KOMM 5/2023
KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>KOMM</strong><br />
05/<strong>2023</strong>WWW.TK-IT.VERDI.DE<br />
AUSBILDUNG<br />
ETAPPENSIEG<br />
zum Ausbildungsstart<br />
Foto: Viktor Novoselsky<br />
In diesen Wochen starten viele junge<br />
Menschen in einen neuen Lebensabschnitt<br />
und beginnen ihre Ausbildung.<br />
Auch bei den IKT-Unternehmen<br />
beginnt jetzt ein neuer<br />
Ausbildungsjahrgang. Dennoch<br />
bleibt die Lage am Ausbildungsmarkt<br />
schwierig. Deshalb fordern<br />
die Gewerkschaften einen individuellen<br />
Rechtsanspruch auf einen Ausbildungsplatz.<br />
Ein erster Schritt in<br />
diese Richtung ist getan, ab 2024<br />
soll es ein Recht auf eine außerbetriebliche<br />
Ausbildung geben.<br />
VON SILKE LEUCKFELD<br />
Die kürzlich von der Bundesagentur für<br />
Arbeit veröffentlichten vorläufigen Zahlen<br />
für diesen Jahrgang erwecken den Eindruck,<br />
dass die jungen Menschen sich<br />
ihren Ausbildungsbetrieb aussuchen können.<br />
Von 509 000 betrieblichen Ausbildungsstellen,<br />
die der Bundesagentur gemeldet<br />
wurden, waren im Juli noch<br />
228 000 unbesetzt, 117 000 junge Menschen<br />
hatten bis dahin weder einen Ausbildungsplatz<br />
noch eine Alternative gefunden,<br />
2,64 Millionen Menschen im Alter<br />
zwischen 20 und 34 Jahren haben gar<br />
keinen Berufsabschluss. Dies ist ein trauriger<br />
Rekord.<br />
Einstieg in die Ausbildungsgarantie<br />
„Was helfen kann: 2024 kommt endlich<br />
der Einstieg in die Ausbildungsgarantie –<br />
ein Etappensieg der Gewerkschaften.<br />
Junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz<br />
in einem Betrieb gefunden haben,<br />
bekommen ein Recht auf eine außerbetriebliche<br />
Ausbildung – hauptsächlich in<br />
Regionen mit zu wenig Ausbildungsplätzen“,<br />
sagte Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied,<br />
mit Blick auf die Arbeitsmarktzahlen.<br />
Im Juli wurde vom Bundesrat das<br />
Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung<br />
(Weiterbildungsgesetz)<br />
gebilligt. Darin enthalten ist auch<br />
eine Ausbildungsgarantie für junge Menschen.<br />
Ab 2024 sollen überbetriebliche<br />
Ausbildungsplätze angeboten werden,<br />
die betriebliche Praktika enthalten. Zudem<br />
sollen die Agenturen für Arbeit und<br />
die Jobcenter junge Menschen künftig<br />
stärker bei der beruflichen Orientierung<br />
und der Aufnahme einer Berufsausbildung<br />
unterstützen.<br />
Dichtes Auffangnetz gefordert<br />
Das sei aber nur ein Anfang, betont Anja<br />
Piel: „Ziel muss ein so engmaschiges Auffangnetz<br />
sein, dass kein Jugendlicher<br />
ohne Ausbildungsplatz hindurchfällt. Betriebe<br />
müssen wieder mehr ausbilden,<br />
sodass alle Jugendlichen ihre Wunschausbildung<br />
erhalten können. Jedes Jahr<br />
Tausende Jugendliche zu verlieren, passt<br />
nicht zu den Klagen von Arbeitgebern<br />
über fehlende Fachkräfte.“ Freie und passende<br />
Ausbildungsplätze gebe es eben<br />
nicht bundesweit und schon gar nicht für<br />
alle Ausbildungsberufe.
Innovation und<br />
Gute Arbeit<br />
2<br />
INHALT<br />
2 Jetzt bestellen<br />
ver.di-Reader Gute Arbeit<br />
2024<br />
3 Editorial<br />
Termine der<br />
Betriebsgruppen<br />
4 DT IT GMBH<br />
Die Deutsche Telekom<br />
spielt mit dem Feuer<br />
5 Tarif<br />
Arbeitgeberangebote<br />
angenommen<br />
6 Ausbildung<br />
ver.di Jugend –<br />
gemeinsam stark!<br />
ver.di<br />
№1<br />
Impulse für die<br />
ver.di-Offensive<br />
Gute Arbeit<br />
Aktive Arbeitsgestaltung<br />
von<br />
unten<br />
Gute Arbeit<br />
2024<br />
JETZT BESTELLEN<br />
ver.di-Reader Gute Arbeit 2024<br />
Der ver.di-Reader<br />
Gute Arbeit löst das<br />
Jahrbuch Gute Arbeit<br />
ab. Insbesondere für<br />
die Initiative und Offensive<br />
Gute Arbeit<br />
soll der Reader ein Forum sein, in dem die<br />
Projekte in den Betrieben, Verwaltungen<br />
und Branchen, die Ergebnisse der DGB-<br />
Index-Befragungen sowie aktuelle Themen<br />
rund um die Gute Arbeit vorgestellt<br />
und diskutiert werden können. Auch Zukunftsthemen<br />
werden weiterhin für die<br />
Gewerkschaftsarbeit beleuchtet.<br />
Erstes Ziel der ver.di-Offensive war, die<br />
Initiative Gute Arbeit mit ihrem beteiligungsorientierten<br />
Prozess und vor allem<br />
den DGB-Index verstärkt für aktivierende<br />
Gewerkschaftsarbeit, qualitative Tarifpolitik<br />
und eine positive Mitgliederentwicklung<br />
zu nutzen. Der neue Reader „Aktive Arbeitsgestaltung<br />
von unten. Impulse für die<br />
ver.di-Offensive Gute Arbeit“ zieht eine<br />
erste Bilanz und gibt Einblicke: Wurden die<br />
Ziele erreicht? Was wurde gelernt? Die<br />
Themen: Tarifrunden vorbereiten, Mitglieder<br />
und Beschäftigte aktivieren, Gesundheitsschutz<br />
verbessern. Ob Branchen- oder<br />
Betriebsbefragungen – der Index Gute Arbeit<br />
wurde und wird vielfältig eingesetzt.<br />
Zudem werden Erfahrungen aus dem<br />
ver.di-Projekt „Aktivierende Gewerkschaftsarbeit“<br />
sowie aktuelle Daten aus<br />
der jährlichen bundesweiten Befragung<br />
des DGB zum Thema „Gesundheitsschutz<br />
für den Dienstleistungsbereich“ vorgestellt.<br />
Der Reader Gute Arbeit 2024 „Aktive<br />
Arbeitsgestaltung von unten. Impulse für<br />
die ver.di-Offensive Gute Arbeit“ erscheint<br />
im Dezember. Zusätzlich wird er<br />
als digitale Version zur Verfügung<br />
gestellt:<br />
https://kurzelinks.de/<br />
2b9d<br />
Foto: Viktor Novoselsky<br />
7 DAX-40-Unternehmen<br />
Offene Türen beim<br />
Bundeskanzler<br />
8 –11 Aufsichtsratswahlen<br />
Telekom 2024<br />
Deine Stimme für ver.di<br />
10 Aufsichtsratswahlen IBM<br />
Gewerkschaftssitze gehen<br />
an ver.di<br />
12 Gute Arbeit<br />
Betriebliche Gestaltung<br />
von KI: Das Beispiel IBM<br />
12 1&1<br />
In Montabaur auf dem Weg<br />
zum ersten Betriebsrat<br />
13 IBM<br />
Meilenstein zur neuen<br />
Gefährdungsbeurteilung<br />
13 Personalie<br />
Herzlich willkommen,<br />
Dorothea<br />
14 Deutsche Telekom AG<br />
Weniger Beamte –<br />
Auswirkung auf<br />
Beförderungslisten<br />
15 Besoldungsrunde <strong>2023</strong><br />
Mehr Geld für Aktive<br />
und Pensionäre<br />
16 Techbranche<br />
Online-Veranstaltungsreihe<br />
für Techworker<br />
VER.DI BUNDESFACHGRUPPE IKT<br />
GOES SOCIAL MEDIA<br />
IMPRESSUM<br />
FOLLOW US!<br />
<strong>KOMM</strong> Nr. 5/<strong>2023</strong><br />
23. Jahrgang<br />
#verdiIKT<br />
https://www.facebook.com/verdiikt<br />
#wirsindverdiIKT<br />
https://www.instagram.com/verdiikt/<br />
@verdiikt<br />
https://twitter.com/verdiikt/<br />
ver.di_IKT zur Netzpolitik<br />
https://twitter.com/verdi_Netzpol<br />
Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bundes vorstand: Frank Werneke<br />
Christoph Schmitz, Fachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)<br />
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Telefon: 030 6956-0 Internet: https://ikt.verdi.de<br />
Erscheinungsweise: 8 Ausgaben pro Jahr<br />
Redaktion: Jessica Sauerwald, Silke Leuckfeld (SIL) E-Mail: redaktion.komm@verdi.de<br />
Layout: datagraphis GmbH, Wiesbaden-Nordenstadt Internet: https://datagraphis.de<br />
Gedruckt auf GraphoSilk FSC® 80g/m 2<br />
Folge uns für Tweets und Posts über die Themen,<br />
die die IT- und TK-Branche bewegen.<br />
Druck: Schaffrath DruckMedien GmbH Auflage: 79 401<br />
Anzeigen und Beilagen: Jessica Sauerwald<br />
Telefon: 030 6956-2442<br />
E-Mail: redaktion.komm@verdi.de<br />
Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 15. September <strong>2023</strong>
3<br />
<strong>KOMM</strong> 05/<strong>2023</strong><br />
EDITORIAL<br />
Diese Ausgabe ...<br />
... ist kein Beleg dafür – auch weil die Nachrichten aus den Unternehmen dafür<br />
nicht unbedingt Anlass geben –, aber jetzt ist es wissenschaftlich belegt: Gewerkschaftsmitglieder<br />
sind glücklicher! Ein internationales Team von Wissenschaftlern<br />
hat laut einer Studie ermittelt, dass Gewerkschaftsmitglieder glücklicher sind, als<br />
ihre nicht organisierten Kolleginnen und Kollegen. Der Zusammenhang zwischen<br />
Gewerkschaftsmitgliedschaft und Arbeitszufriedenheit habe sich in den USA seit<br />
den 2000er-Jahren von negativ zu positiv gedreht. Dies gelte besonders für die<br />
Geburtsjahrgänge zwischen 1960 und den 1990er-Jahren. Die USA sind dabei<br />
