FÜR JEDEN WAGEN - amz
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FÜR JEDEN WAGEN - amz
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<strong>amz</strong> 6<br />
zeitschrift für das Kfz-gewerbe und den teilemarkt<br />
auto motor zubehör<br />
Karosserie und lack<br />
Gewinnbringende Kleinschadenreparatur<br />
<strong>FÜR</strong> <strong>JEDEN</strong><br />
<strong>WAGEN</strong><br />
68237 | ISSN 0001-1983<br />
Offizielles Organ des<br />
gesamtverband<br />
autOteile-Handel e.v.<br />
Juni 2010, 98. Jahrgang<br />
Optimale verzögerung<br />
Bremsen fachgerecht instandsetzen<br />
Ferodo-Bremsbeläge gibt es für 98,5 % aller Fahrzeuge auf Europas Straßen – mit Ferodo können Sie<br />
also fast jedes Auto reparieren und warten. Entscheiden Sie sich für Ferodo – mit Sicher heit.<br />
Ferodo ist eine eingetragene Marke von
<strong>amz</strong> 6/2010 editorial<br />
Die Zahl der Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />
ist erheblich zurückgegangen. Laut<br />
DAT-Report 2010 fielen im vergangenen<br />
Jahr insgesamt 74,5 Millionen Reparatur-<br />
und Wartungsarbeiten an. Im Jahr zuvor<br />
wurden noch 82,2 Millionen Arbeitsaufträge in den<br />
Werkstätten erledigt, also insgesamt war 2009 ein<br />
Rückgang von 9,4 Prozent zu verzeichnen. Was kann<br />
man seitens der Werkstätten tun, um wieder mehr<br />
Arbeitsaufträge in den Betrieb zu bekommen? In<br />
erster Linie gilt es, neue Kunden anzusprechen und<br />
sie für die Leistungen der Werkstatt zu begeistern,<br />
gleichzeitig aber auch das Leistungsangebot zielgerichtet<br />
auf die Kundenbedürfnisse auszuweiten.<br />
Um neue Aufträge zu generieren und damit<br />
Erträge steigern zu können, bieten sich in besonderem<br />
Maße die Kleinschaden-Reparaturen an.<br />
Wenn der Kunde mit seinem Fahrzeug für eine Wartung,<br />
zum Reifenwechsel oder zur Reparatur in die<br />
Werkstatt kommt, dann schaut man sich dort sein<br />
Fahrzeug einmal genauer an. Vielfach wird man<br />
leichte Beschädigungen erkennen. Dabei ist von<br />
Parkschrammen, Lackkratzern, kleinen Dellen, aber<br />
auch im Innenraum, die so häufigen Brandlöcher,<br />
Schnitte und Risse in Stoffbezügen und Leder oder<br />
Bohrlöcher in Armaturen die Rede. Für den Autofahrer<br />
kommen solche Reparaturen von vermeintlich<br />
kleinen Beschädigungen mit konventionellen<br />
Reparaturmethoden schnell mal auf rund 300 bis<br />
600 Euro. Besonders teuer wird es, wenn Leasingfahrzeuge<br />
zurückgegeben werden, die mehr oder<br />
weniger kleine Blessuren aufweisen. Bei der Begutachtung<br />
dieser Rückläufer wird meist ein spezielles<br />
Augenmerk auf die Karosserie und den Lack sowie<br />
Verglasung, Fahrzeuginnenbereich mit Sitzen, Polster,<br />
Innenverkleidungen, Himmel, Bodenbelag,<br />
Kofferraum und Armaturenbrett gelegt. Dabei festgestellte<br />
Schäden, die nicht der normalen Nutzung<br />
unterliegen, werden dann über eine Kalkulation für<br />
eine sach- und fachgerechte Instandsetzung festgesetzt<br />
und dem Leasingnehmer in Rechnung gestellt.<br />
Aus diesem Grund bringen immer mehr Leasingnehmer<br />
vor Rückgabe ihr Fahrzeug in die Werkstatt<br />
oder zu einem Fahrzeug-Aufbereiter. Praktisch jedes<br />
zweite Auto hat irgendwo einen kleineren Lackschaden,<br />
der mittels Spotrepair behoben werden<br />
könnte, dessen ist sich Dr. Karlheinz Dickerhof, der<br />
Auf die Sanfte<br />
und Schnelle<br />
_ Um neue Kunden zu gewinnen<br />
und Werkstattauslastung sowie Erträge<br />
steigern zu können, bietet sich<br />
die Kleinschaden-Reparatur an.<br />
„Die Kleinschadenreparatur<br />
führt zur Verlagerung zum<br />
preiswerten Dienstleister,<br />
also zurück zur Werkstatt.“<br />
Geschäftsführer Vertrieb für den Profibereich bei<br />
der Peter Kwasny GmbH, sicher. In der Werkstatt<br />
gilt es daher, den davon betroffenen Kunden eine<br />
kostengünstige und schnelle Alternative zur Ausbesserung<br />
kleiner Lackschäden zu bieten.<br />
Die sanfte Reparatur-Methode ist in der Instandsetzung<br />
auf dem Vormarsch. Ob sanftes<br />
Karosserie-Makeup oder Spot-Reparaturlackierung<br />
für Park-rempler sowie Kratzer an der Fahrzeughaut,<br />
diese Kleinschädenbeseitigung sollte man in<br />
der Werkstatt als zusätzliche Dienstleistung anbieten.<br />
Das sorgt sowohl für Werkstattauslastung und<br />
Ertrag und zeugt von Kompetenz und Kundenbindung.<br />
Gerade im Bereich der Kleinschäden zeichnet<br />
sich für Ausbesserungen und Reparaturen ein<br />
zunehmender Bedarf ab, auf den es in der Werkstatt<br />
eine Antwort zu finden gilt. Wir haben uns<br />
in dieser Ausgabe mit den Bereichen rund um die<br />
Scheibenreparatur, Smart- und Spotrepair auseinandergesetzt<br />
und zeigen eine Fülle von Lösungsansätzen,<br />
wie man als Werkstatt daran partizipieren<br />
und Profit machen kann. Denn das Geschäft mit<br />
der Kleinschadenreparatur ermöglicht zusätzliche<br />
Deckungsbeiträge und erhöht die Werkstattauslastung.<br />
Gleichzeitig kann man sich beim Kunden<br />
besser als Problemlöser rund ums Fahrzeug profilieren<br />
und die Kundenbindung steigern.<br />
Jürgen Rinn (<strong>amz</strong>-Chefredakteur)<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 3
<strong>amz</strong> 6/2010 inhaltsverzeichnis<br />
Die meisten stehen<br />
auf rot...<br />
_ Das gilt jedenfalls für die bestverkauften<br />
Autos in Europa: Die bremsen fast immer mit<br />
Bremsbelägen von Ferodo. Der Erfolg der<br />
„roten Marke“ kommt nicht von ungefähr –<br />
um einen hervorragenden Bremsbelag zu<br />
produzieren, sind viele Details in der<br />
Entwicklung zu beachten.<br />
Das OE-Geschäft ist stets der technische Maßstab<br />
für den Ersatzteilmarkt. Diesen Maßstab hat Ferodo<br />
nun das zweite Jahr in Folge nach oben verschoben:<br />
Wenn man die Verkaufszahlen des Marktanalysten<br />
JATO Dynamics zugrundelegt, bremsen acht von<br />
zehn meistverkauften Autos in Europa ab Werk mit Ferodo<br />
Bremsbelägen.<br />
Die Kunst<br />
des Austrennens<br />
_ Mit dem Wandel vom Funktions- zum<br />
Designelement vollzieht sich ein Veränderungsprozess<br />
beim Reparaturweg bezüglich des<br />
Frontscheibenwechsels. Heute ist hier neben<br />
entsprechendem Werkzeug auch handwerkliches<br />
Geschick gefragt. Der dünne Draht reicht<br />
nicht mehr zum Austrennen. (Seite 26)<br />
4 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Das (ganz andere)<br />
Lackiererlebnis<br />
_ Für professionelle Reparaturlackierungen<br />
im Kleinschadenbereich deckt das SprayMax<br />
LackRepair-System als ein mit Originallacken<br />
befülltes professionelles Aerosol-Beschichtungssystem<br />
den gesamten Lackierprozess ab und<br />
entspricht einer Originallackierung. Die <strong>amz</strong> hat<br />
sich das System angesehen. (Seite 40)<br />
Schuster, bleib<br />
bei Deinen Leisten<br />
_ Die Abwicklung von Unfallschäden birgt so<br />
manches Risiko. Wer kennt das nicht als Betreiber<br />
einer Autowerkstatt: Plötzlich kommt ein<br />
aufgeregter Kunde, der mit seinem Fahrzeug in<br />
einen Verkehrsunfall verwickelt ist. Natürlich will<br />
jeder Werkstatt-Profi hier sofort helfen. Doch es<br />
lauert mancher Fallstrick. (Seite 90)
technik teilemarkt<br />
szene Bargeld für Partikelfilternachrüstung 8<br />
Sicherheit durch Xenon-Licht 8<br />
Frauen und Technik? 10<br />
trends Der Strom kommt aus der Straße 12<br />
markt Mehr Wertschöpfung beim GW-Geschäft 14<br />
Einsteigen wie im Rolls Royce 16<br />
Neuer Mittelpunkt für die Kunden 18<br />
karosserie & lack Faszination Autoglas 20<br />
Alles glasklar? 22<br />
Glasklarer Durchblick 24<br />
Die Kunst des Austrennens 26<br />
Stoß auf Stoß 30<br />
Pass(t) genau 32<br />
Wenn der „Dellendoktor“ kommt 34<br />
Die Anlage fehlt noch... 38<br />
Das (ganz andere) Lackiererlebnis 40<br />
werkstattpraxis Induktionswärme bei der Karosserieinstandsetzung 48<br />
Präzisions-Arbeit 50<br />
Auf Knopfdruck „Halt“ 54<br />
Herr der Ringe 56<br />
werkstattausrüstung Empfindliche Karosserieteile sicher lagern 58<br />
Tolle Tools für schnelle Schrauber 59<br />
Einfacher einstellen 61<br />
werkstattmarkt Effizientere Betriebsabläufe 62<br />
betrieb<br />
Fitness-Center für Karosserie-Profis 63<br />
Effektiver lernen mit „Argo“ 64<br />
management Deutschlandmeister gesucht 88<br />
Schuster, bleib bei Deinen Leisten 90<br />
Autorechtstag verschafft Klarheit 92<br />
Extras in<br />
dieser Ausgabe!<br />
Gemischtwarenladen<br />
oder Vollsortimenter? 76<br />
Besser auf<br />
der sicheren Seite 78<br />
Auf dem Siegertreppchen 80<br />
Transportlösungen<br />
ohne Ende 82<br />
Farben-Detektive 83<br />
Rußfilter vom<br />
Reifenhändler 84<br />
Spenderlinie soll<br />
neue Maßstäbe setzen 86<br />
nachrichten<br />
Offizielles Organ des Gesamt-<br />
verband Autoteile-Handel E.V.<br />
Sitzung des Arbeitskreis<br />
Kooperationen im GVA 68<br />
„Manager Fahrzeugteile“ –<br />
Dritte Runde in 2010 beendet 69<br />
Spezialist für<br />
Karosserieteile 73<br />
AU INFO 75<br />
Editorial:<br />
Auf die Sanfte und Schnelle 3<br />
Titelanzeige:<br />
Die meisten stehen auf rot... 6<br />
KBA-Zahlen 97<br />
Profile 95<br />
Impressum 96<br />
Rückspiegel 98<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 5
titel<br />
anzeige<br />
Die meisten<br />
stehen auf rot...<br />
_ Das gilt jedenfalls für die bestverkauften Autos<br />
in Europa: Die bremsen fast immer mit Bremsbelägen<br />
von Ferodo. Der Erfolg der „roten Marke“ kommt<br />
nicht von ungefähr – um einen hervorragenden<br />
Bremsbelag zu produzieren, sind viele Details in<br />
der Entwicklung zu beachten.<br />
Das OE-Geschäft ist stets der<br />
technische Maßstab für den<br />
Ersatzteilmarkt. Diesen Maßstab<br />
hat Ferodo nun das zweite<br />
Jahr in Folge nach oben verschoben:<br />
Wenn man die Verkaufszahlen<br />
des Marktanalyst JATO Dynamics zugrundelegt,<br />
bremsen 8 von den 10 meistverkauften<br />
Autos in Europa ab Werk mit<br />
Ferodo Bremsbelägen, s.u. die aktuelle Hitliste<br />
für 2009.<br />
Es gibt nur eine überschaubare Anzahl<br />
von Bremsbelaglieferanten, die auch OE-<br />
Qualität liefern. Denn der Bremsbelag ist<br />
ein hochkomplexes Bauteil – so produzieren<br />
nämlich die meisten Bremsenhersteller<br />
selbst keine Beläge, sondern überlassen<br />
diese Arbeit Spezialisten – wie denen von<br />
Ferodo.<br />
Die Anforderungen an die Bremse werden<br />
von den Fahrzeugherstellern definiert.<br />
Natürlich steht die Sicherheit an oberster<br />
Stelle, doch dazu müssen die Bremsbeläge<br />
weit mehr können, als „nur“ zu bremsen.<br />
Als Beispiel sei hier das Fahrdynamik- und<br />
Sicherheits-Feature ESP genannt. Es ist von<br />
vorher definierten Reibwerten abhängig.<br />
Der computergesteuerte Bremseneingriff<br />
erfolgt anhand von Kennlinien, die auch<br />
Ferodo Bremsbeläge erfüllen<br />
OeS (Originalersatzteil)-<br />
Anforderungen an die<br />
Geräuschreduktion:<br />
Shimtechnik auf OeS-Standard,<br />
Abkantung und nut nach OeS-<br />
Spezifikationen<br />
6 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
diese Reibwerte berücksichtigen. Ein nicht<br />
OE-gleicher Belag mit anderen Reibwerten<br />
kann hier zu gefährlichen Sicherheitsverlusten<br />
führen. Höchste Anforderungen an<br />
den Belag stellen übrigens moderne Transporter<br />
der Sprinter-Klasse. Hier kommen<br />
adaptive ESP-Systeme zum Einsatz, die sogar<br />
den Schwerpunkt der Ladung berücksichtigen.<br />
Es gibt übrigens keinen Bremsbelaglieferanten<br />
weltweit, der in dieser<br />
Fahrzeugklasse einen höheren Anteil hätte<br />
als Ferodo, von Citroen bis Volkswagen.<br />
Um sicherzustellen, daß im Ersatzfall<br />
die gleichen Leistungen erbracht werden<br />
können, verfolgt Ferodo eine einfache Strategie:<br />
Die OE-Qualität wird auch 1:1 im<br />
Ersatzteilmarkt angeboten. Durch den hohen<br />
Serienanteil kann Ferodo im Aftermarket<br />
eine Produktpalette anbieten, mit der<br />
sich nur ganz wenige Wettbewerber messen<br />
können. Ein Blick auf die Ergebnisse<br />
des Produktentwicklungsprogrammes für<br />
2008 zeigt, daß Federal-Mogul nicht nur<br />
weit über 100 neue Pkw-Bremsbeläge für<br />
gängige neue Modelle eingeführt hat, sondern<br />
auch seine führende Marktposition<br />
bei der Abdeckung der Kategorie „Transporter“<br />
gestärkt hat.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Das Beispiel ESP zeigt, daß ohne ausgiebiges<br />
Forschen, Entwickeln und Testen<br />
keine zuverlässigen Produkte entstehen<br />
können. Ferodo hat dafür in Bad Camberg<br />
ein eigenes Forschungs- und Testzentrum,<br />
das zum weltweiten Verbund<br />
der Federal-Mogul Bremsen-Testzentren<br />
gehört. Bad Camberg nimmt innerhalb<br />
dieses Verbundes eine führende Position<br />
ein, nicht zuletzt durch die Technologie-<br />
Führerschaft der deutschen Automobilproduktion.<br />
Ein besonderes Augenmerk<br />
gilt hier der Neuentwicklung von Reibmaterialien.<br />
Denn die Zukunftstrends heißen<br />
Down-Sizing, Geräuschvermeidung<br />
und Umweltschutz. In der Regel wird<br />
Down-Sizing mit der Motorentechnik in<br />
In küRze<br />
Europas Bestseller:<br />
1 VW Golf<br />
3 Peugeot 207<br />
5 Fiat Punto<br />
6 Renault Clio<br />
7 Ford Focus<br />
8 Fiat Panda<br />
9 VW Polo<br />
10 Opel/Vauxhall Astra<br />
Verbindung gebracht, also der Hubraumreduzierung<br />
zur Treibstoffeinsparung.<br />
Doch diesen Technologie-Trend gibt es<br />
in der Bremstechnik auch. Bremsen sind<br />
schwere Bauteile, eine Größenreduzierung<br />
bei gleicher Leistung verringert<br />
stets das Fahrzeuggewicht und somit<br />
den Verbrauch. Zudem führen kleinere<br />
Bauteile zu Kostenreduktionen.<br />
Tempomaten, die mit automatischen<br />
Abstandskontrollsystemen gekoppelt<br />
sind, stellen ebenfalls hohe Anforderungen<br />
an die Bremsen. Wenn der Abstand<br />
zu gering wird, müssen die Bremsen<br />
zwar schnell und wirksam eingreifen,<br />
doch darf dies nicht mit Geräuschen oder<br />
anderen Komforteinbußen einhergehen.<br />
Natürlich müssen auch Komfortkriterien<br />
und Umweltgesichtspunkte in der<br />
Entwicklung berücksichtigt werden. Die<br />
Anforderungen in diesen Bereichen steigen<br />
weiter an. Jeder kennt die aktuelle<br />
Feinstaubverordnung. In der Entwicklung<br />
zeigen sich hier Parallelen zur Motorentechnik.<br />
Die Stäube, die der Gesetzgeber<br />
reduzieren will, entstehen nicht nur durch<br />
Abgas, sondern auch durch den Bremsabrieb.<br />
So werden in den Laboratorien von<br />
Bad Camberg ganz neue Materialrezepte<br />
entwickelt, die die Staubbildung in der<br />
Zukunft drastisch reduzieren. Außerdem<br />
finden sich in Ferodo Bremsbelägen keinerlei<br />
Bleiverbindungen. Kupfer ist eben-
FeDeRAL MOGUL<br />
Ausgezeichnete<br />
Ideenschmiede<br />
Am 12. April hat die Automotive news<br />
wieder die angesehenen Pace Awards für<br />
Innovationen im zulieferbereich vergeben.<br />
Federal-Mogul hat gleich dreimal<br />
gewonnen:<br />
Für die DuraBowl kolben, deren krone<br />
in einem besonderen Verfahren um die<br />
Brennkammer erneut hitzebehandelt<br />
wird. Dadurch wird die Belastbarkeit<br />
der Aluminium Legierung genau am<br />
höchstbelasteten Bereich verbessert. Mit<br />
diesen kolben können Motoren noch<br />
kleiner gebaut werden, und bringen bei<br />
gleichzeitig verringertem Verbrauch und<br />
emissionen die gleiche Leistung.<br />
Geringere emissionen erlaubt auch das<br />
ausgezeichnete Produktionsverfahren<br />
HPeeM. Dieses Verfahren arbeitet mit so<br />
geringen Toleranzen (3-4 Mircrons), so<br />
dass Stahlkolben ohne Büchsen gefertigt<br />
werden können. Das spart kosten und<br />
erhöht die effizienz der kolben.<br />
Sichtbarer ist der dritte Preis für den<br />
Scheibenwischeradapter nach dem Bajonett-Prinzip,<br />
den die zu Federal-Mogul<br />
gehörende Marke Champion entwickelt<br />
hat. Hier ist es erstmals gelungen, einfache<br />
Funktionalität beim Flachwischblattwechsel<br />
mit hoher Sicherheit und<br />
Ästhetik zu verbinden.<br />
falls ein Element, das aus<br />
Trinkwasserschutzgründen in<br />
den Mischungen ersetzt werden<br />
muß.<br />
Berganfahrhilfen, also das automatische<br />
Abbremsen des Autos beim<br />
Anfahren am Berg, werden verstärkt eingebaut.<br />
Dieses System stellt eine hohe<br />
Belastung der Verbindung zwischen Reibmaterial<br />
und Belagträger für die Beläge<br />
dar, da sich die Bremskraft schlagartig aufbaut.<br />
Ein Design, das nicht hierauf abgestimmt<br />
ist, führt zu Belagsabrissen. Dieser<br />
Effekt kann auch bei der elektrischen Parkbremse<br />
auftreten. Gerade die elektrische<br />
Parkbremse fordert die Entwickler auch<br />
noch aus rechtlichen Gründen, so exotisch<br />
das auch klingen mag: Wenn ein Auto<br />
wegrollt, weil der Fahrer die Handbremse<br />
nicht festgezogen hat, dann ist er in<br />
der Haftung. Diese Beweislast ist mit der<br />
elektrischen Parkbremse umgekehrt, hier<br />
ist der Fahrzeughersteller verantwortlich,<br />
denn bei diesen Handbremsen gibt es nur<br />
an oder aus. Daher verlangt er einen Belag,<br />
der unter allen Umständen das Auto<br />
sichert. Ferodo kann solche Beläge liefern<br />
- dieses technische Know-how schätzen<br />
die Fahrzeughersteller.<br />
In jedem Ferodo-Ersatzteilbelag findet<br />
sich das technische Know-how und die<br />
OE-Qualität wieder. Mit Ferodo Premier<br />
Bremsbelägen wird die 100 Prozent Leistungsfähigkeit<br />
der Bremse erhalten. Das<br />
Belagsortiment erreicht eine Fahrzeugabdeckung<br />
von 99 Prozent, darunter auch so<br />
neue Modelle wir die MB C-Klasse, Renault<br />
Megane oder der Alfa MiTo. Neben<br />
Belägen umfasst das Ferodo Programm<br />
Bremsscheiben und seit neuestem auch<br />
Hydraulikteile, inkl. Bremsflüssigkeit.<br />
Den besonderen Ansprüchen im Ersatzteilmarkt<br />
trägt Ferodo mit weiteren<br />
Programmen Rechnung: Ein gesondertes<br />
Transporter Programm bietet die OE<br />
entsprechenden Beläge, um in diesem<br />
schnell wachsenden Marktsegment Service<br />
durchführen zu können.<br />
Für das obere Pkw-Marktsegment bietet<br />
Ferodo die mit einem Innovationspreis<br />
ausgezeichneten ThermoQuiet Beläge an<br />
(TQ). Dieser Belag ist besser als das OE-<br />
Angebot. Ein neues patentiertes Produktionsverfahren<br />
ermöglicht ein neues Design<br />
zur optimalen Geräuschreduzierung.<br />
TQ-Beläge eignen sich für Fahrzeugtypen,<br />
die eine Tendenz zum Bremsquietschen<br />
aufweisen. TQ ist ein gutes Beispiel dafür,<br />
daß der Technologie-Transfer bei Ferodo<br />
Die Bremsentesteinrichtungen verfügen<br />
über klimakontrollierte Geräuschprüfstände,<br />
Geräuschtests am Fahrzeug,<br />
Laser-Schwingungsmesseinrichtungen,<br />
Prüfeinrichtungen mit<br />
Wärmebildgebungsverfahren.<br />
In küRze<br />
Federal Mogul in Zahlen<br />
Ferodo ist die führende Bremsenmarke<br />
von Federal-Mogul (F-M). F-M gehört<br />
zu den größten Automobilzulieferern<br />
weltweit, insbesondere in den Bereichen<br />
Motorenteile (z.B. kolben, kolbenringe,<br />
Lagerschalen), Dichtungstechnik (zylinderkopfdichtungen,<br />
Wellendichtringe),<br />
zündung, Scheibenwischtechnik und<br />
eben Bremsen. 2009 wurde weltweit ein<br />
Umsatz von über 5,3 Mrd. $ erzielt. Hinter<br />
diesen zahlen verbergen sich zwei<br />
besondere Fakten:<br />
Das ersatzteilgeschäft von FM ist im<br />
Verhältnis zum Oe Geschäft fast immer<br />
ausgeglichen, d.h. man erzielt dort ähnliche<br />
Umsätze. Im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Automobilzulieferern steht der<br />
Aftermarket nicht an zweiter Stelle, sondern<br />
hat eine strategische Bedeutung.<br />
Die oben genannten Teile werden im<br />
ersatzmarkt unter bekannten Markennamen<br />
(u.a.) wie Goetze, Champion, nüral<br />
und Glyco vertrieben.<br />
Der Standort Deutschland ist für F-M<br />
eine wichtige industrielle Basis: neben<br />
dem weltweit führenden Bremsen-Technologie-zentrum<br />
Bad Camberg sind hier<br />
die Produktionsstätten für Motorengleitlager<br />
(Wiesbaden), kolben (nürnberg),<br />
nkw-Bremsbeläge (Marienheide), kolbenringe<br />
(Burscheid und Dresden) sowie<br />
Dichtungen (Herdorf).<br />
Die ersatzteilmarktaktivitäten für<br />
Deutschland, Österreich, die Schweiz<br />
und die niederlande werden von Marienheide<br />
(nähe köln) aus gesteuert.<br />
auch in Richtung OE funktioniert: Führende<br />
Bremsenhersteller prüfen zurzeit, ob<br />
dieses Design in die Serie übernommen<br />
werden soll.<br />
Um diese komplexen Zusammenhänge<br />
auch der Werkstatt nahe zu bringen,<br />
ist zurzeit Ferodo auch wieder mit seiner<br />
Roadshow unterwegs. 1000 Werkstätten<br />
sollen besucht werden, um über das Thema<br />
Bremse zu informieren. Interessenten<br />
können sich gerne mit Federal-Mogul in<br />
Verbindung setzen: Ralf-Peter.Glaenzer@<br />
FederalMogul.com.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 7
technik szene<br />
Bargeld für<br />
Partikelfilternachrüstung<br />
_ Auch im Jahr 2010 wird die<br />
Nachrüstung eines Rußpartikel-<br />
filters mit einer Barprämie von<br />
330 Euro bezuschusst.<br />
Sie wird zudem rückwirkend<br />
für bereits in diesem Jahr nachgerüstete<br />
Pkw gewährt. Nachdem<br />
die Weiterführung der Förderung<br />
über 2009 hinaus im März über<br />
die Verabschiedung des Bundeshaushaltsgesetzes<br />
beschlossen worden war, haben<br />
sich nach Angaben des Bundesumweltministeriums<br />
in Berlin die beteiligten<br />
Ministerien nunmehr über die<br />
Fördermodalitäten verständigt.<br />
Diese sehen erstmals auch einen Zuschuss<br />
von ebenfalls 330 Euro für die Nachrüstung<br />
leichter Nutzfahrzeuge mit bis zu<br />
3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht vor,<br />
wie sie oft in den Innenstädten von Handwerksbetrieben<br />
eingesetzt werden. Im<br />
Gegensatz zu den Pkw wird der Zuschuss<br />
hier aber nur für Fahrzeuge gewährt, die<br />
nach dem Inkrafttreten der angepassten<br />
Förderrichtlinie nachgerüstet werden. Dies<br />
Sicherheit durch Xenon-Licht<br />
Xenon-Licht bietet laut einer Studie des<br />
ADAC gegenüber herkömmlichen Halogenscheinwerfern<br />
deutliche Vorteile, weil<br />
zwei- bis dreimal mehr Licht im Vergleich<br />
8 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
soll Mitte Mai geschehen. Auch Wohnmobile<br />
mit zulässigem Gesamtgewicht von<br />
bis zu 3,5 Tonnen erhalten erstmals die<br />
Förderung. Da sie im Sinne der Richtlinie<br />
als Pkw gelten, erhalten in diesem Jahr bereits<br />
nachgerüstete Wohnmobile die Barprämie<br />
ebenfalls rückwirkend.<br />
Die Anträge können ab dem 1. Juni<br />
beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) gestellt werden. Die<br />
Förderperiode endet am 31. Dezember<br />
2010, es stehen Gelder für insgesamt<br />
rund 200.000 Nachrüstungen zur Verfügung.<br />
Der Topf ist also begrenzt. Wer sich<br />
zu spät für die Nachrüstung seines Diesel-Fahrzeugs<br />
mit einem umweltfreundlichen<br />
Partikelfilter entscheidet, könnte<br />
leer ausgehen und muss die Kosten für<br />
die Nachrüstung allein tragen. Zusätzlich<br />
ist weiterhin die Strafsteuer für nicht<br />
nachgerüstete Fahrzeuge von 1,20 Euro<br />
pro 100 Kubikzentimeter Hubraum und<br />
Jahr fällig.<br />
Für die meisten Marken und Modelle<br />
– Pkw wie leichte Nutzfahrzeuge – bietet<br />
Twintec Nachrüstlösungen an. Die Abwicklung<br />
der Nachrüst-Förderung erfolgt in drei<br />
Schritten:<br />
zu Halogen abgeben wird. Zudem werde<br />
eine größere Reichweite und eine bessere<br />
Seitenausleuchtung erreicht. Daher<br />
kommt der TÜV-Rheinland zu dem Fazit:<br />
Wären alle Fahrzeuge mit Xenon-Scheinwerfern<br />
ausgestattet, ließe sich die Zahl<br />
der schweren Verkehrsunfälle bei Nacht<br />
um bis zu 50 Prozent senken, die der Verkehrstoten<br />
um immerhin 18 Prozent. Viele<br />
Autofahrer können der vergleichsweise<br />
teuren Xenon-Variante bislang wenig abgewinnen.<br />
Daran sei allerdings nicht allein<br />
der Preis schuld: 56 Prozent der Autokäufer<br />
seien einfach nicht ausreichend über Xenon<br />
informiert, zeigte eine Erhebung des<br />
Marktforschungsinstituts PULS von 2008.<br />
Zudem bestehen noch Vorurteile über die<br />
angeblich starke Blendung des Verkehrs<br />
durch Xenonlicht. Hier konnten die Forscher<br />
der TU Darmstadt pauschal keine<br />
höhere Blendung feststellen.<br />
Neue Tests zeigen: Xenon-Scheinwerfer<br />
machen das Fahren bei Nacht deutlich sicherer.<br />
Foto: Hella<br />
Der Fahrzeughalter lässt sein Fahrzeug<br />
in der Werkstatt nachrüsten (leichte<br />
Nutzfahrzeuge erst nach Inkrafttreten<br />
der Richtlinie). Diese bescheinigt ihm den<br />
Einbau.<br />
Mit der Bescheinigung lässt der Halter<br />
die Nachrüstung bei der Zulassungsstelle<br />
in den Fahrzeugpapieren eintragen.<br />
Zur Auszahlung der Barprämie muss<br />
dann ein Antrag beim Bundesamt für<br />
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />
gestellt werden. Anträge können seit<br />
dem 1. Juni gestellt werden, und zwar<br />
online über das BAFA-Antragsformular<br />
(www.bafa.de). rl<br />
Zusätzliche Vorteile auf Xenon-Basis versprechen<br />
das dynamische Kurvenlicht und<br />
die adaptive Hell-Dunkel-Grenze (aHDG).<br />
In Kombination mit Sensoren und Aktoren<br />
bietet Xenon optimales Licht und dynamische<br />
Anpassung an jede Verkehrssituation.<br />
Bereits 2003 entwickelte Hella das dynamische<br />
Kurvenlicht, das die Reichweite<br />
des Abblendlichts und somit den Sichtbereich<br />
des Fahrers in Kurven verdoppelt. Gefährliche<br />
Situationen können so viel früher<br />
erkannt werden, der Fahrer hat mehr Zeit<br />
zum Reagieren. Die Funktion der adaptiven<br />
Hell-Dunkel Grenze passt die Scheinwerferreichweite<br />
mit Hilfe eines Kamerasystems<br />
automatisch an vorausfahrende und entgegenkommende<br />
Fahrzeuge an. „Knapp<br />
die Hälfte aller Autofahrer fühlt sich durch<br />
schlechte Sicht gestresst, folgenschwere<br />
Unfälle entstehen in solchen Situationen<br />
besonders häufig. Durch die bessere Ausleuchtung<br />
der Straße vermittelt Xenon<br />
nachweislich ein höheres Sicherheitsgefühl“,<br />
weiß Steffen Pietzonka, Leiter im Bereich<br />
Marketing Licht bei Hella und führt<br />
weiter aus: „Damit werden Xenon-Scheinwerfer<br />
zu einer sicheren Investition für alle<br />
Beteiligten im Straßenverkehr.“ jr.
