br />
da ist unser Coach schon ein Perfektionist“,<br />
berichtet Gerlich von den Anforderungen<br />
bei den Badenern, denen er<br />
sich weiter stellen will. „Ich habe ge-<br />
„Unser Trainer Gudmundur<br />
Gudmundsson ist ein<br />
Perfektionist.“<br />
merkt, dass ich noch vielleicht nicht so<br />
komplett bin, wie es hier verlangt wird“,<br />
geht der 24-Jährige selbstkritisch mit<br />
sich um. „Mit Blick auf die Spielzeiten<br />
war der Plan natürlich ein anderer. Aber<br />
ich möchte hier unbedingt den nächsten<br />
Schritt in meiner Entwicklung machen“,<br />
will Matthias Gerlich auf jeden<br />
Fall Anschluss halten und der Mannschaft<br />
bei ihrem aktuellen Höhenflug<br />
helfen. „Es sind schließlich erst elf Spiele<br />
vorbei“, weiß auch Kim Ekdahl du Rietz,<br />
dass der gesamte Kader auf einen bestimmten<br />
Level herangeführt werden<br />
muss, um über die gesamte <strong>Saison</strong> zu<br />
bestehen. Und auf lange Sicht soll es<br />
auch für die künftigen Gegner richtig<br />
dunkel werden, wenn das Duo Ekdahl<br />
du Rietz/Gerlich dann durch den Türrahmen<br />
in der SAP Arena kommt. ■<br />
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22 � LÖWENGEBRÜLL DIE MANNSCHAFT<br />
TORWART<br />
RÜCKRAUM<br />
16<br />
20<br />
29<br />
2<br />
5<br />
6<br />
10<br />
23<br />
32<br />
38<br />
60<br />
DER LÖWEN-KADER<br />
Goran Stojanovic<br />
24. Februar 1977, Bar (Montenegro)<br />
192 cm, 93 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2011<br />
(vorher VfL Gummersbach)<br />
Niklas Landin-Jacobsen<br />
19. Dezember 1988, Søborg (Dänemark)<br />
200 cm, 98 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli <strong>2012</strong><br />
(vorher Bjerringbro-Silkeborg)<br />
Jonas Maier<br />
12. Januar 1994, Schwetzingen<br />
187 cm, 84 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2008<br />
(vorher TSG Eintracht Plankstadt)<br />
Andy Schmid<br />
30. August 1983, Horgen (Schweiz)<br />
190 cm, 86 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2010<br />
(vorher Bjerringbro-Silkeborg)<br />
Zarko Sesum<br />
16. Juni 1986, Backa Palanka (Serbien)<br />
195 cm, 97 kg<br />
Im Verein seit 23. September 2010<br />
(vorher KC Veszprém)<br />
Isaías Guardiola<br />
1. Oktober 1984, Petrer (Spanien)<br />
200 cm, 103 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli <strong>2012</strong><br />
(vorher Atlético Madrid)<br />
Matthias Gerlich<br />
25. Februar 1988, Landsberg<br />
204 cm, 99 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli <strong>2012</strong><br />
(vorher TV Hüttenberg)<br />
Nils Kretschmer<br />
18. Januar 1993, Lübeck<br />
200 cm, 89 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli <strong>2012</strong><br />
(vorher VfL Bad Schwartau)<br />
Alexander Petersson<br />
2. Juli 1980, Riga (Lettland)<br />
186 cm, 90 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli <strong>2012</strong><br />
(vorher <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong>)<br />
Kevin Bitz<br />
10. März 1993, Schwetzingen<br />
189 cm, 94 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2006<br />
(vorher SG St. Leon)<br />
Kim Ekdahl du Rietz<br />
23. Juli 1989, Lund (Schweden)<br />
194 cm, 100 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli <strong>2012</strong><br />
(vorher HBC Nantes/FRA)<br />
Spiele: 11<br />
Paraden: 69<br />
Paraden Ø: 6,27<br />
Tore: 0<br />
Spiele: 11<br />
Paraden: 76<br />
Paraden Ø: 6,91<br />
Tore: 0<br />
Spiele: 0<br />
Paraden: 0<br />
Paraden Ø: 0,00<br />
Tore: 0<br />
Spiele: 11<br />
Tore: 36/4<br />
Tore Ø: 3,27<br />
Feldwürfe: 32/54<br />
Feldwürfe %: 59,26<br />
Spiele: 11<br />
Tore: 24/2<br />
Tore Ø: 2,18<br />
Feldwürfe: 22/43<br />
Feldwürfe %: 51,16<br />
Spiele: 11<br />
Tore: 3/0<br />
Tore Ø: 0,27<br />
Feldwürfe: 3/11<br />
Feldwürfe %: 27,27<br />
Spiele: 8<br />
Tore: 0/0<br />
Tore Ø: 0,00<br />
Feldwürfe: 0/1<br />
Feldwürfe %: 0,00<br />
Spiele: 0<br />
Tore: 0/0<br />
Tore Ø: 0<br />
Feldwürfe: 0/0<br />
Feldwürfe %: 0,00<br />
Spiele: 11<br />
Tore: 55/0<br />
Tore Ø: 5,00<br />
Feldwürfe: 55/90<br />
Feldwürfe %: 61,11<br />
Spiele: 9<br />
Tore: 1/0<br />
Tore Ø: 0,11<br />
Feldwürfe: 1/1<br />
Feldwürfe %: 100,00<br />
Spiele: 11<br />
Tore: 47/0<br />
Tore Ø: 4,27<br />
Feldwürfe: 47/83<br />
Feldwürfe %: 56,63<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 0<br />
7 Meter gehalten: 16/4<br />
Quote in %: 25,00<br />
Gelbe Karten: 1<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 0<br />
7 Meter gehalten: 27/11<br />
Quote in %: 40,74<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 0<br />
7 Meter gehalten: 0/0<br />
Quote in %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 2<br />
7 Meter: 4/4<br />
7 Meter %: 100,00<br />
Gelbe Karten: 4<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 10<br />
7 Meter: 2/4<br />
7 Meter %: 50,00<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 10<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 2<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 0<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 5<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 6<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 0<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 3<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 12<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00
AUSSEN KREIS<br />
TRAINER<br />
CONNY<br />
DIE MANNSCHAFT LÖWENGEBRÜLL � 23<br />
4<br />
18<br />
30<br />
Oliver Roggisch<br />
25. August 1978, Villingen-Schwenningen<br />
202 cm, 96 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2007<br />
(vorher SC Magdeburg)<br />
Bjarte Myrhol<br />
29. Mai 1982, Oslo (Norwegen)<br />
192 cm, 96 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2009<br />
(vorher HSG Nordhorn)<br />
Gedeón Guardiola<br />
1. Oktober 1984, Petrer (Spanien)<br />
199 cm, 103 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli <strong>2012</strong><br />
(vorher SDC San Antonio)<br />
Uwe Gensheimer<br />
26. Oktober 1986, Mannheim<br />
188 cm, 90 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2003<br />
(vorher TV Friedrichsfeld)<br />
Spiele: 11<br />
Tore: 0/0<br />
Tore Ø: 0,00<br />
Feldwürfe: 0/0<br />
Feldwürfe %: 0,00<br />
Spiele: 10<br />
Tore: 30/0<br />
Tore Ø: 3,00<br />
Feldwürfe: 30/35<br />
Feldwürfe %: 85,71<br />
Spiele: 11<br />
Tore: 8/0<br />