übrigens kein Einzelfall. Befragt wurden insgesamt fast zwei Millionen Beschäftigte,<br />
auch in Europa. Dort sei ein Zusammenhang von Arbeitszufriedenheit und anderen<br />
Aspekten des Wohlbefindens der Beschäftigten einschließlich Lebenszufriedenheit,<br />
Glück und Vertrauen in Querschnittsdaten erkennbar.<br />
Es ist nicht wissenschaftlich, aber aus gelebter Praxis erfahrbar: Wenn Glück<br />
geteilt wird, sind alle an dem Vorgang Beteiligten (noch) glücklicher. Diese Lebensweisheit<br />
bringt uns zu unserer Bitte: Sprecht mit euren Kolleginnen und Kollegen,<br />
fragt sie, ob sie in der Gewerkschaft sind und, wenn nicht, ob sie Mitglied in ver.di<br />
werden wollen. Manchmal fehlt nur der kleine Stups durch die direkte Frage. Und<br />
diese Bitte gilt ganz besonders zum Ausbildungsstart. Zeigt den jungen Menschen,<br />
wie wichtig die Gewerkschaft für das Berufsleben ist.<br />
<br />
Die <strong>KOMM</strong>-Redaktion<br />
Zur Studie bei der Hans-Böckler-Stiftung: https://kurzelinks.de/aszl<br />
www.mitgliedwerden.verdi.de<br />
TERMINE DER BETRIEBSGRUPPEN<br />
Foto: geralt/pixabay<br />
Sie sind online zu finden unter:<br />
https://tk-it.verdi.de/<br />
Service<br />
Treffpunkte<br />
Oder einfach den<br />
QR-Code scannen<br />
Anzeige<br />
In Partnerschaft mit<br />
Neue Wohnung?<br />
Sich selbst versichern!<br />
Neues Auto?<br />
Ein neues Leben!<br />
Zum Berufsstart berät Dich<br />
der ver.di Mitgliederservice,<br />
was Du jetzt brauchst.<br />
verdi-Mitgliederservice.de<br />
#DeinXtra<br />
Starter-Check<br />
Mach‘ jetzt den<br />
Foto: olly stock.adobe.com
4<br />
DT IT GMBH<br />
Die Deutsche Telekom<br />
spielt mit dem Feuer<br />
Das Management der Deutschen Telekom<br />
hat einen massiven Personalabbau<br />
von über 30 Prozent der Belegschaft<br />
der Deutschen Telekom IT<br />
GmbH (DT IT) verkündet. Innerhalb<br />
von 18 Monaten sollen über 1300<br />
Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren.<br />
VON FLORIAN HAGGENMILLER<br />
Foto: privat<br />
Dieser Personalabbau bezieht sich nur auf<br />
die in Deutschland ansässigen Standorte.<br />
Grund hierfür seien die Kosten für den<br />
Glasfaserausbau in Deutschland sowie<br />
Versprechen, die der Konzern dem Kapitalmarkt<br />
gegeben hat. Die DT IT ist der<br />
IT-Dienstleister für alle Unternehmen im<br />
Konzern Deutsche Telekom und steuert<br />
somit einen sehr entscheidenden Beitrag<br />
bei, IT-Lösungen für alle Geschäftsfelder<br />
und Unternehmen im T-Konzern bereitzustellen.<br />
In diversen ver.di-Veranstaltungen mit<br />
ver.di-Mitgliedern und Beschäftigten der<br />
DT IT wurde schnell deutlich, wie folgenschwer<br />
diese Entscheidung des Managements<br />
für die Beschäftigten und deren<br />
Familien sowie für die dringend notwendige<br />
Weiterentwicklung der IT des<br />
TK-Branchenprimus in Deutschland ist.<br />
ver.di verurteilt diesen Personalabbau<br />
und hält ihn für rückwärtsgewandt! Mehr<br />
Investitionen in die Deutsche Telekom IT<br />
sind notwendig, nicht weniger.<br />
Die Haltung des ver.di-Bundesfachgruppenvorstands<br />
IKT ist eindeutig: Wir<br />
wollen, dass unsere ver.di-Mitglieder<br />
ihren Arbeitsplatz behalten!<br />
Deshalb werden wir uns formieren und<br />
deutlich machen, auf welchem Holzweg<br />
sich die Telekom hier befindet!<br />
Florian<br />
Haggenmiller<br />
ver.di-Bundesfachgruppenleiter<br />
IKT<br />
„ver.di verurteilt diesen<br />
Personalabbau und<br />
hält ihn für rückwärtsgewandt!<br />
Mehr Investitionen<br />
in die Deutsche<br />
Telekom IT sind notwendig,<br />
nicht weniger.“<br />
Foto: Werner Bachmeier
5<br />
<strong>KOMM</strong> 05/<strong>2023</strong><br />
TARIF<br />
Arbeitgeberangebote angenommen<br />
Für die Telekom-Gesellschaften Deutsche<br />
Telekom Security GmbH und Deutsche<br />
Telekom MMS GmbH hatte die Telekom<br />
einseitig Angebote vorgelegt. Verhandlungen<br />
mit ver.di hat es dazu nicht gegeben.<br />
Die ver.di-Mitglieder wurden über die<br />
einseitigen Angebote in Online-Konferenzen<br />
informiert. Dort wurde mit ihnen<br />
auch über weitere Handlungsmöglichkeiten<br />
diskutiert. Zudem konnten die<br />
ver.di-Mitglieder ihre Meinung in Online-Umfragen<br />
mitteilen. Die Ergebnisse<br />
Deutsche Telekom Security GmbH<br />
Der aktuelle Entgelttarifvertrag der DT<br />
Security konnte frühestens zum 31. Dezember<br />
2022 von beiden Seiten gekündigt<br />
werden. In der letzten Tarifrunde im<br />
Frühjahr 2021 standen wir vor der<br />
Situation, dass wir nicht stark genug waren,<br />
eine Entgelterhöhung durchzusetzen.<br />
Im Herbst 2021 konnten wir in weiteren<br />
Gesprächen erreichen, dass die<br />
Entgelte zum 1. Juli 2022 um zwei Prozent<br />
erhöht wurden. Weil sich diese Situation<br />
der fehlenden Stärke bis heute<br />
nicht deutlich verbessert hat, hat die<br />
zuständige Tarifkommission die Kündigung<br />
des Entgelttarifvertrags bisher<br />
nicht beschlossen. Die tarifliche Regelung<br />
zur Aussetzung der Ansparmöglichkeit<br />
bei der altersreduzierten Arbeitszeit<br />
ist am 31. Dezember 2022 ohne Nachwirkung<br />
ausgelaufen. Die Arbeitgeberseite<br />
hat die wieder inkraftgetretene<br />
DAS ERGEBNIS<br />
zeigten bei den ver.di-Mitgliedern beider<br />
Unternehmen ein nahezu geteiltes Bild.<br />
Bei der Bewertung waren sich aber alle<br />
einig: Die Angebote sowie auch die Vorgehensweise<br />
der Arbeitgeberseite sei<br />
nicht wertschätzend für die geleistete<br />
Arbeit und schlecht für die weitere Motivation<br />
der Beschäftigten.<br />
Da die Ergebnisse und der Ablauf fast<br />
identisch bei beiden Unternehmen waren,<br />
haben wir sie hier nebeneinandergestellt.<br />
<br />
RED<br />
Ansparmöglichkeit nicht umgesetzt. In<br />
einem Tarifgespräch sollte geklärt werden,<br />
ab wann dies wieder – auch rückwirkend<br />
– möglich ist. In dem Gespräch<br />
hatte die Arbeitgeberseite eröffnet, dass<br />
sie beabsichtigt, ein Angebot einseitig<br />
einzubringen.<br />
Nach einer Online-Diskussion mit den<br />
Mitgliedern, einer Spontanabfrage sowie<br />
einer Online-Umfrage hat die ver.di-Tarifkommission<br />
das Angebot angenommen.<br />
Eine leichte Mehrheit der ver.di-Mitglieder<br />
hatte die Ablehnung empfohlen. Aufgrund<br />
der geringen Teilnahmequote an<br />
der Diskussion/Umfrage konnte die<br />
ver.di-Tarifkommission kein eindeutiges<br />
Votum erkennen. Auch wenn das Angebot<br />
von allen als unzureichend bewertet<br />
wurde, hätte eine Ablehnung mangels<br />
Durchsetzungskraft sich eher negativ ausgewirkt.<br />
• Erhöhung der Entgelte ab dem 1. April <strong>2023</strong> (Umsetzung rückwirkend im<br />
August <strong>2023</strong>) für die<br />
VG 1–5 um 3,1 Prozent<br />
VG 6 um 2,9 Prozent<br />
VG 7–10 um 2,7 Prozent<br />
• Inflationsausgleichsprämie im August <strong>2023</strong> (steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei)<br />
für die VG 1–6 in Höhe von 500 Euro<br />
• Inflationsausgleichsprämie im November <strong>2023</strong> (steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei)<br />
für die VG 1–6 in Höhe von 500 Euro<br />
• Teilzeitkräfte jeweils anteilig ihrer individuellen Wochenarbeitszeit<br />
• Der Entgelttarifvertrag ist frühestens zum 31. März 2024 kündbar<br />
• Verlängerung der Zuschussregelung (350 Euro) für Lebensarbeitszeitkonten<br />
(LAZKO) um zwei Jahre bis Ende 2024<br />
• Das Ansparmodell bei der altersreduzierten Arbeitszeit (ARAZ) wird bis zum<br />
31. Dezember 2024 ausgesetzt<br />
• Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bis zum 31. Dezember<br />
2024<br />
Deutsche Telekom MMS<br />
GmbH<br />
Der aktuelle Entgelttarifvertrag der DT<br />
MMS konnte frühestens zum 31. Dezember<br />
2022 von beiden Seiten gekündigt<br />
werden. In der letzten Tarifrunde im Frühjahr<br />
2021 standen wir vor der Situation,<br />
dass wir nicht stark genug waren, eine<br />
Entgelterhöhung durchzusetzen. Im<br />
Herbst 2021 konnten wir in weiteren Gesprächen<br />
erreichen, dass die Entgelte zum<br />
1. Juli 2022 um zwei Prozent erhöht wurden.<br />
Weil sich diese Situation der fehlenden<br />
Stärke bis heute nicht deutlich verbessert<br />
hat, hat die zuständige ver.di-Tarifkommission<br />
die Kündigung des Entgelttarifvertrags<br />