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„Top Five“<br />
_ Die fünf meistgelesenen<br />
Artikel auf www.<strong>amz</strong>.de<br />
Elektro-Mobilität:<br />
Deutschland soll Leitmarkt werden<br />
Bundesregierung und deutsche Industrie sind<br />
sich einig: Deutschland will die Technologieführerschaft<br />
bei den notwendigen Schlüsselkomponenten<br />
und die Marktführerschaft im<br />
Bereich der Elektromobilität übernehmen.<br />
Gebrauchtwagenpreise<br />
steigen<br />
Einer Meldung von EurotaxSchwacke zufolge<br />
haben sich die Restwerte von Gebrauchtwagen<br />
erholt. Dies sei besonders in den zuletzt<br />
gebeutelten Segmenten wie der Oberklasse<br />
und bei den Sportwagen der Fall.<br />
Texa: Finanzierungsaktion<br />
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Der italienische Diagnosespezialist Texa bietet<br />
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Vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 sind<br />
viele Millionen Augenpaare auf die Fußball-<br />
Weltmeisterschaft in Südafrika gerichtet.<br />
10 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Frauen und Technik?<br />
Mädchen lernen<br />
Männerberufe kennen<br />
_ Die demographische Entwicklung verheißt nichts Gutes<br />
für den Arbeitsmarkt. Immer weniger Nachwuchs wird in<br />
den nächsten Jahren verfügbar sein. Das bedeutet Fachkräfte-<br />
mangel in allen Branchen. Wer heute schon die Weichen stellen<br />
kann, wird morgen die Nase als Arbeitgeber vorn haben.<br />
Technische Universität Darmstadt,<br />
8.30 Uhr. 112 Mädchen sitzen<br />
gespannt in den Reihen und lauschen<br />
dem Kanzler Dr. Manfred<br />
Efinger. Er spricht davon, dass<br />
Frauen in technischen Berufen noch<br />
immer eine Seltenheit sind. Das soll sich<br />
zumindest an diesem Tag ändern. Es ist<br />
Girls‘ Day, ein bundesweiter Aktionstag,<br />
an dem Mädchen klassische Männerberufe<br />
kennenlernen können.<br />
Die Technische Universität beteiligt<br />
sich an dieser Aktion, weil hier besonders<br />
augenfällig wird, was vielerorts verbreitet<br />
ist: Frauen und Technik gehen noch<br />
immer nicht so richtig gut zusammen.<br />
Dieses Problem trifft bereits so manchen<br />
an sich gut aufgestellten Kfz-Betrieb auf<br />
der Suche nach Auszubildenden. Doch die<br />
Vorbehalte gegenüber Frauen sind auf<br />
beiden Seiten hoch. Oft genug trauen die<br />
Verantwortlichen in den Betrieben den<br />
jungen Mädchen nicht zu, eine Ausbildung<br />
zur Kfz-Mechatronikerin oder eine<br />
andere Ausbildung in dieser klassischen<br />
Männer-Auto-Domäne zu machen.<br />
Technische Seite entdecken<br />
Und andersrum haben viele Mädchen<br />
noch gar nicht ihre technische<br />
Seite entdeckt. Der Girls‘<br />
Day hilft beiden Seiten, sich<br />
gegenseitig zu beschnuppern.<br />
Die Mädchen sehen,<br />
welche Inhalte in den Berufen<br />
stecken, die Menschen<br />
in den Betrieben können<br />
interessierte junge Frauen<br />
und Mädchen kennenlernen,<br />
die vielleicht eines Tages eine<br />
Ausbildung in ihrem Betrieb beginnen<br />
könnten.<br />
Die Kfz-Werkstatt der TU<br />
Darmstadt ist ein kleiner Betrieb.<br />
Ein Meister und zwei Gesellen warten<br />
hier etwa 100 Fahrzeuge der Univer-<br />
sität. Dazu noch Motorsägen und andere<br />
Geräte, die vor allem bei der Gartenpflege<br />
zum Einsatz kommen. Meister Heiko<br />
Hartmann nimmt gern am Girls‘ Day teil.<br />
Für ihn ist es selbstverständlich, jungen<br />
Mädchen seinen Beruf nahe zu bringen.<br />
Weil sein Betrieb klein ist, können bei<br />
ihm nur zwei Mädchen an der Aktion<br />
teilnehmen.<br />
Eigeninitiative nötig<br />
Die beiden Schülerinnen der achten Klasse<br />
sind aus eigenem Antrieb hier. Ihre<br />
Schule stellt sie zwar am Girls‘ Day vom<br />
Unterricht frei, um die Bewerbung um<br />
einen Platz und die damit zusammenhängende<br />
Organisation müssen sich<br />
die Mädchen aber selbst kümmern. Sie<br />
selbst wissen noch nicht, ob eine Ausbil-<br />
Beim Girls‘ Day machen Mächen allerhand<br />
Erfahrung mit Technik. So wie hier mit einem<br />
riesigen Zahnrad vor der Technischen<br />
Universität Darmstadt. Fotos: Weber
GIRlS‘ DAy<br />
Wer kann mitmachen?<br />
Beim Girls‘ Day kann jeder Betrieb<br />
mitmachen, der Mädchen ab der fünften<br />
Klasse klassische Männerberufe nahe<br />
bringen möchte. Er findet jedes Jahr am<br />
vierten Donnerstag im April statt. Es muss<br />
nicht unbedingt nur um technische Berufe<br />
gehen, auch solche, die mehrheitlich von<br />
Männern ausgeübt werden, sind dabei.<br />
Als teilnehmender Betrieb kann man seine<br />
Maßnahme im Internet anmelden unter<br />
www.girlsday.de. Dort veröffentlichen<br />
die Betriebe Namen und Adresse sowie<br />
eine kurze Beschreibung dessen, was die<br />
Mädchen am Aktionstag erwartet. Es ist<br />
möglich, eine maximale Teilnehmerzahl<br />
einzugeben, um eine Überfüllung des<br />
Betriebes zu verhindern. Mädchen können<br />
sich dann über diese Internet-Plattform<br />
anmelden oder die angegebene Telefonnummer<br />
anrufen. Ausgebuchte Maßnahmen<br />
werden kenntlich gemacht.<br />
Während des Girls‘ Day ist es erforderlich,<br />
dass den Mädchen mindestens ein kompetenter<br />
Ansprechpartner zur Verfügung<br />
steht, der ihnen alles Notwendige erklärt.<br />
Er sollte gut erklären können und sich auf<br />
das Gespräch mit jungen Mädchen einstellen.<br />
Dann steht einem erfolgreichen Girls‘<br />
Day nichts mehr im Wege.<br />
dung in einer Kfz-Werkstatt das Richtige<br />
für sie wäre. Aber sie sind neugierig genug,<br />
einen Tag in einem solchen Betrieb<br />
verbringen zu wollen.<br />
Gerade diese Neugier macht die Aktion<br />
aus. Offen für Berufe zu sein, die eben<br />
nicht die erste Wahl bei Mädchen sind.<br />
Genauso ist bei den teilnehmenden Unternehmen<br />
die Offenheit gegenüber den<br />
Mädchen wichtig. Sie wirklich ernst zu<br />
nehmen und ihnen den eigenen Job zu erklären,<br />
gehört zum Girls‘ Day auch dazu.<br />
Betriebe sind frei<br />
Was genau man dann mit den Mädchen<br />
am Aktionstag veranstaltet, ist den Verantwortlichen<br />
selbst überlassen. Sie<br />
sollten sich darauf einstellen, dass bei<br />
den Mädchen normalerweise nicht viel<br />
mehr als Neugier vorhanden ist. Doch<br />
auf beiden Seiten besteht die Chance,<br />
aus diesem Kontakt einmal mehr zu machen.<br />
10.30 Uhr, TU Darmstadt, Fachbereich<br />
Maschinenbau. Véronique Buchta führt<br />
eine Gruppe von Mädchen zu einem ganz<br />
besonderen Projekt der Universität. DART<br />
Racing ist ein Rennprojekt, bei dem Studenten<br />
selbst ein Fahrzeug für die For-<br />
Die Mädchen bestaunen die von Hand aus<br />
Karbonfasern geformte Karosserie des<br />
Rennwagens.<br />
mula Student entwickeln und an Rennen<br />
teilnehmen. Dabei ist nicht nur Kompetenz<br />
bei der Entwicklung, sondern auch<br />
bei der gesamten Organisation eines<br />
Rennteams gefragt.<br />
Mädchen beim Renn-Team<br />
Sechs Mädchen sind an diesem Tag angemeldet,<br />
um dieses ausgesprochen technische<br />
Umfeld kennen zu lernen. Sie sind<br />
fast alle technik-begeistert und wissen<br />
schon jetzt, dass sie später einen technischen<br />
Beruf ergreifen möchten. Da war<br />
die Teilnahme am Girls‘ Day eine logische<br />
Konsequenz.<br />
Einige von ihnen streben auch ein<br />
Studium an und sind deshalb dankbar,<br />
schon jetzt ein wenig Uni-Luft zu<br />
schnuppern. Neugierig bestaunen sie die<br />
„Werkstatt“ von DART Racing, die aus den<br />
Augen eines Profis betrachtet kaum diesen<br />
Namen verdient. Denn die Ausstattung<br />
einer professionellen Kfz-Werkstatt<br />
sucht man hier vergeblich.<br />
Und dennoch entwickeln die Studenten<br />
hier jedes Jahr ein renntaugliches<br />
Fahrzeug, das so einiges aushält. Enthusiastisch<br />
erklärt ihnen Christoph Hansen,<br />
wie selbst die Karosserie hier von Hand<br />
aus Karbonfasern geformt wird. Kaum zu<br />
glauben, dass so ein Rennauto entstehen<br />
kann. Ohne Hebebühne und mit sehr viel<br />
Handarbeit, aber mit viel Begeisterung<br />
arbeiten hier die Maschinenbauer an ihrem<br />
Rennboliden.<br />
Spannende Inhalte<br />
Die Mädels sind begeistert, was die Studenten<br />
hier so auf die Beine stellen. Bei<br />
ihren Plänen für technische Berufe fühlen<br />
sie sich so bestärkt. Was es nun wirklich<br />
werden soll, wissen sie zwar noch nicht,<br />
aber dass es mit Autos zu tun haben<br />
könnte, ist nicht unwahrscheinlich.<br />
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technik trends<br />
Der Strom kommt<br />
aus der Straße<br />
_ Um in Zukunft Elektroautos einfacher, zuverlässiger und<br />
bequemer mit Strom zu versorgen und dadurch die Reichweite<br />
deutlich erhöhen zu können, sollen sie berührungslos mit Energie<br />
versorgt werden.<br />
D ie<br />
Zukunft des Automobils ist<br />
elektrisch. Darüber waren sich<br />
die Teilnehmer der Fachtagung<br />
„ElektroMobilität 2010“ am<br />
26. und 27. April in Düsseldorf<br />
einig. Das größte Problem des Elektroautos<br />
aber, so der einheitliche Tenor, ist die<br />
begrenzte Reichweite von derzeit maximal<br />
150 bis 200 Kilometern – trotz modernster<br />
Lithium-Ionen-Batterie-Technologie. Das<br />
Engineering-Unternehmen IAV (Ingenieurgesellschaft<br />
Auto und Verkehr) stellte<br />
bei dieser Gelegenheit einen viel versprechenden<br />
Ansatz vor, um Elektroautos<br />
in Zukunft einfacher, zuverlässiger und<br />
bequemer mit Strom zu versorgen und<br />
dadurch die Reichweite des Elektroautos<br />
deutlich zu erhöhen: „Der Akku wird ohne<br />
Kabel während der Fahrt oder beim Parken<br />
aufgeladen“, erklärt Wilfried Nietschke,<br />
IAV-Bereichsleiter für Technologie Monitoring,<br />
das Prinzip. Induktionsschleifen in der<br />
Fahrbahn erzeugen ein Magnetfeld, das die<br />
Autos berührungsfrei mit Energie versorgt.<br />
Steckdose und ein Kabel sind nicht erforderlich.<br />
Lang andauernde Ladeprozeduren<br />
oder das aufwändige Wechseln der Batterie<br />
können ebenfalls entfallen. Nietschke<br />
zeigte sich zuversichtlich, die innovative<br />
Technologie in den nächsten Jahren zur<br />
Serienreife entwickeln zu können: „Im<br />
Modellversuch funktioniert unser neues<br />
System bereits tadellos“, sagt der Elek-<br />
12 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
troingenieur und präsentiert als Beweis<br />
eine Anlage im Maßstab 1:28. Ein Stück<br />
„Ladestraße“ zur Demonstration und eine<br />
Versuchsstrecke im Maßstab 1:1 werden<br />
bereits in Niedersachsen geplant. Die IAV<br />
macht sich für ihr zukunftsweisendes Projekt<br />
die physikalischen Gesetze, insbesondere<br />
das Maxwellsche Induktionsgesetz,<br />
zunutze. Stromdurchflossene elektrische<br />
Leiter bilden ein magnetisches Feld aus.<br />
Wenn der Leiter mit Wechselstrom durchflossen<br />
wird, kann in einem zweiten elektrischen<br />
Leiter eine Spannung induziert<br />
werden, obwohl die beiden Leiter sich<br />
nicht berühren. Dieses magnetische Feld<br />
wird durch stark eisenhaltige Materialien<br />
und genau abgestimmte Frequenzen des<br />
Wechselstroms so geführt, dass mit hoher<br />
Wilfried Nietschke von der Berliner IAV<br />
GmbH stellte während der Fachtagung<br />
„ElektroMobilität 2010“ in Düsseldorf eine<br />
Batterieladelösung mit induktiver<br />
Energieübertragung vor.<br />
Foto: Müller-Wondorf<br />
Effizienz die Energie vom sendenden zum<br />
empfangenden Stromkreis übertragen<br />
wird.<br />
Strom tanken während der<br />
Fahrt oder beim Parken<br />
In der Praxis wäre zukünftig die Fahrbahn<br />
mit versenkten elektrischen Leitern bestückt,<br />
die ein Magnetfeld erzeugen. Am<br />
Unterboden des Elektroautos befände sich<br />
als Gegenstück ein berührungsfreier Aufnehmer,<br />
in dem der Strom induziert wird.<br />
Das kann direkt während der Fahrt geschehen<br />
oder auf Vorrat (bis der Akku voll ist)<br />
beim Parken. „Die Straße wird so zum Range<br />
Extender“, macht es Wilfried Nietschke<br />
anschaulich. In der Autoproduktion oder<br />
auf großen Lagergeländen werden schon<br />
heute ferngesteuerte Flurförderfahrzeuge<br />
auf diese Art automatisch bewegt und mit<br />
Strom versorgt. Ebenso ist die Entwicklung<br />
induktiver Stromversorgung von Computern<br />
oder Elektrogeräten im Haushalt ein<br />
großes Forschungsthema, um den lästigen<br />
„Kabelsalat“ abzuschaffen. „Das seit Langem<br />
bekannte Prinzip der elektromagnetischen<br />
Induktion bietet zahlreiche Vorteile<br />
gegenüber allen bisher diskutierten Alternativen“,<br />
ist Nietschke daher überzeugt.<br />
Induktion ist unempfindlich gegenüber<br />
Witterungseinflüssen, und es gibt keinen<br />
mechanischen Verschleiß. Die induktive<br />
Stromabnahme am Fahrzeug ist von außen<br />
auch nicht zu sehen und erlaubt daher den<br />
Automobil-Designern alle gestalterischen<br />
Freiheiten.<br />
Sogar Fernsteuerung<br />
wäre möglich<br />
Der Primärleiter in der Fahrbahn könnte<br />
darüber hinaus ein Steuersignal übertra-<br />
So müsste man sich eine induktive<br />
Betankung vorstellen. Foto: IAV
gen, mit dem das Auto auf der virtuellen<br />
Schiene ferngesteuert werden könnte.<br />
Das Prinzip ist von der „Carrera“-Modellautorennbahn<br />
bekannt, funktioniert<br />
aber auch berührungslos und ohne<br />
Schlitz in der Fahrbahndecke. Der Übertragungsverlust<br />
ist bei der Induktion<br />
mit rund zehn Prozent gering und hängt<br />
ganz entscheidend vom Abstand zwischen<br />
Fahrbahn und Fahrzeug ab. Die optimale<br />
Distanz könnte mithilfe eines aktiven<br />
Fahrwerks und optoelektronischer<br />
Messverfahren automatisch eingeregelt<br />
werden. Im Serieneinsatz würde ohnehin<br />
ein Steuerungssystem erforderlich sein,<br />
das den Ladevorgang nur dann aktiviert,<br />
wenn per Sensor zweifelsfrei festgestellt<br />
wurde, dass sich tatsächlich auch ein<br />
Elektroauto über dem Induktionsfeld<br />
befindet. Das gilt gleichermaßen für das<br />
Parken wie das Fahren, wobei die Straße<br />
aufgrund des hohen Wirkungsgrades<br />
des Systems nur abschnittsweise mit<br />
Induktionsschleifen versehen werden<br />
müsste. Die exakte Identifikation eines<br />
bestimmten Fahrzeugs (beispielsweise<br />
per Funkchip) ist auch für ein korrektes<br />
Abrechnungsverfahren unverzichtbar.<br />
Daran arbeitet die IAV ebenfalls.<br />
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Die IAV forscht aber nicht nur an der<br />
Stromversorgung, sondern beschäftigt<br />
sich auch intensiv mit der Verbesserung<br />
des Elektromotors für das Automobil. Die<br />
E-Maschine ist zwar durch den Einsatz in<br />
Straßenbahnen oder Elektrogeräten bewährt<br />
und ausgereift, könnte und sollte<br />
aber für das Automobil umfangreich optimiert<br />
werden. Zu den Entwicklungszielen<br />
gehört unter anderem, das Motorgewicht<br />
und das Bauvolumen zu verringern, die<br />
Leistungsausbeute bei gleichem oder sogar<br />
geringerem Energiebedarf zu erhöhen,<br />
Strom tanken während der Fahrt oder beim<br />
Parken soll bald keine Zukunftsmusik mehr<br />
sein. Foto: IAV<br />
die Leistungsverluste im Antriebsstrang<br />
durch Getriebe oder Antriebswellen zu<br />
reduzieren (beispielsweise durch „Radnabenmotoren“)<br />
und die Fertigung kostengünstiger<br />
zu gestalten.<br />
Rolf Müller-Wondorf
technik markt<br />
Mehr Wertschöpfung beim<br />
GW-Geschäft und im Service<br />
_ Mit dem Abdrehen der Bremsscheiben lassen sich hartnäckige<br />
Kundenbeanstandungen wie Bremsenrubbeln und Lenkradzittern<br />
beseitigen. Doch nicht nur: Eine Bremsscheiben-Bearbeitungsmaschine<br />
kann auch helfen, die Kosten für die Gebrauchtwagenaufbereitung<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
S<br />
teht ein Gebrauchter lange unbewegt<br />
auf dem Gebrauchtwagenplatz,<br />
lassen sich Standschäden<br />
kaum vermeiden. Vor allem die<br />
Bremsscheiben leiden und korrodieren<br />
deutlich sichtbar. Gebrauchtwagen-<br />
Verantwortliche wissen ein Lied davon zu<br />
singen. Ist die Korrosion bereits weit fortgeschritten,<br />
lässt sich der Rostbelag selbst<br />
mit Einbremsen kaum noch beseitigen. In<br />
einem solchen Fall sind meist neue Bremsscheiben<br />
angesagt, was je nach Fahrzeugkategorie<br />
den Gebrauchtwagenerlös drastisch<br />
schmälern kann. Eine „Standuhr“<br />
kann sich so recht schnell zu einem Groschengrab<br />
entwickeln.<br />
Richten statt vernichten<br />
„In vielen Fällen ist es aber gar nicht erforderlich,<br />
neue Bremsscheiben und<br />
-klötze einzubauen“, sagt Harald Oppermann,<br />
Geschäftsführer der Pro-Cut-<br />
Europe GmbH (www.pro-cut-europe.de).<br />
Das in Burgwedel ansässige Unternehmen<br />
vertreibt Bremsscheiben-Bearbeitungsgeräte<br />
des amerikanischen Herstellers Pro-<br />
14 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Cut. „Häufig lässt sich ein solches Problem<br />
viel wirtschaftlicher mit dem Abdrehen der<br />
korrodierten Bremsscheibenoberfläche lösen“,<br />
berichtet der Bremsenfachmann aus<br />
Erfahrung. Insbesondere bei Fahrzeugen,<br />
bei denen die Ersatzteile entsprechend<br />
hochpreisig sind, lohnt sich laut Oppermann<br />
das Abdrehen.<br />
Doch viele Entscheider in den Autohäusern<br />
und Kfz-Betrieben scheuen zuerst einmal<br />
die Investition in ein Bremsscheiben-<br />
Abdrehgerät. Das Topmodell von Pro-Cut,<br />
die vollautomatische PFM 90, beispielsweise<br />
kostet rund 8500 Euro. Kosten, die sich<br />
