(Saison 2012/2013): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
(Saison 2012/2013): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
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12 LÖWENGEBRÜLL RÜCKBLICK<br />
11. Spieltag<br />
„Ein Sieg des Herzens“<br />
20 + 2 = 22:0! Die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> haben ihre Serie ausgebaut. Das 30:28 (12:12) beim<br />
VfL Gummersbach war der elfte Sieg in Folge und bedeutet weiterhin den Platz an der Sonne.<br />
28:30 (12:12)<br />
// Andy Schmid strahlte nach der Partie vor<br />
2200 Zuschauern in der Eugen-Haas-Halle. Der<br />
Spielmacher konstatierte: „Wir merkten von der<br />
ersten Sekunde an, wie heiß der VfL ist. In den<br />
ersten 30 Minuten haben wir sehr schlecht gespielt,<br />
trotzdem stand es Unentschieden zur<br />
Pause. Nach dem Wechsel haben wir dann Moral<br />
und Charakter bewiesen. “<br />
Kampf, Herz und Leidenschaft prägten dieses<br />
Duell, bei dem beide Teams zunächst im Gleichschritt<br />
marschierten, weil die Deckung der Badener<br />
diesmal nicht ganz so energisch zupackte<br />
und im Angriff recht fahrlässig mit den sich bietenden<br />
Chancen umgegangen wurde. Es fehlte<br />
in einigen Phasen die volle Konzentration bei<br />
den <strong>Löwen</strong>, die sich gegen die energischen, hellwachen<br />
Gummersbacher schwertaten.<br />
Beide Teams waren in der dritten Runde um<br />
den DHB-Pokal an gleicher Stätte schon einmal<br />
in dieser <strong>Saison</strong> aufeinander getroffen. Damals<br />
konnten die Oberbergischen die gelbe Wand, die<br />
Abwehr der <strong>Löwen</strong>, in den ersten 13 Minuten nur<br />
einmal überwinden, stand es nach 16 Minuten<br />
gar 2:11 aus VfL-Sicht. Das war in der heutigen<br />
Bundesliga-Begegnung ganz anders. Mitte des<br />
ersten Abschnitts drehten die Oberbergischen<br />
die Partie und hatten ihrerseits die Nase vorn<br />
(6:5/14.). Der VfL blieb in Front bis kurz vor der<br />
Pause, dann erzielte Andy Schmid das 11:12<br />
(29.), ein Siebenmeter durch Adrian Pfahl brachte<br />
den Ausgleich. Dann scheiterte Gensheimer<br />
vom Strich. Halbzeit.<br />
Nach der besten <strong>Saison</strong>leistung beim ersten<br />
Bundesligasieg in Hamburg folgte in Gummersbach<br />
das bislang schwierigste Spiel für die <strong>Löwen</strong>,<br />
die müde wirkten, aber im Hexenkessel<br />
Haas-Halle in der entscheidenden Phase kühlen<br />
Kopf bewahrten. Allen voran Regisseur Schmid,<br />
der im zweiten Durchgang traf, wie er wollte, und<br />
für die ganz wichtigen Treffer der Badener – auch<br />
vom Siebenmeter-Strich – verantwortlich zeichnete.<br />
Schmid: „Wir haben einige Spieler in unseren<br />
Reihen, die Verantwortung übernehmen, damit<br />
sind wir auch nicht so ausrechenbar.“ Dieses<br />
Mal war es der gut aufgelegte Schweizer, der<br />
auch von <strong>Löwen</strong>-Manager Thorsten Storm ein<br />
Sonderlob einheimste: „Ich bin unheimlich stolz<br />
auf die Truppe. Wir wussten, dass es ein hartes<br />
Duell werden würde – und das war es dann auch.<br />
Zudem gibt es Tage, da klappt eben nicht alles.<br />
Das war heute bei uns im Angriff so. Aber als es<br />
darauf ankam, hat Andy Schmid Verantwortung<br />
übernommen. Das war ein Sieg des Herzens,<br />
nicht der spielerischen Überlegenheit.“<br />
Mitte des zweiten Abschnitts lag die Gudmundsson-Sieben<br />
in einer zunehmend hektischen<br />
Partie mit zwei Toren zurück (20:18/43.<br />
und 22:20/45.). Aber die Moral und die Leidenschaft<br />
stimmten. Kim Ekdahl du Rietz markierte<br />
das 24:26 (54.). Und die Badener hielten den Vorsprung<br />
bis zum Schluss. Der Rest war Jubel und<br />
Erleichterung nach einem ganz harten Stück Arbeit.<br />
„Ich muss meinem Team ein Riesenkompliment<br />
machen, wie es mit einem ganz großen<br />
Willen reagiert und diesen Rückstand gedreht<br />
hat“, meinte Trainer Gudmundur Gudmundsson.<br />
„Wir haben viele klare Chancen ausgelassen,<br />
das hat uns etwas die Sicherheit genommen, weil<br />
wir uns nicht absetzen konnten. Aber über den<br />
Kampf haben wir die beiden Zähler dann ge-<br />
AUF EINEN BLICK<br />
VfL Gummersbach: Ristovski, Rezar (bei drei Siebenmetern)<br />
– Pfahl (9/4), Mahe, Putics (5) – Zrnic<br />
(2/1), Sprem (2) – Kopco (5) – Krause (4), Lützelberger,<br />
Gaubatz (n.e.), Mladenovic (1), Teppich (n.e.),<br />
Heyme (n.e.)<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong>: Stojanovic, Landin-Jacobsen<br />
(bei einem Siebenmeter und ab 39.) – Petersson<br />
(5), Schmid (9/3), Ekdahl du Rietz (4) – Groetzki<br />
(3), Gensheimer (5/2) – Myrhol (3) – Roggisch,<br />
Sesum (1/1), I. Guardiola, G. Guardiola (n.e.), Steinhauser,<br />
Bitz (n.e.)<br />
Strafminuten: Kopco (4), Krause (2), Lützelberger<br />
(2), Putics (2), Zrnic (2) – Myrhol (2), I. Guardiola<br />
(2).<br />
Zuschauer: 2200.<br />
Zeitstrafen: 6 – 2<br />
Spielfilm: 1:3 (6.), 4:5 (13.), 6:5 (14.), 9:7 (20.), 10:8<br />
(21.), 11:12 (29.), 12:12 (Hz.), 18:17 (39.), 20:18 (43.),<br />
22:22 (46.), 23:24 (49.), 24:26 (54.), 26:27 (56.),<br />
26:29 (58.), 28:30 (Endstand)<br />
Siebenmeter: 8/5 – 8/5<br />
Schiedsrichter: Lars Geipel/Marcus Helbig (Steuden/Landsberg)<br />
Beste Spieler: Ristovski, Pfahl – Petersson, Schmid<br />
holt“, erklärte Kapitän Uwe Gensheimer, der von<br />
einem „schmutzigen Sieg“ – ohne Glanz –<br />
sprach. Ob schmutzig oder nicht: Den mitgereisten<br />
Fans der <strong>Löwen</strong> war es egal. Sie schmetterten<br />
ausgelassen nach dem Schlusspfiff das Badner<br />
Lied. ■