Tore Ø: 0,73<br />
Feldwürfe: 8/14<br />
Feldwürfe %: 57,14<br />
Gelbe Karten: 5<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 12<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 9<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 16<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 3<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 8<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
3 Gelbe Karten: 1<br />
8<br />
Denni Djozic<br />
2. Oktober 1991, Speyer<br />
175 cm, 75 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2010<br />
(vorher SG Nußloch)<br />
19 Marius Steinhauser<br />
6. Februar 1993, Karlsruhe<br />
187 cm, 83 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli <strong>2012</strong><br />
(vorher HG Oftersheim/Schwetzingen)<br />
24<br />
M<br />
DER LÖWEN-KADER<br />
Patrick Groetzki<br />
4. Juli 1989, Pforzheim<br />
189 cm, 84 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2007<br />
(vorher SG Pforzheim/Eutingen)<br />
C Gudmundur Gudmundsson<br />
23. Dezember 1960, Reykjavík (Island)<br />
175 cm, 80 kg<br />
Im Verein seit 23. September 2010<br />
Co Tomas Svensson<br />
15. Februar 1968, Eskilstuna (Schweden)<br />
194 cm, 90 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2011<br />
Löwe Conny (Maskottchen)<br />
24. Dezember 2001, Kronau<br />
184 cm, 90 kg<br />
Im Verein seit 1. Juli 2002<br />
Spiele: 11<br />
Tore: 83/29<br />
Tore Ø: 7,55<br />
Feldwürfe: 54/81<br />
Feldwürfe %: 66,67<br />
Spiele: 0<br />
Tore: 0/0<br />
Tore Ø: 0,00<br />
Feldwürfe: 0/0<br />
Feldwürfe %: 0,00<br />
Spiele: 10<br />
Tore: 13/0<br />
Tore Ø: 1,30<br />
Feldwürfe: 13/23<br />
Feldwürfe %: 56,52<br />
Spiele: 6<br />
Tore: 24/0<br />
Tore Ø: 4,00<br />
Feldwürfe: 24/33<br />
Feldwürfe %: 72,73<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 0<br />
7 Meter: 29/37<br />
7 Meter %: 78,38<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 0<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 0<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 4<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00<br />
Gelbe Karten: 2<br />
Rote Karten: 0<br />
Strafminuten: 0<br />
7 Meter: 0/0<br />
7 Meter %: 0,00
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26 � LÖWENGEBRÜLL TIPPSPIEL<br />
DAS TIPPSPIEL<br />
Auch in dieser <strong>Saison</strong> darf<br />
getippt werden: Acht Experten<br />
sind bei unserem Tippspiel<br />
im Rennen.<br />
Und so funktioniert’s: Wer<br />
die richtige Tendenz tippt, erhält<br />
einen Punkt. Wenn dann<br />
auch noch die Tordifferenz<br />
stimmt, gibt es zwei Zähler<br />
und beim exakt richtigen Ergebnis<br />
darf sich der Tipper<br />
über fünf Punkte freuen.<br />
DIE TABELLE<br />
Rangliste<br />
1. Marc Stevermüer 12<br />
Udo Schöpfer 12<br />
Alexander Daub 12<br />
Christof Bindschädel 12<br />
5. Bettina Schippl 11<br />
Wolfgang Grünwald 11<br />
7. Benjamin Geierhaas 10<br />
Daniel Hund 10<br />
Marc<br />
Stevermüer<br />
Mannheimer<br />
Morgen<br />
RNL – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 28:26<br />
Melsungen – Göppingen 30:28<br />
Minden – RNL 24:29<br />
Udo<br />
Schöpfer<br />
Die <strong>Rhein</strong>pfalz<br />
RNL – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 31:27<br />
Melsungen – Göppingen 28:26<br />
Minden – RNL 28:32<br />
Bettina<br />
Schippl<br />
Vorsitzende<br />
Baden Lions<br />
RNL – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 30:28<br />
Melsungen – Göppingen 32:28<br />
Minden – RNL 20:25<br />
Alexander<br />
Daub<br />
Radio<br />
Regenbogen<br />
RNL – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 29:25<br />
Melsungen – Göppingen 28:26<br />
Minden – RNL 26:32<br />
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Daniel<br />
Hund<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong>-<br />
Zeitung Heidelberg<br />
RNL – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 32:28<br />
Melsungen – Göppingen 29:28<br />
Minden – RNL 24:29<br />
Benjamin<br />
Geierhaas<br />
Freier<br />
Sportjournalist<br />
RNL – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 26:25<br />
Melsungen – Göppingen 27:28<br />
Minden – RNL 22:30<br />
Wolfgang<br />
Grünwald<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong>-<br />
Fernsehen (RNF)<br />
RNL – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 22:20<br />
Melsungen – Göppingen 23:24<br />
Minden – RNL 24:27<br />
Christof<br />
Bindschädel<br />
Badische Neueste<br />
Nachrichten (BNN)<br />
RNL – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 29:27<br />
Melsungen – Göppingen 27:26<br />
Minden – RNL 28:33<br />
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30� LÖWENGEBRÜLL DER GEGNER<br />
<strong>Berlin</strong>er Macher:<br />
Bob Hanning hat maßgeblich<br />
zum Aufschwung<br />
der <strong>Füchse</strong> beigetragen.<br />
Aus dem<br />
Fuchsbau ins<br />
Rampenlicht<br />
<strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong>: Bob Hanning hat aus<br />
dem Hauptstadtklub eine Marke im<br />
deutschen Handball gemacht.<br />
FÜCHSE BERLIN<br />
// Bob Hanning hatte einen Traum: Erstliga-Handball in der<br />
Hauptstadt. Im Sommer 2005 kam er als Geschäftsführer zum<br />
damaligen Zweitligisten <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong>, verfolgte ehrgeizig und<br />
akribisch dieses Ziel. Und schon 2007 war der Aufstieg ins Oberhaus<br />
unter Dach und Fach. Seitdem geht das Märchen an der<br />
Spree immer weiter. Dank einer geschickten Transferpolitik, einer<br />
vorbildlichen Jugendarbeit und Geduld kletterte der Klub in<br />
der Tabelle rasch nach oben.<br />
Ein gutes Händchen bewies Hanning aber nicht nur bei den<br />
Verpflichtungen von Spielern wie Bartlomiej Jaszka, Sven-Sören<br />
Christophersen oder Evgeni Pevnov, sondern sein Instinkt ließ<br />
ihn auch nicht bei der Trainersuche im Stich. Seit 2009 sitzt der<br />
Isländer Dagur Sigurdsson in <strong>Berlin</strong> auf der Bank. Nach dem<br />
neunten Platz in seiner ersten <strong>Saison</strong> führte er die <strong>Füchse</strong> 2011<br />
und <strong>2012</strong> auf einen sensationellen dritten Tabellenrang. Kein<br />
Wunder, dass Hanning da schnell tätig wurde und den ohnehin<br />
bis <strong>2013</strong> laufenden Vertrag des Trainers vorzeitig um vier Jahre<br />
bis 2017 verlängerte.<br />
„Wir setzten auch da auf Kontinuität und Verlässlichkeit“, sagt<br />