laut Oppermann jedoch schnell amortisieren<br />
können. Um die Wirtschaftlichkeit und<br />
das Wertschöpfungspotenzial einer solchen<br />
Maschine zu verdeutlichen, hat der<br />
Vertriebsprofi eine Beispielrechnung (siehe<br />
rechts) aufgemacht.<br />
Recycling „der anderen Art“<br />
Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten zählt beim Gebrauchtwagenerlös<br />
jeder Cent. Da kommt es den Spezialisten<br />
von Pro-Cut Europe zufolge auf innovative<br />
Kostenbremse: Preissensible Kunden und<br />
kostengeplagte Gebrauchtwagenmanager<br />
freuen sich über einen preisgünstigen<br />
Bremsenservice. Ein Bremsscheiben-<br />
Bearbeitungsgerät leistet dabei gute Dienste<br />
– und amortisiert sich schnell.<br />
Fotos: Kuss<br />
Schnelldreher: Automatische Bremsscheiben-<br />
Abdrehgeräte wie das Pro-Cut PFM 90 zentrieren<br />
sich selbstständig und erlauben kurze Bearbeitungszeiten,<br />
was für den wirtschaftlichen<br />
Bremsenservice besonders wichtig ist.<br />
Ideen an – auch wenn diese auf den ersten<br />
Blick ungewöhnlich erscheinen mögen:<br />
„Warum nicht für die Gebrauchtwageninstandsetzung<br />
`ausgemusterte´ Bremsscheiben<br />
weiter verwerten und mit dem<br />
Bremsscheiben-Bearbeitungsgerät wieder<br />
auf Vordermann bringen – vorausgesetzt,<br />
die Restscheibendicke lässt dies noch zu“,<br />
gibt Oppermann zu bedenken.<br />
„Vielfach wandern schlagende Bremsscheiben<br />
aus Kundenfahrzeugen, die<br />
längst noch nicht an der Verschleißgrenze<br />
angelangt sind, in den Altmetallcontainer“,<br />
weiß Oppermann. Für ihn ist es durchaus<br />
vorstellbar, dass Gebrauchtwagen-Manager<br />
mit fachgerecht bearbeiteten Altteilen<br />
die Ertragssituation ihrer Abteilung verbessern,<br />
indem sie schlagenden, aber grundsätzlich<br />
noch brauchbaren Bremsscheiben<br />
mit dem Überdrehen „ein zweites Leben“<br />
schenken.<br />
In einem solchen Fall entstehen der<br />
GW-Abteilung nur die Kosten für die Bearbeitungszeit,<br />
die laut Oppermann bei<br />
einem automatischen Bremsscheiben-<br />
Abdrehgerät wie dem Pro-Cut PFM 90 bei<br />
höchstens 15 bis 20 Minuten pro Achse<br />
liegt. „Arbeitszeit, die in vergleichbarer<br />
Höhe auch beim Bremsscheiben und -belagwechsel<br />
angefallen wäre. Allerdings<br />
spart sich der GW-Manager die Kosten für<br />
die Ersatzteile“, sagt Oppermann.<br />
Schnell zuverlässige Ergebnisse<br />
„Für einen wirtschaftlichen Einsatz sind vor<br />
allem kurze Bearbeitungszeiten und eine<br />
einfache Bedienung wichtige Kriterien bei<br />
der Anschaffung einer Bremsscheiben-Bearbeitungsmaschine“,<br />
sagt Ulrich Oppermann,<br />
bei Pro-Cut Europe für Marketing<br />
und Vertrieb verantwortlich. Automatische<br />
Abdrehgeräte benötigen nur kurze Rüstzeiten<br />
und bieten zudem eine hohe Prozesssicherheit.<br />
Das PFM 90 besitzt hierfür<br />
einen Präzisionsmechanismus, über den<br />
sich die Maschine minutenschnell nach<br />
dem Andocken ans Fahrzeug selbst zentriert.<br />
Idealerweise sollte die komplette Bearbeitungszeit<br />
für eine Achse laut Pro-Cut<br />
höchstens 20 Minuten dauern, damit ein
AMZ-inFo<br />
Spezielle „Autofahrer-Webseite“<br />
Dass Probleme wie Bremsenrubbeln und schlagende Bremsscheiben<br />
viele Autofahrer treffen, zeigt spätestens ein Blick ins internet.<br />
Googelt man nach „Bremsen vibrieren“, „Bremse schlägt“ oder<br />
„Bremsscheiben abdrehen“ oder Ähnlichem, stößt man auf zahlreiche<br />
Einträge in diversen Autofahrer-Foren. viele „Forumianer“ wollen<br />
wissen, wie und womit sich derartige Probleme dauerhaft beseitigen<br />
lassen – und wer dies wohl im umkreis fachgerecht erledigen könnte.<br />
Aus diesem Grund betreibt Pro-Cut Europe die Autofahrer-webseite<br />
www.bremsscheiben-reparatur.de. Dort finden sich nach Postleitzahlen<br />
geordnet Adressen von Kfz-Fachbetrieben, die Bremsscheiben<br />
professionell bearbeiten können. kk<br />
So amortisiert sich ein<br />
Bremsscheiben-Bearbeitungsgerät<br />
B r E M S S C h E i B E n - A B D r E h E n A n<br />
EiGEnEn GEBrAuChtwAGEn<br />
Gebrauchtwagen pro Monat Stück 2 4 8<br />
Bremsscheiben pro Fahrzeug Stück 4 4 4<br />
Preis pro Bremsscheibe Euro 45,00 45,00 45,00<br />
Sparpotenzialpro Jahr Euro 4.320,00 8.640,00 17.280,00<br />
Eigener Aufwand: Entfällt, da Zeit für den Bremsscheibentausch = Bearbeitungszeit für das Abdrehen!<br />
BrEMSEnSErviCE An KunDEnFAhrZEuGEn<br />
Einsätze pro woche Achsen 2 4 8<br />
umsatz pro Achse Euro 50,00 50,00 50,00<br />
Gewinn pro Achse* Euro 30,00 30,00 30,00<br />
wertschöpfungs-Potential pro Jahr<br />
(48 wochen)<br />
Euro 2.880,00 5.760,00 11.520,00<br />
*Eigener Aufwand: 15 Minuten ≈ 20,00 € (Stundenverrechnungssatz 80,00 €)<br />
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abzüglich eigener Aufwand<br />
(0,5 h ≈ 37,50 €)<br />
Euro 75,00 150,00 300,00<br />
Ertrag pro Jahr Euro 900,00 1.800,00 3.600,00<br />
Gesamtertrag pro Jahr Euro 8.100,00 16.200,00 32.400,00<br />
Anschaffungspreis PFM 90 Euro 8.500,00 8.500,00 8.500,00<br />
Amortisationszeit Monate 13 6 4<br />
Kapitalverzinsung<br />
Prozent<br />
jährlich<br />
95 191 381<br />
*abhängig vom hersteller, Quelle: Pro-Cut Europe Gmbh, Burgwedel<br />
Abdrehen wirtschaftlich sinnvoll ist. Schnelligkeit zahlt sich aber auch<br />
im Gewährleistungsfall aus, etwa wenn der Fahrzeughersteller einen<br />
festen Wert für die Bremsscheiben-Bearbeitung vergütet.<br />
Mehr Wertschöpfung auch im Service<br />
Aber nicht nur Gebrauchtwagen-Manager rechnen zunehmend mit<br />
spitzem Stift. Vor allem auch Besitzer von Fahrzeugen in den Segmenten<br />
II und III – als älter vier beziehungsweise älter sieben Jahre<br />
– freuen sich über einen zeitwertgerechten Bremsenservice. Mit dem<br />
Angebot, schlagende oder korrodierte Bremsscheiben kostengünstig<br />
abzudrehen statt teuer zu ersetzen, lässt sich nach der Überzeugung<br />
der Oppermanns nicht nur die Kundenbindung, sondern vor allem<br />
auch die Wertschöpfung im Service erhöhen. Allerdings sehen die Spezialisten<br />
von Pro-Cut die Bremsscheiben-Reparatur nicht als Konkurrenz<br />
zum Bremsscheibenverkauf, sondern als Ergänzung des regulären<br />
Bremsenservices. Ein Abdrehen sollte demnach nur erfolgen, wenn<br />
sich keine Bremsscheiben verkaufen lassen.<br />
Klaus Kuss<br />
OZ_92x265_4c 09.03.2010 10:03 Uhr Seite 1<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 15
1.58 OSRAM GmbH, CRM&S MK AB-W, 81536 München<br />
technik markt<br />
_ Die zweite Generation<br />
des Opel Meriva<br />
ist in Sachen Restwert<br />
und technischen Finessen<br />
wie FlexDoors ein wahrer<br />
Meisterschüler.<br />
In der Klasse der Minivans ist der<br />
Meriva von Opel in Sachen Restwert<br />
erste Wahl, auch in der Neuauflage<br />
des Rüsselsheimers hat sich daran<br />
nichts geändert. Nach sieben Jahren<br />
verordneten die Opel-Ingenieure dem<br />
Meriva eine Runderneuerung. Der Verkaufsstart<br />
des neuen Minivans, der<br />
zunächst mit drei Benzin und einem<br />
Dieselmotor in den drei Ausstattungs-<br />
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Einsteigen wie<br />
im Rolls Royce<br />
varianten Selection, Edition und Innovation<br />
lieferbar ist, beginnt Mitte Juni.<br />
Die Preise starten bei 15.900 Euro.<br />
Im Spätsommer wird die Motorenpalette<br />
um zwei weitere Dieselmotoren<br />
erweitert und für 2011 ist eine LPG-<br />
Version angekündigt. Außerdem soll<br />
dann auch die Start-Stopp-Technologie<br />
im Meriva Einzug halten. Opel konnte<br />
seit 2003 mehr als eine Million Fahr-<br />
Flexible innenraumlösungen sowie das<br />
FlexFix-Fahrradträgersystem haben ja schon<br />
beinahe tradition bei jüngeren opel-Modellen.<br />
Der Meriva wird in die Fußstapfen seines<br />
vorgängers treten und sich in seinem Segment<br />
in der Spitzengruppe befinden. Fotos: opel<br />
zeuge der Meriva-Baureihe, davon rund<br />
300.000 in Deutschland, absetzen. In<br />
Deutschland rollen derzeit noch mehr<br />
als 280.000 Exemplare des Wagens auf<br />
den Straßen. Der um rund 240 Millimeter<br />
in der Länge (4288 Millimeter)<br />
und um 220 Millimeter in der Breite<br />
(1912 Millimeter) gewachsene Meriva<br />
ist deutlich größer, flexibler und schicker<br />
als der etwas betagte Vorgänger.<br />
Dank der größeren Abmessungen und<br />
des gewachsenen Radstandes auf jetzt<br />
2644 Millimeter ist nicht nur mehr Platz<br />
im Innenraum. Auch das Gepäckabteil<br />
hat sich in der Fünfsitzer-Konfiguration<br />
auf 815 Liter vergrößert. Das Sitzkonzept<br />
wurde verbessert, so dass das Verschieben<br />
beziehungsweise Umklappen<br />
der Sitze mit wenigen Handgriffen<br />
einfacher geworden ist und das Ladevolumen<br />
auf bis zu 1500 Liter maximiert<br />
werden kann. Mannigfaltig sind<br />
auch die insgesamt 32 Ablage- und<br />
Staumöglichkeiten.
Meriva FlexDoors:<br />
Einsteigen wie im Rolls Royce<br />
Opel setzt mit dem neuen Meriva seine<br />
Produktoffensive fort. Einen Quantensprung<br />
in die neue Generation nennt Meriva-Chefdesigner<br />
Kurt Beyer das Ganze. Der<br />
charakteristische Knick in der Seitenlinie<br />
beim Meriva fällt neben dem vom Insignia<br />
und Astra her bekannten chromglänzenden<br />
Opel-Gesicht zusammen mit dem<br />
neuen Türkonzept names FlexDoors zuerst<br />
ins Auge. Das FlexDoors-Konzept der gegenläufig<br />
angeschlagenen Türen ist nicht<br />
wirklich neu, bereits in den 30er-Jahren<br />
hat Opel dieses Konzept im Admiral angeboten.<br />
Die hinteren Türen sind bei diesem<br />
Konzept an der C-Säule angeschlagen und<br />
ermöglichen den Passagieren einen angenehmeren<br />
Zugang zum Fond. Damit die<br />
Fondtüren ein Leben lang sauber öffnen<br />
und schließen, mussten die Türscharniere<br />
beim Meriva im Abstand von mindestens<br />
360 Millimetern an einem geraden Stück<br />
der C-Säule befestigt werden. Bei den<br />
FlexDoors handelt es sich um vollwertige<br />
Türen, die sich unabhängig von den vorderen<br />
Türen öffnen lassen. Eine robuste<br />
B-Säule sorgt für die Karosseriesteifigkeit<br />
und unterstützt die passive Sicherheit der<br />
Fahrgastzelle. Der Öffnungswinkel aller<br />
vier Türen beträgt 84 Grad und bietet damit<br />
deutlich mehr Öffnungsspielraum als<br />
herkömmliche Türen mit einem üblichen<br />
Winkel von 64 Grad. Das Ein- und Aussteigen<br />
ist wesentlich einfacher als bei konventionellen<br />
Türen. Apropos Sicherheit:<br />
die Türen sind mit einem automatischen<br />
Sicherungssystem versehen. Ab einer Geschwindigkeit<br />
von vier Stundenkilometern<br />
aktivieren sich die elektrischen Schlösser<br />
wErtvErluSt-ProGnoSEn nACh JAhrEn<br />
in ProZEnt unD Euro<br />
4 Jahre neupreis<br />
opel Meriva 1.4 Selection (100 PS) 45,0 15.900<br />
wertverlust in € 7.155<br />
Citroen C3 Picasso Advance vti 95 (95 PS) 47,0 15.150<br />
wertverlust in € 7.121<br />
Ford Fusion Style 1.6 (100 PS) 58,0 17.285<br />
wertverlust in € 10.025<br />
Kia venga vision 1.4 Cvvt (90 PS) 49,0 15.570<br />
wertverlust in € 7.629<br />
renault Grand Modus Dynamique 1.2 tCE (100 PS) 54,0 15.700<br />
wertverlust in € 8.478<br />
Quelle: Bähr & Fess Forecasts i Stand April 2010 i Basislaufleistung<br />
und verriegeln automatisch alle vier Türen.<br />
Der Fahrer wird über eine Anzeige und einen<br />
Warnton informiert, falls eine Tür nicht<br />
korrekt geschlossen ist.<br />
Musterschüler in<br />
der Wertbeständigkeit<br />
Wie sich die zweite Generation des Meriva<br />
in Sachen Wertbeständigkeit zukünftig<br />
verhält, verriet Dieter Fess Mitinhaber<br />
der Bähr&Fess Forecasts GmbH in Saarbrücken:<br />
„Die Designabteilung von Opel<br />
leistet wirklich ganze Arbeit: Viele Fahrzeuge,<br />
die bei anderen Herstellern leider<br />
nur als Prototypen in die Öffentlichkeit gelangen<br />
um dann danach in irgendwelchen<br />
Museen zu verschwinden, werden von<br />
Opel tatsächlich mehr oder weniger so gebaut.<br />
Jüngstes Beispiel ist der Meriva, der<br />
zwar nicht unbedingt durch ein übermäßig<br />
kreatives Äußeres auffällt, dafür aber<br />
durch den Mut, seit langer Zeit wieder<br />
gegenläufig öffnende Türen zu konstruieren.<br />
Bis auf wenige Ausnahmesituationen<br />
erleichtert diese vergessene Form der Türenanordnung<br />
das Ein- und Aussteigen.<br />
Die Opelmotoren hingegen müssen mit<br />
Fight the night.<br />
Die neue OSRAM NIGHT BREAKER ® – maximale Lichtstärke<br />
für maximalen Abverkauf.<br />
den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen<br />
Schritt halten, sonst ist diese Position<br />
bereits mittelfristig gefährdet. Start-<br />
Stopp-Technologien müssen außerdem so<br />
rasch wie möglich erhältlich sein.“<br />
Was die Restwerte des Meriva anbelangt,<br />
ist der Opel ein wahrer Meisterschüler.<br />
In seiner Klasse hat auch der<br />
neue Meriva in Sachen Wertbeständigkeit<br />
die Nase vorn. Verglichen mit seinen<br />
Wettbewerbern wie beispielsweise Citroen<br />
C3 Picasso, Ford Fusion, Kia Venga<br />
und Renault Grand Modus verliert der<br />
Rüsselsheimer weniger an Wert als seine<br />
Konkurrenten. Die Experten prophezeien<br />
dem neuen Meriva 1.4 Selection<br />
(Neupreis 15.900 Euro) nach vier Jahren<br />
einen Wertverlust von nur 45 Prozent. In<br />
Euro ausgedrückt bedeutet das, dass der<br />
100 PS starke Meriva-Eigner nach diesem<br />
Zeitraum einen Wertverlust von rund<br />
7150 Euro verkraften muss. Die Besitzer<br />
der Mitbewerber-Modelle C3 Picasso, Fusion,<br />
Venga und Grand Modus verlieren<br />
nach diesem Zeitraum um bis zu 13 Prozent<br />
mehr an Wert.<br />
Ute Kernbach<br />
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für die Kunden<br />
_ Der Opelhändler Gieraths aus Bergisch Gladbach<br />
eröffnet seinen neuen Showroom. Dabei blickt man<br />
dort mit der Marke Opel optimistisch in die Zukunft.<br />
D<br />
ie einen lieben Lebensmittel,<br />
die anderen, Opel nämlich,<br />
leben Autos. Aber die treuen<br />
Opel-Händler, die lieben ihre<br />
Marke wirklich. Da wird nicht<br />
nur mit Opel in die Zukunft geblickt,<br />
sondern auch die Zukunft geplant. Ein<br />
gelungenes Beispiel für gelebte Partnerschaft<br />
zwischen Werk und Handel<br />
lieferte jüngst einer der Opel-Traditionsbetriebe.<br />
Mit großem „Bahnhof“<br />
wurde am 16. April 2010 der neue<br />
Showroom im Autotreffpunkt Gie-<br />
Kundenzentrale: willy Gieraths (2. von rechts)<br />
mit seinen töchtern Gabriele (rechts) und<br />
Monika (links) sowie verkaufsleiter<br />
rainer lennefer am Kundencenterdesk.<br />
18 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
raths in Bergisch<br />
Gladbach eröffnet.<br />
Rund eine Million<br />
Euro investierten<br />
die Unternehmen<br />
in die neue Ausstellungshalle.<br />
Willy<br />
Gieraths, der sein Unternehmen<br />
zusammen mit seiner Frau Irmgard<br />
und den Töchtern Gabriele und Monika<br />
führt, erklärte im Verlauf seiner Eröffnungsrede,<br />
„dass große Investitionen<br />
zurzeit nicht zur Selbstverständlichkeit<br />
gehören, aber die Marke Opel hat eine<br />
große Zukunft“.<br />
Auch 2010 keinen<br />
Gang runterschalten<br />
Zur Eröffnung waren auch Bundestagsmitglied<br />
Wolfgang Bosbach, der feierlich<br />
das Eröffnungsband zerschnitt, und<br />
Bergisch Gladbachs Bürgermeister Lutz<br />
Urbach erschienen. Ebenso anwesend<br />
war Michael Klaus, Executive Direktor<br />
Marketing, Vertrieb und Aftersales von<br />
Opel, der vorab bereits zwei Modelle<br />
des neuen Merivas für die Eröffnung im<br />
Gepäck hatte. Offizieller Verkaufsstart<br />
des Meriva ist der 12. Juni 2010. Michael<br />
Klaus glaubt, dass „jetzt der richtige<br />
Zeitpunkt zum Investieren ist“. Gerade<br />
Bundestagsmitglied wolfgang Bosbach durchschnitt das Band zur<br />
Eröffnung des Autotreffpunkt Gieraths. Fotos: Kernbach<br />
im Hinblick auf die derzeitige Opel-Auftragslage.<br />
Für den Insignia werden zur<br />
Zeit Produktions-Sonderschichten gefahren<br />
und rund 120.000 Bestellungen<br />
liegen europaweit derzeit für den neuen<br />
Astra vor. Der Meriva verkörpert laut<br />
Klaus die Opel-Markenwerte: Ein Auto<br />
das fährt wie ein Großer, obwohl es sehr<br />
kompakt ist. Und dann kommt ja auch<br />
noch der Ampera, der rein elektrisch<br />
fährt, in zwei Jahren auf den Markt.<br />
Die neuen Modelle Insgnia, Astra und<br />
der Newcomer Meriva sorgen laut Willy<br />
Gieraths für weitere Impulse. Deshalb<br />
will das Familienunternehmen auch<br />
2010 keinen Gang runterschalten. Die<br />
durchweg positiven Kundenreaktionen<br />
bestätigten dem Unternehmer, dass<br />
der Bau richtig war. Die neue Halle, für<br />
deren Bau, beziehungsweise Umbau,<br />
ausschließlich Firmen aus der Region<br />
beauftragt wurden, ist neuer Mittelpunkt<br />
für die Kunden. Sie bietet Platz<br />
für rund 40 Neuwagen und ein großer<br />
Infodesk steht zu Informationszwecken<br />
und Gesprächen bereit.<br />
Bereits seit 1938 ist der Familienbetrieb<br />
Gieraths Opel-Partner. Derzeit<br />
sind 100 Mitarbeiter an den zwei Standort<br />
Bergisch Gladbach und im Stadtteil<br />
Bensberg beschäftigt. Bedingt durch die<br />
Abwrackprämie hat das Opel/Chevrolet-<br />
Autohaus im vergangenen Jahr 2500<br />
Neuwagen vermarkten können. In diesem<br />
Jahr plant das Unternehmen rund<br />
1000 Neuwagen-Verkäufe.<br />
Ute Kernbach<br />
Ein Blick auf die neue Ausstelluingshalle<br />
und einem der hoffnungsträger,<br />
der neue opel Meriva.