bisher nicht beschlossen. In<br />
einem Tarifgespräch zur Situation bei der<br />
DT Security hatte die Arbeitgeberseite eröffnet,<br />
dass sie beabsichtigt, ein Angebot<br />
für die DT MMS einseitig einzubringen.<br />
Nach mehreren Online-Diskussionen<br />
mit den Mitgliedern, einer Spontanabfrage<br />
sowie einer Online-Umfrage hat die<br />
ver.di-Tarifkommission das Angebot angenommen.<br />
Von den Mitgliedern, die an<br />
der Umfrage teilgenommen haben, wurde<br />
mit einer Mehrheit die Annahme des<br />
Angebotes empfohlen.<br />
DAS ERGEBNIS<br />
• Erhöhung der Entgelte ab dem<br />
1. April <strong>2023</strong> (Umsetzung rückwirkend<br />
im August <strong>2023</strong>) für die<br />
VG 1–5 um 3,1 Prozent<br />
VG 6 um 2,9 Prozent<br />
VG 7–8 um 2,7 Prozent<br />
• Inflationsausgleichsprämie im<br />
August <strong>2023</strong> (steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei)<br />
für die<br />
VG 1–6 in Höhe von 500 Euro<br />
• Inflationsausgleichsprämie im<br />
November <strong>2023</strong> (steuer- und<br />
sozial versicherungsabgabenfrei) für<br />
die VG 1–6 in Höhe von 500 Euro<br />
• Teilzeitkräfte jeweils anteilig ihrer<br />
individuellen Wochenarbeitszeit<br />
• Der Entgelttarifvertrag ist frühestens<br />
zum 31. März 2024 kündbar<br />
• Verlängerung der Zuschussregelung<br />
(350 Euro) für Lebensarbeitszeitkonten<br />
(LAZKO) um zwei Jahre bis<br />
Ende 2024<br />
• Verabredung zu weiteren ergebnisoffenen<br />
Gesprächen zur Entgeltgerechtigkeit<br />
in der DT MMS und<br />
zur Möglichkeit, auch Zeit ins<br />
Lebensarbeitszeitkonto einzusparen
6<br />
AUSBILDUNG<br />
ver.di Jugend –<br />
GEMEINSAM STARK!<br />
Für viele junge Menschen beginnt in den nächsten Tagen ein spannender<br />
neuer Lebensabschnitt: Sie starten in die Ausbildung oder ein duales Studium.<br />
Doch diesen Start müssen sie nicht allein bestreiten. Wir – die ver.di<br />
Jugend – unterstützen dabei, denn gemeinsam sind wir stark und das von<br />
Beginn an!<br />
VON MARTA MÜLLER<br />
Wir als ver.di Jugend machen uns besonders<br />
stark für die Interessen der Jugend.<br />
Dazu gehören insbesondere die Ausbildungsbedingungen<br />
im gesamten Dienstleistungssektor.<br />
Innerhalb der ver.di Jugend<br />
IKT kümmern wir uns ganz speziell<br />
um die Interessen der Auszubildenden<br />
und dual Studierenden in den Branchen<br />
Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />
Aber wozu brauche ich jemanden,<br />
der sich um meine Interessen<br />
kümmert?<br />
JETZT ONLINE BEITRETEN<br />
mitgliedwerden.verdi.de<br />
Wer meint „Meine Interessen kann ich<br />
doch gut allein vertreten“ oder „Ich<br />
weiß doch, was ich will. Das fordere ich<br />
mir einfach ein“ wird schnell feststellen,<br />
dass das gar nicht so einfach ist. In der<br />
Ausbildung und dem dualen Studium<br />
stehen wir am untersten Ende der Nahrungskette<br />
und haben keine Verhandlungsmacht<br />
den Arbeitgeber:innen gegenüber.<br />
Ist ja auch klar: Wenn ich mir<br />
zu viel einfordere, werde ich durch eine<br />
andere Nachwuchskraft ersetzt. Viele<br />
andere junge Menschen würden meinen<br />
Platz liebend gerne übernehmen. Das<br />
heißt nun aber nicht, dass wir nichts<br />
fordern dürfen. Unsere Wünsche und<br />
Bedürfnisse als Nachwuchskräfte sind<br />
genauso wichtig wie die von Top-Manager:innen<br />
oder Geschäftsführer:innen.<br />
Allein sind wir nur nicht stark genug,<br />
diese Forderungen durchzusetzen. Und<br />
da kommt ver.di ins Spiel: Schließen wir<br />
uns zusammen und stehen gesammelt<br />
hinter den Forderungen, haben diese<br />
mehr Gewicht. Und das ist genau unser<br />
Job: Mit dir für deine Forderungen einstehen<br />
und diese im Betrieb durchsetzen.<br />
Foto: privat<br />
Aber wer ist ver.di überhaupt?<br />
Die Antwort ist ganz einfach: Wir alle sind<br />
ver.di. Du. Ich. Jedes einzelne Mitglied ist<br />
Teil von ver.di. Uns vereint, dass wir gemeinsam<br />
für faire Arbeitsbedingungen<br />
einstehen und uns dafür einsetzen, dass<br />
diese noch besser werden. Wir wollen ein<br />
faires Stück vom Kuchen abhaben – und<br />
das ist auch gut so.<br />
Als ver.di Jugend konnten wir schon<br />
eine Menge erreichen. Für die dual Studierenden<br />
bei IBM gibt es eine jährliche<br />
Variable zusätzlich zur Vergütung, bei<br />
Vodafone bekommen die Auszubildenden<br />
ein 13. Monatsgehalt, die Ausbildungsquote<br />
bei ISS wurde für die kommenden<br />
Jahre tarifvertraglich fixiert, die Auszubildenden<br />
bei der Deutschen Telekom erhalten<br />
ein Urlaubsgeld – all das haben die<br />
jungen ver.di-Mitglieder in deinem Betrieb<br />
bereits für dich erstritten.<br />
Wir sind uns aber sicher: Da geht noch<br />
einiges mehr! Dafür wollen wir uns mit dir<br />
gemeinsam einsetzen. Hast du Bock, dabei<br />
zu sein? Wir freuen uns auf dich!<br />
Marta Müller<br />
Vorsitzende der<br />
ver.di-Bundesjugendfachkommission<br />
IKT<br />
Foto: Viktor Novoselsky
7<br />
<strong>KOMM</strong> 05/<strong>2023</strong><br />
DAX-40-UNTERNEHMEN<br />
Offene Türen beim Bundeskanzler<br />
Die Betriebsratsvorsitzenden der DAX-Unternehmen diskutierten mit<br />
Bundeskanzler Olaf Scholz und Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt zukunftsweisende<br />
Forderungen und Themen europäischer und deutscher<br />
Industriepolitik sowie die Sicherung von Fachkräften.<br />
„Nichts geht ohne uns! Nichts geht ohne<br />
Fachkräfte“, betont Kerstin Marx in der<br />
Diskussion mit dem Bundeskanzler. Das<br />
Fachkräfteeinwanderungsgesetz sei ein<br />
wichtiger Schritt, dürfe aber nicht davon<br />
ablenken, dass inländische Potenziale<br />
längst nicht ausgeschöpft seien.<br />
Hausgemachtes Problem<br />
Marx kritisiert die Unternehmen dafür,<br />
den Fachkräftemangel mitverschuldet zu<br />
haben. „Der Fachkräftemangel ist in weiten<br />
Teilen von den Unternehmen hausgemacht.<br />
Sie dürfen sich nicht als Opfer<br />
darstellen, wenn sie gleichzeitig die Lösungen<br />
ignorieren, die vor ihnen liegen“,<br />
so Kerstin Marx weiter. Sie forderte die<br />
betriebliche Mitbestimmung in der qualitativen<br />
und strategischen Personalplanung.<br />
Bisher hätten die Unternehmensführungen<br />
keinen Lösungsansatz<br />
geliefert, sondern seien Teil des Problems.<br />
Sie zielten auf kurzfristige Rendite, verlagerten<br />
Projekte und Arbeit ins Ausland<br />
und rutschten von einer Abhängigkeit in<br />
die nächste.<br />
In Deutschland zu arbeiten und zu leben,<br />
müsse wieder attraktiv werden, um<br />
Potenziale bei uns zu heben, Fachkräfte<br />
zu entwickeln und neue zu gewinnen.<br />
Handeln statt nur debattieren<br />
„Wir müssen endlich handeln, statt nur zu<br />
debattieren“, ergänzt Marx. Dafür seien<br />
höhere und gerechtere Löhne, bessere<br />
und familienfreundliche Arbeitsbedingungen,<br />
verstärkte Ausbildungsmöglichkeiten,<br />
die gleichberechtigte Teilhabe von<br />
Frauen am Arbeitsmarkt, die Anerkennung<br />
von im Ausland erworbenen Abschlüssen<br />
sowie die Integration von Menschen<br />
mit Behinderung erforderlich. Zudem<br />
müssten auch diejenigen eine Chance<br />
auf Entwicklung haben, die bisher durch<br />
das traditionelle Arbeitsmarktmodell benachteiligt<br />
wurden. Anstatt sich zu sehr<br />
auf Rekrutierung von Expert:innen aus<br />
dem Ausland zu konzentrieren, sei es an<br />
der Zeit, neue Wege zu denken. Unternehmen<br />
müssten ihre Komfortzone verlassen<br />
und beispielsweise Menschen<br />
ohne formalen Abschluss durch Weiterund<br />
Fortbildung innerbetrieblich zu Experten<br />
entwickeln. Das gelte auch für<br />
Fragen der Arbeitszeit, die Teilzeitfalle<br />
und das Renteneintrittsalter. „Wir hatten<br />
mit Bundeskanzler Olaf Scholz und<br />
Kanzleramts minister Wolfgang Schmidt<br />
eine intensive Diskussion mit neuen Impulsen<br />
und konstruktivem Austausch. Es<br />
geht um nichts Geringeres als unsere Zukunft“,<br />
resümiert Kerstin Marx.<br />
Arbeitsplätze sichern<br />
Ein Hauptaugenmerk in dem Austausch<br />
mit dem Bundeskanzler lag dabei auf<br />
dem Erhalt der Arbeitsplätze im Strukturwandel.<br />
Flankiert werden muss der<br />
Strukturwandel mit einer aktiven nationalen<br />
und vor allem europäischen Industriepolitik<br />
und einer Neustrukturierung<br />