der Geschäftsführer: „Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung<br />
im Profi- und Nachwuchsbereich keinen besseren Namen<br />
tragen kann als den von Dagur Sigurdsson.“ In der Vergangenheit<br />
wurden immer wieder selbst ausgebildete Talente wie Johannes<br />
Sellin und Colja Löffler an die Bundesliga hergeführt, vor<br />
dieser <strong>Saison</strong> stießen die jungen Jonas Thümmler und Maximilian<br />
Kroll zum Profikader.<br />
Nur mit Talenten kann man in der stärksten Liga der Welt jedoch<br />
nicht bestehen, weshalb sich die <strong>Füchse</strong> im Sommer mit<br />
zwei etablierten Kräften verstärkten. Vom ruhmreichen FC Barcelona<br />
kam Konstantin Igropulo als Ersatz für den zu den <strong>Rhein</strong>-<br />
<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> gewechselten Alexander Petersson an die Spree,<br />
zur Stärkung der Defensive und als Rückraum-Alternative wurde<br />
zudem Ex-Löwe Børge Lund verpflichtet. „Ich möchte unbedingt<br />
um Titel spielen. Ich bin überzeugt, dass die <strong>Füchse</strong> das richtige<br />
Konzept haben“, sagt Lund, der das familiäre Klima bei den <strong>Berlin</strong>ern<br />
schätzt: „In dieser Mannschaft sind die Rollen klar definiert.<br />
Es ist ein Team mit vielen Weltklassespielern – aber ohne<br />
Stars, die sich wichtiger nehmen als die Mannschaft.“ Der kometenhafte<br />
Aufstieg der <strong>Füchse</strong> war auch dem Norweger nicht entgangen:<br />
„Die Entwicklung der <strong>Füchse</strong> ist eigentlich nicht normal.<br />
Es dauert eigentlich länger, solch eine Mannschaft zu formen.“<br />
��
DER GEGNER<br />
Verlässlicher Rückhalt und Motivator: Torwart Silvio Heinevetter nimmt bei den <strong>Berlin</strong>ern eine zentrale Rolle ein.<br />
��<br />
„Torsten Laen<br />
ist ein absoluter<br />
Glücksfall für<br />
uns.“<br />
An Igropulos Wechsel von Barcelona nach <strong>Berlin</strong><br />
wirkte <strong>Füchse</strong>-Star Iker Romero mit. Der Rückraumspieler<br />
spielte selbst acht Jahre für den katalanischen<br />
Traditionsklub, sammelte unzählige<br />
Trophäen mit dem achtmaligen Champions-<br />
League-Sieger und kam 2011 zu den <strong>Füchse</strong>n.<br />
„Konstantin ist der richtige Mann für uns. Er hat<br />
mich natürlich gefragt, was ihn in <strong>Berlin</strong> erwartet.<br />
Und ich habe ihm nur Gutes berichtet“, sagt<br />
Romero, der trotz seiner 32 Jahre und einigen<br />
Verletzungen in der Vergangenheit mehr als nur<br />
ein „Joker“ im Spiel der <strong>Füchse</strong> ist. Mit seiner<br />
Aura und seiner Erfahrung tut er gerade in kritischen<br />
Phasen der Mannschaft gut.<br />
Zentrale Figuren in der Sigurdsson-Sieben<br />
sind die Torhüter Martin Stochl und Silvio Heinevetter,<br />
die eines der besten Gespanne in der<br />
Bundesliga bilden. Spielmacher Jaszka und<br />
Rückraum-Ballermann Christophersen können<br />
jede Abwehr vor immense Probleme stellen. Absolute<br />
Führungsfigur im <strong>Füchse</strong>-Ensemble ist allerdings<br />
Kapitän Torsten Laen. Der Däne sorgt<br />
für Tore im Angriff, bildet mit Denis Spoljaric einen<br />
stabilen Innenblock und geht jederzeit voran.<br />
„Sein Verhalten im Spiel und gegenüber seinen<br />
Mannschaftskameraden ist jederzeit vorbildlich.<br />
Er ist ein Glücksfall für uns“, sagt Trainer<br />
Sigurdsson.<br />
Der Klub von der Spree kam wie schon 2011<br />
richtig gut in die Bundesliga-<strong>Saison</strong>. Erst im<br />
zehnten Spiel kassierten die <strong>Berlin</strong>er die erste<br />
Niederlage. Die fiel beim Topspiel bei der<br />
SG Flensburg-Handewitt allerdings auch sehr<br />
heftig aus. Mit 18:29 kamen die Hauptstädter an<br />
der Ostsee unter die Räder – und Manager Hanning<br />
mutmaßte, dass man mit 18 eigenen Treffern<br />
wahrscheinlich noch nicht einmal gegen einen<br />
Zweitligisten gewonnen hätte.<br />
Keine Frage: Die <strong>Füchse</strong> erwischten in Flensburg<br />
einen rabenschwarzen Tag, mehr schmerzt<br />
sie aber das überraschende Pokal-Aus gegen TuS<br />
N-Lübbecke. Doch die <strong>Berlin</strong>er können auch<br />
ganz anders. Denn gegen die vermeintliche<br />
Übermannschaft des THW Kiel legte der Champions-League-Teilnehmer<br />
eine sensationelle<br />
Aufholjagd hin und erkämpfte in einer dramatischen<br />
Schlussphase nach einem 21:25-Rückstand<br />
noch ein 26:26-Unentschieden. „Nach<br />
über 500 Tagen ohne Bundesliga-Punktverlust<br />
haben wir die Serie des THW gestoppt“, freute<br />
sich Hanning, der mit den <strong>Füchse</strong>n noch weiterhin<br />
viel vor hat. Denn irgendwo in seinem Traum<br />
wird garantiert auch mal ein Titelgewinn vorgekommen<br />
sein. ■<br />
LÖWENGEBRÜLL<br />
DER GEGNER AUF EINEN BLICK<br />
Gründungsjahr<br />
Vereinsfarben<br />
Größte Erfolge<br />
Spielort<br />
Zugänge <strong>Saison</strong> <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong><br />
Abgänge<br />
Internet<br />
Nach 500 Tagen<br />
stoppt <strong>Berlin</strong><br />
die THW-Serie.<br />
1891 als MTV Reinickendorf, <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> seit 2005<br />
grün, weiß<br />
3. Platz in der Bundesliga 2011 und <strong>2012</strong>,<br />
2. Platz im DHB-Pokal 1984<br />
Max-Schmeling-Halle (8500 Plätze)<br />
Konstantin Igropulo (FC Barcelona),<br />
Børge Lund (<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong>)<br />
Alexander Petersson (<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong>),<br />
Jonathan Stenbäcken (MT Melsungen),<br />
Marc Pechstein (TV Hüttenberg)<br />
www.fuechse-berlin.de<br />
31
TRAINIERE MIT DEN STARS.<br />
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Es ist wieder so weit: HANDBALL-STARS GO SCHOOL geht los!<br />
Bist du zwischen 11 und 17 Jahre alt, hast Lust auf Handball und möchtest einmal einen<br />
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Infos und Bewerbungsunterlagen auf:<br />
www.handball-in-schulen.de<br />
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HandballinSchulen<br />
Eine Initiative von: Unterstützt von:
<strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong>: hintere Reihe von links: Mannschaftsbetreuer Detlef Klavehn, Geschäftsführer Bob Hanning, Denis Spoljaric,<br />
Jonas Thümmler, Torsten Laen, Mark Bult, Colja Löffler, Bartlomiej Jaszka, Mannschaftsarzt Dr. Jürgen Bentzin;<br />