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nicht vermeiden lassen. Plötzlich spielt die Qualität des Fahrwerks und der<br />
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_ Im Automobildesign zeichnet sich<br />
ein Trend zum höheren Glasanteil an der<br />
Karosserie ab. Das kommt den Designern<br />
gelegen. Daneben spielt die Sicherheit eine<br />
wichtige Rolle. Denn Beschädigungen an<br />
der Fahrzeugverglasung beeinträchtigen<br />
die Karosseriesteifigkeit eines Autos und<br />
somit die Sicherheit.<br />
D<br />
ie Zeiten ändern sich. Kam der<br />
VW-Käfer der 60er-Jahre noch<br />
mit knapp 1,5 Quadratmetern<br />
Gesamtglasfläche aus, so sind<br />
es bei seinem modernen Bruder<br />
New Beetle schon rund vier Quadratmeter.<br />
Doch damit ist der Zuwachs an Fensterfläche<br />
noch lange nicht ausgeschöpft.<br />
Glasflächen vermitteln dem Insassen das<br />
Gefühl von Freiraum und das einfallende<br />
Licht erzeugt eine positive Atmosphäre im<br />
Innenraum des Autos. Aus diesem Grund<br />
bauen viele Automobilhersteller Panorama-Windschutzscheiben,<br />
also Windschutzscheiben,<br />
die fließend ins Dach<br />
übergehen, sowie Panoramadächer oder<br />
komplexe Heckscheiben mit immer unterschiedlicheren<br />
Formen ein. Diese neuen<br />
Technologien eröffnen den Designern<br />
völlig neue Möglichkeiten.<br />
Neben dem Design ist auch die Sicherheit<br />
im und um das Fahrzeug ein wesentlicher<br />
Faktor. Die Automobilindustrie sieht<br />
sich daher immer stärker in der Pflicht, neben<br />
den allseits bekannten Sicherheitselementen<br />
auch die von ihr eingesetzte Automobilverglasung<br />
den neuesten Standards<br />
anzupassen. In diesem Rahmen spielt vor<br />
allen Dingen Verbundsicherheitsglas eine<br />
immer bedeutendere Rolle.<br />
Verbundsicherheitsglas<br />
besteht aus zwei Glasscheiben<br />
Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei<br />
Glasscheiben, die durch eine Kunststofffolie<br />
verbunden sind. Wenn dieses Glas<br />
zerbricht, bleiben die Splitter an der Kunst-<br />
20 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Faszination<br />
Autoglas<br />
Der Steinschlag rangiert mit über 80 Prozent<br />
an der Spitze der Schadensursachen. Nicht<br />
jeder Steinschlagschaden kann und darf<br />
repariert werden. Abhängig von Art, Ausmaß<br />
und Lage des Schadens muss laut<br />
Straßenverkehrszulassungsordnung ein<br />
Austausch erfolgen.<br />
stoffzwischenschicht haften, so dass die<br />
Glasscheibe in ihrer Struktur erhalten<br />
bleibt. Dieses Bruchverhalten ist von der<br />
Windschutzscheibe bekannt, bei der das<br />
verbundene Glas bereits seit Beginn der<br />
80er-Jahre Pflicht ist. Verbundsicherheitsglas<br />
als Rundumverglasung eingesetzt ist<br />
ein häufig unterschätztes Sicherheitselement<br />
im Fahrzeug, das die aktive und passive<br />
Sicherheit unterstützt. Im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Seitenscheiben aus<br />
Einscheibenglas bleibt eine Verbundsicherheitsglasscheibe<br />
bei Bruch in ihrer Struktur<br />
erhalten. Die einzelnen Glasfragmente<br />
haften an der Kunststoff-Zwischenschicht.<br />
Der Insassenschutz wird dadurch erhöht,<br />
da sich das Risiko bei einem Unfall teilweise<br />
oder komplett durch die Seitenscheiben<br />
hinausgeschleudert zu werden, minimiert.<br />
Da die Fahrzeugverglasung ein sicherheitsrelevantes<br />
Bauteil ist, das zur Karosseriesteifigkeit des<br />
Fahrzeugs beiträgt, ist bei einer Beschädigung der<br />
Scheibe eine unverzügliche Reparatur oder ein<br />
Austausch notwendig. Fotos: Saint-Gobain Sekurit<br />
Außerdem bietet Verbundglas Schutz gegen<br />
Einbrüche. Versuche zeigen, dass der<br />
Einbruch in ein Fahrzeug mit Verbundsicherheitsglas<br />
etwa zehn Mal mehr Zeit in<br />
Anspruch nimmt als bei einem Auto mit<br />
Einscheibenglas.<br />
Da die Fahrzeugverglasung ein sicherheitsrelevantes<br />
Bauteil ist, das zur Karosseriesteifigkeit<br />
des Fahrzeugs beiträgt und<br />
die Funktion der Airbags unterstützt, sollte<br />
bei beschädigter Scheibe unverzüglich eine<br />
Reparatur oder ein Austausch erfolgen.<br />
Selbst winzige Löcher, Kratzer oder Risse<br />
können die komplexe Struktur der Scheibe<br />
zerstören und zu einer reduzierten Steifigkeit<br />
der Karosserie führen. Zudem kann<br />
durch den Stabilitätsverlust der Scheibe<br />
auch der Beifahrerairbag an Wirkung verlieren.<br />
Wiederherstellung<br />
der Sicherheit bei<br />
einer Beschädigung<br />
Mit über 80 Prozent rangiert der Steinschlag<br />
an der Spitze der Schadensursachen.<br />
Aber nicht jeder Steinschlagschaden<br />
kann und darf repariert werden.<br />
Steinschläge können nicht repariert werden,<br />
wenn die Schadstelle größer als eine<br />
Zwei-Euro-Münze ist; der Schaden nicht<br />
mindestens zehn Zentimeter vom Rand<br />
der Windschutzscheibe entfernt ist; die<br />
Schadstelle im Sichtfeld des Fahrers liegt,<br />
das ein ein 30 Zentimeter breiter Bereich<br />
über dem Mittelpunkt des Lenkrads ist.<br />
Abhängig von Art, Ausmaß und Lage des<br />
Schadens muss laut Straßenverkehrszulassungsordnung<br />
ein Austausch erfolgen.<br />
Noch vor Jahren wurden Scheibenreparatur<br />
und Scheibenaustausch größtenteils<br />
von kleinen, regionalen Autoglasern<br />
sowie Autoglaserketten abgewickelt.<br />
Durch rückläufige Auslastung im Werkstattgeschäft<br />
greifen viele Kfz-Betriebe<br />
dieses Geschäft auf, um ihren Kunden<br />
ein komplettes Servicepaket anzubieten.<br />
Bei Fahrzeugen, die zur Reparatur in die<br />
Werkstatt kommen und eine beschädigte<br />
Scheibe aufweisen, besteht die Möglichkeit,<br />
dann das vorhandene Potenzial<br />
weiter auszuschöpfen, rät der Scheibenhersteller<br />
Saint-Gobain Sekurit. Weitere<br />
Verdienstmöglichkeiten sieht man dort<br />
in der Scheibenveredelung (zum Beispiel<br />
Folienbeschichtung) und dem Austausch<br />
von Scheibenwischern. jr.<br />
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_ Mit der Einführung verklebter Scheiben an Fahrzeugen gab es<br />
eine Entwicklung hin zu spezialisierten Werkstätten, die nur Glasreparatur<br />
und -austausch vornehmen. Bei den Kfz-Werkstätten wachsen<br />
die Bestrebungen, Anteile dieses Geschäftsfeldes zurück zu holen.<br />
M it<br />
2,69 Prozent Anteil am<br />
gesamten Pkw-Aftermarketvolumen<br />
2009<br />
von 2,03 Milliarden Euro<br />
(Endverbraucherpreise<br />
ohne Steuern) ist der Autoglasmarkt ein<br />
kleines, aber hochspezialisiertes Segment.<br />
Diese Angaben beziehen sich ausschließlich<br />
auf den Ersatzbedarfsmarkt<br />
für Autoglas (ohne Zubehör, Chemie<br />
und Lohn). Der Ersatzbedarf pro Pkw<br />
beläuft sich auf durchschnittlich 11,29<br />
Euro, wobei der Bedarf bei Pkw älter acht<br />
Jahre fast naturgemäß höher liegt (13,66<br />
Euro).<br />
Autoglas wird zum überwiegenden<br />
Teil vom Kfz-Gewerbe repariert und eingebaut.<br />
Von den Werkstätten im Händlernetz<br />
der Automobilindustrie, von freien<br />
Kfz-Werkstätten, von Karosserie- und<br />
Lackfachbetrieben und von Spezialisten,<br />
die ihr Hauptgeschäft in der Reparatur<br />
und Montage von Autoglas sehen. Die<br />
Händlernetze der Automobilindustrie<br />
sowie die freien Kfz-Werkstätten weisen<br />
zusammen rund 38.500 Betriebsstätten<br />
22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
auf. Die Anzahl der freien Karosserie-<br />
Lackierfachbetriebe beträgt rund 5000.<br />
Darüber hinaus gibt es noch rund 1700<br />
Teilefachmärkte. Wenn man davon<br />
ausgeht, dass es etwa 1000 Autoglas-<br />
Spezialisten gibt, so lässt sich allein aus<br />
dieser Verhältnismäßigkeit ableiten,<br />
dass der größte Anteil von Autoglas in<br />
dem zusammengefassten Werkstattnetz<br />
von markengebundenen und freien Kfz-<br />
Werkstätten eingebaut wird.<br />
Werkstatt oder Spezialist?<br />
Die Autoglas-Spezialisten haben seit<br />
Mitte der 80er-Jahre an Bedeutung gewonnen.<br />
Das liegt daran, dass die Ersatzverglasung<br />
seit Einführung der Verklebetechnik<br />
immer komplizierter wurde.<br />
Im Laufe der vergangenen Jahre gab es<br />
einige Bewegung im Branchenbereich<br />
Autoglas. Verglichen mit dem Stand von<br />
vor zehn Jahren hat sowohl die Zahl der<br />
Anbieter als auch die Zahl der Vermarktungssysteme<br />
zugenommen.<br />
Neben den Unternehmen, die Autoglas-Dienstleistungen<br />
regelmäßig und<br />
besonders ausloben, werden zunehmend<br />
auch branchenfremde Ketten im<br />
Autoglasmarkt aktiv. Dazu zählen A.T.U.<br />
mit 611 Betriebsstätten, pit-stop mit insgesamt<br />
363 Betriebsstätten und Vergölst<br />
mit 308 Betriebsstätten. In diesen Systemen<br />
wird Autoglas als eine unter vielen<br />
Dienstleistungen rund um die Fahrzeugreparatur<br />
angeboten. Andere Full-<br />
Service- und auch Reifen-Systeme werden<br />
zukünftig mit Sicherheit ebenfalls<br />
ihre Autoglas-Services ausbauen. Einige<br />
werden die autoglasbezogenen Arbeiten<br />
selbst ausführen, andere werden sie vergeben.<br />
Als „nur-“ Autoglas-Spezialisten<br />
gelten solche Anbieter, in deren Leistungsangebot<br />
Services rund um Autoglas entweder<br />
den alleinigen oder aber den überwiegenden<br />
Anteil an ihrem Umsatz und<br />
Marktauftritt ausmachen. Diese rund<br />
1000 Autoglasereien gruppieren sich zunehmend<br />
in Systemen.<br />
Die Player im Glasmarkt<br />
In Deutschland ist der Filialist Carglass<br />
Marktführer bei Autoglasreparatur-<br />
und -ersatz und verfügt über 260<br />
Niederlassungen. Das Netz ist nahezu<br />
Von allen Spezialisten rund um Autoglas<br />
hat es bisher nur Carglass geschafft, sich im<br />
Bewusstsein der Autofahrer wirklich zu verankern.<br />
Foto: Rinn<br />
flächendeckend, der Schwerpunkt liegt<br />
im Westen Deutschlands. Darüber hinaus<br />
werden Gebiete, die durch eigene<br />
Filialen schwächer abgedeckt sind, mit<br />
einem System von Annahmestationen<br />
ergänzt. Mit 113 Betriebsstätten gehört<br />
das Franchisesystem Novus Wintec zu<br />
den größeren Autoglasspezialisten. Eines<br />
der etabliertesten Franchisesysteme im<br />
Autoglasmarkt ist der Scheiben-Doktor.<br />
Das System existiert seit Anfang der 90er-<br />
Jahre und umfasst insgesamt 57 Betriebsstätten.<br />
Einen etwas anderen Weg als alle<br />
anderen Systeme geht KS Autoglaszentrum.<br />
Eigene Betriebe mitgerechnet umfasst<br />
das System insgesamt 194 Betriebsstätten.<br />
KS integriert ausdrücklich auch<br />
Karosseriebaufirmen und freie Mechanikwerkstätten<br />
in das System und bietet<br />
in diesen Fällen ein Shop-in-Shop System<br />
für Autoglasdienstleistungen. Das Konzept<br />
ist als „zweites Standbein“ für Werkstätten<br />
ausgelegt. Unter den Partnersystemen<br />
hat Junited Autoglas seit Anfang<br />
2004 regen Zulauf und ist auf mittlerweile<br />
185 Betriebsstätten angewachsen. Junited<br />
setzt konsequent auf die Integration<br />
von „Nur“-Autoglas-Spezialisten. Eines<br />
der Ziele von Junited besteht darin, mit<br />
Versicherern, Leasingunternehmen und<br />
Flotten Abschlüsse zu tätigen. Die Reparatursteuerung<br />
im Rahmen der Versicherungsschäden<br />
gewinnt immer stärker an<br />
Gewicht. Zu den führenden Anbietern in<br />
diesem Segment zählen die Allianz, die<br />
HUK und MotorGlass von The Innovation<br />
Group. Reiner Reparaturvermittler ist die<br />
Internetplattform „Autoglaser.de“ von<br />
Auto.net Glasinnovation GmbH. Reparaturvermittlung<br />
bedeutet: Hier werden lediglich<br />
der Reparateur und der Autofahrer<br />
über eine Plattform zusammengebracht.<br />
Dieses online-Vermittlungsportal könnte<br />
über die reine Schadenvermittlung hinaus<br />
in Richtung einer Schadensteuerungsplattform<br />
weiterentwickelt werden. Aber<br />
von all den Spezialisten rund um Autoglas
hat es bisher nur Carglass geschafft, sich<br />
im Bewusstsein der Autofahrer wirklich<br />
zu verankern.<br />
Glasgeschäft verlagert sich<br />
weg von den Spezialisten<br />
In der Praxis war und ist auch heute die<br />
Eigenmontage von Autoglas für kleinere<br />
Kfz-Werkstätten, egal ob markengebunden<br />
oder frei, kaum gewinnbringend. Zum<br />
einen kommt der Glasbruchschaden in<br />
der Werkstattpraxis zu selten vor, so dass<br />
die Anschaffung von Spezialwerkzeugen<br />
kaum wirtschaftlich ist. Zum anderen gibt<br />
es zum Teil technische Probleme, die bei<br />
weitem besser vom Spezialisten zu lösen<br />
sind, der tagtäglich mit den Materialien<br />
und den Schwierigkeiten umgeht. Aber das<br />
Glasgeschäft verlagert sich langsam aber<br />
stetig wieder weg von den Spezialisten. Die<br />
Gründe hierfür sind:<br />
- Ausweitung auf Autoglasersatz und -reparatur<br />
auf Betreiben der Autoindustrie<br />
innerhalb der Werkstattnetze der Autohersteller.<br />
- Die Teilekooperationen und der Teilegroßhandel<br />
schalten sich bei Autoglas<br />
immer stärker in die Vermarktung ein,<br />
besonders bei der Scheibenreparatur.<br />
_ Starker Verbund auch bei Glas<br />
- Die Werkstattsysteme integrieren Autoglas<br />
immer stärker in ihre Systeme.<br />
- Bei Karosserie- und Lackierfachbetrieben<br />
wächst der Druck der Versicherungswirtschaft<br />
und der Unfallmanagement-<br />
Betreiber, die Reparatur aus einer Hand<br />
durchzuführen.<br />
- Die Direktvermarktung von Autoglasdienstleistungen<br />
auf Hochfrequenzplätzen<br />
trifft nicht auf Gegenliebe der Versicherer<br />
und dürfte demzufolge seinen<br />
Zenit überschritten haben.<br />
Das Glasgeschäft soll wieder in die<br />
Kfz-Werkstätten, deshalb haben die Verbände<br />
ZDK und ZKF im vergangenen Jahr<br />
mit Autoglas plus ein System entwickelt,<br />
das die Abwicklung von Glasschäden für<br />
die Werkstätten erleichtert. Auf der anderen<br />
Seite rüstet Carglass mit Werbespots<br />
auf, um sich als Glasspezialist im<br />
Bewusstsein des Autofahrers weiter zu<br />
profilieren. Allerdings entdecken die Versicherer<br />
neben Carglass aber auch zunehmend<br />
die anderen Autoglas-Netzwerke.<br />
Je mehr Flächendeckung diese Netze<br />
erreichen, je mehr Qualitätsstandards<br />
umgesetzt werden und je einheitlicher<br />
das Pricing gegenüber den Versicherern<br />
praktiziert wird, um so besser werden<br />
sich die Autoglas-Netze neben Carglass<br />
Die europaweite Partnergemeinschaft selbstbestimmt organisierter,<br />
herstellerunabhängiger Automobilunternehmen Cars Vivendi<br />
vereint seine Markenpartner in einer freiheitlichen Markengemeinschaft,<br />
die dem Endkunden fabrikatsunabhängig qualitativ<br />
hochwertige und preisattraktive Produkte und Dienstleistungen<br />
rund um das Automobil garantiert. Laut Vorstand Paul M. Fuchs<br />
will das Cars Vivendi Autoglas-Zentrum mit Sitz in Bremen die am<br />
schnellsten wachsende Autoglas-Kette Deutschlands werden. Anhand<br />
einer Marktstudie (Benchmark) biete man beste Voraussetzungen,<br />
um am Wachstumsmarkt Autoglas aktiv eine nachhaltige<br />
Markteroberung einzuleiten, heißt es dort. Deshalb legt man dort<br />
großen Wert darauf, dass man sich von den Glas-Spezialisten ganz<br />
erheblich unterscheidet, weil die Partner und zukünftigen Verbundhändler<br />
über weiteren Zugriff auf Produkte und Dienstleistungen<br />
verfügen, über die die Autoglasstrategen nicht verfügen, wie etwa<br />
zusätzliche Einkaufsvorteile bei Ersatz- und Verschleißteilen, Zubehör<br />
und so weiter. Daher sei es wichtig, dass die Verträge dieser<br />
Franchiseunternehmen und die lange<br />
Laufzeit von bis zu fünf Jahren<br />
genauestens auf Kosten-Nutzen<br />
untersucht werden, bevor man sich<br />
festlegt. Der Cars Vivendi-Markenpartnerverbund<br />
ist nach eigener<br />
Aussage Mitglied der Kfz-Innungen<br />
in Deutschland und fordert die<br />
Autohäuser auf, gemeinsam mit<br />
den Cars Vivendi-Markenpartnern<br />
Cars Vivendi Autoglas-zentrum<br />
will die am schnellsten<br />
wachsende Autoglas-Kette<br />
Deutschlands werden.<br />
Foto: Cars Vivendi<br />
offensiv das Autoglasgeschäft anzugehen,<br />
um verlorenes Terrain zurück<br />
zu erobern. jr.<br />
www.cars-vivendi.de<br />
INFoS IN KüRzE:<br />
wolk after sales experts<br />
Die Gesellschaft befasst sich schwerpunktmäßig<br />
mit der Analyse, der Strategie- und Konzeptentwicklung<br />
und deren Umsetzung im internationalen<br />
Automotive After Sales Market. Der Gesellschaft<br />
steht ein europaweites Netzwerk von etwa 40<br />
Experten mit Aftermarket Knowhow zur Seite. Die<br />
wolk after sales expert gmbh hat aktuell die neue<br />
Studie „Werkstattsysteme“ erstellt und vermarktet<br />
den Report „Car Aftermarket Europe“. Mit dem<br />
Tool „Car Parts Calculator“ kann das Aftermarket-<br />
Volumen auch für einzelne Produkte landesspezifisch<br />
berechnet werden und bildet ein praxisnahes<br />
Vertriebssteuerungstool. Eine europäische Adress-<br />
Datenbank aller Autohäuser, System-Werkstätten<br />
und der größten IAM-Vermarkter unterstützt die<br />
Vertriebsaktivitäten.<br />
www.wolk-aftersales.com<br />
positionieren. Das System der „mobilen<br />
Autoglas-Reparatur“ mit der gebündelten<br />
Auftragsabwicklung an bestimmten<br />
Tagen in den Betrieben, wie es ATU im<br />
Speziellen praktiziert, wird für alle Ketten/Systeme<br />
zukünftig eine interessante<br />
und entwicklungsfähige Konzeptvariante<br />
bilden.<br />
Folien in Höchstqualität<br />
Helmut Wolk<br />
„Vielleicht bin ich ja<br />
morgen schon gelb<br />
oder grün ...“<br />
...schließlich kann Ihre Lieblingsfarbe<br />
mal wechseln!<br />
Immer mit der gleichen Farbe unterwegs sein, ist ja langweilig!<br />
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Autos – ganz ohne Lack! Und das Beste: der Originallack wird sogar geschützt!<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 23
technik karosserie & lack<br />
Glasklarer Durchblick<br />
_ Mit dem Gemeinschaftsprojekt „autoglas Plus“ soll<br />
das Glasgeschäft verstärkt in die Kfz-Meisterbetriebe und<br />
Karosseriefachbetriebe zurückgeholt werden.<br />
In konjunkturschwachen Zeiten ist<br />
Kreativität gefragt. Umso bemerkenswerter,<br />
dass Kfz-Betriebe und Werkstätten<br />
ihre Kunden wieder auf ihr<br />
Kerngeschäft aufmerksam machen,<br />
zu denen unbestritten auch der Austausch<br />
oder die Reparatur von Scheiben<br />
am Automobil gehört. Es versteht sich<br />
von selbst, dass sich die Werkstatt dabei<br />
auch um die Abrechnung mit der Versicherung<br />
kümmert. Eine wichtige Hilfe<br />
hierbei ist „autoglas Plus“, ein System,<br />
das sich zur neuen, starken Marke im<br />
Glasschadengeschäft des Deutschen<br />
Kfz-Gewerbes entwickelt. Bundesweit<br />
sind inzwischen mehr als 1300 Fachbetriebe<br />
Partner von „autoglas Plus“. Für<br />
dieses gemeinsame Projekt vom Zentralverband<br />
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
(ZDK), Zentralverband Karosserie-<br />
und Fahrzeugtechnik (ZKF) und der<br />
Akademie Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
(TAK) ist es gelungen, die Deutsche<br />
Automobil Treuhand (DAT) als Technologiepartner<br />
zu gewinnen. Anwender<br />
von „autoglas Plus“ haben damit Zugriff<br />
auf das SilverDAT-Kalkulationssystem<br />
als Web-Applikation und können die so<br />
erzeugten, zur elektronischen Weiterverarbeitung<br />
geeigneten Daten direkt an<br />
die meisten Versicherer übersenden. Als<br />
zusätzliche Optionen stehen den Anwendern<br />
nunmehr die Abfrage der Versiche-<br />
24 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
rungsdaten über das GDV-Netz sowie des<br />
VIN-Codes zur exakten Fahrzeugidentifizierung<br />
zur Verfügung. Dadurch wird die<br />
Bearbeitung von Glasschäden nochmals<br />
erleichtert und die Regulierung verbessert.<br />
Die Nutzung von „autoglas Plus“ ist<br />
den Innungsbetrieben des ZDK und des<br />
ZKF vorbehalten.<br />
Kompetenz und Service<br />
für das Glasgeschäft<br />
„Mit `autoglas Plus´ haben wir ein System<br />
geschaffen, mit dessen Hilfe wir das Glasgeschäft<br />
verstärkt in die Kfz-Meisterbetriebe<br />
und in die Karosseriefachbetriebe zurückholen<br />
wollen. Denn die Autofahrer setzen<br />
auf Kompetenz und Service ihres Betriebes<br />
in der Nähe und vertrauen dem Fachwissen<br />
des Meisters, den sie oft persönlich kennen.<br />
In den Betrieben sollte daher alles dafür getan<br />
werden, dass die Marke `autoglas Plus´<br />
vom Verbraucher als Kompetenz- und Qualitätszeichen<br />
der Kfz-Meisterbetriebe für<br />
die Behebung von Glasschäden wahrgenommen<br />
wird“, macht Wilhelm Hülsdonk,<br />
ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister,<br />
deutlich. Deshalb sei es wichtig,<br />
dass auch alle „autoglas Plus“-Partner das<br />
Markenzeichen in der Werbung und als<br />
Signalisation an ihren Betrieben verwenden.<br />
Denn mit „autoglas Plus“ werde der<br />
Autofahrer von seinem Kfz-Meisterbetrieb<br />
Wilhelm Hülsdonk, zDK-Vizepräsident<br />
und Bundesinnungsmeister:<br />
„Mit `autoglas Plus´ haben wir ein<br />
System geschaffen, mit dessen Hilfe<br />
wir das Glasgeschäft verstärkt in die<br />
Kfz-Meisterbetriebe und in die<br />
Karosserie-fachbetriebe zurückholen<br />
wollen.“<br />
optimal unterstützt, sobald er mit seinem<br />
Glasschaden in die Werkstatt kommt. „Das<br />
beginnt bei der Schadenaufnahme und<br />
endet beim Ausgleich der Glasrechnung<br />
durch die Versicherung. Das Konzept umfasst<br />
eine moderne Softwarelösung, eine<br />
leistungsstarke Datenbank sowie hilfreiche<br />
Informationen zum Thema Glasgeschäft.<br />
Durch die Partnerschaft mit der DAT<br />
haben wir das System deutlich aufwerten<br />
können. Die Bearbeitung von Glasschäden<br />
wird dadurch nochmals erleichtert. Mit der<br />
Software `autoglas Plus – SilverDAT inside´<br />
verfügen wir über eine Internetanwendung<br />
zur schnellen, präzisen und kostengünstigen<br />
Kalkulation von Glasschäden<br />
und zur Abrechnung mit Versicherungen“,<br />
sagt Hülsdonk.<br />
Teilnehmende Betriebe sind bundesweit<br />
an dem Markenzeichen „autoglas<br />
Plus“ zu erkennen. Alle Betriebe werden<br />
in einer Datenbank erfasst, sodass Autofahrern<br />
oder auch Versicherern ein<br />
schnelles Auffinden möglich ist. Sie erhalten<br />
Informationen und Vorschläge für<br />
Marketingmaßnahmen. Zur erfolgreichen<br />
Glasschadenbearbeitung gehört nicht nur<br />
eine moderne Software, sondern auch das<br />
passende Knowhow. So bietet die TAK in<br />
Zusammenarbeit mit den Kfz-Innungen<br />
verschiedene Info-Veranstaltungen, Vorträge<br />
und Seminare zum Thema an.<br />
Peter Rodenbüsch<br />
www.autoglasplus-partner.de<br />
Wer einen Schaden an der Frontscheibe hat,<br />
sollte schnelle und fachkundige Hilfe in<br />
seiner Kfz-Werkstatt erhalten. Fotos: zDK
technik karosserie & lack<br />
Die Kunst des Austrennens<br />
_ Mit dem Wandel vom Funktions- zum Designelement vollzieht<br />
sich auch ein Veränderungsprozess beim Reparaturweg bezüglich des<br />
Frontscheibenwechsels in der Werkstatt. Heute ist hier neben<br />
entsprechendem Werkzeug auch handwerkliches Geschick gefragt.<br />
K<br />
onnte man in der Kfz-Werkstatt<br />
vor rund 30 Jahren noch<br />
mit einem dünnen Strick die<br />
Scheibe aus dem Gummi<br />
trennen und so wieder einbauen,<br />
geht das bei den geklebten<br />
Frontscheiben heutzutage schon ein<br />
wenig problematischer her. Moderne<br />
Windschutzscheiben sind beheizbar<br />
26 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
und mit Sensoren versehen, die bei<br />
Regen, Licht und Luftfeuchtigkeit reagieren.<br />
Das macht die Sache nicht einfacher.<br />
Die PUR-Direkteinglasung führt<br />
zu starken Veränderungen im Reparaturbereich<br />
und stellt hohe Anforderungen<br />
an die Montage.<br />
