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FÜR JEDEN WAGEN - amz

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<strong>amz</strong> 6<br />

zeitschrift für das Kfz-gewerbe und den teilemarkt<br />

auto motor zubehör<br />

Karosserie und lack<br />

Gewinnbringende Kleinschadenreparatur<br />

<strong>FÜR</strong> <strong>JEDEN</strong><br />

<strong>WAGEN</strong><br />

68237 | ISSN 0001-1983<br />

Offizielles Organ des<br />

gesamtverband<br />

autOteile-Handel e.v.<br />

Juni 2010, 98. Jahrgang<br />

Optimale verzögerung<br />

Bremsen fachgerecht instandsetzen<br />

Ferodo-Bremsbeläge gibt es für 98,5 % aller Fahrzeuge auf Europas Straßen – mit Ferodo können Sie<br />

also fast jedes Auto reparieren und warten. Entscheiden Sie sich für Ferodo – mit Sicher heit.<br />

Ferodo ist eine eingetragene Marke von


<strong>amz</strong> 6/2010 editorial<br />

Die Zahl der Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />

ist erheblich zurückgegangen. Laut<br />

DAT-Report 2010 fielen im vergangenen<br />

Jahr insgesamt 74,5 Millionen Reparatur-<br />

und Wartungsarbeiten an. Im Jahr zuvor<br />

wurden noch 82,2 Millionen Arbeitsaufträge in den<br />

Werkstätten erledigt, also insgesamt war 2009 ein<br />

Rückgang von 9,4 Prozent zu verzeichnen. Was kann<br />

man seitens der Werkstätten tun, um wieder mehr<br />

Arbeitsaufträge in den Betrieb zu bekommen? In<br />

erster Linie gilt es, neue Kunden anzusprechen und<br />

sie für die Leistungen der Werkstatt zu begeistern,<br />

gleichzeitig aber auch das Leistungsangebot zielgerichtet<br />

auf die Kundenbedürfnisse auszuweiten.<br />

Um neue Aufträge zu generieren und damit<br />

Erträge steigern zu können, bieten sich in besonderem<br />

Maße die Kleinschaden-Reparaturen an.<br />

Wenn der Kunde mit seinem Fahrzeug für eine Wartung,<br />

zum Reifenwechsel oder zur Reparatur in die<br />

Werkstatt kommt, dann schaut man sich dort sein<br />

Fahrzeug einmal genauer an. Vielfach wird man<br />

leichte Beschädigungen erkennen. Dabei ist von<br />

Parkschrammen, Lackkratzern, kleinen Dellen, aber<br />

auch im Innenraum, die so häufigen Brandlöcher,<br />

Schnitte und Risse in Stoffbezügen und Leder oder<br />

Bohrlöcher in Armaturen die Rede. Für den Autofahrer<br />

kommen solche Reparaturen von vermeintlich<br />

kleinen Beschädigungen mit konventionellen<br />

Reparaturmethoden schnell mal auf rund 300 bis<br />

600 Euro. Besonders teuer wird es, wenn Leasingfahrzeuge<br />

zurückgegeben werden, die mehr oder<br />

weniger kleine Blessuren aufweisen. Bei der Begutachtung<br />

dieser Rückläufer wird meist ein spezielles<br />

Augenmerk auf die Karosserie und den Lack sowie<br />

Verglasung, Fahrzeuginnenbereich mit Sitzen, Polster,<br />

Innenverkleidungen, Himmel, Bodenbelag,<br />

Kofferraum und Armaturenbrett gelegt. Dabei festgestellte<br />

Schäden, die nicht der normalen Nutzung<br />

unterliegen, werden dann über eine Kalkulation für<br />

eine sach- und fachgerechte Instandsetzung festgesetzt<br />

und dem Leasingnehmer in Rechnung gestellt.<br />

Aus diesem Grund bringen immer mehr Leasingnehmer<br />

vor Rückgabe ihr Fahrzeug in die Werkstatt<br />

oder zu einem Fahrzeug-Aufbereiter. Praktisch jedes<br />

zweite Auto hat irgendwo einen kleineren Lackschaden,<br />

der mittels Spotrepair behoben werden<br />

könnte, dessen ist sich Dr. Karlheinz Dickerhof, der<br />

Auf die Sanfte<br />

und Schnelle<br />

_ Um neue Kunden zu gewinnen<br />

und Werkstattauslastung sowie Erträge<br />

steigern zu können, bietet sich<br />

die Kleinschaden-Reparatur an.<br />

„Die Kleinschadenreparatur<br />

führt zur Verlagerung zum<br />

preiswerten Dienstleister,<br />

also zurück zur Werkstatt.“<br />

Geschäftsführer Vertrieb für den Profibereich bei<br />

der Peter Kwasny GmbH, sicher. In der Werkstatt<br />

gilt es daher, den davon betroffenen Kunden eine<br />

kostengünstige und schnelle Alternative zur Ausbesserung<br />

kleiner Lackschäden zu bieten.<br />

Die sanfte Reparatur-Methode ist in der Instandsetzung<br />

auf dem Vormarsch. Ob sanftes<br />

Karosserie-Makeup oder Spot-Reparaturlackierung<br />

für Park-rempler sowie Kratzer an der Fahrzeughaut,<br />

diese Kleinschädenbeseitigung sollte man in<br />

der Werkstatt als zusätzliche Dienstleistung anbieten.<br />

Das sorgt sowohl für Werkstattauslastung und<br />

Ertrag und zeugt von Kompetenz und Kundenbindung.<br />

Gerade im Bereich der Kleinschäden zeichnet<br />

sich für Ausbesserungen und Reparaturen ein<br />

zunehmender Bedarf ab, auf den es in der Werkstatt<br />

eine Antwort zu finden gilt. Wir haben uns<br />

in dieser Ausgabe mit den Bereichen rund um die<br />

Scheibenreparatur, Smart- und Spotrepair auseinandergesetzt<br />

und zeigen eine Fülle von Lösungsansätzen,<br />

wie man als Werkstatt daran partizipieren<br />

und Profit machen kann. Denn das Geschäft mit<br />

der Kleinschadenreparatur ermöglicht zusätzliche<br />

Deckungsbeiträge und erhöht die Werkstattauslastung.<br />

Gleichzeitig kann man sich beim Kunden<br />

besser als Problemlöser rund ums Fahrzeug profilieren<br />

und die Kundenbindung steigern.<br />

Jürgen Rinn (<strong>amz</strong>-Chefredakteur)<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 3


<strong>amz</strong> 6/2010 inhaltsverzeichnis<br />

Die meisten stehen<br />

auf rot...<br />

_ Das gilt jedenfalls für die bestverkauften<br />

Autos in Europa: Die bremsen fast immer mit<br />

Bremsbelägen von Ferodo. Der Erfolg der<br />

„roten Marke“ kommt nicht von ungefähr –<br />

um einen hervorragenden Bremsbelag zu<br />

produzieren, sind viele Details in der<br />

Entwicklung zu beachten.<br />

Das OE-Geschäft ist stets der technische Maßstab<br />

für den Ersatzteilmarkt. Diesen Maßstab hat Ferodo<br />

nun das zweite Jahr in Folge nach oben verschoben:<br />

Wenn man die Verkaufszahlen des Marktanalysten<br />

JATO Dynamics zugrundelegt, bremsen acht von<br />

zehn meistverkauften Autos in Europa ab Werk mit Ferodo<br />

Bremsbelägen.<br />

Die Kunst<br />

des Austrennens<br />

_ Mit dem Wandel vom Funktions- zum<br />

Designelement vollzieht sich ein Veränderungsprozess<br />

beim Reparaturweg bezüglich des<br />

Frontscheibenwechsels. Heute ist hier neben<br />

entsprechendem Werkzeug auch handwerkliches<br />

Geschick gefragt. Der dünne Draht reicht<br />

nicht mehr zum Austrennen. (Seite 26)<br />

4 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Das (ganz andere)<br />

Lackiererlebnis<br />

_ Für professionelle Reparaturlackierungen<br />

im Kleinschadenbereich deckt das SprayMax<br />

LackRepair-System als ein mit Originallacken<br />

befülltes professionelles Aerosol-Beschichtungssystem<br />

den gesamten Lackierprozess ab und<br />

entspricht einer Originallackierung. Die <strong>amz</strong> hat<br />

sich das System angesehen. (Seite 40)<br />

Schuster, bleib<br />

bei Deinen Leisten<br />

_ Die Abwicklung von Unfallschäden birgt so<br />

manches Risiko. Wer kennt das nicht als Betreiber<br />

einer Autowerkstatt: Plötzlich kommt ein<br />

aufgeregter Kunde, der mit seinem Fahrzeug in<br />

einen Verkehrsunfall verwickelt ist. Natürlich will<br />

jeder Werkstatt-Profi hier sofort helfen. Doch es<br />

lauert mancher Fallstrick. (Seite 90)


technik teilemarkt<br />

szene Bargeld für Partikelfilternachrüstung 8<br />

Sicherheit durch Xenon-Licht 8<br />

Frauen und Technik? 10<br />

trends Der Strom kommt aus der Straße 12<br />

markt Mehr Wertschöpfung beim GW-Geschäft 14<br />

Einsteigen wie im Rolls Royce 16<br />

Neuer Mittelpunkt für die Kunden 18<br />

karosserie & lack Faszination Autoglas 20<br />

Alles glasklar? 22<br />

Glasklarer Durchblick 24<br />

Die Kunst des Austrennens 26<br />

Stoß auf Stoß 30<br />

Pass(t) genau 32<br />

Wenn der „Dellendoktor“ kommt 34<br />

Die Anlage fehlt noch... 38<br />

Das (ganz andere) Lackiererlebnis 40<br />

werkstattpraxis Induktionswärme bei der Karosserieinstandsetzung 48<br />

Präzisions-Arbeit 50<br />

Auf Knopfdruck „Halt“ 54<br />

Herr der Ringe 56<br />

werkstattausrüstung Empfindliche Karosserieteile sicher lagern 58<br />

Tolle Tools für schnelle Schrauber 59<br />

Einfacher einstellen 61<br />

werkstattmarkt Effizientere Betriebsabläufe 62<br />

betrieb<br />

Fitness-Center für Karosserie-Profis 63<br />

Effektiver lernen mit „Argo“ 64<br />

management Deutschlandmeister gesucht 88<br />

Schuster, bleib bei Deinen Leisten 90<br />

Autorechtstag verschafft Klarheit 92<br />

Extras in<br />

dieser Ausgabe!<br />

Gemischtwarenladen<br />

oder Vollsortimenter? 76<br />

Besser auf<br />

der sicheren Seite 78<br />

Auf dem Siegertreppchen 80<br />

Transportlösungen<br />

ohne Ende 82<br />

Farben-Detektive 83<br />

Rußfilter vom<br />

Reifenhändler 84<br />

Spenderlinie soll<br />

neue Maßstäbe setzen 86<br />

nachrichten<br />

Offizielles Organ des Gesamt-<br />

verband Autoteile-Handel E.V.<br />

Sitzung des Arbeitskreis<br />

Kooperationen im GVA 68<br />

„Manager Fahrzeugteile“ –<br />

Dritte Runde in 2010 beendet 69<br />

Spezialist für<br />

Karosserieteile 73<br />

AU INFO 75<br />

Editorial:<br />

Auf die Sanfte und Schnelle 3<br />

Titelanzeige:<br />

Die meisten stehen auf rot... 6<br />

KBA-Zahlen 97<br />

Profile 95<br />

Impressum 96<br />

Rückspiegel 98<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 5


titel<br />

anzeige<br />

Die meisten<br />

stehen auf rot...<br />

_ Das gilt jedenfalls für die bestverkauften Autos<br />

in Europa: Die bremsen fast immer mit Bremsbelägen<br />

von Ferodo. Der Erfolg der „roten Marke“ kommt<br />

nicht von ungefähr – um einen hervorragenden<br />

Bremsbelag zu produzieren, sind viele Details in<br />

der Entwicklung zu beachten.<br />

Das OE-Geschäft ist stets der<br />

technische Maßstab für den<br />

Ersatzteilmarkt. Diesen Maßstab<br />

hat Ferodo nun das zweite<br />

Jahr in Folge nach oben verschoben:<br />

Wenn man die Verkaufszahlen<br />

des Marktanalyst JATO Dynamics zugrundelegt,<br />

bremsen 8 von den 10 meistverkauften<br />

Autos in Europa ab Werk mit<br />

Ferodo Bremsbelägen, s.u. die aktuelle Hitliste<br />

für 2009.<br />

Es gibt nur eine überschaubare Anzahl<br />

von Bremsbelaglieferanten, die auch OE-<br />

Qualität liefern. Denn der Bremsbelag ist<br />

ein hochkomplexes Bauteil – so produzieren<br />

nämlich die meisten Bremsenhersteller<br />

selbst keine Beläge, sondern überlassen<br />

diese Arbeit Spezialisten – wie denen von<br />

Ferodo.<br />

Die Anforderungen an die Bremse werden<br />

von den Fahrzeugherstellern definiert.<br />

Natürlich steht die Sicherheit an oberster<br />

Stelle, doch dazu müssen die Bremsbeläge<br />

weit mehr können, als „nur“ zu bremsen.<br />

Als Beispiel sei hier das Fahrdynamik- und<br />

Sicherheits-Feature ESP genannt. Es ist von<br />

vorher definierten Reibwerten abhängig.<br />

Der computergesteuerte Bremseneingriff<br />

erfolgt anhand von Kennlinien, die auch<br />

Ferodo Bremsbeläge erfüllen<br />

OeS (Originalersatzteil)-<br />

Anforderungen an die<br />

Geräuschreduktion:<br />

Shimtechnik auf OeS-Standard,<br />

Abkantung und nut nach OeS-<br />

Spezifikationen<br />

6 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

diese Reibwerte berücksichtigen. Ein nicht<br />

OE-gleicher Belag mit anderen Reibwerten<br />

kann hier zu gefährlichen Sicherheitsverlusten<br />

führen. Höchste Anforderungen an<br />

den Belag stellen übrigens moderne Transporter<br />

der Sprinter-Klasse. Hier kommen<br />

adaptive ESP-Systeme zum Einsatz, die sogar<br />

den Schwerpunkt der Ladung berücksichtigen.<br />

Es gibt übrigens keinen Bremsbelaglieferanten<br />

weltweit, der in dieser<br />

Fahrzeugklasse einen höheren Anteil hätte<br />

als Ferodo, von Citroen bis Volkswagen.<br />

Um sicherzustellen, daß im Ersatzfall<br />

die gleichen Leistungen erbracht werden<br />

können, verfolgt Ferodo eine einfache Strategie:<br />

Die OE-Qualität wird auch 1:1 im<br />

Ersatzteilmarkt angeboten. Durch den hohen<br />

Serienanteil kann Ferodo im Aftermarket<br />

eine Produktpalette anbieten, mit der<br />

sich nur ganz wenige Wettbewerber messen<br />

können. Ein Blick auf die Ergebnisse<br />

des Produktentwicklungsprogrammes für<br />

2008 zeigt, daß Federal-Mogul nicht nur<br />

weit über 100 neue Pkw-Bremsbeläge für<br />

gängige neue Modelle eingeführt hat, sondern<br />

auch seine führende Marktposition<br />

bei der Abdeckung der Kategorie „Transporter“<br />

gestärkt hat.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Das Beispiel ESP zeigt, daß ohne ausgiebiges<br />

Forschen, Entwickeln und Testen<br />

keine zuverlässigen Produkte entstehen<br />

können. Ferodo hat dafür in Bad Camberg<br />

ein eigenes Forschungs- und Testzentrum,<br />

das zum weltweiten Verbund<br />

der Federal-Mogul Bremsen-Testzentren<br />

gehört. Bad Camberg nimmt innerhalb<br />

dieses Verbundes eine führende Position<br />

ein, nicht zuletzt durch die Technologie-<br />

Führerschaft der deutschen Automobilproduktion.<br />

Ein besonderes Augenmerk<br />

gilt hier der Neuentwicklung von Reibmaterialien.<br />

Denn die Zukunftstrends heißen<br />

Down-Sizing, Geräuschvermeidung<br />

und Umweltschutz. In der Regel wird<br />

Down-Sizing mit der Motorentechnik in<br />

In küRze<br />

Europas Bestseller:<br />

1 VW Golf<br />

3 Peugeot 207<br />

5 Fiat Punto<br />

6 Renault Clio<br />

7 Ford Focus<br />

8 Fiat Panda<br />

9 VW Polo<br />

10 Opel/Vauxhall Astra<br />

Verbindung gebracht, also der Hubraumreduzierung<br />

zur Treibstoffeinsparung.<br />

Doch diesen Technologie-Trend gibt es<br />

in der Bremstechnik auch. Bremsen sind<br />

schwere Bauteile, eine Größenreduzierung<br />

bei gleicher Leistung verringert<br />

stets das Fahrzeuggewicht und somit<br />

den Verbrauch. Zudem führen kleinere<br />

Bauteile zu Kostenreduktionen.<br />

Tempomaten, die mit automatischen<br />

Abstandskontrollsystemen gekoppelt<br />

sind, stellen ebenfalls hohe Anforderungen<br />

an die Bremsen. Wenn der Abstand<br />

zu gering wird, müssen die Bremsen<br />

zwar schnell und wirksam eingreifen,<br />

doch darf dies nicht mit Geräuschen oder<br />

anderen Komforteinbußen einhergehen.<br />

Natürlich müssen auch Komfortkriterien<br />

und Umweltgesichtspunkte in der<br />

Entwicklung berücksichtigt werden. Die<br />

Anforderungen in diesen Bereichen steigen<br />

weiter an. Jeder kennt die aktuelle<br />

Feinstaubverordnung. In der Entwicklung<br />

zeigen sich hier Parallelen zur Motorentechnik.<br />

Die Stäube, die der Gesetzgeber<br />

reduzieren will, entstehen nicht nur durch<br />

Abgas, sondern auch durch den Bremsabrieb.<br />

So werden in den Laboratorien von<br />

Bad Camberg ganz neue Materialrezepte<br />

entwickelt, die die Staubbildung in der<br />

Zukunft drastisch reduzieren. Außerdem<br />

finden sich in Ferodo Bremsbelägen keinerlei<br />

Bleiverbindungen. Kupfer ist eben-


FeDeRAL MOGUL<br />

Ausgezeichnete<br />

Ideenschmiede<br />

Am 12. April hat die Automotive news<br />

wieder die angesehenen Pace Awards für<br />

Innovationen im zulieferbereich vergeben.<br />

Federal-Mogul hat gleich dreimal<br />

gewonnen:<br />

Für die DuraBowl kolben, deren krone<br />

in einem besonderen Verfahren um die<br />

Brennkammer erneut hitzebehandelt<br />

wird. Dadurch wird die Belastbarkeit<br />

der Aluminium Legierung genau am<br />

höchstbelasteten Bereich verbessert. Mit<br />

diesen kolben können Motoren noch<br />

kleiner gebaut werden, und bringen bei<br />

gleichzeitig verringertem Verbrauch und<br />

emissionen die gleiche Leistung.<br />

Geringere emissionen erlaubt auch das<br />

ausgezeichnete Produktionsverfahren<br />

HPeeM. Dieses Verfahren arbeitet mit so<br />

geringen Toleranzen (3-4 Mircrons), so<br />

dass Stahlkolben ohne Büchsen gefertigt<br />

werden können. Das spart kosten und<br />

erhöht die effizienz der kolben.<br />

Sichtbarer ist der dritte Preis für den<br />

Scheibenwischeradapter nach dem Bajonett-Prinzip,<br />

den die zu Federal-Mogul<br />

gehörende Marke Champion entwickelt<br />

hat. Hier ist es erstmals gelungen, einfache<br />

Funktionalität beim Flachwischblattwechsel<br />

mit hoher Sicherheit und<br />

Ästhetik zu verbinden.<br />

falls ein Element, das aus<br />

Trinkwasserschutzgründen in<br />

den Mischungen ersetzt werden<br />

muß.<br />

Berganfahrhilfen, also das automatische<br />

Abbremsen des Autos beim<br />

Anfahren am Berg, werden verstärkt eingebaut.<br />

Dieses System stellt eine hohe<br />

Belastung der Verbindung zwischen Reibmaterial<br />

und Belagträger für die Beläge<br />

dar, da sich die Bremskraft schlagartig aufbaut.<br />

Ein Design, das nicht hierauf abgestimmt<br />

ist, führt zu Belagsabrissen. Dieser<br />

Effekt kann auch bei der elektrischen Parkbremse<br />

auftreten. Gerade die elektrische<br />

Parkbremse fordert die Entwickler auch<br />

noch aus rechtlichen Gründen, so exotisch<br />

das auch klingen mag: Wenn ein Auto<br />

wegrollt, weil der Fahrer die Handbremse<br />

nicht festgezogen hat, dann ist er in<br />

der Haftung. Diese Beweislast ist mit der<br />

elektrischen Parkbremse umgekehrt, hier<br />

ist der Fahrzeughersteller verantwortlich,<br />

denn bei diesen Handbremsen gibt es nur<br />

an oder aus. Daher verlangt er einen Belag,<br />

der unter allen Umständen das Auto<br />

sichert. Ferodo kann solche Beläge liefern<br />

- dieses technische Know-how schätzen<br />

die Fahrzeughersteller.<br />

In jedem Ferodo-Ersatzteilbelag findet<br />

sich das technische Know-how und die<br />

OE-Qualität wieder. Mit Ferodo Premier<br />

Bremsbelägen wird die 100 Prozent Leistungsfähigkeit<br />

der Bremse erhalten. Das<br />

Belagsortiment erreicht eine Fahrzeugabdeckung<br />

von 99 Prozent, darunter auch so<br />

neue Modelle wir die MB C-Klasse, Renault<br />

Megane oder der Alfa MiTo. Neben<br />

Belägen umfasst das Ferodo Programm<br />

Bremsscheiben und seit neuestem auch<br />

Hydraulikteile, inkl. Bremsflüssigkeit.<br />

Den besonderen Ansprüchen im Ersatzteilmarkt<br />

trägt Ferodo mit weiteren<br />

Programmen Rechnung: Ein gesondertes<br />

Transporter Programm bietet die OE<br />

entsprechenden Beläge, um in diesem<br />

schnell wachsenden Marktsegment Service<br />

durchführen zu können.<br />

Für das obere Pkw-Marktsegment bietet<br />

Ferodo die mit einem Innovationspreis<br />

ausgezeichneten ThermoQuiet Beläge an<br />

(TQ). Dieser Belag ist besser als das OE-<br />

Angebot. Ein neues patentiertes Produktionsverfahren<br />

ermöglicht ein neues Design<br />

zur optimalen Geräuschreduzierung.<br />

TQ-Beläge eignen sich für Fahrzeugtypen,<br />

die eine Tendenz zum Bremsquietschen<br />

aufweisen. TQ ist ein gutes Beispiel dafür,<br />

daß der Technologie-Transfer bei Ferodo<br />

Die Bremsentesteinrichtungen verfügen<br />

über klimakontrollierte Geräuschprüfstände,<br />

Geräuschtests am Fahrzeug,<br />

Laser-Schwingungsmesseinrichtungen,<br />

Prüfeinrichtungen mit<br />

Wärmebildgebungsverfahren.<br />

In küRze<br />

Federal Mogul in Zahlen<br />

Ferodo ist die führende Bremsenmarke<br />

von Federal-Mogul (F-M). F-M gehört<br />

zu den größten Automobilzulieferern<br />

weltweit, insbesondere in den Bereichen<br />

Motorenteile (z.B. kolben, kolbenringe,<br />

Lagerschalen), Dichtungstechnik (zylinderkopfdichtungen,<br />

Wellendichtringe),<br />

zündung, Scheibenwischtechnik und<br />

eben Bremsen. 2009 wurde weltweit ein<br />

Umsatz von über 5,3 Mrd. $ erzielt. Hinter<br />

diesen zahlen verbergen sich zwei<br />

besondere Fakten:<br />

Das ersatzteilgeschäft von FM ist im<br />

Verhältnis zum Oe Geschäft fast immer<br />

ausgeglichen, d.h. man erzielt dort ähnliche<br />

Umsätze. Im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Automobilzulieferern steht der<br />

Aftermarket nicht an zweiter Stelle, sondern<br />

hat eine strategische Bedeutung.<br />

Die oben genannten Teile werden im<br />

ersatzmarkt unter bekannten Markennamen<br />

(u.a.) wie Goetze, Champion, nüral<br />

und Glyco vertrieben.<br />

Der Standort Deutschland ist für F-M<br />

eine wichtige industrielle Basis: neben<br />

dem weltweit führenden Bremsen-Technologie-zentrum<br />

Bad Camberg sind hier<br />

die Produktionsstätten für Motorengleitlager<br />

(Wiesbaden), kolben (nürnberg),<br />

nkw-Bremsbeläge (Marienheide), kolbenringe<br />

(Burscheid und Dresden) sowie<br />

Dichtungen (Herdorf).<br />

Die ersatzteilmarktaktivitäten für<br />

Deutschland, Österreich, die Schweiz<br />

und die niederlande werden von Marienheide<br />

(nähe köln) aus gesteuert.<br />

auch in Richtung OE funktioniert: Führende<br />

Bremsenhersteller prüfen zurzeit, ob<br />

dieses Design in die Serie übernommen<br />

werden soll.<br />

Um diese komplexen Zusammenhänge<br />

auch der Werkstatt nahe zu bringen,<br />

ist zurzeit Ferodo auch wieder mit seiner<br />

Roadshow unterwegs. 1000 Werkstätten<br />

sollen besucht werden, um über das Thema<br />

Bremse zu informieren. Interessenten<br />

können sich gerne mit Federal-Mogul in<br />

Verbindung setzen: Ralf-Peter.Glaenzer@<br />

FederalMogul.com.<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 7


technik szene<br />

Bargeld für<br />

Partikelfilternachrüstung<br />

_ Auch im Jahr 2010 wird die<br />

Nachrüstung eines Rußpartikel-<br />

filters mit einer Barprämie von<br />

330 Euro bezuschusst.<br />

Sie wird zudem rückwirkend<br />

für bereits in diesem Jahr nachgerüstete<br />

Pkw gewährt. Nachdem<br />

die Weiterführung der Förderung<br />

über 2009 hinaus im März über<br />

die Verabschiedung des Bundeshaushaltsgesetzes<br />

beschlossen worden war, haben<br />

sich nach Angaben des Bundesumweltministeriums<br />

in Berlin die beteiligten<br />

Ministerien nunmehr über die<br />

Fördermodalitäten verständigt.<br />

Diese sehen erstmals auch einen Zuschuss<br />

von ebenfalls 330 Euro für die Nachrüstung<br />

leichter Nutzfahrzeuge mit bis zu<br />

3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht vor,<br />

wie sie oft in den Innenstädten von Handwerksbetrieben<br />

eingesetzt werden. Im<br />

Gegensatz zu den Pkw wird der Zuschuss<br />

hier aber nur für Fahrzeuge gewährt, die<br />

nach dem Inkrafttreten der angepassten<br />

Förderrichtlinie nachgerüstet werden. Dies<br />

Sicherheit durch Xenon-Licht<br />

Xenon-Licht bietet laut einer Studie des<br />

ADAC gegenüber herkömmlichen Halogenscheinwerfern<br />

deutliche Vorteile, weil<br />

zwei- bis dreimal mehr Licht im Vergleich<br />

8 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

soll Mitte Mai geschehen. Auch Wohnmobile<br />

mit zulässigem Gesamtgewicht von<br />

bis zu 3,5 Tonnen erhalten erstmals die<br />

Förderung. Da sie im Sinne der Richtlinie<br />

als Pkw gelten, erhalten in diesem Jahr bereits<br />

nachgerüstete Wohnmobile die Barprämie<br />

ebenfalls rückwirkend.<br />

Die Anträge können ab dem 1. Juni<br />

beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) gestellt werden. Die<br />

Förderperiode endet am 31. Dezember<br />

2010, es stehen Gelder für insgesamt<br />

rund 200.000 Nachrüstungen zur Verfügung.<br />

Der Topf ist also begrenzt. Wer sich<br />

zu spät für die Nachrüstung seines Diesel-Fahrzeugs<br />

mit einem umweltfreundlichen<br />

Partikelfilter entscheidet, könnte<br />

leer ausgehen und muss die Kosten für<br />

die Nachrüstung allein tragen. Zusätzlich<br />

ist weiterhin die Strafsteuer für nicht<br />

nachgerüstete Fahrzeuge von 1,20 Euro<br />

pro 100 Kubikzentimeter Hubraum und<br />

Jahr fällig.<br />

Für die meisten Marken und Modelle<br />

– Pkw wie leichte Nutzfahrzeuge – bietet<br />

Twintec Nachrüstlösungen an. Die Abwicklung<br />

der Nachrüst-Förderung erfolgt in drei<br />

Schritten:<br />

zu Halogen abgeben wird. Zudem werde<br />

eine größere Reichweite und eine bessere<br />

Seitenausleuchtung erreicht. Daher<br />

kommt der TÜV-Rheinland zu dem Fazit:<br />

Wären alle Fahrzeuge mit Xenon-Scheinwerfern<br />

ausgestattet, ließe sich die Zahl<br />

der schweren Verkehrsunfälle bei Nacht<br />

um bis zu 50 Prozent senken, die der Verkehrstoten<br />

um immerhin 18 Prozent. Viele<br />

Autofahrer können der vergleichsweise<br />

teuren Xenon-Variante bislang wenig abgewinnen.<br />

Daran sei allerdings nicht allein<br />

der Preis schuld: 56 Prozent der Autokäufer<br />

seien einfach nicht ausreichend über Xenon<br />

informiert, zeigte eine Erhebung des<br />

Marktforschungsinstituts PULS von 2008.<br />

Zudem bestehen noch Vorurteile über die<br />

angeblich starke Blendung des Verkehrs<br />

durch Xenonlicht. Hier konnten die Forscher<br />

der TU Darmstadt pauschal keine<br />

höhere Blendung feststellen.<br />

Neue Tests zeigen: Xenon-Scheinwerfer<br />

machen das Fahren bei Nacht deutlich sicherer.<br />

Foto: Hella<br />

Der Fahrzeughalter lässt sein Fahrzeug<br />

in der Werkstatt nachrüsten (leichte<br />

Nutzfahrzeuge erst nach Inkrafttreten<br />

der Richtlinie). Diese bescheinigt ihm den<br />

Einbau.<br />

Mit der Bescheinigung lässt der Halter<br />

die Nachrüstung bei der Zulassungsstelle<br />

in den Fahrzeugpapieren eintragen.<br />

Zur Auszahlung der Barprämie muss<br />

dann ein Antrag beim Bundesamt für<br />

Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

gestellt werden. Anträge können seit<br />

dem 1. Juni gestellt werden, und zwar<br />

online über das BAFA-Antragsformular<br />

(www.bafa.de). rl<br />

Zusätzliche Vorteile auf Xenon-Basis versprechen<br />

das dynamische Kurvenlicht und<br />

die adaptive Hell-Dunkel-Grenze (aHDG).<br />

In Kombination mit Sensoren und Aktoren<br />

bietet Xenon optimales Licht und dynamische<br />

Anpassung an jede Verkehrssituation.<br />

Bereits 2003 entwickelte Hella das dynamische<br />

Kurvenlicht, das die Reichweite<br />

des Abblendlichts und somit den Sichtbereich<br />

des Fahrers in Kurven verdoppelt. Gefährliche<br />

Situationen können so viel früher<br />

erkannt werden, der Fahrer hat mehr Zeit<br />

zum Reagieren. Die Funktion der adaptiven<br />

Hell-Dunkel Grenze passt die Scheinwerferreichweite<br />

mit Hilfe eines Kamerasystems<br />

automatisch an vorausfahrende und entgegenkommende<br />

Fahrzeuge an. „Knapp<br />

die Hälfte aller Autofahrer fühlt sich durch<br />

schlechte Sicht gestresst, folgenschwere<br />

Unfälle entstehen in solchen Situationen<br />

besonders häufig. Durch die bessere Ausleuchtung<br />

der Straße vermittelt Xenon<br />

nachweislich ein höheres Sicherheitsgefühl“,<br />

weiß Steffen Pietzonka, Leiter im Bereich<br />

Marketing Licht bei Hella und führt<br />

weiter aus: „Damit werden Xenon-Scheinwerfer<br />

zu einer sicheren Investition für alle<br />

Beteiligten im Straßenverkehr.“ jr.


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technik szene<br />

www.<strong>amz</strong>.de<br />

„Top Five“<br />

_ Die fünf meistgelesenen<br />

Artikel auf www.<strong>amz</strong>.de<br />

Elektro-Mobilität:<br />

Deutschland soll Leitmarkt werden<br />

Bundesregierung und deutsche Industrie sind<br />

sich einig: Deutschland will die Technologieführerschaft<br />

bei den notwendigen Schlüsselkomponenten<br />

und die Marktführerschaft im<br />

Bereich der Elektromobilität übernehmen.<br />

Gebrauchtwagenpreise<br />

steigen<br />

Einer Meldung von EurotaxSchwacke zufolge<br />

haben sich die Restwerte von Gebrauchtwagen<br />

erholt. Dies sei besonders in den zuletzt<br />

gebeutelten Segmenten wie der Oberklasse<br />

und bei den Sportwagen der Fall.<br />

Texa: Finanzierungsaktion<br />

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Der italienische Diagnosespezialist Texa bietet<br />

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Vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 sind<br />

viele Millionen Augenpaare auf die Fußball-<br />

Weltmeisterschaft in Südafrika gerichtet.<br />

10 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Frauen und Technik?<br />

Mädchen lernen<br />

Männerberufe kennen<br />

_ Die demographische Entwicklung verheißt nichts Gutes<br />

für den Arbeitsmarkt. Immer weniger Nachwuchs wird in<br />

den nächsten Jahren verfügbar sein. Das bedeutet Fachkräfte-<br />

mangel in allen Branchen. Wer heute schon die Weichen stellen<br />

kann, wird morgen die Nase als Arbeitgeber vorn haben.<br />

Technische Universität Darmstadt,<br />

8.30 Uhr. 112 Mädchen sitzen<br />

gespannt in den Reihen und lauschen<br />

dem Kanzler Dr. Manfred<br />

Efinger. Er spricht davon, dass<br />

Frauen in technischen Berufen noch<br />

immer eine Seltenheit sind. Das soll sich<br />

zumindest an diesem Tag ändern. Es ist<br />

Girls‘ Day, ein bundesweiter Aktionstag,<br />

an dem Mädchen klassische Männerberufe<br />

kennenlernen können.<br />

Die Technische Universität beteiligt<br />

sich an dieser Aktion, weil hier besonders<br />

augenfällig wird, was vielerorts verbreitet<br />

ist: Frauen und Technik gehen noch<br />

immer nicht so richtig gut zusammen.<br />

Dieses Problem trifft bereits so manchen<br />

an sich gut aufgestellten Kfz-Betrieb auf<br />

der Suche nach Auszubildenden. Doch die<br />

Vorbehalte gegenüber Frauen sind auf<br />

beiden Seiten hoch. Oft genug trauen die<br />

Verantwortlichen in den Betrieben den<br />

jungen Mädchen nicht zu, eine Ausbildung<br />

zur Kfz-Mechatronikerin oder eine<br />

andere Ausbildung in dieser klassischen<br />

Männer-Auto-Domäne zu machen.<br />

Technische Seite entdecken<br />

Und andersrum haben viele Mädchen<br />

noch gar nicht ihre technische<br />

Seite entdeckt. Der Girls‘<br />

Day hilft beiden Seiten, sich<br />

gegenseitig zu beschnuppern.<br />

Die Mädchen sehen,<br />

welche Inhalte in den Berufen<br />

stecken, die Menschen<br />

in den Betrieben können<br />

interessierte junge Frauen<br />

und Mädchen kennenlernen,<br />

die vielleicht eines Tages eine<br />

Ausbildung in ihrem Betrieb beginnen<br />

könnten.<br />

Die Kfz-Werkstatt der TU<br />

Darmstadt ist ein kleiner Betrieb.<br />

Ein Meister und zwei Gesellen warten<br />

hier etwa 100 Fahrzeuge der Univer-<br />

sität. Dazu noch Motorsägen und andere<br />

Geräte, die vor allem bei der Gartenpflege<br />

zum Einsatz kommen. Meister Heiko<br />

Hartmann nimmt gern am Girls‘ Day teil.<br />

Für ihn ist es selbstverständlich, jungen<br />

Mädchen seinen Beruf nahe zu bringen.<br />

Weil sein Betrieb klein ist, können bei<br />

ihm nur zwei Mädchen an der Aktion<br />

teilnehmen.<br />

Eigeninitiative nötig<br />

Die beiden Schülerinnen der achten Klasse<br />

sind aus eigenem Antrieb hier. Ihre<br />

Schule stellt sie zwar am Girls‘ Day vom<br />

Unterricht frei, um die Bewerbung um<br />

einen Platz und die damit zusammenhängende<br />

Organisation müssen sich<br />

die Mädchen aber selbst kümmern. Sie<br />

selbst wissen noch nicht, ob eine Ausbil-<br />

Beim Girls‘ Day machen Mächen allerhand<br />

Erfahrung mit Technik. So wie hier mit einem<br />

riesigen Zahnrad vor der Technischen<br />

Universität Darmstadt. Fotos: Weber


GIRlS‘ DAy<br />

Wer kann mitmachen?<br />

Beim Girls‘ Day kann jeder Betrieb<br />

mitmachen, der Mädchen ab der fünften<br />

Klasse klassische Männerberufe nahe<br />

bringen möchte. Er findet jedes Jahr am<br />

vierten Donnerstag im April statt. Es muss<br />

nicht unbedingt nur um technische Berufe<br />

gehen, auch solche, die mehrheitlich von<br />

Männern ausgeübt werden, sind dabei.<br />

Als teilnehmender Betrieb kann man seine<br />

Maßnahme im Internet anmelden unter<br />

www.girlsday.de. Dort veröffentlichen<br />

die Betriebe Namen und Adresse sowie<br />

eine kurze Beschreibung dessen, was die<br />

Mädchen am Aktionstag erwartet. Es ist<br />

möglich, eine maximale Teilnehmerzahl<br />

einzugeben, um eine Überfüllung des<br />

Betriebes zu verhindern. Mädchen können<br />

sich dann über diese Internet-Plattform<br />

anmelden oder die angegebene Telefonnummer<br />

anrufen. Ausgebuchte Maßnahmen<br />

werden kenntlich gemacht.<br />

Während des Girls‘ Day ist es erforderlich,<br />

dass den Mädchen mindestens ein kompetenter<br />

Ansprechpartner zur Verfügung<br />

steht, der ihnen alles Notwendige erklärt.<br />

Er sollte gut erklären können und sich auf<br />

das Gespräch mit jungen Mädchen einstellen.<br />

Dann steht einem erfolgreichen Girls‘<br />

Day nichts mehr im Wege.<br />

dung in einer Kfz-Werkstatt das Richtige<br />

für sie wäre. Aber sie sind neugierig genug,<br />

einen Tag in einem solchen Betrieb<br />

verbringen zu wollen.<br />

Gerade diese Neugier macht die Aktion<br />

aus. Offen für Berufe zu sein, die eben<br />

nicht die erste Wahl bei Mädchen sind.<br />

Genauso ist bei den teilnehmenden Unternehmen<br />

die Offenheit gegenüber den<br />

Mädchen wichtig. Sie wirklich ernst zu<br />

nehmen und ihnen den eigenen Job zu erklären,<br />

gehört zum Girls‘ Day auch dazu.<br />

Betriebe sind frei<br />

Was genau man dann mit den Mädchen<br />

am Aktionstag veranstaltet, ist den Verantwortlichen<br />

selbst überlassen. Sie<br />

sollten sich darauf einstellen, dass bei<br />

den Mädchen normalerweise nicht viel<br />

mehr als Neugier vorhanden ist. Doch<br />

auf beiden Seiten besteht die Chance,<br />

aus diesem Kontakt einmal mehr zu machen.<br />

10.30 Uhr, TU Darmstadt, Fachbereich<br />

Maschinenbau. Véronique Buchta führt<br />

eine Gruppe von Mädchen zu einem ganz<br />

besonderen Projekt der Universität. DART<br />

Racing ist ein Rennprojekt, bei dem Studenten<br />

selbst ein Fahrzeug für die For-<br />

Die Mädchen bestaunen die von Hand aus<br />

Karbonfasern geformte Karosserie des<br />

Rennwagens.<br />

mula Student entwickeln und an Rennen<br />

teilnehmen. Dabei ist nicht nur Kompetenz<br />

bei der Entwicklung, sondern auch<br />

bei der gesamten Organisation eines<br />

Rennteams gefragt.<br />

Mädchen beim Renn-Team<br />

Sechs Mädchen sind an diesem Tag angemeldet,<br />

um dieses ausgesprochen technische<br />

Umfeld kennen zu lernen. Sie sind<br />

fast alle technik-begeistert und wissen<br />

schon jetzt, dass sie später einen technischen<br />

Beruf ergreifen möchten. Da war<br />

die Teilnahme am Girls‘ Day eine logische<br />

Konsequenz.<br />

Einige von ihnen streben auch ein<br />

Studium an und sind deshalb dankbar,<br />

schon jetzt ein wenig Uni-Luft zu<br />

schnuppern. Neugierig bestaunen sie die<br />

„Werkstatt“ von DART Racing, die aus den<br />

Augen eines Profis betrachtet kaum diesen<br />

Namen verdient. Denn die Ausstattung<br />

einer professionellen Kfz-Werkstatt<br />

sucht man hier vergeblich.<br />

Und dennoch entwickeln die Studenten<br />

hier jedes Jahr ein renntaugliches<br />

Fahrzeug, das so einiges aushält. Enthusiastisch<br />

erklärt ihnen Christoph Hansen,<br />

wie selbst die Karosserie hier von Hand<br />

aus Karbonfasern geformt wird. Kaum zu<br />

glauben, dass so ein Rennauto entstehen<br />

kann. Ohne Hebebühne und mit sehr viel<br />

Handarbeit, aber mit viel Begeisterung<br />

arbeiten hier die Maschinenbauer an ihrem<br />

Rennboliden.<br />

Spannende Inhalte<br />

Die Mädels sind begeistert, was die Studenten<br />

hier so auf die Beine stellen. Bei<br />

ihren Plänen für technische Berufe fühlen<br />

sie sich so bestärkt. Was es nun wirklich<br />

werden soll, wissen sie zwar noch nicht,<br />

aber dass es mit Autos zu tun haben<br />

könnte, ist nicht unwahrscheinlich.<br />

Dr. Frauke Weber<br />

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technik trends<br />

Der Strom kommt<br />

aus der Straße<br />

_ Um in Zukunft Elektroautos einfacher, zuverlässiger und<br />

bequemer mit Strom zu versorgen und dadurch die Reichweite<br />

deutlich erhöhen zu können, sollen sie berührungslos mit Energie<br />

versorgt werden.<br />

D ie<br />

Zukunft des Automobils ist<br />

elektrisch. Darüber waren sich<br />

die Teilnehmer der Fachtagung<br />

„ElektroMobilität 2010“ am<br />

26. und 27. April in Düsseldorf<br />

einig. Das größte Problem des Elektroautos<br />

aber, so der einheitliche Tenor, ist die<br />

begrenzte Reichweite von derzeit maximal<br />

150 bis 200 Kilometern – trotz modernster<br />

Lithium-Ionen-Batterie-Technologie. Das<br />

Engineering-Unternehmen IAV (Ingenieurgesellschaft<br />

Auto und Verkehr) stellte<br />

bei dieser Gelegenheit einen viel versprechenden<br />

Ansatz vor, um Elektroautos<br />

in Zukunft einfacher, zuverlässiger und<br />

bequemer mit Strom zu versorgen und<br />

dadurch die Reichweite des Elektroautos<br />

deutlich zu erhöhen: „Der Akku wird ohne<br />

Kabel während der Fahrt oder beim Parken<br />

aufgeladen“, erklärt Wilfried Nietschke,<br />

IAV-Bereichsleiter für Technologie Monitoring,<br />

das Prinzip. Induktionsschleifen in der<br />

Fahrbahn erzeugen ein Magnetfeld, das die<br />

Autos berührungsfrei mit Energie versorgt.<br />

Steckdose und ein Kabel sind nicht erforderlich.<br />

Lang andauernde Ladeprozeduren<br />

oder das aufwändige Wechseln der Batterie<br />

können ebenfalls entfallen. Nietschke<br />

zeigte sich zuversichtlich, die innovative<br />

Technologie in den nächsten Jahren zur<br />

Serienreife entwickeln zu können: „Im<br />

Modellversuch funktioniert unser neues<br />

System bereits tadellos“, sagt der Elek-<br />

12 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

troingenieur und präsentiert als Beweis<br />

eine Anlage im Maßstab 1:28. Ein Stück<br />

„Ladestraße“ zur Demonstration und eine<br />

Versuchsstrecke im Maßstab 1:1 werden<br />

bereits in Niedersachsen geplant. Die IAV<br />

macht sich für ihr zukunftsweisendes Projekt<br />

die physikalischen Gesetze, insbesondere<br />

das Maxwellsche Induktionsgesetz,<br />

zunutze. Stromdurchflossene elektrische<br />

Leiter bilden ein magnetisches Feld aus.<br />

Wenn der Leiter mit Wechselstrom durchflossen<br />

wird, kann in einem zweiten elektrischen<br />

Leiter eine Spannung induziert<br />

werden, obwohl die beiden Leiter sich<br />

nicht berühren. Dieses magnetische Feld<br />

wird durch stark eisenhaltige Materialien<br />

und genau abgestimmte Frequenzen des<br />

Wechselstroms so geführt, dass mit hoher<br />

Wilfried Nietschke von der Berliner IAV<br />

GmbH stellte während der Fachtagung<br />

„ElektroMobilität 2010“ in Düsseldorf eine<br />

Batterieladelösung mit induktiver<br />

Energieübertragung vor.<br />

Foto: Müller-Wondorf<br />

Effizienz die Energie vom sendenden zum<br />

empfangenden Stromkreis übertragen<br />

wird.<br />

Strom tanken während der<br />

Fahrt oder beim Parken<br />

In der Praxis wäre zukünftig die Fahrbahn<br />

mit versenkten elektrischen Leitern bestückt,<br />

die ein Magnetfeld erzeugen. Am<br />

Unterboden des Elektroautos befände sich<br />

als Gegenstück ein berührungsfreier Aufnehmer,<br />

in dem der Strom induziert wird.<br />

Das kann direkt während der Fahrt geschehen<br />

oder auf Vorrat (bis der Akku voll ist)<br />

beim Parken. „Die Straße wird so zum Range<br />

Extender“, macht es Wilfried Nietschke<br />

anschaulich. In der Autoproduktion oder<br />

auf großen Lagergeländen werden schon<br />

heute ferngesteuerte Flurförderfahrzeuge<br />

auf diese Art automatisch bewegt und mit<br />

Strom versorgt. Ebenso ist die Entwicklung<br />

induktiver Stromversorgung von Computern<br />

oder Elektrogeräten im Haushalt ein<br />

großes Forschungsthema, um den lästigen<br />

„Kabelsalat“ abzuschaffen. „Das seit Langem<br />

bekannte Prinzip der elektromagnetischen<br />

Induktion bietet zahlreiche Vorteile<br />

gegenüber allen bisher diskutierten Alternativen“,<br />

ist Nietschke daher überzeugt.<br />

Induktion ist unempfindlich gegenüber<br />

Witterungseinflüssen, und es gibt keinen<br />

mechanischen Verschleiß. Die induktive<br />

Stromabnahme am Fahrzeug ist von außen<br />

auch nicht zu sehen und erlaubt daher den<br />

Automobil-Designern alle gestalterischen<br />

Freiheiten.<br />

Sogar Fernsteuerung<br />

wäre möglich<br />

Der Primärleiter in der Fahrbahn könnte<br />

darüber hinaus ein Steuersignal übertra-<br />

So müsste man sich eine induktive<br />

Betankung vorstellen. Foto: IAV


gen, mit dem das Auto auf der virtuellen<br />

Schiene ferngesteuert werden könnte.<br />

Das Prinzip ist von der „Carrera“-Modellautorennbahn<br />

bekannt, funktioniert<br />

aber auch berührungslos und ohne<br />

Schlitz in der Fahrbahndecke. Der Übertragungsverlust<br />

ist bei der Induktion<br />

mit rund zehn Prozent gering und hängt<br />

ganz entscheidend vom Abstand zwischen<br />

Fahrbahn und Fahrzeug ab. Die optimale<br />

Distanz könnte mithilfe eines aktiven<br />

Fahrwerks und optoelektronischer<br />

Messverfahren automatisch eingeregelt<br />

werden. Im Serieneinsatz würde ohnehin<br />

ein Steuerungssystem erforderlich sein,<br />

das den Ladevorgang nur dann aktiviert,<br />

wenn per Sensor zweifelsfrei festgestellt<br />

wurde, dass sich tatsächlich auch ein<br />

Elektroauto über dem Induktionsfeld<br />

befindet. Das gilt gleichermaßen für das<br />

Parken wie das Fahren, wobei die Straße<br />

aufgrund des hohen Wirkungsgrades<br />

des Systems nur abschnittsweise mit<br />

Induktionsschleifen versehen werden<br />

müsste. Die exakte Identifikation eines<br />

bestimmten Fahrzeugs (beispielsweise<br />

per Funkchip) ist auch für ein korrektes<br />

Abrechnungsverfahren unverzichtbar.<br />

Daran arbeitet die IAV ebenfalls.<br />

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Die IAV forscht aber nicht nur an der<br />

Stromversorgung, sondern beschäftigt<br />

sich auch intensiv mit der Verbesserung<br />

des Elektromotors für das Automobil. Die<br />

E-Maschine ist zwar durch den Einsatz in<br />

Straßenbahnen oder Elektrogeräten bewährt<br />

und ausgereift, könnte und sollte<br />

aber für das Automobil umfangreich optimiert<br />

werden. Zu den Entwicklungszielen<br />

gehört unter anderem, das Motorgewicht<br />

und das Bauvolumen zu verringern, die<br />

Leistungsausbeute bei gleichem oder sogar<br />

geringerem Energiebedarf zu erhöhen,<br />

Strom tanken während der Fahrt oder beim<br />

Parken soll bald keine Zukunftsmusik mehr<br />

sein. Foto: IAV<br />

die Leistungsverluste im Antriebsstrang<br />

durch Getriebe oder Antriebswellen zu<br />

reduzieren (beispielsweise durch „Radnabenmotoren“)<br />

und die Fertigung kostengünstiger<br />

zu gestalten.<br />

Rolf Müller-Wondorf


technik markt<br />

Mehr Wertschöpfung beim<br />

GW-Geschäft und im Service<br />

_ Mit dem Abdrehen der Bremsscheiben lassen sich hartnäckige<br />

Kundenbeanstandungen wie Bremsenrubbeln und Lenkradzittern<br />

beseitigen. Doch nicht nur: Eine Bremsscheiben-Bearbeitungsmaschine<br />

kann auch helfen, die Kosten für die Gebrauchtwagenaufbereitung<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

S<br />

teht ein Gebrauchter lange unbewegt<br />

auf dem Gebrauchtwagenplatz,<br />

lassen sich Standschäden<br />

kaum vermeiden. Vor allem die<br />

Bremsscheiben leiden und korrodieren<br />

deutlich sichtbar. Gebrauchtwagen-<br />

Verantwortliche wissen ein Lied davon zu<br />

singen. Ist die Korrosion bereits weit fortgeschritten,<br />

lässt sich der Rostbelag selbst<br />

mit Einbremsen kaum noch beseitigen. In<br />

einem solchen Fall sind meist neue Bremsscheiben<br />

angesagt, was je nach Fahrzeugkategorie<br />

den Gebrauchtwagenerlös drastisch<br />

schmälern kann. Eine „Standuhr“<br />

kann sich so recht schnell zu einem Groschengrab<br />

entwickeln.<br />

Richten statt vernichten<br />

„In vielen Fällen ist es aber gar nicht erforderlich,<br />

neue Bremsscheiben und<br />

-klötze einzubauen“, sagt Harald Oppermann,<br />

Geschäftsführer der Pro-Cut-<br />

Europe GmbH (www.pro-cut-europe.de).<br />

Das in Burgwedel ansässige Unternehmen<br />

vertreibt Bremsscheiben-Bearbeitungsgeräte<br />

des amerikanischen Herstellers Pro-<br />

14 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Cut. „Häufig lässt sich ein solches Problem<br />

viel wirtschaftlicher mit dem Abdrehen der<br />

korrodierten Bremsscheibenoberfläche lösen“,<br />

berichtet der Bremsenfachmann aus<br />

Erfahrung. Insbesondere bei Fahrzeugen,<br />

bei denen die Ersatzteile entsprechend<br />

hochpreisig sind, lohnt sich laut Oppermann<br />

das Abdrehen.<br />

Doch viele Entscheider in den Autohäusern<br />

und Kfz-Betrieben scheuen zuerst einmal<br />

die Investition in ein Bremsscheiben-<br />

Abdrehgerät. Das Topmodell von Pro-Cut,<br />

die vollautomatische PFM 90, beispielsweise<br />

kostet rund 8500 Euro. Kosten, die sich<br />

laut Oppermann jedoch schnell amortisieren<br />

können. Um die Wirtschaftlichkeit und<br />

das Wertschöpfungspotenzial einer solchen<br />

Maschine zu verdeutlichen, hat der<br />

Vertriebsprofi eine Beispielrechnung (siehe<br />

rechts) aufgemacht.<br />

Recycling „der anderen Art“<br />

Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten zählt beim Gebrauchtwagenerlös<br />

jeder Cent. Da kommt es den Spezialisten<br />

von Pro-Cut Europe zufolge auf innovative<br />

Kostenbremse: Preissensible Kunden und<br />

kostengeplagte Gebrauchtwagenmanager<br />

freuen sich über einen preisgünstigen<br />

Bremsenservice. Ein Bremsscheiben-<br />

Bearbeitungsgerät leistet dabei gute Dienste<br />

– und amortisiert sich schnell.<br />

Fotos: Kuss<br />

Schnelldreher: Automatische Bremsscheiben-<br />

Abdrehgeräte wie das Pro-Cut PFM 90 zentrieren<br />

sich selbstständig und erlauben kurze Bearbeitungszeiten,<br />

was für den wirtschaftlichen<br />

Bremsenservice besonders wichtig ist.<br />

Ideen an – auch wenn diese auf den ersten<br />

Blick ungewöhnlich erscheinen mögen:<br />

„Warum nicht für die Gebrauchtwageninstandsetzung<br />

`ausgemusterte´ Bremsscheiben<br />

weiter verwerten und mit dem<br />

Bremsscheiben-Bearbeitungsgerät wieder<br />

auf Vordermann bringen – vorausgesetzt,<br />

die Restscheibendicke lässt dies noch zu“,<br />

gibt Oppermann zu bedenken.<br />

„Vielfach wandern schlagende Bremsscheiben<br />

aus Kundenfahrzeugen, die<br />

längst noch nicht an der Verschleißgrenze<br />

angelangt sind, in den Altmetallcontainer“,<br />

weiß Oppermann. Für ihn ist es durchaus<br />

vorstellbar, dass Gebrauchtwagen-Manager<br />

mit fachgerecht bearbeiteten Altteilen<br />

die Ertragssituation ihrer Abteilung verbessern,<br />

indem sie schlagenden, aber grundsätzlich<br />

noch brauchbaren Bremsscheiben<br />

mit dem Überdrehen „ein zweites Leben“<br />

schenken.<br />

In einem solchen Fall entstehen der<br />

GW-Abteilung nur die Kosten für die Bearbeitungszeit,<br />

die laut Oppermann bei<br />

einem automatischen Bremsscheiben-<br />

Abdrehgerät wie dem Pro-Cut PFM 90 bei<br />

höchstens 15 bis 20 Minuten pro Achse<br />

liegt. „Arbeitszeit, die in vergleichbarer<br />

Höhe auch beim Bremsscheiben und -belagwechsel<br />

angefallen wäre. Allerdings<br />

spart sich der GW-Manager die Kosten für<br />

die Ersatzteile“, sagt Oppermann.<br />

Schnell zuverlässige Ergebnisse<br />

„Für einen wirtschaftlichen Einsatz sind vor<br />

allem kurze Bearbeitungszeiten und eine<br />

einfache Bedienung wichtige Kriterien bei<br />

der Anschaffung einer Bremsscheiben-Bearbeitungsmaschine“,<br />

sagt Ulrich Oppermann,<br />

bei Pro-Cut Europe für Marketing<br />

und Vertrieb verantwortlich. Automatische<br />

Abdrehgeräte benötigen nur kurze Rüstzeiten<br />

und bieten zudem eine hohe Prozesssicherheit.<br />

Das PFM 90 besitzt hierfür<br />

einen Präzisionsmechanismus, über den<br />

sich die Maschine minutenschnell nach<br />

dem Andocken ans Fahrzeug selbst zentriert.<br />

Idealerweise sollte die komplette Bearbeitungszeit<br />

für eine Achse laut Pro-Cut<br />

höchstens 20 Minuten dauern, damit ein


AMZ-inFo<br />

Spezielle „Autofahrer-Webseite“<br />

Dass Probleme wie Bremsenrubbeln und schlagende Bremsscheiben<br />

viele Autofahrer treffen, zeigt spätestens ein Blick ins internet.<br />

Googelt man nach „Bremsen vibrieren“, „Bremse schlägt“ oder<br />

„Bremsscheiben abdrehen“ oder Ähnlichem, stößt man auf zahlreiche<br />

Einträge in diversen Autofahrer-Foren. viele „Forumianer“ wollen<br />

wissen, wie und womit sich derartige Probleme dauerhaft beseitigen<br />

lassen – und wer dies wohl im umkreis fachgerecht erledigen könnte.<br />

Aus diesem Grund betreibt Pro-Cut Europe die Autofahrer-webseite<br />

www.bremsscheiben-reparatur.de. Dort finden sich nach Postleitzahlen<br />

geordnet Adressen von Kfz-Fachbetrieben, die Bremsscheiben<br />

professionell bearbeiten können. kk<br />

So amortisiert sich ein<br />

Bremsscheiben-Bearbeitungsgerät<br />

B r E M S S C h E i B E n - A B D r E h E n A n<br />

EiGEnEn GEBrAuChtwAGEn<br />

Gebrauchtwagen pro Monat Stück 2 4 8<br />

Bremsscheiben pro Fahrzeug Stück 4 4 4<br />

Preis pro Bremsscheibe Euro 45,00 45,00 45,00<br />

Sparpotenzialpro Jahr Euro 4.320,00 8.640,00 17.280,00<br />

Eigener Aufwand: Entfällt, da Zeit für den Bremsscheibentausch = Bearbeitungszeit für das Abdrehen!<br />

BrEMSEnSErviCE An KunDEnFAhrZEuGEn<br />

Einsätze pro woche Achsen 2 4 8<br />

umsatz pro Achse Euro 50,00 50,00 50,00<br />

Gewinn pro Achse* Euro 30,00 30,00 30,00<br />

wertschöpfungs-Potential pro Jahr<br />

(48 wochen)<br />

Euro 2.880,00 5.760,00 11.520,00<br />

*Eigener Aufwand: 15 Minuten ≈ 20,00 € (Stundenverrechnungssatz 80,00 €)<br />

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Gutschrift vom Fahrzeughersteller*<br />

(1,5 h je Achse bei 75,00 €/h)<br />

abzüglich eigener Aufwand<br />

(0,5 h ≈ 37,50 €)<br />

Euro 75,00 150,00 300,00<br />

Ertrag pro Jahr Euro 900,00 1.800,00 3.600,00<br />

Gesamtertrag pro Jahr Euro 8.100,00 16.200,00 32.400,00<br />

Anschaffungspreis PFM 90 Euro 8.500,00 8.500,00 8.500,00<br />

Amortisationszeit Monate 13 6 4<br />

Kapitalverzinsung<br />

Prozent<br />

jährlich<br />

95 191 381<br />

*abhängig vom hersteller, Quelle: Pro-Cut Europe Gmbh, Burgwedel<br />

Abdrehen wirtschaftlich sinnvoll ist. Schnelligkeit zahlt sich aber auch<br />

im Gewährleistungsfall aus, etwa wenn der Fahrzeughersteller einen<br />

festen Wert für die Bremsscheiben-Bearbeitung vergütet.<br />

Mehr Wertschöpfung auch im Service<br />

Aber nicht nur Gebrauchtwagen-Manager rechnen zunehmend mit<br />

spitzem Stift. Vor allem auch Besitzer von Fahrzeugen in den Segmenten<br />

II und III – als älter vier beziehungsweise älter sieben Jahre<br />

– freuen sich über einen zeitwertgerechten Bremsenservice. Mit dem<br />

Angebot, schlagende oder korrodierte Bremsscheiben kostengünstig<br />

abzudrehen statt teuer zu ersetzen, lässt sich nach der Überzeugung<br />

der Oppermanns nicht nur die Kundenbindung, sondern vor allem<br />

auch die Wertschöpfung im Service erhöhen. Allerdings sehen die Spezialisten<br />

von Pro-Cut die Bremsscheiben-Reparatur nicht als Konkurrenz<br />

zum Bremsscheibenverkauf, sondern als Ergänzung des regulären<br />

Bremsenservices. Ein Abdrehen sollte demnach nur erfolgen, wenn<br />

sich keine Bremsscheiben verkaufen lassen.<br />

Klaus Kuss<br />

OZ_92x265_4c 09.03.2010 10:03 Uhr Seite 1<br />

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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 15


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technik markt<br />

_ Die zweite Generation<br />

des Opel Meriva<br />

ist in Sachen Restwert<br />

und technischen Finessen<br />

wie FlexDoors ein wahrer<br />

Meisterschüler.<br />

In der Klasse der Minivans ist der<br />

Meriva von Opel in Sachen Restwert<br />

erste Wahl, auch in der Neuauflage<br />

des Rüsselsheimers hat sich daran<br />

nichts geändert. Nach sieben Jahren<br />

verordneten die Opel-Ingenieure dem<br />

Meriva eine Runderneuerung. Der Verkaufsstart<br />

des neuen Minivans, der<br />

zunächst mit drei Benzin und einem<br />

Dieselmotor in den drei Ausstattungs-<br />

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Einsteigen wie<br />

im Rolls Royce<br />

varianten Selection, Edition und Innovation<br />

lieferbar ist, beginnt Mitte Juni.<br />

Die Preise starten bei 15.900 Euro.<br />

Im Spätsommer wird die Motorenpalette<br />

um zwei weitere Dieselmotoren<br />

erweitert und für 2011 ist eine LPG-<br />

Version angekündigt. Außerdem soll<br />

dann auch die Start-Stopp-Technologie<br />

im Meriva Einzug halten. Opel konnte<br />

seit 2003 mehr als eine Million Fahr-<br />

Flexible innenraumlösungen sowie das<br />

FlexFix-Fahrradträgersystem haben ja schon<br />

beinahe tradition bei jüngeren opel-Modellen.<br />

Der Meriva wird in die Fußstapfen seines<br />

vorgängers treten und sich in seinem Segment<br />

in der Spitzengruppe befinden. Fotos: opel<br />

zeuge der Meriva-Baureihe, davon rund<br />

300.000 in Deutschland, absetzen. In<br />

Deutschland rollen derzeit noch mehr<br />

als 280.000 Exemplare des Wagens auf<br />

den Straßen. Der um rund 240 Millimeter<br />

in der Länge (4288 Millimeter)<br />

und um 220 Millimeter in der Breite<br />

(1912 Millimeter) gewachsene Meriva<br />

ist deutlich größer, flexibler und schicker<br />

als der etwas betagte Vorgänger.<br />

Dank der größeren Abmessungen und<br />

des gewachsenen Radstandes auf jetzt<br />

2644 Millimeter ist nicht nur mehr Platz<br />

im Innenraum. Auch das Gepäckabteil<br />

hat sich in der Fünfsitzer-Konfiguration<br />

auf 815 Liter vergrößert. Das Sitzkonzept<br />

wurde verbessert, so dass das Verschieben<br />

beziehungsweise Umklappen<br />

der Sitze mit wenigen Handgriffen<br />

einfacher geworden ist und das Ladevolumen<br />

auf bis zu 1500 Liter maximiert<br />

werden kann. Mannigfaltig sind<br />

auch die insgesamt 32 Ablage- und<br />

Staumöglichkeiten.