mittlere Reihe: Athletiktrainer Erik Helm, Ivan Nincevic, Silvio Heinevetter, Maximilian Kroll, Petr Stochl, Markus Richwien, Trainer Dagur<br />
Sigurdsson; vordere Reihe: Physiotherapeut Fabian Kittmann, Iker Romero, Børge Lund, Johannes Sellin, Evgeni Pevnov, Konstantin Igropulo,<br />
Sven-Sören Christophersen, Co-Trainer Alexander Haase<br />
1<br />
12<br />
71<br />
GEGNER<br />
MANNSCHAFTSKADER FÜCHSE BERLIN – SAISON <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong><br />
TORHÜTER RÜCKRAUM LINKS<br />
LINKSAUSSEN<br />
2<br />
27<br />
RECHTSAUSSEN<br />
11<br />
15<br />
23<br />
RÜCKRAUM MITTE<br />
9<br />
17<br />
24<br />
Maximilian Kroll GER<br />
Silvio Heinevetter GER<br />
Petr Stochl CZE<br />
Colja Löffler GER<br />
Ivan Nincevic CRO<br />
Markus Richwien GER<br />
Ramon Tauabo GER<br />
Johannes Sellin GER<br />
Denis Spoljaric CRO<br />
Børge Lund NOR<br />
Bartlomiej Jaszka POL<br />
* 20. Januar 1993<br />
* 21. Oktober 1984<br />
* 24. April 1976<br />
* 8. Mai 1989<br />
* 27. Oktober 1981<br />
* 5. Juli 1985<br />
* 8. Oktober 1992<br />
* 31. Dezember 1990<br />
* 20. August 1979<br />
* 13. März 1979<br />
* 16. Juni 1983<br />
Robert Schulze<br />
Geburtsjahr: 1983<br />
Schiedsrichter seit: 1998<br />
DHB-Einsätze: 285<br />
EHF/IHF-Einsätze: 25<br />
im Verein seit 2011<br />
im Verein seit 2009<br />
im Verein seit 2006<br />
im Verein seit 2008<br />
im Verein seit 2010<br />
im Verein seit 2006<br />
im Verein seit 2011<br />
im Verein seit 2009<br />
im Verein seit 2010<br />
im Verein seit <strong>2012</strong><br />
im Verein seit 2007<br />
66<br />
18<br />
21<br />
29<br />
35<br />
4<br />
5<br />
14<br />
Tobias Tönnies<br />
RÜCKRAUM RECHTS<br />
KREISLÄUFER<br />
TRAINER<br />
Geburtsjahr: 1983<br />
Schiedsrichter seit: 1999<br />
DHB-Einsätze: 285<br />
EHF/IHF-Einsätze: 25<br />
T<br />
Sven-S. Christophersen GER<br />
Iker Romero Fernández ESP<br />
Mark Bult NED<br />
Fabian Wiede GER<br />
Konstantin Igropulo RUS<br />
Torsten Laen DEN<br />
Jonas Thümmler GER<br />
Evgeni Pevnov GER<br />
Dagur Sigurdsson ISL<br />
* 9. Mai 1985<br />
* 15. Juni 1980<br />
* 7. September 1982<br />
* 8. Februar 1994<br />
* 14. April 1985<br />
* 26. November 1979<br />
* 21. August 1993<br />
* 13. Februar 1989<br />
* 3. April 1973<br />
LÖWENGEBRÜLL<br />
TEAMFOTO<br />
im Verein seit 2010<br />
im Verein seit 2011<br />
im Verein seit 2010<br />
im Verein seit 2011<br />
im Verein seit <strong>2012</strong><br />
im Verein seit 2009<br />
im Verein seit 2011<br />
im Verein seit 2011<br />
im Verein seit 2009<br />
Quelle: <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong><br />
SCHIEDSRICHTER<br />
33
34 LÖWENGEBRÜLL PARTNER<br />
Adva Werbeagentur Mannheim<br />
AC Auto Check Meisterwerkstatt<br />
Georg Sebastian<br />
AHZ Automobil Handels Zentrum<br />
Lexus Forum<br />
AHZ Automobil Handels Zentrum<br />
Toyota Zentrum<br />
Albert Kübler Elektro GmbH und<br />
Sänitär Mannheim<br />
Alltreu Revision & Treuhand GmbH<br />
Alpensped GmbH - Internationale Logistik<br />
American Cocktail Service OHG<br />
APOTHEKE Q5<br />
Architekturbüro Haas<br />
AS Reutemann Sachverständigengesellschaft<br />
mbH für Umwelt und Geologie<br />
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INTERNATIONAL<br />
EHF-CUP<br />
Geschichtsträchtige Griechen<br />
Startschuss auf europäischer Ebene: Die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> müssen in der dritten Runde<br />
um den EHF-Cup gegen den griechischen Meister und Europapokalsieger (Challenge-Cup 2011/<strong>2012</strong>)<br />
A.C. Diomidis Argous ran.<br />
// Welch ein Jubel, welch eine Freude: Die Spieler<br />
von A.C. Diomidis Argous hüpften und tanzten,<br />
ließen ihren Emotionen freien Lauf. Sie hatten<br />
es tatsächlich geschafft. Ende Mai gewann<br />
der griechische Klub den Challenge-Cup. Dieser<br />
ist nach der Champions League und dem EHF-<br />
Cup der dritte europäische Wettbewerb. Am<br />
Challenge-Cup nehmen allerdings nur Mannschaften<br />
aus Ländern teil, die im EHF-Nationenranking<br />
eine Position ab Platz sieben belegen. In<br />
den beiden Finalspielen bekam es Diomidis mit<br />
Wacker Thun aus der Schweiz zu tun. Nach dem<br />
26:23-Hinspielsieg konnten sich die Griechen im<br />
zweiten Duell eine 20:22-Auswärtsniederlage<br />
leisten. „Wir haben diesen Erfolg genossen, weil<br />
er absolut nicht zu erwarten war. Zum ersten Mal<br />
wurden wir griechischer Meister und dann krön-<br />
„Wir haben Geschichte<br />
geschrieben.“<br />
ten wir die <strong>Saison</strong> auch noch mit dem ersten Europapokalgewinn<br />
einer griechischen Mannschaft<br />
überhaupt. Keine Frage, wir haben Geschichte<br />
geschrieben“, sagt Trainer Dimitris Dimitroulias.<br />
Er hat die unglaublichen Bilder, den<br />
Augenblick der Erlösung noch immer in Erinnerung.<br />
Überragender Akteur bei Argous in beiden Final-Partien<br />
war Kreisläufer Charalampos Mallios,<br />
der mittlerweile in Deutschland am Ball ist –<br />
und zwar in der 3. Liga Nord beim Abstiegskandidaten<br />
HF Springe. Allein das zeigt, dass die <strong>Löwen</strong><br />
als klarer Favorit in die beiden EHF-Cup-<br />
Drittrunden-Duelle mit den Griechen gehen.<br />
„Wir nehmen diese Rolle auch an, haben aber<br />
Respekt vor jedem Gegner“, sagt <strong>Löwen</strong>-Trainer<br />
Gudmundur Gudmundsson. Die Badener treffen<br />
zunächst im Hinspiel am Samstag, 24. November,<br />
um 19 Uhr in der Mannheimer GBG-<br />
Halle auf Diomidis. Das Rückspiel wird am<br />
Sonntag, 2. Dezember, 18.30 Uhr, in Griechenland<br />
angeworfen. „Wir haben definitiv das<br />
schwerste Los aus dem Topf bekommen. Aber<br />
darüber beschwere ich mich nicht. Im Gegenteil:<br />
Wir freuen uns, dass wir gegen einen solch starken<br />
und prominenten Gegner spielen dürfen“,<br />
sagt Dimitroulias, der sich gegen den Bundesligisten<br />
nicht allzu große Chancen auf ein Weiterkommen<br />
ausrechnet: „Wir sind realistisch und<br />
wissen, dass es für uns eigentlich keinen Weg in<br />
die nächste Runde gibt. Aber wir werden uns<br />
nicht ergeben, sondern bis zur letzten Minute<br />
um jeden Ball kämpfen. Dafür stehen wir und<br />
das hat uns in der Vergangenheit auch so stark<br />
und erfolgreich gemacht.“<br />
Schon allein beim Anblick des <strong>Löwen</strong>-Kaders<br />
gerät der griechische Trainer ins Schwärmen.<br />
Nur einen einzigen Profi aus dem badischen Ensemble<br />