der internationalen Handelspolitik. Für<br />
die langfristige Sicherung des Wirtschafts-<br />
und Industriestandorts Deutschland<br />
und der Europäischen Union braucht<br />
es attraktive Bedingungen für hiesige<br />
Unternehmen und Anreize für neue<br />
Investitionen von Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern. Dazu gehören Energieversorgung<br />
und Infrastruktur, Digitalisierung<br />
und Sicherung von Lieferketten<br />
sowie Reduzierung von Abhängigkeiten.<br />
Investitionsbremsen wie bürokratische<br />
Hürden müssen abgebaut und Planungsund<br />
Genehmigungsverfahren beschleunigt<br />
werden. So können qualifizierte<br />
und sichere Arbeitsplätze in Deutschland<br />
und in der EU gehalten und ausgebaut<br />
werden.<br />
RED<br />
Hasan Allak, KBR-Vorsitzender Continental, Olaf Scholz<br />
und Kerstin Marx, KBR-Vorsitzende Telekom<br />
Foto: KBRDTAG
8<br />
OXOXOXOXOOX<br />
AUFSICHTSRATSWAHLEN TELEKOM 2024<br />
Deine Stimme für<br />
DEUTSCHE TELEKOM AG<br />
Christoph Schmitz<br />
Bundesfachbereichsleiter ver.di<br />
FB A, Mitglied im ver.di-<br />
Bundesvorstand, stellv. AR<br />
Vorsitzender bei der E.ON SE,<br />
AR AXA Konzern AG<br />
Frank Sauerland<br />
Leiter Tarifpolitik Grundsatz<br />
Fachgruppe IKT im Fach -<br />
bereich A ver.di-Bundesverwaltung,<br />
stellv. AR-Vorsitzender<br />
DTAG & TDG<br />
Susanne Schöttke<br />
Leiterin ver.di-Landesbezirk<br />
Nord, AR DTAG<br />
Dr. Nadine Müller<br />
Bereichsleiterin Innovation &<br />
Gute Arbeit, ver.di-Bundesverwaltung<br />
Fachbereich A<br />
Frank Schmidt<br />
Stellv. Leiter Landesbezirksfachbereich<br />
A NRW, AR DT<br />
PVG & AR DT Service<br />
Susanne Senica<br />
Leiterin Mitbestimmung &<br />
Aufsichtsräte ver.di<br />
Bundesverwaltung Fachbereich<br />
A, stellv. AR-Vor -<br />
sitzende DTSE SE, AR Allianz<br />
PKV<br />
Florian<br />
Haggenmiller<br />
Fachgruppenleiter IKT im<br />
Fachbereich A ver.di<br />
Bundesverwaltung,<br />
stellv. AR-Vorsitzender PVG,<br />
AR IBM Deutschland GmbH<br />
und IBM Central Holding<br />
GmbH<br />
Pascal Röckert<br />
Tarifsekretär Bereich Tarifpolitik<br />
Grundsatz Fachgruppe IKT im<br />
Fachbereich A ver.di-Bundesverwaltung,<br />
AR DT GK &<br />
STRABAG PFS & STRABAG AG<br />
Kirsten Jöhnck<br />
Landesfachbereichsleiterin A<br />
Nord, AR TDG & DT Technik<br />
Kerstin Marx<br />
BR DT GK NO Hannover,<br />
KBR Vorsitzende, AR DTAG,<br />
ver.di-Bundesfachgruppenvorstand<br />
IKT<br />
Nicole Seelemann-Wandtke<br />
Stellv. BR-Vorsitzende PK TDG,<br />
Aufsichtsrätin DTAG<br />
Eric Daum<br />
BR DT Service, GBR<br />
Vorsitzender DTS Bonn,<br />
1. stellv. Vorsitzender KBR,<br />
AR DTS, ver.di-Bundesfachgruppenvorstand<br />
IKT<br />
Constantin Greve<br />
BR TA, Vorsitzender GBR DTAG,<br />
stellv. Vorsitz Gewerkschaftsrat,<br />
AR DTAG, ver.di-Bundesfachgruppenvorstand<br />
IKT<br />
Karin Topel<br />
Betriebsratsvorsitzende T NL<br />
Ost, GBR DT Technik, KBR,<br />
AR DT Technik & DT AG,<br />
Gewerkschaftsrat<br />
Fotos: Seiten 8 bis 11: Manfred Geneschen, Norbert Ittermann, Simone M. Neumann, ver.di, Stephanie von Becker, Charles Yunck, privat<br />
Odysseus<br />
Chatzidis<br />
BR DT GK S/SW Leinfelden,<br />
GBR, KBR, Vors. EBR DT,<br />
AR DTAG, ver.di-Bundesfachgruppenvorstand<br />
IKT<br />
Annika Röbstorf<br />
Vorsitzende Konzernauszubildendenvertretung,<br />
KBR, KWA, ver.di-Bundesjugendfachkreis<br />
IKT<br />
Doris Rübeling<br />
Betriebsrätin DTA FS SW, GBR<br />
DTA, AWA, Aufsichtsrat DTA<br />
Cornelia Parisi-<br />
Bohmholt<br />
Stellv. Vorsitzende Gesamt -<br />
betriebsrat DT Technik,<br />
AR DT Technik, Vorsitzende<br />
Bundesfach gruppen vorstand<br />
IKT, Gewerkschaftsrat<br />
Roland Angst<br />
Leiter Strateg. Kooperationen & Projekte SVP<br />
Sales B2B TDG, Vorsitzender Unternehmenssprecherausschuss<br />
TDG & Vorsitzender<br />
Konzern sprecher ausschuss<br />
Thomas Kilian<br />
BR DTIT SW Mannheim,<br />
AR DT IT GmbH, ver.di-Bundes -<br />
fachgruppenvorstand IKT<br />
Olaf Weppelmann<br />
Betriebsrat DTA FS West,<br />
Bielefeld, Vorsitzender GBR,<br />
AWA, KBR, Aufsichtsrat DTA<br />
Peter Blach<br />
Stellv. Vors. Betriebsrat<br />
TDG PK, Vorsitzender GBR<br />
TDG, Konzernbetriebsrat,<br />
Aufsichtsrat TDG<br />
Elmar Kröber<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
DT Technik GmbH, KBR, AR DT<br />
Technik, Vorsitz öFGr Nordharz<br />
Friedemann<br />
Guthof<br />
BR Vorsitzender DTISP<br />
Chemnitz, AWA, Aufsichtsrat<br />
DTISP<br />
Nicole Koch<br />
Vorsitzende BR DT PVG, KBR,<br />
AR DTAG & AR PVG, Vorsitz<br />
LBezFG-Vorstand IKT RLP/S,<br />
BFGr-Vorstand IKT, BFBV A<br />
Daniela Conrad<br />
Stellv. Vorsitzende BR DTS<br />
Region Nord, ver.di-Bundesfachgruppenvorstand<br />
IKT<br />
Thomas Endisch<br />
BR TSI München, Region<br />
Südbayern, GBR TSI,<br />
KBR DTAG,<br />
EBR Deutsche Telekom<br />
Janis Wessely<br />
Betriebsratsvorsitzender T NL<br />
Süd, GBR DT Technik, AR DT<br />
Technik, stellv. Gewerkschaftsratsmitglied<br />
Steffi Kreusel<br />
Vorsitzende Unternehmenssprecherausschuss<br />
DT GK, stellv.<br />
Konzernsprecherausschussvorsitzende<br />
DTAG, AR DTAG<br />
* Alle Infos zu den Aufsichtsratswahlen gibt es hier:<br />
* https://mitbestimmen-telekom.de/
<strong>KOMM</strong> 04/<strong>2023</strong><br />
DEUTSCHE TELEKOM TECHNIK GMBH<br />
Foto: Deutsche Telekom AG<br />
Frank Bethke<br />
Stellv. Landesbezirksleiter<br />
NRW, stellv. AR Vorsitz DT<br />
Technik<br />
Holger Meuler<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
RLP-Saar<br />
Kirsten Jöhnck<br />
Landesfachbereichsleiterin A<br />
Nord, AR TDG & DT Technik<br />
Christian Filusch<br />
Gewerkschaftssekretär, stellv.<br />
Geschäftsführer Südbaden<br />
Christine Muhr<br />
ver.di IT Bundeskoordinatorin<br />
Fachgruppe IKT und<br />
Unternehmensbetreuerin der<br />
DT IT GmbH<br />
Joachim Reiter<br />
Landesfachbereichsleiter<br />
BaWü, stellv. Vorsitz AR DTA &<br />
AR PSD Bank<br />
Rejhan Nailovic<br />
Gewerkschaftssekretär IKT<br />
NRW, Fachbereich A<br />
Rene List<br />
Gewerkschaftssekretär im<br />
Fachbereich A, Landesbezirk<br />
SAT<br />
Elmar Kröber<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
DT Technik GmbH, KBR, AR DT<br />
Technik, Vorsitz öFGr Nordharz<br />
Cornelia Parisi-<br />
Bohmholt<br />
Stellv. Vorsitzende Gesamt -<br />
betriebsrat DT Technik,<br />
AR DT Technik, Vorsitzende<br />
Bundesfach gruppen vorstand<br />
IKT, Gewerkschaftsrat<br />
Thomas<br />
Spies-Günzel<br />
Betriebsrat T NL Südwest,<br />
Gesamtbetriebsrat DT Technik,<br />
Landesbezirksfachgruppenvorstand<br />
IKT RPS<br />
Karin Topel<br />
Betriebsratsvorsitzende T NL<br />
Ost, GBR DT Technik, KBR,<br />
AR DT Technik & DT AG,<br />
Gewerkschaftsrat<br />
Andrea Laurisch<br />
Betriebsratsvorsitzende DT<br />
Technik Zentrum Access,<br />
GBR DT Technik,<br />
Landesfrauenrat Hamburg<br />
Janis Wessely<br />
Betriebsratsvorsitzender T NL<br />
Süd, GBR DT Technik, AR DT<br />
Technik, stellv. Gewerkschaftsratsmitglied<br />
Christine<br />
Westphal<br />
Stellv. Betriebsratsvorsitzende<br />
Zentrum Core<br />
Katja Herrmann<br />
Stellv. Betriebsratsvorsitzende<br />
TNL SW, GBR DT Technik,<br />
Tarifausschuss IKT Hessen<br />
Hendrik<br />
Frickmann<br />
Betriebsratsvorsitzender T NL<br />
Nord, Mitglied KBR & GBR DT<br />
Technik<br />
Maik Drechsler<br />
Betriebsratsvorsitzender<br />
Zentrum Core, GBR DT Technik,<br />
Bundesfachausschuss Telekom,<br />
FG IKT Bayern<br />
Ina Döding<br />
Betriebsrätin T NL Ost, GBR DT<br />
Technik, Vorstand ver.di BeG<br />
Berlin<br />
Michael Kreft<br />
Betriebsratsvorsitzender T NL<br />
West, GBR DT Technik, Mitglied<br />
im Wirtschaftsausschuss des<br />
GBR<br />
Martin Philipp<br />
T NL West Leiter PTI 13<br />
Duisburg, Unternehmenssprecherausschuss<br />
Werner Prucker<br />
T NL Süd Leiter PBM,<br />
Unternehmenssprecherausschuss
10<br />
OXOXOXOXOOX DEUTSCHE TELEKOM SERVICE GMBH<br />
Frank Schmidt<br />
Stellv. Leiter Landesbezirksfachbereich<br />
A NRW, AR DT<br />
PVG & AR DT Service<br />
Annett Enter<br />
Gewerkschaftssekretärin ver.di<br />
Nord FB A, Aufsichtsrat<br />
Deutsche Telekom Service<br />
GmbH<br />
Rene List<br />
Gewerkschaftssekretär im<br />
Fachbereich A, Landesbezirk<br />