Meriva FlexDoors:<br />

Einsteigen wie im Rolls Royce<br />

Opel setzt mit dem neuen Meriva seine<br />

Produktoffensive fort. Einen Quantensprung<br />

in die neue Generation nennt Meriva-Chefdesigner<br />

Kurt Beyer das Ganze. Der<br />

charakteristische Knick in der Seitenlinie<br />

beim Meriva fällt neben dem vom Insignia<br />

und Astra her bekannten chromglänzenden<br />

Opel-Gesicht zusammen mit dem<br />

neuen Türkonzept names FlexDoors zuerst<br />

ins Auge. Das FlexDoors-Konzept der gegenläufig<br />

angeschlagenen Türen ist nicht<br />

wirklich neu, bereits in den 30er-Jahren<br />

hat Opel dieses Konzept im Admiral angeboten.<br />

Die hinteren Türen sind bei diesem<br />

Konzept an der C-Säule angeschlagen und<br />

ermöglichen den Passagieren einen angenehmeren<br />

Zugang zum Fond. Damit die<br />

Fondtüren ein Leben lang sauber öffnen<br />

und schließen, mussten die Türscharniere<br />

beim Meriva im Abstand von mindestens<br />

360 Millimetern an einem geraden Stück<br />

der C-Säule befestigt werden. Bei den<br />

FlexDoors handelt es sich um vollwertige<br />

Türen, die sich unabhängig von den vorderen<br />

Türen öffnen lassen. Eine robuste<br />

B-Säule sorgt für die Karosseriesteifigkeit<br />

und unterstützt die passive Sicherheit der<br />

Fahrgastzelle. Der Öffnungswinkel aller<br />

vier Türen beträgt 84 Grad und bietet damit<br />

deutlich mehr Öffnungsspielraum als<br />

herkömmliche Türen mit einem üblichen<br />

Winkel von 64 Grad. Das Ein- und Aussteigen<br />

ist wesentlich einfacher als bei konventionellen<br />

Türen. Apropos Sicherheit:<br />

die Türen sind mit einem automatischen<br />

Sicherungssystem versehen. Ab einer Geschwindigkeit<br />

von vier Stundenkilometern<br />

aktivieren sich die elektrischen Schlösser<br />

wErtvErluSt-ProGnoSEn nACh JAhrEn<br />

in ProZEnt unD Euro<br />

4 Jahre neupreis<br />

opel Meriva 1.4 Selection (100 PS) 45,0 15.900<br />

wertverlust in € 7.155<br />

Citroen C3 Picasso Advance vti 95 (95 PS) 47,0 15.150<br />

wertverlust in € 7.121<br />

Ford Fusion Style 1.6 (100 PS) 58,0 17.285<br />

wertverlust in € 10.025<br />

Kia venga vision 1.4 Cvvt (90 PS) 49,0 15.570<br />

wertverlust in € 7.629<br />

renault Grand Modus Dynamique 1.2 tCE (100 PS) 54,0 15.700<br />

wertverlust in € 8.478<br />

Quelle: Bähr & Fess Forecasts i Stand April 2010 i Basislaufleistung<br />

und verriegeln automatisch alle vier Türen.<br />

Der Fahrer wird über eine Anzeige und einen<br />

Warnton informiert, falls eine Tür nicht<br />

korrekt geschlossen ist.<br />

Musterschüler in<br />

der Wertbeständigkeit<br />

Wie sich die zweite Generation des Meriva<br />

in Sachen Wertbeständigkeit zukünftig<br />

verhält, verriet Dieter Fess Mitinhaber<br />

der Bähr&Fess Forecasts GmbH in Saarbrücken:<br />

„Die Designabteilung von Opel<br />

leistet wirklich ganze Arbeit: Viele Fahrzeuge,<br />

die bei anderen Herstellern leider<br />

nur als Prototypen in die Öffentlichkeit gelangen<br />

um dann danach in irgendwelchen<br />

Museen zu verschwinden, werden von<br />

Opel tatsächlich mehr oder weniger so gebaut.<br />

Jüngstes Beispiel ist der Meriva, der<br />

zwar nicht unbedingt durch ein übermäßig<br />

kreatives Äußeres auffällt, dafür aber<br />

durch den Mut, seit langer Zeit wieder<br />

gegenläufig öffnende Türen zu konstruieren.<br />

Bis auf wenige Ausnahmesituationen<br />

erleichtert diese vergessene Form der Türenanordnung<br />

das Ein- und Aussteigen.<br />

Die Opelmotoren hingegen müssen mit<br />

Fight the night.<br />

Die neue OSRAM NIGHT BREAKER ® – maximale Lichtstärke<br />

für maximalen Abverkauf.<br />

den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen<br />

Schritt halten, sonst ist diese Position<br />

bereits mittelfristig gefährdet. Start-<br />

Stopp-Technologien müssen außerdem so<br />

rasch wie möglich erhältlich sein.“<br />

Was die Restwerte des Meriva anbelangt,<br />

ist der Opel ein wahrer Meisterschüler.<br />

In seiner Klasse hat auch der<br />

neue Meriva in Sachen Wertbeständigkeit<br />

die Nase vorn. Verglichen mit seinen<br />

Wettbewerbern wie beispielsweise Citroen<br />

C3 Picasso, Ford Fusion, Kia Venga<br />

und Renault Grand Modus verliert der<br />

Rüsselsheimer weniger an Wert als seine<br />

Konkurrenten. Die Experten prophezeien<br />

dem neuen Meriva 1.4 Selection<br />

(Neupreis 15.900 Euro) nach vier Jahren<br />

einen Wertverlust von nur 45 Prozent. In<br />

Euro ausgedrückt bedeutet das, dass der<br />

100 PS starke Meriva-Eigner nach diesem<br />

Zeitraum einen Wertverlust von rund<br />

7150 Euro verkraften muss. Die Besitzer<br />

der Mitbewerber-Modelle C3 Picasso, Fusion,<br />

Venga und Grand Modus verlieren<br />

nach diesem Zeitraum um bis zu 13 Prozent<br />

mehr an Wert.<br />

Ute Kernbach<br />

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Neuer Mittelpunkt<br />

für die Kunden<br />

_ Der Opelhändler Gieraths aus Bergisch Gladbach<br />

eröffnet seinen neuen Showroom. Dabei blickt man<br />

dort mit der Marke Opel optimistisch in die Zukunft.<br />

D<br />

ie einen lieben Lebensmittel,<br />

die anderen, Opel nämlich,<br />

leben Autos. Aber die treuen<br />

Opel-Händler, die lieben ihre<br />

Marke wirklich. Da wird nicht<br />

nur mit Opel in die Zukunft geblickt,<br />

sondern auch die Zukunft geplant. Ein<br />

gelungenes Beispiel für gelebte Partnerschaft<br />

zwischen Werk und Handel<br />

lieferte jüngst einer der Opel-Traditionsbetriebe.<br />

Mit großem „Bahnhof“<br />

wurde am 16. April 2010 der neue<br />

Showroom im Autotreffpunkt Gie-<br />

Kundenzentrale: willy Gieraths (2. von rechts)<br />

mit seinen töchtern Gabriele (rechts) und<br />

Monika (links) sowie verkaufsleiter<br />

rainer lennefer am Kundencenterdesk.<br />

18 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

raths in Bergisch<br />

Gladbach eröffnet.<br />

Rund eine Million<br />

Euro investierten<br />

die Unternehmen<br />

in die neue Ausstellungshalle.<br />

Willy<br />

Gieraths, der sein Unternehmen<br />

zusammen mit seiner Frau Irmgard<br />

und den Töchtern Gabriele und Monika<br />

führt, erklärte im Verlauf seiner Eröffnungsrede,<br />

„dass große Investitionen<br />

zurzeit nicht zur Selbstverständlichkeit<br />

gehören, aber die Marke Opel hat eine<br />

große Zukunft“.<br />

Auch 2010 keinen<br />

Gang runterschalten<br />

Zur Eröffnung waren auch Bundestagsmitglied<br />

Wolfgang Bosbach, der feierlich<br />

das Eröffnungsband zerschnitt, und<br />

Bergisch Gladbachs Bürgermeister Lutz<br />

Urbach erschienen. Ebenso anwesend<br />

war Michael Klaus, Executive Direktor<br />

Marketing, Vertrieb und Aftersales von<br />

Opel, der vorab bereits zwei Modelle<br />

des neuen Merivas für die Eröffnung im<br />

Gepäck hatte. Offizieller Verkaufsstart<br />

des Meriva ist der 12. Juni 2010. Michael<br />

Klaus glaubt, dass „jetzt der richtige<br />

Zeitpunkt zum Investieren ist“. Gerade<br />

Bundestagsmitglied wolfgang Bosbach durchschnitt das Band zur<br />

Eröffnung des Autotreffpunkt Gieraths. Fotos: Kernbach<br />

im Hinblick auf die derzeitige Opel-Auftragslage.<br />

Für den Insignia werden zur<br />

Zeit Produktions-Sonderschichten gefahren<br />

und rund 120.000 Bestellungen<br />

liegen europaweit derzeit für den neuen<br />

Astra vor. Der Meriva verkörpert laut<br />

Klaus die Opel-Markenwerte: Ein Auto<br />

das fährt wie ein Großer, obwohl es sehr<br />

kompakt ist. Und dann kommt ja auch<br />

noch der Ampera, der rein elektrisch<br />

fährt, in zwei Jahren auf den Markt.<br />

Die neuen Modelle Insgnia, Astra und<br />

der Newcomer Meriva sorgen laut Willy<br />

Gieraths für weitere Impulse. Deshalb<br />

will das Familienunternehmen auch<br />

2010 keinen Gang runterschalten. Die<br />

durchweg positiven Kundenreaktionen<br />

bestätigten dem Unternehmer, dass<br />

der Bau richtig war. Die neue Halle, für<br />

deren Bau, beziehungsweise Umbau,<br />

ausschließlich Firmen aus der Region<br />

beauftragt wurden, ist neuer Mittelpunkt<br />

für die Kunden. Sie bietet Platz<br />

für rund 40 Neuwagen und ein großer<br />

Infodesk steht zu Informationszwecken<br />

und Gesprächen bereit.<br />

Bereits seit 1938 ist der Familienbetrieb<br />

Gieraths Opel-Partner. Derzeit<br />

sind 100 Mitarbeiter an den zwei Standort<br />

Bergisch Gladbach und im Stadtteil<br />

Bensberg beschäftigt. Bedingt durch die<br />

Abwrackprämie hat das Opel/Chevrolet-<br />

Autohaus im vergangenen Jahr 2500<br />

Neuwagen vermarkten können. In diesem<br />

Jahr plant das Unternehmen rund<br />

1000 Neuwagen-Verkäufe.<br />

Ute Kernbach<br />

Ein Blick auf die neue Ausstelluingshalle<br />

und einem der hoffnungsträger,<br />

der neue opel Meriva.


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nicht vermeiden lassen. Plötzlich spielt die Qualität des Fahrwerks und der<br />

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_ Im Automobildesign zeichnet sich<br />

ein Trend zum höheren Glasanteil an der<br />

Karosserie ab. Das kommt den Designern<br />

gelegen. Daneben spielt die Sicherheit eine<br />

wichtige Rolle. Denn Beschädigungen an<br />

der Fahrzeugverglasung beeinträchtigen<br />

die Karosseriesteifigkeit eines Autos und<br />

somit die Sicherheit.<br />

D<br />

ie Zeiten ändern sich. Kam der<br />

VW-Käfer der 60er-Jahre noch<br />

mit knapp 1,5 Quadratmetern<br />

Gesamtglasfläche aus, so sind<br />

es bei seinem modernen Bruder<br />

New Beetle schon rund vier Quadratmeter.<br />

Doch damit ist der Zuwachs an Fensterfläche<br />

noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

Glasflächen vermitteln dem Insassen das<br />

Gefühl von Freiraum und das einfallende<br />

Licht erzeugt eine positive Atmosphäre im<br />

Innenraum des Autos. Aus diesem Grund<br />

bauen viele Automobilhersteller Panorama-Windschutzscheiben,<br />

also Windschutzscheiben,<br />

die fließend ins Dach<br />

übergehen, sowie Panoramadächer oder<br />

komplexe Heckscheiben mit immer unterschiedlicheren<br />

Formen ein. Diese neuen<br />

Technologien eröffnen den Designern<br />

völlig neue Möglichkeiten.<br />

Neben dem Design ist auch die Sicherheit<br />

im und um das Fahrzeug ein wesentlicher<br />

Faktor. Die Automobilindustrie sieht<br />

sich daher immer stärker in der Pflicht, neben<br />

den allseits bekannten Sicherheitselementen<br />

auch die von ihr eingesetzte Automobilverglasung<br />

den neuesten Standards<br />

anzupassen. In diesem Rahmen spielt vor<br />

allen Dingen Verbundsicherheitsglas eine<br />

immer bedeutendere Rolle.<br />

Verbundsicherheitsglas<br />

besteht aus zwei Glasscheiben<br />

Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei<br />

Glasscheiben, die durch eine Kunststofffolie<br />

verbunden sind. Wenn dieses Glas<br />

zerbricht, bleiben die Splitter an der Kunst-<br />

20 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Faszination<br />

Autoglas<br />

Der Steinschlag rangiert mit über 80 Prozent<br />

an der Spitze der Schadensursachen. Nicht<br />

jeder Steinschlagschaden kann und darf<br />

repariert werden. Abhängig von Art, Ausmaß<br />

und Lage des Schadens muss laut<br />

Straßenverkehrszulassungsordnung ein<br />

Austausch erfolgen.<br />

stoffzwischenschicht haften, so dass die<br />

Glasscheibe in ihrer Struktur erhalten<br />

bleibt. Dieses Bruchverhalten ist von der<br />

Windschutzscheibe bekannt, bei der das<br />

verbundene Glas bereits seit Beginn der<br />

80er-Jahre Pflicht ist. Verbundsicherheitsglas<br />

als Rundumverglasung eingesetzt ist<br />

ein häufig unterschätztes Sicherheitselement<br />

im Fahrzeug, das die aktive und passive<br />

Sicherheit unterstützt. Im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Seitenscheiben aus<br />

Einscheibenglas bleibt eine Verbundsicherheitsglasscheibe<br />

bei Bruch in ihrer Struktur<br />

erhalten. Die einzelnen Glasfragmente<br />

haften an der Kunststoff-Zwischenschicht.<br />

Der Insassenschutz wird dadurch erhöht,<br />

da sich das Risiko bei einem Unfall teilweise<br />

oder komplett durch die Seitenscheiben<br />

hinausgeschleudert zu werden, minimiert.<br />

Da die Fahrzeugverglasung ein sicherheitsrelevantes<br />

Bauteil ist, das zur Karosseriesteifigkeit des<br />

Fahrzeugs beiträgt, ist bei einer Beschädigung der<br />

Scheibe eine unverzügliche Reparatur oder ein<br />

Austausch notwendig. Fotos: Saint-Gobain Sekurit<br />

Außerdem bietet Verbundglas Schutz gegen<br />

Einbrüche. Versuche zeigen, dass der<br />

Einbruch in ein Fahrzeug mit Verbundsicherheitsglas<br />

etwa zehn Mal mehr Zeit in<br />

Anspruch nimmt als bei einem Auto mit<br />

Einscheibenglas.<br />

Da die Fahrzeugverglasung ein sicherheitsrelevantes<br />

Bauteil ist, das zur Karosseriesteifigkeit<br />

des Fahrzeugs beiträgt und<br />

die Funktion der Airbags unterstützt, sollte<br />

bei beschädigter Scheibe unverzüglich eine<br />

Reparatur oder ein Austausch erfolgen.<br />

Selbst winzige Löcher, Kratzer oder Risse<br />

können die komplexe Struktur der Scheibe<br />

zerstören und zu einer reduzierten Steifigkeit<br />

der Karosserie führen. Zudem kann<br />

durch den Stabilitätsverlust der Scheibe<br />

auch der Beifahrerairbag an Wirkung verlieren.<br />

Wiederherstellung<br />

der Sicherheit bei<br />

einer Beschädigung<br />

Mit über 80 Prozent rangiert der Steinschlag<br />

an der Spitze der Schadensursachen.<br />

Aber nicht jeder Steinschlagschaden<br />

kann und darf repariert werden.<br />

Steinschläge können nicht repariert werden,<br />

wenn die Schadstelle größer als eine<br />

Zwei-Euro-Münze ist; der Schaden nicht<br />

mindestens zehn Zentimeter vom Rand<br />

der Windschutzscheibe entfernt ist; die<br />

Schadstelle im Sichtfeld des Fahrers liegt,<br />

das ein ein 30 Zentimeter breiter Bereich<br />

über dem Mittelpunkt des Lenkrads ist.<br />

Abhängig von Art, Ausmaß und Lage des<br />

Schadens muss laut Straßenverkehrszulassungsordnung<br />

ein Austausch erfolgen.<br />

Noch vor Jahren wurden Scheibenreparatur<br />

und Scheibenaustausch größtenteils<br />

von kleinen, regionalen Autoglasern<br />

sowie Autoglaserketten abgewickelt.<br />

Durch rückläufige Auslastung im Werkstattgeschäft<br />

greifen viele Kfz-Betriebe<br />

dieses Geschäft auf, um ihren Kunden<br />

ein komplettes Servicepaket anzubieten.<br />

Bei Fahrzeugen, die zur Reparatur in die<br />

Werkstatt kommen und eine beschädigte<br />

Scheibe aufweisen, besteht die Möglichkeit,<br />

dann das vorhandene Potenzial<br />

weiter auszuschöpfen, rät der Scheibenhersteller<br />

Saint-Gobain Sekurit. Weitere<br />

Verdienstmöglichkeiten sieht man dort<br />

in der Scheibenveredelung (zum Beispiel<br />

Folienbeschichtung) und dem Austausch<br />

von Scheibenwischern. jr.<br />

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Alles glasklar?<br />

_ Mit der Einführung verklebter Scheiben an Fahrzeugen gab es<br />

eine Entwicklung hin zu spezialisierten Werkstätten, die nur Glasreparatur<br />

und -austausch vornehmen. Bei den Kfz-Werkstätten wachsen<br />

die Bestrebungen, Anteile dieses Geschäftsfeldes zurück zu holen.<br />

M it<br />

2,69 Prozent Anteil am<br />

gesamten Pkw-Aftermarketvolumen<br />

2009<br />

von 2,03 Milliarden Euro<br />

(Endverbraucherpreise<br />

ohne Steuern) ist der Autoglasmarkt ein<br />

kleines, aber hochspezialisiertes Segment.<br />

Diese Angaben beziehen sich ausschließlich<br />

auf den Ersatzbedarfsmarkt<br />

für Autoglas (ohne Zubehör, Chemie<br />

und Lohn). Der Ersatzbedarf pro Pkw<br />

beläuft sich auf durchschnittlich 11,29<br />

Euro, wobei der Bedarf bei Pkw älter acht<br />

Jahre fast naturgemäß höher liegt (13,66<br />

Euro).<br />

Autoglas wird zum überwiegenden<br />

Teil vom Kfz-Gewerbe repariert und eingebaut.<br />

Von den Werkstätten im Händlernetz<br />

der Automobilindustrie, von freien<br />

Kfz-Werkstätten, von Karosserie- und<br />

Lackfachbetrieben und von Spezialisten,<br />

die ihr Hauptgeschäft in der Reparatur<br />

und Montage von Autoglas sehen. Die<br />

Händlernetze der Automobilindustrie<br />

sowie die freien Kfz-Werkstätten weisen<br />

zusammen rund 38.500 Betriebsstätten<br />

22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

auf. Die Anzahl der freien Karosserie-<br />

Lackierfachbetriebe beträgt rund 5000.<br />

Darüber hinaus gibt es noch rund 1700<br />

Teilefachmärkte. Wenn man davon<br />

ausgeht, dass es etwa 1000 Autoglas-<br />

Spezialisten gibt, so lässt sich allein aus<br />

dieser Verhältnismäßigkeit ableiten,<br />

dass der größte Anteil von Autoglas in<br />

dem zusammengefassten Werkstattnetz<br />

von markengebundenen und freien Kfz-<br />

Werkstätten eingebaut wird.<br />

Werkstatt oder Spezialist?<br />

Die Autoglas-Spezialisten haben seit<br />

Mitte der 80er-Jahre an Bedeutung gewonnen.<br />

Das liegt daran, dass die Ersatzverglasung<br />

seit Einführung der Verklebetechnik<br />

immer komplizierter wurde.<br />

Im Laufe der vergangenen Jahre gab es<br />

einige Bewegung im Branchenbereich<br />

Autoglas. Verglichen mit dem Stand von<br />

vor zehn Jahren hat sowohl die Zahl der<br />

Anbieter als auch die Zahl der Vermarktungssysteme<br />

zugenommen.<br />

Neben den Unternehmen, die Autoglas-Dienstleistungen<br />

regelmäßig und<br />

besonders ausloben, werden zunehmend<br />

auch branchenfremde Ketten im<br />

Autoglasmarkt aktiv. Dazu zählen A.T.U.<br />

mit 611 Betriebsstätten, pit-stop mit insgesamt<br />

363 Betriebsstätten und Vergölst<br />

mit 308 Betriebsstätten. In diesen Systemen<br />

wird Autoglas als eine unter vielen<br />

Dienstleistungen rund um die Fahrzeugreparatur<br />

angeboten. Andere Full-<br />

Service- und auch Reifen-Systeme werden<br />

zukünftig mit Sicherheit ebenfalls<br />

ihre Autoglas-Services ausbauen. Einige<br />

werden die autoglasbezogenen Arbeiten<br />

selbst ausführen, andere werden sie vergeben.<br />

Als „nur-“ Autoglas-Spezialisten<br />

gelten solche Anbieter, in deren Leistungsangebot<br />

Services rund um Autoglas entweder<br />

den alleinigen oder aber den überwiegenden<br />

Anteil an ihrem Umsatz und<br />

Marktauftritt ausmachen. Diese rund<br />

1000 Autoglasereien gruppieren sich zunehmend<br />

in Systemen.<br />

Die Player im Glasmarkt<br />

In Deutschland ist der Filialist Carglass<br />

Marktführer bei Autoglasreparatur-<br />

und -ersatz und verfügt über 260<br />

Niederlassungen. Das Netz ist nahezu<br />

Von allen Spezialisten rund um Autoglas<br />

hat es bisher nur Carglass geschafft, sich im<br />

Bewusstsein der Autofahrer wirklich zu verankern.<br />

Foto: Rinn<br />

flächendeckend, der Schwerpunkt liegt<br />

im Westen Deutschlands. Darüber hinaus<br />

werden Gebiete, die durch eigene<br />

Filialen schwächer abgedeckt sind, mit<br />

einem System von Annahmestationen<br />

ergänzt. Mit 113 Betriebsstätten gehört<br />

das Franchisesystem Novus Wintec zu<br />

den größeren Autoglasspezialisten. Eines<br />

der etabliertesten Franchisesysteme im<br />

Autoglasmarkt ist der Scheiben-Doktor.<br />

Das System existiert seit Anfang der 90er-<br />

Jahre und umfasst insgesamt 57 Betriebsstätten.<br />

Einen etwas anderen Weg als alle<br />

anderen Systeme geht KS Autoglaszentrum.<br />

Eigene Betriebe mitgerechnet umfasst<br />

das System insgesamt 194 Betriebsstätten.<br />

KS integriert ausdrücklich auch<br />

Karosseriebaufirmen und freie Mechanikwerkstätten<br />

in das System und bietet<br />

in diesen Fällen ein Shop-in-Shop System<br />

für Autoglasdienstleistungen. Das Konzept<br />

ist als „zweites Standbein“ für Werkstätten<br />

ausgelegt. Unter den Partnersystemen<br />

hat Junited Autoglas seit Anfang<br />

2004 regen Zulauf und ist auf mittlerweile<br />

185 Betriebsstätten angewachsen. Junited<br />

setzt konsequent auf die Integration<br />

von „Nur“-Autoglas-Spezialisten. Eines<br />

der Ziele von Junited besteht darin, mit<br />

Versicherern, Leasingunternehmen und<br />

Flotten Abschlüsse zu tätigen. Die Reparatursteuerung<br />

im Rahmen der Versicherungsschäden<br />

gewinnt immer stärker an<br />

Gewicht. Zu den führenden Anbietern in<br />

diesem Segment zählen die Allianz, die<br />

HUK und MotorGlass von The Innovation<br />

Group. Reiner Reparaturvermittler ist die<br />

Internetplattform „Autoglaser.de“ von<br />

Auto.net Glasinnovation GmbH. Reparaturvermittlung<br />

bedeutet: Hier werden lediglich<br />

der Reparateur und der Autofahrer<br />

über eine Plattform zusammengebracht.<br />

Dieses online-Vermittlungsportal könnte<br />

über die reine Schadenvermittlung hinaus<br />

in Richtung einer Schadensteuerungsplattform<br />

weiterentwickelt werden. Aber<br />

von all den Spezialisten rund um Autoglas


hat es bisher nur Carglass geschafft, sich<br />

im Bewusstsein der Autofahrer wirklich<br />

zu verankern.<br />

Glasgeschäft verlagert sich<br />

weg von den Spezialisten<br />

In der Praxis war und ist auch heute die<br />

Eigenmontage von Autoglas für kleinere<br />

Kfz-Werkstätten, egal ob markengebunden<br />

oder frei, kaum gewinnbringend. Zum<br />

einen kommt der Glasbruchschaden in<br />

der Werkstattpraxis zu selten vor, so dass<br />

die Anschaffung von Spezialwerkzeugen<br />

kaum wirtschaftlich ist. Zum anderen gibt<br />

es zum Teil technische Probleme, die bei<br />

weitem besser vom Spezialisten zu lösen<br />

sind, der tagtäglich mit den Materialien<br />

und den Schwierigkeiten umgeht. Aber das<br />

Glasgeschäft verlagert sich langsam aber<br />

stetig wieder weg von den Spezialisten. Die<br />

Gründe hierfür sind:<br />

- Ausweitung auf Autoglasersatz und -reparatur<br />

auf Betreiben der Autoindustrie<br />

innerhalb der Werkstattnetze der Autohersteller.<br />

- Die Teilekooperationen und der Teilegroßhandel<br />

schalten sich bei Autoglas<br />

immer stärker in die Vermarktung ein,<br />

besonders bei der Scheibenreparatur.<br />

_ Starker Verbund auch bei Glas<br />

- Die Werkstattsysteme integrieren Autoglas<br />

immer stärker in ihre Systeme.<br />

- Bei Karosserie- und Lackierfachbetrieben<br />

wächst der Druck der Versicherungswirtschaft<br />

und der Unfallmanagement-<br />

Betreiber, die Reparatur aus einer Hand<br />

durchzuführen.<br />

- Die Direktvermarktung von Autoglasdienstleistungen<br />

auf Hochfrequenzplätzen<br />

trifft nicht auf Gegenliebe der Versicherer<br />

und dürfte demzufolge seinen<br />

Zenit überschritten haben.<br />

Das Glasgeschäft soll wieder in die<br />

Kfz-Werkstätten, deshalb haben die Verbände<br />

ZDK und ZKF im vergangenen Jahr<br />

mit Autoglas plus ein System entwickelt,<br />

das die Abwicklung von Glasschäden für<br />

die Werkstätten erleichtert. Auf der anderen<br />

Seite rüstet Carglass mit Werbespots<br />

auf, um sich als Glasspezialist im<br />

Bewusstsein des Autofahrers weiter zu<br />

profilieren. Allerdings entdecken die Versicherer<br />

neben Carglass aber auch zunehmend<br />

die anderen Autoglas-Netzwerke.<br />

Je mehr Flächendeckung diese Netze<br />

erreichen, je mehr Qualitätsstandards<br />

umgesetzt werden und je einheitlicher<br />

das Pricing gegenüber den Versicherern<br />

praktiziert wird, um so besser werden<br />

sich die Autoglas-Netze neben Carglass<br />

Die europaweite Partnergemeinschaft selbstbestimmt organisierter,<br />

herstellerunabhängiger Automobilunternehmen Cars Vivendi<br />

vereint seine Markenpartner in einer freiheitlichen Markengemeinschaft,<br />

die dem Endkunden fabrikatsunabhängig qualitativ<br />

hochwertige und preisattraktive Produkte und Dienstleistungen<br />

rund um das Automobil garantiert. Laut Vorstand Paul M. Fuchs<br />

will das Cars Vivendi Autoglas-Zentrum mit Sitz in Bremen die am<br />

schnellsten wachsende Autoglas-Kette Deutschlands werden. Anhand<br />

einer Marktstudie (Benchmark) biete man beste Voraussetzungen,<br />

um am Wachstumsmarkt Autoglas aktiv eine nachhaltige<br />

Markteroberung einzuleiten, heißt es dort. Deshalb legt man dort<br />

großen Wert darauf, dass man sich von den Glas-Spezialisten ganz<br />

erheblich unterscheidet, weil die Partner und zukünftigen Verbundhändler<br />

über weiteren Zugriff auf Produkte und Dienstleistungen<br />

verfügen, über die die Autoglasstrategen nicht verfügen, wie etwa<br />

zusätzliche Einkaufsvorteile bei Ersatz- und Verschleißteilen, Zubehör<br />

und so weiter. Daher sei es wichtig, dass die Verträge dieser<br />

Franchiseunternehmen und die lange<br />

Laufzeit von bis zu fünf Jahren<br />

genauestens auf Kosten-Nutzen<br />

untersucht werden, bevor man sich<br />

festlegt. Der Cars Vivendi-Markenpartnerverbund<br />

ist nach eigener<br />

Aussage Mitglied der Kfz-Innungen<br />

in Deutschland und fordert die<br />

Autohäuser auf, gemeinsam mit<br />

den Cars Vivendi-Markenpartnern<br />

Cars Vivendi Autoglas-zentrum<br />

will die am schnellsten<br />

wachsende Autoglas-Kette<br />

Deutschlands werden.<br />

Foto: Cars Vivendi<br />

offensiv das Autoglasgeschäft anzugehen,<br />

um verlorenes Terrain zurück<br />

zu erobern. jr.<br />

www.cars-vivendi.de<br />

INFoS IN KüRzE:<br />

wolk after sales experts<br />

Die Gesellschaft befasst sich schwerpunktmäßig<br />

mit der Analyse, der Strategie- und Konzeptentwicklung<br />

und deren Umsetzung im internationalen<br />

Automotive After Sales Market. Der Gesellschaft<br />

steht ein europaweites Netzwerk von etwa 40<br />

Experten mit Aftermarket Knowhow zur Seite. Die<br />

wolk after sales expert gmbh hat aktuell die neue<br />

Studie „Werkstattsysteme“ erstellt und vermarktet<br />

den Report „Car Aftermarket Europe“. Mit dem<br />

Tool „Car Parts Calculator“ kann das Aftermarket-<br />

Volumen auch für einzelne Produkte landesspezifisch<br />

berechnet werden und bildet ein praxisnahes<br />

Vertriebssteuerungstool. Eine europäische Adress-<br />

Datenbank aller Autohäuser, System-Werkstätten<br />

und der größten IAM-Vermarkter unterstützt die<br />

Vertriebsaktivitäten.<br />

www.wolk-aftersales.com<br />

positionieren. Das System der „mobilen<br />

Autoglas-Reparatur“ mit der gebündelten<br />

Auftragsabwicklung an bestimmten<br />

Tagen in den Betrieben, wie es ATU im<br />

Speziellen praktiziert, wird für alle Ketten/Systeme<br />

zukünftig eine interessante<br />

und entwicklungsfähige Konzeptvariante<br />

bilden.<br />

Folien in Höchstqualität<br />

Helmut Wolk<br />

„Vielleicht bin ich ja<br />

morgen schon gelb<br />

oder grün ...“<br />

...schließlich kann Ihre Lieblingsfarbe<br />

mal wechseln!<br />

Immer mit der gleichen Farbe unterwegs sein, ist ja langweilig!<br />

Also wechseln Sie einfach mit BRUXSAFOL Color Change Folien die Farbe Ihres<br />

Autos – ganz ohne Lack! Und das Beste: der Originallack wird sogar geschützt!<br />

www.bruxsafol.de<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 23


technik karosserie & lack<br />

Glasklarer Durchblick<br />

_ Mit dem Gemeinschaftsprojekt „autoglas Plus“ soll<br />

das Glasgeschäft verstärkt in die Kfz-Meisterbetriebe und<br />

Karosseriefachbetriebe zurückgeholt werden.<br />

In konjunkturschwachen Zeiten ist<br />

Kreativität gefragt. Umso bemerkenswerter,<br />

dass Kfz-Betriebe und Werkstätten<br />

ihre Kunden wieder auf ihr<br />

Kerngeschäft aufmerksam machen,<br />

zu denen unbestritten auch der Austausch<br />

oder die Reparatur von Scheiben<br />

am Automobil gehört. Es versteht sich<br />

von selbst, dass sich die Werkstatt dabei<br />

auch um die Abrechnung mit der Versicherung<br />

kümmert. Eine wichtige Hilfe<br />

hierbei ist „autoglas Plus“, ein System,<br />

das sich zur neuen, starken Marke im<br />

Glasschadengeschäft des Deutschen<br />

Kfz-Gewerbes entwickelt. Bundesweit<br />

sind inzwischen mehr als 1300 Fachbetriebe<br />

Partner von „autoglas Plus“. Für<br />

dieses gemeinsame Projekt vom Zentralverband<br />

Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />

(ZDK), Zentralverband Karosserie-<br />

und Fahrzeugtechnik (ZKF) und der<br />

Akademie Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />

(TAK) ist es gelungen, die Deutsche<br />

Automobil Treuhand (DAT) als Technologiepartner<br />

zu gewinnen. Anwender<br />

von „autoglas Plus“ haben damit Zugriff<br />

auf das SilverDAT-Kalkulationssystem<br />

als Web-Applikation und können die so<br />

erzeugten, zur elektronischen Weiterverarbeitung<br />

geeigneten Daten direkt an<br />

die meisten Versicherer übersenden. Als<br />

zusätzliche Optionen stehen den Anwendern<br />

nunmehr die Abfrage der Versiche-<br />

24 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

rungsdaten über das GDV-Netz sowie des<br />

VIN-Codes zur exakten Fahrzeugidentifizierung<br />

zur Verfügung. Dadurch wird die<br />

Bearbeitung von Glasschäden nochmals<br />

erleichtert und die Regulierung verbessert.<br />

Die Nutzung von „autoglas Plus“ ist<br />

den Innungsbetrieben des ZDK und des<br />

ZKF vorbehalten.<br />

Kompetenz und Service<br />

für das Glasgeschäft<br />

„Mit `autoglas Plus´ haben wir ein System<br />

geschaffen, mit dessen Hilfe wir das Glasgeschäft<br />

verstärkt in die Kfz-Meisterbetriebe<br />

und in die Karosseriefachbetriebe zurückholen<br />

wollen. Denn die Autofahrer setzen<br />

auf Kompetenz und Service ihres Betriebes<br />

in der Nähe und vertrauen dem Fachwissen<br />

des Meisters, den sie oft persönlich kennen.<br />

In den Betrieben sollte daher alles dafür getan<br />

werden, dass die Marke `autoglas Plus´<br />

vom Verbraucher als Kompetenz- und Qualitätszeichen<br />

der Kfz-Meisterbetriebe für<br />

die Behebung von Glasschäden wahrgenommen<br />

wird“, macht Wilhelm Hülsdonk,<br />

ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister,<br />

deutlich. Deshalb sei es wichtig,<br />

dass auch alle „autoglas Plus“-Partner das<br />

Markenzeichen in der Werbung und als<br />

Signalisation an ihren Betrieben verwenden.<br />

Denn mit „autoglas Plus“ werde der<br />

Autofahrer von seinem Kfz-Meisterbetrieb<br />

Wilhelm Hülsdonk, zDK-Vizepräsident<br />

und Bundesinnungsmeister:<br />

„Mit `autoglas Plus´ haben wir ein<br />

System geschaffen, mit dessen Hilfe<br />

wir das Glasgeschäft verstärkt in die<br />

Kfz-Meisterbetriebe und in die<br />

Karosserie-fachbetriebe zurückholen<br />

wollen.“<br />

optimal unterstützt, sobald er mit seinem<br />

Glasschaden in die Werkstatt kommt. „Das<br />

beginnt bei der Schadenaufnahme und<br />

endet beim Ausgleich der Glasrechnung<br />

durch die Versicherung. Das Konzept umfasst<br />

eine moderne Softwarelösung, eine<br />

leistungsstarke Datenbank sowie hilfreiche<br />

Informationen zum Thema Glasgeschäft.<br />

Durch die Partnerschaft mit der DAT<br />

haben wir das System deutlich aufwerten<br />

können. Die Bearbeitung von Glasschäden<br />

wird dadurch nochmals erleichtert. Mit der<br />

Software `autoglas Plus – SilverDAT inside´<br />

verfügen wir über eine Internetanwendung<br />

zur schnellen, präzisen und kostengünstigen<br />

Kalkulation von Glasschäden<br />

und zur Abrechnung mit Versicherungen“,<br />

sagt Hülsdonk.<br />

Teilnehmende Betriebe sind bundesweit<br />

an dem Markenzeichen „autoglas<br />

Plus“ zu erkennen. Alle Betriebe werden<br />

in einer Datenbank erfasst, sodass Autofahrern<br />

oder auch Versicherern ein<br />

schnelles Auffinden möglich ist. Sie erhalten<br />

Informationen und Vorschläge für<br />

Marketingmaßnahmen. Zur erfolgreichen<br />

Glasschadenbearbeitung gehört nicht nur<br />

eine moderne Software, sondern auch das<br />

passende Knowhow. So bietet die TAK in<br />

Zusammenarbeit mit den Kfz-Innungen<br />

verschiedene Info-Veranstaltungen, Vorträge<br />

und Seminare zum Thema an.<br />

Peter Rodenbüsch<br />

www.autoglasplus-partner.de<br />

Wer einen Schaden an der Frontscheibe hat,<br />

sollte schnelle und fachkundige Hilfe in<br />

seiner Kfz-Werkstatt erhalten. Fotos: zDK


technik karosserie & lack<br />

Die Kunst des Austrennens<br />

_ Mit dem Wandel vom Funktions- zum Designelement vollzieht<br />

sich auch ein Veränderungsprozess beim Reparaturweg bezüglich des<br />

Frontscheibenwechsels in der Werkstatt. Heute ist hier neben<br />

entsprechendem Werkzeug auch handwerkliches Geschick gefragt.<br />

K<br />

onnte man in der Kfz-Werkstatt<br />

vor rund 30 Jahren noch<br />

mit einem dünnen Strick die<br />

Scheibe aus dem Gummi<br />

trennen und so wieder einbauen,<br />

geht das bei den geklebten<br />

Frontscheiben heutzutage schon ein<br />

wenig problematischer her. Moderne<br />

Windschutzscheiben sind beheizbar<br />

26 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

und mit Sensoren versehen, die bei<br />

Regen, Licht und Luftfeuchtigkeit reagieren.<br />

Das macht die Sache nicht einfacher.<br />

Die PUR-Direkteinglasung führt<br />

zu starken Veränderungen im Reparaturbereich<br />

und stellt hohe Anforderungen<br />

an die Montage.<br />

Zum Austrennen geklebter Scheiben<br />

steht sicher neben dem handwerklichen<br />

Geschick das dazu verwendete Austrennwerkzeug<br />

wie etwa Fein SuperCut 1.6<br />

Automotive im Fokus. „Wegen seiner<br />

exakten und schnellen Schnitte durch<br />

Oszillationstechnik ist der SuperCut bei<br />

Autoglasern sehr beliebt. Neue Zubehörsets<br />

machen das Gerät auch in der Karosseriebearbeitung<br />

von Personenwagen,<br />

Bussen und Nutzfahrzeugen vielfältig<br />

einsetzbar“, sagt Matthias Hess, Segment<br />

Manager des Elektrowerkzeugherstellers<br />

C.&E. Fein GmbH im schwäbischen Bargau.<br />

Schnitt für Schnitt<br />

Dank präziser Schnittführung ist für<br />

das Austrennen hartverklebter Kfz-<br />

Scheiben von außen nur eine Person<br />

erforderlich, die dies in weniger als<br />

zwei Minuten erledigen kann. Zuvor<br />

gilt es jedoch, die Zier- und Abdichtleisten<br />

an der Windschutzscheibe sowie<br />

die Klippse für die Abdeckung und die<br />

Scheibenwischerarme zu entfernen.<br />

Dann wird der Innenspiegel abgenommen<br />

und vorsichtig der Sensor mit Platine<br />

herausgenommen. Um Beschädigungen<br />

durch den Austrennprozess an<br />

der Fahrzeugkarosserie zu vermeiden,<br />

sollten gefährdete Stellen abgeklebt<br />

werden, raten die Experten. Dann gilt<br />

es für das SuperCut-Elektrowerkzeug<br />

das richtige Messer auszuwählen und<br />

einzusetzen (Messer vor Gebrauch<br />

schärfen). Das Fein Profi-Set Autoglaser<br />

enthält sieben Spezialmesser für<br />

das Ausglasen von Front-, Heck- und<br />

Fein-Experte Matthias Hess schärft das Messer<br />

des mit Oszillationstechnik arbeitenden<br />

SuperCut vor dem Austrennen, setzt es an der<br />

A-Säule rechts unten an und zieht es parallel<br />

zur Scheibe durch. Fotos: Rinn<br />

Seiten-Scheiben sowie ein Schärfwerkzeug<br />

und den Schlüssel für schnellen<br />

Werkzeugwechsel in einem Koffer.<br />

Danach geht es zum eigentlichen Austrennen.<br />

Dazu wird die Maschine an<br />

der A-Säule rechts unten angesetzt,<br />

das L-Messer zwischen Scheibe und<br />

Kleber eingeführt und gleichmäßig<br />

durchgezogen, ohne zu verkanten oder<br />

zu kippen. Für den unteren Bereich verwendet<br />

Hess das U-Messer, das er mit<br />

einem Abstand von fünf bis sieben Millimeter<br />

Mindestabstand flach über die<br />

Windschutzscheibe führt, um Beschädigungen<br />

an der Karosserie zu vermeiden.<br />

Dabei weist er darauf hin, immer<br />

das Messer herauszunehmen, wenn die<br />

Maschine ausgeschaltet wird.<br />

Besondere Vorsicht gilt beim Trennen<br />

am oberen Scheibenrand, um nicht<br />

den Kabelsatz des Sensors zu beschädigen.<br />

Ist die Scheibe vollständig gelöst,<br />

kann sie herausgenommen werden.<br />

Nun werden Schmutzpartikel abgesaugt<br />

und PUR-Restkleber mit dem Fein<br />

PUR- oder Klingenschaber zurückgeschnitten.<br />

Die mit dem Kleber zu versehenden<br />

Flächen der Scheibenränder<br />

werden jetzt mit einem Entfettungstuch<br />

gereinigt, bevor der Schwarzprimer<br />

aufgetragen wird. Zwischenzeitlich<br />

wird die neue Scheibe probeweise<br />

aufgelegt und auf Passgenauigkeit mit<br />

Markierungen aus Klebeband fixiert.<br />

Nach fünfzehn Minuten Ablüftzeit des<br />

Schwarzprimers wird der PUR-Kleber<br />

mit der Akku-Kartuschenpresse aufgetragen.<br />

Die Scheibe muss nun umgehend<br />

eingesetzt werden. Nach fünf bis<br />

zehn Minuten Austrocknungszeit können<br />

die Transportsicherungen beziehungsweise<br />

Fixierungen an der Scheibe<br />

entfernt werden und der Zusammenbau<br />

kann erfolgen.<br />

Gel-Sensoren wieder<br />

sicher anschließen<br />

Dabei gilt es besonderes Augenmerk auf<br />

den Zusammenbau der Sensoroptik und<br />

dem Steuergerät im Spiegelgehäuse zu<br />

legen. Dazu merkt man PMA/Tools Division<br />

an: „Fast alle Sensoren werden über<br />

einen Haltering an der Windschutzschei-


Beim Scheibenaustausch darauf achten, dass<br />

die Kleberreste entfernt werden. Der PUR-Restkleber<br />

wird mit dem PUR- oder Klingenschaber<br />

zurückgeschnitten.<br />

be befestigt. Mit Hilfe eines flexiblen<br />

Kopplungspads – meist aus speziellen<br />

Silikonverbindungen – wird eine blasenfreie<br />

optische Anbindung an die Scheibe<br />

sichergestellt. Bei einem Scheibenaustausch<br />

werden die meisten Sensoren<br />

mit Gel-Technik durch Beschädigungen<br />

der Klebefläche jedoch unbrauchbar und<br />

müssen ersetzt werden, da das Kopplungspad<br />

für gewöhnlich nicht wieder<br />

verwendbar ist.“<br />

Zur Vorbereitung der einzubauenden Scheibe:<br />

Mit einem Entfettungstuch die Scheibenränder<br />

reinigen, dann kontinuierlich den PU-Scheibenkleber<br />

mit Schwarzprimer auftragen.<br />

Abhilfe schafft hier das PMA/Tools<br />

SensorTack-Gel in Verbindung mit der<br />

SensorTack-Heizbox. Damit kann der beschädigte<br />

Sensor auch bei Minusgraden<br />

(bis minus 15 Grad Celsius) durch Auftragen<br />

eines speziell hierfür entwickelten<br />

Gels mittels Injektionsspritze repariert<br />

werden. Eine Wasserwaage im Inneren<br />

der Box sorgt dafür, dass der Sensor für<br />

die Verarbeitung perfekt ausgerichtet<br />

werden kann. Die Heizbox kann mobil,<br />

Nach zehn Minuten Ablüftzeit wird die<br />

Scheibe aufgesetzt und fixiert. Dann erfolgt<br />

der Einbau des Sensors in den Halterahmen<br />

und Klipps für die Scheibe.<br />

wahlweise bei zwölf Volt am Zigarettenanzünder,<br />

an der Batterie oder mit 220<br />

Volt betrieben werden. Alles in allem<br />

ist der Wechsel geklebter Windschutzscheiben<br />

an modernen Fahrzeugen zwar<br />

kein Hexenwerk, aber eine Reparatur mit<br />

einem hohen Maß an Fingerspitzengefühl,<br />

Knowhow und dem richtigen Spezialwerkzeug.<br />

Jürgen Rinn<br />

Viele Lackierer<br />

finden den Farbton<br />

schneller.<br />

Die direkte Darstellung des Farbtones<br />

am Bildschirm ist eine der neuen Möglichkeiten<br />

des CRplus Programmes.<br />

Mit den Modulen Preis-, Benutzer- oder<br />

Lagerverwaltung verfügen Sie über ein<br />

praxisorientiertes und schnelles Werkstattprogramm,<br />

mit einem Zugriff auf<br />

mehr als 40.000 Farbtöne.<br />

Spies Hecker – näher dran.<br />

Spies Hecker GmbH - Horbeller Straße 17 - 50858 Köln<br />

www.spieshecker.de<br />

ems-p.com


technik karosserie & lack<br />

Damit beim Scheibenwechsel<br />

nichts schief geht<br />

_ Als Spezialist für Montageteile, Zubehör und Werkzeuge,<br />

die für einen Scheibenwechsel notwendig sind, hat man bei<br />

PMA/Tools jetzt auch Trainingsvideos für den Frontscheiben-<br />

Austausch im Programm.<br />

D as<br />

Unternehmen PMA/Tools<br />

Division mit Sitz in Willich gilt<br />

als Spezialist für alle Montageteile,<br />

Zubehör und Werkzeuge,<br />

die für einen Scheibenwechsel<br />

notwendig sind. Das dort angebotene Produktprogramm<br />

reicht von Montageteilen<br />

wie Rahmen, Leisten und Profildichtungen,<br />

Klipse, Distanzstücke und Befestiger, Universalprofile,<br />

Moos- sowie Verlegeband<br />

über Werkzeuge und Zubehör. Darunter<br />

sind Hand- und Schneidewerkzeuge, Scheibenständer<br />

und Saugheber, Ombrello<br />

Scheibenversiegelung, Austrenntechnik<br />

von Fein, Schleif- und Schneidemaschinen,<br />

Kartuschenpressen, Glasreparatursysteme<br />

sowie WIS Pro-Installationssysteme.<br />

Aber auch der Bereich Sensortechnik mit<br />

Licht- und Regensensoren, SensorTack,<br />

Nachfüll-Gel, Klebeplättchen, Lösewerkzeuge,<br />

Scheibenverklebung mit System,<br />

Ökonomische<br />

Spitzentechnik<br />

28 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

PUR-Klebstoffe in Erstausrüsterqualität,<br />

Reiniger, Aktivator und Primer spielen im<br />

Portfolio eine große Rolle. Neben dem<br />

breiten Produktprogramm bietet man<br />

weitere Serviceleistungen und etabliert<br />

sich in der PMA/Tools Division auch als<br />

Partner für Wissen. So stehen persönliche<br />

Beratung, technische Unterstützung und<br />

Schulungen auf dem Programm, um die<br />

Erfahrung sowie das Knowhow an die<br />

Kunden weiter geben zu können. Damit<br />

bei Vertrieb und Einbau der Teile auch alles<br />

klappt, wird der Fachhandel auf das Sortiment<br />

hin geschult.<br />

Trainingsvideos für den<br />

Frontscheiben-Austausch<br />

Weil der Austausch von Frontscheiben<br />

bei Fahrzeugen der neuesten Generation<br />

immer komplizierter wird, hat das<br />

Unternehmen jetzt Trainings-Videos für<br />

den Aus- und Einbau von Autoglas im<br />

Programm, die genau auf Grundlage der<br />

Herstellerangaben verdeutlichen, was bei<br />

der Windschutzscheiben-Montage zu beachten<br />

ist. Denn Regen-, Lichtsensoren,<br />

Heizung, Spurassistenten, GPS- und Radioantennen<br />

sowie adaptive Fahrlichtsysteme<br />

sind heute schon fester Bestandteil<br />

der Scheiben. Das erschwert den Ausbau<br />

erheblich und so kommt es oft zu Schäden<br />

an versteckten Kabeln und Anbauteilen.<br />

Die neuen Trainings-Videos der Autoglas-<br />

Media UG zeigen den Aus- und Einbau von<br />

Autoglas für neueste Fahrzeuge und Mar-<br />

Um Fehler beim Aus- und Einbau von Autoglas<br />

im Vorfeld zu vermeiden, sollen die Trainingsvideos<br />

für den Frontscheiben-Austausch<br />

beitragen. Foto: PMA/Tools Division<br />

®<br />

STEGO<br />

Reinigungstechnik<br />

Das Austrennen von Fahrzeug-Windschutzscheiben<br />

und die Direktverglasung durch<br />

Einkleben neuer Scheiben ist eine<br />

Wissenschaft für sich. Foto: Rinn<br />

ken mit hohen Verkaufszahlen. Auf Grundlage<br />

der Herstellerangaben wird Schritt für<br />

Schritt die Windschutzscheiben-Montage<br />

gezeigt. Auf der ersten DVD (01/2010) sind<br />

folgende Fahrzeuge abgebildet:<br />

- BMW 5er Gran Turismo ab 2009<br />

- Citroen C3 Picasso ab 2009<br />

- Mercedes E-Klasse (W212) ab 2009<br />

-Toyota IQ ab 2009<br />

Auf der nächsten DVD (02/2010) sollen<br />

die Fahrzeuge Opel Astra J (ab 2009),<br />

Peugeot 3008 (ab 2009), Subaru Legacy (ab<br />

2009) und VW Polo V (ab 2009) behandelt<br />

werden. Weitere Fahrzeuge sind laut PMA/<br />

Tools Division in Planung. DVDs werden im<br />

Einzelkauf, zum Drei-Monats-Probeabonnement<br />

oder als Zwölf-Monats-Abo sowie<br />

Einzelvideos zum Download angeboten.<br />

Neue DVDs mit je vier Fahrzeugen sollen<br />

monatlich erscheinen. jr.<br />

Infos in Kürze:<br />

PMA/Tools Division<br />

www.autoglas-media.de<br />

Als einer der größten Anbieter Europas<br />

für Montage-, Zubehörteile und<br />

Werkzeuge für die Autoglasmontage<br />

wartet die PMA/Tools Division mit<br />

kompetenten Lösungen, hoher Verfügbarkeit<br />

und individuellem Service für<br />

Autoglaser, Groß- sowie Teilehändler<br />

oder Autoglas-Hersteller auf und ist in<br />

Deutschland, Europa sowie vielen weiteren<br />

Ländern vertreten.<br />

L-TEC Lacktechnik GmbH<br />

Mittelweg 13 · D-93413 Cham<br />

Tel: +49 (0)9971-760123<br />

www.lack-technik.de


Steinschläge richtig<br />

einschätzen<br />

_ Wenn es um Steinschläge in der Windschutzscheibe geht,<br />

herrscht oftmals Unsicherheit, ob repariert oder erneuert<br />

werden soll. Eine Schablone hilft, die gesetzlichen Anforderungen<br />

zu erkennen und einzuhalten.<br />

E in<br />

Steinchen – bei voller Fahrt etwa<br />

aus dem Reifen eines vorausfahrenden<br />

Lkw mit voller Wucht an<br />

die Windschutzscheibe geschleudert<br />

– und schon ist es passiert.<br />

Ein kleines Loch hat sich in die Frontscheibe<br />

gebohrt und hinterlässt einen<br />

hässlichen Krater im Glas. Heutzutage<br />

sind Steinschlagschäden nichts Besonderes.<br />

Allerdings ist vielen Autofahrern<br />

nicht bewusst, dass eben dieser kleine<br />

Steinschlag in der Windschutzscheibe ein<br />

Ticket zum Blindflug werden kann. Nicht<br />

nur, dass jede Beschädigung der Scheibe<br />

ein so genanntes Streulicht verursacht,<br />

die für Sekundenbruchteile dem Fahrer<br />

den Durchblick verwehrt. Selbst kleine<br />

sternförmige Risse können sich schnell<br />

ausbreiten und zu irreparablen Schäden<br />

führen. Der Großteil der Steinschläge<br />

verursacht begrenzte Schäden, die für<br />

gewöhnlich repariert werden können.<br />

Die Reparatur ist allerdings an strenge<br />

Vorgaben gebunden. Die Einschlagstelle<br />

darf nicht im Fernsichtfeld des Fahrers<br />

liegen und ihr Durchmesser höchstens<br />

fünf Millimeter betragen. Risse dürfen<br />

nicht mehr als fünf Zentimeter lang sein<br />

und nicht im Randbereich der Scheibe<br />

liegen, lautet die Aussage der Dekra.<br />

Außerdem darf sich die zwischen den<br />

beiden Schichten der Verbundglasscheibe<br />

liegende Folie höchstens fünf Millimeter<br />

über den eigentlichen Schaden hinaus<br />

abgelöst haben. Das wiederum muss<br />

bekannt sein und vor allem beachtet<br />

werden.<br />

Aus diesem Grund hat man bei PMA/<br />

Tools Division eine Steinschlagschablone<br />

nach den gesetzlichen Anforderungen<br />

entwickelt, die in dieser Form wohl weltweit<br />

einmalig ist. Sie wird einfach auf<br />

die Windschutzscheibe aufgelegt. Die<br />

Markierungen zeigen an, ob sich der<br />

Steinschlag innerhalb des vorgeschriebenen<br />

Sichtfeldes befindet. Weitere<br />

Hilfsmarkierungen zeigen den Abstand<br />

zur A-Säule, die maximale Risslänge und<br />

den maximal erlaubten Kraterdurchmesser<br />

an. Die Schablone<br />

ist sowohl für Pkw als auch Lkw<br />

konzipiert. Damit kann der Monteur<br />

und vor allem auch der Kunde<br />

genau erkennen, welche Anforderungen<br />

für den Austausch<br />

oder die Reparatur der Scheibe<br />

gelten. Damit wird es für den<br />

Mitarbeiter einfacher, die nötige<br />

Rechtssicherheit im Umgang mit<br />

Steinschlägen einzuhalten. Die<br />

Markierungen der Schablone aus<br />

Plexiglas sind im Siebdruckverfahren<br />

aufgebracht. jr.<br />

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Eine Scheibenreparatur schont<br />