hätte er gerne in seinem Team. „Man<br />
muss die <strong>Löwen</strong> nicht gesehen haben, um zu<br />
wissen, dass diese Mannschaft gegen jeden Gegner<br />
in der Welt gewinnen kann. Vor Barcelona,<br />
Madrid oder Kiel müssen sich die <strong>Löwen</strong> nicht<br />
verstecken. Das ist eine komplette Mannschaft<br />
mit zahlreichen Weltklassespielern. Und mit<br />
Gudmundur Gudmundsson wird es von einem<br />
der erfolgreichsten, besten und renommiertesten<br />
Trainer in Europa betreut.“<br />
Im Gegensatz zu den <strong>Löwen</strong> musste A.C. Diomidis<br />
Argous im EHF-Cup schon in der ersten<br />
Runde antreten. Eine weite Reise stand für die<br />
Dimitroulias-Sieben allerdings nicht an, im rein<br />
griechischen Duell wurde AEK Athen 30:18 und<br />
30:29 bezwungen. Da half es dem Hauptstadt-<br />
Klub auch nichts, dass er im Rückraum Ex-Löwe<br />
Alexis Alvanos aufbieten konnte. Der Linkshänder<br />
erzielte zwar acht Treffer, das reichte aber<br />
LÖWENGEBRÜLL<br />
35<br />
längst nicht, um Argous in Gefahr zu bringen. Ein<br />
langer Trip stand dagegen in der zweiten Runde<br />
an: Das Los führte die Griechen mehr als 3500 Kilometer<br />
Richtung Westen auf die portugiesische<br />
Urlaubsinsel Madeira. Auch mit diesem Gegner<br />
hatte Diomidis keine Probleme. Dem 30:25-Auswärtserfolg<br />
folgte ein 32:26-Heimsieg, erneut<br />
machte der Challenge-Cup-Sieger Werbung in<br />
eigener Sache. „Handball genießt in Griechenland<br />
leider noch nicht den Stellenwert, den er<br />
verdient hätte. Wir werden weiter hart dafür arbeiten<br />
und ich glaube, dass Handball in Griechenland<br />
eine Zukunft hat. Dieser Sport passt<br />
hervorragend zu unserer Mentalität“, meint Dimitroulias.<br />
Doch momentan steht die kleine<br />
Harzkugel klar im Schatten von Basket- und<br />
Fußball. Der Bekanntheitsgrad von Handballprofis<br />
wie Savas Karipidis, Alexandros Vasilakis<br />
und Grigorios Sanikis, die in der deutschen Bundesliga<br />
für die MT Melsungen am Ball sind, hält<br />
sich in Grenzen. „Für junge Handballspieler sind<br />
sie aber Idole. Jeder verfolgt ihre Karrieren und<br />
will werden wie sie“, berichtet Dimitroulias, der<br />
in der Jugend zusammen mit Karipids bei GAS<br />
Arhelaos Katerini spielte: „Wir sind praktisch zusammen<br />
aufgewachsen.“ ■<br />
International im Einsatz:<br />
In der dritten Runde des<br />
EHF-Cups erwarten die<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> am<br />
Samstag, 24. November,<br />
19 Uhr, den A.C. Diomidis<br />
Argous in der Mannheimer<br />
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38� LÖWENGEBRÜLL STATISTIK<br />
DIE BUNDESLIGA AUF EINEN BLICK<br />
<strong>Löwen</strong>-Termine 12. Spieltag / Tabelle<br />
So, 26.08.<strong>2012</strong><br />
Frisch Auf Göppingen – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> 25:30<br />
Sa, 01.09.<strong>2012</strong><br />
MT Melsungen – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> 23:26<br />
Mi, 05.09.<strong>2012</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – TuS N-Lübbecke 24:19<br />
Fr, 07.09.<strong>2012</strong><br />
TV Großwallstadt – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> 24:30<br />
Sa, 15.09.<strong>2012</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – HSG Wetzlar 31:29<br />
Sa, 06.10.<strong>2012</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – TBV Lemgo 31:26<br />
Di, 09.10.<strong>2012</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – SG Flensburg-Handewitt 30:27<br />
So, 21.10.<strong>2012</strong><br />
TSV Hannover-Burgdorf – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> 26:32<br />
So, 28.10.<strong>2012</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – SC Magdeburg 30:22<br />
Mi, 07.11.<strong>2012</strong><br />
HSV Hamburg – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> 23:30<br />
Sa, 10.11.<strong>2012</strong><br />
VfL Gummersbach – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> 28:30<br />
Sa, 17.11.<strong>2012</strong>, 20.15 Uhr<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Di, 20.11.<strong>2012</strong>, 19 Uhr<br />
TSV GWD Minden – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Mi, 28.11.<strong>2012</strong>, 20.15 Uhr<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – THW Kiel<br />
Fr, 07.12.<strong>2012</strong>, 19.45 Uhr<br />
TUSEM Essen – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Fr, 14.12.<strong>2012</strong>, 19.45 Uhr<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – TV 1893 Neuhausen<br />
Mi, 19.12.<strong>2012</strong>, 19.30 Uhr<br />
HBW Balingen-Weilstetten – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Sa, 22.12.<strong>2012</strong>, 16 Uhr<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – Frisch Auf Göppingen<br />
Mi, 26.12.<strong>2012</strong>, 16.45 Uhr<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – MT Melsungen<br />
Sa, 09.02.<strong>2013</strong><br />
TuS N-Lübbecke – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Sa, 16.02.<strong>2013</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – TV Großwallstadt<br />
Sa, 23.02.<strong>2013</strong><br />
HSG Wetzlar – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Sa, 02.03.<strong>2013</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – HSV Hamburg<br />
Sa, 16.03.<strong>2013</strong><br />
TBV Lemgo – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Sa, 23.03.<strong>2013</strong><br />
SG Flensburg-Handewitt – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Mi, 27.03.<strong>2013</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – TSV Hannover-Burgdorf<br />
Sa, 30.03.<strong>2013</strong><br />
SC Magdeburg – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Sa, 20.04.<strong>2013</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – VfL Gummersbach<br />
Sa, 27.04.<strong>2013</strong><br />
<strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Sa, 11.05.<strong>2013</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – TSV GWD Minden<br />
Sa, 18.05.<strong>2013</strong><br />
THW Kiel – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Sa, 25.05.<strong>2013</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – TUSEM Essen<br />
Sa, 01.06.<strong>2013</strong><br />
TV 1893 Neuhausen – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