SAT<br />
Friederike DeCoite<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
Landesbezirk Baden-Württemberg<br />
Florian<br />
Haggenmiller<br />
Fachgruppenleiter IKT im<br />
Fachbereich A ver.di<br />
Bundesverwaltung, stellv.<br />
AR-Vorsitzender PVG, AR IBM<br />
Deutschland GmbH und<br />
IBM Central Holding GmbH<br />
Dorothea Forch<br />
Gewerkschaftssekretärin,<br />
ver.di-Bundesverwaltung,<br />
Aufsichtsrat ISS<br />
Communication Services GmbH<br />
Eric Daum<br />
BR-Vorsitzender DTS Region<br />
Ost, Vors. GBR, 1. stellv.<br />
Vorsitzender KBR DTAG, AR DT<br />
Service GmbH<br />
Christina<br />
Abril-Haag<br />
Stellv. BR-Vorsitzende DTS<br />
Region Südwest, stellv.<br />
GBR-Vorsitzende, Sprecherin<br />
des Wirtschaftsausschusses<br />
des GBR<br />
Anja Klaucke<br />
BR-Vorsitzende in der<br />
DTS-Region Mitte-Ost,<br />
Mitglied im GBR,<br />
Mitglied im Wirtschaftsausschuss<br />
des GBR,<br />
Aufsichtsrat DTS<br />
Elke Sandler<br />
BR DTS Region Südwest,<br />
Mitglied im Wirtschaftsausschuss<br />
des GBR,<br />
KBR DTAG, AR DTS GmbH<br />
Michael Beck<br />
BR-Vorsitzender DTS Region<br />
Nord, Mitglied im Wirt -<br />
schaftsausschuss des GBR<br />
Florian Moser<br />
Vorsitzender Betriebsrat DTS<br />
Region Südwest, Mitglied im<br />
Wirtschaftsausschuss des GBR<br />
Hans-Peter<br />
Gandler<br />
Vorsitzender Betriebsrat DTS<br />
Region Süd, Mitglied im<br />
Wirtschaftsausschuss des GBR<br />
Zaira Floridia<br />
Geschäftsführendes Mitglied<br />
des Gesamtbetriebsrats<br />
Michael Regel<br />
Vorsitzender Betriebsrat DTS<br />
Zentrale Bonn, Mitglied im<br />
Wirtschaftsausschuss des GBR<br />
Daniela Conrad<br />
Stellv. Vorsitzende BR DTS<br />
Region Nord, ver.di-Bundesfachgruppenvorstand<br />
IKT<br />
Thomas Müller<br />
Aufsichtsrat Deutsche Telekom<br />
Service GmbH<br />
*<br />
AUFSICHTSRATSWAHLEN IBM<br />
Gewerkschaftssitze gehen an ver.di<br />
Im Juni werden in der IBM Deutschland GmbH und<br />
der IBM Central Holding neue Aufsichtsratsgremien<br />
gewählt. Bei beiden Wahlen waren Florian Haggenmiller,<br />
ver.di-Bundesfachgruppenleiter IKT, und Lara<br />
Drobig, ver.di-Gewerkschaftssekretärin, erfolgreich.<br />
Sie werden künftig die Interessen der Beschäftigten<br />
in den beiden Aufsichtsräten vertreten.<br />
Foto: privat<br />
Florian Haggenmiller,<br />
ver.di-Bundesfachgruppenleiter<br />
IKT<br />
„Ich setze mich für gute und zukunftsfähige<br />
Arbeitsplätze bei der IBM ein.<br />
Innovationen müssen beschäftigungswirksam<br />
sein. Effizienzgewinne, zum<br />
Beispiel durch KI, müssen auch in zukunftsfähige<br />
und gut bezahlte Arbeitsplätze investiert werden.<br />
ver.di ist DIE innovative und erfahrene Gewerkschaft<br />
der IBM-Beschäftigten. Eine starke ver.di – im Betrieb und<br />
im Aufsichtsrat – kann all das auch in Zukunft weiter bewirken.“<br />
Foto: privat<br />
Lara Drobig,<br />
ver.di-Gewerkschafts sekretärin<br />
„Da das Thema Fachkräftemangel Unternehmen<br />
zunehmend vor Herausforderungen<br />
stellt, sollten Wünsche<br />
und Erwartungen junger Beschäftigter<br />
an das Unternehmen Platz finden.<br />
Durch die Mitspracherechte der Arbeitnehmervertreter:innen<br />
im Aufsichtsrat bekommt<br />
Personalpolitik einen höheren Stellenwert. Als junge<br />
Arbeitnehmervertreterin kann ich meine Erfahrungen aus<br />
dem Arbeitsalltag als Gewerkschaftssekretärin direkt in die<br />
Arbeit im Aufsichtsrat einfließen lassen.“
Unterstütze uns mit deiner Stimme<br />
Im Oktober sind die Beschäftigten<br />
aufgefordert, ihre Stimmen zu den<br />
Aufsichtsratswahlen abzugeben.<br />
Dies ist ein wichtiger Termin, denn<br />
mit der Unterstützung der ver.di-Kandidatinnen<br />
und -Kandidaten sichert<br />
ihr euch euren Einfluss in den Aufsichtsräten.<br />
Die ver.di-Kandidat innen<br />
und -Kandidaten sind der Garant dafür,<br />
dass eure Interessen dort vertreten<br />
und von den Arbeitgebervertreterinnen<br />
und -vertretern auch gehört<br />
werden. Die in dieser Ausgabe vorgestellten<br />
ver.di-Kandidatinnen und<br />
-Kandidaten werden über den Umweg<br />
einer Delegiertenwahl bestimmt.<br />
Das genaue Verfahren erläutern<br />
wir rechts in dem Kasten.<br />
VON FRANK SAUERLAND<br />
In den vergangenen Jahren konnten wir<br />
viele Themen in den Aufsichtsräten anschieben,<br />
Fehlentscheidungen der Telekom<br />
korrigieren oder abmildern. So wurde<br />
die Dividende für die Aktionär:innen<br />
gekürzt und das Geld in den Netzausbau<br />
investiert. Wir konnten die Personalplanung<br />
zugunsten der eigenen Beschäftigten<br />
beeinflussen, die Vergabe an Fremdfirmen<br />
wurde begrenzt. Statt die Arbeit<br />
an Fremdfirmen zu vergeben, werden in<br />
diesem Jahr 1000 neue Monteur:innen<br />
eingestellt.<br />
Allein bei der DT Technik GmbH erhalten<br />
270 Auszubildende nach ihrem Abschluss<br />
ein Übernahmeangebot. Der geplante<br />
Kahlschlag bei den Ausbildungsquoten<br />
wurde verhindert. Das Modell der<br />
Betrieblichen Altersversorgung (BaV) wurde<br />
auf mehr als zehn Jahre abgesichert<br />
und die Risikoleistungen für jüngere Kolleg:innen<br />
verbessert. Es wurden auch Innovationsideen<br />
von den Beschäftigten<br />
ernst genommen und umgesetzt. Dazu<br />
zählen zum Beispiel Computerhilfe, Sensorik<br />
und die Stromtankstellen.<br />
Während der Corona-Krise haben wir<br />
das neue Arbeiten im Homeoffice kritisch<br />
begleitet und gute Regelungen erfolgreich<br />
durchgesetzt. Um die Folgen der Inflation<br />
abzumildern, haben wir erreicht, dass die<br />
Telekom ein Energiegeld zahlt. Leider<br />
nicht an alle und nicht in der gesetzlich<br />
möglichen Höhe. Hier bleiben wir am Ball.<br />
Im Dreiklang – ver.di, ver.di-Betriebsräte<br />
und ver.di-Aufsichtsräte – wollen wir<br />
uns auch künftig für eure Interessen<br />
stark machen. Wir bitten deshalb um deine<br />
Stimme!<br />
DAS WAHLVERFAHREN<br />
Bei den vier Gesellschaften Deutsche<br />
Telekom AG, Deutsche Telekom Technik<br />
GmbH, Deutsche Telekom Service<br />
GmbH und Deutsche Telekom Privatkunden-Vertrieb<br />
GmbH werden die<br />
Aufsichtsräte nicht direkt gewählt.<br />
Dies bedeutet, dass die Wahlberechtigten<br />
– also ihr – Delegierte wählen.<br />
Dies könnt ihr an der Wahlurne am<br />
12. Oktober <strong>2023</strong> persönlich tun. Ihr<br />
könnt aber auch per Briefwahl eure<br />
Stimme abgeben. Die Frist dafür ist<br />
dann ebenfalls der 12. Oktober <strong>2023</strong>.<br />
Die so von euch gewählten Delegierten<br />
geben dann wiederum bei<br />
der eigentlichen Aufsichtsratswahl<br />
am 7. November <strong>2023</strong> den ver.di-<br />
Kandidatinnen und -Kandidaten ihre<br />
Stimme.<br />
Bei den anderen sieben Telekom-<br />
Gesellschaften wählen die Beschäftigten<br />
ihre Aufsichtsräte direkt ohne den<br />
Zwischenschritt von Delegiertenwahlen.<br />
Dies geschieht ebenfalls am<br />
12. Oktober <strong>2023</strong>, entweder an der<br />
Wahlurne oder bis dahin per Briefwahl.<br />
Foto: ©fine pics – stock.adobe.com<br />
DEUTSCHE TELEKOM PRIVATKUNDEN-VERTRIEB GMBH<br />
Frank Schmidt<br />
Stellv. Leiter Landesbezirksfachbereich<br />
A NRW, AR DT<br />
PVG & AR DT Servicee<br />
Claudia Hanke<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
Landesbezirk SAT, AR DT ISP<br />
Hugo Waschkeit<br />
Gewerkschaftssekretär ver.di<br />
Landesbezirk Niedersachsen-<br />
Bremen<br />
Friederike DeCoite<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
Landesbezirk Baden-Württemberg<br />
Hanno Harms<br />
Gewerkschaftssekretär ver.di<br />
Landesbezirk NDS-HB, stellv.<br />
Vorsitzender AR Vodafone<br />
West GmbH<br />
Kerstin Chagoubi<br />
Landesfachbereichsleiterin<br />
Fachbereich A SAT, stellv.<br />
Vorsitzende, AR DT Service<br />
Nicole Koch<br />
Vorsitzende BR DT PVG, KBR,<br />
AR DTAG & AR PVG, Vorsitz<br />
LBezFG-Vorstand IKT RLP/S,<br />
BFGr-Vorstand IKT, BFBV A<br />
Mathias Hörig<br />
Betriebsrat DT PVG, KBR,<br />
AR PVG, Vorsitz LBezFB-<br />
Vorstand A SAT, Bundesfachbereichsvorstand<br />
A<br />
Stefanie Frank<br />
Betriebsrätin DT PVG,<br />
LBezFB-Vorstand A,<br />
LBezFG-Vorstand IKT NRW<br />
Marko Charry<br />
Betriebsrat DT PVG, KBR<br />
Ausschuss IT, Landesbezirksfachgruppenvorstand<br />
IKT SAT<br />
Jessica<br />
Hernández-<br />