Zum Austrennen geklebter Scheiben<br />
steht sicher neben dem handwerklichen<br />
Geschick das dazu verwendete Austrennwerkzeug<br />
wie etwa Fein SuperCut 1.6<br />
Automotive im Fokus. „Wegen seiner<br />
exakten und schnellen Schnitte durch<br />
Oszillationstechnik ist der SuperCut bei<br />
Autoglasern sehr beliebt. Neue Zubehörsets<br />
machen das Gerät auch in der Karosseriebearbeitung<br />
von Personenwagen,<br />
Bussen und Nutzfahrzeugen vielfältig<br />
einsetzbar“, sagt Matthias Hess, Segment<br />
Manager des Elektrowerkzeugherstellers<br />
C.&E. Fein GmbH im schwäbischen Bargau.<br />
Schnitt für Schnitt<br />
Dank präziser Schnittführung ist für<br />
das Austrennen hartverklebter Kfz-<br />
Scheiben von außen nur eine Person<br />
erforderlich, die dies in weniger als<br />
zwei Minuten erledigen kann. Zuvor<br />
gilt es jedoch, die Zier- und Abdichtleisten<br />
an der Windschutzscheibe sowie<br />
die Klippse für die Abdeckung und die<br />
Scheibenwischerarme zu entfernen.<br />
Dann wird der Innenspiegel abgenommen<br />
und vorsichtig der Sensor mit Platine<br />
herausgenommen. Um Beschädigungen<br />
durch den Austrennprozess an<br />
der Fahrzeugkarosserie zu vermeiden,<br />
sollten gefährdete Stellen abgeklebt<br />
werden, raten die Experten. Dann gilt<br />
es für das SuperCut-Elektrowerkzeug<br />
das richtige Messer auszuwählen und<br />
einzusetzen (Messer vor Gebrauch<br />
schärfen). Das Fein Profi-Set Autoglaser<br />
enthält sieben Spezialmesser für<br />
das Ausglasen von Front-, Heck- und<br />
Fein-Experte Matthias Hess schärft das Messer<br />
des mit Oszillationstechnik arbeitenden<br />
SuperCut vor dem Austrennen, setzt es an der<br />
A-Säule rechts unten an und zieht es parallel<br />
zur Scheibe durch. Fotos: Rinn<br />
Seiten-Scheiben sowie ein Schärfwerkzeug<br />
und den Schlüssel für schnellen<br />
Werkzeugwechsel in einem Koffer.<br />
Danach geht es zum eigentlichen Austrennen.<br />
Dazu wird die Maschine an<br />
der A-Säule rechts unten angesetzt,<br />
das L-Messer zwischen Scheibe und<br />
Kleber eingeführt und gleichmäßig<br />
durchgezogen, ohne zu verkanten oder<br />
zu kippen. Für den unteren Bereich verwendet<br />
Hess das U-Messer, das er mit<br />
einem Abstand von fünf bis sieben Millimeter<br />
Mindestabstand flach über die<br />
Windschutzscheibe führt, um Beschädigungen<br />
an der Karosserie zu vermeiden.<br />
Dabei weist er darauf hin, immer<br />
das Messer herauszunehmen, wenn die<br />
Maschine ausgeschaltet wird.<br />
Besondere Vorsicht gilt beim Trennen<br />
am oberen Scheibenrand, um nicht<br />
den Kabelsatz des Sensors zu beschädigen.<br />
Ist die Scheibe vollständig gelöst,<br />
kann sie herausgenommen werden.<br />
Nun werden Schmutzpartikel abgesaugt<br />
und PUR-Restkleber mit dem Fein<br />
PUR- oder Klingenschaber zurückgeschnitten.<br />
Die mit dem Kleber zu versehenden<br />
Flächen der Scheibenränder<br />
werden jetzt mit einem Entfettungstuch<br />
gereinigt, bevor der Schwarzprimer<br />
aufgetragen wird. Zwischenzeitlich<br />
wird die neue Scheibe probeweise<br />
aufgelegt und auf Passgenauigkeit mit<br />
Markierungen aus Klebeband fixiert.<br />
Nach fünfzehn Minuten Ablüftzeit des<br />
Schwarzprimers wird der PUR-Kleber<br />
mit der Akku-Kartuschenpresse aufgetragen.<br />
Die Scheibe muss nun umgehend<br />
eingesetzt werden. Nach fünf bis<br />
zehn Minuten Austrocknungszeit können<br />
die Transportsicherungen beziehungsweise<br />
Fixierungen an der Scheibe<br />
entfernt werden und der Zusammenbau<br />
kann erfolgen.<br />
Gel-Sensoren wieder<br />
sicher anschließen<br />
Dabei gilt es besonderes Augenmerk auf<br />
den Zusammenbau der Sensoroptik und<br />
dem Steuergerät im Spiegelgehäuse zu<br />
legen. Dazu merkt man PMA/Tools Division<br />
an: „Fast alle Sensoren werden über<br />
einen Haltering an der Windschutzschei-
Beim Scheibenaustausch darauf achten, dass<br />
die Kleberreste entfernt werden. Der PUR-Restkleber<br />
wird mit dem PUR- oder Klingenschaber<br />
zurückgeschnitten.<br />
be befestigt. Mit Hilfe eines flexiblen<br />
Kopplungspads – meist aus speziellen<br />
Silikonverbindungen – wird eine blasenfreie<br />
optische Anbindung an die Scheibe<br />
sichergestellt. Bei einem Scheibenaustausch<br />
werden die meisten Sensoren<br />
mit Gel-Technik durch Beschädigungen<br />
der Klebefläche jedoch unbrauchbar und<br />
müssen ersetzt werden, da das Kopplungspad<br />
für gewöhnlich nicht wieder<br />
verwendbar ist.“<br />
Zur Vorbereitung der einzubauenden Scheibe:<br />
Mit einem Entfettungstuch die Scheibenränder<br />
reinigen, dann kontinuierlich den PU-Scheibenkleber<br />
mit Schwarzprimer auftragen.<br />
Abhilfe schafft hier das PMA/Tools<br />
SensorTack-Gel in Verbindung mit der<br />
SensorTack-Heizbox. Damit kann der beschädigte<br />
Sensor auch bei Minusgraden<br />
(bis minus 15 Grad Celsius) durch Auftragen<br />
eines speziell hierfür entwickelten<br />
Gels mittels Injektionsspritze repariert<br />
werden. Eine Wasserwaage im Inneren<br />
der Box sorgt dafür, dass der Sensor für<br />
die Verarbeitung perfekt ausgerichtet<br />
werden kann. Die Heizbox kann mobil,<br />
Nach zehn Minuten Ablüftzeit wird die<br />
Scheibe aufgesetzt und fixiert. Dann erfolgt<br />
der Einbau des Sensors in den Halterahmen<br />
und Klipps für die Scheibe.<br />
wahlweise bei zwölf Volt am Zigarettenanzünder,<br />
an der Batterie oder mit 220<br />
Volt betrieben werden. Alles in allem<br />
ist der Wechsel geklebter Windschutzscheiben<br />
an modernen Fahrzeugen zwar<br />
kein Hexenwerk, aber eine Reparatur mit<br />
einem hohen Maß an Fingerspitzengefühl,<br />
Knowhow und dem richtigen Spezialwerkzeug.<br />
Jürgen Rinn<br />
Viele Lackierer<br />
finden den Farbton<br />
schneller.<br />
Die direkte Darstellung des Farbtones<br />
am Bildschirm ist eine der neuen Möglichkeiten<br />
des CRplus Programmes.<br />
Mit den Modulen Preis-, Benutzer- oder<br />
Lagerverwaltung verfügen Sie über ein<br />
praxisorientiertes und schnelles Werkstattprogramm,<br />
mit einem Zugriff auf<br />
mehr als 40.000 Farbtöne.<br />
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Spies Hecker GmbH - Horbeller Straße 17 - 50858 Köln<br />
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ems-p.com
technik karosserie & lack<br />
Damit beim Scheibenwechsel<br />
nichts schief geht<br />
_ Als Spezialist für Montageteile, Zubehör und Werkzeuge,<br />
die für einen Scheibenwechsel notwendig sind, hat man bei<br />
PMA/Tools jetzt auch Trainingsvideos für den Frontscheiben-<br />
Austausch im Programm.<br />
D as<br />
Unternehmen PMA/Tools<br />
Division mit Sitz in Willich gilt<br />
als Spezialist für alle Montageteile,<br />
Zubehör und Werkzeuge,<br />
die für einen Scheibenwechsel<br />
notwendig sind. Das dort angebotene Produktprogramm<br />
reicht von Montageteilen<br />
wie Rahmen, Leisten und Profildichtungen,<br />
Klipse, Distanzstücke und Befestiger, Universalprofile,<br />
Moos- sowie Verlegeband<br />
über Werkzeuge und Zubehör. Darunter<br />
sind Hand- und Schneidewerkzeuge, Scheibenständer<br />
und Saugheber, Ombrello<br />
Scheibenversiegelung, Austrenntechnik<br />
von Fein, Schleif- und Schneidemaschinen,<br />
Kartuschenpressen, Glasreparatursysteme<br />
sowie WIS Pro-Installationssysteme.<br />
Aber auch der Bereich Sensortechnik mit<br />
Licht- und Regensensoren, SensorTack,<br />
Nachfüll-Gel, Klebeplättchen, Lösewerkzeuge,<br />
Scheibenverklebung mit System,<br />
Ökonomische<br />
Spitzentechnik<br />
28 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
PUR-Klebstoffe in Erstausrüsterqualität,<br />
Reiniger, Aktivator und Primer spielen im<br />
Portfolio eine große Rolle. Neben dem<br />
breiten Produktprogramm bietet man<br />
weitere Serviceleistungen und etabliert<br />
sich in der PMA/Tools Division auch als<br />
Partner für Wissen. So stehen persönliche<br />
Beratung, technische Unterstützung und<br />
Schulungen auf dem Programm, um die<br />
Erfahrung sowie das Knowhow an die<br />
Kunden weiter geben zu können. Damit<br />
bei Vertrieb und Einbau der Teile auch alles<br />
klappt, wird der Fachhandel auf das Sortiment<br />
hin geschult.<br />
Trainingsvideos für den<br />
Frontscheiben-Austausch<br />
Weil der Austausch von Frontscheiben<br />
bei Fahrzeugen der neuesten Generation<br />
immer komplizierter wird, hat das<br />
Unternehmen jetzt Trainings-Videos für<br />
den Aus- und Einbau von Autoglas im<br />
Programm, die genau auf Grundlage der<br />
Herstellerangaben verdeutlichen, was bei<br />
der Windschutzscheiben-Montage zu beachten<br />
ist. Denn Regen-, Lichtsensoren,<br />
Heizung, Spurassistenten, GPS- und Radioantennen<br />
sowie adaptive Fahrlichtsysteme<br />
sind heute schon fester Bestandteil<br />
der Scheiben. Das erschwert den Ausbau<br />
erheblich und so kommt es oft zu Schäden<br />
an versteckten Kabeln und Anbauteilen.<br />
Die neuen Trainings-Videos der Autoglas-<br />
Media UG zeigen den Aus- und Einbau von<br />
Autoglas für neueste Fahrzeuge und Mar-<br />
Um Fehler beim Aus- und Einbau von Autoglas<br />
im Vorfeld zu vermeiden, sollen die Trainingsvideos<br />
für den Frontscheiben-Austausch<br />
beitragen. Foto: PMA/Tools Division<br />
®<br />
STEGO<br />
Reinigungstechnik<br />
Das Austrennen von Fahrzeug-Windschutzscheiben<br />
und die Direktverglasung durch<br />
Einkleben neuer Scheiben ist eine<br />
Wissenschaft für sich. Foto: Rinn<br />
ken mit hohen Verkaufszahlen. Auf Grundlage<br />
der Herstellerangaben wird Schritt für<br />
Schritt die Windschutzscheiben-Montage<br />
gezeigt. Auf der ersten DVD (01/2010) sind<br />
folgende Fahrzeuge abgebildet:<br />
- BMW 5er Gran Turismo ab 2009<br />
- Citroen C3 Picasso ab 2009<br />
- Mercedes E-Klasse (W212) ab 2009<br />
-Toyota IQ ab 2009<br />
Auf der nächsten DVD (02/2010) sollen<br />
die Fahrzeuge Opel Astra J (ab 2009),<br />
Peugeot 3008 (ab 2009), Subaru Legacy (ab<br />
2009) und VW Polo V (ab 2009) behandelt<br />
werden. Weitere Fahrzeuge sind laut PMA/<br />
Tools Division in Planung. DVDs werden im<br />
Einzelkauf, zum Drei-Monats-Probeabonnement<br />
oder als Zwölf-Monats-Abo sowie<br />
Einzelvideos zum Download angeboten.<br />
Neue DVDs mit je vier Fahrzeugen sollen<br />
monatlich erscheinen. jr.<br />
Infos in Kürze:<br />
PMA/Tools Division<br />
www.autoglas-media.de<br />
Als einer der größten Anbieter Europas<br />
für Montage-, Zubehörteile und<br />
Werkzeuge für die Autoglasmontage<br />
wartet die PMA/Tools Division mit<br />
kompetenten Lösungen, hoher Verfügbarkeit<br />
und individuellem Service für<br />
Autoglaser, Groß- sowie Teilehändler<br />
oder Autoglas-Hersteller auf und ist in<br />
Deutschland, Europa sowie vielen weiteren<br />
Ländern vertreten.<br />
L-TEC Lacktechnik GmbH<br />
Mittelweg 13 · D-93413 Cham<br />
Tel: +49 (0)9971-760123<br />
www.lack-technik.de
Steinschläge richtig<br />
einschätzen<br />
_ Wenn es um Steinschläge in der Windschutzscheibe geht,<br />
herrscht oftmals Unsicherheit, ob repariert oder erneuert<br />
werden soll. Eine Schablone hilft, die gesetzlichen Anforderungen<br />
zu erkennen und einzuhalten.<br />
E in<br />
Steinchen – bei voller Fahrt etwa<br />
aus dem Reifen eines vorausfahrenden<br />
Lkw mit voller Wucht an<br />
die Windschutzscheibe geschleudert<br />
– und schon ist es passiert.<br />
Ein kleines Loch hat sich in die Frontscheibe<br />
gebohrt und hinterlässt einen<br />
hässlichen Krater im Glas. Heutzutage<br />
sind Steinschlagschäden nichts Besonderes.<br />
Allerdings ist vielen Autofahrern<br />
nicht bewusst, dass eben dieser kleine<br />
Steinschlag in der Windschutzscheibe ein<br />
Ticket zum Blindflug werden kann. Nicht<br />
nur, dass jede Beschädigung der Scheibe<br />
ein so genanntes Streulicht verursacht,<br />
die für Sekundenbruchteile dem Fahrer<br />
den Durchblick verwehrt. Selbst kleine<br />
sternförmige Risse können sich schnell<br />
ausbreiten und zu irreparablen Schäden<br />
führen. Der Großteil der Steinschläge<br />
verursacht begrenzte Schäden, die für<br />
gewöhnlich repariert werden können.<br />
Die Reparatur ist allerdings an strenge<br />
Vorgaben gebunden. Die Einschlagstelle<br />
darf nicht im Fernsichtfeld des Fahrers<br />
liegen und ihr Durchmesser höchstens<br />
fünf Millimeter betragen. Risse dürfen<br />
nicht mehr als fünf Zentimeter lang sein<br />
und nicht im Randbereich der Scheibe<br />
liegen, lautet die Aussage der Dekra.<br />
Außerdem darf sich die zwischen den<br />
beiden Schichten der Verbundglasscheibe<br />
liegende Folie höchstens fünf Millimeter<br />
über den eigentlichen Schaden hinaus<br />
abgelöst haben. Das wiederum muss<br />
bekannt sein und vor allem beachtet<br />
werden.<br />
Aus diesem Grund hat man bei PMA/<br />
Tools Division eine Steinschlagschablone<br />
nach den gesetzlichen Anforderungen<br />
entwickelt, die in dieser Form wohl weltweit<br />
einmalig ist. Sie wird einfach auf<br />
die Windschutzscheibe aufgelegt. Die<br />
Markierungen zeigen an, ob sich der<br />
Steinschlag innerhalb des vorgeschriebenen<br />
Sichtfeldes befindet. Weitere<br />
Hilfsmarkierungen zeigen den Abstand<br />
zur A-Säule, die maximale Risslänge und<br />
den maximal erlaubten Kraterdurchmesser<br />
an. Die Schablone<br />
ist sowohl für Pkw als auch Lkw<br />
konzipiert. Damit kann der Monteur<br />
und vor allem auch der Kunde<br />
genau erkennen, welche Anforderungen<br />
für den Austausch<br />
oder die Reparatur der Scheibe<br />
gelten. Damit wird es für den<br />
Mitarbeiter einfacher, die nötige<br />
Rechtssicherheit im Umgang mit<br />
Steinschlägen einzuhalten. Die<br />
Markierungen der Schablone aus<br />
Plexiglas sind im Siebdruckverfahren<br />
aufgebracht. jr.<br />
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den Geldbeutel des Kunden und<br />
ist für die Werkstatt ein lukratives<br />
Geschäft. Klarer Durchblick Schritt<br />
für Schritt geht aber nur, wenn<br />
die Reparatur den gesetzlichen<br />
Anforderungen entspricht.<br />
Foto: pma-tools<br />
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_ Seit Jahresanfang ist der neue<br />
AZT Bumpertest beim GDV als<br />
Testverfahren ergänzend zum<br />
Typklasseneinstufungstest in<br />
Deutschland Pflicht. Ziel des neuen<br />
Tests ist es, die Kompatibilität der<br />
Stoßfänger zu gewährleisten und<br />
Fahrzeugschäden bei typischen<br />
Auffahrunfällen zu reduzieren.<br />
D<br />
as Typklassensystem lebt, es ist<br />
ein lebendiges System“, führte<br />
Dr. Jürgen Redlich, der beim<br />
Gesamtverband der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft (GDV)<br />
für die Typklassenprüfung zuständig ist,<br />
bei der Vorstellung des neuen AZT Bumpertest<br />
im Allianz-Zentrum für Technik<br />
aus und merkte an: „Die Einstufungen<br />
von über 20.000 Fahrzeugen werden<br />
30 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
jährlich auf Basis realer Schadenkosten<br />
der Versicherer überprüft.“ Die Einstufungsverfahren<br />
sollen die Automobilhersteller<br />
dazu bewegen, ihre Fahrzeuge so<br />
zu konstruieren, dass Reparaturen nach<br />
Unfällen möglichst reparaturfreundlich,<br />
also kostengünstig erfolgen können.<br />
Bereits in den 80er-Jahren entwickelte<br />
das Allianz-Zentrum für Technik (AZT)<br />
einen Crashreparaturtest mit dem Ziel,<br />
die Schäden am Fahrzeug bei Auffahrunfällen<br />
zu verringern. Dieser Test bildet<br />
bis heute für die Versicherungen die<br />
Grundlage für die Typklasseneinstufung.<br />
Denn Grundlage für die Versicherungseinstufung<br />
neuer Fahrzeugmodelle ist<br />
gutes Deformationsverhalten, was sich<br />
wiederum in der Versicherungsklasse<br />
der Fahrzeuge bemerkbar macht. Da sich<br />
die meisten Auffahrunfälle im Stadtverkehr<br />
bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />
ereignen, sind Fahrzeugbeschädigungen<br />
im Front- und Heckbereich die Folge. Hier<br />
trifft es zuerst den Stoßfänger, der heutzutage<br />
aus Kunststoff gefertigt wird.<br />
Noch wenige Millisekunden trennen das<br />
zu crashende Fahrzeug von der Barriere...<br />
…dann wird das Resultat des<br />
AZT-Bumpertests ersichtlich.<br />
Foto: Allianz<br />
Auf den ersten Blick meist kaum ersichtlich,<br />
entstehen schon bei einer leichten<br />
Kollision erhebliche Reparaturaufwendungen,<br />
insbesondere, wenn die beiden<br />
Stoßfänger der kollidierenden Autos sich<br />
nicht treffen. Warum? Weil Stoßfängersysteme<br />
beim Bagatellunfall ihre Wirkung<br />
entfalten und die Kollisionsenergie<br />
aufnehmen müssen, ohne teure Bauteile<br />
zu beschädigen. Das wiederum können<br />
sie nur, wenn sie an beiden Fahrzeugen<br />
in gleicher Höhe angebracht sind. Ein<br />
ausreichender Schutz ist also nur dann<br />
gewährleistet, wenn die Stoßfänger<br />
beider Fahrzeuge kompatibel sind. Zu<br />
schmale und zu tief oder zu hoch angebrachte<br />
Querträger können dazu führen,<br />
dass sich die Stoßfänger nicht treffen und<br />
in die weichen Strukturen des Fahrzeugs<br />
abrutschen. Dann werden die Reparaturkosten<br />
zwei- bis dreimal höher sein als<br />
bei Fahrzeugen, deren Stoßfänger sich<br />
treffen und die Aufprallenergie wie vorgesehen<br />
aufnehmen.<br />
Stoßfänger müssen<br />
sich beim Unfall treffen<br />
Bereits vor drei Jahren stellte man im<br />
AZT einen so genannten Bumpertest<br />
vor, der zu Jahresanfang für alle neu<br />
auf den Markt kommenden Fahrzeuge<br />
zusätzlich zu dem üblichen Typklasseneinstufungstest<br />
verbindlich ist. Je nach<br />
Ergebnis könne sich die Versicherungseinstufung<br />
um bis zu zwei Klassen verändern,<br />
versichert man beim AZT und<br />
GDV unisono. „Mit dem AZT-Crashreparaturtest<br />
ist die Grundlage geschaffen,<br />
ein gutes Deformationsverhalten durchzusetzen.<br />
Unser Ziel muss es sein, dass<br />
sich die Stoßfänger beider Fahrzeuge bei<br />
einem Unfall treffen und ein Abgleiten<br />
Der Audi Q5 bestand den Bumbertest auf<br />
Anhieb und machte eine gute Figur mit nur<br />
leichten Beschädigungen.
Das Crahmanagement am Audi Q5<br />
funktioniert, lediglich Crashbox und<br />
Stoßfänger sind am Probanten leicht<br />
beschädigt.<br />
in die Fahrzeugstruktur verhindert wird“,<br />
erklärt Dr. Christoph Lauterwasser, Leiter<br />
des Allianz-Zentrum für Technik. Denn<br />
eine unzureichende Energieaufnahme<br />
der Stoßfänger mittels zu geringer Überdeckung<br />
bewirkt ein ungünstiges Abrutschen<br />
in der Kollisionsphase, was zu<br />
Beschädigungen weiterer Fahrzeugteile,<br />
wie etwa des Klimakondensators bei<br />
einem Frontschaden, führen kann. Bei<br />
diesem ungünstigen Reparaturverhalten<br />
rechnet man bei der Allianz-Versicherung<br />
mit Instandsetzungskosten von 2773<br />
Euro. Treffen sich jedoch die Stoßfänger<br />
beim Crash, wird das Abrutschen in der<br />
Kollisionsphase vermieden und keine<br />
weiteren Teile in Mitleidenschaft gezogen.<br />
In einem solchen Falle käme die Asssekuranz<br />
auf eine Schadensumme von<br />
nur 751 Euro.<br />
Seit Jahresanfang ist der<br />
Bumpertest scharf geschaltet<br />
Der neue AZT-Stoßfängertest wurde zusammen<br />
mit einer internationalen Arbeitsgruppe<br />
des RCAR unter der Federführung<br />
des AZT entwickelt und wird künftig international<br />
auch unter dem Namen RCAR<br />
Bumper Test eingesetzt. Das Testverfahren<br />
ist seit 1. Januar 2010 in Deutschland Bestandteil<br />
der Versicherungseinstufung und<br />
ergänzt den als Grundlage geltenden RCAR<br />
10° Strukturtest. Dazu wird das Fahrzeug<br />
mit zehn Stundenkilometern plusminus<br />
0,5 Stundenkilometer sowohl vorwärts<br />
als auch rückwärts an eine feste Stoßfängerbarriere<br />
mit energieabsorbierendem<br />
Kunststoffelement gefahren, die der Form<br />
eines typischen Stoßfängers entspricht.<br />
Bei einem Auto-Auto-Crash käme das einer<br />
Aufprallgeschwindigkeit von Tempo<br />
18 gleich. Wird der Bumpertest vorn oder<br />
hinten nicht bestanden, erfolgt die Anpassung<br />
der Ergebnisse um eine Typenklasse.<br />
Entsprechen die Ergebnisse vorne und hinten<br />
nicht den Anforderungen, sind gleich<br />
zwei Typenklassen fällig. Die Kaskoklassen<br />
spielen bekanntlich eine Hauptrolle in der<br />
Betrachtung der Unterhaltskosten eines<br />
Autos, denn die Versicherungsbeiträge<br />
sind ein wichtiger Bestandteil der Betriebskosten.<br />
Das wird sich in der künftigen<br />
Entwicklung neuer Autos auswirken, Fahrzeuge<br />
nicht nur auf die genormten Crashanforderungen,<br />
sondern auf das reale<br />
Unfallgeschehen optimal auszulegen. Eine<br />
solche Entwicklung gelingt nur durch den<br />
Einsatz innovativer Techniken und durch<br />
die sorgfältige Abstimmung aller betroffen<br />
Bauteile wie Querträger, Crashboxen,<br />
Fahrzeugstruktur und fußgängerschutzrelevante<br />
Komponenten. Daraus resultieren<br />
dann letztendlich die Minimierung der<br />
Reparaturkosten bei Unfallschäden und<br />
niedrige Versicherungskosten.<br />
Jürgen Rinn<br />
Der neue AZT-Stoßfängertest wird künftig<br />
international auch unter dem Namen RCAR<br />
Bumper Test eingesetzt. Hier werden die geometrischen<br />
Bedingungen (relevante Überdeckung<br />
der Querträger-Barriere 75 Millimeter<br />
oder Querträgerhöhe 100 Millimeter) demonstriert.<br />
Fotos: Rinn<br />
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Reparatur mit Karosserieteilen<br />
von Prasco: Vorher (unten) und nachher,<br />
kein Unterschied erkennbar.<br />
Pass(t) genau<br />
_ Qualität steht bei Prasco an<br />
vorderster Stelle. Deshalb werden<br />
die Karosserieteile der Produktlinie<br />
Greenline weltweit von verschiedenen<br />
unabhängigen Prüfungsunternehmen<br />
auf ihre Qualität hin<br />
getestet. Wir konnten uns bei einer<br />
Anbauprobe überzeugen, dass man<br />
damit auf dem richtigen Weg ist.<br />
P<br />
asst, wackelt und hat Luft, so<br />
oder ähnlich war wohl der erste<br />
Gedanke in der Kfz-Werkstatt,<br />
wenn man früher einen Kotflügel,<br />
eine Motorhaube oder<br />
einen Stoßfänger aus dem freien Teilemarkt<br />
verbauen sollte. Das dürfte<br />
längst der Vergangenheit angehören,<br />
denn mittlerweile ist der Qualitätsanspruch<br />
der dort aktiven Anbieter<br />
an ihre Teile enorm gestiegen. Die<br />
angebotenen Teile werden entweder<br />
eigenen Qualitätsnormen oder denen<br />
von Prüforganisationen unterworfen<br />
und zertifiziert.<br />
Bei Prasco, wo man seit 20 Jahren<br />
erfolgreich den deutschen und europäischen<br />
Markt mit Karosserieteilen, wie<br />
Kotflügel, Motorhauben und Stoßstangen<br />
versorgt, werden die wichtigsten<br />
Karosserieteile seit mehreren Jahren<br />
vom TÜV in allen Punkten, vor allem aber<br />
in der Passform und Materialgüte, getestet.<br />
Die permanente Erweiterung des<br />
Produktsortiments und die stark gestiegenen<br />
Anforderungen an die Qualität der<br />
Ersatzteile machten diesen Schritt unumgänglich.<br />
Deshalb wurde die Produktlinie<br />
mit dem Namen “Greenline” ins Leben<br />
32 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Die Spaltmaße an der nachträglich<br />
eingebauten Motorhaube stimmen<br />
mit denen aus der Serie überein.<br />
gerufen, wobei ausgewählte Karosserieteile<br />
weltweit von verschiedenen unabhängigen<br />
Prüfunternehmen (wie zum<br />
Beispiel TÜV-Rheinland, Thatcham, CAPA<br />
und MQVP) auf ihre Qualität hin getestet<br />
und zertifiziert werden. Prüfkriterien sind<br />
dabei Passform, Montagefähigkeit und<br />
Materialqualität im Bezug zum Originalteil.<br />
Zusätzlich nimmt man Anbauproben<br />
an nicht verunfallten Fahrzeugen vor, um<br />
den Kunden eine Gewährleistung über<br />
die Qualität der Teile geben zu können.<br />