Sa, 08.06.<strong>2013</strong><br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – HBW Balingen-Weilstetten<br />
SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg 30:24<br />
TuS N-Lübbecke – HSV Hamburg 32:33<br />
HBW Balingen-Weilstetten – THW Kiel 22:34<br />
TV Großwallstadt – TUSEM Essen Freitag, 16.11. – 19.45 Uhr<br />
HSG Wetzlar – TV Neuhausen Samstag, 17.11. – 19 Uhr<br />
MT Melsungen – Frisch Auf Göppingen Samstag, 17.11. – 19 Uhr<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> – <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> Samstag, 17.11. – 20.15 Uhr<br />
TBV Lemgo – TSV GWD Minden Sonntag, 18.11. – 17.30 Uhr<br />
TSV Hannover-Burgdorf – VfL Gummersbach Sonntag, 18.11. – 17.30 Uhr<br />
G S N U Punkte Tore Diff. Heim Auswärts<br />
1 THW Kiel 12 11 0 1 23:1 409:309 +100 5-0-0 6-0-1<br />
2 <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> 11 11 0 0 22:0 324:272 +52 5-0-0 6-0-0<br />
3 <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> 11 8 1 2 18:4 295:271 +24 4-0-2 4-1-0<br />
4 HSV Hamburg 12 7 3 2 16:8 356:333 +23 1-2-1 6-1-1<br />
5 HSG Wetzlar 11 7 3 1 15:7 321:305 +16 4-1-1 3-2-0<br />
6 SG Flensburg-Handewitt 11 6 3 2 14:8 338:280 +58 5-0-0 1-3-2<br />
7 TSV Hannover-Burgdorf 11 6 4 1 13:9 316:323 -7 3-3-0 3-1-1<br />
8 SC Magdeburg 12 6 6 0 12:12 350:338 +12 4-2-0 2-4-0<br />
9 TuS N-Lübbecke 12 6 6 0 12:12 348:339 +9 4-2-0 2-4-0<br />
10 MT Melsungen 10 4 3 3 11:9 279:265 +14 4-1-1 0-2-2<br />
11 Frisch Auf Göppingen 11 4 6 1 9:13 306:304 +2 3-3-1 1-3-0<br />
12 HBW Balingen-Weilstetten 12 4 7 1 9:15 324:354 -30 4-2-0 0-5-1<br />
13 VfL Gummersbach 11 4 7 0 8:14 309:337 -28 2-4-0 2-3-0<br />
14 TSV GWD Minden 11 3 6 2 8:14 292:331 -39 3-2-1 0-4-1<br />
15 TV 1893 Neuhausen 11 2 8 1 5:17 285:340 -55 1-4-1 1-4-0<br />
16 TBV Lemgo 11 2 9 0 4:18 299:326 -27 2-3-0 0-6-0<br />
17 TV Großwallstadt 11 1 9 1 3:19 271:306 -35 1-3-1 0-6-0<br />
18 TUSEM Essen 11 0 11 0 0:22 270:359 -89 0-5-0 0-6-0<br />
<strong>Löwen</strong> auf Zebra-Jagd:<br />
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Tickets unter 0621/18 190 333<br />
oder 07253/93 47 11<br />
Stand: 15. November <strong>2012</strong><br />
13. Spieltag: SC Magdeburg – TSV Hannover-Burgdorf, TSV GWD Minden – <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> (beide Dienstag, 20. November,<br />
19 Uhr), Frisch Auf Göppingen – HSV Hamburg (Dienstag, 20. November, 19.30 Uhr), <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong> – HSG Wetzlar (Mittwoch, 21. November,<br />
19 Uhr), VfL Gummersbach – SG Flensburg-Handewitt (Mittwoch, 21. November, 29.15 Uhr), TUSEM Essen – MT Melsungen,<br />
TV Neuhausen – TV Großwallstadt (beide Freitag, 23. November, 19.45 Uhr), TuS N-Lübbecke – HBW Balingen-Weilstetten (Samstag,<br />
24. November, 19 Uhr), THW Kiel – TBV Lemgo (Sonntag, 25. November, 17.30 Uhr).<br />
TICKET-HOTLINE
Tabellenplatz<br />
STATISTIK LÖWENGEBRÜLL � 39<br />
FIEBERKURVE TOPS<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 1011 1213141516171819202122232425262728293031323334<br />
Spieltag<br />
TORJÄGER<br />
� Hans Lindberg<br />
HSV Hamburg 102/39, ø 8,5<br />
� Morten Olsen<br />
TSV Hannover-Burgdorf 88/31, ø 8,8<br />
� Anders Eggert<br />
SG Flensburg-Handewitt 84/42, ø 7,6<br />
� Uwe Gensheimer<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> 83/29, ø 7,5<br />
� Filip Jicha<br />
THW Kiel 70/7, ø 5,8<br />
ZUSCHAUER<br />
� THW Kiel<br />
85 803 (12 Spiele) ø 7150<br />
� SG Flensburg-Handewitt<br />
62 213 (11 Spiele) ø 5656<br />
� <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong><br />
59 538 (11 Spiele) ø 5413<br />
� HSV Hamburg<br />
63 335 (12 Spiele) ø 5278<br />
� SC Magdeburg<br />
62 480 (12 Spiele) ø 5207
Oliver Roggisch und die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> sind Fan und Pate von Marily, 4 Jahre, aus Brasilien.<br />
Ohne Unterstützung sind Kinder schutzlos. Vor allem in Entwicklungs-<br />
ländern haben viele Kinder keine Aussicht auf ein menschenwürdiges<br />
Leben. Mit einer Patenschaft können Sie mithelfen, dass ein Kind aus<br />
Asien, Afrika oder Lateinamerika die Unterstützung bekommt, die es<br />
für ein besseres Leben braucht. Werden auch Sie zum Fan eines<br />
Kindes und übernehmen Sie eine Patenschaft.
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Besser leben.<br />
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Saures!<br />
REWE wünscht den <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
viel Erfolg bei dem Spiel gegen die<br />
<strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong>
NACHWUCHSARBEIT<br />
TALENTSCHUPPEN<br />
Einstellungssache<br />
LÖWENGEBRÜLL<br />
Die Talente im Blick: Klaus Gärtner ist seit dieser <strong>Saison</strong> Trainer der zweiten Mannschaft in der<br />
Dritten Liga und gleichzeitig Jugendkoordinator der <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong>. „Wir haben alle Bausteine,<br />
die für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit notwendig sind“, sagt der 37-Jährige im Interview.<br />
LG // Klaus, Du bist im Sommer von Flensburg-<br />
Handewitt zu den <strong>Löwen</strong> gewechselt. Wie hast<br />
Du Dich eingelebt?<br />
KLAUS GÄRTNER (lacht) // Die schwierigste Umstellung<br />
war der Dialekt, nachdem ich acht Jahre<br />
ohne gelebt habe. Ansonsten haben es mir die<br />
Leute im Verein sehr leicht gemacht. Ich kann also<br />
sagen, dass der Übergang sehr gut gelaufen ist,<br />
auch meine Freundin hat sich bestens eingelebt.<br />
„Für uns eine Chance, ein ganz<br />
eigenes Profil zu entwickeln.“<br />
LG // Wie hast Du bislang das Leben innerhalb<br />
des Klubs wahrgenommen?<br />
GÄRTNER // Wir arbeiten daran, dass wir ein richtiges<br />
Vereinsleben aufbauen und die Distanz zwischen<br />
Profis und Nachwuchs verringern beziehungsweise<br />
ganz aufheben. Wir möchten als eine<br />
echte <strong>Löwen</strong>-Familie zusammenwachsen.<br />
LG // Wie schnell lässt sich so ein Prozess umsetzen?<br />
GÄRTNER // Eine solche Philosophie zu schaffen<br />
und zu leben ist nichts, was sich übers Knie brechen<br />
lässt. Das ist eine mittelfristige Geschichte.<br />
Aber die Mannschaft der <strong>Löwen</strong> hat so eine Mentalität,<br />
dass es auf alle Fälle umsetzbar ist. Das unterstrich<br />
zuletzt die Aktion „Bundesliga trifft Zukunft“.<br />
LG // Was zeichnet die <strong>Löwen</strong> aus?<br />
GÄRTNER // Für uns ist wichtig, was uns in der Zukunft<br />