den Geldbeutel des Kunden und<br />

ist für die Werkstatt ein lukratives<br />

Geschäft. Klarer Durchblick Schritt<br />

für Schritt geht aber nur, wenn<br />

die Reparatur den gesetzlichen<br />

Anforderungen entspricht.<br />

Foto: pma-tools<br />

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Stoß auf Stoß<br />

_ Seit Jahresanfang ist der neue<br />

AZT Bumpertest beim GDV als<br />

Testverfahren ergänzend zum<br />

Typklasseneinstufungstest in<br />

Deutschland Pflicht. Ziel des neuen<br />

Tests ist es, die Kompatibilität der<br />

Stoßfänger zu gewährleisten und<br />

Fahrzeugschäden bei typischen<br />

Auffahrunfällen zu reduzieren.<br />

D<br />

as Typklassensystem lebt, es ist<br />

ein lebendiges System“, führte<br />

Dr. Jürgen Redlich, der beim<br />

Gesamtverband der Deutschen<br />

Versicherungswirtschaft (GDV)<br />

für die Typklassenprüfung zuständig ist,<br />

bei der Vorstellung des neuen AZT Bumpertest<br />

im Allianz-Zentrum für Technik<br />

aus und merkte an: „Die Einstufungen<br />

von über 20.000 Fahrzeugen werden<br />

30 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

jährlich auf Basis realer Schadenkosten<br />

der Versicherer überprüft.“ Die Einstufungsverfahren<br />

sollen die Automobilhersteller<br />

dazu bewegen, ihre Fahrzeuge so<br />

zu konstruieren, dass Reparaturen nach<br />

Unfällen möglichst reparaturfreundlich,<br />

also kostengünstig erfolgen können.<br />

Bereits in den 80er-Jahren entwickelte<br />

das Allianz-Zentrum für Technik (AZT)<br />

einen Crashreparaturtest mit dem Ziel,<br />

die Schäden am Fahrzeug bei Auffahrunfällen<br />

zu verringern. Dieser Test bildet<br />

bis heute für die Versicherungen die<br />

Grundlage für die Typklasseneinstufung.<br />

Denn Grundlage für die Versicherungseinstufung<br />

neuer Fahrzeugmodelle ist<br />

gutes Deformationsverhalten, was sich<br />

wiederum in der Versicherungsklasse<br />

der Fahrzeuge bemerkbar macht. Da sich<br />

die meisten Auffahrunfälle im Stadtverkehr<br />

bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />

ereignen, sind Fahrzeugbeschädigungen<br />

im Front- und Heckbereich die Folge. Hier<br />

trifft es zuerst den Stoßfänger, der heutzutage<br />

aus Kunststoff gefertigt wird.<br />

Noch wenige Millisekunden trennen das<br />

zu crashende Fahrzeug von der Barriere...<br />

…dann wird das Resultat des<br />

AZT-Bumpertests ersichtlich.<br />

Foto: Allianz<br />

Auf den ersten Blick meist kaum ersichtlich,<br />

entstehen schon bei einer leichten<br />

Kollision erhebliche Reparaturaufwendungen,<br />

insbesondere, wenn die beiden<br />

Stoßfänger der kollidierenden Autos sich<br />

nicht treffen. Warum? Weil Stoßfängersysteme<br />

beim Bagatellunfall ihre Wirkung<br />

entfalten und die Kollisionsenergie<br />

aufnehmen müssen, ohne teure Bauteile<br />

zu beschädigen. Das wiederum können<br />

sie nur, wenn sie an beiden Fahrzeugen<br />

in gleicher Höhe angebracht sind. Ein<br />

ausreichender Schutz ist also nur dann<br />

gewährleistet, wenn die Stoßfänger<br />

beider Fahrzeuge kompatibel sind. Zu<br />

schmale und zu tief oder zu hoch angebrachte<br />

Querträger können dazu führen,<br />

dass sich die Stoßfänger nicht treffen und<br />

in die weichen Strukturen des Fahrzeugs<br />

abrutschen. Dann werden die Reparaturkosten<br />

zwei- bis dreimal höher sein als<br />

bei Fahrzeugen, deren Stoßfänger sich<br />

treffen und die Aufprallenergie wie vorgesehen<br />

aufnehmen.<br />

Stoßfänger müssen<br />

sich beim Unfall treffen<br />

Bereits vor drei Jahren stellte man im<br />

AZT einen so genannten Bumpertest<br />

vor, der zu Jahresanfang für alle neu<br />

auf den Markt kommenden Fahrzeuge<br />

zusätzlich zu dem üblichen Typklasseneinstufungstest<br />

verbindlich ist. Je nach<br />

Ergebnis könne sich die Versicherungseinstufung<br />

um bis zu zwei Klassen verändern,<br />

versichert man beim AZT und<br />

GDV unisono. „Mit dem AZT-Crashreparaturtest<br />

ist die Grundlage geschaffen,<br />

ein gutes Deformationsverhalten durchzusetzen.<br />

Unser Ziel muss es sein, dass<br />

sich die Stoßfänger beider Fahrzeuge bei<br />

einem Unfall treffen und ein Abgleiten<br />

Der Audi Q5 bestand den Bumbertest auf<br />

Anhieb und machte eine gute Figur mit nur<br />

leichten Beschädigungen.


Das Crahmanagement am Audi Q5<br />

funktioniert, lediglich Crashbox und<br />

Stoßfänger sind am Probanten leicht<br />

beschädigt.<br />

in die Fahrzeugstruktur verhindert wird“,<br />

erklärt Dr. Christoph Lauterwasser, Leiter<br />

des Allianz-Zentrum für Technik. Denn<br />

eine unzureichende Energieaufnahme<br />

der Stoßfänger mittels zu geringer Überdeckung<br />

bewirkt ein ungünstiges Abrutschen<br />

in der Kollisionsphase, was zu<br />

Beschädigungen weiterer Fahrzeugteile,<br />

wie etwa des Klimakondensators bei<br />

einem Frontschaden, führen kann. Bei<br />

diesem ungünstigen Reparaturverhalten<br />

rechnet man bei der Allianz-Versicherung<br />

mit Instandsetzungskosten von 2773<br />

Euro. Treffen sich jedoch die Stoßfänger<br />

beim Crash, wird das Abrutschen in der<br />

Kollisionsphase vermieden und keine<br />

weiteren Teile in Mitleidenschaft gezogen.<br />

In einem solchen Falle käme die Asssekuranz<br />

auf eine Schadensumme von<br />

nur 751 Euro.<br />

Seit Jahresanfang ist der<br />

Bumpertest scharf geschaltet<br />

Der neue AZT-Stoßfängertest wurde zusammen<br />

mit einer internationalen Arbeitsgruppe<br />

des RCAR unter der Federführung<br />

des AZT entwickelt und wird künftig international<br />

auch unter dem Namen RCAR<br />

Bumper Test eingesetzt. Das Testverfahren<br />

ist seit 1. Januar 2010 in Deutschland Bestandteil<br />

der Versicherungseinstufung und<br />

ergänzt den als Grundlage geltenden RCAR<br />

10° Strukturtest. Dazu wird das Fahrzeug<br />

mit zehn Stundenkilometern plusminus<br />

0,5 Stundenkilometer sowohl vorwärts<br />

als auch rückwärts an eine feste Stoßfängerbarriere<br />

mit energieabsorbierendem<br />

Kunststoffelement gefahren, die der Form<br />

eines typischen Stoßfängers entspricht.<br />

Bei einem Auto-Auto-Crash käme das einer<br />

Aufprallgeschwindigkeit von Tempo<br />

18 gleich. Wird der Bumpertest vorn oder<br />

hinten nicht bestanden, erfolgt die Anpassung<br />

der Ergebnisse um eine Typenklasse.<br />

Entsprechen die Ergebnisse vorne und hinten<br />

nicht den Anforderungen, sind gleich<br />

zwei Typenklassen fällig. Die Kaskoklassen<br />

spielen bekanntlich eine Hauptrolle in der<br />

Betrachtung der Unterhaltskosten eines<br />

Autos, denn die Versicherungsbeiträge<br />

sind ein wichtiger Bestandteil der Betriebskosten.<br />

Das wird sich in der künftigen<br />

Entwicklung neuer Autos auswirken, Fahrzeuge<br />

nicht nur auf die genormten Crashanforderungen,<br />

sondern auf das reale<br />

Unfallgeschehen optimal auszulegen. Eine<br />

solche Entwicklung gelingt nur durch den<br />

Einsatz innovativer Techniken und durch<br />

die sorgfältige Abstimmung aller betroffen<br />

Bauteile wie Querträger, Crashboxen,<br />

Fahrzeugstruktur und fußgängerschutzrelevante<br />

Komponenten. Daraus resultieren<br />

dann letztendlich die Minimierung der<br />

Reparaturkosten bei Unfallschäden und<br />

niedrige Versicherungskosten.<br />

Jürgen Rinn<br />

Der neue AZT-Stoßfängertest wird künftig<br />

international auch unter dem Namen RCAR<br />

Bumper Test eingesetzt. Hier werden die geometrischen<br />

Bedingungen (relevante Überdeckung<br />

der Querträger-Barriere 75 Millimeter<br />

oder Querträgerhöhe 100 Millimeter) demonstriert.<br />

Fotos: Rinn<br />

Internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft<br />

14. – 19. 9. 2010<br />

Frankfurt am Main<br />

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Reparatur mit Karosserieteilen<br />

von Prasco: Vorher (unten) und nachher,<br />

kein Unterschied erkennbar.<br />

Pass(t) genau<br />

_ Qualität steht bei Prasco an<br />

vorderster Stelle. Deshalb werden<br />

die Karosserieteile der Produktlinie<br />

Greenline weltweit von verschiedenen<br />

unabhängigen Prüfungsunternehmen<br />

auf ihre Qualität hin<br />

getestet. Wir konnten uns bei einer<br />

Anbauprobe überzeugen, dass man<br />

damit auf dem richtigen Weg ist.<br />

P<br />

asst, wackelt und hat Luft, so<br />

oder ähnlich war wohl der erste<br />

Gedanke in der Kfz-Werkstatt,<br />

wenn man früher einen Kotflügel,<br />

eine Motorhaube oder<br />

einen Stoßfänger aus dem freien Teilemarkt<br />

verbauen sollte. Das dürfte<br />

längst der Vergangenheit angehören,<br />

denn mittlerweile ist der Qualitätsanspruch<br />

der dort aktiven Anbieter<br />

an ihre Teile enorm gestiegen. Die<br />

angebotenen Teile werden entweder<br />

eigenen Qualitätsnormen oder denen<br />

von Prüforganisationen unterworfen<br />

und zertifiziert.<br />

Bei Prasco, wo man seit 20 Jahren<br />

erfolgreich den deutschen und europäischen<br />

Markt mit Karosserieteilen, wie<br />

Kotflügel, Motorhauben und Stoßstangen<br />

versorgt, werden die wichtigsten<br />

Karosserieteile seit mehreren Jahren<br />

vom TÜV in allen Punkten, vor allem aber<br />

in der Passform und Materialgüte, getestet.<br />

Die permanente Erweiterung des<br />

Produktsortiments und die stark gestiegenen<br />

Anforderungen an die Qualität der<br />

Ersatzteile machten diesen Schritt unumgänglich.<br />

Deshalb wurde die Produktlinie<br />

mit dem Namen “Greenline” ins Leben<br />

32 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Die Spaltmaße an der nachträglich<br />

eingebauten Motorhaube stimmen<br />

mit denen aus der Serie überein.<br />

gerufen, wobei ausgewählte Karosserieteile<br />

weltweit von verschiedenen unabhängigen<br />

Prüfunternehmen (wie zum<br />

Beispiel TÜV-Rheinland, Thatcham, CAPA<br />

und MQVP) auf ihre Qualität hin getestet<br />

und zertifiziert werden. Prüfkriterien sind<br />

dabei Passform, Montagefähigkeit und<br />

Materialqualität im Bezug zum Originalteil.<br />

Zusätzlich nimmt man Anbauproben<br />

an nicht verunfallten Fahrzeugen vor, um<br />

den Kunden eine Gewährleistung über<br />

die Qualität der Teile geben zu können.<br />

Greenline – geprüfte<br />

Qualitätsteile<br />

„Alle Teile werden vor der Serienfertigung<br />

einer Montageprüfung unterzogen.<br />

Der Anbau der Teile sowie das<br />

Saubere Übergänge bei den Spalten von<br />

Stoßfänger zu Kotflügel…<br />

…und vom Scheinwerfer<br />

zur neuen Motorhaube...<br />

Auch der Einbau der ursprünglichen<br />

Ziergitter am Stoßfänger und der<br />

Motorhaube passt problemlos.<br />

Endresultat entsprechen dem vergleichbaren<br />

Originalteil. Während der<br />

Produktion werden regelmäßig stichprobenweise<br />

Qualitäts- und Anbauprüfungen<br />

vorgenommen. Desweiteren<br />

führt der TÜV-Rheinland Materialtests<br />

durch.<br />

Auch die Produktionsstätten werden<br />

von den verschiedenen Zertifizierungsunternehmen<br />

geprüft und die Produktionsabläufe<br />

getestet,“ macht der stellvertretende<br />

Geschäftsführer Ludwig<br />

Sing deutlich und führt weiter aus: „Bei<br />

einem Anbautest sind immer ein TÜV-<br />

Prüfingenieur, ein Ingenieur des Herstellers,<br />

also TYG, und unser Servicemeister<br />

Markus Salewski dabei. Die Montage<br />

erfolgt genau nach Herstellervorgaben<br />

und anschließend werden Einbauzeit,<br />

Spaltmaße und die Passgenauigkeit kontrolliert.“<br />

Seit vier Jahren erfolgt bereits die<br />

Zertifizierung der Greenline-Teile durch<br />

den TÜV – mittlerweile an die 500 Teile.<br />

Dass es sich dabei aber nicht allein um<br />

die Anforderungen für den problemlosen<br />

Anbau handelt, macht Sing daran fest,<br />

dass ja im Zuge der Zertifizierung auch<br />

die Produktionsstätten sowie der Produktionsablauf<br />

kontrolliert und fortlaufende<br />

Qualitätskontrollen durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Qualitätssicherung der Produktlinien<br />

wird in allen Bereichen dokumentiert.<br />

In Labortests erfolgen Ma-<br />

…und alles in allem eine passgenaue<br />

Reparatur. Fotos: Rinn


terialprüfungen, Blechteile werden auf<br />

Korrosionsbeständigkeit sowie Lackierfähigkeit<br />

geprüft und auch die Materialgüte<br />

wird unter die Lupe genommen. Last<br />

but not least steht die Qualität der Verpackung<br />

auf der Prüfagenda. Anbauprüfungen,<br />

wie eingangs beschrieben, erfolgen<br />

europaweit an nicht verunfallten<br />

Fahrzeugen vor Ort. Dabei spielt auch die<br />

Einbauzeit der Teile eine große Rolle, die<br />

im Vergleich zur Montage eines OE-Teils<br />

gesetzt wird.<br />

Montageprüfung<br />

in der Werkstatt<br />

Dass dies alles Früchte trägt, davon<br />

konnten wir uns vor Ort in einer Werkstatt<br />

in Bönen überzeugen. An einem<br />

Opel Astra H, Baujahr 2009, wurde vom<br />

Servicetechniker Markus Salewski der<br />

Vorderwagen – bestehend aus Motorhaube<br />

und kompletten Stoßfänger –<br />

abmontiert und Anbauteile von Prasco<br />

montiert. Dabei gab es keine Unterschiede<br />

bei den Einbauzeiten wie auch<br />

der Passgenauigkeit gegenüber einer<br />

Montage mit OE-Teilen.<br />

Wenn’s mal richtig kracht.<br />

Mit dem DEKRA Schadengutachten sind Sie auf der sicheren Seite.<br />

Ihr neutraler Partner im Schadenfall.<br />

Die Spaltmaße passten und auch die<br />

beiden Ziergitter aus der Serie ließen sich<br />

problemlos einsetzen und befestigen. Allerdings<br />

fällt zur Freude des Kunden bei<br />

der Rechnungslegung für eine solche Re-<br />

Auf die Spezialisten von DEKRA ist Verlass – in jedem Fall. Jährlich erstellen wir über eine Million<br />

Schadengutachten, Sondergutachten und unfallanalytische Gutachten. Und das in ganz Europa.<br />

Mit unseren Services rund um die Schadenbeurteilung bieten wir Ihnen ein Höchstmaß an Sicherheit<br />

und Qualität – von der Ermittlung der Schadenhöhe und -ursache bis hin zur Beweissicherung und<br />

Dokumentation von Wertveränderungen.<br />

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Markus Salewski ist bei Prasco für den Kundenservice und die technische Hotline verantwortlich.<br />

Er begleitet auch die Anbauprüfungen bei den Zertifizierungen und steht bei Fragen zum Anbau<br />

oder zum Ersatzteil selbst bereit.<br />

paratur der Teilepreis wesentlich geringer<br />

gegenüber den OE-Teilen aus – und<br />

das bei gleicher Qualität.<br />

Jürgen Rinn


technik karosserie & lack<br />

D as<br />

Beheben von Karosserieschäden<br />

nach der klassischen<br />

Art hat seinen Preis. Daran<br />

wird sich in Zukunft nichts<br />

ändern. Das ist zum einen<br />

den immer hochwertigeren Stählen<br />

und Materialien an neuen Automobilen<br />

geschuldet. Zum anderen sind moderne<br />

Fahrzeuge inzwischen mit einer stetig<br />

wachsenden Anzahl von Sensoren<br />

bestückt, die innerhalb der Karosserie<br />

positioniert und unter anderem auch<br />

auf Crashs reagieren. Daher ist die klassische<br />

Reparaturmethode teilweise<br />

34 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Wenn der<br />

„Dellendoktor“<br />

kommt<br />

_ Ausbeulen ohne Lackieren ist eine Methode, die Spezialisten<br />

bereits seit Jahren anwenden. Auch die Kfz-Werkstätten sollten sich<br />

darauf einstellen, um mit dieser kostengünstigen Methode ihren<br />

Kunden mehr Service anbieten zu können.<br />

Selbst an schwer zugänglichen Stellen sind<br />

die Profis inzwischen erfolgreich. Mit Hilfe der<br />

Hebelkraft drückt der Dellendoktor eine Delle<br />

aus der Motorhaube. Foto: fix-a-ding<br />

nur noch mit erheblichem Aufwand an<br />

hochwertigen und damit teuren Spezialwerkzeugen<br />

durchzuführen, was fast<br />

zwangsläufig die Reparaturkosten in die<br />

Höhe treibt. Eine Alternative zur herkömmlichen<br />

Reparatur bildet daher die<br />

„sanfte Reparaturmethode“, die allerdings<br />

nur eingeschränkt angewendet<br />

werden kann. So zum Beispiel zum<br />

Beseitigen von Dellen oder Beulen ohne<br />

Schleifen und Lackieren. Dies sieht auch<br />

der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik<br />

(ZKF) so. „Für den Bereich<br />

Spot- und Smart-Repair erwarten wir<br />

eine stärkere Professionalisierung. Spot-<br />

Repair als Form des Dellendrückens und<br />

Smart-Repair als das Anbieten kleinerer<br />

Reparaturen im Innen- und Außenbereich<br />

des Fahrzeuges sind Marktnischen,<br />

die zur Kundenbindung genutzt werden<br />

sollten“, ist der Präsident des ZKF, Friedrich<br />

Nagel, überzeugt. Ähnlich sieht man<br />

es auch bei der fix-a-ding AG aus Aarburg<br />

in der Schweiz. Demnach ist die sanfte Art<br />

des Ausbeulens „ein Zusatzgeschäft und<br />

ein ideales Kundenbindungsinstrument“.<br />

Zudem lassen sich Gebrauchtwagen mit<br />

dieser Technik preiswert herrichten.<br />

Bis zur Hälfte günstiger<br />

So weiß man bei fix-a-ding, dass die Beseitigung<br />

von kleinen Parkremplern nach<br />

der „sanften Methode“ (ohne Lackierung)<br />

um bis zu 50 Prozent günstiger ist als die<br />

Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Geduld<br />

sind bei der sanften Reparaturmethode<br />

erforderlich. Danach ist die Delle selbst<br />

bei bester Beleuchtung nicht mehr zu sehen.<br />

Foto: Dellen Straubinger<br />

Immer mehr Werkstätten erkennen<br />

inzwischen die Vorteile der<br />

Reparaturmethode Ausbeulen<br />

ohne Lackieren.<br />

herkömmliche Reparatur. Dies trifft auch<br />

auf das Beseitigen von Hagelschäden zu,<br />

da der Lack in den seltensten Fällen beschädigt<br />

ist. Allerdings empfiehlt das Unternehmen,<br />

genau hinzuschauen. „Wenn<br />

sich das Dellendrücken über drei oder<br />

mehr Stunden hinzieht und am Ende<br />

mehr als 500 Euro kostet, ist ein neues<br />

Teil oder eine konventionelle Reparatur<br />

mit Lackaufbau günstiger“, sagt Markus<br />

Erzinger, Geschäftsführer bei fix-a-ding.<br />

„Ausgebildete Dellendrücker merken<br />

nach spätestens 15 Minuten, ob ein<br />

Schaden auf die sanfte Tour zu reparieren<br />

ist oder nicht. Insbesondere Werkstätten<br />

mit eigener Lackiererei reparieren häufig<br />

konventionell, das heißt mit komplettem<br />

Lackaufbau. Dabei ist das lackschadenfreie<br />

Ausbeulen ein lukrativer Geschäftszweig“,<br />

sagt Erzinger. Die sanfte Reparaturmethode<br />

akzeptieren inzwischen<br />

Fahrzeughersteller, Versicherungen und<br />

Sachverständige. Volkswagen sei einer<br />

der ersten Hersteller, die diese Art der<br />

Schadensbehebung als vollwertige Karosseriereparatur<br />

anerkannt hätten, erinnert<br />

sich Erzinger.<br />

Der „Dellenpapst“<br />

Immer mehr Werkstätten erkennen<br />

inzwischen die Vorteile der Reparaturmethode<br />

und suchen daher Mittel und<br />

Wege, ihre Mitarbeiter darin auszubilden.<br />

Ein gefragter Partner ist hierbei<br />

Dellen Straubinger in Simbach. Heinrich<br />

Straubinger, Geschäftsführer von Dellen<br />

Straubinger, beschäftigt sich schon seit<br />

25 Jahren mit der Technik. Inzwischen<br />

bietet Straubinger Schulungen und Fortbildungskurse<br />

an, um die Teilnehmer in<br />

die Geheimnisse der sanften Ausbeul-


technik einzuführen. „Herausdrücken<br />

lassen sich Dellen bis zu einem Durchmesser<br />

von 50 Millimetern, gleiches gilt<br />

für Beulen“, erklärt Straubinger. Und der<br />

in der Branche als „Dellenpapst“ bekannte<br />

Techniker fährt fort: „Die Delle darf<br />

keine scharfe Kante haben und der Lack<br />

muss unbeschädigt sein“. Brisant ist laut<br />

Straubinger allerdings die Beurteilung<br />

der Arbeitsqualität. Nicht nur der Anspruch,<br />

es mit jeder Delle aufnehmen zu<br />

können, spornt den Niederbayern an. In<br />

gleichem Maße kommt es ihm darauf an,<br />

mit modellspezifischen Hebeln auch an<br />

schwierigen Bauteilen, wie einem Schiebedachkasten<br />

oder in Fensterkantenbereichen<br />

von Türen, wirtschaftlich zu arbeiten.<br />

Auch neue Materialien erfordern<br />

angepasste Werkzeuge. So entstanden<br />

in Straubingers Werkstatt neben paten-<br />

Friedrich Nagel<br />

ist Präsident des<br />

Zentralverband<br />

Karosserie- und<br />

Fahrzeugtechnik (ZKF)<br />

und Inhaber einer<br />

Karosserie- und<br />

Lackierwerkstatt in<br />

Offenbach. Foto: ZKF<br />

Stärkere Professionalisierung<br />

ist gefordert<br />

Kleine Dellen und Beulen an der Karosserie werden immer<br />

häufiger durch Fachwerkstätten behoben, die sich auf diese<br />

Reparaturmethode spezialisiert haben. Wie der Zentralverband<br />

Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) dazu steht, erläutert<br />

ZKF-Präsident Friedrich Nagel: „Die Karosserie-Reparatur- und<br />

Lackier-Branche wird sich in den nächsten Jahren verändern.<br />

Wir haben bereits Spezialisten zum Beispiel im Bereich Autoglas<br />

und der Fahrzeugaufbereitung. Auch für den Bereich Spot- und<br />

Smart-Repair erwarten wir eine stärkere Professionalisierung<br />

von hierzu geeigneten Betrieben. Spot-Repair als Form des<br />

Dellendrückens und Smart-Repair als das Anbieten kleinerer<br />

Reparaturen im Innen- und Außenbereich des Fahrzeuges, sind<br />

Marktnischen, die zur Kundenbindung genutzt werden können.<br />

Geeignet sind hierzu jedoch nur Betriebe mit gut ausgebildeten<br />

und geübten Mitarbeitern. Spot- und Smart-Repair können jedoch<br />

eine konventionelle Reparatur nicht ersetzen. Gerade darin sehe<br />

ich ein Problem: Der Kunde wird in vielen Fällen nicht erkennen<br />

können, ob es sich um einen Schaden handelt, der mit Spot- oder<br />

Smart-Repair zu beseitigen ist oder eine größere Reparaturarbeit<br />

umfasst. Der Reparaturbetrieb muss deshalb in der Lage sein, jede<br />

Art von Reparaturen anzubieten.<br />

Zur selbstständigen Berufsausübung vertritt der ZKF eine klare<br />

Position: Spot- und Smart-Repairmethoden werden zwar in<br />

Schnelllehrgängen innerhalb weniger Wochen angeboten, damit<br />

ist man aber noch lange kein Fachmann. Denn je nach Art und<br />

Schwere des Schadens muss die passende Reparaturmethode zum<br />

Einsatz kommen. Aus diesem Grund sprechen wir uns klar dafür<br />

aus, dass nur Kfz- und Karosserie-Fachbetriebe die Berechtigung<br />

zur selbstständigen Gewerbeausübung haben dürfen. Dies gilt<br />

umso eher, je mehr neue Materialien und Verbundwerkstoffe zum<br />

Einsatz kommen, deren Materialeigenschaften und Reparaturmöglichkeiten<br />

der Karosserie-Fachmann beherrschen muss. Spot- und<br />

Smart-Repair stoßen hierbei sehr schnell an ihre Grenzen.“ pero<br />

tierten Profisets aus speziellem<br />

Federstahl mit<br />

besonderer Oberflächengüte<br />

ganz neue Werkzeuglinien.<br />

Insbesondere<br />

der verstärkte Einsatz<br />

von Aluminium im Fahrzeugbau<br />

erforderte<br />

dies, weil es vor allem<br />

im schlecht zugänglichen und oft nicht<br />

sichtbaren Bereich leicht zu Beschädigungen<br />

der Blechinnenseiten durch die<br />

blanken Stahlhebel kam, heißt es dort.<br />

Dellen „ausmassieren” mit der<br />

freidrehbaren Teflonkugel<br />

Zu den Neuentwicklungen von Straubinger<br />

zählt eine kugelgelagerte Teflonrolle<br />

„Roller Ball”. Dieser Roller-Aufsatz<br />

optimiert insbesondere das Wiederherstellen<br />

von Kanten in Karosserieteilen.<br />

Das Werkzeug wird entlang der „Falte”<br />

auf der Rückseite der Delle gezogen. So<br />

kann selbst in besonders schwierigen Bereichen<br />

die Ursprungsform schnell und<br />

präzise ohne zeitaufwändiges Aus- und<br />

Einbauen wiederhergestellt werden.<br />

Peter Rodenbüsch<br />

„Dellendrücken ist ein lukratives<br />

Geschäft“, weiß Markus Erzinger,<br />

Geschäftsführer bei fix-a-ding.<br />

Foto: Rodenbüsch<br />

Markus Erzinger,<br />

Geschäftsführer fix-a-ding:<br />

„Der Ausbeulmarkt wächst seit einigen<br />

Jahren kontinuierlich, zum einen wegen<br />

der generell steigenden Anzahl an Fahrzeugen,<br />

zum anderen wegen der zunehmenden<br />

Zahl von geleasten, beziehungsweise<br />

finanzierten Fahrzeugen. Diese<br />

müssen in tadellosem Zustand gehalten<br />

werden, weshalb eine Reparatur unumgänglich<br />

ist. Außerdem sind die Smart-<br />

Repair-Methoden generell als Mittel zur<br />

Kundengewinnung und Kundenbindung<br />

im Trend. Auf diesen Zug springen mehr<br />

und mehr Werkstätten auf. Auch fixa-ding<br />

ist bundesweit auf Abruf, nicht<br />

mit fixen Niederlassungen, sondern<br />

vor allem mit mobilen Dellendrückern<br />

aus dem eigenen Netzwerk während<br />

der Hagelsaison unterwegs. Unsere<br />

weit verzweigten Kontakte und Partner<br />

erlauben uns, praktisch am Tag nach<br />

einem Hagelereignis vor Ort zu sein und<br />

betroffene Autohäuser und Werkstätten<br />

mit Technikern oder organisatorisch zu<br />

unterstützen.“ pero<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 35


technik karosserie & lack<br />

Auf die sanfte Tour<br />

_ Die sanfte Reparatur-Methode ist auf dem Vormarsch, sowohl<br />

beim Karosseriewerkstoff Stahl wie auch Aluminium. Leichte Dellen<br />

werden von Karosseriespezialisten heute mit speziellem Werkzeug<br />

wieder herausgezogen, ohne dass die eingebeulte Partie<br />

anschließend lackiert werden muss.<br />

S anfte<br />

Reparaturmethoden werden<br />

nicht nur an klassischen Stahlkarosserien,<br />

sondern inzwischen auch an<br />

Leichtmetall-Karosserien mit angewandt.<br />

So verwendet zum Beispiel<br />

die Carbon GmbH mit Sitz in Eigeltingen-<br />

Heudorf das Ausbeulsystem Miracle und<br />

hat die Methode weiterentwickelt. Bei<br />

dieser Reparaturmethode werden keine<br />

Neuteile verbaut. Die zu bearbeitenden<br />

Teile werden behutsam rückverformt.<br />

Das Verfahren eignet sich für Arbeiten der<br />

Außenhaut-Instandsetzung – vom kleinen<br />

Parkrempler bis zu großflächigen Schäden<br />

an Seitenwand oder Schweller. „Miracle<br />

Alu-Repair, also Ausbeulen ohne Lackieren,<br />

ist sozusagen die Fortsetzung der bereits<br />

seit den 90er-Jahren angewendeten Klebetechnik,<br />

die zum Ausziehen der eingedrückten<br />

Karosserieteile eingesetzt werden,<br />

dort allerdings nur bei Hagelschäden oder<br />

kleinen Parkschäden. Je nach Schadensbild<br />

lassen sich mit der Klebetechnik etwa 80<br />

36 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Prozent der Deformation bereits im ersten<br />

Zug beseitigen. Dies reduziert den Aufwand<br />

in der Lackvorbereitung erheblich“,<br />

erläutert Siegbert Müller, Geschäftsführer<br />

der Carbon GmbH.<br />

Zum Ausziehen werden Pads auf<br />

die Schadstelle geklebt. Aufgrund ihrer<br />

konvexen und konkaven Auflageflächen<br />

lassen sie sich einzeln oder in Reihe in<br />

beliebiger Länge flexibel platzieren. Die<br />

Kunststoffpads sind mit je drei Zughaken<br />

und eine verzahnte Rückseite ausgestattet,<br />

um dem Spezialkleber ausreichend<br />

Halt zu bieten. „Jetzt ist Gefühl verlangt“,<br />

sagt Müller. „Wird zu viel Kraft eingesetzt,<br />

reißen die Klebepads ab oder die Delle<br />

wird überzogen. Anschließend werden die<br />

Pads mit einigen Tropfen eines Spezialreinigers<br />

abgelöst und die restlichen Arbeiten<br />

können fortgeführt werden.“ Die Carbon<br />

GmbH bietet neben dem Reparatur-Set<br />

auch Schulungen und Arbeitsunterlagen<br />

an. „Mit dem AluRepair-System erhält der<br />

Anwender alles, was<br />

zur fachgerechten<br />

Instandsetzung von<br />

Aluminiumteilen erforderlich<br />

ist“, sagt<br />

Müller. Dazu gehört<br />

auch ein MA-6-Aluminium-Schweißgerät,<br />

die Schweißpistole<br />

zum Aufschweißen<br />

der Bits mit spezieller<br />

Aufnahme, der Gerätewagen,<br />

Alu-Bits,<br />

ein Schlauchpaket,<br />

verschiedenes Zubehör<br />

und eine ausführlicheBedienungsanleitung.<br />

Mit Miracle-Zuggeräten werden die<br />

Beulen aus dem Blech herausgezogen.<br />

Fotos: Miracle<br />

Zunächst werden die Pads auf der Schadstelle<br />

sorgfältig aufgeklebt. Nach der Trockenphase<br />

wird das Hebelwerkzeug aufgesetzt, um den<br />

eingedrückten Teilbereich vorsichtig<br />

herauszuziehen. Inzwischen gibt es über 800<br />

Miracle-Partnerbetriebe, die die Klebetechnik<br />

anwenden.<br />

Die Zeitersparnis bei der Miracle-Methode<br />

ist enorm, denn die bei klassischen<br />

Karosseriereparaturen erforderlichen<br />

Aus- und Einbauarbeiten fallen weg.<br />

Zudem werden Schäden gerade auch an<br />

alten Fahrzeugen reparierbar, deren Instandsetzung<br />

auf konventionellem Weg<br />

unwirtschaftlich wäre. Und vor allen Dingen<br />

bleibt ein oft folgenschwerer massiver<br />

Eingriff in die Karosseriestruktur<br />

erspart, der nicht nur mit einer hohen<br />

Wertminderung einhergeht, sondern<br />

auch Ausgangspunkt für Folgeschäden<br />

wie verstärkte Korrosion sein kann. Nach<br />

Angaben des Unternehmens lassen sich<br />

mit der Miracle-Methode die meisten<br />

Schäden an der Karosserieaußenhaut beheben.<br />

„Ist die Fahrzeugstruktur jedoch<br />

betroffen, so kommen wir mit Miracle<br />

nicht weiter“, sagt Müller.<br />

Peter Rodenbüsch


technik karosserie & lack<br />

Die Anlage fehlt noch...<br />

_ Als Gewinnerin des Wettbewerbs „Design your car“ von Spies<br />

Hecker und der Initiative „Hallo Frau!“ konnte sich Nadja Groth aus<br />

Hannover einen Traum erfüllen.<br />

Ich mag Teufel sehr gerne“, erzählt<br />

Nadja Groth und streichelt dabei<br />

behutsam über ihren Golf V, den auf<br />

der linken Seite ein überdimensionales<br />

schlafendes Teufelchen ziert. Gerade<br />

erst wenige Wochen ist das Motiv auf<br />

dem Wagen. „Es ist schön, dass ich mir<br />

diesen Traum erfüllen konnte“, sagt die<br />

30-Jährige. Auf den ersten Blick ist klar:<br />

Das ist hier kein billiger Aufkleber, sondern<br />

Airbrush- und Lackierarbeit vom<br />

Feinsten.<br />

Der Zufall hat Groth dazu verholfen,<br />

das extravagante Design ihres Golf zu<br />

verwirklichen: In einer regionalen Wochenzeitung<br />

stieß sie auf eine Anzeige<br />

der Lackiererei Drews, die bei ihr beinahe<br />

in der Nachbarschaft ist. „Wir haben mit<br />

dem Inserat auf den Wettbewerb ´Design<br />

your car´ von Spies Hecker aufmerksam<br />

gemacht“, erzählt Inhaber Harri Luze. Das<br />

war im November vergangenen Jahres.<br />

Nadja Groth setzte sich an den Zeichen-<br />

38 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

block und brachte ihren Entwurf für eine<br />

Lackierung zu Papier. Das rote Teufelchen<br />

hat die Jury überzeugt: Groth gewann<br />

den ersten Preis – eine Lackierung im<br />

Wert von bis zu 10.000 Euro. Klar, dass<br />

Luze und sein Team den Entwurf umsetzen<br />

sollten.<br />

„Für uns war die Arbeit natürlich<br />

nicht alltäglich, wir machen hauptsächlich<br />

Unfallinstandsetzungen, Kleinschadenreparaturen<br />

und Fahrzeugaufbereitung“,<br />

berichtet Luze, der den Betrieb<br />

2005 gekauft hat und seit Anfang an<br />

Partner des Werkstattsystems Identica<br />

von Spies Hecker ist. Der 42-Jährige und<br />

sein Team begannen umgehend mit<br />

den Arbeiten – schließlich war es Ende<br />

März und Mitte April sollte der Golf auf<br />

der AMI in Leipzig am Stand von „Hallo<br />

Frau!“ stehen. Alle Anbauteile waren<br />

schnell demontiert. Den schwarzen Lack<br />

schliff das Team rundum matt. „Hätten<br />

wir nur auf einer Seite gearbeitet,<br />

wäre es Pfuscherei gewesen“, sagt der<br />

Perfektionist Luze. Als Verstärkung holte<br />

er einen externen Airbrusher ran,<br />

der das Motiv mit einem Diaprojektor<br />

auf den Wagen projizierte und präzise<br />

mit der Airbrush-Pistole auf den Untergrund<br />

brachte. Die hintere Scheibe ist<br />

ebenfalls lackiert. Zur Behandlung des<br />

glatten Untergrunds benutzt Luze einen<br />

„Making of“: Zuerst brachten die Lackierer<br />

das Weiß für die Wolken auf...<br />

Genießen zufrieden ihr Werk: Nadja Groth<br />

und Harri Luze. Foto: Vahle<br />

...danach das Rot für den Teufel...<br />

...daraus wird dann ein auf der Wolke<br />

schlafendes Teufelchen. Fotos: Luze<br />

ätzenden Primer. „Wir lackieren öfter<br />

Glas, aber es erfordert ganz akkurate<br />

Arbeit.“ Die Tage gingen ins Land. Auf<br />

Klarlackschichten folgten weitere Klarlackschichten<br />

und schließlich der letzte<br />

Schliff mit zwei weiteren Schichten Klarlack.<br />

Termingerecht stand der Golf auf<br />

der AMI. Heute glänzt der Wagen satt in<br />

der Sonne – 150 Stunden Arbeit haben<br />

sich gelohnt.<br />

Groth ist jetzt ganz besonders vorsichtig,<br />

wenn sie mit ihrem Wagen unterwegs<br />

ist. „Die Parkplatzsuche dauert<br />

erheblich länger“, erzählt sie strahlend.<br />

Schließlich will sie kein Risiko eingehen.<br />

Der Golf ist zwar jetzt ein wertvolles Unikat,<br />

täglich fahren muss er aber trotzdem,<br />

beispielsweise zu Groths Arbeitsplatz –<br />

einem Kindergarten. „Die Kinder finden<br />

den Teufel auch toll“, sagt die Hannoveranerin,<br />

die den Wagen fahren will, „bis<br />

nichts mehr geht“. Schließlich hat sie das<br />

mit ihrem vorherigen Wagen – einem<br />

Renault Twingo – auch gemacht. Er ist<br />

der Abwrackprämie zugunsten des Golf<br />

zum Opfer gefallen. Einen Teufel hatte<br />

der Twingo auch schon. Allerdings auf<br />

der Heckscheibe und nur aufgeklebt.<br />

Ganz fertig ist der Golf noch nicht,<br />

denn so ganz hinreichend empfindet<br />

Groth den von Volkswagen mitgelieferten<br />

Sound im Innenraum nicht: „Die<br />

neue Anlage liegt schon im Keller, die<br />

muss ich noch einbauen“, sagt sie.<br />

Tom Vahle


Grund zur Freude<br />

_ Das Fair Auto Repair-Konzept der<br />

Braunschweiger FleetFriend Service GmbH<br />

stärkt die Position freier Werkstätten gegenüber<br />

Versicherungen und Leasinggesellschaften,<br />

sorgt für mehr Auslastung und reduziert den<br />

Verwaltungsaufwand bei der Abwicklung von<br />

Unfallschäden.<br />

D<br />

ie Werkstatt bekommt diese Vorteile zum Nulltarif.<br />

Bisher haben die freien Werkstätten häufig das Nachsehen,<br />

wenn zum Beispiel Unfallfahrzeuge ihrer<br />

Kunden von Versicherungen oder Leasinggesellschaften<br />

abgeholt und in andere Betriebe gelenkt werden, während<br />

externe Schadensteuerer ihre Stundenverrechnungssätze<br />

kürzen und zudem Kickbacks von bis zu 12,5 Prozent in Rechnung<br />

stellen.<br />

Als Schadenmanager akzeptiert FleetFriend laut eigenem Bekunden<br />

die lokalen Stundensätze und verzichtet völlig auf Kick-<br />

Backs, weil man der Meinung ist, dass die Betriebe zur Erhaltung<br />

ihrer Wettbewerbsfähigkeit in moderne Technik investieren müssen<br />

und dafür ihre Erträge dringend benötigen. Darüber hinaus<br />

bietet das Unternehmen allen interessierten Werkstätten die kostenfreie<br />

Unfallschaden-Komplettabwicklung an. Ein Team aus<br />

Flottenexperten, Kfz-Meistern, Kfz-Sachverständigen und Rechtsanwälten<br />

(durch die Anwaltskanzlei FleetAdvokat) kümmert sich<br />

um alles außer der Durchführung der Reparatur. Das schließt die<br />

Verhandlungen mit Versicherungen und Leasinggebern sowie bei<br />

Bedarf die rechtsanwaltliche Vertretung (gerichtlich und außergerichtlich)<br />

mit ein. So gelingt es, mindestens 80 Prozent der Unfallfahrzeuge<br />

im Betrieb zu halten und die Werkstatt besser auszulasten.<br />

Zugleich wird die Werkstatt vom Verwaltungsaufwand<br />

entlastet.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit FleetFriend können freie Werkstätten<br />

darüber hinaus auch noch zusätzliche Umsatzpotenziale<br />

für sich erschließen. Erstmalig werden im FleetFriend-Konzept<br />

nämlich Werkstattkompetenz und Flottenkompetenz gebündelt.<br />

Neben den eigenen Werkstattleistungen können die Betriebe lokalen<br />

Fuhrparks jeder Größe jetzt auch ein breites Servicepaket<br />

anbieten. Darin enthalten sind umfangreiche Fuhrparksoftware,<br />

Fuhrparkbetreuung, Schadensteuerung und Fachanwälte sowie<br />

eine bundesweite Unfallschaden-Hotline. Über die Kooperation<br />

von FleetFriend mit Weber Werkstatt und Reparatur Management<br />

werden die Werkstätten zudem beim günstigen Teileeinkauf unterstützt.<br />

Der Vorteil für die Flottenbetreiber ist, dass sie praktisch alle<br />

Leistungen aus einer Hand bekommen und dabei ihre Fuhrparkkosten<br />

schnell um 20 Prozent oder mehr senken können. Da Fleet-<br />

Friend alle Aspekte des Fuhrpark- und des Schadenmanagements<br />

abdeckt, lassen sich zum Beispiel die Schadenquoten senken. Die<br />

Software FleetInform dient dabei als leistungsstarke Plattform<br />

für alle damit verbundenen Aufgaben. Das System ist für den<br />

Flottenbetreiber und für die Werkstatt derart transparent, dass in<br />

Echzeitkommunikation und Dokumentation jede Partei über alle<br />

Wege informiert ist.<br />

Ein weiterer Aspekt der Zusammenarbeit ist, dass jeder Betrieb<br />

seinen Flottenkunden über die zahlreichen Kooperationen<br />

von FleetFriend bei Bedarf ein flächendeckendes Werkstattnetzwerk<br />

in ganz Deutschland bieten kann.<br />

Glatt wie neu.<br />

Das aus 25-jähriger Erfahrung perfektionierte Know How in der sanften<br />

Ausbeultechnik wird im hauseigenen Ausbildungs- und Schulungszentrum<br />

in verschiedenen Ausbildungspaketen weitergegeben..<br />

von Dellen Straubinger ermöglicht im Unterschied zu anderen<br />

Methoden auch das „Ausdrücken” an sonst kaum zugänglichen Stellen.<br />

Mit dem Spezialwerkzeug MODULA3000 kann auch Aluminium<br />

korrosionsfrei ausgedrückt werden. Die Kosten sind bis zu 70% niedriger<br />

und das Ergebnis weit besser als bei konventionellen Methoden.<br />

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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 39


technik karosserie & lack<br />

Ausgangslage für den Einsatz des SprayMax<br />

LackRepair-Systems ist eine Reparatur,<br />

die in der Werkstatt durchgeführt werden kann<br />

und für den Kunden in einem akzeptablen<br />

Preisrahmen liegt. Foto: Kwasny<br />

Das (ganz andere)<br />

Lackiererlebnis<br />

_ Für professionelle Reparaturlackierungen im Kleinschadenbereich<br />

deckt das SprayMax LackRepair-System als ein mit Originallacken<br />

befülltes professionelles Aerosol-Beschichtungssystem den<br />

gesamten Lackierprozess ab und entspricht einer Originallackierung.<br />

B ereits<br />

in den 20er-Jahren war<br />

die Farbspraydose schon dem<br />

Patentamt bekannt, seit 1945<br />

ist sie im praktischen Einsatz.<br />

Peter Kwasny erkannte in den<br />

USA frühzeitig die Chancen des Lackierens<br />

aus der Dose, wie es dort bereits<br />

angewendet wurde. Er entwickelte das<br />

System für den Einsatz als Sprühlack<br />

weiter und führte diese Technologie<br />

1957 hierzulande ein. Mit Auto-K, dem<br />

Sprühlack aus der Dose, entstand so<br />

40 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

ein Mittel zur schnellen, einfachen und<br />

kostengünstigen Autolackreparatur, das<br />

von vielen Werkstätten, aber auch Doit-yourselfern<br />

angewendet wird. Mit der<br />

enormen Zunahme der Automobilfarben<br />

und gestiegenen Anforderungen im<br />

Reparaturlackbereich stößt die einfache<br />

Sprühdose mittlerweile an ihre Grenzen.<br />

Das gilt sowohl für die Applikation wie<br />

auch Treffsicherheit bei der Farbgenauigkeit.<br />

Ende der 90er-Jahre leitete man<br />

bei Kwasny in Gundelsheim mit der<br />

SprayMax-Lackspraydose den nächsten<br />

wegweisenden Schritt ein.<br />

Einstieg in eine<br />

neue Reparaturlack-Ära<br />

Die SprayMax-Lackspraydosen-Technologie<br />

vereint mehrere patentierte Innovationen<br />

im Bereich der Lackspraytechnik,<br />

womit Lackierergebnisse erzielt werden<br />

Vorbereitung der Schadstelle durch abdecken,<br />

spachteln, grundieren, schleifen und reinigen –<br />

bis hier erfolgt alles wie gewohnt.<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

kostenkalkulation<br />

Jetzt kommt der Farbauftrag mit Spraymax.<br />

Die Arbeitsweise ist vergleichbar<br />

zur professionellen Spritzpistole.<br />

Eine Lackierkabine und auch Lackierpistole<br />

sind hierzu nicht erforderlich. Fotos: Rinn<br />

können, die bisher nur mit einer Lackierpistole<br />

möglich waren. Mit einer normalen<br />

Lackspraydose hat diese Technologie<br />

nichts mehr gemein, sie wurde als komplettes<br />

Lackiersystem auf die Anforderungen<br />

von Werkstätten und Lackierern<br />

für die Kleinschadenreparatur entwickelt<br />

und am Markt eingeführt. Hier zielt man<br />

besonders auf Lackreparaturen im mittleren<br />

und Kleinschadenbereich ab, die<br />

damit kostengünstig machbar sind, weil<br />

der gesamte Lackierprozess – Reinigung,<br />

Grundierung, Basis- und Decklackierung,<br />

Klarlackauftrag, Beilackierung – komplett<br />

mit den SprayMax-Lackspraydosen<br />

durchgeführt wird und das ohne Abstriche<br />

zur konventionellen Lackierung<br />

mit der Lackierpistole. Möglich macht<br />

dies eine Kombination aus Treibmittelrezeptur<br />

und neuartiger Sprühkopf- und<br />

Ventil-Technologie. Dadurch wird eine


Breitstrahlzerstäubung analog einer Lackierpistole erzeugt, allerdings<br />

mit deutlich weniger Overspray. Und das macht einen erheblichen<br />

Vorteil aus, da nur noch kleine Bereiche rund um die zu lackierende<br />

Fläche abgedeckt werden müssen und beim Lackieren ein<br />

besserer sowie einfacherer Übergang erreicht wird. Mittels der drehbaren<br />

Breitstrahldüse erzielt der Anwender eine flexible Ausrichtung<br />

des Spritzbildes, sowohl vertikal als auch horizontal. Auch das<br />

wirkt sich bei der Anwendung im Kleinschadenbereich vorteilhaft<br />

aus. Im Bereich Materialeinsparung können ebenfalls Vorteile nachgewiesen<br />

werden. So sorgt der kontinuierliche Zerstäuberdruck (bis<br />

zur kompletten Entleerung der Dose) gegenüber herkömmlichen<br />

Spraydosen für eine höhere Ausbringmenge. „Mit SprayMax können<br />

bis zu 30 Prozent der Prozesskosten gegenüber einer Lackierpistole<br />

eingespart werden“, versichert Produktmanager Frank Haydt.<br />

Als weiteren Vorteil dieser Spraydosen-Technologie verweist er auf<br />

die Möglichkeit, erstmals einen Zwei-Komponenten-Lack in Form<br />

eines Aerosols zu zerstäuben. Das bedeutet im Klartext, die zwei<br />

Komponenten Lack und<br />

I N F o S I N K Ü R Z E :<br />

PETER KWASNy GMBH<br />

Die Firma Peter Kwasny GmbH wurde<br />

durch Peter Kwasny im Jahre 1964<br />

gegründet. 1957 startete er die erste<br />

Lackspray- und Lackstiftproduktion<br />

für Autos, damals noch unter einer<br />

anderen Firmierung. Im Jahr 1966 begann<br />

Peter Kwasny mit der Herstellung<br />

von Lackspraydosen am Firmensitz in<br />

Gundelsheim, wo sich noch heute der<br />

Stammsitz der international ausgerichteten<br />

Unternehmensgruppe befindet. Bis<br />

zum heutigen Tag ist das Unternehmen<br />

zu 100 Prozent in Familienbesitz. Die<br />

Peter Kwasny Unternehmensgruppe setzt<br />

ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung<br />

von Innovationsprodukten, um<br />

neue Marksegmente zu erobern. Hierfür<br />

wurden in den vergangenen Jahren<br />

mehrere Millionen Euro in das Werk<br />

Gundelsheim sowie in die Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilung investiert.<br />