Greenline – geprüfte<br />
Qualitätsteile<br />
„Alle Teile werden vor der Serienfertigung<br />
einer Montageprüfung unterzogen.<br />
Der Anbau der Teile sowie das<br />
Saubere Übergänge bei den Spalten von<br />
Stoßfänger zu Kotflügel…<br />
…und vom Scheinwerfer<br />
zur neuen Motorhaube...<br />
Auch der Einbau der ursprünglichen<br />
Ziergitter am Stoßfänger und der<br />
Motorhaube passt problemlos.<br />
Endresultat entsprechen dem vergleichbaren<br />
Originalteil. Während der<br />
Produktion werden regelmäßig stichprobenweise<br />
Qualitäts- und Anbauprüfungen<br />
vorgenommen. Desweiteren<br />
führt der TÜV-Rheinland Materialtests<br />
durch.<br />
Auch die Produktionsstätten werden<br />
von den verschiedenen Zertifizierungsunternehmen<br />
geprüft und die Produktionsabläufe<br />
getestet,“ macht der stellvertretende<br />
Geschäftsführer Ludwig<br />
Sing deutlich und führt weiter aus: „Bei<br />
einem Anbautest sind immer ein TÜV-<br />
Prüfingenieur, ein Ingenieur des Herstellers,<br />
also TYG, und unser Servicemeister<br />
Markus Salewski dabei. Die Montage<br />
erfolgt genau nach Herstellervorgaben<br />
und anschließend werden Einbauzeit,<br />
Spaltmaße und die Passgenauigkeit kontrolliert.“<br />
Seit vier Jahren erfolgt bereits die<br />
Zertifizierung der Greenline-Teile durch<br />
den TÜV – mittlerweile an die 500 Teile.<br />
Dass es sich dabei aber nicht allein um<br />
die Anforderungen für den problemlosen<br />
Anbau handelt, macht Sing daran fest,<br />
dass ja im Zuge der Zertifizierung auch<br />
die Produktionsstätten sowie der Produktionsablauf<br />
kontrolliert und fortlaufende<br />
Qualitätskontrollen durchgeführt<br />
werden.<br />
Die Qualitätssicherung der Produktlinien<br />
wird in allen Bereichen dokumentiert.<br />
In Labortests erfolgen Ma-<br />
…und alles in allem eine passgenaue<br />
Reparatur. Fotos: Rinn
terialprüfungen, Blechteile werden auf<br />
Korrosionsbeständigkeit sowie Lackierfähigkeit<br />
geprüft und auch die Materialgüte<br />
wird unter die Lupe genommen. Last<br />
but not least steht die Qualität der Verpackung<br />
auf der Prüfagenda. Anbauprüfungen,<br />
wie eingangs beschrieben, erfolgen<br />
europaweit an nicht verunfallten<br />
Fahrzeugen vor Ort. Dabei spielt auch die<br />
Einbauzeit der Teile eine große Rolle, die<br />
im Vergleich zur Montage eines OE-Teils<br />
gesetzt wird.<br />
Montageprüfung<br />
in der Werkstatt<br />
Dass dies alles Früchte trägt, davon<br />
konnten wir uns vor Ort in einer Werkstatt<br />
in Bönen überzeugen. An einem<br />
Opel Astra H, Baujahr 2009, wurde vom<br />
Servicetechniker Markus Salewski der<br />
Vorderwagen – bestehend aus Motorhaube<br />
und kompletten Stoßfänger –<br />
abmontiert und Anbauteile von Prasco<br />
montiert. Dabei gab es keine Unterschiede<br />
bei den Einbauzeiten wie auch<br />
der Passgenauigkeit gegenüber einer<br />
Montage mit OE-Teilen.<br />
Wenn’s mal richtig kracht.<br />
Mit dem DEKRA Schadengutachten sind Sie auf der sicheren Seite.<br />
Ihr neutraler Partner im Schadenfall.<br />
Die Spaltmaße passten und auch die<br />
beiden Ziergitter aus der Serie ließen sich<br />
problemlos einsetzen und befestigen. Allerdings<br />
fällt zur Freude des Kunden bei<br />
der Rechnungslegung für eine solche Re-<br />
Auf die Spezialisten von DEKRA ist Verlass – in jedem Fall. Jährlich erstellen wir über eine Million<br />
Schadengutachten, Sondergutachten und unfallanalytische Gutachten. Und das in ganz Europa.<br />
Mit unseren Services rund um die Schadenbeurteilung bieten wir Ihnen ein Höchstmaß an Sicherheit<br />
und Qualität – von der Ermittlung der Schadenhöhe und -ursache bis hin zur Beweissicherung und<br />
Dokumentation von Wertveränderungen.<br />
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Markus Salewski ist bei Prasco für den Kundenservice und die technische Hotline verantwortlich.<br />
Er begleitet auch die Anbauprüfungen bei den Zertifizierungen und steht bei Fragen zum Anbau<br />
oder zum Ersatzteil selbst bereit.<br />
paratur der Teilepreis wesentlich geringer<br />
gegenüber den OE-Teilen aus – und<br />
das bei gleicher Qualität.<br />
Jürgen Rinn
technik karosserie & lack<br />
D as<br />
Beheben von Karosserieschäden<br />
nach der klassischen<br />
Art hat seinen Preis. Daran<br />
wird sich in Zukunft nichts<br />
ändern. Das ist zum einen<br />
den immer hochwertigeren Stählen<br />
und Materialien an neuen Automobilen<br />
geschuldet. Zum anderen sind moderne<br />
Fahrzeuge inzwischen mit einer stetig<br />
wachsenden Anzahl von Sensoren<br />
bestückt, die innerhalb der Karosserie<br />
positioniert und unter anderem auch<br />
auf Crashs reagieren. Daher ist die klassische<br />
Reparaturmethode teilweise<br />
34 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Wenn der<br />
„Dellendoktor“<br />
kommt<br />
_ Ausbeulen ohne Lackieren ist eine Methode, die Spezialisten<br />
bereits seit Jahren anwenden. Auch die Kfz-Werkstätten sollten sich<br />
darauf einstellen, um mit dieser kostengünstigen Methode ihren<br />
Kunden mehr Service anbieten zu können.<br />
Selbst an schwer zugänglichen Stellen sind<br />
die Profis inzwischen erfolgreich. Mit Hilfe der<br />
Hebelkraft drückt der Dellendoktor eine Delle<br />
aus der Motorhaube. Foto: fix-a-ding<br />
nur noch mit erheblichem Aufwand an<br />
hochwertigen und damit teuren Spezialwerkzeugen<br />
durchzuführen, was fast<br />
zwangsläufig die Reparaturkosten in die<br />
Höhe treibt. Eine Alternative zur herkömmlichen<br />
Reparatur bildet daher die<br />
„sanfte Reparaturmethode“, die allerdings<br />
nur eingeschränkt angewendet<br />
werden kann. So zum Beispiel zum<br />
Beseitigen von Dellen oder Beulen ohne<br />
Schleifen und Lackieren. Dies sieht auch<br />
der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik<br />
(ZKF) so. „Für den Bereich<br />
Spot- und Smart-Repair erwarten wir<br />
eine stärkere Professionalisierung. Spot-<br />
Repair als Form des Dellendrückens und<br />
Smart-Repair als das Anbieten kleinerer<br />
Reparaturen im Innen- und Außenbereich<br />
des Fahrzeuges sind Marktnischen,<br />
die zur Kundenbindung genutzt werden<br />
sollten“, ist der Präsident des ZKF, Friedrich<br />
Nagel, überzeugt. Ähnlich sieht man<br />
es auch bei der fix-a-ding AG aus Aarburg<br />
in der Schweiz. Demnach ist die sanfte Art<br />
des Ausbeulens „ein Zusatzgeschäft und<br />
ein ideales Kundenbindungsinstrument“.<br />
Zudem lassen sich Gebrauchtwagen mit<br />
dieser Technik preiswert herrichten.<br />
Bis zur Hälfte günstiger<br />
So weiß man bei fix-a-ding, dass die Beseitigung<br />
von kleinen Parkremplern nach<br />
der „sanften Methode“ (ohne Lackierung)<br />
um bis zu 50 Prozent günstiger ist als die<br />
Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Geduld<br />
sind bei der sanften Reparaturmethode<br />
erforderlich. Danach ist die Delle selbst<br />
bei bester Beleuchtung nicht mehr zu sehen.<br />
Foto: Dellen Straubinger<br />
Immer mehr Werkstätten erkennen<br />
inzwischen die Vorteile der<br />
Reparaturmethode Ausbeulen<br />
ohne Lackieren.<br />
herkömmliche Reparatur. Dies trifft auch<br />
auf das Beseitigen von Hagelschäden zu,<br />
da der Lack in den seltensten Fällen beschädigt<br />
ist. Allerdings empfiehlt das Unternehmen,<br />
genau hinzuschauen. „Wenn<br />
sich das Dellendrücken über drei oder<br />
mehr Stunden hinzieht und am Ende<br />
mehr als 500 Euro kostet, ist ein neues<br />
Teil oder eine konventionelle Reparatur<br />
mit Lackaufbau günstiger“, sagt Markus<br />
Erzinger, Geschäftsführer bei fix-a-ding.<br />
„Ausgebildete Dellendrücker merken<br />
nach spätestens 15 Minuten, ob ein<br />
Schaden auf die sanfte Tour zu reparieren<br />
ist oder nicht. Insbesondere Werkstätten<br />
mit eigener Lackiererei reparieren häufig<br />
konventionell, das heißt mit komplettem<br />
Lackaufbau. Dabei ist das lackschadenfreie<br />
Ausbeulen ein lukrativer Geschäftszweig“,<br />
sagt Erzinger. Die sanfte Reparaturmethode<br />
akzeptieren inzwischen<br />
Fahrzeughersteller, Versicherungen und<br />
Sachverständige. Volkswagen sei einer<br />
der ersten Hersteller, die diese Art der<br />
Schadensbehebung als vollwertige Karosseriereparatur<br />
anerkannt hätten, erinnert<br />
sich Erzinger.<br />
Der „Dellenpapst“<br />
Immer mehr Werkstätten erkennen<br />
inzwischen die Vorteile der Reparaturmethode<br />
und suchen daher Mittel und<br />
Wege, ihre Mitarbeiter darin auszubilden.<br />
Ein gefragter Partner ist hierbei<br />
Dellen Straubinger in Simbach. Heinrich<br />
Straubinger, Geschäftsführer von Dellen<br />
Straubinger, beschäftigt sich schon seit<br />
25 Jahren mit der Technik. Inzwischen<br />
bietet Straubinger Schulungen und Fortbildungskurse<br />
an, um die Teilnehmer in<br />
die Geheimnisse der sanften Ausbeul-
technik einzuführen. „Herausdrücken<br />
lassen sich Dellen bis zu einem Durchmesser<br />
von 50 Millimetern, gleiches gilt<br />
für Beulen“, erklärt Straubinger. Und der<br />
in der Branche als „Dellenpapst“ bekannte<br />
Techniker fährt fort: „Die Delle darf<br />
keine scharfe Kante haben und der Lack<br />
muss unbeschädigt sein“. Brisant ist laut<br />
Straubinger allerdings die Beurteilung<br />
der Arbeitsqualität. Nicht nur der Anspruch,<br />
es mit jeder Delle aufnehmen zu<br />
können, spornt den Niederbayern an. In<br />
gleichem Maße kommt es ihm darauf an,<br />
mit modellspezifischen Hebeln auch an<br />
schwierigen Bauteilen, wie einem Schiebedachkasten<br />
oder in Fensterkantenbereichen<br />
von Türen, wirtschaftlich zu arbeiten.<br />
Auch neue Materialien erfordern<br />
angepasste Werkzeuge. So entstanden<br />
in Straubingers Werkstatt neben paten-<br />
Friedrich Nagel<br />
ist Präsident des<br />
Zentralverband<br />
Karosserie- und<br />
Fahrzeugtechnik (ZKF)<br />
und Inhaber einer<br />
Karosserie- und<br />
Lackierwerkstatt in<br />
Offenbach. Foto: ZKF<br />
Stärkere Professionalisierung<br />
ist gefordert<br />
Kleine Dellen und Beulen an der Karosserie werden immer<br />
häufiger durch Fachwerkstätten behoben, die sich auf diese<br />
Reparaturmethode spezialisiert haben. Wie der Zentralverband<br />
Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) dazu steht, erläutert<br />
ZKF-Präsident Friedrich Nagel: „Die Karosserie-Reparatur- und<br />
Lackier-Branche wird sich in den nächsten Jahren verändern.<br />
Wir haben bereits Spezialisten zum Beispiel im Bereich Autoglas<br />
und der Fahrzeugaufbereitung. Auch für den Bereich Spot- und<br />
Smart-Repair erwarten wir eine stärkere Professionalisierung<br />
von hierzu geeigneten Betrieben. Spot-Repair als Form des<br />
Dellendrückens und Smart-Repair als das Anbieten kleinerer<br />
Reparaturen im Innen- und Außenbereich des Fahrzeuges, sind<br />
Marktnischen, die zur Kundenbindung genutzt werden können.<br />
Geeignet sind hierzu jedoch nur Betriebe mit gut ausgebildeten<br />
und geübten Mitarbeitern. Spot- und Smart-Repair können jedoch<br />
eine konventionelle Reparatur nicht ersetzen. Gerade darin sehe<br />
ich ein Problem: Der Kunde wird in vielen Fällen nicht erkennen<br />
können, ob es sich um einen Schaden handelt, der mit Spot- oder<br />
Smart-Repair zu beseitigen ist oder eine größere Reparaturarbeit<br />
umfasst. Der Reparaturbetrieb muss deshalb in der Lage sein, jede<br />
Art von Reparaturen anzubieten.<br />
Zur selbstständigen Berufsausübung vertritt der ZKF eine klare<br />
Position: Spot- und Smart-Repairmethoden werden zwar in<br />
Schnelllehrgängen innerhalb weniger Wochen angeboten, damit<br />
ist man aber noch lange kein Fachmann. Denn je nach Art und<br />
Schwere des Schadens muss die passende Reparaturmethode zum<br />
Einsatz kommen. Aus diesem Grund sprechen wir uns klar dafür<br />
aus, dass nur Kfz- und Karosserie-Fachbetriebe die Berechtigung<br />
zur selbstständigen Gewerbeausübung haben dürfen. Dies gilt<br />
umso eher, je mehr neue Materialien und Verbundwerkstoffe zum<br />
Einsatz kommen, deren Materialeigenschaften und Reparaturmöglichkeiten<br />
der Karosserie-Fachmann beherrschen muss. Spot- und<br />
Smart-Repair stoßen hierbei sehr schnell an ihre Grenzen.“ pero<br />
tierten Profisets aus speziellem<br />
Federstahl mit<br />
besonderer Oberflächengüte<br />
ganz neue Werkzeuglinien.<br />
Insbesondere<br />
der verstärkte Einsatz<br />
von Aluminium im Fahrzeugbau<br />
erforderte<br />
dies, weil es vor allem<br />
im schlecht zugänglichen und oft nicht<br />
sichtbaren Bereich leicht zu Beschädigungen<br />
der Blechinnenseiten durch die<br />
blanken Stahlhebel kam, heißt es dort.<br />
Dellen „ausmassieren” mit der<br />
freidrehbaren Teflonkugel<br />
Zu den Neuentwicklungen von Straubinger<br />
zählt eine kugelgelagerte Teflonrolle<br />
„Roller Ball”. Dieser Roller-Aufsatz<br />
optimiert insbesondere das Wiederherstellen<br />
von Kanten in Karosserieteilen.<br />
Das Werkzeug wird entlang der „Falte”<br />
auf der Rückseite der Delle gezogen. So<br />
kann selbst in besonders schwierigen Bereichen<br />
die Ursprungsform schnell und<br />
präzise ohne zeitaufwändiges Aus- und<br />
Einbauen wiederhergestellt werden.<br />
Peter Rodenbüsch<br />
„Dellendrücken ist ein lukratives<br />
Geschäft“, weiß Markus Erzinger,<br />
Geschäftsführer bei fix-a-ding.<br />
Foto: Rodenbüsch<br />
Markus Erzinger,<br />
Geschäftsführer fix-a-ding:<br />
„Der Ausbeulmarkt wächst seit einigen<br />
Jahren kontinuierlich, zum einen wegen<br />
der generell steigenden Anzahl an Fahrzeugen,<br />
zum anderen wegen der zunehmenden<br />
Zahl von geleasten, beziehungsweise<br />
finanzierten Fahrzeugen. Diese<br />
müssen in tadellosem Zustand gehalten<br />
werden, weshalb eine Reparatur unumgänglich<br />
ist. Außerdem sind die Smart-<br />
Repair-Methoden generell als Mittel zur<br />
Kundengewinnung und Kundenbindung<br />
im Trend. Auf diesen Zug springen mehr<br />
und mehr Werkstätten auf. Auch fixa-ding<br />
ist bundesweit auf Abruf, nicht<br />
mit fixen Niederlassungen, sondern<br />
vor allem mit mobilen Dellendrückern<br />
aus dem eigenen Netzwerk während<br />
der Hagelsaison unterwegs. Unsere<br />
weit verzweigten Kontakte und Partner<br />
erlauben uns, praktisch am Tag nach<br />
einem Hagelereignis vor Ort zu sein und<br />
betroffene Autohäuser und Werkstätten<br />
mit Technikern oder organisatorisch zu<br />
unterstützen.“ pero<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 35
technik karosserie & lack<br />
Auf die sanfte Tour<br />
_ Die sanfte Reparatur-Methode ist auf dem Vormarsch, sowohl<br />
beim Karosseriewerkstoff Stahl wie auch Aluminium. Leichte Dellen<br />
werden von Karosseriespezialisten heute mit speziellem Werkzeug<br />
wieder herausgezogen, ohne dass die eingebeulte Partie<br />
anschließend lackiert werden muss.<br />
S anfte<br />
Reparaturmethoden werden<br />
nicht nur an klassischen Stahlkarosserien,<br />
sondern inzwischen auch an<br />
Leichtmetall-Karosserien mit angewandt.<br />
So verwendet zum Beispiel<br />
die Carbon GmbH mit Sitz in Eigeltingen-<br />
Heudorf das Ausbeulsystem Miracle und<br />
hat die Methode weiterentwickelt. Bei<br />
dieser Reparaturmethode werden keine<br />
Neuteile verbaut. Die zu bearbeitenden<br />
Teile werden behutsam rückverformt.<br />
Das Verfahren eignet sich für Arbeiten der<br />
Außenhaut-Instandsetzung – vom kleinen<br />
Parkrempler bis zu großflächigen Schäden<br />
an Seitenwand oder Schweller. „Miracle<br />
Alu-Repair, also Ausbeulen ohne Lackieren,<br />
ist sozusagen die Fortsetzung der bereits<br />
seit den 90er-Jahren angewendeten Klebetechnik,<br />
die zum Ausziehen der eingedrückten<br />
Karosserieteile eingesetzt werden,<br />
dort allerdings nur bei Hagelschäden oder<br />
kleinen Parkschäden. Je nach Schadensbild<br />
lassen sich mit der Klebetechnik etwa 80<br />
36 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Prozent der Deformation bereits im ersten<br />
Zug beseitigen. Dies reduziert den Aufwand<br />
in der Lackvorbereitung erheblich“,<br />
erläutert Siegbert Müller, Geschäftsführer<br />
der Carbon GmbH.<br />
Zum Ausziehen werden Pads auf<br />
die Schadstelle geklebt. Aufgrund ihrer<br />
konvexen und konkaven Auflageflächen<br />
lassen sie sich einzeln oder in Reihe in<br />
beliebiger Länge flexibel platzieren. Die<br />
Kunststoffpads sind mit je drei Zughaken<br />
und eine verzahnte Rückseite ausgestattet,<br />
um dem Spezialkleber ausreichend<br />
Halt zu bieten. „Jetzt ist Gefühl verlangt“,<br />
sagt Müller. „Wird zu viel Kraft eingesetzt,<br />
reißen die Klebepads ab oder die Delle<br />
wird überzogen. Anschließend werden die<br />
Pads mit einigen Tropfen eines Spezialreinigers<br />
abgelöst und die restlichen Arbeiten<br />
können fortgeführt werden.“ Die Carbon<br />
GmbH bietet neben dem Reparatur-Set<br />
auch Schulungen und Arbeitsunterlagen<br />
an. „Mit dem AluRepair-System erhält der<br />
Anwender alles, was<br />
zur fachgerechten<br />
Instandsetzung von<br />
Aluminiumteilen erforderlich<br />
ist“, sagt<br />
Müller. Dazu gehört<br />
auch ein MA-6-Aluminium-Schweißgerät,<br />
die Schweißpistole<br />
zum Aufschweißen<br />
der Bits mit spezieller<br />
Aufnahme, der Gerätewagen,<br />
Alu-Bits,<br />
ein Schlauchpaket,<br />
verschiedenes Zubehör<br />
und eine ausführlicheBedienungsanleitung.<br />
Mit Miracle-Zuggeräten werden die<br />
Beulen aus dem Blech herausgezogen.<br />
Fotos: Miracle<br />
Zunächst werden die Pads auf der Schadstelle<br />
sorgfältig aufgeklebt. Nach der Trockenphase<br />
wird das Hebelwerkzeug aufgesetzt, um den<br />
eingedrückten Teilbereich vorsichtig<br />
herauszuziehen. Inzwischen gibt es über 800<br />
Miracle-Partnerbetriebe, die die Klebetechnik<br />
anwenden.<br />
Die Zeitersparnis bei der Miracle-Methode<br />
ist enorm, denn die bei klassischen<br />
Karosseriereparaturen erforderlichen<br />
Aus- und Einbauarbeiten fallen weg.<br />
Zudem werden Schäden gerade auch an<br />
alten Fahrzeugen reparierbar, deren Instandsetzung<br />
auf konventionellem Weg<br />
unwirtschaftlich wäre. Und vor allen Dingen<br />
bleibt ein oft folgenschwerer massiver<br />
Eingriff in die Karosseriestruktur<br />
erspart, der nicht nur mit einer hohen<br />
Wertminderung einhergeht, sondern<br />
auch Ausgangspunkt für Folgeschäden<br />
wie verstärkte Korrosion sein kann. Nach<br />
Angaben des Unternehmens lassen sich<br />
mit der Miracle-Methode die meisten<br />
Schäden an der Karosserieaußenhaut beheben.<br />
„Ist die Fahrzeugstruktur jedoch<br />
betroffen, so kommen wir mit Miracle<br />
nicht weiter“, sagt Müller.<br />
Peter Rodenbüsch
technik karosserie & lack<br />
Die Anlage fehlt noch...<br />
_ Als Gewinnerin des Wettbewerbs „Design your car“ von Spies<br />
Hecker und der Initiative „Hallo Frau!“ konnte sich Nadja Groth aus<br />
Hannover einen Traum erfüllen.<br />
Ich mag Teufel sehr gerne“, erzählt<br />
Nadja Groth und streichelt dabei<br />
behutsam über ihren Golf V, den auf<br />
der linken Seite ein überdimensionales<br />
schlafendes Teufelchen ziert. Gerade<br />
erst wenige Wochen ist das Motiv auf<br />
dem Wagen. „Es ist schön, dass ich mir<br />
diesen Traum erfüllen konnte“, sagt die<br />
30-Jährige. Auf den ersten Blick ist klar:<br />
Das ist hier kein billiger Aufkleber, sondern<br />
Airbrush- und Lackierarbeit vom<br />
Feinsten.<br />
Der Zufall hat Groth dazu verholfen,<br />
das extravagante Design ihres Golf zu<br />
verwirklichen: In einer regionalen Wochenzeitung<br />
stieß sie auf eine Anzeige<br />
der Lackiererei Drews, die bei ihr beinahe<br />
in der Nachbarschaft ist. „Wir haben mit<br />
dem Inserat auf den Wettbewerb ´Design<br />
your car´ von Spies Hecker aufmerksam<br />
gemacht“, erzählt Inhaber Harri Luze. Das<br />
war im November vergangenen Jahres.<br />
Nadja Groth setzte sich an den Zeichen-<br />
38 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
block und brachte ihren Entwurf für eine<br />
Lackierung zu Papier. Das rote Teufelchen<br />
hat die Jury überzeugt: Groth gewann<br />
den ersten Preis – eine Lackierung im<br />
Wert von bis zu 10.000 Euro. Klar, dass<br />
Luze und sein Team den Entwurf umsetzen<br />
sollten.<br />
„Für uns war die Arbeit natürlich<br />
nicht alltäglich, wir machen hauptsächlich<br />
Unfallinstandsetzungen, Kleinschadenreparaturen<br />
und Fahrzeugaufbereitung“,<br />
berichtet Luze, der den Betrieb<br />
2005 gekauft hat und seit Anfang an<br />
Partner des Werkstattsystems Identica<br />
von Spies Hecker ist. Der 42-Jährige und<br />
sein Team begannen umgehend mit<br />
den Arbeiten – schließlich war es Ende<br />
März und Mitte April sollte der Golf auf<br />
der AMI in Leipzig am Stand von „Hallo<br />
Frau!“ stehen. Alle Anbauteile waren<br />
schnell demontiert. Den schwarzen Lack<br />
schliff das Team rundum matt. „Hätten<br />
wir nur auf einer Seite gearbeitet,<br />
wäre es Pfuscherei gewesen“, sagt der<br />
Perfektionist Luze. Als Verstärkung holte<br />
er einen externen Airbrusher ran,<br />
der das Motiv mit einem Diaprojektor<br />
auf den Wagen projizierte und präzise<br />
mit der Airbrush-Pistole auf den Untergrund<br />
brachte. Die hintere Scheibe ist<br />
ebenfalls lackiert. Zur Behandlung des<br />
glatten Untergrunds benutzt Luze einen<br />
„Making of“: Zuerst brachten die Lackierer<br />
das Weiß für die Wolken auf...<br />
Genießen zufrieden ihr Werk: Nadja Groth<br />
und Harri Luze. Foto: Vahle<br />
...danach das Rot für den Teufel...<br />
...daraus wird dann ein auf der Wolke<br />
schlafendes Teufelchen. Fotos: Luze<br />
ätzenden Primer. „Wir lackieren öfter<br />
Glas, aber es erfordert ganz akkurate<br />
Arbeit.“ Die Tage gingen ins Land. Auf<br />
Klarlackschichten folgten weitere Klarlackschichten<br />
und schließlich der letzte<br />
Schliff mit zwei weiteren Schichten Klarlack.<br />
Termingerecht stand der Golf auf<br />
der AMI. Heute glänzt der Wagen satt in<br />
der Sonne – 150 Stunden Arbeit haben<br />
sich gelohnt.<br />
Groth ist jetzt ganz besonders vorsichtig,<br />
wenn sie mit ihrem Wagen unterwegs<br />
ist. „Die Parkplatzsuche dauert<br />
erheblich länger“, erzählt sie strahlend.<br />
Schließlich will sie kein Risiko eingehen.<br />
Der Golf ist zwar jetzt ein wertvolles Unikat,<br />
täglich fahren muss er aber trotzdem,<br />
beispielsweise zu Groths Arbeitsplatz –<br />
einem Kindergarten. „Die Kinder finden<br />
den Teufel auch toll“, sagt die Hannoveranerin,<br />
die den Wagen fahren will, „bis<br />
nichts mehr geht“. Schließlich hat sie das<br />
mit ihrem vorherigen Wagen – einem<br />
Renault Twingo – auch gemacht. Er ist<br />
der Abwrackprämie zugunsten des Golf<br />
zum Opfer gefallen. Einen Teufel hatte<br />
der Twingo auch schon. Allerdings auf<br />
der Heckscheibe und nur aufgeklebt.<br />
Ganz fertig ist der Golf noch nicht,<br />
denn so ganz hinreichend empfindet<br />
Groth den von Volkswagen mitgelieferten<br />
Sound im Innenraum nicht: „Die<br />
neue Anlage liegt schon im Keller, die<br />
muss ich noch einbauen“, sagt sie.<br />
Tom Vahle
Grund zur Freude<br />
_ Das Fair Auto Repair-Konzept der<br />
Braunschweiger FleetFriend Service GmbH<br />
stärkt die Position freier Werkstätten gegenüber<br />
Versicherungen und Leasinggesellschaften,<br />
sorgt für mehr Auslastung und reduziert den<br />
Verwaltungsaufwand bei der Abwicklung von<br />
Unfallschäden.<br />
D<br />
ie Werkstatt bekommt diese Vorteile zum Nulltarif.<br />
Bisher haben die freien Werkstätten häufig das Nachsehen,<br />
wenn zum Beispiel Unfallfahrzeuge ihrer<br />
Kunden von Versicherungen oder Leasinggesellschaften<br />
abgeholt und in andere Betriebe gelenkt werden, während<br />
externe Schadensteuerer ihre Stundenverrechnungssätze<br />
kürzen und zudem Kickbacks von bis zu 12,5 Prozent in Rechnung<br />
