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KOMM 4/2012

KOMM ist das Mitgliedermagazin des Fachbereichs Telekommunikation, Informationstechnologie und Datenverarbeitung in ver.di.

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<strong>KOMM</strong>ENTAR <strong>KOMM</strong> 4/<strong>2012</strong><br />

Gewitterwolken<br />

Eine Firma, die Arbeitsplätze aus herkömmlichen, regulierten<br />

Arbeitsbeziehungen in die Beliebigkeit der Cloud<br />

verlagert, diskreditiert nicht nur den Perspektivenbegriff<br />

Cloud-Computing, sie stellt auch die Arbeits- und Sozialbeziehungen<br />

zum Großteil der eigenen Mitarbeiter in<br />

Frage. Damit pervertiert sie den Gedanken der Freiberuflichkeit<br />

und versucht sich außerhalb dessen aufzustellen,<br />

was in unserer Gesellschaft als verantwortungsbewusst<br />

gilt.<br />

K<br />

eine Firma sollte der Idee<br />

folgen, Arbeit in so kleine<br />

Teile zu zerlegen, dass diese<br />

weltweit im Netz erledigt werden<br />

können, ohne dass die<br />

Firma in eine Auftragnehmer-/<br />

Auftraggeber- oder Arbeitnehmer-/Arbeitgeber-Beziehung<br />

eintritt. Der Gedanke, dass sich<br />

dutzende von Programmierern<br />

auf ein Angebot stürzen, dieses<br />

erledigen und nur die Besten<br />

bezahlt werden, ist abwegig<br />

und die Vorstellung, dass die<br />

Fachleute, die die Jobs erledigen<br />

Scoring-Werte je nach<br />

Wohlverhalten gegenüber der<br />

Firma erhalten, über die ihre<br />

Anschlussaufträge entschieden<br />

werden, anmaßend und<br />

verwegen.<br />

In Deutschland werden IT-Fachkräfte<br />

gesucht. Das Wachstum<br />

in der IT-Branche wird weltweit<br />

nach noch mehr Fachkräften<br />

verlangen. Sie werden sich<br />

nicht bieten lassen, von Firmen<br />

abhängig zu werden, ohne<br />

dass diese in die Verantwortung<br />

gehen. Sie werden nicht<br />

zulassen, dass sie als Persönlichkeiten<br />

transparent werden,<br />

weil die Firma nach Abhängigkeit,<br />

Unterordnung und Daten-<br />

Exhibitionismus verlangt.<br />

Gerade Firmen in der IT-Branche<br />

sollten gute Arbeit für die<br />

eigenen Beschäftigten bieten,<br />

statt sich als Arbeitgeber aus<br />

der Verantwortung zu stehlen.<br />

Die IT-Branche ist von Wissen<br />

und Können abhängig, gerade<br />

deshalb sollte sie begreifen,<br />

dass sie den Wissensträgern<br />

Wertschätzung schuldet. Sie<br />

wird an Funktionsfähigkeit verlieren,<br />

wenn sie versucht vorindustrielles<br />

Tagelöhnertum zu<br />

reaktivieren.<br />

Lothar Schröder<br />

1/2 Seite Anzeige Hochformat<br />

Impressum<br />

<strong>KOMM</strong> Nr. 4/ <strong>2012</strong>; 12. Jahrgang; Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft;<br />

Bundesvorstand: Frank Bsirske, Lothar Schröder;<br />

Fachbereich TK/IT, Paula-Thiede-Ufer 10, 10170 Berlin, Telefon: 030/6956-<br />

0, Internet: http://tk-it.verdi.de; Erscheinungsweise: 8 Ausgaben pro<br />

Jahr; Redaktion: Christoph Heil, Marion Lühring; E-Mail:<br />

redaktion.komm@verdi.de; Gestaltung: Susanne Teige, Frankfurt/Main;<br />

Auflage: 152.500; Herstellung + Druck: alpha print medien AG, Darmstadt;<br />

Anzeigen und Beilagen: PGH Media, H.-J. Hasenbank; Telefon:<br />

06181/9397-28, Fax: -29; Anzeigenverwaltung: apm AG, Luise Arnold,<br />

Telefon: 06660/918476, Fax: -7.

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