Dort optimieren 20 der insgesamt 370<br />

Mitarbeiter vorhandene und entwickeln<br />

innovative neue Produkte mit hoher<br />

Fertigungstiefe in den drei Produktlinien<br />

Auto-K, Belton und SprayMax. Über 50<br />

internationale und nationale Patente<br />

gelten als Indiz für die Innovationskraft<br />

der Peter Kwasny Gruppe, was sich auch<br />

in Auszeichnungen, Teilnahmen an<br />

bedeutenden Wirtschaftswettbewerben<br />

sowie kunden- und lieferantenspezifischen<br />

Anerkennungen widerspiegelt.<br />

www.kwasny.com<br />

Der Breitstrahlsprühkopf<br />

zerstäubt die Lackpartikel<br />

sehr fein und verteilt sie<br />

auf eine größere Fläche,<br />

wodurch sich ein besserer<br />

Verlauf ergibt und „Wolkenbildung“<br />

vermieden<br />

wird.<br />

Härter, sind in einer<br />

Lackspraydose untergebracht.<br />

Dazu wurde der<br />

Härter in einem separaten<br />

Behälter in der Lackspraydose<br />

integriert.<br />

Mittels Knopfdruck wird<br />

er freigesetzt und mit<br />

dem Lackmaterial vermischt,<br />

was wiederum<br />

eine hohe Produkt- und<br />

Ergebnisqualität verspricht.<br />

Mit dem Spray-<br />

Max-System wird der<br />

Original-Reparaturlack,<br />

sei er von Dupont, Standox,<br />

Spiess Hecker, PPG<br />

oder anderen Lackherstellern,<br />

aerosolfähig<br />

und so problemlos lackierbar<br />

gemacht, ohne<br />

Lackierkabine und ohne<br />

Lackierpistole. Eine bereits<br />

mit Treibgas und<br />

spezifischen, organischen<br />

Lösungsmitteln<br />

vorbefüllte Spraydose<br />

wird durch ein spezielles<br />

Abfüllgerät mit 100m<br />

Milliliter Lack befüllt.<br />

Die Abfüllung in Dosen<br />

erfolgt mit dem eigens<br />

dazu entwickelten reinigungsfreien<br />

FillClean-<br />

Abfüllgerät, das Bestandteil<br />

des SprayMax<br />

LackRepair-Konzeptes<br />

ist. Jeder auf dem Markt<br />

befindliche Auto-Originalfarbton<br />

kann damit<br />

VDO – Eine Marke des Continental-Konzerns | Continental Trading GmbH, Sodener Str. 9, 65824 Schwalbach, Deutschland<br />

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technik karosserie & lack<br />

als wasserbasis- oder lösemittelhaltige<br />

Lackqualität sprühdosenfertig ausgemischt<br />

werden. Mit einzelnen Produkten<br />

gestartet, hat sich das SprayMax-Programm<br />

mittlerweile zum kompletten Lackiersystem<br />

an Stoßstangen, Seiten- und<br />

Anbauteilen entwickelt.<br />

Lackieren mit<br />

SprayMax ist keine Hexerei<br />

„Das Handling ist für einen geschickten<br />

und geschulten Werkstatt-Mitarbeiter<br />

keine Hexerei, sondern kann gezielt für<br />

zusätzliche Werkstattarbeiten im Lackschadenbereich<br />

eingesetzt werden“,<br />

erklärt Frank Haydt. Warum also dem<br />

Kunden nicht eine Reparaturlackierung<br />

für einen Parkrempler oder Kratzer an<br />

der Karosserie anbieten, um diese Kleinschäden<br />

kostengünstig zu beheben? Das<br />

Fill-In-System: Die vorbefüllten Auto-K Fill-In-<br />

Dosen werden mittels Lackspraydosen-<br />

Abfüllgerät mit dem gewünschten Farbton befüllt.<br />

Jeder auf dem Markt befindliche Auto-originalfarbton<br />

ist als lösemittelhaltige Lackqualität<br />

„sprühdosenfertig“ ausmischbar. Foto: Kwasny<br />

42 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

sorgt sowohl für Werkstattauslastung<br />

und Ertrag und zeugt von Kompetenz<br />

und Kundenbindung. Gerade im Bereich<br />

der Kleinschäden für Ausbesserungen<br />

und Reparatur zeichnet sich ein zunehmender<br />

Bedarf ab, auf den es in der Werkstatt<br />

eine Antwort zu finden gibt. Und<br />

die sieht man im Hause Kwasny ganz klar<br />

im SprayMax-LackRepair-System, das aus<br />

den drei Modulbausteinen LackRepair-<br />

Koffer, LackRepair-FillClean-System und<br />

Das Resultat kann sich sehen lassen, eine<br />

professionelle Reparaturlackierung, die zu<br />

einem Preis um die 200 Euro angeboten<br />

werden kann.<br />

Lackrepair-Mini-Mischsystem besteht.<br />

„Damit kann die Werkstatt problemlos<br />

mit einem SprayMax-Koffer in diese Lackiertechnologie<br />

einsteigen, sich weiterentwickeln<br />

und mit den beiden anderen<br />

Modulen dieses Geschäftsfeld ausweiten“,<br />

rät der Produktmanager.<br />

Dabei gibt er zu verstehen, dass man<br />

den Anwender keineswegs mit den Produkten<br />

alleine lasse, sondern verstärkt<br />

auf praktische Schulungen setze. So<br />

fanden allein im vergangenen Jahr über<br />

60 Kundenschulungen mit praktischer<br />

Anwendung vor Ort statt. „Das Schulungskonzept<br />

wird weiter ausgebaut,<br />

auch neue Schulungsvideos kommen<br />

zu den bereits vorhandenen hinzu“, versichert<br />

Haydt. „Um jedoch Vorurteile<br />

oder Einstiegshemmungen abzubauen,<br />

muss man einfach einmal das SprayMax<br />

LackRepair-System selbst angewendet<br />

haben. Das erleben wir auf Hausmessen<br />

oder Vorführungen immer wieder, denn<br />

dann sind die meisten davon begeistert“,<br />

weiß der Produktmanager zu berichten.<br />

Jürgen Rinn<br />

P R o D U K T M E R K M A L E :<br />

SPRAyMAx LACKREPAIR<br />

SySTEM<br />

Das LackRepair-System ist ein von der<br />

Automobilindustrie und Lackherstellern<br />

anerkanntes Reparatursystem mit….<br />

* Spezifische Sprühkopf-, Ventil- und<br />

Treibmittel-Technologie<br />

* Zwei-Komponenten-Technologie:<br />

Lack und Härter in einer Dose<br />

* Breitstrahlzerstäubung und<br />

geringes overspray<br />

* Hoher Zerstäuberdruck bis zur<br />

kompletten Entleerung der Dose<br />

* Professionelle Lackierergebnisse,<br />

wie mit einer Lackierpistole<br />

Vorteile:<br />

- Enge Zusammenarbeit mit den<br />

führenden Lackherstellern<br />

- Vielfältige Anwendungsbereiche (Pkw,<br />

Nfz, Bau-/Landmaschinen, Anlagen,<br />

Bahn, Flugzeuge…)<br />

- Keine ortsabhängigkeit, mobil<br />

und flexibel einsetzbar<br />

- Unabhängigkeit von Lackierkabine,<br />

Lackierpistole und Druckluftanschlüssen<br />

- Komplette Rüst- und Reinigungszeiten<br />

entfallen<br />

- Schnelle, kostengünstige und<br />

ergebnissichere Verarbeitung<br />

Modulbausteine:<br />

* LackRepair-Koffer: 2K Premium- und<br />

1K Basic-Version<br />

* LackRepair-FillClean: Reinigungsfreies<br />

Abfüllgerät für Lacksprays<br />

* LackRepair-Mini-Mischsystem:<br />

Wasserbasislacke in Farbtonfläschchen


_ Kleine Lackschäden als Chance sehen<br />

_ Wir sprachen mit Dr. Karlheinz<br />

Dickerhof, dem Geschäftsführer<br />

Vertrieb bei der Peter Kwasny GmbH,<br />

über den Markt in der Kleinschadenreparatur,<br />

der Anwendung von<br />

SprayMax in der Kfz-Werkstatt,<br />

dem modularen Aufbau des<br />

Lackiersystems sowie weiteren<br />

Anwendungsgebieten.<br />

Das Gespräch führte Jürgen Rinn.<br />

<strong>amz</strong>: Herr Dickerhof, aus welchen Aspekten<br />

heraus entstand das SprayMax<br />

LackRepair System?<br />

Dickerhof: Durch die Komplexität der neuen<br />

Farbtöne ist der DIY immer weniger in<br />

der Lage, die Farbtöne selbst zu reparieren.<br />

Es kommt zu einer Verlagerung hin<br />

zum preiswerten Dienstleister, zurück zur<br />

Werkstatt. Das SprayMax Kleinschaden<br />

-Reparatursystem wurde entwickelt und<br />

ausgebaut, um diesen Markt- und Anwenderanforderungen<br />

sowohl in Bezug auf<br />

Professionalität, Qualität, Schnelligkeit<br />

und Kostengesichtspunkten entgegen zu<br />

kommen.<br />

<strong>amz</strong>: In welcher Größenordnung schätzen<br />

Sie den Bedarf an Kleinschadenreparaturen<br />

hierzulande ein?<br />

Dickerhof: Gemessen am Rückgang der<br />

original Farbtöne in Spraydosen, vertrieben<br />

durch die Automobilhersteller und<br />

Händler, sprechen wir in Europa über eine<br />

Menge im zweistelligen Millionenbereich.<br />

Praktisch jedes zweite Auto hat irgendwo<br />

einen kleineren Lackschaden, der über<br />

das SprayMax-System behoben werden<br />

könnte.<br />

<strong>amz</strong>: Ab wann macht es für eine Kfz-<br />

Werkstatt Sinn, sich dem Geschäftsfeld<br />

der Kleinschaden-Lackreparatur zuzuwenden?<br />

Dickerhof: Immer, unabhängig von Firmengröße<br />

oder Werkstattdurchlaufmengen,<br />

da das Lack-Kleinschadenrepartur-<br />

Geschäft zusätzliche Deckungsbeiträge<br />

und Zusatzverdienste erwirtschaftet, das<br />

Cross-Selling steigert, die Werkstattauslastung<br />

erhöht und gleichzeitig eine bessere<br />

Profilierung und höhere Kundenbindung<br />

ermöglicht.<br />

<strong>amz</strong>: Könnte eine Werkstatt sofort mit<br />

der Reparatur von Kleinschäden durchstarten,<br />

wenn sie sich für das SprayMax<br />

LackRepair System entschieden hat?<br />

Dr. Karlheinz<br />

Dickerhof ist<br />

Geschäftsführer<br />

Vertrieb für den<br />

Profi-Bereich bei<br />

der Peter Kwasny<br />

GmbH und gilt als<br />

Wegbereiter des<br />

SpayMax Lack<br />

Repair Systems.<br />

Foto: Rinn<br />

Dickerhof: Ja, ein durchstarten aus dem<br />

Stand ist durch das modular aufgebaute<br />

SprayMax-System möglich. Die Werkstatt<br />

kann je nach der vorhandenen personellen<br />

Situation und der individuellen<br />

Ausstattung und den gesetzten Zielen<br />

anfangen. Lackierkenntnisse sind aber<br />

notwendig.<br />

<strong>amz</strong>: Wie ist der modulare Aufbau des<br />

SpayMax LackRepair Systems zu verstehen?<br />

Dickerhof: Für die Schadensbearbeitung<br />

besteht der modulare Aufbau aus dem<br />

professionellen SprayMax-Lackspraydosen<br />

System, dem reinigungssfreien Fill-<br />

Cleangerät für die Abfüllung der jeweiligen<br />

Basis- und Decklacke in vorbefüllte<br />

Lackspraydosen und dem Minimischsystem,<br />

welches ein Ausmischen der Wasserbasislacke<br />

ermöglicht. Somit kann<br />

die Werkstatt exakt auf ihre Ausgangs-<br />

und Zielsituation gerichtet, die Module<br />

für ihren individuellen Fall zusammenstellen.<br />

Wobei sie hierbei auch auf die<br />

unterstützende Funktion des Handels<br />

ebenso zurückgreifen kann.<br />

<strong>amz</strong>: In welchen weiteren Anwendungsgebieten<br />

kommt das SpayMax LackRepair<br />

System zum Einsatz?<br />

Dickerhof: Neben der Lackreparatur bei<br />

Pkw und Nfz findet das SprayMax 1K- und<br />

2K-Lackspraydosen System große Anwendungsbereiche<br />

und Nachfrage in der<br />

Industrie, Gewerbe und Handwerk, also<br />

überall dort, wo Kleinschäden preiswert<br />

mit einem professionellen Lackierergebnis<br />

repariert werden, oder hochwertige Wartungsarbeiten<br />

durchgeführt werden müssen.<br />

Denken Sie beispielsweise an Flugzeuge,<br />

Windkraftanlagen, Seilbahnen,<br />

Yachten, Schienenfahrzeuge, landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge, Baumaschinen,<br />

Konstruktionen und so weiter.<br />

<strong>amz</strong>: Herr Dickerhof, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

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technik karosserie & lack<br />

Prozess<br />

sicher<br />

_ Der neue Wasserbasislack Hi-TEC von Spies Hecker wird bei<br />

BMW Müller in Leipzig für Spot Repair, Lackreparatur und<br />

Mehrfarbenlackierung eingesetzt.<br />

K leine<br />

Lackschäden schnell und<br />

kostengünstig reparieren –<br />

immer öfter wird nach der<br />

Reparaturmethode Spot Repair<br />

gefragt. Die Lackreparatur<br />

auf kleinen Flächen hat ihre Chancen<br />

im Neugeschäft, stößt aber auch an<br />

Grenzen. „Es kommt darauf an, wie die<br />

Lackiertechnik eingesetzt wird“, meint<br />

Torsten Stahlberg, Technischer Leiter<br />

beim Reparaturlackhersteller Spies<br />

Hecker und stellt klar: „Die Lackierung<br />

darf maximal so groß sein wie ein DIN<br />

A4-Blatt. Außerdem kann der Lackierer<br />

die Methode ausschließlich an stehenden<br />

Fahrzeugflächen ausführen.“ Spot-Zonen<br />

sind: Stoßfänger (Front und Heck), die<br />

unteren Bereiche von Kotflügeln, Türen<br />

und hinteren Seitenteilen (bis zur Höhe<br />

der Zierleiste). Tabu hingegen: Motorhaube,<br />

Kofferraumtür oder Dach.<br />

Mehr Leistung bei Spot- und<br />

Reparaturlackierung<br />

„Mit dem neuen Spies Hecker Wasserbasislack<br />

Permahyd Hi-TEC 480 lässt<br />

sich die Spot-Lackierung noch leichter<br />

durchführen“, betont Stahlberg. Eine<br />

Erfahrung, die seiner Meinung nach<br />

Lackierer in der Praxis bestätigen. Seit<br />

Anfang dieses Jahres setzt Mike Bühl in<br />

der Lackierabteilung von BMW Müller in<br />

Hat’s Arbeit gehagelt?<br />

Unsere Hagel-Spezialisten sind für Sie da.<br />

Hagel-Hotline 00 800 800 33553<br />

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44 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Ausschleifen der Schadstelle mit<br />

dem Excenterschleifer und<br />

Vorbereiten der Einblendzone.<br />

Leipzig den Spies Hecker Wasserbasislack<br />

als einer der bundesweit ersten Betriebe<br />

ein. „Für uns bedeutet das neue Produktsystem<br />

vor allem eine Erleichterung<br />

der Prozessabläufe, das sorgt für noch<br />

mehr Verlässlichkeit“, stellt der 35-Jährige<br />

fest. „Die Applikation des Produktes<br />

ist einfach. Auch bei dem Einsatz verschiedener<br />

Lackierer wird immer wieder<br />

ein nahezu identisches Lackierergebnis<br />

erzielt.“ Dies gelte sowohl für die Spot-<br />

als auch Reparaturlackierung, macht er<br />

deutlich. Obwohl jeder Lackierer mit seiner<br />

eigenen Handschrift appliziert oder<br />

unterschiedliche Spritzpistolen nutzt,<br />

erreichen die Leipziger das gleiche Finish,<br />

heißt es dort. „Kaum zu glauben, aber<br />

das Material gleicht die Unterschiede in<br />

der Handhabung einfach aus.“ Damit arbeitet<br />

Mike Bühl prozesssicherer, gibt er<br />

zu verstehen.<br />

Treffsicher zum Farbton, auch<br />

bei der Mehrfarbenlackierung<br />

Die Lackierprofis in Sachsen weisen auf<br />

das flexible Handling vor allem bei der<br />

Mehrfarbenlackierung hin. Durch die<br />

Härterzugabe sei der Wasserbasislack variabel<br />

in der Anwendung, Drei-Schicht-,<br />

Innenraum- oder Designlackierung, das<br />

System biete mehr Flexibilität. „Durch die<br />

Zugabe des Härters zum Wasserbasislack<br />

FIX-A-DING AG | CH-4663 Aarburg/Olten<br />

Tel. +41 (0)62 787 10 20 | www.fix-a-ding.ch<br />

Ausmischen des Farbtons mit CRplus, dem<br />

Spies Hecker Farbtonsuchprogramm.<br />

Grundieren gemäß anwendungstechnischer<br />

Information.<br />

Einlackieren, Trocknung und Finish:<br />

Polieren nach ausreichender Trocknung.<br />

Fotos: Spies Hecker<br />

sind Bereiche wie Kofferraumboden oder<br />

Motorinnenraum schnell im passenden<br />

Farbton lackierbar“, beschreibt Mike Bühl<br />

das Prinzip. Die Farbtonreproduzierbarkeit<br />

empfindet er insgesamt als präzise.<br />

„Die Übertragbarkeit vom Musterblech<br />

zur Lackierung der Reparaturstelle passt<br />

exakt“, lautet seine Erfahrung. Als weiteren<br />

Kundennutzen nennt Stahlberg:<br />

„Bei der Applikation im Innenraum sorgt<br />

Hi-TEC für Materialeinsparung, da auf<br />

Klarlack verzichtet werden kann. Durch<br />

den geringeren Aufwand wird Arbeitszeit<br />

eingespart.“ jr.


Den richtigen<br />

Farbton<br />

finden<br />

_ Das Glasurit Ratiop Scan II<br />

kann mit hervorragender<br />

Messgenauigkeit und einem<br />

umfangreichen Service-Paket<br />

beim Test von Farbtonmessgeräten<br />

des Instituts für Fahrzeuglackierung<br />

(IFL) punkten.<br />

A nhand<br />

der Messung kann die<br />

Rezeptur frei erstellt werden. Das<br />

Hinterlegen von Mischformeln<br />

sei hier nahezu unnötig, lässt<br />

man beim Hersteller verlauten.<br />

Zudem mache die hohe Farbtongenauigkeit<br />

es häufig möglich, bei liegenden Teilen,<br />

wie Hauben und Dächern, direkt auf Kante<br />

zu lackieren. Wie enorm die Vorzüge des<br />

Ratio Scan II in der Praxis sind, zeige sich im<br />

direkten Vergleich mit den CPS-Farbpaspeln.<br />

Ihr Einsatz ist sehr einfach und schnell.<br />

Für gewöhnlich sind keine zusätzlichen<br />

Aufspritzmuster oder Nuancierarbeiten<br />

notwendig. Die wachsende Farbton- und<br />

Effektvielfalt in den Decklacken erschwert<br />

jedoch die Farbtonfindung, und das Risiko<br />

von Abweichungen zur Werkslackierung<br />

steigt. Auch hier soll es im Vergleich zum<br />

CPS einen deutlich reduzierten Zeitbedarf<br />

aufweisen und darüber hinaus erübrigt<br />

sich häufiges Ausmischen.<br />

Einfach rangehen,<br />

messen – fertig<br />

Vom Potenzial des Glasurit Ratio Scan II<br />

konnte sich seit über zehn Monaten die<br />

brandenburgische Firma Egerland in Neuseddin<br />

überzeugen. Das mobile Farbtonmessgerät<br />

ist nach deren Angaben täglich<br />

im Einsatz. Thomas Kopsch, ausgebildeter<br />

Farb- und Lackiertechniker, ist bei Egerland<br />

für die Farbtonmessung mit dem Ratio<br />

Scan II zuständig und wurde durch Glasurit<br />

UMSATZ-RENNER von<br />

Mehr Infos unter: 0 75 61 / 9 83 44-0 oder www.atera.de<br />

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Ihnen Top Qualität Made in Germany Germany. . Die Vielzahl von AusAus- zeichnungen spricht für sich.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Mutet fast schon magisch an, das Glasurit<br />

Ratio Scan II ermittelt schnell und präzise den<br />

richtigen Farbton. Fotos: Glasurit<br />

zwei Tage lang vor Ort geschult. „Einfach<br />

rangehen, messen – fertig!“, beschreibt er<br />

die Bedienung des Geräts. Der Vorteil der<br />

Arbeit mit dem Messgerät liegt für ihn auf<br />

der Hand: „Die Farbtonfindung ist damit<br />

einfach schneller. Der Computer zeigt mir<br />

den optimalen Farbton samt Mischformel<br />

und CPS-Paspel an. So kann ich es mir sparen,<br />

mögliche Varianten auszumischen.“<br />

Zeigt das Ampelsystem mal einen Farbton,<br />

der nicht hundertprozentig passt, wird die<br />

Formel im Computer einfach nachberechnet.<br />

Das CPS wird nur noch herangezogen,<br />

sofern Teile auf Stoß lackiert werden sollen.<br />

Auch Kopschs Chefin zeigt sich zufrieden.<br />

„Das Glasurit Ratio Scan II hat uns<br />

schon viel Zeit und Geld gespart“, sagt<br />

Karin Migowski, Leiterin der Lackiererei<br />

und erklärt: „Damit ist Kollege Kopsch in<br />

zehn Minuten fertig.“ Auf das Ergebnis<br />

sei Verlass, gibt sie zu verstehen. „Bei den<br />

Unifarbtönen kann man jetzt häufiger auf<br />

Stoß lackieren, wo man<br />

früher beilackieren<br />

musste“, freut sich Thomas<br />

Kopsch. Die letzte<br />

Kontrolle am Auto lässt<br />

er sich jedoch nicht<br />

nehmen. jr.<br />

Zwei Tage intensiver Schulung vor Ort bietet<br />

Glasurit an. Einzigartig ist die Verwendung<br />

neuronaler Netze im Korrekturprogramm des<br />

Glasurit Ratio Scan II. Das bedeutet, die Software<br />

lernt selbstständig.<br />

Jetzt<br />

einsteigen!


technik karosserie & lack<br />

Werkstattsystem für<br />

Lackierbetriebe<br />

_ Die Karosserie- und Lackgroßhändler der Carat bieten mit<br />

Carcolor ein neues markenunabhängiges Werkstattsystem.<br />

In das neue Werkstattsystem Carcolor<br />

fließen 20 Jahre Erfahrung der Carat<br />

mit Werkstattsystemen ein. Das neue<br />

System spricht sowohl den freien<br />

Karosserie- und Lackierbetrieb sowie<br />

Vertragswerkstätten mit angeschlossener<br />

Lackierabteilung an. Es unterstützt<br />

die Betriebe in der Ansprache<br />

von Autofahrern sowie Fuhrpark- und<br />

Unfallschaden-Kunden. So kann der<br />

Werkstattpartner auf Mailings für die<br />

verschiedenen Zielgruppen zurückgreifen,<br />

desweiteren stehen ihm Anzeigenvorlagen,<br />

Kundenflyer, Werbepakete<br />

und weitere Leistungen zur Verfügung.<br />

_ Moderne Wege zum perfekten Farbton<br />

In der Fahrzeuglackierung steigen die<br />

Anforderungen – zum einen an die Ausstattung<br />

mit modernen Informationstechnologien,<br />

zum anderen an die Mitarbeiter,<br />

die diese nutzen. Das Suchen<br />

von coloristischen Informationen für<br />

Anbauteile-Farben und Formeln in gedruckten<br />

Unterlagen ist mittlerweile ein<br />

Wettbewerbsnachteil. Waren früher die<br />

Informationen eindimensional, sind die<br />

heutigen Suchanfragen miteinander verknüpft:<br />

Beginnend mit der Farbtonsuche,<br />

Messung, Formelsuche und Korrektur bis<br />

hin zum Einwiegen unterstützen moderne<br />

EDV-Programme den Fahrzeuglackierer.<br />

Die Programme können immer mehr<br />

und werden immer komplexer – und oft<br />

verbergen sich zahlreiche Informationen<br />

links und rechts des Weges. Um diese<br />

möglichst effizient nutzen zu können,<br />

bietet der Wuppertaler Lackhersteller<br />

Standox neue zeitgemäße Coloristik-Se-<br />

46 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Bei der Signalisation seines Betriebes<br />

unter Carcolor kann er auf umfangreiche<br />

Werbetechnik-Elemente zurückgreifen.<br />

Geschäftsformulare im Carcolor-Design<br />

kann der Werkstattpartner direkt über<br />

das Extranet ordern, auch Arbeitskleidung<br />

steht bereit. Für die Kundenmobilität<br />

kann die Werkstatt auf das günstige<br />

Leasingangebot des Werkstattersatzwagens<br />

zugreifen.<br />

Aber nicht nur Autofahrer, sondern<br />

auch Transporterfahrer und somit oftmals<br />

ganze Fuhrparks, kann ein Carcolor-Partner<br />

unterstützen. Hierzu dient<br />

das Leistungsspektrum XL-Transporter.<br />

minare an. Dabei kann jeder Seminarteilnehmer<br />

in einer zweitägigen Schulung<br />

am Laptop alle Finessen der elektronischen<br />

Formelfindung in Theorie und<br />

Praxis trainieren.<br />

Von der Messung am Fahrzeug über<br />

den Datentransfer zum PC, die Auswahl<br />

der Mischformel und die Anzeige des<br />

Farbtons als digitale Farbpaspel am Bildschirm<br />

bis zum Formel-Download aus<br />

der Standox-Farbtondatenbank via Internet<br />

bietet der Kurs das notwendige<br />

Knowhow. Der geübte Einsatz von Genius<br />

und Standowin spart nicht nur wertvolle<br />

Arbeitszeit, er liefert mit exakten Farbtonlösungen<br />

auch die Voraussetzung für<br />

unsichtbar ausgeführte Reparaturen.<br />

Kleine Gruppen mit genügend Zeit für<br />

Theorie und Praxis – das zeichnet die<br />

Standox-Coloristik-Seminare aus.<br />

Foto: Standox<br />

Um den Kunden mobil zu halten, können<br />

die Carcolor-Partner auf einen<br />

Werkstattersatzwagen zugreifen.<br />

Foto: Carat<br />

Mit den dort vorgegebenen Bausteinen<br />

kann die Werkstatt gezielt auf diese<br />

Kundengruppe zugehen. Auch die Umsatzausweitung<br />

in Form von weiteren<br />

Geschäftsfeldern unterstützt das System<br />

– beispielsweise durch eine Vereinbarung<br />

mit dem Räderhotel 4Wheels oder durch<br />

den Klimaservice. Zum Einstieg steht ein<br />

Startpaket mit einer Fahne, Leistungstafel<br />

und Anzeigenvorlagen zur Verfügung.<br />

Ebenso werden die Partner auch in<br />

technischer Hinsicht unterstützt. Durch<br />

die Tools von Easy Work kann sich die<br />

Werkstatt in vielerlei Hinsicht informieren.<br />

Der Elekat erleichtert die Teileidentifikation<br />

sowohl für den Pkw- als auch<br />

Nkw-Bereich. Direkt vom Elekat kann mit<br />

COSy das Ersatzteil online sofort beim<br />

Händler bestellt werden. Ein weiteres<br />

Tool aus der Gruppe von Easy Work ist<br />

der Elekat plus mit seinem Auftrags-und<br />

Fakturiermodul. Elekat plus verfügt auch<br />

über eine Schnittstelle zu den wichtigsten<br />

Schadenkalkulationsprogrammen. Eine<br />

besonders wichtige Komponente in der<br />

zukünftigen Reparaturentwicklung ist<br />

der Bereich Elektronik. Aufgrund der Zusammenarbeit<br />

mit namhaften Diagnoseherstellern,<br />

wie zum Beispiel AVL und<br />

Gutmann, unterstützt die Carat auch<br />

hier den Werkstattpartner.<br />

www.carcolor-werkstatt.de<br />

Für 2010 sind zunächst zehn Workshops<br />

im Standox-Trainingscenter in<br />

Wuppertal geplant. Um optimale Lern-<br />

und Übungsbedingungen für alle zu<br />

schaffen, ist die Teilnehmerzahl begrenzt.<br />

Interessenten wenden sich bitte an ihren<br />

Standox-Fachberater.<br />

www.standox.de


_ Folie statt Farbe<br />

_ Einfach, wirkungsvoll und kostengünstig: Color Change Folien<br />

als Alternative zum Umlackieren von Fahrzeugen.<br />

E s<br />

gibt sie schon seit Jahren, doch in<br />

jüngster Zeit finden Color Change<br />

Folien zunehmend mehr Anhänger,<br />

weil die hochwertigen Folien ohne<br />

aufwändiges Lackieren die Farbe<br />

eines Fahrzeugs jederzeit beliebig verändern<br />

können. Das dürfte sowohl für Privatleute,<br />

aber besonders bei Geschäftsautos<br />

eine interessante Alternative zur Veränderung<br />

des Fahrzeug-Outfits sein. Denn die<br />

Nutzung von Color Change Folien bietet<br />

eine kostengünstige und werterhaltende<br />

Methode, Fahrzeuge mit den Unterneh-<br />

mensfarben und dem gewünschten Corporate<br />

Design zu versehen. Deshalb sind<br />

die Folien dazu geeignet, ganze Firmenflotten<br />

im einheitlichen Erscheinungsbild<br />

zu präsentieren. Dafür werden sämtliche<br />

Farben als Color Change Folie angeboten.<br />

Beim Wiederverkauf können die professionell<br />

verlegten Folien rückstandsfrei entfernt<br />

werden, und der unversehrte Originallack<br />

kommt wieder zum Vorschein.<br />

Das Unternehmen Bruxsafol im bayerischen<br />

Hammelburg, das nach eigener<br />

Aussage zu den größten Anbieten von<br />

Der Schutz-Garant.<br />

Glysantin ® schützt das Kühlsystem.<br />

Mit dem 3-fach Schutz vor Korrosion, Überhitzung<br />

und Frost gewährleistet Glysantin® die dauerhafte<br />

Funk tions sicherheit des Kühlsystems. Glysantin®<br />

– das Original – ist für alle Motoren und Fahr -<br />

zeug typen bestens geeignet.<br />

Entdecken Sie die Welt<br />

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Das<br />

Original<br />

von BASF<br />

SCHÜTZT<br />

SEIT 1929<br />

Der Audi R8 erhielt die Folie Matt-Orange<br />

und macht damit eine gute Figur.<br />

Fotos: Bruxsafol<br />

An der Chevrolet Corvette macht die<br />

Carbon-Folie den Bereich der<br />

Rückleuchten trendig.<br />

Funktionsfolien in Europa gehört, bietet<br />

innovative Folienneuheiten in seinem Sortiment<br />

an und hat das Portfolio an Color<br />

Change Folien jetzt noch weiter ausgebaut.<br />

Hier soll vor allem die neue Matt-Serie, mit<br />

zum Teil ausgefallenen Farben wie Orange<br />

oder Grau, neue Akzente setzen, die nicht<br />

nur von experimentierfreudigen Kunden<br />

gerne angenommen wird. „Manchmal<br />

darf es auch ein wenig frecher und ausgefallener<br />

sein, so wird jedes Auto zum echten<br />

Hingucker“, betont Thomas Brux, Automotive-Experte<br />

bei Bruxsafol. Auch Folien<br />

in Carbonoptik sind nach wie vor ein Trend<br />

im Color Change Bereich. Diese Effektfolien<br />

mit strukturierter Oberfläche werden von<br />

Bruxsafol in den Farbvarianten „Black“, „Silver“,<br />

„Diamond White“ sowie „Diamond<br />

Charcoal“ angeboten. jr.<br />

® = reg. trademark of BASF SE<br />

EVO 1024


technik werkstattpraxis<br />

Induktionswärme bei der<br />

Karosserieinstandsetzung<br />

_ Bei vielen Arbeitsschritten im Rahmen der Karosserieinstandsetzung<br />

ist das Erwärmen von Bauteilen unverzichtbar.<br />

Induktionsgeräte sind hierbei eine praktische und zeitsparende<br />

Alternative zur offenen Flamme.<br />

M<br />

it Wärme geht bei der<br />

Karosserieinstandsetzung<br />

vieles einfacher.<br />

Beim Lösen von festgerostetenSchraubverbindungen,<br />

Entfernen geklebter Elemente<br />

oder beim Beseitigen von Hagel- und<br />

kleineren Parkschäden ist Wärme<br />

unverzichtbar. In den meisten Fällen<br />

verwenden Karosseriefachleute für das<br />

Erwärmen von Bauteilen eine offene<br />

Flamme oder einen Heißluftföhn. Nachteil<br />

dieser bekannten Methoden ist,<br />

dass die Wärme von außen ins Material<br />

eindringen muss. Dabei gilt es in<br />

vielen Fällen, zuerst wärmeisolierende<br />

Schichten wie Lacke, Unterbodenschutz<br />

oder Zierleisten zu durchdringen, bevor<br />

man das Blech auf die gewünschte<br />

Temperatur bringen kann. Nicht<br />

selten führt das zu unerwünschten<br />

Nebenwirkungen und zusätzlichem<br />

Instandsetzungsaufwand.<br />

KMWE<br />

Karosserie-,<br />

Messsystem-<br />

und Werkstatt-<br />

einrichtungen<br />

D-86857 Hurlach<br />

( 08248–901752<br />

Mobile<br />

Umluftabsauganlage<br />

48 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Mit Strom erwärmen<br />

Das Induktionsheizverfahren stellt hierzu<br />

eine sehr interessante Alternative dar.<br />

Es ermöglicht das punktuelle Erwärmen<br />

von Blechpartien oder Bauteilen, ohne<br />

dass anliegende Bereiche von der Wärme<br />

in Mitleidenschaft gezogen werden. Das<br />

Funktionsprinzip beruht auf demjenigen<br />

eines Transformators. Mit Hilfe einer speziellen<br />

Zange und einer sehr hohen Frequenz<br />

wird ein Magnetfeld rund um die Induktionszange<br />

erzeugt, das im angrenzenden<br />

Metall einen hohen Kurzschlussstrom induziert.<br />

Der Stromfluss erwärmt das Material<br />

somit von innen her. Die schlechte Wärmeleitfähigkeit<br />

des Stahls verhindert, dass<br />

angrenzende Bereiche erwärmt werden, so<br />

dass angrenzende Partien von der Wärme<br />

nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />

Die Vorteile des Induktionsheizverfahrens<br />

eröffnen dem Karosseriefachmann<br />

zahlreiche Möglichkeiten, die Arbeit noch<br />

effektiver zu gestalten.<br />

Rainer Rath, Karosserieexperte<br />

vom gleichnamigen<br />

Instandsetzungs-<br />

Hebebühne<br />

und<br />

Richtbank<br />

www.werkstatteinrichtung.de<br />

Wir stellen aus: Automechanika Halle 11 Stand A19/A20<br />

und Schulungsbetrieb,<br />

hat für das InduktionsheizverfahrenverschiedeneAnwendungsmöglichkeiten<br />

entwickelt. Hierbei hat<br />

er das leistungsstake<br />

Induktionsheizgerät<br />

Das Induktionsheizverfahren ermöglicht das<br />

punktuelle Erwärmen von Blechpartien, ohne<br />

dass anliegende Bereiche von der Wärme in<br />

Mitleidenschaft gezogen werden.<br />

Fotos: Linzing<br />

Praktisch: Beim Lösen von Klebeverbindungen<br />

kommt die Wärme vom Blech her und muss<br />

nicht erst isolierende Schichten durchdringen.<br />

Beim Ausbeulen ohne Lackieren leistet das<br />

Induktionsheizverfahren gute Vorarbeit und<br />

beschleunigt das Ausdrücken von Dellen.<br />

A800 des schwedischen Werkstattausrüsters<br />

Alesco verwendet. Das Gerät wird in<br />

Deutschland von der Vauquadrat GmbH<br />

(www.vauquadrat.com) vertrieben.<br />

Lösen von Schraubund<br />

Klebeverbindungen<br />

Eine – auch bei allen mechanischen Arbeiten<br />

gut einzusetzende – Anwendungsmöglichkeit<br />

ist das Erwärmen festgerosteter<br />

Schraubverbindungen. Mit dem<br />

A800 lassen sich diese in wenigen Sekunden<br />

bis zur Rotglut erwärmen, ohne dass<br />

angrenzende Bereiche davon betroffen<br />

werden. Abgerissene Schrauben oder runde<br />

Schraubenköpfe lassen sich auf diese<br />

Weise wirksam vermeiden.<br />

Ein weiterer Anwendungsbereich für<br />

das Induktionsheizverfahren bei der Karosserieinstandsetzung<br />

ist das Lösen von<br />

Klebeverbindungen, etwa beim Entfernen<br />

geklebter Zierleisten, Blenden oder Türblätter.<br />

Hier fährt der Fachmann mit der Induktionszange<br />

kurz über das zu entfernende<br />

Bauteil. Da nur das darunterliegende Blech<br />

erwärmt wird, werden Zierleisten und<br />

Blenden nicht beschädigt. Laut Rath hat<br />

die Induktionswärme beim Entfernen von


Beim Einziehen und Schrumpfen von<br />

Aluminiumblech liefert das Alesco A800<br />

genügend Leistungsreserven.<br />

Beim Entfernen von Unterbodenschutz in<br />

schlecht zugänglichen Ecken wird das Belch<br />

induktiv erwärmt.<br />

Nach dem Erwärmen lässt sich der<br />

Unterbodenschutz mühelos abziehen.<br />

Zierleisten einen weiteren wichtigen Vorteil:<br />

Da nur das Blech warm wird, löst sich<br />

der Kleber am Karosserieteil und hinterlässt<br />

weniger Kleberrückstände. Das reduziert<br />

erheblich die Nacharbeiten.<br />

Hagelschadenreparatur<br />

Richtig begeistert zeigt sich Rath vom<br />

Induktionsheizverfahren bei der Wärme-<br />

Ausbeultechnik. Bei der Delle fährt er mit<br />

der Induktionszange über den beschädigten<br />

Bereich. Das Blech ist innerhalb weniger<br />

Sekunden erwärmt und man kann<br />

dabei zusehen, wie das Material arbeitet.<br />

Anschließend nimmt er die Karosseriefeile<br />

und kühlt den überstehenden Bereich ab.<br />

Ein paar Korrekturzüge noch, und die Delle<br />

ist weg. Das bringe einen erheblichen<br />

Zeitgewinn gegenüber dem Erwärmen<br />

mit der offenen Flamme. Auch bei der<br />

lackschadenfreien Hagelschadenreparatur<br />

leistet das Induktionsheizverfahren wertvolle<br />

Dienste. Wird die Delle mit geringer<br />

Leistung gezielt erwärmt, richtet sich das<br />

Blech wie von selbst wieder aus. Weil die<br />

Wärme von innen kommt, bleibt der Lack<br />

dabei unbeschädigt. „Ganz bekommt man<br />

mit der Induktionswärme die Delle aber<br />

nicht weg. Bei scharfkantigen Dellen wird<br />

der Rest mechanisch mit Ausbeulhebeln<br />

vollends gerichtet“, sagt Rath. Hierbei leistet<br />

das Induktionsheizverfahren eine gute<br />

Vorarbeit, die viel Zeit spart.<br />

Einziehen und Schrumpfen<br />

Wärme wird auch beim Einziehen und<br />

Schrumpfen von Blechen benötigt, etwa<br />

wenn es darum geht, einen „Frosch“ zu beseitigen.<br />

Mit dem Alesco A800 lässt sich die<br />

benötigte Wärme innerhalb kürzester Zeit<br />

punktgenau einbringen. Da die Kerntemperatur<br />

des Blechs dabei höher ist als an<br />

der Oberfläche, wird letztere geschont. Vor<br />

allem für Arbeiten an Karosserieteilen aus<br />

Aluminium ist das aus schwedischer Produktion<br />

stammende Induktionsheizgerät<br />

seinen Wettbewerbern in punkto Leistung<br />

weit voraus, meint Rath. Da Aluminium die<br />

Wärme gut ableitet, wird zum Erwärmen<br />

einer Zone viel mehr Energie benötigt als<br />

bei Stahlblechen. Das<br />

Alesco A800 hat mit einer<br />

Leistung von acht<br />

Kilowatt laut Rath genügend<br />

Reserven, um diese<br />

Aufgabe mühelos zu<br />

erledigen. Zudem kann<br />

das Induktionsheizgerät<br />

auch sehr gut zum<br />

Erwärmen von Aluminiumbauteilen<br />

vor dem<br />

Schweißen eingesetzt<br />

werden.<br />

Eine sehr große<br />

Arbeitserleichterung<br />

bietet das Induktionsheizverfahren<br />

auch<br />

beim Entfernen von Unterbodenschutz.<br />

Jeder<br />

Karosseriefachmann<br />

kennt die Herausforderung,<br />

wenn in schwer<br />

zugänglichen Ecken dickeUnterbodenschutzschichten<br />

zu entfernen<br />

sind. Mit dem Induktionsheizer<br />

wird das Blech<br />

von innen erwärmt.<br />

Der Unterbodenschutz<br />

lässt sich dann spielend<br />

leicht mit einem Spachtel<br />

abschaben. Je nach<br />

Wärmezufuhr bleibt der<br />

Korrosionsschutz auf der<br />

Innenseite des Karosserieteils<br />

unbeschädigt.<br />

Mit dieser Anwendung sieht Rath einen<br />

enormen Zeitgewinn bei der Unfallreparatur<br />

im Vergleich zu rein mechanischen<br />

Methoden zum Entfernen des Unterbodenschutzes.<br />

Schulung notwendig<br />

Das Induktionsheizverfahren ist in vielen<br />

Karosseriewerkstätten noch unbekannt.<br />

„Auch wenn es enorm viele Vorteile bietet,<br />

muss der Fachmann erst lernen, damit<br />

umzugehen“, sagt Rath. Denn wie bei jeder<br />

anderen Wärmequelle kann übermäßige<br />

Wärmezufuhr irreversible Schäden verursachen.<br />

Deshalb muss der Karosserie-<br />

Profi Erfahrungen sammeln, mit welcher<br />

Leistung und welcher Heizzeit im jeweiligen<br />

Anwendungsfall zu arbeiten ist. Um<br />

Fachleuten den sicheren Umgang mit der<br />

Induktionstechnik und deren enorme Vorteile<br />

bei Karosseriearbeiten zu vermitteln,<br />

hat Rath in Zusammenarbeit mit Vauquadrat<br />

einen eintägigen Lehrgang geplant,<br />

der noch in diesem Sommer angeboten<br />

werden soll. Nähere Informationen hierzu<br />

und die Kontaktdaten finden Interessenten<br />

unter www.rath-karosserietechnik.de.<br />

Richard Linzing<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 49


technik werkstattpraxis<br />

Präzisions-Arbeit<br />

_ Das Instandsetzen der Fahrzeugbremsen ist für den geübten<br />

Kfz-Mechaniker eine reine Routinetätigkeit. Doch gerade bei häufig<br />

ausgeführten Arbeiten schleichen sich gerne Nachlässigkeiten und<br />

Fehler ein. <strong>amz</strong> gibt Tipps, wie sich letztere vermeiden lassen.<br />

D<br />

ie Bremsanlage ist ein sicherheitsrelevantesFahrzeugsystem.<br />

Deshalb müssen Werkstattprofis<br />

bei Wartungs- und<br />

Reparaturarbeiten an der<br />

Bremse besondere Sorgfalt walten lassen.<br />

Wer nicht konsequent auf die Details<br />

achtet, wird seine Kunden bald wieder<br />

sehen – allerdings zu renditeschmälernden<br />

Nacharbeiten.<br />

Indizien für periphere Fehler<br />

Die Sorgfaltspflicht bei der Bremsenreparatur<br />

beginnt bereits beim Zerlegen<br />

der Radbremse. Wer Bremsbeläge und<br />

-scheiben nach dem Ausbau achtlos in<br />

den Schrottcontainer befördert, übersieht<br />

Fehler, die zu frühzeitigem Verschleiß oder<br />

Beanstandungen führen können. Deshalb<br />

müssen die einzelnen Bremsenbauteile<br />

nach dem Ausbau genau begutachtet<br />

werden. So deuten schräg abgelaufene<br />

und unterschiedlich stark verschlissene<br />

Bremsbeläge auf mechanische Fehler am<br />

Bremssattel hin. Die größte Aussagekraft<br />

hat jedoch das Verschleißbild der Bremsscheibe.<br />

Ihr Aussehen verrät dem Fachmann,<br />

ob das Bremssystem einwandfrei<br />

arbeitet oder nicht. Zum Beispiel deuten<br />

50 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Auswaschungen auf der Reibfläche auf einen<br />

unzulässigen Seitenschlag der Scheibe<br />

und auf Bremsenrubbeln hin.<br />

Blau verfärbte Scheiben lassen auf<br />

übermäßig beanspruchte Bremsen oder<br />

auf schwergängige Bremsbeläge beziehungsweise<br />

ebensolche Bremskolben<br />

schließen. In Extremfällen kann dieses<br />

Schadensbild auch von Fehlern im Tandem-Hauptzylinder<br />

oder Unregelmäßigkeiten<br />

am Fußhebelwerk hervorgerufen<br />

werden.<br />

Rostansatz auf der Bremsfläche der<br />

Bremsscheibe ist ebenfalls auf schwergängige<br />

Komponenten zurückzuführen. Starke<br />

Korrosion an den Bremsscheiben der Hinterachse<br />

kann aber auch ein Hinweis darauf<br />

sein, dass der Fahrer zu wenig bremst.<br />

Auf Leichtgängigkeit achten<br />

Auch wenn das Verschleißbild der Bremsbeläge<br />

und der Bremsscheiben in Ordnung<br />

ist, sollte der Mechaniker grundsätzlich<br />

nach dem Ausbau des Bremssattels prüfen,<br />

ob die Führungselemente und der Bremskolben<br />

sauber und leichtgängig sind. Denn<br />

auch verschmutzte und schwergängige<br />

Führungsbolzen führen bei Faustbremssätteln<br />

zu einseitigem Verschleiß der Brems-<br />

Öffnet man die Entlüftungsschraube beim<br />

Zurücksetzen des Bremskolbens, lässt sich<br />

dessen Leichtgängigkeit leichter prüfen.<br />

beläge. In diesem Fall sind alle Bauteile der<br />

Bremssattelführung gründlich zu reinigen<br />

und mit dem vom Fahrzeug- beziehungsweise<br />

Bremsenhersteller vorgeschriebenen<br />

Fett zu bestreichen. Sind die Führungsbolzen<br />

an Faustsätteln verschlissen oder korrodiert,<br />

müssen sie grundsätzlich erneuert<br />

werden.<br />

Lässt sich der Bremskolben mit dem<br />

Rückstellwerkzeug nur mit hohem Kraftaufwand<br />

zurücksetzen, liegt mit aller<br />

Wahrscheinlichkeit ein Fehler im Bremssattel<br />

vor. In diesem Fall sollte der Fachmann<br />

die Staubmanschette genauer prüfen.<br />

Wenn die Manschette verletzt ist, kann<br />

zwischen Kolben und Lauffläche Feuchtigkeit<br />

und Schmutz eindringen. Das führt<br />

meistens dazu, dass der Kolbendichtring<br />

mit der Lauffläche regelrecht verklebt.<br />

Abhilfe schafft das Zerlegen und Reinigen<br />

des Bremssattels. Dabei müssen der Kolbendichtring<br />

und die Staubmanschette<br />

erneuert werden. Sind bereits deutliche<br />

Verschleißspuren an den Bauteilen des<br />

Bremssattels zu erkennen, muss er erneuert<br />

werden.<br />

Beträgt der Seitenschlag der Bremsscheibe<br />

mehr als 0,06 Millimeter, bilden sich<br />

Auswaschungen an der Bremsscheibe,<br />

die zum Bremsenrubbeln führen.<br />

Die Bremsenreparatur ist Präzisionsarbeit.<br />

So darf der Radnaben-Seitenschlag 0,03 Millimeter<br />

nicht übersteigen. Fotos: Linzing


Ausgebaute Bremsenteile sollten nicht achtlos weggeworfen<br />

werden, da sich an ihnen viele Fehlerursachen ablesen lassen.<br />

Zum Beispiel deuten Druckstellen an der Auflagefläche zwischen<br />

Bremsscheibe und Radnabe auf eine unsachgemäße Montage hin.<br />

Mit dem Radnabenreinigungsset lassen sich Rost und<br />

andere Verunreinigungen maschinell entfernen.<br />

Entlüftungsschraube öffnen<br />

Beim Einsatz neuer Bremsbeläge beziehungsweise Bremsscheiben<br />

muss der Bremskolben mit Hilfe eines geeigneten<br />

Rückstellwerkzeugs in die Endstellung gebracht werden.<br />

Dieser Arbeitsschritt lässt sich leichter erledigen, wenn die<br />

Entlüftungsschraube am Bremssattel während dem Rücksetzvorgang<br />

geöffnet wird. Vorher muss allerdings ein Bremsflüssigkeitsauffangbehälter<br />

an die Entlüftungsschraube angeschlossen<br />

werden.<br />

Dieser Trick hat weitere positive Nebeneffekte: Im Bremssattel<br />

ist die Bremsflüssigkeit durch Temperaturunterschiede,<br />

Dichtungsabrieb und Einlagern von Wasser am höchsten belastet.<br />

Mit dem Öffnen der Entlüftungsschraube beim Zurücksetzen<br />

des Bremskolbens wird also die am höchsten belastete<br />

Bremsflüssigkeit aus dem System entfernt. Damit wird dem<br />

Kunden ein zusätzliches Sicherheitsplus geboten, auch wenn<br />

der Wechsel der Bremsflüssigkeit noch nicht fällig ist. Außerdem<br />

läuft man nicht Gefahr, dass Bremsflüssigkeit beim<br />

Zurückdrücken des Kolbens aus dem Ausgleichsbehälter austritt,<br />

falls zwischenzeitlich welche nachgefüllt wurde. Ferner<br />

bleiben die Entlüftungsnippel für den nächsten Bremsflüssigkeitswechsel<br />

gangbar.<br />

Allerdings sollte nach dem Einbau der neuen Bremsbeläge<br />

nicht vergessen werden, den Bremsflüssigkeitsstand wieder<br />

aufzufüllen. Dabei darf nur neue, den Spezifikationen des<br />

Fahrzeugherstellers entsprechende Bremsflüssigkeit verwendet<br />

werden.<br />

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technik werkstattpraxis<br />

Sämtliche Bremsenbauteile müssen vor dem Zusammenbau<br />

gründlich gereinigt werden. Die Radnabe muss metallisch<br />

blank sein, um Bremsenrubbeln zu vermeiden.<br />

Mit Hilfe eines Haarlineals wird geprüft, ob die Radnabe<br />

im Bereich der Gewindebohrungen verzogen ist.<br />

Sauberkeit ist Pflicht<br />

Die Bremsenreparatur ist eine staub- und<br />

schmutzintensive Angelegenheit. Dennoch<br />

muss bei der Montage der ausgebauten<br />

Bremskomponenten auf größtmögliche<br />

Sauberkeit geachtet werden. So<br />

sollten alle Bauteile, die wieder verwendet<br />

werden, von Bremsstaub, Ablagerungen<br />

und grobem Rost befreit werden. Hilfreich<br />

sind dabei eine Bremssattelfeile und eine<br />

schmale Bremssatteldrahtbürste, die im<br />

Fachhandel erhältlich sind.<br />

Vor allem das Reinigen der Radnabe<br />

ist beim Einbau der Bremsscheiben unentbehrlich.<br />

Denn selbst kleinste Partikel<br />

zwischen Nabe und Scheibe können zu<br />

einem Seitenschlag der Scheibe und somit<br />

bereits nach einigen tausend Kilometern<br />

zu Bremsenrubbeln führen. Eine fachgerecht<br />

gereinigte Radnabe muss vollständig<br />

metallisch blank sein. Der Einsatz von<br />

Drahtbürste und Schleifpapier ist für das<br />

Reinigen der Radnabe allerdings mühsam<br />

und führt nicht immer zum gewünschten<br />

Ergebnis. Für diesen Arbeitsschritt gibt es<br />

von verschiedenen Herstellern praktische<br />

Radnaben-Reinigungssets. Sie bestehen<br />

52 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

AMZ-PRAxISTIPP<br />

Ursachen für Bremsenrubbeln<br />

Die Bremsanlage aktueller Fahrzeugmodelle<br />

ist wesentlich standfester<br />

geworden. Das Reparaturpotential<br />

aufgrund besserer Technik<br />

nimmt zwar ab, dennoch wird<br />

Bremsenverschleiß der Kfz-Werkstatt<br />

auch in Zukunft Aufträge und<br />

Umsatz bringen, da Autos länger<br />

gefahren werden als früher. Immer<br />

häufiger kommen Kunden wegen<br />

Komfort-Beanstandungen wie<br />

Bremsenrubbeln oder -quietschen<br />

in die Werkstatt.<br />

Bremsenrubbeln wird von einem<br />

Seitenschlag der Bremsscheiben,<br />

ausgeschlagenen beziehungsweise<br />

schwergängigen Bremssattelführungen<br />

und Spiel in der Rad- oder<br />

Achsaufhängung verursacht. Daher<br />

ist bei entsprechender Kundenbeanstandung<br />

allein der Austausch<br />

der Bremsscheiben nicht ausreichend.<br />

In den seltensten Fällen ist<br />

damit auch die eigentliche Ursache<br />

des Bremsenrubbelns behoben.<br />

Bei der professionellen Diagnose<br />

von Bremsenrubbeln sollte der<br />

Werkstattfachmann folgende Komponenten<br />

prüfen:<br />

meist aus einem Aufnahmeteller, der in<br />

eine Bohrmaschine gespannt wird und<br />

mehreren Schleifpads. Für Radnaben mit<br />

Stehbolzen gibt es spezielle Reinigungssets,<br />

mit denen die Radnabe um die Stehbolzen<br />

herum effektiv gereinigt werden<br />

kann.<br />

Die Auflagefläche zwischen Bremsscheibe<br />

und Radnabe darf nach dem Reinigen<br />

keinesfalls mit Kupfer- oder Keramikpaste<br />

beziehungsweise ähnlichen zähen<br />

Fetten bestrichen werden. Denn beim Anziehen<br />

des Rades lassen sich zähe Schmiermittel<br />

nicht vollständig zwischen Nabe und<br />

Scheibe verdrängen. Das kann ebenfalls zu<br />

einem Seitenschlag der Bremsscheibe und<br />

entsprechend unangenehmen Folgen führen.<br />

Wer das Festrosten der Scheibe auf der<br />

Radnabe verhindern will, sollte dünnflüssige<br />

Mittel verwenden, wie zum Beispiel<br />

Rostlöser.<br />

Seitenschlag ermitteln<br />

Falls der Autofahrer Bremsenrubbeln beanstandet<br />

hat (siehe auch Kastentext), muss<br />

die Radnabe zusätzlich mit Hilfe eines<br />

Haarlineals – speziell an den Gewinde-<br />

- Radaufhängung,<br />

- Radlager,<br />

- Gummi- und Silentblöcke,<br />

- Lenkungsteile,<br />

- Bremssattel,<br />

- Seitenschlag der Radnabe und<br />

der Bremsscheibe<br />

- Bremsscheibendicke an acht,<br />

gleichmäßig auf den Umfang<br />

der Scheibe verteilten Stellen<br />

gemessen; die maximal zulässige<br />

Dickenabweichung beträgt<br />

0,02 Millimeter.<br />

Die Bremsscheibendicke darf das<br />

zulässige Maß nicht unterschreiten.<br />

An acht Stellen gemessen, darf<br />

die Differenz nicht größer als 0,02<br />

Millimeter sein.<br />

Die Gleitflächen der Bremsbeläge müssen<br />

vor der Montage grundsätzlich mit<br />

einem geeigneten Schmiermittel<br />

bestrichen werden.<br />

Die Führungen des Faustsattels<br />

müssen gereinigt und gefettet werden.<br />

Verschlissene und ausgeschlagene<br />

Führungselemente sind zu erneuern.