stellen.<br />
Als Schadenmanager akzeptiert FleetFriend laut eigenem Bekunden<br />
die lokalen Stundensätze und verzichtet völlig auf Kick-<br />
Backs, weil man der Meinung ist, dass die Betriebe zur Erhaltung<br />
ihrer Wettbewerbsfähigkeit in moderne Technik investieren müssen<br />
und dafür ihre Erträge dringend benötigen. Darüber hinaus<br />
bietet das Unternehmen allen interessierten Werkstätten die kostenfreie<br />
Unfallschaden-Komplettabwicklung an. Ein Team aus<br />
Flottenexperten, Kfz-Meistern, Kfz-Sachverständigen und Rechtsanwälten<br />
(durch die Anwaltskanzlei FleetAdvokat) kümmert sich<br />
um alles außer der Durchführung der Reparatur. Das schließt die<br />
Verhandlungen mit Versicherungen und Leasinggebern sowie bei<br />
Bedarf die rechtsanwaltliche Vertretung (gerichtlich und außergerichtlich)<br />
mit ein. So gelingt es, mindestens 80 Prozent der Unfallfahrzeuge<br />
im Betrieb zu halten und die Werkstatt besser auszulasten.<br />
Zugleich wird die Werkstatt vom Verwaltungsaufwand<br />
entlastet.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit FleetFriend können freie Werkstätten<br />
darüber hinaus auch noch zusätzliche Umsatzpotenziale<br />
für sich erschließen. Erstmalig werden im FleetFriend-Konzept<br />
nämlich Werkstattkompetenz und Flottenkompetenz gebündelt.<br />
Neben den eigenen Werkstattleistungen können die Betriebe lokalen<br />
Fuhrparks jeder Größe jetzt auch ein breites Servicepaket<br />
anbieten. Darin enthalten sind umfangreiche Fuhrparksoftware,<br />
Fuhrparkbetreuung, Schadensteuerung und Fachanwälte sowie<br />
eine bundesweite Unfallschaden-Hotline. Über die Kooperation<br />
von FleetFriend mit Weber Werkstatt und Reparatur Management<br />
werden die Werkstätten zudem beim günstigen Teileeinkauf unterstützt.<br />
Der Vorteil für die Flottenbetreiber ist, dass sie praktisch alle<br />
Leistungen aus einer Hand bekommen und dabei ihre Fuhrparkkosten<br />
schnell um 20 Prozent oder mehr senken können. Da Fleet-<br />
Friend alle Aspekte des Fuhrpark- und des Schadenmanagements<br />
abdeckt, lassen sich zum Beispiel die Schadenquoten senken. Die<br />
Software FleetInform dient dabei als leistungsstarke Plattform<br />
für alle damit verbundenen Aufgaben. Das System ist für den<br />
Flottenbetreiber und für die Werkstatt derart transparent, dass in<br />
Echzeitkommunikation und Dokumentation jede Partei über alle<br />
Wege informiert ist.<br />
Ein weiterer Aspekt der Zusammenarbeit ist, dass jeder Betrieb<br />
seinen Flottenkunden über die zahlreichen Kooperationen<br />
von FleetFriend bei Bedarf ein flächendeckendes Werkstattnetzwerk<br />
in ganz Deutschland bieten kann.<br />
Glatt wie neu.<br />
Das aus 25-jähriger Erfahrung perfektionierte Know How in der sanften<br />
Ausbeultechnik wird im hauseigenen Ausbildungs- und Schulungszentrum<br />
in verschiedenen Ausbildungspaketen weitergegeben..<br />
von Dellen Straubinger ermöglicht im Unterschied zu anderen<br />
Methoden auch das „Ausdrücken” an sonst kaum zugänglichen Stellen.<br />
Mit dem Spezialwerkzeug MODULA3000 kann auch Aluminium<br />
korrosionsfrei ausgedrückt werden. Die Kosten sind bis zu 70% niedriger<br />
und das Ergebnis weit besser als bei konventionellen Methoden.<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 39
technik karosserie & lack<br />
Ausgangslage für den Einsatz des SprayMax<br />
LackRepair-Systems ist eine Reparatur,<br />
die in der Werkstatt durchgeführt werden kann<br />
und für den Kunden in einem akzeptablen<br />
Preisrahmen liegt. Foto: Kwasny<br />
Das (ganz andere)<br />
Lackiererlebnis<br />
_ Für professionelle Reparaturlackierungen im Kleinschadenbereich<br />
deckt das SprayMax LackRepair-System als ein mit Originallacken<br />
befülltes professionelles Aerosol-Beschichtungssystem den<br />
gesamten Lackierprozess ab und entspricht einer Originallackierung.<br />
B ereits<br />
in den 20er-Jahren war<br />
die Farbspraydose schon dem<br />
Patentamt bekannt, seit 1945<br />
ist sie im praktischen Einsatz.<br />
Peter Kwasny erkannte in den<br />
USA frühzeitig die Chancen des Lackierens<br />
aus der Dose, wie es dort bereits<br />
angewendet wurde. Er entwickelte das<br />
System für den Einsatz als Sprühlack<br />
weiter und führte diese Technologie<br />
1957 hierzulande ein. Mit Auto-K, dem<br />
Sprühlack aus der Dose, entstand so<br />
40 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
ein Mittel zur schnellen, einfachen und<br />
kostengünstigen Autolackreparatur, das<br />
von vielen Werkstätten, aber auch Doit-yourselfern<br />
angewendet wird. Mit der<br />
enormen Zunahme der Automobilfarben<br />
und gestiegenen Anforderungen im<br />
Reparaturlackbereich stößt die einfache<br />
Sprühdose mittlerweile an ihre Grenzen.<br />
Das gilt sowohl für die Applikation wie<br />
auch Treffsicherheit bei der Farbgenauigkeit.<br />
Ende der 90er-Jahre leitete man<br />
bei Kwasny in Gundelsheim mit der<br />
SprayMax-Lackspraydose den nächsten<br />
wegweisenden Schritt ein.<br />
Einstieg in eine<br />
neue Reparaturlack-Ära<br />
Die SprayMax-Lackspraydosen-Technologie<br />
vereint mehrere patentierte Innovationen<br />
im Bereich der Lackspraytechnik,<br />
womit Lackierergebnisse erzielt werden<br />
Vorbereitung der Schadstelle durch abdecken,<br />
spachteln, grundieren, schleifen und reinigen –<br />
bis hier erfolgt alles wie gewohnt.<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
kostenkalkulation<br />
Jetzt kommt der Farbauftrag mit Spraymax.<br />
Die Arbeitsweise ist vergleichbar<br />
zur professionellen Spritzpistole.<br />
Eine Lackierkabine und auch Lackierpistole<br />
sind hierzu nicht erforderlich. Fotos: Rinn<br />
können, die bisher nur mit einer Lackierpistole<br />
möglich waren. Mit einer normalen<br />
Lackspraydose hat diese Technologie<br />
nichts mehr gemein, sie wurde als komplettes<br />
Lackiersystem auf die Anforderungen<br />
von Werkstätten und Lackierern<br />
für die Kleinschadenreparatur entwickelt<br />
und am Markt eingeführt. Hier zielt man<br />
besonders auf Lackreparaturen im mittleren<br />
und Kleinschadenbereich ab, die<br />
damit kostengünstig machbar sind, weil<br />
der gesamte Lackierprozess – Reinigung,<br />
Grundierung, Basis- und Decklackierung,<br />
Klarlackauftrag, Beilackierung – komplett<br />
mit den SprayMax-Lackspraydosen<br />
durchgeführt wird und das ohne Abstriche<br />
zur konventionellen Lackierung<br />
mit der Lackierpistole. Möglich macht<br />
dies eine Kombination aus Treibmittelrezeptur<br />
und neuartiger Sprühkopf- und<br />
Ventil-Technologie. Dadurch wird eine
Breitstrahlzerstäubung analog einer Lackierpistole erzeugt, allerdings<br />
mit deutlich weniger Overspray. Und das macht einen erheblichen<br />
Vorteil aus, da nur noch kleine Bereiche rund um die zu lackierende<br />
Fläche abgedeckt werden müssen und beim Lackieren ein<br />
besserer sowie einfacherer Übergang erreicht wird. Mittels der drehbaren<br />
Breitstrahldüse erzielt der Anwender eine flexible Ausrichtung<br />
des Spritzbildes, sowohl vertikal als auch horizontal. Auch das<br />
wirkt sich bei der Anwendung im Kleinschadenbereich vorteilhaft<br />
aus. Im Bereich Materialeinsparung können ebenfalls Vorteile nachgewiesen<br />
werden. So sorgt der kontinuierliche Zerstäuberdruck (bis<br />
zur kompletten Entleerung der Dose) gegenüber herkömmlichen<br />
Spraydosen für eine höhere Ausbringmenge. „Mit SprayMax können<br />
bis zu 30 Prozent der Prozesskosten gegenüber einer Lackierpistole<br />
eingespart werden“, versichert Produktmanager Frank Haydt.<br />
Als weiteren Vorteil dieser Spraydosen-Technologie verweist er auf<br />
die Möglichkeit, erstmals einen Zwei-Komponenten-Lack in Form<br />
eines Aerosols zu zerstäuben. Das bedeutet im Klartext, die zwei<br />
Komponenten Lack und<br />
I N F o S I N K Ü R Z E :<br />
PETER KWASNy GMBH<br />
Die Firma Peter Kwasny GmbH wurde<br />
durch Peter Kwasny im Jahre 1964<br />
gegründet. 1957 startete er die erste<br />
Lackspray- und Lackstiftproduktion<br />
für Autos, damals noch unter einer<br />
anderen Firmierung. Im Jahr 1966 begann<br />
Peter Kwasny mit der Herstellung<br />
von Lackspraydosen am Firmensitz in<br />
Gundelsheim, wo sich noch heute der<br />
Stammsitz der international ausgerichteten<br />
Unternehmensgruppe befindet. Bis<br />
zum heutigen Tag ist das Unternehmen<br />
zu 100 Prozent in Familienbesitz. Die<br />
Peter Kwasny Unternehmensgruppe setzt<br />
ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung<br />
von Innovationsprodukten, um<br />
neue Marksegmente zu erobern. Hierfür<br />
wurden in den vergangenen Jahren<br />
mehrere Millionen Euro in das Werk<br />
Gundelsheim sowie in die Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilung investiert.<br />
Dort optimieren 20 der insgesamt 370<br />
Mitarbeiter vorhandene und entwickeln<br />
innovative neue Produkte mit hoher<br />
Fertigungstiefe in den drei Produktlinien<br />
Auto-K, Belton und SprayMax. Über 50<br />
internationale und nationale Patente<br />
gelten als Indiz für die Innovationskraft<br />
der Peter Kwasny Gruppe, was sich auch<br />
in Auszeichnungen, Teilnahmen an<br />
bedeutenden Wirtschaftswettbewerben<br />
sowie kunden- und lieferantenspezifischen<br />
Anerkennungen widerspiegelt.<br />
www.kwasny.com<br />
Der Breitstrahlsprühkopf<br />
zerstäubt die Lackpartikel<br />
sehr fein und verteilt sie<br />
auf eine größere Fläche,<br />
wodurch sich ein besserer<br />
Verlauf ergibt und „Wolkenbildung“<br />
vermieden<br />
wird.<br />
Härter, sind in einer<br />
Lackspraydose untergebracht.<br />
Dazu wurde der<br />
Härter in einem separaten<br />
Behälter in der Lackspraydose<br />
integriert.<br />
Mittels Knopfdruck wird<br />
er freigesetzt und mit<br />
dem Lackmaterial vermischt,<br />
was wiederum<br />
eine hohe Produkt- und<br />
Ergebnisqualität verspricht.<br />
Mit dem Spray-<br />
Max-System wird der<br />
Original-Reparaturlack,<br />
sei er von Dupont, Standox,<br />
Spiess Hecker, PPG<br />
oder anderen Lackherstellern,<br />
aerosolfähig<br />
und so problemlos lackierbar<br />
gemacht, ohne<br />
Lackierkabine und ohne<br />
Lackierpistole. Eine bereits<br />
mit Treibgas und<br />
spezifischen, organischen<br />
Lösungsmitteln<br />
vorbefüllte Spraydose<br />
wird durch ein spezielles<br />
Abfüllgerät mit 100m<br />
Milliliter Lack befüllt.<br />
Die Abfüllung in Dosen<br />
erfolgt mit dem eigens<br />
dazu entwickelten reinigungsfreien<br />
FillClean-<br />
Abfüllgerät, das Bestandteil<br />
des SprayMax<br />
LackRepair-Konzeptes<br />
ist. Jeder auf dem Markt<br />
befindliche Auto-Originalfarbton<br />
kann damit<br />
VDO – Eine Marke des Continental-Konzerns | Continental Trading GmbH, Sodener Str. 9, 65824 Schwalbach, Deutschland<br />
Impulse nutzen<br />
und in Erfolge<br />
wandeln.<br />
Zukunftsweisend! Die<br />
Test- und Diagnose lö sungen<br />
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und immer aktuell durch ContiSys Update Plus.<br />
ContiSys OBD ContiSys VCI<br />
ContiSys Scan
technik karosserie & lack<br />
als wasserbasis- oder lösemittelhaltige<br />
Lackqualität sprühdosenfertig ausgemischt<br />
werden. Mit einzelnen Produkten<br />
gestartet, hat sich das SprayMax-Programm<br />
mittlerweile zum kompletten Lackiersystem<br />
an Stoßstangen, Seiten- und<br />
Anbauteilen entwickelt.<br />
Lackieren mit<br />
SprayMax ist keine Hexerei<br />
„Das Handling ist für einen geschickten<br />
und geschulten Werkstatt-Mitarbeiter<br />
keine Hexerei, sondern kann gezielt für<br />
zusätzliche Werkstattarbeiten im Lackschadenbereich<br />
eingesetzt werden“,<br />
erklärt Frank Haydt. Warum also dem<br />
Kunden nicht eine Reparaturlackierung<br />
für einen Parkrempler oder Kratzer an<br />
der Karosserie anbieten, um diese Kleinschäden<br />
kostengünstig zu beheben? Das<br />
Fill-In-System: Die vorbefüllten Auto-K Fill-In-<br />
Dosen werden mittels Lackspraydosen-<br />
Abfüllgerät mit dem gewünschten Farbton befüllt.<br />
Jeder auf dem Markt befindliche Auto-originalfarbton<br />
ist als lösemittelhaltige Lackqualität<br />
„sprühdosenfertig“ ausmischbar. Foto: Kwasny<br />
42 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
sorgt sowohl für Werkstattauslastung<br />
und Ertrag und zeugt von Kompetenz<br />
und Kundenbindung. Gerade im Bereich<br />
der Kleinschäden für Ausbesserungen<br />
und Reparatur zeichnet sich ein zunehmender<br />
Bedarf ab, auf den es in der Werkstatt<br />
eine Antwort zu finden gibt. Und<br />
die sieht man im Hause Kwasny ganz klar<br />
im SprayMax-LackRepair-System, das aus<br />
den drei Modulbausteinen LackRepair-<br />
Koffer, LackRepair-FillClean-System und<br />
Das Resultat kann sich sehen lassen, eine<br />
professionelle Reparaturlackierung, die zu<br />
einem Preis um die 200 Euro angeboten<br />
werden kann.<br />
Lackrepair-Mini-Mischsystem besteht.<br />
„Damit kann die Werkstatt problemlos<br />
mit einem SprayMax-Koffer in diese Lackiertechnologie<br />
einsteigen, sich weiterentwickeln<br />
und mit den beiden anderen<br />
Modulen dieses Geschäftsfeld ausweiten“,<br />
rät der Produktmanager.<br />
Dabei gibt er zu verstehen, dass man<br />
den Anwender keineswegs mit den Produkten<br />
alleine lasse, sondern verstärkt<br />
auf praktische Schulungen setze. So<br />
fanden allein im vergangenen Jahr über<br />
60 Kundenschulungen mit praktischer<br />
Anwendung vor Ort statt. „Das Schulungskonzept<br />
wird weiter ausgebaut,<br />
auch neue Schulungsvideos kommen<br />
zu den bereits vorhandenen hinzu“, versichert<br />
Haydt. „Um jedoch Vorurteile<br />
oder Einstiegshemmungen abzubauen,<br />
muss man einfach einmal das SprayMax<br />
LackRepair-System selbst angewendet<br />
haben. Das erleben wir auf Hausmessen<br />
oder Vorführungen immer wieder, denn<br />
dann sind die meisten davon begeistert“,<br />
weiß der Produktmanager zu berichten.<br />
Jürgen Rinn<br />
P R o D U K T M E R K M A L E :<br />
SPRAyMAx LACKREPAIR<br />
SySTEM<br />
Das LackRepair-System ist ein von der<br />
Automobilindustrie und Lackherstellern<br />
anerkanntes Reparatursystem mit….<br />
* Spezifische Sprühkopf-, Ventil- und<br />
Treibmittel-Technologie<br />
* Zwei-Komponenten-Technologie:<br />
Lack und Härter in einer Dose<br />
* Breitstrahlzerstäubung und<br />
geringes overspray<br />
* Hoher Zerstäuberdruck bis zur<br />
kompletten Entleerung der Dose<br />
* Professionelle Lackierergebnisse,<br />
wie mit einer Lackierpistole<br />
Vorteile:<br />
- Enge Zusammenarbeit mit den<br />
führenden Lackherstellern<br />
- Vielfältige Anwendungsbereiche (Pkw,<br />
Nfz, Bau-/Landmaschinen, Anlagen,<br />
Bahn, Flugzeuge…)<br />
- Keine ortsabhängigkeit, mobil<br />
und flexibel einsetzbar<br />
- Unabhängigkeit von Lackierkabine,<br />
Lackierpistole und Druckluftanschlüssen<br />
- Komplette Rüst- und Reinigungszeiten<br />
entfallen<br />
- Schnelle, kostengünstige und<br />
ergebnissichere Verarbeitung<br />
Modulbausteine:<br />
* LackRepair-Koffer: 2K Premium- und<br />
1K Basic-Version<br />
* LackRepair-FillClean: Reinigungsfreies<br />
Abfüllgerät für Lacksprays<br />
* LackRepair-Mini-Mischsystem:<br />
Wasserbasislacke in Farbtonfläschchen
_ Kleine Lackschäden als Chance sehen<br />
_ Wir sprachen mit Dr. Karlheinz<br />
Dickerhof, dem Geschäftsführer<br />
Vertrieb bei der Peter Kwasny GmbH,<br />
über den Markt in der Kleinschadenreparatur,<br />
der Anwendung von<br />
SprayMax in der Kfz-Werkstatt,<br />
dem modularen Aufbau des<br />
Lackiersystems sowie weiteren<br />
Anwendungsgebieten.<br />
Das Gespräch führte Jürgen Rinn.<br />
<strong>amz</strong>: Herr Dickerhof, aus welchen Aspekten<br />
heraus entstand das SprayMax<br />
LackRepair System?<br />
Dickerhof: Durch die Komplexität der neuen<br />
Farbtöne ist der DIY immer weniger in<br />
der Lage, die Farbtöne selbst zu reparieren.<br />
Es kommt zu einer Verlagerung hin<br />
zum preiswerten Dienstleister, zurück zur<br />
Werkstatt. Das SprayMax Kleinschaden<br />
-Reparatursystem wurde entwickelt und<br />
ausgebaut, um diesen Markt- und Anwenderanforderungen<br />
sowohl in Bezug auf<br />
Professionalität, Qualität, Schnelligkeit<br />
und Kostengesichtspunkten entgegen zu<br />
kommen.<br />
<strong>amz</strong>: In welcher Größenordnung schätzen<br />
Sie den Bedarf an Kleinschadenreparaturen<br />
hierzulande ein?<br />
Dickerhof: Gemessen am Rückgang der<br />
original Farbtöne in Spraydosen, vertrieben<br />
durch die Automobilhersteller und<br />
Händler, sprechen wir in Europa über eine<br />
Menge im zweistelligen Millionenbereich.<br />
Praktisch jedes zweite Auto hat irgendwo<br />
einen kleineren Lackschaden, der über<br />
das SprayMax-System behoben werden<br />
könnte.<br />
<strong>amz</strong>: Ab wann macht es für eine Kfz-<br />
Werkstatt Sinn, sich dem Geschäftsfeld<br />
der Kleinschaden-Lackreparatur zuzuwenden?<br />
Dickerhof: Immer, unabhängig von Firmengröße<br />
oder Werkstattdurchlaufmengen,<br />
da das Lack-Kleinschadenrepartur-<br />
Geschäft zusätzliche Deckungsbeiträge<br />
und Zusatzverdienste erwirtschaftet, das<br />
Cross-Selling steigert, die Werkstattauslastung<br />
erhöht und gleichzeitig eine bessere<br />
Profilierung und höhere Kundenbindung<br />
ermöglicht.<br />
<strong>amz</strong>: Könnte eine Werkstatt sofort mit<br />
der Reparatur von Kleinschäden durchstarten,<br />
wenn sie sich für das SprayMax<br />
LackRepair System entschieden hat?<br />
Dr. Karlheinz<br />
Dickerhof ist<br />
Geschäftsführer<br />
Vertrieb für den<br />
Profi-Bereich bei<br />
der Peter Kwasny<br />
GmbH und gilt als<br />
Wegbereiter des<br />
SpayMax Lack<br />
Repair Systems.<br />
Foto: Rinn<br />
Dickerhof: Ja, ein durchstarten aus dem<br />
Stand ist durch das modular aufgebaute<br />
SprayMax-System möglich. Die Werkstatt<br />
kann je nach der vorhandenen personellen<br />
Situation und der individuellen<br />
Ausstattung und den gesetzten Zielen<br />
anfangen. Lackierkenntnisse sind aber<br />
notwendig.<br />
<strong>amz</strong>: Wie ist der modulare Aufbau des<br />
SpayMax LackRepair Systems zu verstehen?<br />
Dickerhof: Für die Schadensbearbeitung<br />
besteht der modulare Aufbau aus dem<br />
professionellen SprayMax-Lackspraydosen<br />
System, dem reinigungssfreien Fill-<br />
Cleangerät für die Abfüllung der jeweiligen<br />
Basis- und Decklacke in vorbefüllte<br />
Lackspraydosen und dem Minimischsystem,<br />
welches ein Ausmischen der Wasserbasislacke<br />
ermöglicht. Somit kann<br />
die Werkstatt exakt auf ihre Ausgangs-<br />
und Zielsituation gerichtet, die Module<br />
für ihren individuellen Fall zusammenstellen.<br />
Wobei sie hierbei auch auf die<br />
unterstützende Funktion des Handels<br />
ebenso zurückgreifen kann.<br />
<strong>amz</strong>: In welchen weiteren Anwendungsgebieten<br />
kommt das SpayMax LackRepair<br />
System zum Einsatz?<br />
Dickerhof: Neben der Lackreparatur bei<br />
Pkw und Nfz findet das SprayMax 1K- und<br />
2K-Lackspraydosen System große Anwendungsbereiche<br />
und Nachfrage in der<br />
Industrie, Gewerbe und Handwerk, also<br />
überall dort, wo Kleinschäden preiswert<br />
mit einem professionellen Lackierergebnis<br />
repariert werden, oder hochwertige Wartungsarbeiten<br />
durchgeführt werden müssen.<br />
Denken Sie beispielsweise an Flugzeuge,<br />
Windkraftanlagen, Seilbahnen,<br />
Yachten, Schienenfahrzeuge, landwirtschaftliche<br />
Fahrzeuge, Baumaschinen,<br />
Konstruktionen und so weiter.<br />
<strong>amz</strong>: Herr Dickerhof, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
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Prozess<br />
sicher<br />
_ Der neue Wasserbasislack Hi-TEC von Spies Hecker wird bei<br />
BMW Müller in Leipzig für Spot Repair, Lackreparatur und<br />
Mehrfarbenlackierung eingesetzt.<br />
K leine<br />
Lackschäden schnell und<br />
kostengünstig reparieren –<br />
immer öfter wird nach der<br />
Reparaturmethode Spot Repair<br />
gefragt. Die Lackreparatur<br />
auf kleinen Flächen hat ihre Chancen<br />
im Neugeschäft, stößt aber auch an<br />
Grenzen. „Es kommt darauf an, wie die<br />
Lackiertechnik eingesetzt wird“, meint<br />
Torsten Stahlberg, Technischer Leiter<br />
beim Reparaturlackhersteller Spies<br />
Hecker und stellt klar: „Die Lackierung<br />
darf maximal so groß sein wie ein DIN<br />
A4-Blatt. Außerdem kann der Lackierer<br />
die Methode ausschließlich an stehenden<br />
Fahrzeugflächen ausführen.“ Spot-Zonen<br />
sind: Stoßfänger (Front und Heck), die<br />
unteren Bereiche von Kotflügeln, Türen<br />
und hinteren Seitenteilen (bis zur Höhe<br />
der Zierleiste). Tabu hingegen: Motorhaube,<br />
Kofferraumtür oder Dach.<br />
Mehr Leistung bei Spot- und<br />
Reparaturlackierung<br />
„Mit dem neuen Spies Hecker Wasserbasislack<br />
Permahyd Hi-TEC 480 lässt<br />
sich die Spot-Lackierung noch leichter<br />
durchführen“, betont Stahlberg. Eine<br />
Erfahrung, die seiner Meinung nach<br />
Lackierer in der Praxis bestätigen. Seit<br />
Anfang dieses Jahres setzt Mike Bühl in<br />
der Lackierabteilung von BMW Müller in<br />
Hat’s Arbeit gehagelt?<br />
Unsere Hagel-Spezialisten sind für Sie da.<br />
Hagel-Hotline 00 800 800 33553<br />
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44 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Ausschleifen der Schadstelle mit<br />
dem Excenterschleifer und<br />
Vorbereiten der Einblendzone.<br />
Leipzig den Spies Hecker Wasserbasislack<br />
als einer der bundesweit ersten Betriebe<br />
ein. „Für uns bedeutet das neue Produktsystem<br />
vor allem eine Erleichterung<br />
der Prozessabläufe, das sorgt für noch<br />
mehr Verlässlichkeit“, stellt der 35-Jährige<br />
fest. „Die Applikation des Produktes<br />
ist einfach. Auch bei dem Einsatz verschiedener<br />
Lackierer wird immer wieder<br />
ein nahezu identisches Lackierergebnis<br />
erzielt.“ Dies gelte sowohl für die Spot-<br />
als auch Reparaturlackierung, macht er<br />
deutlich. Obwohl jeder Lackierer mit seiner<br />
eigenen Handschrift appliziert oder<br />
unterschiedliche Spritzpistolen nutzt,<br />
erreichen die Leipziger das gleiche Finish,<br />
heißt es dort. „Kaum zu glauben, aber<br />
das Material gleicht die Unterschiede in<br />
der Handhabung einfach aus.“ Damit arbeitet<br />
Mike Bühl prozesssicherer, gibt er<br />
zu verstehen.<br />
Treffsicher zum Farbton, auch<br />
bei der Mehrfarbenlackierung<br />
Die Lackierprofis in Sachsen weisen auf<br />
das flexible Handling vor allem bei der<br />
Mehrfarbenlackierung hin. Durch die<br />
Härterzugabe sei der Wasserbasislack variabel<br />
in der Anwendung, Drei-Schicht-,<br />
Innenraum- oder Designlackierung, das<br />
System biete mehr Flexibilität. „Durch die<br />
Zugabe des Härters zum Wasserbasislack<br />
FIX-A-DING AG | CH-4663 Aarburg/Olten<br />
Tel. +41 (0)62 787 10 20 | www.fix-a-ding.ch<br />
Ausmischen des Farbtons mit CRplus, dem<br />
Spies Hecker Farbtonsuchprogramm.<br />
Grundieren gemäß anwendungstechnischer<br />
Information.<br />
Einlackieren, Trocknung und Finish:<br />
Polieren nach ausreichender Trocknung.<br />
Fotos: Spies Hecker<br />
sind Bereiche wie Kofferraumboden oder<br />
Motorinnenraum schnell im passenden<br />
Farbton lackierbar“, beschreibt Mike Bühl<br />
das Prinzip. Die Farbtonreproduzierbarkeit<br />
empfindet er insgesamt als präzise.<br />
„Die Übertragbarkeit vom Musterblech<br />
zur Lackierung der Reparaturstelle passt<br />
exakt“, lautet seine Erfahrung. Als weiteren<br />
Kundennutzen nennt Stahlberg:<br />
„Bei der Applikation im Innenraum sorgt<br />
Hi-TEC für Materialeinsparung, da auf<br />
Klarlack verzichtet werden kann. Durch<br />
den geringeren Aufwand wird Arbeitszeit<br />
eingespart.“ jr.