Alieva<br />
Betriebsrätin DT PVG,<br />
Bundes fachgruppenvorstand<br />
IKT, Vorsitzende LBezFGV IKT<br />
Hessen<br />
Klaus Zytaruk<br />
Betriebsrat DT PVG, Mitglied<br />
Tarifkommission Telekom
12<br />
GUTE ARBEIT<br />
Betriebliche Gestaltung<br />
von KI: Das Beispiel IBM<br />
Foto: ©Robert – stock.adobe.com<br />
Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Seit geraumer Zeit ist KI vor<br />
allem in der Informations- und Kommunikationsbranche der Veränderungstreiber<br />
schlechthin. Häufig verbinden Beschäftigte Digitalisierung, unter anderem<br />
den Einsatz von KI, mit Ängsten, wie den eigenen Arbeitsplatz zu<br />
verlieren, den neuen Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden oder gar<br />
der Technik ausgeliefert zu sein. Dies alles führt häufig auch zu einer schlechteren<br />
Arbeitsqualität und – wie wir aus Erfahrung wissen – zu innerer Kündigung.<br />
Vor allem KI kann zu besseren Perspektiven<br />
und mehr Freiheiten der Beschäftigten<br />
in der Arbeit führen. Die Voraussetzungen<br />
dafür sind Möglichkeiten zur Beteiligung<br />
an der Gestaltung der Prozesse<br />
– zur Beteiligung der Beschäftigten an<br />
ihren Arbeitsplätzen, zur Beteiligung von<br />
Betriebs- und Personalräten und auch der<br />
Gewerkschaften. Die notwendige Transparenz<br />
und die Einflussnahme auf die<br />
KI-Anwendung im Arbeitsleben führen zu<br />
mehr Akzeptanz und Engagement der<br />
Beschäftigten. So kann der technische<br />
Fortschritt auch zur nachhaltigen Weiterentwicklung<br />
der Arbeitswelt sowie der<br />
Gesellschaft dienen.<br />
Um den Einsatz von KI in Unternehmen<br />
zu regeln, braucht es vor allem<br />
Transparenz und klare Regeln, die eine<br />
Abwägung zum Einsatz des Systems, zu<br />
Chancen und Risiken für das Unternehmen<br />
wie auch für die Arbeitnehmer:innen<br />
ermöglichen. Dies ist in einer<br />
Konzernbetriebsvereinbarung bei IBM<br />
gelungen, welche der Konzernbetriebsrat<br />
mit der Geschäftsleitung geschlossen<br />
hat. Regelungsgegenstände dieser KBV<br />
sind unter anderem Qualitätsstandards,<br />
Transparenz, Nicht-Diskriminierung sowie<br />
der Einsatz eines Ethikrates, der auch<br />
die Richtigkeit der durch KI ausgesprochenen<br />
Empfehlungen überprüfen kann.<br />
Diese gute Vereinbarung wurde in<br />
einer ver.di-Online-Veranstaltung zu KI<br />
am 12. Juni <strong>2023</strong> durch Frank Remers,<br />
Vorsitzender des Konzernbetriebsrates<br />
bei IBM, vorgestellt.<br />
Florian Haggenmiller, ver.di-Bundesfachgruppenleiter<br />
IKT, hat in dieser Veranstaltung<br />
deutlich gemacht, auf was<br />
Die komplette Dokumentation<br />
ist online zu finden unter:<br />
Dokumen ta tion der fünften<br />
ver.di-KI Onlineveranstaltung<br />
„Betriebliche Gestaltung von KI:<br />
Das Beispiel IBM“ am 12.6.23 |<br />
Innovation und Gute Arbeit<br />
(verdi.de)<br />
ver.di beim KI-Einsatz Wert legt: „Das ist<br />
gerade derzeit, bei hoher Inflation und<br />
deutlich gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten,<br />
die dringende Notwendigkeit,<br />
dass die Effizienzgewinne<br />
der Unternehmen durch KI-Einsatz vor<br />
allem auch den Beschäftigten zugutekommen.“<br />
Entgeltsteigerung, Investitionen<br />
in die Qualifizierung und Weiterbildung,<br />
sichere Arbeitsplätze mit Perspektive<br />
und mehr Lebensqualität durch<br />
Arbeitszeitverkürzung für die Beschäftigten<br />
seien Themen, die ver.di in den Verhandlungen<br />
mit IKT-Arbeitgebern, auch<br />
bei IBM, deshalb auf die Tagesordnung<br />
setzt. Sein Fazit: „KI muss den Menschen<br />
dienen!“<br />
1&1<br />
In Montabaur auf dem Weg zum<br />
ersten Betriebsrat<br />
Bei der 1&1 Telecommunication SE,<br />
einem Unternehmen im Konzern<br />
United Internet, wurde jetzt, nach<br />
mehreren Anhörungen und Gerichtsterminen,<br />
durch das Landesarbeitsgericht<br />
in Rheinland-Pfalz ein<br />
Wahlvorstand eingesetzt. Nun können<br />
die Vorbereitungen für eine ordnungsgemäße<br />
Durchführung einer<br />
Betriebsratswahl getroffen werden.<br />
Die Beschäftigten der 1&1 Telecommunication<br />
SE am Standort Montabaur haben<br />
nun erstmals in der Geschichte des Unternehmens<br />
die Möglichkeit, sich einen Betriebsrat,<br />
mit Hilfe von ver.di, zu wählen.<br />
Jahrelang gab es Verhinderungsversuche<br />
und Einschüchterungen durch den Arbeitgeber.<br />
Mit der Unterstützung von ver.di<br />
ist es Beschäftigten, die einen Betriebsrat<br />
gründen wollen, endlich über das Landesarbeitsgericht<br />
gelungen, die Einsetzung<br />
eines Wahlvorstands durchzusetzen. Damit<br />
kann zumindest in einem Betrieb der<br />
1&1 Telecommunication SE des Konzerns<br />
United Internet am Standort Montabaur<br />
betriebliche Mitbestimmung durch gewählte<br />
Vertreter:innen der über 700 Beschäftigten<br />
Einzug halten. Allerdings<br />
musste dafür erst das Arbeitsgericht und<br />
letztendlich sogar das Landesarbeitsgericht<br />
bemüht werden. In § 1 des Betriebsverfassungsgesetzes<br />
ist eindeutig geregelt,<br />
unter welchen Voraussetzungen ein<br />
Betriebsrat zu wählen ist. Dieses Gesetz<br />
gelte schließlich auch für den Konzern<br />
United Internet, betonte Andreas Wiese,<br />
zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär<br />
in Rheinland-Pfalz.<br />
„Beschäftigte weiterer Betriebe im<br />
Konzern sind nun aufgerufen, sich nicht<br />
weiter einschüchtern zu lassen, sondern<br />
ihre mitbestimmten Rechte einzufordern<br />
und sich ebenfalls ein betriebliches Mitbestimmungsorgan<br />
zu wählen“, richtet<br />
Andreas Wiese seinen Appell an die Beschäftigten.<br />
Allen Interessierten stehe<br />
ver.di gerne beratend zur Seite. PM/SIL
13 <strong>KOMM</strong> 05/<strong>2023</strong><br />
IBM<br />
Meilenstein zur neuen<br />
Gefährdungsbeurteilung<br />
Am 20. Juli hat die ver.di-Tarifkommission einstimmig die mit IBM ausgehandelte<br />
Protokollnotiz zur Gefährdungsbeurteilung <strong>2023</strong> angenommen. Damit<br />
ist der seit 2014 zwischen IBM und ver.di geltende Tarifvertrag über ein<br />
konzernweites Gesundheitsmanagement um eine wichtige Ergänzung bereichert<br />
worden.<br />
Die Protokollnotiz macht den Weg frei,<br />
um im Herbst die dritte Gefährdungsbeurteilung<br />
mit folgendem Ziel durchzuführen:<br />
Schutz und Verbesserung der<br />
Gesundheit im Arbeitsplatzumfeld der<br />
Beschäftigten. Wolfgang Zeiher, Tarifkommissionsmitglied<br />
und Mitglied der<br />
Gesundheitskommission, erläutert: „Wir<br />
führen das vorbildhafte Gesundheitsmanagement<br />
im IBM-Konzern hiermit<br />
weiter. Gute Arbeitsbedingungen und die<br />
Überwachung möglicher Risikofaktoren<br />
können dazu beitragen, dass IBMer:innen<br />
im fordernden Berufsalltag gesund bleiben.“<br />
Dorothea Katharina Ritter, Konzernbetreuerin<br />
bei ver.di für IBM, ergänzt –<br />
auch mit Blick auf sich verändernde<br />
Arbeitswirklichkeiten wie mobiles und<br />
hybrides Arbeiten: „Nur dank des Engagements<br />
der ver.di-Mitglieder bei IBM<br />
konnten wir diesen Schritt erreichen und<br />
dabei auch zahlreiche Verbesserungen<br />
aushandeln.“<br />
Garantie für sensible Daten<br />
Waltraud Hörkens, Konzern-Schwerbehinderten-Vertreterin<br />
bei IBM, hebt besonders<br />
die vereinbarte Serverstandortgarantie<br />
hervor: „Wir haben tariflich festgeschrieben,<br />
dass gerade diese hochsensiblen<br />
Daten unserer Kolleg:innen nur auf<br />
Servern in Deutschland verarbeitet und<br />
gehalten werden dürfen.“ Jiri Andress,<br />
Mitglied der Gesundheitskommission für<br />
die Arbeitnehmer:innenseite, lobt, dass<br />
„die Langzeitaussagefähigkeit der Befragung<br />
über mehrere Befragungsanalyserunden<br />
hinweg garantiert ist. Damit können<br />
Gefährdungsquellen besser erkannt<br />
und diesen frühzeitig gegengesteuert<br />
werden.“<br />
Beschäftigte werden befragt<br />
Dirk Wandtke, Mitglied der Gesundheitskommission<br />
für die Arbeitnehmer:innenseite<br />
und darüber hinaus ver.di-Tarifkommissionsmitglied,<br />
ruft die IBM-Mitarbeitenden<br />
zu einer regen Teilnahme an der<br />
Gefährdungsbeurteilung auf: „Ab Oktober<br />
’23 seid ihr dann als Teilnehmer:innen<br />
der Befragung gefragt. Nutzt diese<br />
Chance, um mit euren Einschätzungen<br />
unmittelbar für gesunde Arbeitsbedingungen<br />