Hinterachsscheibenbremsen mit Leichtmetallbremssattel<br />

und Graugussrahmen rosten gerne<br />

fest. Sie sollten mindestens einmal im Jahr<br />

gereinigt und gefettet werden.<br />

Bei Kombibremssätteln muss der Hebel der<br />

Feststellbremse im Ruhezustand am Anschlag<br />

aufliegen (Pfeil).<br />

bohrungen – auf Verzug geprüft werden.<br />

Ferner ist der Seitenschlag der Radnabe<br />

mit Hilfe einer Messuhr zu ermitteln. Er<br />

darf 0,03 Millimeter nicht übersteigen. Der<br />

maximal zulässige Seitenschlag der montierten<br />

und ordnungsgemäß befestigten<br />

Bremsscheibe beträgt 0,06 Millimeter.<br />

Bremsbeläge nie<br />

trocken einbauen<br />

Bremsbeläge sollten niemals trocken in den<br />

Bremssattel eingesetzt werden. Mit dem<br />

Bestreichen der Lauf- und Druckflächen an<br />

den Bremsbelägen beugt der Fachmann<br />

Bremsenquietschen, Schwergängigkeit<br />

oder Festrosten vor. Hierbei muss ein geeignetes<br />

Schmiermittel zum Einsatz kommen.<br />

Metallhaltige Mittel wie Kupferpaste sind<br />

bei Aluminium-Bremssätteln tabu. Deren<br />

Einsatz verstärkt die elektrochemische Korrosion<br />

und führt zu schnellem Festrosten<br />

der mechanischen Bauteile. Im Handel sind<br />

metallfreie Bremsenschmiermittel mittlerweile<br />

auch in praktischen Spraydosen<br />

mit aufgesetztem Pinsel erhältlich. Beim<br />

Einbau neuer Bremsbeläge sollte der Fachmann<br />

grundsätzlich alle Befestigungs- und<br />

Zubehörteile erneuern. Reparatursätzen<br />

namhafter Hersteller liegen diese bei oder<br />

sie sind gesondert erhältlich.<br />

Tipp: Neue Bremsbeläge müssen vor<br />

dem Losfahren durch mehrmaliges Betätigen<br />

des Bremspedals an die Bremsscheibe<br />

angelegt werden. Dieser Vorgang sollte<br />

bei abgestelltem Motor und mit leer gepumptem<br />

Bremskraftverstärker erfolgen.<br />

So kann der Druckpunkt der Bremse besser<br />

ermittelt werden. Achtung: Vor allem bei<br />

Dieselmodellen lässt sich das Bremspedal<br />

im Stand und bei laufendem Motor sehr<br />

weit durchtreten, was allerdings keinen<br />

Fehler darstellt.<br />

Problemzone Hinterachse<br />

Die Elektronische Bremskraftverteilung<br />

EBV hat seit Mitte der 90er-Jahre die mechanische<br />

Bremskraftregelung an der Hinterachse<br />

weitgehend ersetzt. Seither ist<br />

die Hinterachse wesentlich stärker in das<br />

Abbremsen des Fahrzeugs eingebunden.<br />

Das hat zur Folge, dass auch der Verschleiß<br />

der Hinterradbremsen zunimmt. Fachleute<br />

raten daher, spätestens alle 40.000 Kilometer<br />

den Verschleißzustand der Bremsen an<br />

der Hinterachse zu prüfen.<br />

Darüber hinaus sollten Hinterachs-<br />

Scheibenbremsen mindestens einmal<br />

jährlich auf Leichtgängigkeit geprüft<br />

werden. Denn die Hinterachsbremse ist<br />

stärker Spritzwasser, aggressiven Substanzen<br />

und Schmutz ausgesetzt als die<br />

Bremsen der Vorderachse. Daher können<br />

sich mechanische Teile schneller festsetzen.<br />

Aufgrund der elektrochemischen<br />

Korrosion sind davon vor allem Scheibenbremsen<br />

mit Aluminiumbremssattel und<br />

Sattelrahmen aus Grauguss betroffen.<br />

Gelegenheiten zum Prüfen der Hinterradbremsen<br />

ergeben sich bei der Inspektion<br />

oder beim Umrüsten von Sommer- auf<br />

Winterräder beziehungsweise umgekehrt.<br />

Schwergängige Bremsbeläge an der Hinterachse<br />

deuten sich auch durch Quietschgeräusche<br />

beim Durchfahren von Kurven<br />

oder beim leichten Bremsen an. Den zusätzlichen<br />

Aufwand, den das Zerlegen und<br />

Reinigen der Hinterradbremse in Anspruch<br />

nimmt, macht sich für den Autofahrer<br />

schnell bezahlt, da damit eine wesentlich<br />

teurere Reparatur verhindert werden kann.<br />

Zum Prüfumfang der Bremsen an der Hinterachse<br />

gehört desweiteren die Kontrolle<br />

der Leichtgängigkeit der Bremsseile und<br />

der Feststellbremsbetätigung. Besonderes<br />

Augenmerk ist diesbezüglich Kombisätteln<br />

zu widmen. Der Betätigungshebel der<br />

Feststellbremse muss bei gelöster Bremse<br />

bis zum Anschlag frei zurücklaufen. Ist das<br />

nicht der Fall, kann das an beschädigten<br />

Bremsseilen, zu geringem Leerweg des<br />

Feststellbremshebels oder einem schwergängigen<br />

Betätigungsmechanismus im<br />

Bremssattel liegen.<br />

Da die Bremse das wichtigste Sicherheitssystem<br />

des Fahrzeugs ist, dürfen auch<br />

unter Zeitdruck Nachlässigkeit und Unachtsamkeit<br />

nicht toleriert werden. Wer<br />

sich jedoch strikt an die Grundregeln hält,<br />

hat garantiert zufriedene Kunden.<br />

Richard Linzing<br />

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technik werkstattpraxis<br />

Auf Knopfdruck „Halt“<br />

_ Der Handbremshebel hat ausgedient: Immer mehr Fahrzeuge<br />

verfügen über eine elektrische Parkbremse. Beim Bremsenservice<br />

muss sich der Werkstattfachmann auf die Besonderheiten eines<br />

solchen Systems einstellen. Welche dies sind, verraten die Experten<br />

des Technischen Service von ATE.<br />

S tatt<br />

eines Handbremshebels auf<br />

dem Mitteltunnel oder anstelle<br />

eines Feststellpedals im Fußraum<br />

besitzen immer mehr Fahrzeuge<br />

eine elektrische Parkbremse<br />

(EPB), um bei Bedarf ein Wegrollen<br />

sicher zu verhindern. Dazu muss der<br />

Fahrer lediglich einen simplen Knopf am<br />

Armaturenbrett oder in der Mittelkonsole<br />

betätigen.<br />

Im Jahr 2001 in der Oberklasse eingeführt,<br />

gehört die elektrische Parkbremse<br />

EPB mittlerweile auch bei vielen Volumenmodellen<br />

schon zur Serienausstattung.<br />

Zu den bekanntesten Vorreitern<br />

bei den EPB-Fahrzeugen gehören unter<br />

anderem der A8 und A6 von Audi, der<br />

Espace von Renault sowie der Passat von<br />

Volkswagen.<br />

Besonderheiten bei<br />

Service und Wartung<br />

Der Wegfall des gewohnten Handbremshebels<br />

erfordert bei den meisten Autofahrern<br />

eine gewisse Umgewöhnungszeit,<br />

bis die Bedienung der elektrischen<br />

Parkbremse in Fleisch und Blut übergeht<br />

und der Druck auf den Betätigungsknopf<br />

den Griff zum Handbremshebel<br />

ersetzt. Doch auch der Werkstattfachmann<br />

muss sich bei der EPB umstellen,<br />

denn das neue System birgt Besonderheiten<br />

bei Wartung und Reparatur und<br />

erfordert überdies beim Prüfen entsprechendes<br />

Knowhow.<br />

„Teilweise gibt es gravierende Änderungen<br />

im Arbeitsablauf“, berichten die<br />

Experten des Technischen Service beim<br />

Bremsenspezialisten ATE. „Derzeit gibt<br />

Seiltrick: Bei der EPB mit Zentral-Aktuator<br />

betätigt dieser über konventionelle Handbremsseile<br />

den Feststellmechanismus an den<br />

Kombi-Bremssätteln der Hinterachse.<br />

Foto: ATE<br />

54 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

es zwei unterschiedliche Funktionsprinzipien<br />

für die EPB am Markt. Das bedeutet<br />

für den Werkstattfachmann, dass<br />

die beiden Varianten bei Reparatur und<br />

Wartung entsprechend unterschiedlich<br />

zu handhaben sind. Deshalb muss der<br />

Mechaniker vor Arbeitsbeginn erst das<br />

jeweilige System identifizieren“, empfehlen<br />

die Experten.<br />

Erst identifizieren,<br />

dann reparieren<br />

Neben der elektronischen Parkbremse<br />

mit zentralem Aktuator gibt es EPB-Systeme<br />

mit radeigenem Elektromotor. Bei<br />

Fahrzeugen wie dem C-Max von Ford,<br />

der optional mit EPB erhältlich ist, dem<br />

Laguna oder Scénic von Renault oder<br />

dem Siebener von BMW betätigt ein<br />

elektromechanischer Zentral-Aktuator<br />

– im ATE-Sprachgebrauch „Cable Puller“<br />

genannt – über konventionelle Bremsseile<br />

den Feststellbremsmechanismus<br />

an den Kombi-Bremssätteln der Hinterachse.<br />

Bedient der Fahrer zum Schließen<br />

oder Öffnen der Parkbremse den Taster,<br />

sendet ein Steuergerät ein elektrisches<br />

Signal an den Zentral-Aktuator, der daraufhin<br />

die Bremsseile anzieht oder freigibt.<br />

Bei diesem EPB-System lassen sich<br />

den Fachleuten von ATE zufolge sowohl<br />

die Bremsbeläge als auch die Bremsscheiben<br />

noch auf konventionelle Weise<br />

tauschen.<br />

Alternativ dazu steht das EPB-System<br />

mit radeigenen Elektromotoren, wie es<br />

beispielsweise in einer ganzen Reihe von<br />

Fahrzeugen der Volkswagen-Gruppe –<br />

Audi A4, A6, A8, VW Passat und Tiguan,<br />

etc. – zum Einsatz kommt. Bei dieser<br />

Parkbrems-Variante ist direkt an jedem<br />

Hinterachs-Bremssattel ein Elektromotor<br />

verbaut, der nach einem aktivierenden<br />

Tastendruck ein elektrisches Signal vom<br />

Bremsensteuergerät erhält und daraufhin<br />

öffnet beziehungsweise schließt.<br />

Dieses EPB-System erfordert den Experten<br />

von ATE zufolge einen deutlich<br />

höheren Aufwand bei Wartung und Reparatur,<br />

überdies ist ein Diagnosesystem<br />

beziehungsweise ein spezielles elektronisches<br />

Bremsenwartungsgtool erforderlich.<br />

Elektrischer Halt: Die elektrische Parkbremse<br />

EPB erfordert spezielles Knowhow beim<br />

Bremsenservice. Wichtig ist die Identifikation<br />

des Systems. Im Bild eine EPB mit radseitigem<br />

Elektromotor.<br />

Elektronischer Schraubenschlüssel<br />

erforderlich<br />

Aufgrund der besonderen Bremssattel-<br />

Konstruktion lässt sich bei EBP-Systemen<br />

mit radseitigem Elektromotor der Bremskolben<br />

beim Wechseln der verschlissenen<br />

Bremsbeläge nicht ohne weiteres zurückdrücken<br />

oder zurückdrehen. „Zuerst muss<br />

im Inneren des Bremssattels eine Mutter<br />

elektrisch zurückgedreht werden. Hierfür<br />

ist ein geeignetes elektronisches Servicewerkzeug<br />

oder ein Diagnosegerät notwendig“,<br />

erklären die Bremsenexperten<br />

von ATE. Drückt man den Bremskolben mit<br />

Gewalt gegen die Mutter zurück, kann der<br />

Elektromotor Schaden nehmen, warnen<br />

die Fachleute.<br />

Erst nach dem elektrischen Rückstellen<br />

der Mutter mit dem elektronischen Schraubenschlüssel<br />

lässt der Bremskolben mit einer<br />

geeigneten Kolbenrücksetzvorrichtung<br />

problemlos in seine Ausgangsstellung zurücksetzen.<br />

Zudem ist den Fachleuten zufolge<br />

darauf zu achten, dass während der<br />

Bremsenreparatur die Steckverbindung<br />

nicht vom Elektromotor getrennt wird.<br />

Nach dem Wiederzusammenbau des<br />

Bremssattels muss der Werkstattfachmann<br />

mit dem Diagnosegerät oder dem<br />

Bremsentool noch eine Grundeinstellung<br />

der EPB beziehungsweise des Elektromotors<br />

vornehmen.<br />

Wirkung der EPB prüfen<br />

Ein wichtiges Thema bei der elektrischen<br />

Parkbremse ist die Überprüfung des Systems<br />

auf dem Rollen-Bremsprüfstand,<br />

etwa bei der turnusmäßigen Inspektion,


dem Bremsenservice oder bei der Hauptuntersuchung<br />

(HU). „Hierzu verfügt beispielsweis<br />

der VW Passat über eine automatische<br />

Prüfstands-Erkennung: Sie<br />

versetzt das Bremssystem in einen so genannten<br />

HU-Modus, sobald sich die Prüfstandsrollen<br />

mit einer Geschwindigkeit<br />

zwischen 2,5 und neun Stundenkilometern<br />

drehen und gleichzeitig beide Vorderräder<br />

still stehen“, erklären die Experten von ATE.<br />

Eine blinkende Kontrollleuchte in der Armaturentafel<br />

signalisiert dabei, dass sich<br />

die EPB gerade im Prüfmodus befindet. Anschließend<br />

muss der Prüfer den Taster der<br />

Feststellbremse fünf Mal betätigen. Dabei<br />

sollte die Spannkraft der Feststellbremse<br />

stufenweise ansteigen, was sich über die<br />

Prüfstandsanzeige kontrollieren lässt.<br />

Im Falle des VW Passat öffnet die Bremse<br />

nach der fünften Betätigung wieder.<br />

Nach dem Ausfahren aus dem Prüfstand<br />

muss man die Funktion der EPB allerdings<br />

noch einmal durch Betätigung des Tasters<br />

prüfen und das System somit wieder in<br />

Homologationsdaten<br />

Zert. Nr.<br />

Ser. Nr.<br />

test1<br />

test1test1 test1test1<br />

den Normalbetrieb zurückversetzen. Ähnliche<br />

Prüfmodi gibt es den Fachleuten von<br />

ATE zufolge auch bei anderen Fahrzeugen<br />

mit EPB. „Allerdings können sich diese im<br />

Detail unterscheiden. Vor einer Prüfung ist<br />

deshalb ein Blick in die technischen Unterlagen<br />

der Fahrzeughersteller angeraten“<br />

empfehlen die Experten. kk<br />

Rollkommando: Bei der Wirkungsprüfung der<br />

Feststellbremse auf dem Rollen-Bremsprüfstand<br />

sind die Besonderheiten des EPB-<br />

Systems zu beachten. Der Bremskraftanstieg<br />

sollte stufenförmig zunehmen (unten).<br />

Fotos: Kuss<br />

Software Version<br />

Nächster Prüftermin<br />

Beissbarth<br />

Fahrzeugdaten<br />

Hanauer Str. 101<br />

FZG-Hersteller VW<br />

FZG-Model Passat C3<br />

80993 München Erstzulassung 09.09.2006<br />

Kilometerstand 10390<br />

Kunden Nr. L00000001 Fahrgestellnummer<br />

Auftragsnummer SL_00000227 Kennzeichen M-BB 8889<br />

Ergebnisse Bremsenprüfung<br />

Vorderachse<br />

Hinterachse<br />

Feststellbremse<br />

Prüfer ITC Beissbarth<br />

Röntgenstaße 16<br />

85757 Karlsfeld<br />

08131/5054-79<br />

1/1<br />

SBS Deutschland GmbH<br />

Eichrodter Weg 57 • 99817 Eisenach<br />

Telefon: 0 36 91/257100<br />

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technik werkstattpraxis<br />

I<br />

m Jahr 1997 zeichnete eine internationale<br />

Jury auf der Branchenmesse<br />

Equip‘Auto in Paris ein neuartiges Radlager<br />

des französischen Radlagerspezialisten<br />

SNR mit dem „Großen Innovationspreis“<br />

aus. Wenige Wochen später<br />

lief das erste, mit solchen preisgekrönten<br />

56 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Herr<br />

der Ringe<br />

_ Mittlerweile gilt es beim Bremsenservice auf mehr zu achten,<br />

als nur auf Bremsscheiben und -beläge. Radlager mit ASB-Technologie<br />

beispielsweise erfordern die besondere Aufmerksamkeit des<br />

Werkstattfachmanns. Die Spezialisten von SNR geben Tipps für<br />

das korrekte Handling in der Werkstatt.<br />

und „ASB-Lager“ genannten Lagern ausgestattete<br />

Fahrzeug vom Band. „ASB“<br />

bedeutet „Activ Sensor Bearing“, also<br />

„aktives Sensor-Lager“.<br />

Mittlerweile finden sich laut SNR in<br />

mehr als 90 Prozent der in Europa produzierten<br />

Fahrzeuge Radlager mit ASB-<br />

Technologie und auch die asiatischen Autobauer<br />

vertrauen zunehmend aktiven<br />

Sensor-Lagern. Demzufolge wächst deren<br />

Anteil auch im Ersatzmarkt: laut SNR<br />

beträgt dieser schon mehr als 15 Prozent.<br />

„Das bedeutet, dass der Werkstattfachmann<br />

zunehmend mit diesen speziellen<br />

Radlagern in Berührung kommt“, erklärt<br />

Marcus Hähner, Verkaufsleiter Aftermarket<br />

bei SNR Deutschland in Erkrath.<br />

Signale aktiv erfassen<br />

Ziel dieser neuartigen Technik war es<br />

laut SNR, die bis dahin bei ABS-Systemen<br />

üblichen Zahnkränze auf der Antriebswelle<br />

beziehungsweise der Radnabe zu<br />

ersetzen. Im Gegensatz zu Systemen mit<br />

Ringe-Probe: Mit der von SNR entwickelten<br />

ASB-Testkarte lässt sich der Magnetencoder<br />

prüfen. Sind alle Magnetsegmente<br />

gleichmäßig sichtbar, ist der Ring in Ordnung.<br />

Aktivposten: Herzstücke eines ASB-Radlagers<br />

(Active Sensor Bearing = aktives Sensor-Lager)<br />

sind der in den Lagerdichtring integrierte<br />

magnetische Encoder (1) sowie der aktive ABS-<br />

Sensor (2). Dreht sich die Magnetkodierdichtung,<br />

entsteht ein Hall-Signal, das der aktive Sensor<br />

digital ans ABS-Steuergerät schickt. Fotos: SNR<br />

Vorsicht Falle: Selbst schwache Magneten<br />

wie das an der Spitze eines teleskopierbaren<br />

Magnetstifts können den Magnetencoder in<br />

der Lagerdichtung schädigen und das Radlager<br />

unbrauchbar machen.<br />

Zahnkranz und passivem Sensor sitzt<br />

bei einem ASB-System die zum Erfassen<br />

der Raddrehzahl wichtige Komponente<br />

in Form eines integrierten, mehrpoligen<br />

Magnetkranzes (Magnetencoder) in der<br />

Dichtung des Radlagers. Dreht sich dieser,<br />

entsteht ein Signal, das der aktive ABS-<br />

Sensor – es gibt Stift- und Clip-Sensoren<br />

– aufnimmt. „Aktiver Sensor“ bedeutet<br />

laut SNR, dass dieser das Raddrehzahl-<br />

Signal nicht mehr wie bislang analog (als<br />

Sinus-Signal), sondern – bereits digital<br />

umgewandelt – als Rechteck- oder Hallsignal<br />

ans Steuergerät liefert.<br />

Die ASB-Technik erlaubt es zudem, die<br />

für Fahrzeugsysteme wie ABS, ESP oder<br />

die elektronische Berganfahrhilfe „Hill-<br />

Holder“ notwendigen Raddrehzahlen<br />

präziser zu messen: Bereits ab Tempo 0<br />

liefert das System ein zuverlässigen Signal.<br />

Zudem arbeitet es verschleißfrei,<br />

spart Bauraum und kommt mit weniger<br />

Bauteilen aus, was überdies Gewicht<br />

spart.<br />

Besonderheiten beim Service<br />

„Allerdings erfordern ASB-Lager vom<br />

Werkstattfachmann besondere Kenntnisse<br />

– nicht nur beim Radlagerersatz,<br />

sondern auch beim Bremsenservice“,<br />

erklärt Lukas Winkel, der bei der SNR<br />

Wälzlager GmbH, der deutschen Niederlassung<br />

des französischen Radlagerspezialisten,<br />

für das Training und den<br />

technischen Support verantwortlich ist.<br />

Insbesondere, weil es bei einigen Fahrzeugmodellen<br />

seit geraumer Zeit auch<br />

Bremsscheiben mit vormontiertem ASB-<br />

Radlager an der Hinterachse gibt. Bei<br />

diesen sind Bremsscheibe und Radlager


untrennbar miteinander verbunden: Die Außenschulter der<br />

Bremsscheibe verdeckt den Lageraußenring vollständig, so<br />

dass eine zerstörungsfreie Demontage des Radlagers nicht<br />

möglich ist. „Beim Handling und der Montage gelten bei ASB-<br />

Bremsscheiben die gleichen Regeln wie bei der Montage eines<br />

Einzellagers“, erklärt Radlagerspezialist Winkel.<br />

Vor allem der integrierte Magnetring, quasi das Herzstück<br />

eines ASB-Lagers, ist sehr empfindlich: „Kommt dieser mit<br />

einem Magneten in Kontakt, etwa der Spitze eines bei Kfz-<br />

Technikern beliebten, teleskopierbaren Magnetstifts, kann<br />

dies zu einem irreparablen Defekt des magnetischen Encoderrings<br />

führen, womit das ASB-Lager unbrauchbar ist“, warnt<br />

Winkel. Mit der von SNR entwickelten ASB-Testkarte lassen<br />

sich die defekten Stellen im Magnetencoder nachweisen.<br />

Zudem sollte man dem Radlagerspezialisten zufolge auf<br />

einen sauberen Arbeitsplatz achten und das Lager erst unmittelbar<br />

vor dem Einbau aus seiner Verpackung nehmen und<br />

den Kunststoffschutz entfernen. Die Umgebung des Lagers<br />

(Radlagergehäuse, Radnabe, Achszapfen, Bremstrommel,<br />

etc.) muss sauber und beschädigungsfrei sein. Beim Verpressen<br />

des Lagers muss die schwarze Magnetkodierdichtung zur<br />

Fahrzeugmitte beziehungsweise zum ABS-Sensor hin weisen.<br />

Für die korrekte Lagermontage empfiehlt SNR eine Presse<br />

mit mindestens zehn Tonnen Druckkraft. Die Presskraft ist<br />

laut Winkel stets auf den einzupressenden Ring aufzubringen<br />

und darf keinesfalls über den Wälzkörper übertragen werden.<br />

„Auch darf man die Montagekraft nicht simultan auf beide<br />

Ringe aufbringen“, warnt Winkel. Vor dem Wiederzusammenbau<br />

empfiehlt der Radlagerspezialist – „um sicher zu gehen“<br />

– eine nochmalige Überprüfung des Magnetencoders mit der<br />

ASB-Testkarte. „Abschließend sollte der Werkstattfachmann<br />

noch eine Probefahrt vornehmen, um die korrekte Funktion<br />

des ABS sicherzustellen“, empfiehlt Winkel.<br />

Klaus Kuss<br />

Integrative Lösung: Die ASB-Technologie gibt es nicht nur bei<br />

Einzellagern. Inzwischen findet man bei einigen Fahrzeugmodellen<br />

Bremsscheiben mit vormontiertem ASB-Lager. Auch dessen Encoderring<br />

lässt sich mit der ASB-Testkarte prüfen.<br />

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70 Fahrzeugmodelle und über<br />

200 Fahrzeuganwendungen.<br />

SUV’s wie Audi Q7, Porsche Cayenne, VW Touareg<br />

Luxus-Limousinen wie VW Phaeton<br />

Kleinwagen wie z.B. Fiat Panda 4x4<br />

leichte Nutzfahrzeuge wie z.B. Mercedes Sprinter,<br />

Volkswagen LT oder Nissan Cabstar.<br />

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der Qualität des führenden Erstausrüsters:<br />

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technik werkstattausrüstung<br />

_ Empfindliche Karosserieteile<br />

sicher lagern und transportieren<br />

Ausgebaute, wiederverwendbare und<br />

empfindliche Karosserieteile bis zum Wiedereinbau<br />

beschädigungsfrei aufzubewahren<br />

und sicher zu transportieren gehört zu<br />

den kniffligen Aufgaben in der Karosseriewerkstatt.<br />

Abhilfe soll der „Lacky Tender“<br />

schaffen, ein neuartiges Aufbewahrungs-,<br />

Lager- und Transportsystem von Herkules<br />

Hebetechnik.<br />

Der fahrbare Gitterwagen bietet nicht<br />

nur diverse Halterungen und gepolsterte<br />

Ablagen für Großteile, sondern auch zusätzlichen<br />

Stauraum für Arbeitsgeräte,<br />

Kleinteile und das Verbrauchsmaterial.<br />

Zwei stabile Böden im unteren Bereich, ein<br />

flexibler Gitterrostboden und der überall<br />

einzuhängende Korb mit zwei Kleinteilboxen<br />

sollen dazu beitragen, dass Ordnung<br />

und Übersicht am Arbeitsplatz herrschen.<br />

Zusätzlich bietet der Lacky Tender die Möglichkeit,<br />

ausgebaute Teile sicher „on top”<br />

zu lagern. Dazu ist der robuste und voll<br />

verzinkte Rollwagen mit bis zu 150 Kilo<br />

belastbar.<br />

_ Hier richtet und misst der „Chef“ noch selbst<br />

Seit geraumer Zeit bereichern diverse<br />

Karosserie-Richt- und Messsysteme der<br />

amerikanischen Marke „Chief“ (= Chef)<br />

das Produktportfolio des Bräunlinger Hebetechnikspezialisten<br />

und Werkstattausrüsters<br />

Blitz Rotary. Wie Blitz Rotary, so<br />

gehört auch Chief zum amerikanischen<br />

Dover-Konzern.<br />

Zielgruppe für die angebotenen Richt-<br />

und Messsysteme sind den Bräunlingern<br />

zufolge Werkstätten und Karosseriebetriebe,<br />

die ein universelles System suchen<br />

und auf eine schnelle und unkomplizierte<br />

Fahrzeugaufnahme Wert legen.<br />

Mit den Richtsystemen „Impulse E/VHT“<br />

und dem „Kahuna“ hat Chief zwei unterschiedliche<br />

Linien im Angebot. Beim<br />

58 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

„Mit dem Lacky Tender entsteht ein<br />

optimierter Werkstattarbeitsplatz mit<br />

allen Arbeitsgeräten und Materialien<br />

im Zugriff: Die anzubauenden Teile lassen<br />

sich in Reichweite lagern, was die<br />

Produktivität in der Werkstatt erheblich<br />

steigert“, versprechen die Kasseler Hebetechnikspezialiten.<br />

Darüber hinaus<br />

soll das Gefährt zusätzlichen Platz in der<br />

Werkstatt schaffen: Standen bisher viele<br />

verschiedene Einzelteile im Raum umher,<br />

lassen sich diese im Tender viel platzsparender<br />

aufbewahren. kk<br />

www.herkules-lift.de<br />

Clever gelöst: Mit dem Aufbewahrungs-,<br />

Lager- und Transportsystem „Lacky Tender“<br />

von Herkules Hebetechnik lassen sich empfindliche<br />

Karosserieteile bis zur Wiedermontage<br />

sicher aufbewahren und beschädigungsfrei<br />

transportieren. Foto: Herkules<br />

Impulse E/VHT handelt es sich um eine<br />

selbstnivellierende Richtplattform mit<br />

sechs frei wählbaren Arbeitshöhen (VHT<br />

= Variable Height Technology). Den Produktinformationen<br />

zufolge lassen sich in<br />

der Standardversion kleine bis mittlere<br />

Fahrzeuge aufnehmen, für größere empfiehlt<br />

Chief die Variante „Wide-Track“. Die<br />

Zugtürme lassen sich an jeder beliebigen<br />

Stelle der 360-Grad-Plattform positionieren.<br />

Das Modell Kahuna indes ist deutlich<br />

kompakter und mit einer hydraulischen<br />

Scherenhebebühne versehen. Fahrzeugaufnahmen<br />

sowie Zuggeräte lassen sich<br />

auch hier über ein Lochsystem beliebig<br />

an der Plattform positionieren. Überdies<br />

soll sich die Kahuna aufgrund ihrer Universalaufnahmen<br />

auch als normale Hebebühne,<br />

etwa für Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

einsetzen lassen.<br />

Für Karosseriebetriebe und Gutachter,<br />

die das beschädigte Fahrzeug vor der<br />

Reparatur vermessen oder den Reparaturfortschritt<br />

in Echtzeit erfassen wollen,<br />

empfiehlt Chief PC-Laser-Messsysteme,<br />

Maß nehmen: Das Laser-Vermesssystem von<br />

Chief erfasst die Karosseriemaße dreidimensional<br />

und nahezu in Echtzeit mit Hilfe von zwei<br />

rotierenden Lasern und acht bis 20 fahrzeugspezifisch<br />

positionierten Mess-Targets.<br />

Fotos: Chief/Blitz Rotary<br />

„Chefmäßig“ richten: Das universelle Richtsystem<br />

„Kahuna“ von Chief bietet eine Vielzahl<br />

an Aufnahmemöglichkeiten und lässt sich in<br />

„karosseriefreien“ Zeiten überdies als normale<br />

Hebebühne nutzen.<br />

von denen es ebenfalls verschiedene<br />

Varianten gibt. Zum Vermessen wird ein<br />

Laser-Modul mit zwei rotierenden Laserköpfen<br />

quer unter dem Fahrzeug platziert<br />

und acht bis 20 magnetische Mess-<br />

Targets gemäß Software-Vorgabe an den<br />

fahrzeugspezifischen Bezugspunkten<br />

eingehängt. Bereits wenige Minuten<br />

nach dem Aufbau des Messsystems stehen<br />

dem Anwender die dreidimensional<br />

erfassten Maße zur Verfügung. kk<br />

www.blitzrotary.com


_ Tolle Tools für schnelle<br />

Schrauber<br />

Neu im Werkzeugsortiment von Berner<br />

sind zwei 1/4-Zoll-Schraub-Tools: die innovative<br />

T-Ratsche mit frei schwenkbarem<br />

Kopf sowie der T-Turbo-Griff zum Schrauben<br />

an schlecht zugänglichen Stellen.<br />

Die Besonderheit der T-Ratsche ist ihr<br />

frei schwenkbarer Kopf mit integrierter<br />

Knarre. Wegen des Ratschenwinkels von<br />

fünf Grad und einer feinverzahnten Umschaltknarre<br />

mit 72 Zähnen soll das innovative<br />

Tool ein schnelles Ein- und Ausdrehen<br />

von Schrauben und Muttern ermöglichen.<br />

Zudem ist die 125 Millimeter lange Ratsche<br />

durch den klappbaren und robusten Vollmetallgriff<br />

stabil und dennoch handlich.<br />

Das T-Ratschen-Set beinhaltet laut Berner<br />

je eine Sechskantnuss in den Schlüsselweiten<br />

8, 10, 11, 12, 13 Millimeter, eine 50-Millimeter<br />

lange Verlängerung sowie einen<br />

Adapter für 1/4-Zoll-Bits.<br />

Für tief sitzende und schwer zugängliche<br />

Stellen indes haben die Produktspezialisten<br />

von Berner einen 34-teiligen<br />

1/4-Zoll-Schraubendreher mit T-Griff neu<br />

ins Sortiment aufgenommen. Der leichtgängige,<br />

freilaufend gelagerte Hülsengriff<br />

erlaubt ein sehr schnelles manuelles Ein-<br />

_ Flache Zentrierkonen<br />

Radvibrationen werden in erster Linie<br />

durch statische oder dynamische Unwuchten<br />

verursacht. Die Unwucht eines<br />

Rades lässt sich mit jeder gut gewarteten<br />

und justierten Auswuchtmaschine beseitigen.<br />

Entscheidend ist dabei aber das<br />

perfekte Aufspannen des Rades auf die<br />

Maschinenwelle. Bereits kleinste Ungenauigkeiten<br />

führen zu falschen Messergebnissen<br />

und somit zu Radvibrationen.<br />

Der Einsatz universeller Zentrierkonen<br />

ist nicht in jedem Fall vorteilhaft. „Ideal<br />

sind Zentrierringe, mit denen das Rad so<br />

aufgespannt wird wie auf der Radnabe“,<br />

sagt Rolf Lapp von der Hunter Deutschland<br />

GmbH. Allerdings ist die Vielfalt der<br />

unterschiedlichen Nabendimensionen so<br />

groß, dass sie in Reifendiensten und frei-<br />

Schneller schrauben: Mit der schwenkbaren<br />

T-Ratsche und dem T-Turbo-Griff hat Berner<br />

zwei neue clevere Problemlöser im<br />

Werkzeugprogramm. Fotos: Berner<br />

und Ausdrehen von Schrauben und Muttern.<br />

Zudem soll mit dem 310 Millimeter<br />

langen T-Griff eine hohe Kraftübertragung<br />

möglich sein.<br />

Der „T-Turbo“ genannte Werkzeugsatz<br />

beinhaltet 13 „I-Socket“-Steckschlüsseleinsätze,<br />

sechs Einsätze mit Innensechskant<br />

sowie mit Innentorx, drei Steckschlüsseleinsätze<br />

mit Kreuzschlitz, drei qualitativ<br />

hochwertige Bits sowie einen Bitadapter<br />

und ein Kardangelenk. kk<br />

www.berner.de<br />

en Werkstätten kaum zu handhaben ist.<br />

Hunter hat einen guten Kompromiss gefunden:<br />

Sehr flache und somit beidseitig<br />

nutzbare Konen. Damit erreicht man<br />

eine fast zylindrische Auflagefläche für<br />

die Felgennabe bei gleichzeitig überschaubarer<br />

Anzahl der Zentrierkonen.<br />

Hunter bietet letztere in einem Satz<br />

an. Er besteht aus neun Zentrierkonen<br />

mit insgesamt 18 Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Damit sollen sich so gut wie<br />

alle Felgen perfekt zentrieren lassen. Der<br />

benötigte Durchmesser wird mit Hilfe<br />

einer mitgelieferten Lehre ermittelt. Die<br />

Zentrierkonen sind für Auswuchtmaschinen<br />

mit einem Wellendurchmesser<br />

von 40 Millimetern konzipiert und können<br />

maschinenherstellerübergreifend<br />

eingesetzt werden. Der Satz kostet 720<br />

Euro und wird mit einem praktischen<br />

Kunststoffgestell für die Aufbewahrung<br />

der Zentrierkonen geliefert. rl<br />

www.hunter-d.de<br />

Die flachen Zentrierkonen von Hunter<br />

bieten einen guten Kompromiss zum<br />

zentrischen Aufspannen des Rades auf<br />

die Auswuchtmaschine. Foto: Linzing<br />

Spitzentechnologie<br />

vom Erstausrüster!<br />

CarPOWER<br />

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MARATHON 1<br />

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Rippenband<br />

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ZRK<br />

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technik werkstattausrüstung<br />

_ Induktiv erwärmen<br />

Um Reparaturverfahren in der Kfz-<br />

Werkstatt schneller und effizienter zu<br />

gestalten, müssen sich Werkstattleiter<br />

auch nach Techniken umschauen, die<br />

bereits in anderen Arbeitsfeldern erprobt<br />

wurden. So kann die gezielte und<br />

punktuelle Wärmeeinbringung durch<br />

einen Induktionsstromerhitzer zum<br />

probaten Problemlöser auch im Kfz-<br />

Reparaturbereich werden. Das Induktionsprinzip<br />

ersetzt die offene Flamme.<br />

Das schafft zusätzliche Sicherheit.<br />

Für solche Anwendungen bietet<br />

GYS das Induktionsstromheizgerät<br />

Carduction 33 an. Festsitzende Schrauben<br />

und Muttern können mit dem Gerät<br />

punktgenau erhitzt und deutlich<br />

einfacher gelöst werden. Das gleiche<br />

gilt für festsitzende beziehungsweise<br />

festgerostete Bauteile. Erhitzen an<br />

den richtigen Stellen kann den Arbeits-<br />

_ Saubere Luft in der Werkstatt<br />

KMWE Werkstatteinrichtung aus Hurlach<br />

hat seit Anfang des Jahres die mobile<br />

Umluft-Absauganlage Duster 3000<br />

im Programm. Das Gerät verfügt über<br />

ein vierfaches Filtersystem und kann<br />

nicht nur Farbnebel, sondern auch Staub<br />

absaugen. Dank Umluftsystem, das die<br />

gereinigte Luft wieder ausbläst, wird die<br />

Werkstatttemperatur beim Arbeiten nicht<br />

abgekühlt. Hierdurch verkürzen sich die<br />

Wartezeiten beispielsweise beim Füllern.<br />

Als Einsatzbereiche nennt KMWE das<br />

Filtern der Werkstattluft sowie das Absaugen<br />

beim Schleifen, Füllern und Lackieren.<br />

Das Gerät eignet sich laut Anbieter auch<br />

für Spot-Repair-Arbeiten. Über das ange-<br />

_ Sichere Grubenabdeckung<br />

60 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

gang erheblich beschleunigen, denn<br />

zeitaufwändiges Demontieren ganzer<br />

Baugruppen entfällt und das Material<br />

wird geschont, so GYS. Das treffe auch<br />

zu, wenn durch den Einsatz des Gerätes<br />

aggressive Lösungsmittel vermieden<br />

werden. So lässt sich das Carduction 33<br />

beispielsweise auch zum Abziehen von<br />

Karosserieaufklebern, Logos oder Türzierleisten<br />

einsetzen. Letztere sollen<br />

sich nach erfolgter Reparatur wieder<br />

verwenden lassen.<br />

Das Carduction von GYS wird mit<br />

umfangreichem Zubehör für die unterschiedlichen<br />

Einsatzfelder und mit<br />

einem Fahrwagen geliefert. Es lässt<br />

sich am 230-Volt-Stromnetz betreiben,<br />

bringt eine Heizleistung von 3300 Watt<br />

und wiegt zwölf Kilo. rl<br />

www.gys-schweissen.com<br />

Das mobile Absauggerät<br />

Duster 3000 verfügt<br />

über ein vierfaches<br />

Filtersystem und kann<br />

nicht nur Farbnebel,<br />

sondern auch Staub<br />

absaugen. Foto: KMWE<br />

Die Grubenabdeckung von Altec<br />

besteht aus Einzelsegmenten.<br />

Foto: Altec<br />

Das Carduction 33 ermöglicht das<br />

Erwärmen von Fahrzeugbauteilen<br />

ohne offene Flamme. Foto: GYS<br />

schlossene Plenum wird Luft auf das Fahrzeug<br />

geblasen. Diese bildet eine Art Kokon<br />

um das Fahrzeug, wodurch der Staub vom<br />

Fahrzeug in das Filtersystem gesaugt wird.<br />

Über die drei Absaugflächen wird außerdem<br />

auch die Raumluft gefiltert,<br />

wodurch sich eine deutlich bessere<br />

Luftqualität für den Karosseriespengler<br />

und Lackierer in der Werkstatt<br />

ergeben soll. Das Gerät benötigt<br />

keine aufwändigen Installationsarbeiten.<br />

Es arbeitet mit einer Betriebsspannung<br />

von 230 Volt und hat eine Saugleistung<br />

von 8,5 Kubikmetern je Minute. rl<br />

www.werkstatteinrichtung.de<br />

In Arbeitsräumen und Werkstätten,<br />

wo Fahrzeuge repariert und gewartet<br />

werden, befinden sich häufig offene<br />

Gruben. Bei wechselnder Nutzung dieser<br />

Räume können offene Gruben eine<br />

erhebliche Gefahr darstellen. Die Altec<br />

GmbH aus Singen bietet neuerdings als<br />

Lösung tragfähige Grubenabdeckungen<br />

aus Aluminium für alle Radlasten an, die<br />

problemlos überfahren werden können.<br />

Damit verschafft sich die Werkstatt uneingeschränkte<br />

Bewegungsfreiheit. Die<br />

Grubenabdeckung von Altec besteht aus<br />

mehreren Einzelsegmenten, die von der<br />

Größe her der aktuellen Situation angepasst<br />

werden können. rl<br />

www.altec-singen.de


_ Einfacher einstellen<br />

Einfache Bedienung und schnelle Ergebnisse stehen beim Achsmessspezialisten<br />

Harro Koch seit jeher im Vordergrund, ebenso wie<br />

das Vermessen des Fahrzeugs im Fahrzustand. Geübte Vermesser<br />

schaffen es meist problemlos, mit dem Laser-Achsmesssystem eine<br />

Eingangsvermessung innerhalb der von Koch versprochenen zehn<br />

Minuten zu erledigen – nicht zuletzt wegen des simplen Geräteaufbaus<br />

und den patentierten Messkopfhaltern, die lediglich am Rad<br />

einzuhängen sind und sich im Reifenprofil verkrallen.<br />

Eine weitere Vereinfachung und Erleichterung beim Einstellen<br />

der Fahrwerksgeometrie soll nun eine neue Anwendersoftware bringen.<br />

Diese ist ab sofort als aufpreispflichtiges Extra für das Vermess-<br />

system HD-10 Easy Touch erhältlich. Mit der einfach zu bedienenden<br />

Spezial-Software sollen sich das Justieren der Spur und das Finden der<br />

Lenkradmittelstellung bei Fahrzeugen mit zwei einstellbaren Spurstangen<br />

an der Vorderachse noch schneller als bisher erledigen lassen.<br />

Die Handhabung gestaltet sich denkbar einfach: Zuerst bringt der<br />

Anwender das Lenkrad in Geradeausstellung, stellt es fest und ermittelt<br />

die Gesamtspur. Nach dem Ausrichten der Spurskala lassen sich<br />

die Werte an den Skalen der Hinterachse ablesen. Anschließend sind<br />

die Fahrzeugdaten sowie die ermittelten und die gewünschten Achsgeometriewerte<br />

des betreffenden Fahrzeugs in die farbig hinterlegten<br />

Felder der Eingabemaske einzutragen. Aus diesen berechnet das Programm<br />

automatisch die entsprechenden Einstellwerte. Im Anschluss<br />

kann der Werkstattfachmann Spur und Geradeausfahrt durch ein Verdrehen<br />

der vorderen Spurstangen in einem Arbeitsgang einstellen.<br />

Die neue Software erstellt außerdem selbständig ein Protokoll,<br />

das sich zur Dokumentation für den Kunden ausdrucken lässt. Überdies<br />

bietet die Software eine Direkthilfe-Funktion, mit deren Hilfe der<br />

Anwender eine detaillierte Kurzanleitung des betreffenden Themas<br />

erhält. kk<br />

www.koch-achsmessanlagen.de<br />

Schneller geradeaus: Mit der<br />

neuen Software für das Laser-<br />

Vermesssystem HD-10 Easy<br />

Touch von Koch lassen sich Spur<br />

und Lenkradgeradeausstellung<br />

in einem Arbeitsgang einstellen.<br />

Die entsprechenden Werte ermittelt<br />

das Programm automatisch.<br />

Foto: Koch<br />

Die Spezialpaste SKF LGAF 3E/0,5<br />

schützt vor Passungsrost und<br />

erleichtert den Ausbau der Gelenkwelle.<br />

Foto: SKF<br />

_ Gleichlaufgelenke<br />

vor Passungsrost schützen<br />

Passungsrost auf den Kontaktflächen der<br />

Keilnut-Verzahnung beeinträchtigt laut SKF<br />

die Gelenkwellen-Funktion, führt zu vorzeitigem<br />

Ausfall des Bauteils und erschwert<br />

zudem den Ausbau. Deshalb empfiehlt das<br />

Unternehmen, vor dem Zusammenbau von<br />

Gleichlaufgelenk und Lager- beziehungsweise<br />

Antriebsflansch, stets eine Paste gegen<br />

Passungsrost auf die Verzahnung aufzutragen.<br />

Unter der Bezeichnung LGAF 3E/0,5<br />

bietet SKF eine solche Spezialpaste in einer<br />

0,5-Kilo-Dose an. Sie soll Korrosion auf den<br />

Kontaktflächen zuverlässig verhindern und<br />

damit den Ausbau der Gelenkwelle selbst<br />

nach längerer Zeit erleichtern. rl<br />

www.skf.de<br />

Lambdasonden von NTK<br />

OE-Qualität zahlt sich aus.<br />

● Ab sofort bei Ihrem Fachhändler<br />

● Umfangreiches Sortiment<br />

● Jetzt bestellen und profitieren<br />

NGK Spark Plug Europe GmbH · www.ngkntk.de


technik werkstattmarkt<br />

Mit Werbas-eSignatur spart sich der<br />

Serviceberater das Ausdrucken und<br />

anschließende Einscannen des unter-<br />

schriebenen Auftrags für die Archivierung<br />

in Find-it!. Foto: Linzing<br />

K<br />

fz-Betriebe werden täglich mit<br />

einer steigenden Daten- und<br />

Informationsflut konfrontiert. Um<br />

diese sinnvoll zu kanalisieren und<br />

effektiv nutzen zu können, sind<br />

Kfz-Unternehmer zunehmend mehr auf<br />

ein Werkstatt-Management-System angewiesen,<br />

das die Daten und Informationen<br />

bündelt und bedarfsgerecht zur Verfügung<br />

stellt. Die Werbas AG hat diesbezüglich mit<br />

dem gleichnamigen Softwarepaket bereits<br />

zahlreiche Meilensteine gesetzt. Im Frühjahr<br />

dieses Jahres hat das Unternehmen<br />

einen ganzen Reigen neuer Produkte vorgestellt,<br />

welche die Auftragsabwicklung<br />

in der Kfz-Werkstatt weiter vereinfachen<br />

sollen.<br />

Reifen direkt bestellen<br />

Eines davon ist die Integration<br />

des tyremotive-Web-Services<br />

in Werbas. Damit kann der Anwender<br />

nicht nur Reifen und<br />

Räder einfach auswählen und<br />

bestellen, sondern sie auch direkt<br />

einem Auftrag zuordnen.<br />

Dazu lässt sich tyremotive aus<br />

dem Auftrag heraus starten.<br />

Hierbei werden die Fahrzeugdaten<br />

automatisch in die Tyremotive-Plattform<br />

übertragen<br />

und alle für das Auto möglichen<br />

Reifenkombinationen angezeigt.<br />

Die gewünschten Reifen<br />

oder Kompletträder lassen sich<br />

62 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Effizientere<br />

Betriebsabläufe<br />

_ Werbas verfolgt das Ziel, mit immer neuen Modulen die<br />

Betriebsabläufe in Kfz-Werkstätten zu optimieren. Pünktlich<br />

zum 25-jährigen Jubiläum hat das Softwarehaus wieder einige<br />

Neuheiten vorgestellt.<br />

anschließend per Mausklick bestellen.<br />

Gleichzeitig werden sie als Artikel in den<br />

Werbas-Auftrag zur Weiterberechnung<br />

aufgenommen.<br />

Digitale Unterschriften<br />

Die neue Lösung Werbas-eSignatur soll<br />

außerdem die Arbeitsabläufe bei der Auftragsannahme<br />

noch effizienter gestalten.<br />

Das Prinzip: Nach der Auftragseröffnung<br />

in Werbas muss das Auftragsformular für<br />

die Kunden-Unterschrift nicht ausgedruckt<br />

werden. Stattdessen wird es im eSignatur-<br />

Office geöffnet. Der Kunde leistet seine<br />

Unterschrift nun auf einem Pad. Anschließend<br />

wird das unterzeichnete Dokument<br />

im Dokumentenmanagementsystem Findit!<br />

beweissicher archiviert. Auf diese Weise<br />

spart sich der Serviceberater das Ausdrucken<br />

und anschließende Einscannen des<br />

unterschriebenen Auftrags für die Archivierung<br />

in Find-it!. Für den Kunden lässt<br />

sich jederzeit eine Version des unterschriebenen<br />

Auftrags ausdrucken.<br />

Neue Mobilitätsgarantie<br />

Ein weiteres neues Produkt der Werbas AG<br />

ist eine Mobilitätsgarantie, die für zwölf,<br />

24 und 48 Monate angeboten wird. Laut<br />

Harald Pfau, Vorstand der Werbas AG,<br />

wurde die Mobilitätsgarantie speziell auf<br />

die Bedürfnisse kleiner Werkstätten zugeschnitten.<br />

Damit können auch Kfz-Betriebe<br />

ohne Systembindung ihren Kunden eine<br />

professionelle Dienstleistung anbieten.<br />

Werbas-Kunden erhalten den Mobilitätspass<br />

bereits ab einer Abnahmemenge von<br />

20 Stück. Die Aktivierung der Mobilitätsgarantie<br />

erfolgt direkt aus dem Werbas-<br />

Auftrag heraus. Hierbei werden alle relevanten<br />

Kunden- und Fahrzeugdaten mit<br />

der Garantiekartennummer online an den<br />

Versicherungsgeber gemeldet. Die Verwaltung<br />

der abgeschlossenen Garantieverträge<br />

erfolgt ebenfalls in Werbas. So hat der<br />

Anwender immer einen Überblick über die<br />

gesamte Historie.<br />

Einblicke in die Vergangenheit<br />

Apropos Historie: Moderne Werkstatt-Management-Systeme<br />

müssen nicht nur den<br />

Arbeitsalltag in der Werkstatt abbilden,<br />

sondern auch Möglichkeiten zur optimalen<br />

Kundenbetreuung bieten. Mit der Integration<br />

der digitalen Fahrzeugakte CarPass will<br />

Werbas diesem Ziel einen weiteren Schritt<br />

näher kommen. CarPass ist eine internetbasierte<br />

Datenbank, welche die Historie<br />

eines Fahrzeugs abbildet und weit mehr<br />

Informationen liefert als das Serviceheft.<br />

Den Eintrag in CarPass nimmt für gewöhnlich<br />

die Werkstatt vor, die ihren Kunden<br />

damit einen zusätzlichen Service bietet.<br />

Mit der neuen Schnittstelle zu CarPass soll<br />

dies für Werbas-Anwender nun wesentlich<br />

einfacher sein. Direkt nach dem Druck<br />

der Rechnung kann diese in digitalisierter<br />

Form per Tastendruck an CarPass übertragen<br />

werden. Hierbei werden ausschließlich<br />

fahrzeugbezogene Daten und keine Informationen<br />

über den Kunden übermittelt.<br />

„Damit können Autofahrer, die bereits eine<br />

digitale Fahrzeugakte eingerichtet haben,<br />

ohne zusätzlichen Aufwand professionell<br />

unterstützt werden. Zudem können Kfz-<br />

Betriebe Fahrzeuginhaber ohne CarPass<br />

über diese Möglichkeit informieren und<br />

sich als Unternehmen auszeichnen, die<br />

technisch und in der Kundenbetreuung auf<br />

der Höhe der Zeit sind“, betont Pfau. rl<br />

www.werbas.de<br />

Durch die Integration von tyremotive in<br />

Werbas lassen sich Reifen direkt bestellen<br />

und gleich einem Auftrag zuordnen.<br />

Foto: Werbas


Fitness-Center<br />

für Karosserie-Profis<br />

_ Wer auf dem Gebiet der Karosserieinstandsetzung fit<br />

bleiben will, muss ständig trainieren. Rath Karosserie Technik<br />

in Calw bietet hierfür maßgeschneiderte Trainings-Module an.<br />

M it<br />

jedem neuen Fahrzeugmodell,<br />

das auf den Markt<br />

kommt, streben die Automobilhersteller<br />

an, die<br />

Sicherheit und den Komfort<br />

zu verbessern und den Kraftstoffverbrauch<br />

zu senken. Das hat den Karosseriebau in<br />

den vergangenen Jahren stark verändert.<br />

So kommen immer mehr alternative Werkstoffe<br />

zum Einsatz. Auch die Fügeverfahren<br />

wurden an die neuen Materialien und optimierte<br />

Fertigungsverfahren angepasst. Das<br />

hat für die Karosserieinstandsetzung tiefgreifende<br />

Folgen. Karosserie-Fachbetriebe<br />

müssen sich auf neue Reparaturverfahren<br />

einstellen und den Wissensstand ihres Personals<br />

mit regelmäßigen Schulungen stets<br />

auf dem aktuellsten Stand halten. Das ist<br />

Grundvoraussetzung, um professionelle<br />

und wirtschaftliche Reparaturen anbieten<br />

zu können.<br />

Praxisorientiertes<br />

Schulungsmodell<br />

Karosserie-Fachbetriebe, die für ihr Personal<br />

praxisorientierte Weiterbildungsmaßnahmen<br />

suchen, werden beispielsweise<br />

bei Rath Karosserie Technik in Calw fündig.<br />

Dort wird in der Praxis mit Themen aus der<br />

Praxis geschult. Das Unternehmen betreibt<br />

neben den Schulungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

einen klassischen Karosserie-<br />

Fachbetrieb. „Bei den Lehrgängen üben<br />

und arbeiten die Teilnehmer nicht nur an<br />

Modellen, sondern an realen Unfallschäden<br />

im klassischen Werkstattumfeld. So<br />

werden sie mit den Problemen des Alltags<br />

konfrontiert und lernen, professionelle<br />

und wirtschaftliche Lösungen zu finden“,<br />

sagt der Karosserie-Experte Rainer Rath,<br />

Inhaber des Unternehmens.<br />

Bei der Gestaltung der Schulungen<br />

distanziert sich Rath<br />

ganz klar von klassischen<br />

Blockmodulen.<br />

Dafür bietet er flexible<br />

Module an, die sich<br />

maßgeschneidert an<br />

die Anforderungen der<br />

Schulungsteilnehmer<br />

anpassen lassen. „Damit<br />

erreichen wir eine<br />

sehr hohe Effektivität<br />

bei unseren Schulungen,<br />

da wir genau das Wissen<br />

vermitteln, das der<br />

Teilnehmer benötigt“,<br />

erklärt Rath. Die kleinen<br />

Gruppen von vier bis<br />

maximal acht Personen<br />

gestatten es den Trainern<br />

zudem, gezielt auf<br />

die Fragen der einzelnen<br />

Teilnehmer einzugehen.<br />

Breit gefächertes<br />

Schulungsprogramm<br />

Das Schulungsprogramm<br />

von Rath Karosserie<br />

Technik ist sehr<br />

breit gefächert und<br />

deckt alle Bereiche eines<br />

modernen Karosserie-<br />

Fachbetriebs ab. Es reicht<br />

von der Werkstattana-<br />

Lernen von Profis: Die Schulungen bei<br />

Rath Karosserie Technik vermitteln<br />

praxisorientiertes Wissen in allen<br />

Bereichen der Karosserieinstandsetzung.<br />

Foto: Linzing<br />

lyse und Beratung vor Ort über die Schadensabwicklung<br />

und -analyse bis hin zu<br />

den unterschiedlichsten Reparaturverfahren.<br />

Ganz neu im Angebot ist ein Kurs zum<br />

Thema „Neue Klebe- und Niettechniken an<br />

Stahl- und Aluminiumfahrzeugen“. Dort<br />

lernen die Teilnehmer unter anderem, den<br />

Neuteileersatz mit der Klebe-Niettechnik<br />

an einem Unfallfahrzeug durchzuführen<br />

und wie die Induktionsheiztechnik in diesem<br />

Bereich sinnvoll eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Die Lehrgänge bei Rath Karosserie Technik<br />

dauern im Durchschnitt zwei Tage. Die<br />

Trainer sind erfahrene Praktiker. Da das Unternehmen<br />

namhafte Automobilhersteller<br />

beim Entwickeln neuer Reparaturmethoden<br />

unterstützt, ist gewährleistet, dass<br />

bei den Schulungen stets aktuelles Wissen<br />

vermittelt wird. Neben den Praxistrainings<br />

für das Personal von Kfz-Werkstätten gibt<br />

es bei Rath Karosserie Technik auch ein<br />

umfangreiches Schulungsprogramm für<br />

Kfz-Sachverständige. rl<br />

www.rath-karosserietechnik.de


technik werkstattmarkt<br />

Effektiver lernen<br />

mit „Argo“<br />

_ Kontinuierliche Fortschritte in der Kfz-Technik erfordern eine<br />

permanentes Fort- und Weiterbilden der Werkstattmitarbeiter.<br />

Mit dem neuen interaktiven Lern- und Wissensportal „WOW! Argo“<br />

will Würth Online World eine individuelle und effektive Schulung<br />

in den Betrieben vor Ort ermöglichen.<br />

D<br />

ie Automobiltechnik macht<br />

permanent Fortschritte und<br />

bringt ständig Neuerungen<br />

hervor. Um sich im Wettbewerb<br />

behaupten zu können,<br />

benötigen die Werkstätten gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter, die aufgrund ihres<br />

aktuellen Wissenstandes mit der technischen<br />

Evolution mithalten können.<br />

„Eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung<br />

gehört zu den tragenden<br />

Säulen eines Kfz-Betriebs“, sagt Zoran<br />

Apic, Vertriebsleiter bei Würth Online<br />

World (WOW) und verantwortlich für<br />

die kürzlich vorgestellte Lern- und Wissensplattform<br />

„WOW! Argo“.<br />

Regelmäßiges Weiterbilden<br />

leicht gemacht<br />

Doch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen<br />

– insbesondere wenn diese<br />

in Form von Präsenzveranstaltungen<br />

und mehrtägigen Seminaren außer<br />

Haus stattfinden – kosten viel Zeit, in<br />

denen der betreffende Mitarbeiter der<br />

Werkstatt nicht zur Verfügung steht. Zu-<br />

64 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

dem entstehen Reise- und vielfach auch<br />

noch Übernachtungskosten, was dazu<br />

laut Apic dazu führt, dass manche Kfz-<br />

Betriebe die Aus- und Fortbildung nicht<br />

mit der gebotenen Priorität behandeln.<br />

Abhilfe soll nun die Online-Lernplattform<br />

schaffen, mit der laut Apic eine<br />

interaktive und auf die individuellen Bedürfnisse<br />

des Betriebs beziehungsweise<br />

des Mitarbeiters abgestimmte Wissensvermittlung<br />

vor Ort, sprich: direkt in der<br />

Werkstatt oder sogar beim Anwender<br />

zuhause, erfolgen kann.<br />

Die e-Learning-Plattform eigne sich<br />

sowohl für die generelle Wissensvermittlung,<br />

als auch um bestimmte Schwerpunkte<br />

und Lernziele gezielt zu trainieren<br />

und zu vertiefen, so Apic weiter.<br />

„Meister, Mechaniker, Servicemitarbeiter,<br />

oder Auszubildende sowie Ausbildungsstätten<br />

oder Lernbetriebe – also alle, die<br />

im Pkw- und Lkw-Bereich technisch auf<br />

dem neuesten Stand sein müssen beziehungsweise<br />

wollen – können sich mit<br />

Hilfe von `WOW! Argo´ fit für den Alltag<br />

machen“, erklärte Apic bei der Präsentation<br />

vor der Fachpresse.<br />

Wissen ist Macht: „Ohne fundiertes Wissen<br />

wird das Arbeiten an der modernen<br />

Kfz-Technik immer schwieriger“, prophezeite<br />

Zoran Apic von Würth Online World bei der<br />

Präsentation der Online-Lern- und<br />

Wissensplattform „WOW! Argo“.<br />

Foto: Kuss<br />

Unterschiedliche<br />

Schwierigkeitsgrade<br />

Durch die Einteilung der Schulungsinhalte<br />

in vier Schwierigkeitsgrade soll sich die<br />

Plattform für jeden Nutzer eignen, egal<br />

über welchen Wissensstand dieser gerade<br />

verfügt.<br />

Stufe eins beispielsweise vermittelt das<br />

erforderliche Grundlagenwissen zu den<br />

verschiedenen Themen, das erforderlich<br />

ist, um die nächsten Stufen zu meistern.<br />

Die zweite Ebene widmet sich dem Verstehen<br />

von Zusammenhängen und dem<br />

konkreten Anwenden des vorher Erlernten.<br />

Im dritten Schwierigkeitsgrad ist dann das<br />

eigenständige Analysieren von komplexen<br />

Fragestellungen gefordert. Die vierte Ebene<br />

schließlich ermöglicht es, sich in einzelnen<br />

Themenfeldern zu spezialisieren. Jede<br />

Niveaustufe enthält dabei eine Vielzahl<br />

von unterschiedlichen Lernelementen aus<br />

der gesamten Kfz-Technik.<br />

Zum Start von Argo stehen neun unterschiedliche<br />

Online-Kurse bereit, in absehbarer<br />

Zeit sollen es laut Apic aber über 300<br />

verschiedene Elemente werden.<br />

Individuell betreut<br />

Bemerkenswert an Argo ist, dass ein fachkundiger<br />

Trainer den Nutzer permanent<br />

begleitet und betreut und diesem in jedem<br />

Modul individuell die Aufgaben stellt.<br />

Diese muss der Trainierende abarbeiten,<br />

um zur nächsten Lerneinheit zu gelangen,<br />

welche der Trainer im Vorfeld festgelegt<br />

hat. Zudem überwacht der Trainer den<br />

Weiterbilden leicht gemacht: Die Online-<br />

Lernplattform Argo von Würth Online World<br />

ermöglicht die individuelle Aus- und Weiterbildung<br />

direkt im Betrieb – ohne Ausfallzeiten<br />

und ohne Reisekosten.<br />

Fotos: Würth Online World


Übungsfortschritt anhand einer übersichtlichen<br />

und leicht nachvollziehbaren Grafik,<br />

sowohl des einzelnen Nutzers als auch der<br />

gesamten Lerngruppe. „Damit kann man<br />

schnell auf etwaige Schwächen des Lernenden<br />

reagieren und diesen individuell<br />

fördern und unterstützen“, erläutert Apic<br />

das Trainer-Prinzip.<br />

Individuelles Lizenzmodell<br />

Die Preise pro Benutzer betragen pro Modul<br />

zwischen 99 Euro und 129 Euro für eine<br />

Laufzeit von zwölf Monaten. „Das bedeutet<br />

bei einem Einzelkurs einen maximalen<br />

Aufwand von 10,75 Euro pro Monat für<br />

die existenzsichernde Weiterbildung eines<br />

Mitarbeiters. Reisekosten oder Fehlzeiten<br />

wie bei Präsenzschulungen entfallen jedoch<br />

bei Argo ganz“, erklärt Zoran Apic.<br />

Darüber hinaus lassen sich auch Kombinationen<br />

von drei bis fünf Einzelkursen<br />

buchen, die dann insgesamt zwischen 249<br />

Realitätsnah: Bei der geführten<br />

Fehlersuche mit dem Diagnose-Trainer<br />

wirken sich Fehler des Übenden „wie im<br />

richtigen Leben“ aus, etwa, indem beim<br />

falschen Anklemmen des Multimeters<br />

„die Sicherung fliegt“.<br />

Euro und 329 Euro kosten. Eine Lern-Flatrate<br />

für 399 Euro für besonders Wissbegierige<br />

rundet überdies das Lizenzmodell ab. Der<br />

Anwender kann dann nach eigenem Gusto<br />

auf alle verfügbaren Einzelkurse zugreifen<br />

und sein Wissen in ganz unterschiedlichen<br />

Bereichen vertiefen.<br />

Interessierte können ab sofort unter<br />

www.wow-portal.com/argo ihren Wissensstand<br />

online testen und sich anhand<br />

von Demo-Lernelementen über die vielfältigen<br />

Möglichkeiten von „WOW! Argo“<br />

informieren.<br />

Klaus Kuss<br />

„Big Brother“:<br />

Anhand einer<br />

übersichtlichen<br />

Grafik lassen sich<br />

Übungserfolge<br />

ebenso erkennen,<br />

wie Wissensdefizite.<br />

Die Trainer<br />

im Portal können<br />

mit speziellen<br />

und individuellen<br />

Zusatzübungen<br />

eingreifen.<br />

Der Ideale<br />

Ersatz<br />

Hervorragende<br />

Fertigungsqualität<br />

Ausgezeichnete<br />

Wischeigenschaften<br />

Einfache Montage<br />

Breites Spektrum<br />

Einzelblatt-Packungen<br />

www.trico.eu.com<br />

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technik werkstattmarkt<br />

