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parmenides' grundlegung seiner seinslehre b 2-7 (diels-kranz)

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106 Joachim Klowski<br />

so der Gedankengang "die vermißte Stringenz: der Weg<br />

ist unerkannt und über ihn läßt sich nichts denn er ist<br />

verborgen" (S. 18).<br />

Der ansprechendste Teil von Heitschs Ansatz besteht m. E.<br />

in <strong>seiner</strong> These von der dreigliedrigen Parallelität, die sich in<br />

B 2 zwischen den Ausführungen zum ersten und denen zum<br />

'7Ur,pltF'n Weg Heitsch zufolge findet. Ist diese These auch ansprechend,<br />

so ist sie dennoch nicht wirklich überzeugend. Zu<br />

ihr Heitsch nämlich dadurch, daß er eine andere Parallelität<br />

2, die m. W. bisher allgemein akzeptiert wurde, ohne<br />

Begründung<br />

Zumindest seit Diels' ,Parmenides'<br />

finden sich nämlich die Sätze (a}.r;{}eln yae &rcrj1Jei) und (ov yae<br />

al'va'I;()l') in Klammern, und man versteht sie als eine nachdrückliche<br />

Betonung des ersten Weges bzw. als eine emphatische Verwerfung<br />

des<br />

Parallelität hebt Heitsch dadurch<br />

auf, daß er behauptet, yag des ersten Satzes komme eine<br />

argumentative Kraft zu und er dürfe daher nicht in Klammern<br />

stehen. Den zweiten Satz hingegen beläßt Heitsch weiter in der<br />

KJlanlm,er, genauer: in der Parenthese.<br />

Jedoch, wenn dem yag in ov al'VaiOl' keine argumentative<br />

Kraft zukommt, sondern es sIch um emphatische<br />

Nebenbemerkung handelt, warum sollte dasselbe nicht für den<br />

ersten Satz Die Parallelität zumindest spricht dafür.<br />

Hinzu kommt jedoch vor allen Dingen folgendes: Folgt man<br />

Heitsch, so verläuft die Argumentation in B 2 in umgekehrter<br />

Richtung als in der Rekapitulation dieser Argumentation in<br />

B 8, 17f. In B 2 wird Heitsch zufolge die Falschheit des zweiten<br />

Weges mit der<br />

und Unaussagbarkeit des Nichtseins<br />

begründet, in der Rekapitulation hingegen umgekehrt die<br />

Unerkennbarkeit und Unaussagbarkeit des zweiten Weges mit<br />

dessen - um üblichen Terminologie zu bleiben Falschheit.<br />

Dieser Umstand ist Heitsch nicht verborgen geblieben. Er<br />

meint indes, diesem Dilemma wie folgt entkommen zu können:<br />

"Eine solche Umkehrung der Argumentationsfolge ist<br />

sichtlich allein deshalb möglich, ,nicht-erkannt-sein' und<br />

,verborgen-sein' korrespondieren und von Parmenides als Begriffe<br />

gedacht werden, die sich gegenseitig implizieren" (S. 18).<br />

Heitsch führt dann den Gedanken der gegenseitigen Implikation<br />

weiter aus, wobei er herausstellt, daß sich auch ell'at als .>

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