(Saison 2012/2013): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
(Saison 2012/2013): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
(Saison 2012/2013): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
INTERNATIONAL<br />
EHF-CUP<br />
Geschichtsträchtige Griechen<br />
Startschuss auf europäischer Ebene: Die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> müssen in der dritten Runde<br />
um den EHF-Cup gegen den griechischen Meister und Europapokalsieger (Challenge-Cup 2011/<strong>2012</strong>)<br />
A.C. Diomidis Argous ran.<br />
// Welch ein Jubel, welch eine Freude: Die Spieler<br />
von A.C. Diomidis Argous hüpften und tanzten,<br />
ließen ihren Emotionen freien Lauf. Sie hatten<br />
es tatsächlich geschafft. Ende Mai gewann<br />
der griechische Klub den Challenge-Cup. Dieser<br />
ist nach der Champions League und dem EHF-<br />
Cup der dritte europäische Wettbewerb. Am<br />
Challenge-Cup nehmen allerdings nur Mannschaften<br />
aus Ländern teil, die im EHF-Nationenranking<br />
eine Position ab Platz sieben belegen. In<br />
den beiden Finalspielen bekam es Diomidis mit<br />
Wacker Thun aus der Schweiz zu tun. Nach dem<br />
26:23-Hinspielsieg konnten sich die Griechen im<br />
zweiten Duell eine 20:22-Auswärtsniederlage<br />
leisten. „Wir haben diesen Erfolg genossen, weil<br />
er absolut nicht zu erwarten war. Zum ersten Mal<br />
wurden wir griechischer Meister und dann krön-<br />
„Wir haben Geschichte<br />
geschrieben.“<br />
ten wir die <strong>Saison</strong> auch noch mit dem ersten Europapokalgewinn<br />
einer griechischen Mannschaft<br />
überhaupt. Keine Frage, wir haben Geschichte<br />
geschrieben“, sagt Trainer Dimitris Dimitroulias.<br />
Er hat die unglaublichen Bilder, den<br />
Augenblick der Erlösung noch immer in Erinnerung.<br />
Überragender Akteur bei Argous in beiden Final-Partien<br />
war Kreisläufer Charalampos Mallios,<br />
der mittlerweile in Deutschland am Ball ist –<br />
und zwar in der 3. Liga Nord beim Abstiegskandidaten<br />
HF Springe. Allein das zeigt, dass die <strong>Löwen</strong><br />
als klarer Favorit in die beiden EHF-Cup-<br />
Drittrunden-Duelle mit den Griechen gehen.<br />
„Wir nehmen diese Rolle auch an, haben aber<br />
Respekt vor jedem Gegner“, sagt <strong>Löwen</strong>-Trainer<br />
Gudmundur Gudmundsson. Die Badener treffen<br />
zunächst im Hinspiel am Samstag, 24. November,<br />
um 19 Uhr in der Mannheimer GBG-<br />
Halle auf Diomidis. Das Rückspiel wird am<br />
Sonntag, 2. Dezember, 18.30 Uhr, in Griechenland<br />
angeworfen. „Wir haben definitiv das<br />
schwerste Los aus dem Topf bekommen. Aber<br />
darüber beschwere ich mich nicht. Im Gegenteil:<br />
Wir freuen uns, dass wir gegen einen solch starken<br />
und prominenten Gegner spielen dürfen“,<br />
sagt Dimitroulias, der sich gegen den Bundesligisten<br />
nicht allzu große Chancen auf ein Weiterkommen<br />
ausrechnet: „Wir sind realistisch und<br />
wissen, dass es für uns eigentlich keinen Weg in<br />
die nächste Runde gibt. Aber wir werden uns<br />
nicht ergeben, sondern bis zur letzten Minute<br />
um jeden Ball kämpfen. Dafür stehen wir und<br />
das hat uns in der Vergangenheit auch so stark<br />
und erfolgreich gemacht.“<br />
Schon allein beim Anblick des <strong>Löwen</strong>-Kaders<br />
gerät der griechische Trainer ins Schwärmen.<br />
Nur einen einzigen Profi aus dem badischen Ensemble<br />
hätte er gerne in seinem Team. „Man<br />
muss die <strong>Löwen</strong> nicht gesehen haben, um zu<br />
wissen, dass diese Mannschaft gegen jeden Gegner<br />
in der Welt gewinnen kann. Vor Barcelona,<br />
Madrid oder Kiel müssen sich die <strong>Löwen</strong> nicht<br />
verstecken. Das ist eine komplette Mannschaft<br />
mit zahlreichen Weltklassespielern. Und mit<br />
Gudmundur Gudmundsson wird es von einem<br />
der erfolgreichsten, besten und renommiertesten<br />
Trainer in Europa betreut.“<br />
Im Gegensatz zu den <strong>Löwen</strong> musste A.C. Diomidis<br />
Argous im EHF-Cup schon in der ersten<br />
Runde antreten. Eine weite Reise stand für die<br />
Dimitroulias-Sieben allerdings nicht an, im rein<br />
griechischen Duell wurde AEK Athen 30:18 und<br />
30:29 bezwungen. Da half es dem Hauptstadt-<br />
Klub auch nichts, dass er im Rückraum Ex-Löwe<br />
Alexis Alvanos aufbieten konnte. Der Linkshänder<br />
erzielte zwar acht Treffer, das reichte aber<br />
LÖWENGEBRÜLL<br />
35<br />
längst nicht, um Argous in Gefahr zu bringen. Ein<br />
langer Trip stand dagegen in der zweiten Runde<br />
an: Das Los führte die Griechen mehr als 3500 Kilometer<br />
Richtung Westen auf die portugiesische<br />
Urlaubsinsel Madeira. Auch mit diesem Gegner<br />
hatte Diomidis keine Probleme. Dem 30:25-Auswärtserfolg<br />
folgte ein 32:26-Heimsieg, erneut<br />
machte der Challenge-Cup-Sieger Werbung in<br />
eigener Sache. „Handball genießt in Griechenland<br />
leider noch nicht den Stellenwert, den er<br />
verdient hätte. Wir werden weiter hart dafür arbeiten<br />
und ich glaube, dass Handball in Griechenland<br />
eine Zukunft hat. Dieser Sport passt<br />
hervorragend zu unserer Mentalität“, meint Dimitroulias.<br />
Doch momentan steht die kleine<br />
Harzkugel klar im Schatten von Basket- und<br />
Fußball. Der Bekanntheitsgrad von Handballprofis<br />
wie Savas Karipidis, Alexandros Vasilakis<br />
und Grigorios Sanikis, die in der deutschen Bundesliga<br />
für die MT Melsungen am Ball sind, hält<br />
sich in Grenzen. „Für junge Handballspieler sind<br />
sie aber Idole. Jeder verfolgt ihre Karrieren und<br />
will werden wie sie“, berichtet Dimitroulias, der<br />
in der Jugend zusammen mit Karipids bei GAS<br />
Arhelaos Katerini spielte: „Wir sind praktisch zusammen<br />
aufgewachsen.“ ■<br />
International im Einsatz:<br />
In der dritten Runde des<br />
EHF-Cups erwarten die<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> am<br />
Samstag, 24. November,<br />
19 Uhr, den A.C. Diomidis<br />
Argous in der Mannheimer<br />
GBG-Halle.