_ Bremsenakademie 2010:<br />

Schulungen vom<br />

Bremsbelag-Spezialisten<br />

„Von Profis für Profis“ – unter diesem<br />

Motto ging die Schulungsoffensive<br />

„Bremsenakademie 2010“ vom Bremsbelag-Spezialisten<br />

TMD Friction in die zweite<br />

Runde. Europaweit sind Unternehmensangaben<br />

zufolge mindestens elf<br />

Seminare geplant: acht in Deutschland<br />

und jeweils eines in den Niederlanden, in<br />

Österreich und Polen.<br />

Die Bremsenakademie ist ein gemeinsames<br />

Projekt von TMD Friction, FTE Automotive<br />

und SW-Stahl. In praxisnahen<br />

Workshops geben die Schulungsprofis<br />

des Leverkusener Bremsbelag-Spezialisten<br />

ihr Wissen an Werkstatt-, Service-<br />

und Vertriebspersonal weiter. Die Tagesseminare<br />

sind Unternehmensangaben<br />

zufolge gezielt auf die Bedürfnisse freier<br />

Werkstätten und des Ersatzteilmarkts<br />

zugeschnitten.<br />

Zentrale Inhalte sind unter anderem<br />

die Grundlagen und Wirkungsweise von<br />

Bremsanlagen und Reibbelägen. Die<br />

Praktiker vermitteln wertvolle Tipps zur<br />

fachgerechten Montage und veranschaulichen<br />

die Beurteilung und Diagnose verschiedener<br />

Schadensbilder. Anhand von<br />

Beispielen diskutieren die Fachleute mit<br />

66 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

den Seminarteilnehmern auch die Unterschiede<br />

zwischen Originalteilen und den<br />

Produkten von Billiganbietern. Weitere<br />

Themen sind hydraulische Brems- und<br />

Kupplungsbetätigungssysteme sowie<br />

der fachgerechte Einsatz von Spezialwerkzeugen.<br />

Behandelt werden außerdem<br />

Technologien wie die elektronische<br />

Parkbremse EPB.<br />

Mehr Infos zur Bremsenakademie sowie<br />

zu den Terminen und Schulungsorten<br />

gibt es im Internet unter www.bremsenakademie.de.<br />

Anmeldungen nehmen die<br />

_ Hartes schnell und staubfrei schleifen<br />

Harte Untergründe – insbesondere die<br />

ultraharten KTL-Werksgrundierungen<br />

– erweisen sich in der Lackiervorbereitung<br />

oftmals als extreme Zeit- und<br />

Kostenfresser. Zudem fällt mit konventionellen<br />

Mitteln das Schleifergebnis<br />

vielfach ungleichmäßig und damit<br />

unbefriedigend aus. Für ein optimales<br />

Von Profis für Profis: Unter diesem Motto bietet Bremsbelag-Spezialist TMD Friction<br />

praxisrelevantes Wissen rund um die Bremse auf der „Bremsenakademie 2010“.<br />

Foto: TMD Friction<br />

Schleifresultat und zügiges Arbeiten<br />

empfiehlt die Part GmbH, die den Vertrieb<br />

der Produkte der Marken Sika und<br />

sia Abrasives organisiert, das neuartige<br />

Diamant-Schleifmittel „7241 siacarbon“.<br />

Unternehmensangaben zufolge<br />

eignet sich das „7241 siacarbon“ für<br />

den Haftungsschliff auf ultraharten<br />

KTL-Werksgrundierungen (Korn 240<br />

oder 320), hartem Füller (Korn 320)<br />

sowie kratzbeständigen Lacken<br />

(Korn 500). Wegen des 3D-Auf-<br />

Hart im Nehmen: Das neuartige<br />

Diamant-Schleifmittel „7241<br />

siacarbon“ von sia Abrasives soll harte<br />

und ultraharte Untergründe sowie<br />

kratzbeständige Lacke schneller<br />

schleifen als herkömmliche Produkte.<br />

Foto: Part GmbH<br />

Gebietsverkaufsleiter von TMD Friction<br />

entgegen oder können direkt per E-Mail<br />

bei sebastian.marin@tmdfriction.com<br />

erfolgen.<br />

Überdies hat der Reibbelag-Hersteller<br />

sein Schulungsangebot für 2010 ausgebaut<br />

und bietet nun auf Anfrage auch<br />

individuell gestaltete Lehrmodule rund<br />

um Reibbeläge und Bremsen an. Diese<br />

dauern zwei bis vier Stunden und lassen<br />

sich direkt bei TMD Friction buchen. kk<br />

www.bremsenakademie.de<br />

baus sollen laut Part das Mattieren und<br />

Strukturangleichen in einem Arbeitsschritt<br />

möglich sein. Das Diamant-<br />

Schleifmittel soll sich für den trockenen<br />

und feuchten Einsatz gleichermaßen<br />

eignen. Das beste Ergebnis lasse sich<br />

mit einer Exzentermaschine und einem<br />

Arbeitshub von drei und fünf Millimetern<br />

erzielen.<br />

„Während für die Mattierung einer<br />

Motorhaube auf ultrahartem KTL zum<br />

Teil mehr als zehn herkömmliche Schleifscheiben<br />

und zehn Minuten Arbeitszeit<br />

benötigt werden, reichen eine siacarbon-<br />

Scheibe in Korn 320 und weniger als die<br />

Hälfte der Zeit. Zudem zeigt das Schleifergebnis<br />

eine gleichmäßig mattierte Oberfläche“,<br />

versprechen die Schleiftechnik-<br />

Spezialisten. kk<br />

www.part-info.com


neue „aftermarket-gvO“:<br />

Die Lebensnerven des freien<br />

Marktes sind gesichert!<br />

_ alles neu macht der Mai? Die eU-Kommission hat den<br />

wettbewerbspolitischen rahmen des Kfz-aftermarket neu geregelt.<br />

eine überarbeitete vertikal-gvO sowie eine sektorspezifische<br />

gruppenfreistellungsverordnung (gvO) für den aftermarket,<br />

beide jeweils mit Leitlinien, bilden den neuen regelungsrahmen<br />

für den Sekundärmarkt der automobilwirtschaft.<br />

Die entscheidenden Inhalte<br />

für den freien Kfz-Teilemarkt<br />

bleiben erhalten und wurden<br />

in einigen Teilen sogar<br />

verbessert.<br />

Anfang Juni ist die neue GVO in Kraft<br />

getreten, die auch als „Aftermarket-<br />

GVO“ oder „Mini-GVO“ bezeichnet wird,<br />

da sie den Neufahrzeugvertrieb<br />

nicht länger abdeckt,<br />

sondern sich exklusiv mit<br />

dem Ersatzteilvertrieb und<br />

dem Reparaturmarkt befasst.<br />

Die „alte“ Kfz-GVO Nr.<br />

1400/2002 hat über acht<br />

Jahre das Ziel verfolgt, die<br />

Grundlagen für Wettbewerb<br />

im Kfz-Aftermarket<br />

zum Wohle der Verbraucher<br />

zu legen und die Lebens-<br />

nerven des freien Marktes<br />

zu schützen. Auch die neue<br />

„Aftermarket-GVO“ enthält<br />

eine Reihe spezifischer Klauseln für<br />

den Ersatzteil- und Servicemarkt, die lebensnotwendig<br />

für den IAM sind. Freuen<br />

dürfen sich zum einen die Zulieferer: Die<br />

Fahrzeughersteller müssen auch künftig<br />

ihren OE-Lieferanten im Regelfall die<br />

Möglichkeit zugestehen, auch den Aftermarket<br />

zu beliefern. Bislang gab es dabei<br />

nicht selten Unstimmigkeiten zwischen<br />

Fahrzeugherstellern und Lieferanten, was<br />

die Werkzeugverträge anging. Dieser Aspekt<br />

wird in den Leitlinien der „Aftermarket-GVO“<br />

deutlicher geregelt als bisher.<br />

Gleiches gilt auch für die Möglichkeit des<br />

Lieferanten, das eigene Markenzeichen<br />

auch auf den Teilen für die Erstausrüstung<br />

anzubringen: Das so genannte<br />

„Double Branding“ bleibt erhalten.<br />

Wichtig für die freien Servicebetriebe<br />

ist die Möglichkeit, Monopolteile<br />

der Fahrzeughersteller, die im freien<br />

Kfz-Teilehandel nicht erhältlich sind, im<br />

Vertriebsnetz der OEM einzukaufen. Die<br />

Fabian Roberg (2. stellv.<br />

Vorsitzender des GVA)<br />

neue „Aftermarket-GVO“ trifft hierzu,<br />

wie schon die Kfz-GVO Nr. 1400/2002 zuvor,<br />

klare Aussagen.<br />

Die Leitlinien der neuen GVO regeln<br />

darüber hinaus weitere wichtige Voraussetzungen<br />

für Wettbewerb im Kfz-Aftermarket.<br />

Für den freien Kfz-Teilehandel sind<br />

in erster Linie die Bestimmungen über den<br />

Zugang zu den technischen<br />

Informationen der Fahrzeughersteller<br />

oder Fragen des<br />

Garantieerhalts wichtig. Die<br />

Reparatur- und Wartungsinformationen<br />

der OEM sollen<br />

den Akteuren des IAM,<br />

d.h. vom Publisher über den<br />

Teilehandel bis hin zu den<br />

Reparaturbetrieben, auch in<br />

Zukunft zur Verfügung gestellt<br />

werden. Gleiches gilt<br />

für den Zugang zu den Schulungsmaßnahmen<br />

der OEM<br />

oder Werkzeugen. Ein positiver<br />

Nebeneffekt ergibt sich aus den Leitlinien<br />

der neuen „Aftermarket-GVO“: Sie<br />

verweist beim Zugang zu den technischen<br />

Informationen auf die Regelungen der<br />

Euro 5-Verordnung und stellt damit einen<br />

Bezug – Euro 5 selbst gilt nur für ab 1. September<br />

2009 neu typgeprüfte Pkw – zum<br />

bestehenden Fahrzeugpark her.<br />

Wichtig in der Praxis sind des Weiteren<br />

Aussagen der Leitlinien zur neuen<br />

GVO über Gewährleistungsfragen. Hier<br />

gilt auch in Zukunft: Die Wartung in einer<br />

freien Werkstatt oder die Verwendung von<br />

IAM-Teilen lassen Mängelbeseitigungsansprüche<br />

des Fahrzeughalters gegenüber<br />

dem Fahrzeughersteller unbeeinträchtigt,<br />

d.h. die Gewährleistungsansprüche der<br />

Autofahrer erlöschen nach Auffassung<br />

der EU-Kommission nicht. Fortschritte für<br />

mehr Wettbewerbsfreiheit werden bei den<br />

erweiterten Zusagen der Fahrzeughersteller<br />

erzielt, denn die EU-Kommission stellt<br />

in den Leitlinien zur neuen GVO klar, dass<br />

nachrichten<br />

die Bedingungen, die die Fahrzeughersteller<br />

den Autofahrern bei erweiterten Garantien<br />

auferlegen, kartellrechtsrelevant sind.<br />

Das von der EU-Kommission verabschiedete<br />

neue Regelwerk für den Kfz-Aftermarket<br />

ist als Erfolg für fairen Wettbewerb<br />

im Kfz-Teile- und Servicemarkt und<br />

damit auch als Sieg für die Verbraucher<br />

zu sehen. FIGIEFA, GVA und viele weitere<br />

Akteure haben sich über Jahre für neue<br />

sektor-spezifische Regeln engagiert, das<br />

jetzt erzielte positive Ergebnis ist der Lohn<br />

für diese Arbeit! Selbstverständlich wird<br />

der GVA seine Mitglieder zeitnah über die<br />

Details der neuen Regeln informieren.<br />

Fabian Roberg, 2. stellv. Vorsitzender des GVA<br />

gva n ac h r i c h t e n 6 / 2 0 1 0<br />

inhaltsverzeichnis<br />

Editorial 67<br />

Sitzung des Arbeitskreis<br />

Kooperationen im GVA 68<br />

„Manager Fahrzeugteile“ –<br />

Dritte Runde in 2010 beendet 69<br />

Spezialist für<br />

Karosserieteile 73<br />

g v a n a c h r i c h t e n<br />

impressum<br />

Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen<br />

Postfach 12 56, 40832 Ratingen<br />

Telefon (0 21 02) 7 70 77-0<br />

Telefax (0 21 02) 7 70 77-17<br />

1. Vorsitzender: Hartmut Röhl<br />

Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,<br />

Marita Kloster<br />

Redaktion der GVA-Nachrichten:<br />

Alexander Vorbau (verantwortlich);<br />

Jürgen Rinn<br />

Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7<br />

30173 Hannover<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 67


nachrichten<br />

Sitzung des arbeitskreis<br />

Kooperationen im gva<br />

_ Zusammenschlüsse von rechtlich selbständigen Unternehmen<br />

des Kfz-teilehandels in Kooperationen prägen den independent<br />

aftermarket seit vielen Jahren. Die einzelnen Betriebe erhalten<br />

dadurch eine deutlich bessere Position am Markt.<br />

Die Aufgabenfelder der Kooperationen<br />

wurden dabei über<br />

die Jahre stetig erweitert.<br />

Gestartet oftmals als reine Einkaufsverbünde<br />

haben sie sich<br />

über Serviceverbünde, die bestimmte<br />

zusätzliche Dienstleistungen etwa bei<br />

Finanzierung und Warenwirtschaft<br />

anbieten, bis hin zu Marketingverbünden,<br />

die darüber hinaus noch Werbung und<br />

Markenauftritt vereinheitlichen, entwickelt.<br />

Als höchste Stufe der Zusammenarbeit<br />

in einer Kooperation kann<br />

der Konzeptverbund gelten, bei dem die<br />

Systemzentrale eigene Handelsformate<br />

entwickelt und optimiert und diese von<br />

selbständigen Händlern geführt werden.<br />

Der gewachsenen Bedeutung der Kooperationen<br />

für die Branche ist der GVA<br />

bereits vor Jahren mit der Gründung<br />

eines eigenen Arbeitskreises im Verband<br />

nachgekommen, der bei den Top-Entscheidern<br />

der Organisationen schnell an<br />

Ansehen gewonnen hat. Auch in diesem<br />

Jahr hatte der GVA die Kooperationsgeschäftsführer<br />

nach Ratingen zum gemeinsamen<br />

Meinungsaustausch eingeladen,<br />

eine Möglichkeit die gern genutzt<br />

wurde. Dabei wurde das Bild bestätigt,<br />

dass aus Gesprächen mit anderen Markt-<br />

68 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010<br />

teilnehmern sowie aus Datenmaterial<br />

ersichtlich ist: Die Krise ist überstanden.<br />

Nach einem besonders im NKW-Sektor<br />

schwierigen Jahr 2009 ist der freie Kfz-<br />

Teilehandel segmentübergreifend gut in<br />

die erste Jahreshälfte 2010 gestartet, der<br />

strenge Winter war dem förderlich. Auch<br />

die Aussichten für das Gesamtjahr 2010<br />

werden von den Kooperationen überwiegend<br />

positiv bewertet.<br />

Die Vertreter des Gesamtverband<br />

nutzten den Rahmen der Sitzung, um einen<br />

Überblick über den Sachstand bei aktuellen<br />

wettbewerbspolitischen Themen<br />

wie Euro 5/6 und Euro VI, zur Zukunft<br />

der Kfz-GVO sowie zum Designschutz für<br />

sichtbare Kfz-Ersatzteile zu geben. In der<br />

Frage der technischen Ausgestaltung der<br />

„Abgasverordnung“ für PKW, Euro 5/6,<br />

gibt es weiterhin Diskussionen im Rahmen<br />

des Brüsseler Komitologieverfahrens.<br />

Besonders über Details des Zugangs<br />

des freien Marktes zu den Reparatur- und<br />

Wartungsinformationen, hier vor allem<br />

zur Teileidentifizierung und –zuordnung,<br />

wird immer noch intensiv gerungen.<br />

Schwierig erscheint die Situation beim<br />

Designschutz. Seit nunmehr über zwei<br />

Jahren liegt die von EU-Kommission und<br />

EU-Parlament verabschiedete Novelle<br />

Vertreter des GVA und<br />

der Kooperationen im<br />

Meinungsaustausch zur<br />

Marktlage<br />

Leitete die Sitzung: Bernhard Strauch,<br />

1. stellv. Vorsitzender des GVA<br />

Für die CARAT beim Arbeitskreis dabei:<br />

Geschäftsführer Thomas Vollmar<br />

dem Ministerrat als abschließender Instanz<br />

zur Entscheidung vor. Bisher wurde<br />

eine Entscheidung „pro Liberalisierung“<br />

vor allem durch Frankreich blockiert, die<br />

schwarze-gelbe Bundesregierung hat<br />

sich bisher noch nicht eindeutig positioniert.<br />

Es besteht allerdings begründeter<br />

Anlass für Optimismus, da sich verschiedene<br />

Spitzenvertreter von CDU/CSU<br />

sowie FDP in Zeiten der Bundestagsopposition<br />

für die Einführung einer Reparaturklausel<br />

für sichtbare Kfz-Ersatzteile<br />

ausgesprochen haben.<br />

Die europaweite „Right to Repair“<br />

(R2RC) Kampagne zur Stärkung des freien<br />

Kfz-Teile- und Servicemarkts war ein weiterer<br />

zentraler Punkt auf der Tagesordnung<br />

des Arbeitskreises Kooperationen.<br />

Die Systemzentralen der Unternehmen<br />

unterstützen R2RC auf verschiedenen<br />

Wegen. So integrieren sie die Kampagne<br />

in die Kommunikation ihrer Unternehmen<br />

oder verteilen Informationsmaterialien<br />

über ihre Gesellschafter und die<br />

Werkstätten.


„Manager Fahrzeugteile“ –<br />

Dritte runde in 2010 beendet<br />

_ 19 teilnehmer, so viele<br />

wie selten zuvor, schlossen<br />

am 8. Mai in rösrath bei Köln<br />

die letzte runde des Jahres<br />

des „Manager Fahrzeugteile“<br />

erfolgreich ab.<br />

Damit steigt die Zahl der Mitarbeiter<br />

der Branche, die sich<br />

nach den drei Runden 2010 des<br />

renommierten Lehrgangs im<br />

Rahmen des GVA-College mit<br />

dem begehrten Titel schmücken können,<br />

um fast 50.<br />

In den vorangegangen Präsenzwochen<br />

wurden die Teilnehmer bereits in<br />

schriftlichen Prüfungen in den Fächern<br />

„Markt & Wettbewerb“, „Jura“, „Allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre“ sowie<br />

„Marketing“ auf ihr Wissen getestet. Am<br />

abschließenden Prüfungssamstag mussten<br />

sich die Teilnehmer nun auch mündlich<br />

beweisen. In einem ersten Schritt<br />

galt es, eine Prüfungsfrage, die jedem<br />

Teilnehmer individuell zugelost wird,<br />

möglichst gut vor dem fünfköpfigen Prüfungsausschuss<br />

zu lösen. Im Anschluss<br />

daran musste der Wissensstand in den<br />

weiteren Fachgebieten des „Manager<br />

Fahrzeugteile“ nachgewiesen werden.<br />

Die Anspannung bei den Prüflingen war<br />

groß, die Erleichterung nach dem Erhalt<br />

Mit Spannung wurde<br />

die Bekanntgabe der<br />

Prüfungsergebnisse<br />

erwartet<br />

GVA-Vorstand Stephan<br />

Klatt (rechts) stand dem<br />

Prüfungsausschuss vor<br />

und nahm die Urkundenvergabe<br />

vor<br />

STAHLGRUBER stellte sechs Absolventen<br />

in der dritten Runde 2010 des<br />

„Manager Fahrzeugteile“<br />

der Urkunden und des Abschlusszeugnisses<br />

aber noch umso größer. Die Absolventen<br />

der dritten Runde des „Manager<br />

Fahrzeugteile“ in 2010 zeigten sich zufrieden<br />

mit der Veranstaltung und den<br />

vermittelten Lehrinhalten. Ein Wiedersehen<br />

für die Teilnehmer kann es bereits<br />

im November geben. Der GVA lädt traditionell<br />

alle erfolgreichen Absolventen<br />

Nach drei Wochen<br />

gemeinsamen<br />

Lernens verstanden<br />

sich die<br />

Teilnehmer auch<br />

über Unternehmensgrenzen<br />

hinaus gut<br />

Ein Applaus der<br />

Teilnehmer für<br />

den gelungenen<br />

Lehrgang<br />

Zufriedene Gesichter – 19 Teilnehmer<br />

absolvierten die dritte Runde<br />

erfolgreich<br />

des „Manager Fahrzeugteile“ des Jahres<br />

zu seiner Jahresmitgliederversammlung<br />

mit anschließendem Kongress ein. In<br />

diesem Jahr wird die JMV des Verbands<br />

am 23./24. November 2010 in Hannover<br />

stattfinden.<br />

Natürlich wird es auch im nächsten<br />

Jahr wieder den „Manager Fahrzeugteile“<br />

geben, die Termine sind ab sofort<br />

verfügbar und können gebucht werden.<br />

Nach derzeitigem Planungsstand werden<br />

in 2011 drei Runden angeboten.<br />

Die termine<br />

„Manager Fahrzeugteile“<br />

in 2011:<br />

1. Runde<br />

1. Woche 24.01. – 29.01.2011<br />

2. Woche 14.02. – 19.02.2011<br />

3. Woche 07.03. – 12.03.2011<br />

2. Runde<br />

1. Woche 21.02. – 26.02.2011<br />

2. Woche 14.03. – 19.03.2011<br />

3. Woche 04.04. – 09.04.2011<br />

3. Runde<br />

1. Woche 11.04. – 16.04.2011<br />

2. Woche 02.05. – 07.05.2011<br />

3. Woche 23.05. – 28.05.2011<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 69


nachrichten<br />

„Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />

in neuer ausgestaltung<br />

_ Seit über 17 Jahren bietet der gva erfolgreich den<br />

„Manager Fahrzeugteile“ an. Mittlerweile finden pro Jahr<br />

3-4 Kurse mit insgesamt zwischen 50 bis 80 teilnehmern statt,<br />

und die nachfrage ist ungebrochen.<br />

in der Branche gilt der „Manager Fahrzeugteile“<br />

als die renommierteste spezifische<br />

Weiterbildungsveranstaltung<br />

für den Führungskräftenachwuchs.<br />

Sie richtet sich an (künftige) Niederlassungsleiter,<br />

Verkaufshausleiter und<br />

Entscheidungsträger in verantwortungsvollen<br />

Positionen in den Unternehmenszentralen.<br />

Im „Manager Fahrzeugteile“<br />

werden wesentliche Fragen der Betriebswirtschaftslehre<br />

(Einführung in die BWL,<br />

Marketing, Teile aus den Bereichen Personal<br />

und Logistik) sowie Fragen des<br />

Marktes und juristische Basisinformationen<br />

sowie rechtliche Besonderheiten<br />

des Teilemarkts angesprochen. Als Wissens-Basis<br />

hat sich der „Manager Fahrzeugteile“<br />

zwischenzeitlich auf hohem<br />

Niveau etabliert.<br />

Mit dem „Manager Fahrzeugteile<br />

PLUS“ hat der GVA bereits vor zwei Jahren<br />

auf Nachfragen der Branche reagiert, das<br />

70 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010<br />

vermittelte Wissen des „Manager Fahrzeugteile“<br />

weiter zu vertiefen. Aus diesem<br />

Anlass wurden aufbauend auf dem<br />

„Manager Fahrzeugteile“ Zusatzmodule<br />

zunächst im Bereich BWL entwickelt,<br />

die in diesem Jahr überarbeitet wurden.<br />

Entworfen wurde der „Manager Fahrzeugteile<br />

PLUS“ in enger Kooperation mit<br />

dem Institut für Handelsforschung an<br />

der Universität zu Köln. Die Grundidee<br />

fußt dabei auf einem modularen Studium<br />

mit Präsenzeinheiten und zur Verfügung<br />

gestellten Lehrbriefen. Was heißt<br />

dies genau? Der GVA bietet im Manager<br />

Fahrzeugteile PLUS sieben Fächer an, die<br />

in drei Blöcken einzeln oder als Gesamtpaket<br />

gebucht werden können.<br />

Die Teilnehmer der Veranstaltung erhalten<br />

Lehrbriefe, mit denen sie sich auf<br />

die Präsenzveranstaltungen vorbereiten<br />

können. Bei diesen werden die wesentlichen<br />

Inhalte nochmals zusammengefasst<br />

und der gelernte Wissensstoff mit<br />

einer schriftlichen Arbeit abgeprüft. Über<br />

die erfolgreich bestandene Abschlussprüfung<br />

erhält der Teilnehmer eine Urkunde.<br />

Werden alle drei Blöcke erfolgreich abgeschlossen,<br />

wird zusätzlich ein Gesamtzertifikat<br />

„Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />

ausgestellt.<br />

Der „Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />

soll vor allem die bisherigen Teilnehmer<br />

des Manager Fahrzeugteile ansprechen.<br />

Darüber hinaus können auch Mitarbeiter<br />

aus Mitgliedsunternehmen des GVA,<br />

die den Nachweis einer vergleichbaren<br />

Ausbildung führen (z.B. in Form eines<br />

abgeschlossenen entsprechenden betriebswirtschaftlichen<br />

Studiums, einer<br />

Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und<br />

Außenhandel oder durch entsprechende<br />

Kurse bei Kammern, die dem „Manager<br />

Fahrzeugteile“ in etwa entsprechen bzw.<br />

darüber hinausgehen), teilnehmen.<br />

Neu konzipiert ab Herbst:<br />

Der „Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />

Freut sich auf die Teilnehmer des Lehrgangs:<br />

Dr. Andreas Kaapke<br />

Folgende Blöcke<br />

werden angeboten<br />

(mit Präsenzterminen):<br />

Block 1:<br />

18.10.2010-22.10.2010<br />

A. Investition und Finanzierung<br />

B. Rechnungswesen und Controlling<br />

C. Bilanzierung<br />

Präsenzveranstaltung:<br />

5 Tage Montag bis Freitag<br />

Block 2:<br />

04.10.2010-06.10.2010<br />

A. Preispolitik<br />

B. Kommunikationspolitik<br />

Präsenzveranstaltung:<br />

3 Tage, Montag bis Mittwoch<br />

Block 3:<br />

07.10.2010-09.10.2010<br />

A. Logistik<br />

B. Personalwesen<br />

Präsenzveranstaltung:<br />

3 Tage, Donnerstag bis Samstag<br />

Nähere Informationen zum<br />

„Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />

sind von der GVA-Geschäftsstelle unter<br />

Tel. 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.


gva-college:<br />

interessante<br />

veranstaltungen<br />

im Spätsommer<br />

_ Das gva-college kennt keine Sommerpause und so werden<br />

in diesem rahmen auch im Spätsommer verschiedene Fort- und<br />

Weiterbildungsveranstaltungen für die Mitarbeiter der Branche<br />

angeboten.<br />

Den „Marktdaten und Strukturinformationen<br />

des Autoteilemarktes“<br />

widmet sich<br />

Trainer Martin Berning am 7.<br />

September 2010 in Ratingen.<br />

Das Seminar richtet sich an vielfältige<br />

Mitarbeitergruppen von Handel und<br />

Industrie im Kfz-Aftermarket. So können<br />

sowohl Innen- als auch Außendienstler<br />

noch viel über „ihre“ Branche und vor<br />

allem über unternehmensübergreifende<br />

Zusammenhänge lernen. In Präsentationen<br />

des Dozenten und in Gruppendiskussionen<br />

werden die Rahmendaten<br />

des Kfz-Teilemarktes, wie etwa Marktvolumina,<br />

erörtert. Die Strukturen des<br />

Kfz-Aftermarkets bilden einen zweiten<br />

Schwerpunkt der Veranstaltung. Dabei<br />

werden horizontale und vertikale Strukturen<br />

und Stufen im IAM betrachtet und<br />

differenziert. Einen starken Fokus legt<br />

Dozent Martin Berning des Weiteren auf<br />

die zukünftigen Entwicklungstendenzen<br />

in der Branche, d.h. er wird gemeinsam<br />

mit den Teilnehmern des Seminars unter<br />

anderem der Frage nachgehen, welche<br />

Einflüsse das Internet auf die Struktur<br />

des Marktes haben wird.<br />

Den Einkauf der Unternehmen stellt<br />

Dozent Joachim Heuseler in den Fokus<br />

seines Seminars „Im Einkauf liegt der Gewinn“,<br />

das am 20./ 21. September 2010<br />

in Ratingen stattfindet. In vielen Firmen<br />

liegt auch heute noch das stärkere<br />

Augenmerk auf den Vertriebserfolgen,<br />

während die Bedeutung des Einkaufs<br />

als wesentliche „Einsparquelle“ oft nur<br />

zurückhaltend wahrgenommen wird.<br />

Kostenreduzierungen im Einkauf etwa<br />

bei Materialien und Leistungen ziehen<br />

ein großes Potenzial für Ertragsverbesserungen<br />

nach sich. Als Voraussetzung<br />

für optimale Ergebnisse im Einkauf stellt<br />

Trainer Heuseler eine klare Gesprächsführung<br />

bei Lieferantengesprächen heraus.<br />

Reine Sach- und Fachkenntnisse<br />

sind dabei nicht ausreichend, sondern<br />

ergebnisorientierte Verhandlungstech-<br />

Informationen zu den Seminaren<br />

sind unter www.gva.de erhältlich<br />

GVA-College:<br />

Das Fort- und<br />

Weiterbildungsprogramm<br />

der Branche<br />

niken können hierbei gegenüber den in<br />

der Regel sehr gut geschulten Verkäufern<br />

auf Lieferantenseite den Ausschlag<br />

für gute Abschlüsse geben. Das Seminar<br />

richtet sich in erster Linie an Einkaufsverantwortliche,<br />

aber auch Inhaber und<br />

Geschäftsführer können von den vermittelten<br />

Inhalten profitieren. Neben praxisorientierten<br />

Anregungen und Tipps<br />

des Dozenten wird den Teilnehmern das<br />

Wissen durch Fallbeispiele und Gruppenarbeiten<br />

vermittelt. Zusätzlich werden<br />

Verhandlungsübungen filmisch dokumentiert<br />

und eingehend analysiert. Ziel<br />

des Seminars ist es, den Teilnehmern aus<br />

Industrie und Handel die Grundlagen dafür<br />

zu vermitteln, wie innerbetriebliche<br />

Prozesse im gesamten Einkaufswesen<br />

auf profitorientierte Parameter ausgerichtet<br />

werden können. Das betrifft alle<br />

Funktionen von der Einkaufsorganisation<br />

über das Beschaffungsmarketing, der Lieferantenauswahl<br />

und der Vertragsgestaltung<br />

bis hin zu Einkaufsverhandlungen.<br />

Nähere Informationen zu diesen sowie<br />

allen weiteren Seminaren im Rahmen<br />

des GVA-College sind im Internet<br />

unter www.gva.de abrufbar sowie sind<br />

von der GVA-Geschäftsstelle unter Tel. 0<br />

21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 71


nachrichten<br />

_ treffen des Juniorenarbeitskreis<br />

im gva in Uffenheim<br />

_ Der Juniorenarbeitskreis im<br />

gva (JaK), das Forum des Fach- und<br />

Führungskräftenachwuchses der<br />

Branche, traf sich am 22. april zur<br />

ersten Sitzung des Jahres 2010.<br />

Traditionell lädt ein GVA-Mitgliedsunternehmen<br />

die „Junioren“ des Verbands<br />

in sein Unternehmen ein, um einen Rahmen<br />

für den Meinungsaustausch und<br />

zur Weiterbildung zu bieten. Zum April-<br />

_ automechanika 2010<br />

interessante rahmenveranstaltungen<br />

_ Die globale Leitmesse des Kfz-aftermarket, die automechanika in<br />

Frankfurt vom 14. bis 19. September 2010, wird auch in diesem Jahr wieder<br />

viel mehr zu bieten haben als eine reine Leistungs- und Produktschau.<br />

Ein attraktives Rahmenprogramm wird<br />

dafür sorgen, dass das Fachpublikum<br />

noch weiteren Mehrwert geboten bekommt.<br />

Für die Mitglieder des Gesamtverband<br />

Autoteile-Handel wird es am<br />

Messedienstag die Möglichkeit zum<br />

Meinungsaustausch geben, denn der<br />

Verband veranstaltet am Abend seinen<br />

traditionellen Mitgliederabend in der<br />

Halle 5./6.1. – die Einladungen dazu werden<br />

die GVA-Mitglieder aus Handel und<br />

Industrie rechtzeitig im Vorfeld der Automechanika<br />

erreichen.<br />

Die Messegesellschaft selbst bietet<br />

ebenfalls interessante Rahmen- und Begleitveranstaltungen<br />

zur Automechanika.<br />

So wird vom 14. bis 17. September das<br />

„Automechanika Aftermarket Forum“<br />

seine Neuauflage erleben. Schwerpunkte<br />

der Seminare, Podiumsdiskussionen und<br />

Kurzvorträge werden aktuelle Trends und<br />

72 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010<br />

termin versammelten sich 16 Vertreter<br />

des Arbeitskreises in Uffenheim zur Besichtigung<br />

des Zentrallagers der Eugen<br />

Trost GmbH & Co. KG. Auch ein isländischer<br />

Vulkan und das daraus folgende<br />

Verkehrschaos in der Luft und am Boden<br />

konnte eine rege Beteiligung der JAK-Mitglieder<br />

am interessanten Programm der<br />

Veranstaltung nicht verhindern. Den Auftakt<br />

des Treffens bildete eine ausgiebige<br />

Besichtigung des Trost-Zentrallagers, wo<br />

sich die Nachwuchsführungskräfte aus<br />

Handel und Industrie unter anderem intensiv<br />

über verschiedene Arten der Lagerhaltung<br />

informieren konnten.<br />

Der gemeinsame Abend des Treffens<br />

des Juniorenarbeitskreises war dem Meinungsaustausch<br />

über die Lage der Branche<br />

in entspannter Runde gewidmet,<br />

eine Möglichkeit, die gerne genutzt wurde.<br />

Am zweiten Tag der Veranstaltung<br />

wurde den Teilnehmern ein interessanter<br />

Vortrag des Geschäftsführers der TEMOT<br />

Im Rahmen des JAK-Treffens wurde das<br />

Zentrallager der Firma Trost besichtigt<br />

Veränderungen der Kfz-Branche sein sowie<br />

Ausblicke auf zukünftige Entwicklungen<br />

des Kfz-Aftermarket.<br />

Um die Attraktivität der Automechanika<br />

für die Reparaturbetriebe weiter zu<br />

erhöhen, veranstalten die Organisatoren<br />

der Messe gemeinsam mit dem VREI e.V.<br />

den Wettbewerb „Auf nach Frankfurt!<br />

1. Sternfahrt zur Automechanika – Die<br />

Bühne für dein Automobil“. Werkstätten<br />

und Autoteilehändler sind aufgerufen,<br />

sich mit besonderen Fahrzeugen, seien<br />

es Oldtimer oder auch überabeitete neuzeitliche<br />

Fahrzeuge, zu beteiligen. Ein<br />

Autokorso über das Messegelände am<br />

Messesamstag sowie eine Kür mit Preisvergabe<br />

am darauffolgenden Sonntag<br />

sollen nicht zuletzt die Attraktivität und<br />

damit das Besucheraufkommen an den<br />

beiden letzten Öffnungstagen der Automechanika<br />

steigern.<br />

Seit einem Jahr<br />

im Amt: Die JAK-<br />

Vorstände Thorsten<br />

Janssen, Holger<br />

Oelmann und<br />

Marcus Hähner<br />

International, Herrn Fotios Katsardis, geboten,<br />

der die Internationalisierung und<br />

Globalisierung zum zentralen Thema<br />

hatte. Angeregt diskutierten Teilnehmer<br />

und Referent im Anschluss über die Inhalte<br />

des Referats.<br />

In interner Sitzung wurden die Termine<br />

und mögliche Inhalte der nächsten<br />

Arbeitskreistreffen besprochen. Die Mitglieder<br />

zeigten sich sehr zufrieden mit<br />

dem Anspruch des JAK, werthaltige Beiträge<br />

und Workshops in die Sitzungen<br />

zu integrieren. Die Vorstände des Juniorenarbeitskreis<br />

im GVA, Herr Holger<br />

Oelmann (Trost), Thorsten Janssen (Autoteile<br />

Post) sowie Marcus Hähner (SNR),<br />

nahmen die Vorschläge der Teilnehmer<br />

gerne auf.<br />

Das nächste Treffen des Arbeitskreises<br />

wird die „Junioren“ der Branche nach<br />

Schweinfurt zum GVA-Industriemitglied<br />

SKF führen.<br />

Vom 14. bis 19. September für das<br />

Fachpublikum geöffnet:<br />

die Automechanika 2010 in Frankfurt


Spezialist für<br />

Karosserieteile<br />

_ als einer der führenden Karosserieteile-anbieter<br />

in Deutschland und<br />

europa bietet PraScO ein<br />

umfassendes teileprogramm rund um<br />

die Karosserie-reparatur für deutsche,<br />

europäische sowie japanische<br />

automobile. Seit 2009 ist PraScO<br />

Mitglied im gva.<br />

Die Firma PRASCO S.R.L. wurde<br />

1988 in der Nähe von Turin in<br />

Italien gegründet und hat sich<br />

schnell zu einem der führenden<br />

Anbieter von Karosserieteilen<br />

auf dem europäischen Markt entwickelt.<br />

Das Sortiment umfasst Stoßstangen,<br />

Kotflügel, Kühlergitter, Motorhauben,<br />

Blinker, Scheinwerfer und Außenspiegel<br />

für europäische, koreanische und japanische<br />

Fahrzeuge. Als modernes Großhandelsunternehmen,<br />

das sich schnell<br />

zu einem leistungsstarken Anbieter<br />

der Kfz-Teile-Branche entwickelt hat,<br />

arbeitet PRASCO mit dem größten Karosserieteile-Hersteller<br />

der Welt, der Firma<br />

Tong Yang zusammen und besitzt für<br />

die Hersteller UNICAR und TONG YANG<br />

EUROPE das Exklusiv-Vertriebsrecht. Zu<br />

den Kunden zählen Autoteilehändler<br />

im In- und Ausland. Bis zum Jahr 2006<br />

belieferte PRASCO den deutschen Markt<br />

hauptsächlich über die Firmen Schlieckmann<br />

und VanWezel, aber dann hat man<br />

sich entschlossen, direkt auf dem deutschen<br />

Markt tätig zu werden und beliefert<br />

als PRASCO GmbH Deutschland den<br />

Teilegroßhandel. Heute ist PRASCO bei<br />

Wessels + Müller, PV sowie Stahlgruber<br />

ein Lieferant im Bereich Karosserieteile.<br />

von Bönen aus in<br />

den teilehandel<br />

Das Lager der PRASCO GmbH liegt in<br />

Bönen bei Dortmund und verfügt über<br />

6500 m2 Lagerfläche. Von dort werden<br />

die Kunden deutschlandweit täglich im<br />

Nachtsprung beliefert. Hinsichtlich des<br />

Standortes kann man von der günstigen<br />

und zentralen Verkehrsanbindung direkt<br />

an den Knotenpunkten der A1, A2 und<br />

A44 profitieren. Im näheren Umkreis<br />

erfolgt die Belieferung mit drei eigenen<br />

Fahrzeugen in der Tagesanlieferung. Größere<br />

Sendungen werden von Spediteuren<br />

übernommen und ausgeliefert. Zudem<br />

wird bundesweit nach dem „just in time“<br />

Prinzip über Nacht versendet. Für Wessels<br />

+ Müller steht eine eigene Anlieferungslinie<br />

mit speziellen Teileboxen zum<br />

Hauptlager in Osnabrück bereit, die dem<br />

“GREENLINE ist das Sortiment geprüfter<br />

Qualitätsteile: OE-Teile, OES-Teile<br />

(Ident-Teile), TÜV-geprüfte Teile, THATCHAMgeprüfte<br />

Teile (Versicherung England), CAPA &<br />

MQVP-geprüfte Teile (Versicherung USA) sowie<br />

PRASCO-zertifizierte Teile,“ macht Ludwig<br />

Sing deutlich. Foto: Rinn<br />

Das Artikel-Programm von PRASCO rund<br />

um die Unfall- und Rostreparatur für alle<br />

deutschen, europäischen, japanischen und<br />

koreanischen Pkw enthält Reparaturbleche,<br />

Kotflügel, Motorhauben, Frontteile,<br />

Stoßstangen, Kraftstofftanks, Ölwannen,<br />

Beleuchtung und Außenspiegel. Foto: PRASCO<br />

Teilegroßhändler ein eigenes Karosserieteilelager<br />

erspart und es ermöglicht, die<br />

Teile in seinen Auslieferungskreislauf direkt<br />

einzubringen. „Bei uns werden nicht<br />

nur Artikelnummern verarbeitet, sondern<br />

es wird vor allem fachliche Beratung<br />

und Hilfestellung bei der Zuordnung<br />

von Ersatzteilen zu den entsprechenden<br />

Fahrzeugdaten geboten,“ sagt der stellv.<br />

Geschäftsführer Ludwig Sing. Das macht<br />

Auf die Verpackung der Karosserieteile wird<br />

bei PRASCO großes Augenmerk gelegt.<br />

Dazu wurden spezielle Verpackungskartons<br />

entwickelt, die einen schadenfreien Transport<br />

garantieren. Fotos: Rinn<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 73


nachrichten<br />

auch der neue PRASCO-Katalog 2010<br />

deutlich, der mit über 1.200 Seiten sowie<br />

15.000 Artikeln sicher einer der größten<br />

seiner Art auf dem europäischen Markt<br />

sein wird.<br />

greenLine als Qualitätsmarke<br />

Die Herstellung der Karosserieteile findet<br />

in Produktionsstätten statt, die über alle<br />

gängigen Qualitätsstandards verfügen<br />

und sowohl für die Erstausrüstung, als<br />

auch für den Aftermarket produzieren.<br />

„Der Qualitätsgedanke steht dabei immer<br />

an vorderer Stelle. Deshalb werden<br />

die wichtigsten Karosserieteile wie Stoßstangen,<br />

Motorhauben und Kotflügel<br />

seit mehreren Jahren vom TÜV in allen<br />

Punkten, vor allem in der Passform und<br />

Materialgüte, getestet,“ macht Ludwig<br />

Sing beim Gespräch mit der <strong>amz</strong> deutlich.<br />

Zusätzlich nimmt man Anbauproben<br />

an nicht verunfallten Fahrzeugen<br />

vor, um den Kunden eine Gewährleistung<br />

über die Qualität der Teile geben<br />

zu können. Die zertifizierten Teile erhalten<br />

vom TÜV eine Bescheinigung,<br />

dass sie einwandfrei passen und in allen<br />

Punkten den Anforderungen entsprechen.<br />

Das unterstreicht man noch damit,<br />

dass diese Teile von PRASCO mit einer so<br />

genannten Passformgarantie verkauft<br />

werden. Dabei garantiert PRASCO für die<br />

einwandfreie Montage der zertifizierten<br />

Teile, die als Produktlinie “GREENLINE”<br />

ins Leben gerufen wurden. Jedes einzelne<br />

der rund 2.400 GREENLINE–Teile ist mit<br />

einem Logo gekennzeichnet und verfügt<br />

über eines oder mehrere Qualitätszertifikate.<br />

Bei Fragen zum Anbau oder zum<br />

Ersatzteil der GREENLINE-Produkte ist<br />

74 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010<br />

Für Wessels Müller steht eine eigene<br />

Anlieferungslinie mit speziellen Teileboxen<br />

zum Hauptlager in Osnabrück bereit, die<br />

dem Teilegroßhändler ein eigenes<br />

Karosserieteilelager erspart. Foto: Rinn<br />

eine technische Hotline eingerichtet, wo<br />

ein kompetenter und erfahrener Karosseriebauermeister<br />

Tipps und Hilfestellungen<br />

erteilt. Da gerade der Transport<br />

im Nachtversand für die Teile ein hohes<br />

Beschädigungsrisiko darstellt, achtet<br />

man hier auf äußerste Sorgfalt bei der<br />

Verpackung. Daher erhält beispielsweise<br />

jede Motorhaube zusätzlich zur Herstellerverpackung<br />

eine speziell entwickelte<br />

Transportverpackung. So kann man sichergehen,<br />

dass die Teile passgenau und<br />

einwandfrei beim Kunden ankommen<br />

und dort ohne Komplikationen eingebaut<br />

werden können.<br />

infos in Kürze:<br />

PRASCO GmbH – Deutschland<br />

Rudolf – Diesel – Strasse 1-3<br />

59199 Bönen bei Dortmund<br />

Tel: 02383 96991-0<br />

Fax: 02383 96991-25<br />

info@prasco.de<br />

www.prasco.de<br />

Jürgen Rinn<br />

Ludwig Sing präsentiert den umfangreichen<br />

Produktkatalog: der enthält Stoßstangen,<br />

Kotflügel, Motorhauben, Frontverkleidungen,<br />

Scheinwerfer, Spiegel, Radhausverkleidungen,<br />

allesamt 15.000 verschiedene Artikel.<br />

Fotos: Rinn


§<br />

AU-Info<br />

Unsere Garantie:<br />

Fachlich einschlägige Auszüge aus dem<br />

Verkehrsblatt, die AU und AUK betreffend<br />

Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig und verlässlich<br />

alle AU- und AUK-relevanten Änderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung<br />

(StVZO), die vom Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,<br />

Berlin, im amtlichen Verkehrsblatt bekanntgegeben<br />

werden.<br />

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gab bis zum<br />

Redaktionsschluss keine relevanten Änderungen der AU-Vorschriften bekannt.<br />

Mit einem Abo der <strong>amz</strong> - auto motor zubehör haben Sie alles, was Sie brauchen.<br />

Sie erfüllen die offiziellen Anforderungen an Ihre Informationspflicht!<br />

Die Schlütersche Verlagsgesellschaft verpflichtet sich gemäß der<br />

Anerkennungsrichtlinie nach §§ 29 und 47a in Verbindung mit den<br />

Anlagen VIII und VIIIc gegenüber ihren Abonnenten, in der Fachzeitschrift<br />

<strong>amz</strong> die fachlich einschlägigen Auszüge aus dem Verkehrsblatt<br />

des Bundesministeriums für Verkehr zur Durchführung<br />

von Abgasuntersuchungen frühzeitig und vollständig zu veröffentlichen.<br />

Ja, ich will!<br />

Bitte senden Sie mir ab der nächsten Ausgabe die Fachzeitschrift <strong>amz</strong> – auto<br />

motor zubehör regelmäßig im Abo zum Preis von jährlich 62 � (inkl. MwSt.<br />

und Versandkosten Inland).<br />

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Das bedeutet für Sie:<br />

Durch den Nachweis eines Abonnements der <strong>amz</strong> auto motor<br />

zubehör werden die Voraussetzungen der aktuellen AU- und<br />

AUK-Anerkennungsrichtlinien erfüllt. Sprich: Mit einem Abonnement<br />

der <strong>amz</strong> (Abo-Vertrag bei Ihrer Innung vorlegen) erfüllen<br />

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Der Bezug anderer Quellen erübrigt sich.<br />

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teilemarkt<br />

Gemischtwarenladen<br />

oder Vollsortimenter?<br />

_ Klarius hat erst im vergangenen Februar den weltweit<br />

aufgestellten Verschleißteil-Spezialisten Quinton Hazell<br />

übernommen. Das eröffnet dem jungen Unternehmen mit<br />

Hauptsitz in England ganz neue Perspektiven. Wir haben<br />

Paul Hannah, Business Development Director, auf den Zahn<br />

gefühlt. Das Gespräch führte Dr. Frauke Weber.<br />

<strong>amz</strong>: Was genau ist das Ziel der Akquisition<br />

von Quinton Hazell? Für Deutschland<br />

und für Europa.<br />

Hannah: Das Oberziel heißt Wachstum<br />

und Erschließung von Marktanteilen im<br />

globalen Aftermarket (OES und IAM), zunächst<br />

mit Schwerpunkt Europa. Deutschland,<br />

als Schlüsselmarkt der weltweiten<br />

Automobilindustrie, spielt in dieser Strategie<br />

eine wesentliche Rolle. Mit dem Kauf<br />

von QH gilt es, von unserer kombinierten<br />

Stärke aus „verdoppelten“ Kunden- und<br />

Produktportfolien, Betriebsabläufen und<br />

Logistik zu profitieren, um in einem sich<br />

ständig wandelnden Markt im Hinblick<br />

QH Zentrallager<br />

in Unna: Hans-Jürgen<br />

Schlünder, Geschäftsführer<br />

der Quinton Hazell<br />

Deutschland GmbH (mitte),<br />

berät Klarius bei der Einrichtung<br />

des Lagers.<br />

76 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

NEUER PLAyER<br />

Über Klarius<br />

Im Jahr 2007 gegründet, beschäftigt die Klarius Gruppe heute rund 1500<br />

Mitarbeiter in Europa. Nach der erfolgreichen Akquisition von Quinton<br />

Hazell im Februar 2010 führt das Unternehmen heute eine Reihe bekannter<br />

Marken im europäischen Teilemarkt unter dem Dach der Klarius Gruppe:<br />

Klarius, Quinton Hazell (QH), Friesen, Lipmesa (Lip), Commercial Ignition,<br />

BigX und Moprod. Am 10. Mai 2010 nahm Klarius sein neues Zentrallager<br />

in Unna in Betrieb. Mehr Informationen über Klarius unter www.klarius.eu.<br />

Geschäftsführung<br />

der Klarius Gruppe mit<br />

dem neuen QH-Sortiment:<br />

David Cheetham (von<br />

links), Finance Director;<br />

Tony Wilson, Chairman;<br />

Andrew Jones, Managing<br />

Director; Paul Hannah,<br />

Business Development<br />

Director. Fotos: Weber<br />

auf Service und Produktverfügbarkeit<br />

führende Standards setzen zu können.<br />

Dabei müssen wir besser sein als der Wettbewerb.<br />

Die Erweiterung des Produktportfolios<br />

über die QH-Akquisition ist ein<br />

wichtiger Pfeiler unserer ambitionierten<br />

Wachstumspläne. Unser Geschäftsfeld ist<br />

der freie Teilemarkt (IAM) und der Handel<br />

mit Originalersatzteilen (OES); der Aufbau<br />

einer starken Markenstrategie ist in<br />

diesem Umfeld für unseren Erfolg unerlässlich.<br />

Dabei bewerten wir eine Mehrmarkenstrategie<br />

im Aftermarket aus vielerlei<br />

Gründen als strategischen Vorteil.<br />

Quinton Hazell und die Marken, die QH in<br />

die Ehe eingebracht hat, haben uns über<br />

Nacht die Pforte zu einer Mehrmarkenstrategie<br />

geöffnet. Eventuell müssen wir<br />

bei den Brands an der ein oder anderen<br />

Stelle aber noch justieren. Als unser Mehrheitseigner<br />

Tony Wilson, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Klarius Gruppe, in<br />

2007 die europäische Aftermarket Abgasanlagenproduktion<br />

der Arvin Meritor<br />

Light Vehicle Aftermarket Division übernahm,<br />

hatte er als privater Investor bereits<br />

fundierte Erfahrungen in der Sanierung<br />

von „tot geglaubtem“ Geschäft. Anders<br />

Ringo Krumm,<br />

Vertriebsleiter D/A/<br />

CH, Klarius Gruppe.<br />

als die meisten Finanzinvestoren konzentriert<br />

er sich zunächst einmal auf die<br />

Betrachtung der wertschöpfenden Assets<br />

eines Unternehmens: den operativen Kern<br />

samt der zu optimierenden Fertigungsstrategie,<br />

das Knowhow der Mitarbeiter<br />

und die Produkte des Unternehmens, bevor<br />

er die Bilanz auseinander nimmt. Tony<br />

Wilson ist ein Unternehmer, ein „Entrepreneur“<br />

der alten Schule mit Visionen. Als er<br />

Klarius gründete, glaubte er bereits daran,<br />

durch den richtigen unternehmerischen<br />

Ansatz den zunächst relativ kleinen, maroden<br />

Betrieb wieder zum Laufen bringen<br />

und Wachstumspotenziale heben zu können.<br />

Die Akquisition von Quinton Hazell<br />

attestiert seine Vision, durch unternehmerische<br />

Verantwortung Wachstumsziele<br />

schnell und zielgerichtet umsetzen zu<br />

können.<br />

<strong>amz</strong>: War vielleicht der wichtigste Punkt<br />

der Aufbau einer Vertriebsstruktur mit<br />

einem Zentrallager in Unna?<br />

Hannah: Für Deutschland ermöglicht die<br />

Partnerschaft mit Quinton Hazell eine<br />

schnelle Umsetzung der von Klarius geplanten<br />

Logistikstruktur. Aber wie gesagt:<br />

Deutschland ist nur einer von vielen Märkten.<br />

Für den Vertrieb der Klarius-Produktreihe,<br />

also vor allem unserer Abgasanlagen<br />

und Katalysatoren, in Deutschland<br />

und das angrenzende Ausland ist der<br />

QH-Standort Unna ein riesiger Zugewinn.<br />

Dazu muss man sagen, dass QH in Unna<br />

profitabel arbeitet und keine Leerstände<br />

im bisherigen Lager mit Klarius „aufzufüllen“<br />

hat. Vielmehr haben wir Glück, dass<br />

wir in unmittelbarer Nachbarschaft zu<br />

den QH-Einrichtungen zusätzliche Flächen<br />

anmieten können. So wird Klarius seine<br />

neu erworbenen QH-Vertriebsstrukturen<br />

in Deutschland erweitern und ab Mai vom<br />

Zentrallager Unna aus auch Klarius-Produkte<br />

ausliefern.


