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parmenides' grundlegung seiner seinslehre b 2-7 (diels-kranz)

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IIO<br />

Joachim Klowski<br />

griechischen Verbs slvut "as a distinct and fundamental use", so<br />

gilt es ihm doch nicht als die Grundbedeutung.<br />

Ich vermag zwar Kahn in Punkte nicht zuzustimmen,<br />

möchte diese Frage aber hier ganz aufsich beruhen lassen 24)<br />

da sie unsere augenblickliche Argumentation nicht tangiert;<br />

denn schon bei Homer finden sich Verbindungen mit Formen<br />

von elvut, die sich so weit von Grundbedeutung gelöst<br />

haben, daß man ihnen<br />

muß. So läßt sich z. B. l!(J7:W c.<br />

Bedeutung zuerkennen<br />

sehr oft nicht auf die<br />

Grundbedeutung zurückführen, und man muß daher schon für<br />

die Homers ,ist möglich' als selbständige Bedeutung von<br />

eaitv gelten lassen. Folglich ist, selbst wenn es nns Kahn<br />

nachzuweisen gelingt, daß ,vorhanden sich die<br />

Grundbedeutung ist, damit noch nicht gezeigt, daß<br />

Parmenides auch von der Grundbedeutung ausging. Denn die<br />

sprachlichen Vomberlegungen lediglich Hypothese<br />

zu liefern, die sich dann in Interpretation zu bewähren<br />

hat. Diese Möglichkeit wird dadurch, daß Kahn die lokative<br />

Bedeutung nicht für die Grnndbedeutung, sondern lediglich<br />

für "a distinct and fundamental use" hält, nicht mindesten<br />

beschnitten.<br />

Einen weiteren Vorschlag hinsichtlich der Bedeutung von<br />

eaitv bei Parmenides hat jüngst Heitsch gemacht25). Er meint,<br />

es hätte die Bedeutung<br />

sein'. Gegen diese Möglichkeit<br />

hätte ich nichts<br />

wenn Heitsch nicht den<br />

temporalen Aspekt des Verbs betonte, sondern ,gegenwärtig<br />

sein' primär lokativ verstünde. Denn Parmenides geht - wie<br />

dies auch noch bei Interpretation von B 4 deutlich werden<br />

wird - primär vom lokativen Aspekt aus.<br />

Von besonderer Bedeutung in unserem Zusammenhang ist<br />

die von slvut abgeleitete Form 1:el MV1:u. Diese Form, die sich<br />

mehreren Fragmenten Vorsokratiker findet, ist auch<br />

schon bei Homer<br />

und zwar n. 1,7°. Dort wird<br />

vom Seher Kalchas gesprochen, oe; ifi>1] 1:(1. 1:' l6nu 1:U 1:' l(]aopevu<br />

neo .' Kahn weist mit Recht darauf hin, daß nnter den<br />

l6Via nicht die Dinge in unserem Sinn verstanden werden 26).<br />

24) jedoch meine Rezension von Kahn, The Verb ,Be' in Ancient<br />

Greek, Foundations of Suppl. Vol. 16, Dordrecht 19Th<br />

im Gnomon 47, 1975, "7'"7-"7Ah

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