auszeichnen soll. Wir möchten eine Kombination<br />
aus Weltklassehandballern und jungen<br />
Spielern, die aus der Region kommen. Das ist ein<br />
Ziel, das der ganze Verein verinnerlicht hat und<br />
das es nun Schritt für Schritt voranzutreiben gilt.<br />
Für uns ist so ein Konzept auch die Chance, uns<br />
von anderen Vereinen abzusetzen und ein ganz eigenes<br />
Profil zu entwickeln.<br />
LG // Wie kam es eigentlich dazu, dass Du aus<br />
Flensburg zu den <strong>Löwen</strong> gewechselt bist?<br />
GÄRTNER // Ich war acht Jahre lang in Flensburg<br />
und bin an einem Punkt angelangt, wo ich eine<br />
neue Herausforderung gesucht habe. Über Rolf<br />
Bechtold kam schließlich der Kontakt zu den <strong>Löwen</strong><br />
beziehungsweise Kronau/Östringen zustande.<br />
Für mich gab es da keinen Grund, lange zu<br />
überlegen. Der Verein genießt ja im Jugendbereich<br />
einen sehr guten Ruf und verfügt zudem über<br />
eine tolle Infrastruktur. Dazu kommt noch die Unterstützung<br />
durch die Dietmar Hopp Stiftung. Ein<br />
anderer Aspekt war die Heimatnähe.<br />
LG // Hast Du in den vergangenen Monaten Deinen<br />
Schritt schon mal bereut?<br />
GÄRTNER // Nein. Natürlich habe ich in Flensburg<br />
viele Freunde zurückgelassen und auch im Verein<br />
haben wir viele gute Sachen aufgebaut. Jetzt aber<br />
freue ich mich, bei den <strong>Löwen</strong> etwas Neues mitaufzubauen.<br />
43<br />
LG // Was macht eigentlich ein Jugendkoordinator?<br />
GÄRTNER // Ich bin zuständig für die sportliche<br />
Entwicklung von der C- bis zur A-Jugend und die<br />
Anschlussförderung zu den Profis, also die zweite<br />
Mannschaft. Zu meiner Tätigkeit zählt auch das<br />
Entwickeln von Konzepten, Athletiktraining, Festlegung<br />
der Trainingszeiten und -häufigkeit, die individuelle<br />
Ausbildung der Spieler und so weiter.<br />
Genauso gehört es dazu, die Spieler auszuwählen,<br />
die ins Internat kommen, und Scoutingaufgaben.<br />
Als Drittligatrainer gehören dann noch Videoanalysen<br />
dazu.<br />
LG // Hast Du nicht manchmal genug vom Handball?<br />
GÄRTNER // Wenn das mal vorkommt, hält das<br />
nicht lange an, und ich bin wieder ganz schnell<br />
heiß aufs nächste Training.<br />
LG // Du hast die vorhandenen Strukturen bei<br />
den <strong>Löwen</strong> angesprochen. Wie bewertest Du die<br />
Möglichkeiten?<br />
GÄRTNER // Die sind optimal. Wir haben sehr kurze<br />
Wege. Alles liegt nahe beieinander, die Hallen,<br />
Seminarräume, der Kraftraum... Außerdem haben<br />
wir im Trainingsbereich super Personal. Uwe Barthel<br />
ist beispielsweise ein hervorragender Fachmann<br />
im Athletikbereich und Hamza Catak der<br />
beste Torwarttrainer, den ich kenne. Wir haben<br />
alle Bausteine, die für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit<br />
notwendig sind.<br />
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Studenten-Tag<br />
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Sonn- und Feiertage 09:00 - 01:00 Uhr<br />
vor gesetzl. Feiertagen bis 03:00 Uhr<br />
ausschneiden und mitbringen
NACHWUCHSARBEIT<br />
�� LG // Die zweite Mannschaft ist in die Dritte Liga gute Talente sind. Aber Talent ist<br />
aufgestiegen. Wie bewertest Du die bisherige <strong>Saison</strong>?<br />
GÄRTNER // Wir haben ein junges Team, was aber<br />
vollkommen normal für eine Ausbildungsmannschaft<br />
ist. Am Anfang war es schon eine Umstellung.<br />
Die Gegner sind spielerisch und körperlich besser<br />
und es kommen mehr Zuschauer. Da haben wir<br />
schon etwas gebraucht, um in der Klasse anzukommen.<br />
Außerdem musste sich das Team auf mich als<br />
neuen Trainer und ich mich auf die Spieler einstellen.<br />
Diese Kennenlernphase ist nun aber abgeschlossen<br />
und wir befinden uns im Fahrplan.<br />
LG // Und wie sieht der Fahrplan aus?<br />
GÄRTNER // Unser Ziel ist natürlich der Klassenerhalt.<br />
Für uns ist die Dritte Liga unheimlich wichtig,<br />
um die Talente an höhere Aufgaben heranzuführen.<br />
Deshalb wollen wir so schnell wie möglich ins gesicherte<br />
Mittelfeld kommen, um nicht in den Abstiegskampf<br />
zu geraten.<br />
LG // Was zeichnet Deine Mannschaft aus?<br />
GÄRTNER // Wir haben talentierte Spieler mit großem<br />
Potenzial, die sich auch entwickeln wollen. Da<br />
sind richtig gute Typen dabei. Aber natürlich haben<br />
wir außerdem erfahrene Leute, die in schwierigen Situation<br />
helfen und auch mal die anderen jungen<br />
Spieler auf den Boden der Tatsachen zurückholen<br />
können. Jedenfalls macht es großen Spaß, mit dieser<br />
Mannschaft zu arbeiten.<br />
LG // Gibt es etwas, worauf Du besonders Wert<br />
legst?<br />
GÄRTNER // Beim Handball basiert viel auf Erfahrung.<br />
Auf dieser bauen die Entscheidungen auf, die<br />
im Spiel schnell getroffen werden müssen. Deshalb<br />
bringen wir die Spieler auch im Training immer wieder<br />
in Situationen, wo sie schnell Entscheidungen<br />
treffen müssen. Die Jungs müssen variabler werden,<br />
an ihren Wurfmöglichkeiten arbeiten, aber auch athletischer<br />
werden. Es gibt also einiges zu tun.<br />
LG // Die zweite Mannschaft soll das Sprungbrett<br />
zur Bundesliga sein. Wem traust Du das zu?<br />
GÄRTNER // Wir haben einige, die das Potenzial haben,<br />
irgendwann in der Bundesliga oder Zweiten<br />
Bundesliga anzuklopfen. Im nationalen Vergleich<br />
kann man schon sagen, dass hier im Verein richtig<br />
3. Liga – die Tabelle<br />
Stand: 15. November <strong>2012</strong><br />
Spiele Tore Diff. Pkt.<br />
1 HSG Konstanz 10/30 278:234 44 16:4<br />
2 HBW Balingen-Weilstetten II 10/30 289:250 39 15:5<br />
3 TSV Friedberg 10/30 281:260 21 14:6<br />
4 TV Germania Großsachsen 10/30 301:276 25 14:6<br />
5 TSB Heilbronn-Horkheim 10/30 313:272 41 14:6<br />
6 TSG Groß-Bieberau 10/30 272:270 2 11:9<br />
7 TV Kirchzell 10/30 265:248 17 11:9<br />
8 HSG Nieder-Roden 10/30 298:279 19 11:9<br />
9 TSV Neuhausen/Filder 10/30 288:292 -4 10:10<br />
10 SG Kronau/Östringen II 10/30 279:273 6 10:10<br />
11 TV Hochdorf 10/30 308:311 -3 10:10<br />
12 TV Groß-Umstadt 9/30 255:270 -15 6:12<br />
13 SG H2Ku Herrenberg 9/30 235:275 -40 5:13<br />
14 SG Köndringen/Teningen 9/30 219:253 -34 5:13<br />
15 SV 64 Zweibrücken 9/30 232:271 -39 3:15<br />
16 TSG Münster 10/30 240:319 -79 1:19<br />
eben nur ein Baustein, harte Arbeit<br />
und der Wille, sich jeden Tag im<br />