zu sorgen!“<br />
RED<br />
www.ibm.verdi.de<br />
PERSONALIE<br />
Herzlich willkommen, Dorothea<br />
Seit 1. Juli verstärkt Dorothea Katharina Ritter das Team der Fachgruppe IKT.<br />
Dorothea war in den vergangenen Jahren als Gewerkschaftssekretärin bei der<br />
IG Metall Wolfsburg tätig. Wir freuen uns sehr, Dorothea als neue Gewerkschaftssekretärin<br />
für den IT-Bereich gewonnen zu haben. Bereits für die<br />
IG Metall hat sie Betriebe im IT- und Engineering-Sektor betreut und maßgebliche<br />
Unternehmensbeauftragungen in dieser Branche übernommen. Mit<br />
ihrem neuen Arbeitsort in der Hauptstadt kehrt sie übrigens zu ihren Wurzeln<br />
zurück – sie wurde in Berlin geboren.<br />
Foto: Renate Koßmann<br />
Als Tarifkommis sionsmitglied und<br />
Unternehmensbeauftragte im ITund<br />
Engineering-Dienstleistungsbereich<br />
hat sie Tarifprozesse begleitet<br />
sowie Erfahrungen mit<br />
Sanierungs- und Transformationsprozessen<br />
gesammelt. Zuletzt<br />
war sie im VW-Team maßgeblich<br />
zuständig für Internationales,<br />
zwei große Betriebsbereiche der<br />
VW AG sowie für das Thema<br />
Migration. Die Interessen der<br />
Gewerkschaftsmitglieder stünden<br />
dabei für sie im Fokus: „Im Rahmen<br />
meiner Tätigkeit setze ich<br />
entschieden auf praktische Beteiligungsorientierung<br />
mit Blick auf unsere Mitglieder.“<br />
Dabei kann sie auch ihre<br />
Erfahrungen als gewerkschaftliche Bildungsreferentin,<br />
Beraterin und Projektleiterin<br />
des Niedersächsischen Zentrums für<br />
gute digitale Arbeit und Mitbestimmung<br />
einsetzen.<br />
Alles Gute, Bert<br />
Dorothea übernimmt die Aufgaben von<br />
Bert Stach. Bert war seit 2005 als Gewerkschaftssekretär<br />
in der Bundesfachgruppe<br />
im IT-Bereich tätig, mit Schwerpunkt<br />
als Betreuer für IBM. Noch bis April<br />
hat er die Bundesfachgruppe IKT unterstützt,<br />
parallel zu seinen neuen Aufgaben<br />
als Landesfachbereichsleiter<br />
Handel im ver.di-Landesbezirk<br />
Nord. Diese Position hatte er<br />
bereits im April 2022 übernommen.<br />
Für diesen Einsatz danken<br />
wir ihm ganz besonders. Bert<br />
hat in seiner Zeit in der Bundesfachgruppe<br />
IKT die Tarifverhandlungen<br />
bei IBM und Kyndryl<br />
geführt. Es war auch sein<br />
Verdienst, dass der Stellenabbau<br />
bei IBM für die Betroffenen<br />
sozial abgefedert wurde.<br />
Berts Handschrift trugen die<br />
IT-Netzwerkkonferenzen, die<br />
ver.di im Zweijahresrhythmus<br />
veranstaltet, der Slogan „ich bin mehr<br />
wert“ war seine Idee. Wir bedanken uns<br />
bei Bert für die gute Zusammenarbeit und<br />
wünschen ihm alles Gute.<br />
Foto: Detlef Neumann
14<br />
OXOXOXOXOOX<br />
DEUTSCHE TELEKOM AG<br />
Weniger Beamte –<br />
Auswirkung auf Beförderungslisten<br />
Die Beurteilungsrunde <strong>2023</strong> gehobener<br />
und höherer Dienst (C/D)<br />
ohne A 13 vz nt und A 9 vz betreffend,<br />
beabsichtigt die Telekom, die<br />
Listenschneidung für die Betriebe<br />
der Deutsche Telekom AG (DTAG) zu<br />
ändern.<br />
VON ANITA SCHÄTZLE<br />
Die Anzahl der beamteten Beschäftigten<br />
nimmt stetig und mittlerweile spürbar ab.<br />
Das wirkt sich unter anderem auf das<br />
Erstellen von Beförderungslisten aus. Die<br />
Listen in den DTAG-Betrieben werden zu<br />
klein, um eine rechtssichere Verteilung<br />
der Planstellen sicherzustellen. Veränderung<br />
ist angesagt und das ist auch aus<br />
Sicht von ver.di nachvollziehbar.<br />
Zusammensetzung und<br />
Gruppengröße<br />
ver.di hilft –<br />
Lohnsteuerausgleich 2022<br />
Die in 2022 an Aktive und Pensionär:innen<br />
gezahlten 300 Euro Energiepreispauschale<br />
(EPP) zählen als<br />
steuerpflichtige Einkünfte. Die Steuerpflicht<br />
für Pensionär:innen folgt<br />
aus § 19 Abs. 3 EStG, für aktive Beamt:innen<br />
aus § 19 Abs. 1 EStG. Ob<br />
tatsächlich Steuern anfallen, hängt<br />
letztlich von den individuellen Verhältnissen<br />
ab. ver.di-Mitglieder können<br />
sich persönlich beraten lassen.<br />
Im Gegensatz dazu gilt die Inflationsausgleichsprämie<br />
(IAP) als steuer-<br />
und abgabenfreie Sonderzahlung.<br />
Das ist mit dem Gesetz zur<br />
temporären Senkung des Umsatzsteuergesetzes<br />
auf Gaslieferungen<br />
über das Erdgasgesetz vom 19. Oktober<br />
2022 geregelt. Die Steuerbefreiung<br />
gem. § 3 Nr.11c EStG gilt<br />
für Zahlungen, die der Arbeitgeber/<br />
Dienstherr im Zeitraum vom 26. Oktober<br />
2022 bis 31. Dezember 2024<br />
gewährt.<br />
Verordnung über die Laufbahnen der Bundesbeamtinnen<br />
und Bundesbeamten (Bundeslaufbahnverordnung – BLV) –<br />
§ 50 Beurteilungsverfahren und Beurteilungsmaßstab<br />
(1) Die dienstlichen Beurteilungen erfolgen nach einem einheitlichen<br />
Beurteilungsmaßstab unter Berücksichtigung der Anforderungen des<br />
Amtes und in der Regel von mindestens zwei Personen. Einzelheiten des<br />
Beurteilungsverfahrens, insbesondere die Zahl der Beurteilerinnen und Beurteiler<br />
sowie gegebenenfalls die Rolle und Verantwortlichkeit mitwirkender<br />
Berichterstatterinnen und Berichterstatter, regeln die obersten Dienstbehörden<br />
in den Beurteilungsrichtlinien. Sie können diese Befugnis auf andere<br />
Behörden übertragen.<br />
(2) Der Anteil der Beamtinnen und Beamten einer Besoldungsgruppe<br />
oder einer Funktionsebene, die beurteilt werden, soll bei der höchsten<br />
Note zehn Prozent und bei der zweithöchsten Note zwanzig Prozent<br />
nicht überschreiten. Im Interesse der Einzelfallgerechtigkeit ist eine<br />
Überschreitung um jeweils bis zu fünf Prozentpunkte möglich. Ist die Bildung<br />
von Richtwerten wegen zu geringer Fallzahlen nicht möglich, sind die dienstlichen<br />
Beurteilungen in geeigneter Weise entsprechend zu differenzieren.<br />
Grundsätzlich ist eine hinreichende Gruppengröße<br />
erforderlich, damit genügend<br />
Personen vorhanden sind, die unterschiedliche<br />
Leistungs- und Eignungsstufen<br />
repräsentieren. Nur dann sind ein<br />
Leistungsvergleich und eine Rangfolge<br />
nach der Notenskala möglich. Höchstrichterlich<br />
ist entschieden, dass bezüglich der<br />
Zusammensetzung auf Beförderungslisten<br />
Beamt:innen unterschiedlicher Laufbahnen<br />
nicht in einer Vergleichsgruppe<br />
für die dienstliche Beurteilung zusammengefasst<br />
sein dürfen. Bei der DTAG<br />
dürfen zum Beispiel Beamt:innen technischer<br />
Laufbahnen nicht auf Listen mit<br />
Beamt:innen nichttechnischer Laufbahnen<br />
zusammengefasst sein.<br />
Höchst- und obergerichtliche Entscheidungen<br />
ergeben allerdings kein einheitliches<br />
Bild zur Frage, wann von einer ausreichenden<br />
Gruppengröße ausgegangen<br />
werden kann.<br />
Gleiche Anforderungen<br />
Der § 50 Abs. 2 Satz 1 Bundeslaufbahnverordnung<br />
(BLV) i. V. mit Art. 33 Abs. 2<br />
Grundgesetz (GG) lässt nur einen Vergleich<br />
von Beamt:innen zu, für die im<br />
Wesentlichen gleiche Anforderungen an<br />
Eignung, Befähigung und fachliche Leistung<br />
gelten. Diese Vorgabe gilt auch für<br />
die Telekom. Neben der Gruppe der<br />
Beamt:innen derselben Laufbahn und<br />
desselben Statusamtes ist auch die Vergleichsgruppenbildung<br />
mit Beamt:innen<br />
POSTLAUFBAHNVERORDNUNG<br />
§ 6 Beurteilung und Beförderung<br />
(1) In den Fällen des § 1 Absatz 5 ist<br />
Maßstab für die regelmäßige<br />
Laufbahnentwicklung das Fortkommen<br />
der Beamtinnen und<br />
Beamten derselben Laufbahn<br />
und Laufbahngruppe mit der<br />
gleichen Eignung, Befähigung<br />
und fachlichen Leistung, die bei<br />
dem jeweiligen Postnachfolgeunternehmen<br />
hauptamtlich beschäftigt<br />
sind.<br />
derselben Funktionsebene möglich;<br />
dieser Weg ist mit Art. 33 Abs. 2 GG<br />
(Bestenauslese) vereinbar und rechtlich<br />
zulässig.<br />
Einfluss auf die erforderliche Mindestgröße<br />
der Vergleichsgruppe hat insbesondere<br />
das Beurteilungssystem. Klar ist. Bei<br />
kleineren Richtwerten (zum Beispiel fünf<br />
Prozent) muss die Vergleichsgruppe größer<br />
sein als bei großen Richtwerten (zum<br />
Beispiel 40 Prozent). Das gilt auch bei<br />
größerer Differenzierung der Notenskala<br />
mit mehreren Notenstufen.<br />
ver.di erwartet, dass die Telekom auch<br />
künftig die Vergleichbarkeit in geeigneter<br />
und sachgerechter Weise sicherstellt.