<strong>amz</strong>: Wie müssen wir uns die zukünftige Produktpolitik von Klarius<br />

vorstellen?<br />

Hannah: Im Moment sieht es ein bisschen nach einem Gemischtwarenladen<br />

aus. Wo genau soll denn die Reise hingehen? Welche Position im<br />

Markt will Klarius mit der anzustrebenden Produktpalette erreichen?<br />

Die deutsche Mentalität nennt es „Gemischtwarenladen“, andere<br />

Länder nennen es „Vollsortimentler“ oder schätzen ein „One Stop<br />

Shopping“. Unsere Produktpolitik richtet sich danach, unseren Kunden<br />

einen Mehrwert zu bieten. Darunter erstens die schnellste Produktverfügbarkeit<br />

von der 18-Uhr-Bestellung bis zur Anlieferung in<br />

der Werkstatt am nächsten Morgen. Zweitens: Produkte im freien<br />

Teilemarkt anzubieten, die ein „First to Market“ sind, wie zum Beispiel<br />

die Nachrüst-EPB-Bremssättel für die elektronische Parkbremse,<br />

und Produkte mit einem nachhaltigen Produktnutzen zum Beispiel<br />

in Sachen Emissionsreduzierung. Drittens wollen wir unsere Kunden<br />

bei ihrer Sortimentsoptimierung unterstützen, indem wir Qualitätsprodukte<br />

und ein möglichst vollständiges Sortiment aus einer Hand<br />

anbieten können. Es ist unser Anspruch, Klarius in Europa schnellstmöglich<br />

als führende Größe zu etablieren. Industrielle Anbieter der<br />

einzelnen Produkte gibt es auf dem deutschen Markt viele, wir differenzieren<br />

uns durch die langjährige Erfahrung unserer Produktionsstätten,<br />

des OE-Geschäftes und der gebündelten Logistik. Investitionen<br />

in Neuteileentwicklung sowie ein breites Produktsortiment<br />

sind ebenso Erfolgsgarant der Klarius Gruppe. Die Produktpolitik<br />

von Klarius und der Quinton Hazell Deutschland GmbH wird auch<br />

in Zukunft dementsprechend ausgelegt sein.<br />

<strong>amz</strong>: Wo bekomme ich die Klarius- und Quinton Hazell-Produkte<br />

im Moment in Deutschland? Wo bekomme ich sie in Zukunft?<br />

Hanna: Sitz von Klarius in Deutschland und Sitz der Quinton Hazell<br />

Deutschland GmbH ist Unna. Auch der Vertrieb der Klarius-Produktsparte<br />

ist bereits an die Infrastruktur der bisherigen Quinton Hazell-Strukturen<br />

in Unna angedockt worden. Die Funktion des Klarius<br />

Sales-Leiters und die operative Abwicklung unseres Tagesgeschäfts<br />

für die Region D/A/CH bleibt dadurch aber im Wesentlichen unverändert.<br />

Das gilt insbesondere auch für die produktbezogenen Geschäftsbedingungen<br />

von Klarius, beziehungsweise Quinton Hazell.<br />

Unser Vorteil ist es, dass wir uns im Aufbau der gemeinschaftlichen<br />

Vertriebsstrukturen an den Bedürfnissen unserer Kunden ausrichten<br />

können. So sind wir zum Beispiel in der Lage, die bestehenden Streckengeschäfte<br />

ab Werk fortzuführen und durch den Nachtversand<br />

in Deutschland zu komplettieren. Dies sollte einer effektiven Lagerhaltung<br />

unserer Kunden im Großhandel zugute kommen.<br />

<strong>amz</strong>: Woher nimmt man das große Selbstbewusstsein und wie<br />

stemmt man die Übernahme von Quinton Hazell?<br />

Hannah: Dazu möchte ich noch einmal die Vision unseres Gründers<br />

Tony Wilson aufgreifen. Er sagt: „Our duty as a major player is to<br />

reinvent the market and our approach.” Wir bleiben flexibel und<br />

erfinden uns und die Art, wie wir unser Business angehen, immer<br />

wieder neu. Chairman Tony Wilson, Geschäftsführer Andrew Jones,<br />

unser Finanzchef Dave Cheetham und ich takten sehr ähnlich und<br />

sind als Team davon überzeugt, dass unsere Theorien greifen. Das<br />

stärkt unser Selbstbewusstsein. Was die finanztechnischen Hintergründe<br />

der Übernahme angeht, so profitieren wir von einer gesunden<br />

Cash-Situation und von der Tatsache, dass der europäische Aftermarket<br />

gegenüber der Autokrise in den vergangenen zwei Jahren<br />

relativ gut standgehalten hat. Jetzt ist es unser vorrangiges Ziel bei<br />

QH, die Spreu vom Weizen zu trennen. Will sagen, dass es im Erbe<br />

von QH starke und schwache, gesunde und kranke Ähren gibt. Die<br />

gesunden Standorte laufen bislang ohne große Eingriffe weiter wie<br />

vor der Akquise, darunter zum Beispiel eine gut geführte Quinton<br />

Hazell-Organisation in Deutschland. Die schwachen Pflänzchen genießen<br />

derzeit unsere Aufmerksamkeit und Pflege.<br />

<strong>amz</strong>: Herr Hannah, vielen Dank für das Gespräch.


teilemarkt<br />

Besser auf der sicheren Seite<br />

_ Bremsbeläge sind Sicherheitskomponenten. Autofahrern, die einen „günstigen“ Bremsenservice<br />

suchen, können Werkstätten mit hochwertigen Aftermarket-Bremsbelägen weiterhelfen.<br />

Bremsbelagspezialisten wie Honeywell beispielsweise liefern Reibbeläge mit Erstausrüster-Knowhow.<br />

W enn<br />

sich Kunden einer<br />

freien Werkstatt für<br />

einen anderen Bremsbelag<br />

als den Originalen<br />

entscheiden, geschieht<br />

dies meist aus Kostengründen. „Sicherheitsaspekte<br />

treten dabei leider oftmals<br />

– und vor allem aus Unkenntnis – in<br />

den Hintergrund“, sagt Miquel Tintore,<br />

Vice President Aftermarket Sales beim<br />

Bremsbelagspezialisten Honeywell Friction<br />

Materials.<br />

Doch auch wenn der Kunde nicht<br />

die Bremsbeläge aus den Regalen des<br />

OE-Service will, muss dieser laut Tintore<br />

nicht auf Qualität und Sicherheit<br />

verzichten. „Honeywell bietet seine<br />

Reibbeläge aus der Erstausrüstung in<br />

identischer Qualität auch auf dem freien<br />

Ersatzteilmarkt an“, erklärt der Aftermarket-Experte.<br />

Hart am Limit<br />

Um die zum Teil erheblichen Unterschiede<br />

bei Ersatzmarkt-Bremsbelägen<br />

aufzudecken, führen die Bremsenspezialisten<br />

von Honeywell regel- und routinemäßig<br />

Tests durch und vergleichen<br />

die eigenen Aftermarket-Bremsbeläge<br />

mit denen der Wettbewerber. Grundlage<br />

dabei ist der so genannte „AMS-Test“<br />

78 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

(siehe dazu auch Info-Kasten rechts), ein<br />

standardisiertes Testprozedere, das die<br />

Autozeitschrift „auto motor und sport“<br />

entwickelt hat. Bei der Automobilindustrie<br />

ist der AMS-Test allgemein anerkannt<br />

und zählt den Experten von Honeywell<br />

zufolge zu den wichtigsten und<br />

härtesten Leistungstests der Branche, da<br />

sich damit die Extrembelastungen der<br />

Bremsanlage im alltäglichen Gebrauch<br />

simulieren lassen.<br />

Bei einem der letzten Tests im Prüfzentrum<br />

Boxberg (Baden-Württemberg),<br />

zu dem auch die <strong>amz</strong>-Redaktion<br />

eingeladen war, zeigte sich, dass die in<br />

einem VW Golf V montierten Aftermarket-Bremsbeläge<br />

der Honeywell-Marke<br />

„Jurid“ im Verlauf des Härtetests sehr<br />

stabil blieben und nahezu das Niveau<br />

der Originalersatzteile erreichten. Parallel<br />

dazu getestete Bremsbeläge von<br />

Wettbewerbern, die keine OE-Erfahrung<br />

besitzen, fielen insbesondere durch eine<br />

deutlich schlechtere Bremsleistung auf.<br />

So verlängerte sich der Bremsweg<br />

bei einem der getesteten Anbieter<br />

von ursprünglich 39 Meter mit kalten<br />

Bremsen auf über 55 Meter mit heißer<br />

Bremsanlage. „In der Konsequenz bieten<br />

derartige Produkte eine geringere Sicherheitsleistung<br />

durch deutlich längere<br />

Bremswege. Im vorliegenden Fall sind<br />

Feuer und Flamme: Der extreme AMS-<br />

Test bringt nicht nur die Bremsbeläge,<br />

sondern die gesamte Bremsanlage an<br />

ihre Leistungsgrenze. Bei den<br />

Bremsungen erreicht der<br />

Bremsbelag Temperaturen,<br />

die zum Ausbrennen der<br />

Füllstoffe führen können.<br />

Fotos: Honeywell<br />

dies ganze 17 Meter“, kommentiert Dr.<br />

Andreas Giese, der bei Honeywell Friction<br />

Materials in Glinde (bei Hamburg)<br />

für die weltweite Entwicklung und die<br />

Tests verantwortlich ist, den drastischen<br />

Leistungsabfall.<br />

AMZ-INFo<br />

Der „AMS-Test“<br />

Der „AMS-Test“ wurde von der Autofahrerzeitschrift<br />

„auto motor und<br />

sport“ entwickelt und gehört zu den<br />

allgemein anerkannten Testverfahren<br />

in der Automobilbranche. Mit dem<br />

AMS-Test lassen sich die Bremsen eines<br />

Fahrzeugs auf ihre Standfestigkeit hin<br />

überprüfen, beziehungsweise an die<br />

Belastungsgrenzen heranführen. Dazu<br />

führt der Tester in einer unmittelbaren<br />

Abfolge zehn Vollbremsungen aus einer<br />

Geschwindigkeit von Tempo 100 bis zum<br />

Stillstand bei genau definierten Druckund<br />

Temperaturbedingungen aus. Zum<br />

Abschluss folgt eine elfte Vollbremsung<br />

aus Tempo 100 mit heißen Bremsen. Je<br />

nach der Standfestigkeit der Bremsanlage<br />

beziehungsweise der Reibbeläge lässt<br />

sich bei diesem „finalen Heißstopp“ ein<br />

mehr oder weniger starkes Nachlassen<br />

der Bremsleistung sowie eine deutliche<br />

Verlängerung des Bremswegs beobachten.<br />

kk


Überflieger: Während die „Jurid“-Ersatzmarkt-<br />

Bremsbeläge im AMS-Test nahezu das Niveau<br />

der originalersatzteile erreichen, fällt bei<br />

einem der getesteten Wettbewerber ohne<br />

oE-Erfahrung die Bremsleistung deutlich ab.<br />

Unter gleichen Bedingungen verlängert sich<br />

der Bremsweg um 17 Meter.<br />

Harte Bandagen: Der AMS-Test hat auch am<br />

„Jurid“-Belag (oben) seine Spuren hinterlassen.<br />

Der Vergleichsbelag (unten) hat jedoch<br />

sichtlich stärker gelitten.<br />

Verschiedene Bremsbelag-<br />

Qualitäten am Markt<br />

Honeywell gehört mit den Marken Bendix<br />

und Jurid zu den führenden Reibbelagherstellern<br />

am Markt. Aufgrund der langjährigen<br />

Erfahrung und des im Unternehmen<br />

gewachsenen Fachwissens ist der Bremsenspezialist<br />

ein gefragter Entwicklungspartner<br />

der Fahrzeughersteller. Neben<br />

Bremsbelägen für die Erstausrüstung fertigt<br />

das Unternehmen unter dem Motto<br />

„Original in der Erstausrüstung – Original<br />

im Teilemarkt“ auch Bremsbeläge für den<br />

freien Reparaturmarkt. Die Reibbeläge entsprechen<br />

Unternehmensangaben zufolge<br />

qualitativ jenen der Erstausrüstung.<br />

„Unter Erstausrüstung versteht man<br />

die Bremsbeläge, die am Band des Automobilherstellers<br />

in das Fahrzeug verbaut<br />

werden. Diese Bremsbeläge werden, ebenso<br />

wie andere Komponenten, während<br />

des Entwicklungsprozesses individuell<br />

auf GK das <strong>amz</strong> jeweilige 188x31:AZ Fahrzeug 27.08.2009 abgestimmt. 14:45 Uhr Seite 1<br />

Honeywell arbeitet hierbei eng mit den<br />

Fahrzeugherstellern zusammen und entwickelt<br />

den OE-Belag maßgeschneidert für<br />

jedes Fahrzeug“, erklärt Entwicklungschef<br />

Giese. „Das individuelle Anpassen an die<br />

Komfortanforderungen der Automobilhersteller<br />

erfolgt während aufwändiger<br />

Prüfstands- und Fahrtests“, so der Experte<br />

weiter.<br />

Neben den Originalbelägen bietet Honeywell<br />

seine bewährten Bremsbelagmischungen<br />

auch als Aftermarket-Beläge an.<br />

Der wirtschaftliche Vorteil dieser Ersatzmarkt-Produkte<br />

ist das breite Einsatzspektrum<br />

des Reibmaterials, so dass sich dieses<br />

für unterschiedliche Anwendungen einsetzen<br />

lässt. Bei den Geräuschdämmblechen,<br />

den Warnkontakten und dem Zubehör<br />

greife man bei den Aftermarket-Belägen allerdings<br />

auf Standard-Materialien zurück.<br />

„Dies hat keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit<br />

der Bremsbeläge und damit auch<br />

nicht auf die Sicherheit“, versichert Giese.<br />

Allerdings könne sich das Komfortverhalten<br />

von den ursprünglich eingebauten Originalbelägen<br />

unterscheiden.<br />

Diese Maßnahmen erlauben Unternehmensangaben<br />

zufolge im Vergleich<br />

zu den OE -Belägen eine wirtschaftlichere<br />

Herstellung, so dass die Aftermarket-Beläge<br />

kostengünstiger angeboten werden<br />

können.<br />

Mehr als die Norm verlangt<br />

Die in der EU am freien Ersatzteilmarkt<br />

erhältlichen Bremsbeläge verfügen dem<br />

Experten von Honeywell zufolge ausnahmslos<br />

über eine Freigabe gemäß der<br />

Norm ECE R 90. „Die ECE R 90 definiert die<br />

Mindestanforderungen, die ein Bremsbelag<br />

erfüllen muss, um in der EU verkauft<br />

werden zu dürfen“, erklärt Giese. Dies<br />

erkläre auch, warum zahlreiche der am<br />

Ersatzteilmarkt erhältlichen Bremsbeläge<br />

wesentlich schlechtere Leistungen<br />

erzielten, als Aftermarket-Bremsbeläge<br />

von OE-Lieferanten. Darüber hinaus<br />

müsse der Autofahrer teilweise mit erheblichen<br />

Komforteinbußen rechnen.<br />

„Als Erstausrüster konzipiert, testet und<br />

prüft Honeywell auch die Bremsbeläge<br />

für den Ersatzteilmarkt nach den Erstausrüstungskriterien“,<br />

so Giese weiter.<br />

Klaus Kuss<br />

Glühkerzen: NGK<br />

AMZ-PRAXISTIPP<br />

Laufrichtungsgebundene<br />

Bremsbeläge gegen<br />

Bremsenquietschen<br />

Bremsenquietschen beim leichten<br />

Anbremsen oder kurz vor dem Fahrzeugstillstand<br />

entsteht den Experten von<br />

Honeywell zufolge durch hochfrequente<br />

Schwingungen, die infolge der Reibvorgänge<br />

zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe<br />

entstehen. Um dem Quietschen<br />

an der Vorderachse entgegenzuwirken,<br />

kommen beispielsweise beim BMW E39<br />

(außer 540 i) seit Dezember 1995 tangential<br />

geschliffene Bremsbeläge zum<br />

Einsatz.<br />

Bei den Belägen ist die Reibfläche des<br />

kolbenseitigen Bremsbelages zur Trägerplatte<br />

schräg angeschliffen und nicht<br />

wie bisher parallel. Durch das Schrägschleifen<br />

sind die Beläge laufrichtungsgebunden<br />

und entsprechend einzubauen.<br />

Auflackierte Buchstaben, „L“ für linker<br />

Bremssattel und „R“ für rechter Bremssattel,<br />

geben die Laufrichtung an.<br />

Ab November 1996 wurden in der Serie<br />

geänderte Bremssattelhalter, Bremsbeläge<br />

sowie eine modifizierte Gehäuse-Haltefeder<br />

verbaut. Auch diese Bremsbeläge<br />

sind kolbenseitig schräg geschliffen und<br />

laufrichtungsgebunden. „Um Komfortbeeinträchtigungen<br />

zu vermeiden, ist<br />

beim Einbau neuer Bremsbeläge unbedingt<br />

auf deren richtige Zuordnung zu<br />

achten“, erklären die Experten von Honeywell.<br />

Bremssattelhalter, die vor November<br />

1996 produziert wurden, dürfen<br />

demnach nur mit Bremsbelägen gepaart<br />

werden, deren Rückenplatten mit einem<br />

weißen Punkt (siehe Bild) gekennzeichnet<br />

sind. Danach produzierte dürfen nur<br />

mit solchen ohne Punkt gepaart werden.<br />

kk<br />

www.ngk-dpower.com<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 79


teilemarkt<br />

Auf dem<br />

Siegertreppchen<br />

_ Jährlich lobt die Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG<br />

den besten Lieferanten aus. Im Jahr 2009 siegte Liqui Moly.<br />

Die Führungscrew des Ulmer Schmierstoffspezialisten nahm in<br />

Schweinfurt die Auszeichnung zum Lieferanten des Jahres entgegen.<br />

Gute Waren anbieten, entsprechende<br />

Konditionen aushandeln<br />

und pünktlich liefern:<br />

Das sind Dienstleistungen, die<br />

Kunden inzwischen voraussetzen.<br />

Bei der Wütschner Fahrzeugteile<br />

GmbH+Co.KG mit Hauptsitz in Schweinfurt,<br />

gibt man sich damit nicht zufrieden.<br />

Unter der Federführung des umtriebigen<br />

Vertriebsleiters Hans-Jürgen<br />

Böhm werden permanent neue Ideen<br />

kreiert, um Kunden und Mitarbeiter zu<br />

motivieren. Anreize, die letztlich das Ziel<br />

verfolgen, Wachstum zu generieren und<br />

den Umsatz zu steigern. Eine dieser kreativen<br />

Ideen aus dem Hause Wütschner<br />

ist der so genannte Lieferantenpreis, der<br />

seit 2007 jährlich ausgelobt wird. Lieferanten<br />

wie zum Beispiel SKF, NGK, Conti<br />

oder Liqui Moly werden im Laufe eines<br />

Jahres aufgrund festgelegter Kriterien<br />

nach einem Punktesystem bewertet.<br />

Dabei werden zum Beispiel Verwaltungsaufwand,<br />

Schulungen, Preis-Leistungsverhältnis,<br />

Warenhandling, Lieferfähigkeit<br />

oder Gewährleistung beurteilt.<br />

Sieger des Jahres 2009 wurde Liqui<br />

Moly. Wie ernst man bei den Lieferfirmen<br />

von Wütschner diese Beurteilung<br />

nimmt, zeigt sich auch dieses Mal wieder.<br />

So war zur Preisverleihung Ende<br />

April 2010 eigens die Führungscrew des<br />

Ulmer Schmierstoffspezialisten, angeführt<br />

von ihrem Geschäftsführer Ernst<br />

Prost, nach Schweinfurt angereist. Den<br />

Gewinnern winkt nicht nur eine Anerkennungsurkunde,<br />

sondern auch ein<br />

attraktiver Preis. In diesem Jahr zum<br />

Beispiel steht eine einwöchige Seereise<br />

für mehrere Personen von Liqui Moly<br />

an. „Die Idee, den Lieferanten des Jah-<br />

80 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

res auszuloben, kam uns vor vier Jahren.<br />

Wir wollten offen über Verbesserungen<br />

reden, über Kosteneinsparungen und<br />

der Steigerung des Abverkaufs“, erklärt<br />

Hans-Jürgen Böhm, Vertriebsleiter<br />

Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG,<br />

das Konzept. Dabei habe man die Erfahrung<br />

gemacht, „dass fast alle unsere Lieferanten,<br />

die ja teilweise weltweit tätig<br />

sind und als Zulieferer der Automobilindustrie<br />

weit größere Umsätze erzielen,<br />

gerne mitmachen und sich dieser Herausforderung<br />

stellen. Ja, sogar gerne<br />

zugeben, dass man aus solchen Bewertungskriterien<br />

auch intern Lehren ziehe“,<br />

sagt Böhm nicht ohne Stolz.<br />

Weit verzweigtes Händlernetz<br />

Seit der Gründung im Jahre 1946 durch<br />

Robert Wütschner, wuchs die Wütschner<br />

Fahrzeugteile GmbH+Co.KG stets. So ist<br />

das Unternehmen mit seinen insgesamt<br />

250 Mitarbeitern mit 15 Niederlassungen<br />

in Nord-Bayern, Hessen und Thüringen vertreten.<br />

Neben Fahrzeugteilen für Pkw und<br />

Nutzfahrzeuge und einem Sortiment von<br />

rund 600.000 Artikeln bietet Wütschner<br />

auch komplette Werkstattausrüstungen –<br />

vom Werkzeugschrank über Testgeräte bis<br />

hin zu Hebebühnen. Ein Schwerpunkt der<br />

Kundendienstleistungen bei Wütschner<br />

ist die Weiterbildung der Mitarbeiter seiner<br />

mittlerweile fast 500 Handelspartner.<br />

In umfassenden Seminarprogrammen zu<br />

allen wichtigen und aktuellen Themen<br />

rund ums Auto werden jährlich rund 2100<br />

Mitarbeiter in Schweinfurt und an anderen<br />

Standorten weitergebildet.<br />

Weiteres Wachstum<br />

So kommt es nicht von ungefähr, dass die<br />

Umsatzentwicklung des Unternehmens<br />

steigende Tendenz zeigt. 2009 erreichte<br />

man 70 Millionen Euro, wobei 65 Milllionen<br />

auf den Kfz-Bereich und fünf auf<br />

den Bereich Industrietechnik entfallen.<br />

„Mittelfristig peilen wir 100 Millionen<br />

Euro an“, sagt Böhm und verweist darauf,<br />

dass bereits im ersten Quartal 2010 ein<br />

Plus im Vergleich zum Vorjahr um neun<br />

Prozent zu verzeichnen ist. Liqui Moly war<br />

2009 daran mit 1,21 Millionen Euro und<br />

einem Zuwachs von gut fünf Prozent im<br />

Vergleich zum Jahr 2008 beteiligt.<br />

Peter Rodenbüsch<br />

Matthias Seyffert (von links), Geschäftsführer Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG, Ernst<br />

Prost, Geschäftsführender Gesellschafter Liqui Moly GmbH, Hans-Jürgen Böhm, Vertriebsleiter<br />

Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG, Günter Hiermaier, Gesamt-Vertriebsleiter Liqui<br />

Moly GmbH, Werner Lehmkemper, Verkaufsleiter Süd Liqui Moly GmbH und Michael Droll,<br />

Verkaufsleiter Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG.<br />

Foto: Rodenbüsch


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Transportlösungen ohne Ende<br />

_ Die Trägerserie Strada ist<br />

für bis zu vier Fahrräder ausgelegt<br />

und auch für e-Bikes gibt es eine<br />

Alternative. Atera präsentiert eine<br />

Weiterentwicklung des Fahrradheckträgers<br />

Strada Sport speziell für<br />

die beliebten Pedelecs.<br />

Besonders für aktive Familien ist das Fahrrad<br />

ein unverzichtbarer Begleiter im Sommerurlaub.<br />

Mit dem Strada DL hat Atera in dieser<br />

Saison einen neuen Heckfahrradträger im<br />

Programm. Fotos: Atera<br />

Rechtzeitig zu Saisonbeginn<br />

bringt Atera mit dem Strada<br />

DL einen neuen Heckfahrradträger<br />

auf den Markt, der<br />

durch komfortable, schnelle<br />

und einfache Montage auf der Anhängerkupplung<br />

überzeugen soll. Dabei<br />

weist er Neuerungen wie ein universelles<br />

Ratschensystem zur Befestigung<br />

der Fahrradreifen in den Radschalen<br />

und hohe Leichtigkeit auf. Mit seinen<br />

zwölf Kilogramm Eigengewicht ist er<br />

nicht nur rund 30 Prozent leichter als<br />

vergleichbare Trägersysteme, auch<br />

das verarbeitete Aluminium steht für<br />

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82 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Langlebigkeit sowie Stabilität.<br />

Bis zu 63 Kilogramm Zuladung<br />

oder vier Fahrräder trägt zum<br />

Beispiel das Modell Strada DL<br />

3 mit Zusatzadapter. Halterung<br />

und Diebstahlsicherung sind<br />

für Rahmendurchmesser zwischen<br />

25 und 80 Millimetern<br />

ausgelegt, um vom Kinderrad<br />

bis zum Hochleistungs-Mountainbike<br />

einen sicheren Transport<br />

gewährleisten zu können,<br />

was auch Tests des TÜV Süddeutschland<br />

belegen.<br />

Für die Modelle Strada DL2<br />

und Strada DL3 wurde außerdem<br />

der Montagegriff noch einmal<br />

verbessert, versichert der<br />

Hersteller. Das Trägersicherungsschloss<br />

wie auch Entriegelungsknopf<br />

sind im Aluminiumgriff<br />

integriert. Beim Anbringen der<br />

Fahrräder werden lediglich die<br />

Reifen in den Aluschienen platziert,<br />

der Rahmen mit dem drehbaren<br />

Abstandhalter gesichert<br />

und dann beide Reifen mit der neu entwickelten<br />

Technik aus Kunststoffrastband<br />

und Ratschensystem in den Radschalen<br />

fixiert. Die Modelle Strada Sport2 sowie<br />

Sport3 für alle Kfz mit Anhängerkupp-<br />

Mit nur 13,5 Kilogramm Eigengewicht und<br />

Ein-Hand-Montagegriff ist der Strada e-Bike<br />

laut Hersteller wenigen Sekunden sicher auf<br />

jeder Anhängerkupplung zu befestigen.<br />

ABSCHLEPP<strong>WAGEN</strong><br />

BERGUNGSSYSTEME<br />

AUTOTRANSPORTER<br />

Atera ist Partner und Lieferant zahlreicher<br />

Automobilhersteller wie BMW oder Mercedes-Benz.<br />

Die Trägerserie Strada für bis zu vier Fahrräder<br />

zeichnet sich durch ihre Kompaktheit mit<br />

Leichtbauweise und Bedienerfreundlichkeit aus.<br />

lung transportieren bis zu vier 17-Kilo-<br />

Fahrräder oder zwei bis zu 30 Kilogramm<br />

schwere e-Bikes (Pedelecs).<br />

Der Spezialist aus Süddeutschland<br />

präsentiert zudem eine Weiterentwicklung<br />

des Fahrradheckträgers Strada<br />

Sport speziell für die beliebten Pedelecs.<br />

Der Strada e-Bike transportiert<br />

selbst besonders schwere sowie überbreite<br />

Fahrräder komfortabel und sicher.<br />

In Technik und Verarbeitung entspricht<br />

er dem Einsteigermodell Strada<br />

Sport, das im ADAC-Test mit „Gut“<br />

abgeschnitten hat. Mittels Zusatzadapter<br />

kann der Strada Sport2 drei und<br />

der Strada Sport3 vier Fahrräder bis<br />

zu einem Gesamtgewicht von 68 Kilogramm<br />

tragen. Samt integrierter Beleuchtungsanlage<br />

mit Leuchtenschutz<br />

und Nummerschildvorrichtung kommen<br />

beide Träger auf nur einen Meter<br />

Breite. So lassen sie sich bequem im<br />

Kofferraum verstauen.<br />

Vom TÜV wurde der Strada Sport-<br />

Serie die uneingeschränkte Europäische<br />

Betriebserlaubnis für alle Fahrzeuge<br />

mit Anhängerkupplung (bei ausreichender<br />

Stützlast der AHK) erteilt.<br />

Alle Strada-Modelle von Atera sind mit<br />

Kennzeichenvorrichtung sowie einem<br />

13-poligen Stecker und kompletter<br />

Fahrzeugheckbeleuchtung ausgestattet,<br />

die über die Steckdose an der Anhängerkupplung<br />

versorgt wird. jr.


Farben-<br />

Detektive<br />

_ Insgesamt 164.000 Farbtöne mit<br />

den dazugehörigen Mischformeln sind<br />

in der Farbtondatenbank Color Online<br />

vorhanden. Beinahe täglich kommen<br />

brandaktuelle oder historische Farbtöne<br />

hinzu. Ein Besuch in der Abteilung<br />

Farbtoninformation bei Glasurit.<br />

Seit beinahe 25 Jahren hält Theo<br />

Kötter die Farbtondatenbank auf<br />

dem neuesten Stand, zusammen<br />

mit seinem Chef Josue Achille und<br />

zwei Kollegen. Bei der Farbtoninformation<br />

in Münster durchsuchen sie dazu<br />

die Prospekte, Farbtonprogramme und<br />

Internetseiten der europäischen Automobilhersteller<br />

nach Neuheiten. Sie prüfen,<br />

ob der Farbton und die dazugehörigen<br />

Informationen bereits in Color Online vorhanden<br />

sind und geben fehlende Daten in<br />

die Farbtondatenbank ein. Auch auf den<br />

anderen Kontinenten und Standorten sind<br />

Kollegen damit beschäftigt, Farbtondaten<br />

der Hersteller zu sammeln und in einer<br />

gemeinsamen Datenbank zu pflegen,<br />

heißt es bei Glasurit.<br />

Farbtonmuster aus aller Welt<br />

Wenn ein Farbton in der Datenbank fehlt,<br />

fängt die Arbeit für die Abteilung Farbtoninformation<br />

erst richtig an. Dann versuchen<br />

die Experten ein Muster zu bekommen, um<br />

die Farbtondatenbank zu vervollständigen.<br />

„Das ist manchmal richtige Detektivarbeit“,<br />

erzählt Kötter. Denn nicht immer bringe<br />

ein Anruf die gewünschte Lösung. Manchmal<br />

müsse er Kontakt zu Importeuren und<br />

Verkaufsstellen aufnehmen oder sogar<br />

um den halben Globus beim Hersteller<br />

Theo Kötter geht seit 25 Jahren für die<br />

Glasurit-Farbtoninformation auf Detektivarbeit.<br />

Originalmuster wie die historischen Farbtöne<br />

aus den 1930er-Jahren von BMW sind Raritäten<br />

und es zeugt von großem Vertrauen, dass man<br />

bei Glasurit diese Originale bekommt, um eine<br />

Mischformel dafür auszuarbeiten.<br />

telefonieren, um an ein Farbtonmuster zu<br />

kommen. „Wenn es sein muss, nimmt die<br />

Abteilung auch Originalteile vom Fahrzeug<br />

wie einen Kotflügel oder eine Stoßstange<br />

als Vorlagen“, weiß er zu berichten. Um<br />

bei den Farbtönen immer auf dem neuesten<br />

Stand zu sein, sind gute Kontakte zu<br />

den Automobilherstellern wichtig. Einige<br />

schicken ihre neuen Farbtöne samt Muster<br />

auch gleich an den Farbenhersteller,<br />

damit man dort den Werkstätten weltweit<br />

rechtzeitig eine Reparaturlösung anbieten<br />

kann.<br />

Vom Farbton zur Mischformel<br />

Fahrzeughersteller, Modell, Baujahr, internationaler<br />

Farbtoncode und eine ganze<br />

Reihe weiterer Merkmale werden in die<br />

Eingabemaske des Datenbankprogramms<br />

eingegeben, damit die Online-Abfrage den<br />

Werkstätten später möglichst genaue Treffer<br />

bieten kann. Um an die dazugehörige<br />

Mischformel zu kommen, braucht Kötter<br />

ein Farbtonmuster und die Hilfe der Kollegen<br />

aus dem Labor. Dort wird bestimmt,<br />

aus welchen Pigmenten sich der Farbton<br />

zusammensetzt. Dazu wird das Muster mit<br />

dem Farbmessgerät analysiert, unter dem<br />

Mikroskop begutachtet und danach eine<br />

Mischformel ausgearbeitet, die den Originalfarbton<br />

exakt wiedergibt. In der Lichtkabine<br />

werden zur Kontrolle die Farbtöne<br />

unter verschiedenen Lichtverhältnissen<br />

beurteilt. „Aber immer noch gilt, das geschulte<br />

Auge ist die genaueste Analysemethode“,<br />

weiß Kötter aus seiner Erfahrung.<br />

Einen Farbton auszuarbeiten dauert<br />

einige Tage. Vor allem die Sonderfarbtöne<br />

mit ihren neuartigen Pigmenten<br />

kosten seiner Meinung nach viel Zeit.<br />

„Es gibt Anfragen, da steht zum Beispiel<br />

in einer Werkstatt in Osteuropa ein Unfallfahrzeug,<br />

das aus Asien importiert<br />

wurde und hier in Deutschland noch in<br />

keiner Liste auftaucht. Dann arbeiten<br />

wir unter Hochdruck, um an ein Farbtonmuster<br />

zu kommen und die Mischformel<br />

auszuarbeiten“, beschreibt Kötter ein für<br />

ihn typisches Problem.<br />

Mischformeln online abrufen<br />

Sobald ein Farbton ausgearbeitet ist und<br />

die Daten in den Computer eingegeben<br />

wurden, schalten die Mitarbeiter sie frei.<br />

Dann kann jede Werkstatt in der Welt die<br />

Mischformel online abrufen oder bekommt<br />

sie über die Farbton-Werkzeuge „Da ist<br />

Sorgfalt gefragt“, weiß Kötter. „Wenn wir<br />

aus einem weißen Farbton aus Versehen<br />

Himmelblau machen würden, wäre die<br />

Katastrophe groß.“ Jeder ausgearbeitete<br />

Farbton wird zusammen mit der Mischformel<br />

und dem dazugehörigen Farbmuster<br />

archiviert. Rund 164.000 Farbtöne von den<br />

Anfängen des Automobils bis zum Farbton<br />

für die Modelle von 2011.<br />

„Unser Bestreben ist es, jeden Farbton<br />

von jedem Hersteller weltweit in unserer<br />

Datenbank zu haben“, fasst Kötter<br />

zusammen. Als Beispiel nennt er Elektroautos.<br />

Weltweit gibt es mehr und mehr<br />

Hersteller, die ihre Autos in Kleinstserien<br />

mit eigenen Farbtönen auf den Markt<br />

bringen. Auch diese Fahrzeuge benötigen<br />

im Schadensfall eine Reparaturlackierung.<br />

Eine weitere Herausforderung<br />

sei die Tatsache, dass es wesentlich mehr<br />

Farbtöne an einem Auto gibt als die vom<br />

Hersteller im Prospekt genannten. Stoßstange,<br />

Kühlergrill und Seitenteile haben<br />

zum Teil ihre eigenen Farben. Und wenn<br />

ein Fahrzeugbesitzer im Schadensfall<br />

kein Ersatzteil kaufen möchte, benötigt<br />

die Werkstatt die dazugehörige Mischformel.<br />

„Dadurch haben wir zum Teil mehr<br />

Farbtoninformationen über ein Fahrzeug<br />

als der Hersteller selbst“, bringt es Kötter<br />

auf den Punkt. jr.<br />

Ein und derselbe Farbton sollte in der Licht-<br />

kabine auch unter unterschiedlichsten Lichtverhältnissen<br />

gleich ausschauen. Fotos: Glasurit<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 83


teilemarkt<br />

Rußfilter<br />

vom Reifenhändler<br />

_ Pirelli Eco Technology, ein Tochterunternehmen des gleichnamigen<br />

italienischen Reifenherstellers, bietet Rußpartikelfilter vor allem<br />

für Nutzfahrzeuge an, die sich damit problemlos auf Euro 4<br />

umrüsten lassen.<br />

Diversifikation, also die Ausweitung<br />

der Produktpalette<br />

und Erschließung neuer<br />

Geschäftsfelder, hat sich in<br />

der Vergangenheit für nicht<br />

wenige Unternehmen als zweischneidiges<br />

Schwert erwiesen. Etliche verbrannten<br />

viel Geld und konzentrierten<br />

sich anschließend wieder reumütig auf<br />

ihre Kernkompetenz, während andere<br />

erfolgreich Umsatz und Gewinn steigern<br />

konnten. Unbedingt zur letztgenannten<br />

Gruppe gehören will die Pirelli & C. Eco<br />

Technology S.p.A. aus Arese bei Mailand.<br />

Die 1997 gegründete Tochtergesellschaft<br />

des Reifenkonzerns Pirelli hat sich der<br />

Reduzierung von Schadstoffemissionen<br />

im Straßenverkehr verschrieben und<br />

bietet neuerdings auf dem deutschen<br />

Markt ihr Rußpartikel-Filtersystem Feelpure<br />

an. Mit ihm lassen sich viele ältere<br />

dieselbetriebene Kleintransporter und<br />

Lkw, aber auch manche große SUV und<br />

Geländewagen umweltzonentauglich<br />

aufrüsten.<br />

Seit Einführung der Umweltzonen<br />

Anfang 2008 – mittlerweile gibt es mehr<br />

als vierzig davon in Deutschland – haben<br />

Hier wird die Funktionsweise der Glühkerzen<br />

demonstriert. Fotos: Pilot<br />

84 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

zahlreiche Handwerksbetriebe oder Speditionen<br />

ein großes Problem. Weil viele<br />

Werkstatt- oder Abschleppwagen nur<br />

die rote Umweltplakette (Euro 2) oder<br />

eine gelbe (Euro 3) erhielten, dürfen sie<br />

beispielsweise in Berlin oder Hannover<br />

bereits heute nicht mehr in die Umweltzonen<br />

einfahren. Spätestens bis 2012<br />

werden sie auch aus allen übrigen Umweltzonen<br />

ausgesperrt. Laut Kraftfahrtbundesamt<br />

(KBA) sind auf deutschen<br />

Straßen rund 10,3 Millionen Diesel-Pkw,<br />

325.101 Wohnmobile, 75.270 Busse und<br />

4,7 Millionen Nutzfahrzeuge mit Dieselmotoren<br />

unterwegs, von denen rund die<br />

Hälfte bisher noch nicht auf Euro 4 umgerüstet<br />

wurde – nicht zuletzt deshalb,<br />

weil es für zahlreiche Typen keine entsprechenden<br />

Partikelfilter gibt.<br />

Geschlossenes Dieselruß-<br />

Partikelfiltersystem Feelpure<br />

In diese Marktlücke stößt Pirelli Eco<br />

Technology mit seinem geschlossenen<br />

Dieselruß-Partikelfiltersystem Feelpure.<br />

Es besteht aus einem in den Schalldämpfer<br />

integrierten Rußfilter, einem Tank mit<br />

Dosiersystem für das flüssige Additiv<br />

und einer elektronischen Regeleinrichtung.<br />

Sie misst den Abgasgegendruck<br />

des Filters ebenso wie die Austrittstemperatur<br />

der Abgase und steuert die Dosiermenge<br />

des Additivs. Dieses hat die<br />

Aufgabe, in der Regenerationsphase die<br />

Entzündungstemperatur der eingelagerten<br />

Rußpartikel von 600 auf etwa 280 bis<br />

300 Grad Celsius abzusenken. Feelpure<br />

Das Rußpartikel-Filtersystem<br />

Feelpure, das aus einem in den<br />

Schalldämpfer integrierten Rußfilter,<br />

einem Tank mit Dosiersystem für das<br />

flüssige Additiv und einer elektronischen<br />

Regeleinrichtung besteht.<br />

Michael Schwöbel, Geschäftsführer Pirelli<br />

Deutschland GmbH, ist verantwortlich für<br />

Vertrieb von Feelpure im deutschen Mark<br />

Die Grafik macht die Funktionsweise<br />

des Filtersystems deutlich.<br />

hat eine europaweit gültige Betriebserlaubnis<br />

und kann nach Herstellerangabe<br />

in nahezu alle Nutzfahrzeuge, vom<br />

kleinsten Transporter bis zum Lkw, eingebaut<br />

werden. Mit dem Einbau lassen sich<br />

Dieselfahrzeuge mit Euro 1, Euro 2 oder<br />

Euro 3 in Euro 4 umstufen. Damit erhalten<br />

sie die grüne Plakette für freie Fahrt<br />

in Umweltzonen. Schwere Lkw sparen<br />

darüber hinaus Mautgebühren.<br />

Die Kosten für Feelpure liegen je nach<br />

Fahrzeugtyp zwischen 4000 und 8000<br />

Euro. Hinzu kommen Einbaukosten von<br />

1000 bis 2000 Euro. Das Wartungsintervall<br />

beträgt 80.000 Kilometer. Nach dieser<br />

Laufleistung wechselt die Werkstatt<br />

im Austauschverfahren den Rußfilter und<br />

reinigt ihn. Vertrieb, Einbau und Wartung<br />

übernehmen die Filialbetriebe der<br />

Reifenhandelskette Pneumobil GmbH,<br />

ebenfalls eine Pirelli-Tochter.<br />

Hans W. Mayer


„Wir können mehr als nur Reifen<br />

zu montieren“<br />

_ Wir sprachen mit Hans<br />

Ulrich Röske, Geschäftsführer<br />

der Pneumobil GmbH, über<br />

den Vertrieb des Rußpartikel-<br />

Filtersystems Feelpure,<br />

Qualifizierung der Mitarbeiter<br />

und den flächendeckenden<br />

Vertrieb. Das Gespräch führte<br />

Hans W. Mayer.<br />

<strong>amz</strong>: Die Reifenhandelskette Pneumobil<br />

hat den Vertrieb des Rußpartikel-Filter-<br />

Hans Ulrich Röske ist<br />

Geschäftsführer der<br />

Pneumobil GmbH.<br />

systems Feelpure von Pirelli Eco Technology übernommen. Was haben<br />

Reifen eigentlich mit Partikelfiltern zu tun?<br />

Röske: Zu unseren Kunden im Reifen- und Kraftfahrzeug-Service-<br />

Geschäft gehören neben privaten Autobesitzern auch zahlreiche gewerbliche<br />

und kommunale Unternehmen. In unserer Kundendatei<br />

verzeichnen wir über 4000 Kunden, die 2009 mehr als einen Transporter-<br />

oder Lkw-Reifen gekauft haben. Theoretisch kann also jeder dieser<br />

Kunden ein oder mehrere Fahrzeuge mit Dieselmotor besitzen, die<br />

früher oder später einen Partikelfilter benötigen. In ersten Gesprächen<br />

haben wir bereits erkannt, dass es hier viele Synergien geben wird.<br />

<strong>amz</strong>: Für Ihr Personal stellt ja Vertrieb, Montage und Wartung von<br />

Rußpartikelfiltern eine neue Aufgabe dar. Wie stellen Sie die entsprechende<br />

Qualifikation sicher?<br />

Röske: Wir haben zunächst einmal in der Pneumobil-Organisation<br />

für den Filtereinbau geeignete Betriebe ausgewählt. In einem umfassenden<br />

Schulungsprogramm bilden wir geeignete Mitarbeiter<br />

– Mechaniker und zum Teil auch Kraftfahrzeug-Meister – für den<br />

Filtereinbau aus. Weil auch unsere Reifenverkäufer das komplexe<br />

Filtergeschäft beherrschen müssen, haben wir in unserer Breuberger<br />

Zentrale ein Feelpure-Service-Center aufgebaut, das allen Verkäufern<br />

ein ausreichendes Back-up in vertrieblichen, organisatorischen und<br />

logistischen Fragen vermittelt.<br />

<strong>amz</strong>: Ist Ihr Netz von 63 Pneumobil-Filialen für den flächendeckenden<br />

Vertrieb nicht zu weitmaschig? Denken Sie an Expansion?<br />

Röske: Unser Ziel ist ganz klar ein flächendeckendes Vertriebs- und<br />

Servicenetz in Deutschland. Wir werden deshalb in den kommenden<br />

Wochen und Monaten mit geeigneten Partnern verhandeln, um sowohl<br />

die Zahl der Verkaufsstellen als auch die der Einbaubetriebe zu<br />

erhöhen. Außerdem hat Pirelli Eco Technology im vergangenen Jahr<br />

bereits weitere fünf große Vermarktungspartner gewonnen.<br />

<strong>amz</strong>: Erwarten Sie durch das neue Angebot auch Zuwächse im Reifengeschäft?<br />