Training zu verbessern, nehmen eine<br />
entscheidende Rolle ein. Das Glück gehört<br />
natürlich auch dazu, im richtigen<br />
Moment am richtigen Ort zu sein. Die<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> sollen in Zukunft der<br />
richtige Verein sein, um den Sprung zu schaffen.<br />
LG // Du denkst sicher an Spieler wie Uwe Gensheimer<br />
und Patrick Groetzki.<br />
GÄRTNER // Ja, das sind Jungs, die mit richtig viel<br />
Talent gesegnet sind. Aber sie haben auch im Training<br />
einfach mehr gemacht als die anderen.<br />
„Harte Arbeit und der Wille<br />
sind mit entscheidend.“<br />
LG // Gibt es ein Erfolgsformel?<br />
GÄRTNER // 25 Prozent Talent, 70 Prozent Arbeit,<br />
Wille und Einsatz und fünf Prozent Glück.<br />
LG // Woher rührt eigentlich Deine Leidenschaft<br />
für den Handball?<br />
GÄRTNER // Ich komme aus Siedelsbrunn, einem<br />
kleinen Ort im Odenwald. Dort gab es nur einen Verein,<br />
der Mannschaftssport anbot, und das war Handball.<br />
Also lag die Sportart am nächsten.<br />
LG // Und wann hast Du gemerkt, dass Du Trainer<br />
werden möchtest?<br />
GÄRTNER // Für mich als Landesliga-Spieler war es<br />
irgendwann deprimierend und frustrierend, mehr zu<br />
wissen, als ich umsetzen konnte. Also habe ich mich<br />
auf die Trainertätigkeit konzentriert und mache das<br />
nun auch schon seit 20 Jahren mit großem Spaß.<br />
LG // Was ist das Besondere am Trainerdasein?<br />
GÄRTNER // Man braucht eine hohe Leidensfähigkeit.<br />
Oft dauert es lange, bis die Spieler etwas genauso<br />
umsetzen, wie man es möchte. Wenn es dann<br />
aber so weit ist und du das Ergebnis siehst, ist es<br />
umso schöner und sorgt für eine große Zufriedenheit.<br />
■<br />
Spielplan <strong>2012</strong><br />
Spieltag Begegnung<br />
1. September<br />
8. September<br />
14. September<br />
23. September<br />
29. September<br />
5. Oktober<br />
12. Oktober<br />
21. Oktober<br />
27. Oktober<br />
9. November<br />
18. November, 17.30 Uhr<br />
24. November, 20 Uhr<br />
30. November, 20.30 Uhr<br />
7. Dezember, 20.30 Uhr<br />
14. Dezember, 20.30 Uhr<br />
SG Kronau/Östringen II – HSG Konstanz 31:21<br />
SG Kronau/Östringen II – TV Kirchzell 23:28<br />
TSV Friedberg – SG Kronau/Östringen II 28:27<br />
TV Groß-Umstadt – SG Kronau/Östringen II 31:28<br />
SG Köndringen/Teningen – SG Kronau/Östringen II 22:22<br />
TV Germania Großsachsen – SG Kronau/Östringen II 31:26<br />
SG Kronau/Östringen II – TSV Neuhausen/Filder 29:29<br />
SG H2Ku Herrenberg – SG Kronau/Östringen II 27:28<br />
SG Kronau/Östringen II – HSG Nieder-Roden 30:27<br />
SG Kronau/Östringen II – TSG Groß-Bieberau 35:29<br />
SG Kronau/Östringen II – TSG Münster in Östringen<br />
TSB Heilbronn-Horkheim – SG Kronau/Östringen II<br />
SG Kronau/Östringen II – HBW Balingen-Weilstetten II in Östringen<br />
SG Kronau/Östringen II – SV Zweibrücken in Östringen<br />
TV Hochdorf – SG Kronau/Östringen II<br />
LÖWENGEBRÜLL<br />
KlausGärtner ist Inhaber der<br />
A-Lizenz. Derzeit wohnt der 37-Jährige<br />
in Östringen, „in Reichweite der Halle“.<br />
Bevor er 2004 zur SG Flensburg-Handewitt<br />
ging, war er Trainer der SG Leutershausen.<br />
In Flensburg trainierte er in der<br />
<strong>Saison</strong> 2011/12 die zweite Mannschaft<br />
und schaffte den Aufstieg in die Dritte<br />
Liga. Als Aktiver war seine höchste<br />
Spielklasse die Landesliga, in der er<br />
mit der SKG Bonsweiher antrat.<br />
45<br />
ZUR PERSON
FANCLUB LÖWENGEBRÜLL � 47<br />
Mit den Baden Lions<br />
unterwegs<br />
Die <strong>Löwen</strong> brauchen nicht nur bei Heimspielen<br />
Unterstützung, sondern auch auswärts. Jeder<br />
kann mitfahren, man muss kein Mitglied im<br />
Fanclub sein!<br />
Nächste Auswärtsfahrt<br />
Freitag, 7. Dezember<br />
TUSEM Essen – <strong>Löwen</strong><br />
19.45 Uhr in der Halle am Hallo<br />
Es sind noch Plätze frei.<br />
Abfahrt: Kronau 13 Uhr,<br />
Dossenheim 13.20 Uhr<br />
Karten<br />
Vollzahler: 12 Euro<br />
Rentner/Studenten/Schwerbehinderte: 10 Euro<br />
bis 18 Jahre: 7,50 Euro<br />
Die Plätze befinden sich hinter dem Tor<br />
Busfahrt und Brotzeit: 22 Euro<br />
Bitte Zustieg mitteilen<br />
Anmeldung unter fanbus@baden-lions.de<br />
Schon mal vormerken<br />
Mittwoch, 19. Dezember<br />
HBW Balingen-Weilstetten – <strong>Löwen</strong><br />
19.30 Uhr in der Sparkassen Arena<br />
Fanclub staunt, schwärmt und jubelt<br />
Hamburg: Bisher war für die <strong>Löwen</strong> die<br />
O2 World in Hamburg kein gutes Pflaster. In der<br />
Bundesliga gelang am 15. September 2007 mit einem<br />
28:28 der bis dato einzige Punktgewinn. Vor<br />
dem Anwurf stellten sich die Gelbhemden im<br />
Oberrang die Frage, ob der Fluch in Hamburg<br />
endlich gebrochen werden kann. Doch was dann<br />
auf der Platte geschah, damit hatten selbst die<br />
kühnsten Optimisten nicht gerechnet. Das <strong>Löwen</strong>rudel<br />
überrannte den HSV, „Hexer“ Niklas<br />
Landin-Jacobsen vernagelte das <strong>Löwen</strong>tor. In<br />
der Arena wurde es immer stiller, so konnten<br />
sich die Baden Lions auch ohne Trommeln bemerkbar<br />
machen. Die letzten fünf Spielminuten<br />
DIE BADEN LIONS<br />
waren so richtig zum Genießen, während einige<br />
Hamburger Fans die Arena schon vor Spielende<br />
verließen. 30:23-Auswärtssieg – unglaublich!<br />
Gummersbach: Viel Zeit, um sich über den Sieg<br />
in Hamburg zu freuen, blieb weder der Mannschaft<br />
noch den Anhängern. Schon stand die Begegnung<br />
beim VfL Gummersbach auf dem Programm.<br />
Dieses Mal konnten die <strong>Löwen</strong> mit der<br />
Unterstützung von über 40 Fans rechnen, die mit<br />
dem Bus nach Gummersbach fuhren. Im Gegensatz<br />
zum Pokalspiel lieferten die Gummersbacher<br />
eine sehr gute Partie ab. Doch mit unermüdlichem<br />
Einsatz und Kampf gewannen die<br />
Jungs am Ende doch noch mit 30:28. ■<br />
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* Der Zinssatz, angegeben in Prozent pro Intervall (Laufzeit der Bonuszinsvereinbarung), setzt sich wie folgt zusammen: 0,75 % p.a. Basiszins (Zinsgutschrift jährlich jeweils zum 31.12. eines Jahres) und<br />
1,45 % Bonuszins (Zinsgutschrift am Laufzeitende, wenn innerhalb der 22-monatigen Laufzeit keine Verfügung stattgefunden hat). Um mit Ablauf der 22-monatigen Bonuszinsvereinbarung über die Spareinlage<br />
verfügen zu können, ist eine Kündigungsfrist von 3 Monaten einzuhalten.