15 <strong>KOMM</strong> 05/<strong>2023</strong><br />
BESOLDUNGSRUNDE <strong>2023</strong><br />
Mehr Geld für Aktive<br />
und Pensionäre<br />
Nun ist es amtlich: Voraussichtlich<br />
mit den Septemberbezügen erhalten<br />
die Beamtinnen und Beamten des<br />
Bundes, Richterinnen und Richter sowie<br />
die Soldatinnen und Soldaten<br />
eine erste Zahlung. Das gilt auch für<br />
die Beamtinnen und Beamten mit<br />
Dienstbezügen bei der Telekom. Das<br />
Bundeskabinett hat den Weg für<br />
eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung<br />
des Tarifabschlusses Bund/<br />
VKA auf Besoldung und Versorgung<br />
freigemacht.<br />
VON ANITA SCHÄTZLE<br />
Mit Kabinettsbeschluss vom 13. Juli<br />
<strong>2023</strong> wurde das Gesetz zur Anpassung<br />
der Bundesbesoldung und -versorgung<br />
für <strong>2023</strong>/2024 und zur Änderung<br />
wei terer dienstrechtlicher Vorschriften<br />
(BBVAnpÄndG <strong>2023</strong>/2024) angenommen.<br />
Die parlamentarische Beschlussfassung<br />
erfolgt nach der Sommerpause.<br />
Das Besoldungsanpassungsgesetz muss<br />
vom Bundestag und vom Bundesrat endgültig<br />
beschlossen und dann verabschiedet<br />
sein; erst dann können die für die<br />
Jahre <strong>2023</strong> und 2024 erforderlichen<br />
mone tären Anpassungen vorgenommen<br />
werden.<br />
Deutliche Einkommenssteigerung<br />
Die Einkommensverbesserungen umfassen<br />
zum einen eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie<br />
in Höhe von insgesamt<br />
3000 Euro, davon 1240 Euro als einmalige<br />
steuerfreie Sonderzahlung für den Monat<br />
Juni <strong>2023</strong>. Der zweite Teil wird als<br />
<strong>2023</strong><br />
Einmalige Sonderzahlung:<br />
Insgesamt 3000 Euro steuerfreie<br />
Inflationsausgleichsprämie<br />
• Für den Monat Juni 1240 Euro<br />
steuerfrei (1. Teil)<br />
• Für die Monate Juli <strong>2023</strong> bis Februar<br />
2024 monatlich 220 Euro<br />
steuerfrei (2. Teil)<br />
Anwärter:innen<br />
Für den Monat Juni insg. 620 Euro<br />
monatliche steuerfreie Sonderzahlung für<br />
die Monate Juli <strong>2023</strong> bis Februar 2024<br />
gezahlt, insgesamt 1760 Euro. Beamt:innen<br />
mit Versorgungsbezügen bekommen<br />
die Zahlbeträge in Abhängigkeit ihres individuell<br />
maßgeblichen Ruhegehalts- und<br />
Anteilssatzes, Teilzeitbeschäftigte anteilmäßig<br />
entsprechend ihrer Arbeitszeit.<br />
Zudem wird das Grundgehalt um einen<br />
Sockelbetrag in Höhe von 200 Euro<br />
erhöht und zeitgleich erfolgt die tabellenwirksame,<br />
lineare Erhöhung um 5,3 Prozent.<br />
Dasselbe gilt für die Versorgungsbezüge;<br />
sie werden entsprechend den<br />
Grundgehältern für die Besoldung erhöht.<br />
Der Familienzuschlag und die dynamischen<br />
Zulagen (zum Beispiel Amtszulage)<br />
werden in Anlehnung an den Tarifvertrag<br />
um 11,3 Prozent erhöht.<br />
Auszahlung im September<br />
Ab 1. März<br />
2024<br />
• Erhöhung der Grundgehälter in<br />
der Besoldungstabelle A um einen<br />
Sockelbetrag von 200 Euro<br />
und zeitgleich<br />
• Erhöhung um 5,3 Prozent linear<br />
Anwärter:innen<br />
Für die Monate Juli <strong>2023</strong> bis Februar<br />
2024 monatlich 110 Euro<br />
ver.di erwartet, dass mit den Septemberbezügen<br />
der erste Teil der steuerfreien<br />
Inflationsausgleichsprämie in Höhe von<br />
1240 Euro als einmalige Sonderzahlung<br />
für den Monat Juni <strong>2023</strong> gezahlt wird.<br />
Pensionäre erhalten, sofern der Höchstruhegehaltssatz<br />
von 71,75 Prozent erreicht<br />
ist, 889,70 Euro. Zusätzlich erhalten<br />
Beamt:innen im aktiven Beamtenverhältnis<br />
steuerfrei 660 Euro (220 Euro<br />
für Juli bis September), Pensionäre steuerfrei<br />
473,55 Euro.<br />
Ganz besonders freut sich ver.di über<br />
ihren Erfolg, dass auch die Versorgungsempfängerinnen<br />
und Versorgungsempfänger<br />
von der Besoldungsrunde in<br />
gleicher Weise profitieren, was nicht<br />
selbstverständlich ist. Neben der Pensionserhöhung<br />
erhalten auch sie die Inflationsausgleichsprämie<br />
ausbezahlt – ebenfalls<br />
steuerfrei – abhängig vom individuell<br />
erreichten Ruhegehaltssatz; bei 71,75<br />
Prozent sind das insgesamt steuerfreie<br />
2152,50 Euro.<br />
Die Einkommensverbesserungen zeigen,<br />
dass gemeinsames Engagement Erfolg<br />
bringt. Und dabei gilt: Noch mehr<br />
Mitglieder machen ver.di noch stärker<br />
und durchsetzungsfähiger.<br />
Anita Schätzle<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
i. R.<br />
Foto: ©david_franklin – stock.adobe.com<br />
Foto: privat
16<br />
TECHBRANCHE<br />
Online-Veranstaltungsreihe für Techworker<br />
Es wird viel diskutiert in der Techbranche<br />
und auch in der Öffentlichkeit.<br />
Wie sind neue Technologien<br />
einzuschätzen? Welche Auswirkungen<br />
können sie haben – auf die Gesellschaft<br />
wie auf die Branche selbst?<br />
Viele Fragen für die dort Beschäftigten<br />
sind existenziell, denn es geht<br />
dabei auch um die Qualität von Arbeitsbedingungen,<br />
um Sicherheit<br />
und um Perspektiven.<br />
VON CHRISTINE MUHR<br />
Unser neues Vernetzungsangebot will<br />
eine Lücke schließen und richtet sich an<br />
interessierte Beschäftigte, ver.di-Mitglieder,<br />
Betriebs- und Personalräte in der<br />
Techbranche, die sich für Gewerkschaften<br />
interessieren. Unabhängig ob Freelancer,<br />
Selbstständige oder aus kleinen, mittleren,<br />
großen oder multinationalen Unternehmen<br />
oder Start-ups. Es gibt zwei Angebote:<br />
Eins ist offen für alle Interessierten<br />
und das zweite Angebot richtet<br />
sich gezielt an Mitbestimmungsgestalter:innen.<br />
In offenen Online-Diskussionsrunden<br />
bieten wir die Möglichkeit, sich auszutauschen,<br />
Erfahrungen zu teilen und Wissen<br />
weiterzu geben. Es geht darum, gemeinsam<br />
Herausforderungen zu identifizieren,<br />
Lösungsansätze zu finden und Forderungen<br />
an Arbeitgeber:innen und Politik zu<br />
formulieren.<br />
Mehr als 130 Techworker haben an<br />
den ersten drei Veranstaltungen teilgenommen.<br />
Der Anspruch auf Transparenz,<br />
Fairness und Mitsprache wurde deutlich<br />
adressiert.<br />
Die Online-Veranstaltungsreihe dient<br />
dazu, ver.di kennenzulernen oder das eigene<br />
Netzwerk untereinander und mit<br />
unseren ver.di-Ansprechpartner:innen in<br />
den Ländern und Regionen aufzubauen.<br />
Einfach weitersagen:<br />
https://techworker.verdi.de<br />
Christine Muhr<br />
IT-Koordinatorin<br />
Bundesfachgruppe<br />
IKT<br />
Foto: privat<br />
FÜR MITBESTIMMER:INNEN<br />
IT change(s).<br />
Let’s shape the<br />
Future together<br />
7. September <strong>2023</strong> von 14 bis 16 Uhr<br />
Künstliche Intelligenz und IT-Systeme –<br />
Unterschiede, rechtliche Voraussetzungen<br />
und Beteiligungsrechte beim Einsatz von KI<br />
Als Mitbestimmungsgestalter:innen in der Techbranche steht ihr<br />
vor der Herausforderung, in hochdynamischen Umgebungen<br />
gute Arbeit für heute und für morgen zu formen und zu sichern.<br />
Das Feld ist von stetigem Wandel getrieben. Fachlicher Austausch,<br />
strategische Impulse und verlässliche Partnerschaften<br />
sind deshalb von besonderer Bedeutung.<br />
Unser neues Online-Angebot für Betriebsräte, Mitbestimmungsberater:innen<br />
und Bildungsberater:innen in IT-Unternehmen<br />
bietet genau das: Beratung, Qualifizierung und Vernetzung.<br />
Gemeinsam mit euch wollen wir analysieren, diskutieren und<br />
Strategien entwickeln – für gute Arbeitsbedingungen ebenso<br />
wie für eine nachhaltige Branchenpolitik.<br />
Zwei Stunden jeden zweiten Monat wird es Raum für die<br />
Themen geben, die euch unter den Nägeln brennen, begleitet<br />
von fachlicher Expertise und Vertiefungsmöglichkeiten.<br />
Bei Bedarf stehen euch Berater:innen, ver.di b+b Seminarangebote<br />
und unser Expert:innenpool zur Seite.<br />
Anmeldung: https://verdi-bub.de/seminar/4491<br />
Hinweis: Freistellung erfolgt gemäß § 37.2 BetrVG. Die Kosten<br />
werden von ver.di übernommen.<br />
FÜR INTERESSIERTE<br />
IT change(s).<br />
Let’s discuss it<br />
together<br />
23. November <strong>2023</strong> von 17:30 bis 19 Uhr<br />
Impulsreferat: Künstliche Intelligenz & Chat GPT –<br />
Diskurs zwischen Möglichkeit & Gefahr<br />
Offener Austausch für Interessierte und ver.di-Mitglieder<br />
der Techbranche. Ein Angebot aus der IT-Online-Veranstaltungsreihe<br />
des ver.di FB A<br />
Über KI & Chat GPT wird viel diskutiert. In unserem offenen Austauschformat<br />
gehen wir dieses Mal der konkreten Frage nach,<br />
wie KI & Chat GPT die Arbeitsplätze der Zukunft verändern. Wie<br />
wirkt sich KI im beruflichen Alltag aus? Ein Diskurs zwischen Möglichkeiten<br />
und Gefahren der vielversprechenden KI-Technologie.<br />
Wie immer geht es in unserer Online-Reihe darum, wie neue<br />
Technologien einzuschätzen sind. Welche Auswirkungen können<br />
sie haben – auf die Gesellschaft wie auf die Branche selbst?<br />
Für die dort Beschäftigten sind diese Fragen existenziell. Denn<br />
es geht dabei auch um die Qualität von Arbeitsbedingungen<br />
sowie um die Sicherheit von Perspektiven.<br />
Unser neues Online-Vernetzungsangebot für Techworker:innen<br />
will diese Lücke schließen. Die Diskussionsplattform bietet<br />
die Möglichkeit, sich mit anderen Interessierten auszutauschen,<br />
Erfahrungen zu teilen und Wissen weiterzugeben. Es geht<br />
darum, gemeinsam Herausforderungen zu identifizieren,<br />
Lösungsan sätze zu finden und notwendige Veränderungsaufträge<br />
an Arbeitgeber und Politik zu formulieren.<br />
Link zur Veranstaltung: onlinebiz.verdi-gpb.de<br />
Nach dem Vortrag bleibt Zeit für Fragen und Diskussion.