Röske: Wir sind sehr zuversichtlich, dass dies der Fall sein wird. Einerseits<br />

gewinnen wir durch das Angebot von Feelpure-Partikelfiltern<br />

neue Kunden, die ihren Reifenbedarf zuvor anderswo gedeckt haben,<br />

andererseits werden die Kunden feststellen, dass unsere hochqualifizierten<br />

Mitarbeiter deutlich mehr können als nur Reifen zu montieren.<br />

<strong>amz</strong>: Herr Röske, vielen Dank für das Gespräch<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 85


teilemarkt<br />

Spenderlinie soll neue<br />

Maßstäbe setzen<br />

_ Die Anforderungen an das perfekte Reinigungssystem werden<br />

immer größer. Mit Tork Performance, der neuen Spenderlinie<br />

für Wisch- und Reinigungstücher, wurde eine Generation an<br />

leistungsstarken Hygienelösungen für das anspruchsvolle Umfeld<br />

von Autoreparatur und Ersatzteilmarkt entwickelt.<br />

L eistungsstark,<br />

hygienisch, effizient<br />

und flexibel einsetzbar seien Anforderungen<br />

an das perfekte Reinigungssystem,<br />

heißt es bei Tork.<br />

Dieser Herausforderung habe man<br />

sich dort gestellt und mit Tork Performance,<br />

der neuen Spenderlinie für Wisch-<br />

Motoren<br />

Zylinderköpfe<br />

Turbolader<br />

Diesel-Einspritzpumpen<br />

Schalt-Getriebe<br />

Für PKW und Transporter<br />

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Qualitätsprodukte<br />

vom europäischen Hersteller<br />

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86 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Zu den herausragendsten Merkmalen<br />

des neuen Systems gehören die hohe<br />

Qualität, verbesserte Hygiene, optimierte<br />

Funktionalität und kompromisslose<br />

Sicherheit der Spender. Foto: Tork<br />

und Reinigungstücher, eine Generation an<br />

leistungsstarken Hygienelösungen entwickelt,<br />

die alle Ansprüche eines modernen<br />

Reinigungsumfelds meistern soll. In Kombination<br />

mit den Tork Wisch- und Reinigungstüchern<br />

soll sich die Spenderlinie<br />

besonders für die individuellen Anforde-<br />

_ NTN-SNR:<br />

Neuer Federbeinkatalog<br />

NTN-SNR hat mit der Ausgabe 2010 dieses Jahr seinen Federbein-Katalog<br />

optimiert. Das mehr als 200 Seiten starke Werk<br />

beinhaltet unter anderem 64 neue Artikel und 96 neue Anwendungen.<br />

Laut Angaben des Unternehmens sind damit<br />

fast alle europäischen Fahrzeuge abgedeckt.<br />

Der neue Katalog ist jedoch mehr als nur eine erweiterte<br />

Neuauflage. Das neue Konzept soll es den Werkstätten<br />

noch einfacher machen, Fahrzeuge eindeutig zuzuordnen:<br />

So sind alle Produkte für eine Anwendung auf einen<br />

Blick zu finden und unterteilt in Federbeinlagersätze,<br />

Federbeinlager und Kit-Radaufhängung. Die neuen Vergleichsnummern<br />

für Stoßdämpfer von Monroe, Gabriel,<br />

KYB oder Sachs ermöglichen es, das SNR-Federbeinlager<br />

oder -Kit zu finden. Alle neuen Referenzen sind mit dem<br />

Schriftzug „New“ ausgewiesen.<br />

Zur Vervollständigung des neuen Kataloges sind technische Informationen,<br />

technische Zeichnungen, Empfehlungen zur Montage und<br />

andere Hinweise integriert. Der Katalog ist in sechs Sprachen verfügbar<br />

(Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch).<br />

rungen der Autowerkstätten und dem<br />

Ersatzteilmarkt eignen. Ob zum Polieren<br />

und Reinigen von Oberflächen oder zum<br />

Abwischen von Schmieröl, die breite Produktpalette<br />

passt sich allen Ansprüchen an,<br />

teilt der Hersteller mit. Mittels optimierter<br />

Tuchentnahme und innovativem, ergonomischem<br />

Design werde zudem nicht nur<br />

die Produktivität gesteigert, sondern auch<br />

der Arbeitsablauf verbessert. Die Spender<br />

in den Trendfarben Rot/Schwarz sind<br />

sofort erkennbar und garantieren besonders<br />

in Werkstätten mit Kundenbesuchen<br />

einen professionellen Auftritt. Wer eine<br />

helle und zurückhaltende Optik bevorzugt,<br />

kann die zweite Farbkombination Weiß/<br />

Türkis wählen.<br />

Für den individuellen Einsatz kann<br />

je nach Anforderung zwischen verschiedenen<br />

Modellen gewählt werden. Der<br />

Tork Performance Bodenständer hat einen<br />

rutschfesten Griff und Gummifüße<br />

für einen sicheren Stand. Der Spender<br />

ist fahrbar und mittels Rollenhalterung<br />

einfach nachfüllbar. Die Tücher können<br />

flexibel und bedarfsorientiert entnommen<br />

werden. Der Tork Performance<br />

Einzeltuchspender hingegen hat eine<br />

funktionale Öffnung, die nicht nur eine<br />

hygienische, fusselarme Entnahme, sondern<br />

auch einen kontrollierten Verbrauch<br />

garantieren soll. Dazu gibt es von Tork<br />

ein breites Sortiment an Wisch- und Reinigungstüchern<br />

in den drei Qualitätsstufen<br />

Premium, Advanced und Universal.<br />

Die neuen Spendersysteme sind seit 1.<br />

April erhältlich. jr.<br />

www.tork.de<br />

Als renommierter Erstausrüster<br />

kann NTN-SNR auch im<br />

Aftermarket Original-Qualität<br />

bieten. Foto: NTN-SNR


Hybrid-Wischerblätter für den Teilemarkt<br />

_ Denso hat ein neues Wischerblätter-Sortiment in Erstausrüsterqualität<br />

auf den Markt gebracht. Ersatzteilgroßhändler und Werkstätten können<br />

damit hochentwickelte Hybrid-Wischerblätter vom Erstausrüster beziehen.<br />

Der Unternehmensbereich Aftermarket<br />

Sales Deutschland der Firma Denso Europe<br />

hat ein neues Sortiment von Hybrid-<br />

Wischerblättern in Erstausrüsterqualität<br />

auf den Markt gebracht, das seit Februar<br />

2010 für Aftermarket-Kunden erhältlich<br />

ist. „Hybrid-Wischerblätter liefern das Beste<br />

von zwei Technologien. Sie bieten die<br />

hervorragende Wischleistung herkömmlicher<br />

Wischerblätter mit der Ästhetik und<br />

den aerodynamischen Vorteilen flacher<br />

Wischerblätter. Weil der Hybrid-Wischerarm<br />

in das Wischerblatt integriert und<br />

völlig in einer glatten, mattschwarzen Abdeckung<br />

versteckt ist, sieht er so stilistisch<br />

aus. Es ist eine ausgezeichnete Kombination,<br />

die bei Autofahrern in einem ganzen<br />

Spektrum von Schlüsselmodellen enorm<br />

gut ankommen wird“, weiß Ingo Fydrich,<br />

Vertriebsmanager für den Unternehmensbereich<br />

Aftermarket Sales Deutschland<br />

von Denso Europe.<br />

Original-Bremsschläuche<br />

Alte Bremsschläuche führen laut Corteco<br />

zu geringerer Bremskraft sowie deutlich<br />

längerem Bremsweg und sind ein<br />

Sicherheitsrisiko. Unabhängig davon sei<br />

ein Austausch spätestens jedoch nach<br />

60.000 Kilometern oder vier Jah ren dringend<br />

zu empfehlen, rät man dort und<br />

weist darauf hin, dass Kundendienstberater<br />

und Ersatzteilverkäufer dem Fahrzeughalter<br />

dies mitteilen und mit dem<br />

Tausch der Bremsschläuche ein Plus an<br />

Sicherheit bieten können.<br />

Dabei böten Bremsschläuche als<br />

Sicherheits-Ersatzteile aber nur in Original-Erstausrüsterqualität<br />

das Maß an<br />

Sicher heit, das Kunden von ihren freien<br />

Werkstätten erwarten. Deshalb beliefere<br />

Corteco den Ersatzteilhandel<br />

und freie Werkstätten<br />

ausschließlich mit<br />

Bremsschläuchen in<br />

geprüfter Qualität<br />

vom Origi-<br />

Ursprünglich führte das Unternehmen<br />

die Hybrid-Wischerblätter 2005 zuerst<br />

am Lexus GS und am Toyota R4V4 als<br />

Teil der Erstausstattung ein. Schon bald<br />

folgten weitere Fahrzeughersteller, so<br />

dass inzwischen auch Modelle wie Mitsubishi<br />

Outlander, Peugeot 4007, Subaru<br />

Impreza, Mazda 6, Opel Insignia, Honda<br />

Jazz, Citroën C-Crosser und Ferrari Scaglietti<br />

sowie mehrere weitere Lexus- und<br />

Toyota-Modelle damit ausgerüstet sind.<br />

Die Einführung der Hybrid-Wischerblätter<br />

von Denso für den Ersatzteilmarkt<br />

stellt für Ingo Fydrich sowohl eine Verbesserung<br />

des bestehenden Angebots an<br />

Wischerblättern als auch die fünfte Erweiterung<br />

des Aftermarketprogramms in<br />

fünf Monaten dar. Das Sortiment umfasst<br />

elf Teilnummern für 31 Anwendungen.<br />

Insgesamt bietet das Wischerblätter-<br />

Programm in Erstausrüsterqualität jetzt<br />

57 Teilnummern für mehr als 1460 An-<br />

nal-Erstausrüster. Hierfür greife man<br />

auf das Entwicklungs- und Fertigungs-<br />

Knowhow der weltweit tätigen Freudenberg-Unternehmensgruppe<br />

zurück.<br />

Freudenberg ist Erstausrüster bei<br />

Bremsschläuchen, in der Dichtungs-<br />

und Schwingungs technik sowie bei<br />

Innenraumfiltern. Mit einer mehr als<br />

40-jährigen Erfahrung in der Entwicklung<br />

und Fertigung von Bremsschläuchen<br />

gilt das Unternehmen bei diesen<br />

Sicherheitsbauteilen nach eigener<br />

Aussage als Technologieführer. Die von<br />

Bremsschläuche von Corteco<br />

sind laut Hersteller frei von<br />

Schwermetallen und damit<br />

umweltfreundlich recycelbar<br />

und entsprechen der<br />

EU-Altautoverordnung<br />

2005/53/EG. Foto: Corteco<br />

Denso Aftermarket Sales Deutschland hat ein<br />

neues Sortiment von Hybrid-Wischerblättern<br />

in Erstausrüsterqualität auf den Markt<br />

gebracht. Foto: Denso<br />

wendungen. Zusätzlich zu der Hybrid-<br />

Technologie umfassen die Produkte<br />

Bajonett-, Haken- und Doppelschrauben-<br />

Montagesysteme sowie gekrümmte,<br />

vorgeformte und Spoiler-Wischerblätter.<br />

Außerdem sind die Wischerblätter auch<br />

mit einem Multiclip-Befestigungssystem<br />

ausgestattet und können deshalb an den<br />

meisten europäischen Automodellen angebracht<br />

werden. jr.<br />

Corteco angebotenen Bremsschläuche<br />

sollen sich durch eine Doppelummantelung<br />

auszeichnen, so dass Elastizität<br />

und Verschleißfestigkeit optimal aufeinander<br />

abgestimmt seien. Alle Bremsschläuche<br />

durchlaufen einen Druckbelastungstest<br />

bis 120 bar und gelangen<br />

erst dann in den Verkauf. Jeder dieser<br />

Bremsschläuche trägt zudem eine CRTC-<br />

Gravur (CRTC=Abkürzung für Corteco),<br />

so dass Losnummer, Produk tionsdatum<br />

und auch die Testergebnisse vollständig<br />

rückverfolgbar sind. jr.<br />

Eine Vielzahl technischer Infos finden Sie unter<br />

www.turbolader.com<br />

TURBOCHARGERS<br />

Schlütter Turbolader GmbH � Belgische Allee 57a � 53842 Troisdorf<br />

Tel.: (02241) 25052-0 � Fax: (02241) 25052-99 � <strong>amz</strong>@turbolader.com<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 87


etrieb management<br />

Deutschlandmeister gesucht<br />

_ Der Wettbewerb um die Werkstatt des Jahres ist für die<br />

teilnehmenden Werkstätten eine aufwändige Angelegenheit.<br />

Und auch die Jury nimmt jedes Jahr Einiges auf sich,<br />

um die Top-Betriebe des freien Marktes zu finden.<br />

V iertel<br />

vor Acht in Oberteuringen.<br />

Ein Bus hält vor einer freien<br />

Werkstatt. Heraus kommen elf<br />

gestandene Profis aus der Kfz-<br />

Branche. Sie haben im Vorfeld<br />

eine große Menge von Bewerbungen<br />

gesichtet und daraus zehn Betriebe in<br />

drei Kategorien ausgefiltert. Sie sollen<br />

die Besten aus 120 angetretenen Unternehmen<br />

sein.<br />

Der 1a-autoservice-Betrieb von Markus<br />

Hillebrand ist auf den Ansturm der kritischen<br />

Jury gut vorbereitet. Er zeigt sich,<br />

sein Unternehmen und seine Mitarbeiter<br />

von der besten Seite. Das kostet ihn keine<br />

große Anstrengung, denn er ist insgesamt<br />

hervorragend aufgestellt. Eine Stunde und<br />

etliche Fragen später ist der Spuk in Oberteuringen<br />

vorbei.<br />

Einer nach dem anderen<br />

Die Jury steigt wieder in den Bus und fährt<br />

zum nächsten Bewerber. Von der Öffentlichkeit<br />

weitgehend unbemerkt reist die<br />

Werkstatt-Jury quer durch Deutschland.<br />

Veranstalter Partslife sorgt dafür, dass alles<br />

88 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

perfekt organisiert ist, die Prüforganisation<br />

Dekra überwacht, ob alles mit rechten Dingen<br />

zugeht.<br />

Das Besondere an diesem Wettbewerb<br />

ist, dass hier konkurrierende Marktteilnehmer<br />

gemeinsam für die gute Sache kämpfen.<br />

Dass Wettbewerber sich so einträchtig<br />

an einen Tisch setzen, um gemeinsam ihren<br />

eigenen Markt nach vorne zu bringen,<br />

spricht nicht nur für die gute Absicht der<br />

teilnehmenden Werkstatt-Systeme. Es<br />

spricht vor allem dafür, dass die Verantwortlichen<br />

erkannt haben, dass sie nur<br />

gemeinsam gegen die Übermacht der<br />

Konkurrenz aus dem markengebundenen<br />

Lager angehen können.<br />

Wettbewerber ziehen<br />

an einem Strang<br />

Denn alle Werkstatt-Systeme leiden darunter,<br />

dass ihre Möglichkeiten der Bekanntheitsgradsteigerung<br />

begrenzt sind.<br />

So bündeln sie ihre Kräfte und kämpfen<br />

manchmal auch mit zusammengebissenen<br />

Zähnen für die gemeinsame Sache.<br />

Nicht zu vernachlässigen ist sicher<br />

Die Jury des Wettbewerbs<br />

„Werkstatt des Jahres“ hat gemeinsam<br />

über 3300 Kilometer zurückgelegt.<br />

Im Auftrag des freien Marktes.<br />

Fotos: Weber<br />

Frank Eucker (Dekra):<br />

„Die Organisation, das<br />

Verfahren und die<br />

Bewertungen erfüllen<br />

die Kriterien eines<br />

fairen und unabhängigen<br />

Wettbewerbs.<br />

Und ein solches<br />

Fairplay mit schnellen<br />

Entscheidungen<br />

innerhalb eines<br />

Wettbewerbs spiegelt<br />

sich auch in unserem<br />

Sponsoring wider.“<br />

auch, dass alle Beteiligten enorm vom<br />

Wettbewerb profitieren. Die Werkstätten<br />

nutzen die Gelegenheit, sich bei<br />

der umfangreichen Bewerbung einmal<br />

sehr genau mit ihrem eigenen Betrieb<br />

auseinander zu setzen. Und die System-<br />

Verantwortlichen lernen viel von den<br />

Partnern der Konkurrenz. Denn nur ganz<br />

selten haben sie sonst die Gelegenheit,<br />

so intensiv die geheimsten Geheimnisse<br />

der Werkstätten aus den anderen Systemen<br />

kennenzulernen.<br />

WERKStAtt DES JAhRES<br />

Was den Systemzentralen<br />

wichtig ist<br />

Die Verantwortlichen aus den Systemzentralen<br />

verfolgen mit dem Wettbewerb<br />

eine ganze Reihe von Zielen. Diese sind<br />

nicht immer eigennützig, denn sie wollen<br />

gemeinsam die freien Werkstätten in der<br />

Öffentlichkeit unterstützen. Im Einzelnen<br />

möchten sie:<br />

- Referenzbetriebe öffentlich bekannt<br />

machen<br />

- die eigenen Betriebe besser motivieren<br />

- die Einheit aller Systeme<br />

demonstrieren<br />

- Erfahrungen austauschen und dadurch<br />

die Partnerbetriebe weiterbringen<br />

- „Leuchttürme“ finden, die die anderen<br />

Partner motivieren<br />

- Imagegewinn für das Konzept selbst<br />

erreichen<br />

- Förderung der guten Betriebe<br />

- die Ergebnisse des Wettbewerbs nutzen,<br />

um das eigene System weiter zu<br />

entwickeln<br />

- die Kompetenz freier Betriebe<br />

darstellen<br />

- Branchenwirksamkeit erhöhen


WERKStAtt DES JAhRES<br />

Wer steckt dahinter?<br />

Carsten hepp,<br />

Centro<br />

Sven Kopplin,<br />

Bosch<br />

Gemeinsam lernen<br />

Dass dieses gemeinsame Lernen allen<br />

nützt, lässt sich an der Qualitätssteigerung<br />

der prämierten Werkstätten im Verlauf<br />

der Jahre gut ablesen. Viele Dinge,<br />

die noch vor fünf Jahren als Besonderheit<br />

gefeiert wurden, haben sich inzwischen<br />

Immer<br />

auf dem<br />

Laufenden*<br />

Gönnen Sie sich mal wichtige Nachrichten ...<br />

Mit dem stets aktuellen <strong>amz</strong>-Newsletter! Nachrichten für: W Werkstätten<br />

W Teilehandel W Teileindustrie W für Pkw, Transporter, Nutzfahrzeug<br />

Jetzt abonnieren unter: www.<strong>amz</strong>.de/service<br />

www.<strong>amz</strong>.de<br />

horst Regnath,<br />

Select<br />

thomas Michalzik,<br />

Coparts<br />

Reinhard Richert,<br />

Carat<br />

Wolfgang Bredlau,<br />

AtR<br />

Stavroula Vassia,<br />

trost<br />

Die Jury von „Werkstatt<br />

des Jahres hat vor allem<br />

das Ziel, ihre Partner<br />

wettbewerbsfähig zu<br />

halten. Obwohl alle<br />

Jurymitglieder mitein-<br />

ander im Wettbewerb<br />

stehen, bewerten sie fair<br />

und unabhängig alle<br />

teilnehmenden Werkstätten.<br />

bei vielen Systemwerkstätten als Standard<br />

etabliert. Die Gewinner des Wettbewerbs<br />

stehen zwar bereits fest. Bekanntgegeben<br />

werden sie allerdings erst am<br />

15. Juni in Darmstadt bei der Partslife-<br />

Partnertagung.<br />

Dr. Frauke Weber<br />

WERKStAtt DES JAhRES<br />

Warum sich<br />

das Mitmachen lohnt<br />

Die Bewerbung um den titel „Werkstatt<br />

des Jahres“ ist eine aufwändige Sache.<br />

Denn die Jury will alles ganz genau<br />

wissen, um sich ein gutes Bild von den<br />

zu bewertenden Betrieben zu machen.<br />

trotz allem lohnt sich gerade wegen<br />

dieser Arbeit die teilnahme. Die Bewerber<br />

müssen sich bei dieser Gelegenheit<br />

sehr intensiv mit ihrem Betrieb und<br />

seinen Zielen auseinander setzen. Sie<br />

erhalten ein Bild davon, wo sie gerade<br />

stehen und machen sich Gedanken<br />

darüber, wo sie in Zukunft hin wollen.<br />

Dafür bleibt im Werkstatt-Alltag oft gar<br />

nicht die Zeit.<br />

Wer den Wettbewerb auf diese Weise<br />

dazu nutzt, sich und sein Geschäft<br />

weiter zu entwickeln, hat die Chance,<br />

gleich doppelt zu gewinnen: Klarheit<br />

für sich selbst und einen Preis, der sich<br />

in der Öffentlichkeit gut vermarkten<br />

lässt.<br />

www.werkstatt-des-jahres.de<br />

*aber Sie vermissen etwas Wichtiges?


etrieb management<br />

Schuster,<br />

bleib bei Deinen Leisten<br />

_ Die Abwicklung von Unfallschäden birgt so manches Risiko. Wer<br />

kennt das nicht als Betreiber einer Autowerkstatt: Plötzlich kommt<br />

ein aufgeregter Kunde, der mit seinem Fahrzeug in einen Verkehrsunfall<br />

verwickelt ist. Natürlich will jeder Werkstatt-Profi hier sofort<br />

helfen. Doch es lauert mancher Fallstrick.<br />

Z unächst<br />

wird der Kunde erzählen,<br />

wann und wie es zu dem Ereignis<br />

gekommen ist. Nachdem dann<br />

alle Fragen wie zum Beispiel das<br />

Abschleppen geklärt sind, stellt<br />

sich unvermeidlich die Frage, ob sich<br />

die Reparatur des Wagens noch lohnt.<br />

Hier gibt meist die Werkstatt eine erste<br />

Einschätzung ab. Und da beginnt auch<br />

schon das juristische Minenfeld.<br />

Denn an diesem Punkt geht es<br />

schnell über die klassische Werkstattarbeit<br />

hinaus. Es folgt das Feld der<br />

juristischen Aufarbeitung des Sachverhaltes.<br />

Das neue<br />

Rechtsdienstleistungsgesetz<br />

Am 1. Juli 2008 trat das neue Rechtsdienstleistungsgesetz<br />

(RDG) in Kraft.<br />

Danach dürfen Kfz-Betriebe ihren Kun-<br />

90 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

den allgemeine Rechtsauskünfte in der<br />

Unfallschadenabwicklung geben.<br />

Paragraph 5 des Rechtsdienstleistungsgesetzes<br />

erlaubt grundsätzlich<br />

Rechtsdienstleistungen im Zusammenhang<br />

mit einer anderen Tätigkeit, soweit<br />

sie als Nebenleistung zum Berufs-<br />

oder Tätigkeitsbild der Haupttätigkeit<br />

gehören. Ziel des neuen Gesetzes war es<br />

vordergründig, die Schadenabwicklung<br />

zwischen Werkstatt und Versicherung<br />

zu erleichtern. Sicherlich ist es für den<br />

Kunden zunächst verlockend, wenn die<br />

Werkstatt sich anbietet, den Schaden<br />

mit dem Versicherer für ihn abzuwickeln.<br />

Schließlich ist es doch ein netter<br />

Service der Werkstatt, der dem Kunden<br />

Ärger und Mühen ersparen soll.<br />

Die Versicherungen sparen durch<br />

das neue Gesetz immer dann, wenn<br />

Werkstatt und Versicherte keinen Anwalt<br />

beauftragen. Doch wer ganz sicher<br />

Wer sich als Kfz-Profi auch noch<br />

der Schadensteuerung widmen will,<br />

solte sehr vorsichtig sein. Foto: ProMotor<br />

gehen will, kommt um das Einschalten<br />

eines Anwalts kaum herum. Für gewöhnlich<br />

zum Vorteil des Versicherten,<br />

gerade wenn er nicht schuld ist.<br />

Die Kosten für eine Geltendmachung<br />

von Schadenspositionen durch Anwälte<br />

müssen Versicherer nämlich auch bei<br />

einem unverschuldeten Verkehrsunfall<br />

übernehmen. Diese können die Versicherungen<br />

bei einer Regulierung durch die<br />

Werkstätten sparen.<br />

Schadenabwicklung<br />

durch die Werkstatt sinnvoll?<br />

Die juristische Aufarbeitung des Sachverhaltes<br />

beginnt schon damit, dass<br />

man klärt, ob ein Kostenvoranschlag<br />

durch die Werkstatt für eine Schadenregulierung<br />

ausreichend ist oder aber<br />

ein Sachverständiger eingeschaltet<br />

wird. Und schon hierfür ist neben der<br />

Schadenhöhe auch die Frage zu prüfen,<br />

wer denn eigentlich Schuld an dem Unfall<br />

trägt. Wer weiß, dass er sich schon<br />

an dieser Stelle auf juristisches Glatteis<br />

begibt, handelt umsichtig.<br />

Denkbar ist, dass der Unfallgegner<br />

zum Beispiel die Vorfahrt des Kunden<br />

auf der Hauptstraße missachtet hat<br />

und es daher an einer Kreuzung einen<br />

Zusammenstoß gab. Dann ist die Frage<br />

der Schuld einfach zu klären.<br />

Ebenso vermeintlich einfach sollte<br />

der umgekehrte Fall sein, wenn der<br />

Kunde beim Ausparken aus einer Parklücke<br />

ein benachbartes dort stehendes<br />

Fahrzeug beschädigt hat. Dann dürfte<br />

er am Schaden schuld sein. Oder doch<br />

nicht?<br />

Juristische Wertung<br />

kompliziert<br />

Die juristische Wertung gestaltet sich<br />

nicht immer so einfach wie man denkt.<br />

Gerade der letzte Fall wurde in jüngster<br />

Zeit ganz anders bewertet. Kürzlich ergab<br />

eine Entscheidung des Amtsgerichtes<br />

München (341 C 15805/09), dass den<br />

Parker durchaus auch eine Mitschuld<br />

treffen kann. In dem dort entschiedenen<br />

Fall hatte ein Autofahrer aus Unachtsamkeit<br />

ein teilweise im Halteverbot<br />

stehendes Fahrzeug beschädigt:<br />

Ein Taxifahrer in München hatte<br />

sein Fahrzeug so geparkt, dass es zu<br />

einem Drittel in ein absolutes Halteverbot<br />

hineinragte. Genau dort wurde der<br />

Wagen von einem zu nah vorbeifahrenden<br />

Bus gestreift. Dabei wurden einige<br />

Teile beschädigt. Der für den Unfall verantwortliche<br />

Busfahrer weigerte sich


allerdings, den Schaden zu ersetzen.<br />

Er verwies darauf, dass ausschließlich<br />

Teile kaputtgegangen seien, die sich<br />

im absoluten Halteverbot befunden<br />

hätten. Dabei sei es ja gerade Sinn und<br />

Zweck des absoluten Halteverbotes an<br />

der Unfallstelle, den dort regelmäßig<br />

verkehrenden Bussen das komplizierte<br />

Umfahren der Kurve zu erleichtern. Das<br />

Gericht kam zu dem Ergebnis, dass aus<br />

diesen Gründen auch der Falschparker<br />

für einen Teil der Kosten aufzukommen<br />

habe.<br />

Wer soll<br />

die Rechtslage prüfen?<br />

Dies zeigt, dass eine Prüfung der Rechtslage<br />

nicht so einfach ist, wie es oft den<br />

Anschein hat. Hinzu kommen die ohnehin<br />

schwierigeren Fälle, in denen auch<br />

von einem juristischen Laien von einer<br />

Mitschuld beider Unfallbeteiligter ausgegangen<br />

wird.<br />

Hier stellt sich dann die Frage, mit<br />

welcher Quote die Versicherung eine<br />

Schadenregulierung vorzunehmen hat.<br />

Bereits in diesen Bereichen gehört die<br />

entsprechende Prüfung nicht zur Kernkompetenz<br />

der Werkstattprofis.<br />

Denn für gewöhnlich gibt es in einer<br />

Werkstatt kein juristisch geschultes<br />

Personal. Dies ist angesichts der komplexen<br />

juristischen Materie auch gar<br />

nicht möglich. Die Mitarbeiter können<br />

und sollen neben ihrem eigentlichen<br />

Job rund ums Auto nicht auch noch<br />

mehr oder weniger nebenbei Einschätzungen<br />

juristischer Sachverhalte abgeben.<br />

Juristischer<br />

Sachverstand erforderlich<br />

Kürzlich hat das Landgericht Koblenz<br />

eine interessante Entscheidung am 17.<br />

März 2009 (4HK.O 140/08) gefällt. Dort<br />

hat man die Werbung einer Reparaturwerkstatt,<br />

es werde eine „komplette<br />

Unfallschadenabwicklung“ angeboten,<br />

als wettbewerbswidrig eingestuft. Das<br />

Gericht verwies darauf, dass nach dem<br />

Rechtsdienstleistungsgesetz nur Nebenleistungen<br />

angeboten werden dürf-<br />

Wer will anhand solcher Schäden<br />

entscheiden, wo die Schuld liegt?<br />

Foto: Deutscher Anwaltverein<br />

ten, die zum Berufs- oder Tätigkeitsbild<br />

der Hauptdienstleistung gehören würden.<br />

Die Klärung der Schuldfrage und<br />

Abwicklung der Schäden ist aber nach<br />

Auffassung des Gerichts keine Nebenleistung,<br />

da juristischer Sachverstand<br />

hierfür erforderlich sei, der klassischerweise<br />

auch nicht durch den Betreiber<br />

einer Kfz-Werkstatt vorgehalten werden<br />

könne.<br />

Jede Einschätzung<br />

birgt Gefahren<br />

Wer nicht ausreichend juristisches<br />

Fachwissen hat, läuft Gefahr, die Lage<br />

falsch einzuschätzen. Hinzu kommt,<br />

dass Mitarbeiter von Werkstätten auch<br />

nicht über das Knowhow verfügen,<br />

andere Schadenspositionen eines Unfalls<br />

geltend zu machen. Denn neben<br />

den Fragen, wer in welcher Höhe die<br />

Reparatur des Fahrzeuges zahlt, sind<br />

oftmals auch andere Sachverhalte zu<br />

klären. So hat der Geschädigte im Falle<br />

eines unverschuldeten Verkehrsunfalles<br />

auch die Möglichkeit, neben dem<br />

Ersatz des Kfz-Schadens auch weitere<br />

Schadenspositionen der gegnerischen<br />

Haftpflichtversicherung in Rechnung<br />

zu stellen.<br />

In manchen Fällen besteht auch die<br />

Möglichkeit, Schmerzensgeld für erlittene<br />

Verletzungen oder eine Wertminderung<br />

für das Fahrzeug zu erhalten,<br />

gegebenenfalls einen Mietwagen zu<br />

bekommen oder aber auch lediglich<br />

eine Nutzungsentschädigung geltend<br />

zu machen.<br />

Letztendlich begibt sich der Werkstattmitarbeiter<br />

auf gefährliches Terrain,<br />

wenn er dem Kunden unrichtige<br />

oder zumindest unvollständige Informationen<br />

zur Schadenabwicklung<br />

liefert. Denkbar ist neben möglicher<br />

juristischer Ansprüche auch, dass der<br />

Kunde mit der vermeintlichen Nebenleistung<br />

der Werkstatt nicht zufrieden<br />

ist, was letztendlich auf das Kerngeschäft<br />

der Werkstatt durchschlagen<br />

kann.<br />

Schuster bleib<br />

bei Deinen Leisten?<br />

Auch wenn es verlockend klingt, die Unfallschadenabwicklung<br />

selbst zu managen:<br />

meist ist der Weg über den Anwalt<br />

für alle Beteiligten vorteilhafter. Dies<br />

gilt um so mehr, als dass für eine Schadenabwicklung<br />

im Verkehrsrecht erfahrene<br />

Anwälte zur Verfügung stehen, die<br />

in der Lage sind, qualifizierten Rechtsrat<br />

zu erteilen. Alternativ kann man<br />

auch über eine Internet-Plattform wie<br />

zum Beispiel www.schadenfix.de der<br />

Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im<br />

Deutschen Anwaltverein Rat einholen.<br />

Michael Hewer<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 91


etrieb management<br />

Autorechtstag<br />

verschafft Klarheit<br />

_ Ab wann ist ein Gebrauchtwagen als Unfallauto zu deklarieren?<br />

Der Unterschied Blech- oder Lackschaden entscheidet über die<br />

Einstufung als Unfallwagen. Sobald das Blech betroffen ist,<br />

handelt es sich um ein Unfallfahrzeug.<br />

E<br />

in Unfallschaden ist alles das, was<br />

kein Bagatellschaden ist und ein<br />

Bagatellschaden ist nur der reine<br />

Lackschaden. Sobald das Blech<br />

betroffen ist, handelt es sich bei<br />

dem Fahrzeug um ein Unfallfahrzeug“,<br />

sagte Wolfgang Ball, Vorsitzender<br />

Richter des VIII. Zivilsenates am Bundesgerichtshof<br />

(BGH) vor rund 140 Teilnehmern<br />

des 3. Deutschen Autorechtstag auf<br />

dem Petersberg bei Bonn. Damit gibt es<br />

klare Kriterien, ab wann ein Gebrauchtwagen<br />

als Unfallauto zu deklarieren ist.<br />

Damit es beim Gebrauchtwagenverkauf<br />

nicht zu einer Katastrophe kommt, denn<br />

Rechtsanwalt Ulrich Dilchert, Geschäftsführer des ZDK,<br />

informiert über die Änderungen im Bereich der GVO,<br />

die sich bis zu ihrer Veröffentlichung im Europäischen<br />

Amtsblatt von tag zu tag ändern.<br />

Dr. Kurt Reinking, Rechtsanwalt und Autor zum Kauf-<br />

und Leasingrecht, begrüßt die teilnehmer im Namen von<br />

ADAC, ZDK und BVfK zum 3. Deutschen Autorechtstag<br />

auf dem Petersberg bei Bonn.<br />

92 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

der Verkauf eines Unfallwagen kann sich<br />

zu einem wirtschaftlichen Nachteil für<br />

den Händler auswirken, empfiehlt sich<br />

der Hinweis, dass die Deklarierung der<br />

Rechtsprechung des BGH entspricht.<br />

Gleichzeitig sollte der Händler darauf<br />

hinweisen, was der Anlass für die erforderliche<br />

Blech-Reparatur gewesen sei,<br />

damit sich der Käufer ein umfassendes<br />

Bild über das zu kaufende Fahrzeug<br />

machen kann. So führt der Austausch<br />

einer geklebten Windschutzscheibe, das<br />

Auswechseln eines Scheinwerfers oder<br />

der Ersatz des Kunststoffstoßfängers<br />

nicht dazu, den Wagen als Unfallfahrzeug<br />

deklarieren zu müssen. Nach der<br />

Rechtsprechung des BGH führt aber die<br />

eingebeulte Türe oder der eingedrückte<br />

Kotflügel dazu, einen Wagen als Unfallwagen<br />

deklarieren zu müssen.<br />

Unfallschaden laut Vorbesitzer<br />

Fortentwickelt hat der BGH auch seine<br />

Rechtsprechung in Sachen Beschaffenheitsangabe<br />

des Händlers beim Gebrauchtwagenverkauf.<br />

Wird durch den<br />

Händler im Formularvertrag die Frage<br />

„Unfallschäden laut Vorbesitzer“ mit<br />

nein angekreuzt oder fügt er noch hinzu,<br />

dass seine eigenen Beobachtungen auf<br />

keinen Unfall hindeuten, dann will er damit<br />

vermeiden, die Beschaffenheitsangabe<br />

unfallfrei zu machen. Mit dieser Formulierung<br />

gibt er keine eigene Erklärung<br />

für den Käufer ab, sondern er gibt nur<br />

das weiter, was der Vorbesitzer mitgeteilt<br />

hat. Damit ist eine Beschaffenheitsvereinbarung<br />

unfallfrei nicht zu Stande<br />

gekommen und der Händler geht davon<br />

aus, dass dieses Problem gelöst sei.<br />

Dem widerspricht der BGH allerdings<br />

in seinem Urteil vom 12. März 2008 (Aktenzeichen<br />

VIII ZR 253/05). Auch wenn<br />

nichts im Hinblick auf Unfallfreiheit<br />

vereinbart war und der Käufer keine<br />

Anhaltspunkte dafür hat, dass es sich<br />

um einen Unfallwagen handeln könnte,<br />

schuldet der Händler Unfallfreiheit, weil<br />

das eben die übliche Beschaffenheit ist,<br />

die der Käufer erwarten kann, wenn ihm<br />

kein Hinweis auf einen Unfallschaden<br />

gegeben wird. Der Erwartung des Käufers<br />

auf Unfallfreiheit kann der Händler<br />

nur dahingehend begegnen, wenn<br />

er diesen darüber informiert, dass<br />

der Vorbesitzer das Fahrzeug als<br />

unfallfrei deklariert hat, er<br />

selber auch nichts feststellen<br />

konnte, was auf<br />

einen Unfall hindeutet,<br />

aber dass man sich heute<br />

nicht mehr sicher sein kann,<br />

weil bei der heutigen Reparaturtechnik<br />

es durchaus möglich sei, dass es dennoch<br />

ein Unfallwagen ist.<br />

Erfüllungsort<br />

der Nachbesserung<br />

Ein drängendes Problem zeigt sich auch<br />

zum Erfüllungsort der Nacherfüllung.<br />

Bisher hat dem BGH kein Fall vorgelegen,<br />

der zu verbindlichen Aussagen<br />

führte. Von Seiten des X. Zivilsenat, der<br />

damals noch für das allgemeine Werkvertragrecht<br />

zuständig war, wurde eine<br />

Entscheidung getroffen, die auf der Linie<br />

der alten Kaufrechtsrechtsprechung<br />

liegt. Diese Entscheidung besagt, dass<br />

der Erfüllungsort dort ist, wo sich die<br />

Sache bestimmungsgemäß befindet. In<br />

diesem Fall ging es um eine Yacht, die auf<br />

einer Werft repariert wurde. Diese Reparatur<br />

bedurfte einer Nachbesserung. Das<br />

Schiff lag aber inzwischen in Norwegen<br />

und daher war es sinnvoller, das Werftpersonal<br />

zur Yacht zu entsenden, um<br />

den Mangel zu beheben, als die nicht voll<br />

funktionsfähige Yacht zur Werft zu bringen.<br />

Aber ein Auto ist etwas anderes als<br />

eine Yacht.<br />

Die Vorstellung, dass ein beim Händler<br />

gekauftes Auto den Erfüllungsort seiner<br />

Nacherfüllung immer mit sich führt,<br />

ist für Wolfgang Ball befremdlich. Denn<br />

es ist nicht vorhersehbar, wo das Fahrzeug<br />

liegen bleibt und im Allgemeinen<br />

ist es so, dass weder Technik noch Personal<br />

gerade dort zur Verfügung stehen,<br />

wo dann ein etwaiger Mangel behoben<br />

werden muss. Nach der Auffassung von<br />

Ball spricht gerade beim Kauf eines Fahrzeugs<br />

bei einem Händler alles dafür, dass<br />

der Erfüllungsort der Nachbesserung<br />

beim diesem liegt. Dafür gibt es auch Ansätze<br />

in der Instanzrechtsprechung. Nur<br />

der BGH hatte bisher noch keinen Anlass,<br />

sich dazu höchstrichterlich zu äußern.<br />

Mangel oder Verschleiß?<br />

Seit Inkrafttreten der Schuldenrechtsreform<br />

2002 ist einer der häufigsten Streitpunkte<br />

beim Gebrauchtwagenkauf die


Über die aktuelle Rechtsprechung des BGh<br />

zum Kaufrecht berichtet Wolfgang Ball.<br />

Grenze zwischen Mangel und Verschleiß.<br />

Dabei geht es regelmäßig um die Abgrenzung<br />

zwischen normalem und mangelbedingtem<br />

Verschleiß. So kam das<br />

Oberlandesgericht Celle in einem etwas<br />

umstrittenen Urteil (Aktenzeichen 7 U<br />

224/07 vom 16.4.2008) zu dem Ergebnis,<br />

dass normaler Verschleiß insbesondere<br />

dann vorliegt, wenn einzelne Bauteile<br />

üblicherweise einer stärkeren Abnutzung<br />

als das Gesamtfahrzeug unterliegen und<br />

in gewissen Zeitabständen einer regel-<br />

Sandra Schattenkirchner vom ADAC trägt<br />

die juristischen Aspekte zur Abgrenzung<br />

zwischen Sachmangel und Verschleiß vor.<br />

mäßigen Erneuerung bedürfen. Dies trifft<br />

etwa auf Zahnriemen, Bremsbeläge und<br />

Bremsscheiben, Fahrzeugreifen, Batterie<br />

und Auspuffanlage zu. In der Entscheidung<br />

ging es um einen zehn Jahre alten<br />

Gebrauchtwagen, bei dem nach dem<br />

Kauf ein Leck an der Kraftstoffzuleitung<br />

im Motorraum einen Brandschaden verursachte,<br />

der das Fahrzeug unbrauchbar<br />

machte. Das Gericht stufte den Mangel<br />

nicht als Verschleiß, sondern als einen<br />

gewährleistungspflichtigen Mangel ein,<br />

Carsten Graf vom ADAC-technikzentrum erläutert<br />

die „Leitlinie zur Sachmängelhaftung“,<br />

die als grobe Orientierung zur Beurteilung von<br />

Mängeln an Gebrauchtwagen im Sinne der<br />

Sachmangelhaftung dienen soll.<br />

denn es kann erwartet werden, dass die<br />

Kraftstoffzuleitung, insbesondere im<br />

Motorraum, wo Brandgefahr herrscht,<br />

so ausgelegt ist, dass sie das normale<br />

Lebensalter eines Fahrzeugs überdauert.<br />

Ein aufgrund von Kraftstoffleckagen im<br />

Motorraum brandgefährdetes Fahrzeug<br />

ist auch bei einem zehn Jahre alten Gebrauchtwagen<br />

kein „Normalzustand“.<br />

Mit der Entscheidung war der Halter<br />

berechtigt, den Wagen gegen Rückzahlung<br />

des Kaufpreises zurückzugeben und<br />

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gegebenenfalls sogar Schadensersatz zu<br />

verlangen. Hierzu gehört auch ein Anspruch<br />

auf Nutzungsausfall bis zur Beschaffung<br />

eines Ersatzfahrzeugs innerhalb<br />

eines angemessenen Zeitraums.<br />

ADAC –Richtlinie<br />

zur Begrenzung<br />

Um dem Problem der Abgrenzung beizukommen,<br />

versucht der ADAC mit einer<br />

Richtlinie Unterstützung zu leisten.<br />

Auf der rechtlichen Schiene mit einer<br />

inzwischen umfangreichen Sammlung<br />

von Urteilen. Diese sind sortiert nach<br />

dem jeweiligen Defekt mit Angaben zu<br />

Mangel/Verschleiß, Alter, Laufleistung,<br />

Fahrzeugtyp und Besonderheiten aus<br />

dem Urteil. Auf der technischen Schiene<br />

dient zur groben Orientierung eine<br />

Auflistung von Teilen, deren Erneuerung<br />

nach Bedarf aufgrund von Verschleiß<br />

oder nach Herstellervorgabe im Laufe<br />

des Fahrzeuglebens zu erfolgen hat. Unter<br />

die Verschleißteile, die aufgrund einer<br />

offensichtlichen Abnutzung im Bedarfsfalle<br />

ausgetauscht werden, fallen Abgasanlagen<br />

(einschließlich Auspuffrohre<br />

und Schalldämpfer, wenn nicht vom<br />

Hersteller auf Fahrzeuglebenszeit ausgelegt),<br />

Glühkerzen/Glühstifte, Kupplung,<br />

Bremsscheiben, Bremsbeläge/Bremsklötze,<br />

Batterien, Reifen, Glühlampen<br />

und Scheibenwischerblätter. Von allen<br />

Teilen, für die in den Wartungsvorgaben<br />

des Fahrzeugherstellers ein festes Wechselintervall<br />

vorgeschrieben ist, kann erwartet<br />

werden, dass wenigstens dieses<br />

Alter/Laufleistung erreicht wird. Für Filter<br />

(selten Dieselpartikelfilter), Zahnriemen<br />

94 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

und Spannvorrichtung nebst Spannrolle,<br />

Wasserpumpen und Zündkerzen gibt es<br />

beispielsweise – wenn nicht auf Fahrzeuglebenszeit<br />

ausgelegt – von vielen<br />

Herstellern konkrete Wechselintervalle.<br />

Ist ein Verschleißteil oder Bauteil mit<br />

Wechselintervall vor der Abnutzungs-<br />

beziehungsweise Wechselgrenze defekt,<br />

besteht bei sachgemäßer Nutzung<br />

grundsätzlich Anspruch auf Sachmängelhaftung.<br />

Bei allen Bauteilen eines Kraftfahrzeugs,<br />

die nicht zu den Verschleißteilen<br />

gehören, ist der übliche Zustand<br />

„funktionsfähig“. Sollte eines dieser Bauteile<br />

bei sachgemäßer Nutzung ausfallen,<br />

so handelt es sich nach Auffassung<br />

des ADAC um einen Sachmangel, dessen<br />

Behebung während der Geltungsdauer<br />

der Sachmängelhaftung vom Verkäufer<br />

Ein Feuerwerk von Informationen zu den<br />

Veränderungen im europäischen Verbraucher-<br />

und Gewährleistungsrecht präsentierte<br />

Professor Dr. hans Schulte-Nölke vom Institut<br />

für Europäische Rechtswissenschaften der<br />

Universität Osnabrück. Fotos: Rosarius<br />

grundsätzlich vorzunehmen ist, sagte<br />

Carsten Graf vom ADAC-Technikzentrum<br />

in Landsberg. Ein Kraftfahrzeug ist<br />

für eine übliche, normale Nutzung von<br />

mindestens zehn Jahren konstruiert. Es<br />

ist zudem eine Mindest-Laufleistung<br />

von 150.000 Kilometern zu erwarten.<br />

Fahrzeuge sind mindestens bis zu diesen<br />

Grenzwerten von Alter und Laufleistung<br />

grundsätzlich funktionsfähig. Der<br />

Versuch des ADAC, dem Problem von<br />

Mangel und Verschleiß mit Hilfe einer<br />

„Leitlinie zur Sachmängelhaftung“ beizukommen,<br />

führte bei den Beteiligten zu<br />

großem Widerspruch. Für Ansgar Klein,<br />

geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Bundesverbandes freier Kfz-Händler,<br />

ist diese Leitlinie ohne eine ausreichende<br />

Berücksichtigung von Fahrverhalten und<br />

Fahrgewohnheiten zu kurz gegriffen. „Es<br />

gibt nicht den durchschnittlichen Autofahrer.<br />

Deshalb gibt es auch nicht das<br />

durchschnittliche Auto. So muss auch<br />

eine gewisse Spreizung und Bandbreite<br />

möglich sein. Unseres Erachtens muss<br />

die Bandbreite ziemlich groß sein“, sagte<br />

Klein.<br />

Hans Rosarius<br />

Der Bundesgerichtshof hat mit einem Urteil<br />

vom 10. Oktober 2007 (Aktenzeichen VIII ZR<br />

330/06) zwischen Unfall- und Bagatellschäden<br />

eine bisher nicht gezogene klare Abgrenzung<br />

getroffen. Foto: Spies hecker


_ Frischer Wind beim GMI<br />

Am 23. und 24. April trafen sich die Mitglieder<br />

des GMI, der Gütegemeinschaft<br />

der Motoreninstandsetzungsbetriebe<br />

e. V., beim Neu-Ulmer Dichttechnik-<br />

Spezialisten Victor Reinz zur jährlichen<br />

ordentlichen Mitgliederversammlung.<br />

Neben dem Erfahrungsaustausch der aus<br />

ganz Deutschland angereisten Motoreninstandsetzungs-Spezialisten<br />

standen<br />

vor allem das Technikkolloquium „Dichtungstechnik“<br />

mit Fachvorträgen der<br />

Experten von Reinz sowie die Neuwahlen<br />

des GMI-Vorstands auf der Agenda.<br />

Nach der Begrüßung und der einführenden<br />

Vorstellung der Reinz-Dichttechnik-GmbH<br />

durch Edwin Puscher,<br />

Verkaufsleiter Ersatzteile Automotive bei<br />

Victor Reinz, gab Thomas Görtler, Vertrieb<br />

Erstausrüstung, einen Überblick zu<br />

neuen Trends bei den Motorenherstellern.<br />

Alois Peller, Gebietsverkaufsleiter<br />

Ersatzteile Automotive, und Stefan Kast,<br />

Produktmanager, informierten anschließend<br />

gemeinsam über Dichtungstech-<br />

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nologien und plauderten beim Thema<br />

Schadensbeurteilung „aus dem Nähkästchen“.<br />

Vor dem Abschlussvortrag von<br />

Entwicklungsleiter Dr. Dieter Grafl, der<br />

sich mit der Entwicklung und der Erprobung<br />

von Dichtungen befasste, konnten<br />

sich die Motorenspezialisten des GMI<br />

bei einer Werksführung ein Bild davon<br />

machen, mit welchem Aufwand und<br />

welcher Präzision die immer komplexer<br />

werdenden Zylinderkopfdichtungen entstehen.<br />

Am zweiten Meetingstag referierte<br />

Dr. Bernd Liebig, Geschäftsstellenleiter<br />

des GMI und Obmann des Güteausschusses,<br />

über die „Schadensanalyse bei<br />

Sachmangelfällen“ und zeigte auf, wie<br />

im Streitfall vorzugehen ist.<br />

Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung:<br />

die Neuwahl der Vorstandsschaft.<br />

Unter dem Motto „Den Drive behalten“<br />

legte der bisherige 1. Vorstand Werner<br />

Meyer (Meyer Motoren) die Verantwortung<br />

in jüngere Hände: Ab sofort len-<br />

„Den Drive behalten“ soll nach dem Wunsch des<br />

bisherigen 1. Vorstands Werner Meyer (1.v.l.) die neue<br />

Vorstandsschaft des GMI. Mit Steffen Petrauschke,<br />

(3.v.l), Jan-Willem Storm (3.v.r), und Joachim Meyer<br />

(2.v.r) liegt die Verantwortung ab sofort „in jungen<br />

Händen“. Mit auf dem Bild Hans-Peter Türk (MSD,<br />

außerordentliches Mitglied, 2.v.l) sowie Dr. Bernd<br />

Liebig, Obmann des Güteausschusses. Foto: Kuss<br />

ken Steffen Petrauschke (1. Vorstand,<br />

Motorenzentrum Wilhelm Schmidt),<br />

Jan-Willem Storm (2. Vorstand, Fa. Wulf<br />

Johannsen) und Joachim Meyer (Meyer<br />

Motoren) sowie der Obmann des Güteausschusses,<br />

Dr. Bernd Liebig (IBL Dr.-<br />

Ing. B. Liebig), zusammen die Geschicke<br />

des GMI. kk<br />

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Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist am 14. Juli 2010<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 95


ISSN 0001-1983<br />

Gegr. 1912 als „AUTO-Markt“<br />

Franzensbad-Wien, 98. Jahrgang 2010<br />

Offizielles Organ<br />

des Gesamtverband<br />

Autoteile-Handel e.V.<br />

Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte<br />

aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroß- und Einzelhandel<br />

sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen<br />

Redaktion:<br />

Jürgen Rinn (Chefredakteur)<br />

Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt<br />

Telefon 09369 982171, Telefax 09369 982172<br />

rinn@schluetersche.de<br />

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Dr. Frauke Weber (Redaktion)<br />

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Klaus Kuss (Redaktion)<br />

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Thomas Vahle (Chef vom Dienst)<br />

Telefon 0511 8550-2615, vahle@schluetersche.de<br />

www.<strong>amz</strong>.de<br />

Ständige redaktionelle Mitarbeiter:<br />

Ute Kernbach (Automobil-Markt), Peter Rodenbüsch<br />

(Automobil-Szene), Hans T. Rosarius (Recht),<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Postanschrift: 30130 Hannover<br />

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stellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages unter<br />

ausführ licher Quellenangabe gestattet.<br />

Gezeichnete Artikel decken sich nicht unbedingt mit der<br />

Meinung der Redaktion.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte haftet der Verlag<br />

nicht.<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort: Hannover<br />

Druck: CW Niemeyer Druck GmbH, Böcklerstraße 13,<br />

31789 Hameln/Wangelist<br />

Beilagenhinweis:<br />

Diese Ausgabe enthält ein Kundenmagazin der MaHa GmbH<br />

sowie eine Beilage der Alfred Kärcher Vertriebs GmbH. Wir<br />

bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

Die Titel des Verlagsbereichs KFZ-Medien im Überblick:<br />

• <strong>amz</strong> – auto motor zubehör • bfp fuhrpark + management<br />

• Kfz-MeisterService (integriert in <strong>amz</strong>) • NKWpartner<br />

• www.<strong>amz</strong>.de • www.NKWpartner.de • www.fuhrpark.de<br />

96 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

profile<br />

Stahlgruber verbessert Dieselservice<br />

_ Um den Kundenservice zu verbessern,<br />

kooperiert Stahlgruber bei<br />

der Instandsetzung von Dieselkomponenten<br />

mit Küblbeck.<br />

Die Unternehmen trafen eine Vereinbarung<br />

zu Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten<br />

für Dieseleinspritzpumpen,<br />

-einspritzdüsen sowie die Komponenteninstandsetzung<br />

neuartiger Dieselsysteme,<br />

zum Beispiel Hochdruckpumpen<br />

und Injektoren. Hierbei werden die<br />

Fabrikate Bosch, Delphi, VDO-Siemens<br />

und Denso-Komponenten geprüft, beziehungsweise<br />

instandgesetzt. Durch diese<br />

Vereinbarung können Stahlgruber-Kunden<br />

für Dieselsysteme und -teile, den Service<br />

und das Diesel-Knowhow von Küblbeck zu<br />

ihrem Vorteil nutzen. Somit werden Reparatur-<br />

und Servicezeiten deutlich verkürzt,<br />

der Kundenservice durch das jeweilige<br />

Unternehmen erheblich verbessert und<br />

Neue Spitze bei Europart<br />

Als führender Nfz-Teilespezialist in Europa<br />

schaut Europart auf eine über 60-jährige<br />

Geschichte zurück. Das Hagener Unternehmen<br />

bietet als Vollsortimenter heute<br />

in 29 Ländern und an rund 170 Standorten<br />

seinen Kunden alles rund um die professionelle<br />

Reparatur von Nutzfahrzeugen.<br />

Die Gesellschafter haben Alexander<br />

Pederzani (42) zum neuen Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung der Europart Holding<br />

berufen. Damit steht an der Spitze<br />

des Unternehmens wieder ein Mitglied<br />

der Gesellschafterfamilie. Alexander<br />

Pederzani kennt das Unternehmen seit<br />

über 20 Jahren und hat alle Stationen<br />

durchlaufen. Mit Pederzani stehen die<br />

Zeichen auf Vertrieb und Kundenservice.<br />

„Die Kunden von Europart sind national<br />

wie international zunehmend an einem<br />

Systemservice interessiert, der auch<br />

Dank der Kooperation zwischen Stahlgruber<br />

und Küblbeck können Werkstätten beim Dieselservice<br />

das Diesel-Knowhow von Küblbeck<br />

zu ihrem Vorteil nutzen.<br />

Foto: Stahlgruber<br />

die Werkstatt bei den Bemühungen einer<br />

verstärkten Kundenbindung wesentlich<br />

unterstützt, heißt es in der Meldung. Um<br />

den künftigen Service weiter auszubauen,<br />

wird den Kunden von Stahlgruber eine Diesel-Hotline<br />

von Montag bis Freitag durch<br />

Küblbeck zur Verfügung stehen. rl<br />

www.stahlgruber.de<br />

Ramsauer gratuliert Reifen Göggel<br />

_ Reifen Göggel feierte auf der diesjährigen Amitec sein zehnjähriges<br />

Aussteller-Jubiläum. Vertreter aus Politik und Industrie gratulierten.<br />

Seit zehn Jahren ist Reifen Göggel als Aussteller<br />

auf der Amitec vertreten. Lobende<br />

Worte gab es hierfür von Bundesverkehrsminister<br />

Dr. Peter Ramsauer, Prof.<br />

Dr. Böhmer (Ministerpräsident Sachsen-<br />

Anhalt) und Volker Lange (Präsident des<br />

Verbandes Internationaler Kfz-Hersteller<br />

e.V.). Sie ließen es sich nicht nehmen,<br />

die Glückwünsche bei einem Besuch am<br />

Stand zu überbringen. Rudolf Kaiser (Leitung<br />

Vertrieb) nahm die Glückwünsche<br />

entgegen und erläuterte die Bedeutung<br />

der Amitec für Reifen Göggel „Wir nutzen<br />

die AMITEC als Kommunikationsplattform<br />

für unsere Kunden,“ erläuterte Kaiser.<br />

Reifen Göggel bietet ein vielfältiges<br />

Angebot an Pkw-, 4x4/SUV-, Transporter-<br />

und Motorrad-Reifen. Im Zentrallager<br />

Alexander Pederzani<br />

wurde zum Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung<br />

des Hagener<br />

Nfz-Teilespezialist<br />

Europart berufen.<br />

Foto: Rinn<br />

nicht vor Grenzen Halt macht. Durch<br />

sein internationales Netzwerk hat Europart<br />

hier maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Unsere Aufgabe wird es sein, d i -<br />

ese Alleinstellung mit unseren Partnern<br />

im In- und Ausland weiter auszubauen<br />

und mit Services zu unterlegen. Das in<br />

Verbindung mit den richtigen Produkten,<br />

hoher Verlässlichkeit und einem ausgezeichneten<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis,“<br />

fasst Pederzani zusammen. jr.<br />

Rudolf Kaiser, Leitung<br />

Vertrieb, (links) nahm<br />

die Glückwünsche von<br />

Bundesverkehrsminister<br />

Dr. Peter Ramsauer<br />

entgegen.<br />

Foto: Reifen Göggel<br />

werden nach eigener Angabe bis zu 1,2<br />

Millionen Reifen gelagert. Auch Alu- und<br />

Stahlfelgen sind im Programm. Lkw- und<br />

AS-Reifen werden bundesweit versendet.<br />

Für Motorradreifen-Spezialisten wurde<br />

zum Motorrad-Reifen-Katalog 2010 eigens<br />

ein Motorradportal in den Online-<br />

Shop integriert. jr.<br />

www.reifen-goeggel.de


Wir stehen jetzt online<br />

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ückspiegel<br />

Hubraum<br />

ohne Ende<br />

_ Rekordjagd mit 21 Litern Hubraum und Seilzugbremsen:<br />

Vor hundert Jahren knackte der „Blitzen-Benz“ das Tempo 200.<br />

Bis vor kurzem galt überreichlich<br />

eingeschenkter Hubraum<br />

als das charakteristischste<br />

Merkmal amerikanischer Autos.<br />

So wurde früher der in zahlreichen<br />

Modellen von General Motors,<br />

auch in der Corvette, eingebaute<br />

legendäre 5,7-Liter-V8 stets als „small<br />

block“ bezeichnet, was europäische<br />

Autokäufer je nach Weltanschauung<br />

mit ehrfurchtsvollem Staunen oder<br />

verständnislosem Kopfschütteln zur<br />

Kenntnis nahmen. Zieht man allerdings<br />

Vergleiche zu europäischen Hubraumriesen<br />

aus der automobilen Frühzeit<br />

des vorigen Jahrhunderts, stimmt das<br />

mit dem „kleinen Motorblock“ sogar.<br />

Erinnert sei an den Itala mit 15,3 Litern<br />

Hubraum, der 1907 das Rennen Peking<br />

-Paris gewann, oder den Fiat Mefistofele,<br />

der ein Jahr später mit 18,1 Litern<br />

Hubraum an den Start ging. 1909<br />

setzte dann der Blitzen-Benz mit 21,5<br />

Litern neue Maßstäbe, und das nicht<br />

nur wegen seines rekordverdächtigen<br />

Hubraums. Jeder einzelne seiner insgesamt<br />

nur vier Zylinder entsprach in<br />

Abmessungen und Volumen ziemlich<br />

genau jenen Fünfliter-Eimern mit Flüssigseife,<br />

wie sie heute in den Regalen<br />

der Supermärkte zu finden sind.<br />

Rennsiege und Geschwindigkeitsrekorde<br />

waren schon in der Frühzeit des<br />

Automobils beliebte Marketinginstrumente.<br />

Nur zehn Jahre, nachdem 1899<br />

der Belgier Camille Jenatzy auf seinem<br />

torpedoförmigen Elektromobil „La Ja-<br />

98 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

mais Contente“ („Die niemals Zufriedene“)<br />

als erster die Tempo-100-Grenze<br />

durchbrochen hatte, fiel 1909 die Marke<br />

von 200 Stundenkilometern. Das Rekordfahrzeug,<br />

der oben erwähnte Blitzen-<br />

Benz, war eine Weiterentwicklung des<br />

erfolgreichen Grand-Prix-Rennwagens<br />

von Benz, der 1908 beim Großen Preis<br />

von Frankreich den zweiten und dritten<br />

Platz errungen hatte.<br />

Mehr als 21 Liter Hubraum<br />

unter der Haube<br />

Chefkonstrukteur Hans Nibel (1880 bis<br />

1934) stattete ihn mit einem gewaltigen<br />

Reihenvierzylinder aus, der aus<br />

21.504 Kubikzentimetern Hubraum<br />

200 PS (147 kW) bei bescheidenen 1600<br />

Umdrehungen pro Minute freisetzte.<br />

Die Kraftübertragung erfolgte über ein<br />

Vierganggetriebe per Kette an die Hinterachse.<br />

Die hängenden Ventile, groß<br />

wie Untertassen, wurden über eine<br />

seitliche Nockenwelle betätigt. Eine<br />

von Bosch stammende Doppelzündung<br />

verbesserte die Zündwilligkeit des 407<br />

Kilogramm schweren Triebwerks. Das<br />

Leergewicht des einsatzbereiten Wagens<br />

betrug 1200 Kilogramm. Heutige<br />

Mechaniker hätten an seiner Reparaturfreundlichkeit<br />

ihre helle Freude gehabt:<br />

Durch die vier ofenrohrgroßen<br />

seitlichen Auspuffstummel konnte man<br />

hindurchgreifen und notfalls die riesigen<br />

Auslaßventile ein- und ausbauen,<br />

ohne die Motorhaube zu öffnen.<br />

Von 1909 bis 1913 entstanden bei Benz in<br />

Mannheim insgesamt sechs Blitzen-Benz,<br />

von denen drei bis heute überlebt haben.<br />

Fotos: Mayer<br />

Mit diesem gewaltigen Schlachtschiff<br />

durchbrach am 8. November 1909 der<br />

französische Rennfahrer Victor Héméry<br />

auf der britischen Brooklands-Bahn als<br />

erster Mensch die Tempo-200-Marke. Offiziell<br />

wurde der Rekord von 202,7 Stundenkilometern<br />

nicht anerkannt, weil nur<br />

in einer Richtung gefahren worden war.<br />

Im April 1911 überbot ihn Bob Burman<br />

auf demselben Fahrzeug und erreichte<br />

in Daytona (Florida) sogar Tempo 228,1.<br />

„Lightning Benz“, zu deutsch: Blitz-Benz,<br />

nannten die Amerikaner daraufhin das<br />

rasende Monster, dessen Seilzug-Trommelbremsen<br />

an den Hinterrädern per<br />

Handbremshebel aktiviert wurden. Die<br />

Fußbremse verzögerte dagegen die beiden<br />

Halbachsen der Kettenantriebswelle.<br />

Bei einem weiteren Rekordversuch am<br />

Strand von San Diego fing der Motor Feuer,<br />

worauf ihn Burman kaltblütig ins Meer<br />

lenkte und so die Flammen löschte.<br />

Von 1909 bis 1913 entstanden bei<br />

Benz in Mannheim insgesamt sechs<br />

Blitzen-Benz, von denen drei bis heute<br />

überlebt haben. Das erste, hier abgebildete<br />

Exemplar war fünfzehn Jahre lang<br />

– von 1909 bis 1924 – Träger des absoluten<br />

Geschwindigkeits-Weltrekords. Ein<br />

weiterer Wagen gehört zum Fundus des<br />

Mercedes-Benz-Museums in Untertürkheim.<br />

Das letzte Exemplar verließ 1913<br />

die Mannheimer Manufaktur, allerdings<br />

nicht als Rennwagen, sondern als viersitziger<br />

Tourenwagen mit einem um vierzig<br />

Zentimeter auf 3,2 Meter verlängerten<br />

Radstand. Unbestätigten Berichten zufolge<br />

soll ihn während des Ersten Weltkriegs<br />

der deutsche Oberbefehlshaber, Generalfeldmarschall<br />

Paul von Hindenburg,<br />

als Dienstwagen gefahren haben. Nach<br />

einem wechselvollen Leben hat ihn 2002<br />

ein amerikanischer Sammler erworben.<br />

Vermutlich hat ihn vor allem der große<br />

Hubraum fasziniert.<br />

Hans W. Mayer<br />

Der gewaltige Reihenvierzylinder setzte aus<br />

21.504 Kubikzentimetern Hubraum 200 PS<br />

(147 kW) bei bescheidenen 1600<br />

Umdrehungen pro Minute frei.


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