Den richtigen<br />
Farbton<br />
finden<br />
_ Das Glasurit Ratiop Scan II<br />
kann mit hervorragender<br />
Messgenauigkeit und einem<br />
umfangreichen Service-Paket<br />
beim Test von Farbtonmessgeräten<br />
des Instituts für Fahrzeuglackierung<br />
(IFL) punkten.<br />
A nhand<br />
der Messung kann die<br />
Rezeptur frei erstellt werden. Das<br />
Hinterlegen von Mischformeln<br />
sei hier nahezu unnötig, lässt<br />
man beim Hersteller verlauten.<br />
Zudem mache die hohe Farbtongenauigkeit<br />
es häufig möglich, bei liegenden Teilen,<br />
wie Hauben und Dächern, direkt auf Kante<br />
zu lackieren. Wie enorm die Vorzüge des<br />
Ratio Scan II in der Praxis sind, zeige sich im<br />
direkten Vergleich mit den CPS-Farbpaspeln.<br />
Ihr Einsatz ist sehr einfach und schnell.<br />
Für gewöhnlich sind keine zusätzlichen<br />
Aufspritzmuster oder Nuancierarbeiten<br />
notwendig. Die wachsende Farbton- und<br />
Effektvielfalt in den Decklacken erschwert<br />
jedoch die Farbtonfindung, und das Risiko<br />
von Abweichungen zur Werkslackierung<br />
steigt. Auch hier soll es im Vergleich zum<br />
CPS einen deutlich reduzierten Zeitbedarf<br />
aufweisen und darüber hinaus erübrigt<br />
sich häufiges Ausmischen.<br />
Einfach rangehen,<br />
messen – fertig<br />
Vom Potenzial des Glasurit Ratio Scan II<br />
konnte sich seit über zehn Monaten die<br />
brandenburgische Firma Egerland in Neuseddin<br />
überzeugen. Das mobile Farbtonmessgerät<br />
ist nach deren Angaben täglich<br />
im Einsatz. Thomas Kopsch, ausgebildeter<br />
Farb- und Lackiertechniker, ist bei Egerland<br />
für die Farbtonmessung mit dem Ratio<br />
Scan II zuständig und wurde durch Glasurit<br />
UMSATZ-RENNER von<br />
Mehr Infos unter: 0 75 61 / 9 83 44-0 oder www.atera.de<br />
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Wir freuen uns auf Sie!<br />
Mutet fast schon magisch an, das Glasurit<br />
Ratio Scan II ermittelt schnell und präzise den<br />
richtigen Farbton. Fotos: Glasurit<br />
zwei Tage lang vor Ort geschult. „Einfach<br />
rangehen, messen – fertig!“, beschreibt er<br />
die Bedienung des Geräts. Der Vorteil der<br />
Arbeit mit dem Messgerät liegt für ihn auf<br />
der Hand: „Die Farbtonfindung ist damit<br />
einfach schneller. Der Computer zeigt mir<br />
den optimalen Farbton samt Mischformel<br />
und CPS-Paspel an. So kann ich es mir sparen,<br />
mögliche Varianten auszumischen.“<br />
Zeigt das Ampelsystem mal einen Farbton,<br />
der nicht hundertprozentig passt, wird die<br />
Formel im Computer einfach nachberechnet.<br />
Das CPS wird nur noch herangezogen,<br />
sofern Teile auf Stoß lackiert werden sollen.<br />
Auch Kopschs Chefin zeigt sich zufrieden.<br />
„Das Glasurit Ratio Scan II hat uns<br />
schon viel Zeit und Geld gespart“, sagt<br />
Karin Migowski, Leiterin der Lackiererei<br />
und erklärt: „Damit ist Kollege Kopsch in<br />
zehn Minuten fertig.“ Auf das Ergebnis<br />
sei Verlass, gibt sie zu verstehen. „Bei den<br />
Unifarbtönen kann man jetzt häufiger auf<br />
Stoß lackieren, wo man<br />
früher beilackieren<br />
musste“, freut sich Thomas<br />
Kopsch. Die letzte<br />
Kontrolle am Auto lässt<br />
er sich jedoch nicht<br />
nehmen. jr.<br />
Zwei Tage intensiver Schulung vor Ort bietet<br />
Glasurit an. Einzigartig ist die Verwendung<br />
neuronaler Netze im Korrekturprogramm des<br />
Glasurit Ratio Scan II. Das bedeutet, die Software<br />
lernt selbstständig.<br />
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einsteigen!
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Werkstattsystem für<br />
Lackierbetriebe<br />
_ Die Karosserie- und Lackgroßhändler der Carat bieten mit<br />
Carcolor ein neues markenunabhängiges Werkstattsystem.<br />
In das neue Werkstattsystem Carcolor<br />
fließen 20 Jahre Erfahrung der Carat<br />
mit Werkstattsystemen ein. Das neue<br />
System spricht sowohl den freien<br />
Karosserie- und Lackierbetrieb sowie<br />
Vertragswerkstätten mit angeschlossener<br />
Lackierabteilung an. Es unterstützt<br />
die Betriebe in der Ansprache<br />
von Autofahrern sowie Fuhrpark- und<br />
Unfallschaden-Kunden. So kann der<br />
Werkstattpartner auf Mailings für die<br />
verschiedenen Zielgruppen zurückgreifen,<br />
desweiteren stehen ihm Anzeigenvorlagen,<br />
Kundenflyer, Werbepakete<br />
und weitere Leistungen zur Verfügung.<br />
_ Moderne Wege zum perfekten Farbton<br />
In der Fahrzeuglackierung steigen die<br />
Anforderungen – zum einen an die Ausstattung<br />
mit modernen Informationstechnologien,<br />
zum anderen an die Mitarbeiter,<br />
die diese nutzen. Das Suchen<br />
von coloristischen Informationen für<br />
Anbauteile-Farben und Formeln in gedruckten<br />
Unterlagen ist mittlerweile ein<br />
Wettbewerbsnachteil. Waren früher die<br />
Informationen eindimensional, sind die<br />
heutigen Suchanfragen miteinander verknüpft:<br />
Beginnend mit der Farbtonsuche,<br />
Messung, Formelsuche und Korrektur bis<br />
hin zum Einwiegen unterstützen moderne<br />
EDV-Programme den Fahrzeuglackierer.<br />
Die Programme können immer mehr<br />
und werden immer komplexer – und oft<br />
verbergen sich zahlreiche Informationen<br />
links und rechts des Weges. Um diese<br />
möglichst effizient nutzen zu können,<br />
bietet der Wuppertaler Lackhersteller<br />
Standox neue zeitgemäße Coloristik-Se-<br />
46 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Bei der Signalisation seines Betriebes<br />
unter Carcolor kann er auf umfangreiche<br />
Werbetechnik-Elemente zurückgreifen.<br />
Geschäftsformulare im Carcolor-Design<br />
kann der Werkstattpartner direkt über<br />
das Extranet ordern, auch Arbeitskleidung<br />
steht bereit. Für die Kundenmobilität<br />
kann die Werkstatt auf das günstige<br />
Leasingangebot des Werkstattersatzwagens<br />
zugreifen.<br />
Aber nicht nur Autofahrer, sondern<br />
auch Transporterfahrer und somit oftmals<br />
ganze Fuhrparks, kann ein Carcolor-Partner<br />
unterstützen. Hierzu dient<br />
das Leistungsspektrum XL-Transporter.<br />
minare an. Dabei kann jeder Seminarteilnehmer<br />
in einer zweitägigen Schulung<br />
am Laptop alle Finessen der elektronischen<br />
Formelfindung in Theorie und<br />
Praxis trainieren.<br />
Von der Messung am Fahrzeug über<br />
den Datentransfer zum PC, die Auswahl<br />
der Mischformel und die Anzeige des<br />
Farbtons als digitale Farbpaspel am Bildschirm<br />
bis zum Formel-Download aus<br />
der Standox-Farbtondatenbank via Internet<br />
bietet der Kurs das notwendige<br />
Knowhow. Der geübte Einsatz von Genius<br />
und Standowin spart nicht nur wertvolle<br />
Arbeitszeit, er liefert mit exakten Farbtonlösungen<br />
auch die Voraussetzung für<br />
unsichtbar ausgeführte Reparaturen.<br />
Kleine Gruppen mit genügend Zeit für<br />
Theorie und Praxis – das zeichnet die<br />
Standox-Coloristik-Seminare aus.<br />
Foto: Standox<br />
Um den Kunden mobil zu halten, können<br />
die Carcolor-Partner auf einen<br />
Werkstattersatzwagen zugreifen.<br />
Foto: Carat<br />
Mit den dort vorgegebenen Bausteinen<br />
kann die Werkstatt gezielt auf diese<br />
Kundengruppe zugehen. Auch die Umsatzausweitung<br />
in Form von weiteren<br />
Geschäftsfeldern unterstützt das System<br />
– beispielsweise durch eine Vereinbarung<br />
mit dem Räderhotel 4Wheels oder durch<br />
den Klimaservice. Zum Einstieg steht ein<br />
Startpaket mit einer Fahne, Leistungstafel<br />
und Anzeigenvorlagen zur Verfügung.<br />
Ebenso werden die Partner auch in<br />
technischer Hinsicht unterstützt. Durch<br />
die Tools von Easy Work kann sich die<br />
Werkstatt in vielerlei Hinsicht informieren.<br />
Der Elekat erleichtert die Teileidentifikation<br />
sowohl für den Pkw- als auch<br />
Nkw-Bereich. Direkt vom Elekat kann mit<br />
COSy das Ersatzteil online sofort beim<br />
Händler bestellt werden. Ein weiteres<br />
Tool aus der Gruppe von Easy Work ist<br />
der Elekat plus mit seinem Auftrags-und<br />
Fakturiermodul. Elekat plus verfügt auch<br />
über eine Schnittstelle zu den wichtigsten<br />
Schadenkalkulationsprogrammen. Eine<br />
besonders wichtige Komponente in der<br />
zukünftigen Reparaturentwicklung ist<br />
der Bereich Elektronik. Aufgrund der Zusammenarbeit<br />
mit namhaften Diagnoseherstellern,<br />
wie zum Beispiel AVL und<br />
Gutmann, unterstützt die Carat auch<br />
hier den Werkstattpartner.<br />
www.carcolor-werkstatt.de<br />
Für 2010 sind zunächst zehn Workshops<br />
im Standox-Trainingscenter in<br />
Wuppertal geplant. Um optimale Lern-<br />
und Übungsbedingungen für alle zu<br />
schaffen, ist die Teilnehmerzahl begrenzt.<br />
Interessenten wenden sich bitte an ihren<br />
Standox-Fachberater.<br />
www.standox.de
_ Folie statt Farbe<br />
_ Einfach, wirkungsvoll und kostengünstig: Color Change Folien<br />
als Alternative zum Umlackieren von Fahrzeugen.<br />
E s<br />
gibt sie schon seit Jahren, doch in<br />
jüngster Zeit finden Color Change<br />
Folien zunehmend mehr Anhänger,<br />
weil die hochwertigen Folien ohne<br />
aufwändiges Lackieren die Farbe<br />
eines Fahrzeugs jederzeit beliebig verändern<br />
können. Das dürfte sowohl für Privatleute,<br />
aber besonders bei Geschäftsautos<br />
eine interessante Alternative zur Veränderung<br />
des Fahrzeug-Outfits sein. Denn die<br />
Nutzung von Color Change Folien bietet<br />
eine kostengünstige und werterhaltende<br />
Methode, Fahrzeuge mit den Unterneh-<br />
mensfarben und dem gewünschten Corporate<br />
Design zu versehen. Deshalb sind<br />
die Folien dazu geeignet, ganze Firmenflotten<br />
im einheitlichen Erscheinungsbild<br />
zu präsentieren. Dafür werden sämtliche<br />
Farben als Color Change Folie angeboten.<br />
Beim Wiederverkauf können die professionell<br />
verlegten Folien rückstandsfrei entfernt<br />
werden, und der unversehrte Originallack<br />
kommt wieder zum Vorschein.<br />
Das Unternehmen Bruxsafol im bayerischen<br />
Hammelburg, das nach eigener<br />
Aussage zu den größten Anbieten von<br />
Der Schutz-Garant.<br />
Glysantin ® schützt das Kühlsystem.<br />
Mit dem 3-fach Schutz vor Korrosion, Überhitzung<br />
und Frost gewährleistet Glysantin® die dauerhafte<br />
Funk tions sicherheit des Kühlsystems. Glysantin®<br />
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Das<br />
Original<br />
von BASF<br />
SCHÜTZT<br />
SEIT 1929<br />
Der Audi R8 erhielt die Folie Matt-Orange<br />
und macht damit eine gute Figur.<br />
Fotos: Bruxsafol<br />
An der Chevrolet Corvette macht die<br />
Carbon-Folie den Bereich der<br />
Rückleuchten trendig.<br />
Funktionsfolien in Europa gehört, bietet<br />
innovative Folienneuheiten in seinem Sortiment<br />
an und hat das Portfolio an Color<br />
Change Folien jetzt noch weiter ausgebaut.<br />
Hier soll vor allem die neue Matt-Serie, mit<br />
zum Teil ausgefallenen Farben wie Orange<br />
oder Grau, neue Akzente setzen, die nicht<br />
nur von experimentierfreudigen Kunden<br />
gerne angenommen wird. „Manchmal<br />
darf es auch ein wenig frecher und ausgefallener<br />
sein, so wird jedes Auto zum echten<br />
Hingucker“, betont Thomas Brux, Automotive-Experte<br />
bei Bruxsafol. Auch Folien<br />
in Carbonoptik sind nach wie vor ein Trend<br />
im Color Change Bereich. Diese Effektfolien<br />
mit strukturierter Oberfläche werden von<br />
Bruxsafol in den Farbvarianten „Black“, „Silver“,<br />
„Diamond White“ sowie „Diamond<br />
Charcoal“ angeboten. jr.<br />
® = reg. trademark of BASF SE<br />
EVO 1024
technik werkstattpraxis<br />
Induktionswärme bei der<br />
Karosserieinstandsetzung<br />
_ Bei vielen Arbeitsschritten im Rahmen der Karosserieinstandsetzung<br />
ist das Erwärmen von Bauteilen unverzichtbar.<br />
Induktionsgeräte sind hierbei eine praktische und zeitsparende<br />
Alternative zur offenen Flamme.<br />
M<br />
it Wärme geht bei der<br />
Karosserieinstandsetzung<br />
vieles einfacher.<br />
Beim Lösen von festgerostetenSchraubverbindungen,<br />
Entfernen geklebter Elemente<br />
oder beim Beseitigen von Hagel- und<br />
kleineren Parkschäden ist Wärme<br />
unverzichtbar. In den meisten Fällen<br />
verwenden Karosseriefachleute für das<br />
Erwärmen von Bauteilen eine offene<br />
Flamme oder einen Heißluftföhn. Nachteil<br />
dieser bekannten Methoden ist,<br />
dass die Wärme von außen ins Material<br />
eindringen muss. Dabei gilt es in<br />
vielen Fällen, zuerst wärmeisolierende<br />
Schichten wie Lacke, Unterbodenschutz<br />
oder Zierleisten zu durchdringen, bevor<br />
man das Blech auf die gewünschte<br />
Temperatur bringen kann. Nicht<br />
selten führt das zu unerwünschten<br />
Nebenwirkungen und zusätzlichem<br />
Instandsetzungsaufwand.<br />
KMWE<br />
Karosserie-,<br />
Messsystem-<br />
und Werkstatt-<br />
einrichtungen<br />
D-86857 Hurlach<br />
( 08248–901752<br />
Mobile<br />
Umluftabsauganlage<br />
48 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Mit Strom erwärmen<br />
Das Induktionsheizverfahren stellt hierzu<br />
eine sehr interessante Alternative dar.<br />
Es ermöglicht das punktuelle Erwärmen<br />
von Blechpartien oder Bauteilen, ohne<br />
dass anliegende Bereiche von der Wärme<br />
in Mitleidenschaft gezogen werden. Das<br />
Funktionsprinzip beruht auf demjenigen<br />
eines Transformators. Mit Hilfe einer speziellen<br />
Zange und einer sehr hohen Frequenz<br />
wird ein Magnetfeld rund um die Induktionszange<br />
erzeugt, das im angrenzenden<br />
Metall einen hohen Kurzschlussstrom induziert.<br />
Der Stromfluss erwärmt das Material<br />
somit von innen her. Die schlechte Wärmeleitfähigkeit<br />
des Stahls verhindert, dass<br />
angrenzende Bereiche erwärmt werden, so<br />
dass angrenzende Partien von der Wärme<br />
nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />
Die Vorteile des Induktionsheizverfahrens<br />
eröffnen dem Karosseriefachmann<br />
zahlreiche Möglichkeiten, die Arbeit noch<br />
effektiver zu gestalten.<br />
Rainer Rath, Karosserieexperte<br />
vom gleichnamigen<br />
Instandsetzungs-<br />
Hebebühne<br />
und<br />
Richtbank<br />
www.werkstatteinrichtung.de<br />
Wir stellen aus: Automechanika Halle 11 Stand A19/A20<br />
und Schulungsbetrieb,<br />
hat für das InduktionsheizverfahrenverschiedeneAnwendungsmöglichkeiten<br />
entwickelt. Hierbei hat<br />
er das leistungsstake<br />
Induktionsheizgerät<br />
Das Induktionsheizverfahren ermöglicht das<br />
punktuelle Erwärmen von Blechpartien, ohne<br />
dass anliegende Bereiche von der Wärme in<br />
Mitleidenschaft gezogen werden.<br />
Fotos: Linzing<br />
Praktisch: Beim Lösen von Klebeverbindungen<br />
kommt die Wärme vom Blech her und muss<br />
nicht erst isolierende Schichten durchdringen.<br />
Beim Ausbeulen ohne Lackieren leistet das<br />
Induktionsheizverfahren gute Vorarbeit und<br />
beschleunigt das Ausdrücken von Dellen.<br />
A800 des schwedischen Werkstattausrüsters<br />
Alesco verwendet. Das Gerät wird in<br />
Deutschland von der Vauquadrat GmbH<br />
(www.vauquadrat.com) vertrieben.<br />
Lösen von Schraubund<br />
Klebeverbindungen<br />
Eine – auch bei allen mechanischen Arbeiten<br />
gut einzusetzende – Anwendungsmöglichkeit<br />
ist das Erwärmen festgerosteter<br />
Schraubverbindungen. Mit dem<br />
A800 lassen sich diese in wenigen Sekunden<br />
bis zur Rotglut erwärmen, ohne dass<br />
angrenzende Bereiche davon betroffen<br />
werden. Abgerissene Schrauben oder runde<br />
Schraubenköpfe lassen sich auf diese<br />
Weise wirksam vermeiden.<br />
Ein weiterer Anwendungsbereich für<br />
das Induktionsheizverfahren bei der Karosserieinstandsetzung<br />
ist das Lösen von<br />
Klebeverbindungen, etwa beim Entfernen<br />
geklebter Zierleisten, Blenden oder Türblätter.<br />
Hier fährt der Fachmann mit der Induktionszange<br />
kurz über das zu entfernende<br />
Bauteil. Da nur das darunterliegende Blech<br />
erwärmt wird, werden Zierleisten und<br />
Blenden nicht beschädigt. Laut Rath hat<br />
die Induktionswärme beim Entfernen von
Beim Einziehen und Schrumpfen von<br />
Aluminiumblech liefert das Alesco A800<br />
genügend Leistungsreserven.<br />
Beim Entfernen von Unterbodenschutz in<br />
schlecht zugänglichen Ecken wird das Belch<br />
induktiv erwärmt.<br />
Nach dem Erwärmen lässt sich der<br />
Unterbodenschutz mühelos abziehen.<br />
Zierleisten einen weiteren wichtigen Vorteil:<br />
Da nur das Blech warm wird, löst sich<br />
der Kleber am Karosserieteil und hinterlässt<br />
weniger Kleberrückstände. Das reduziert<br />
erheblich die Nacharbeiten.<br />
Hagelschadenreparatur<br />
Richtig begeistert zeigt sich Rath vom<br />
Induktionsheizverfahren bei der Wärme-<br />
Ausbeultechnik. Bei der Delle fährt er mit<br />
der Induktionszange über den beschädigten<br />
Bereich. Das Blech ist innerhalb weniger<br />
Sekunden erwärmt und man kann<br />
dabei zusehen, wie das Material arbeitet.<br />
Anschließend nimmt er die Karosseriefeile<br />
und kühlt den überstehenden Bereich ab.<br />
Ein paar Korrekturzüge noch, und die Delle<br />
ist weg. Das bringe einen erheblichen<br />
Zeitgewinn gegenüber dem Erwärmen<br />
mit der offenen Flamme. Auch bei der<br />
lackschadenfreien Hagelschadenreparatur<br />
leistet das Induktionsheizverfahren wertvolle<br />
Dienste. Wird die Delle mit geringer<br />
Leistung gezielt erwärmt, richtet sich das<br />
Blech wie von selbst wieder aus. Weil die<br />
Wärme von innen kommt, bleibt der Lack<br />
dabei unbeschädigt. „Ganz bekommt man<br />
mit der Induktionswärme die Delle aber<br />
nicht weg. Bei scharfkantigen Dellen wird<br />
der Rest mechanisch mit Ausbeulhebeln<br />
vollends gerichtet“, sagt Rath. Hierbei leistet<br />
das Induktionsheizverfahren eine gute<br />
Vorarbeit, die viel Zeit spart.<br />
Einziehen und Schrumpfen<br />
Wärme wird auch beim Einziehen und<br />
Schrumpfen von Blechen benötigt, etwa<br />
wenn es darum geht, einen „Frosch“ zu beseitigen.<br />
Mit dem Alesco A800 lässt sich die<br />
benötigte Wärme innerhalb kürzester Zeit<br />
punktgenau einbringen. Da die Kerntemperatur<br />
des Blechs dabei höher ist als an<br />
der Oberfläche, wird letztere geschont. Vor<br />
allem für Arbeiten an Karosserieteilen aus<br />
Aluminium ist das aus schwedischer Produktion<br />
stammende Induktionsheizgerät<br />
seinen Wettbewerbern in punkto Leistung<br />
weit voraus, meint Rath. Da Aluminium die<br />
Wärme gut ableitet, wird zum Erwärmen<br />
einer Zone viel mehr Energie benötigt als<br />
bei Stahlblechen. Das<br />
Alesco A800 hat mit einer<br />
Leistung von acht<br />
Kilowatt laut Rath genügend<br />
Reserven, um diese<br />
Aufgabe mühelos zu<br />
erledigen. Zudem kann<br />
das Induktionsheizgerät<br />
auch sehr gut zum<br />
Erwärmen von Aluminiumbauteilen<br />
vor dem<br />
Schweißen eingesetzt<br />
werden.<br />
Eine sehr große<br />
Arbeitserleichterung<br />
bietet das Induktionsheizverfahren<br />
auch<br />
beim Entfernen von Unterbodenschutz.<br />
Jeder<br />
Karosseriefachmann<br />
kennt die Herausforderung,<br />
wenn in schwer<br />
zugänglichen Ecken dickeUnterbodenschutzschichten<br />
zu entfernen<br />
sind. Mit dem Induktionsheizer<br />
wird das Blech<br />
von innen erwärmt.<br />
Der Unterbodenschutz<br />
lässt sich dann spielend<br />
leicht mit einem Spachtel<br />
abschaben. Je nach<br />
Wärmezufuhr bleibt der<br />
Korrosionsschutz auf der<br />
Innenseite des Karosserieteils<br />
unbeschädigt.<br />
Mit dieser Anwendung sieht Rath einen<br />
enormen Zeitgewinn bei der Unfallreparatur<br />
im Vergleich zu rein mechanischen<br />
Methoden zum Entfernen des Unterbodenschutzes.<br />
Schulung notwendig<br />
Das Induktionsheizverfahren ist in vielen<br />
Karosseriewerkstätten noch unbekannt.<br />
„Auch wenn es enorm viele Vorteile bietet,<br />
muss der Fachmann erst lernen, damit<br />
umzugehen“, sagt Rath. Denn wie bei jeder<br />
anderen Wärmequelle kann übermäßige<br />
Wärmezufuhr irreversible Schäden verursachen.<br />
Deshalb muss der Karosserie-<br />
Profi Erfahrungen sammeln, mit welcher<br />
Leistung und welcher Heizzeit im jeweiligen<br />
Anwendungsfall zu arbeiten ist. Um<br />
Fachleuten den sicheren Umgang mit der<br />
Induktionstechnik und deren enorme Vorteile<br />
bei Karosseriearbeiten zu vermitteln,<br />
hat Rath in Zusammenarbeit mit Vauquadrat<br />
einen eintägigen Lehrgang geplant,<br />
der noch in diesem Sommer angeboten<br />
werden soll. Nähere Informationen hierzu<br />
und die Kontaktdaten finden Interessenten<br />
unter www.rath-karosserietechnik.de.<br />
Richard Linzing<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 49
technik werkstattpraxis<br />
Präzisions-Arbeit<br />
_ Das Instandsetzen der Fahrzeugbremsen ist für den geübten<br />
Kfz-Mechaniker eine reine Routinetätigkeit. Doch gerade bei häufig<br />
ausgeführten Arbeiten schleichen sich gerne Nachlässigkeiten und<br />
Fehler ein. <strong>amz</strong> gibt Tipps, wie sich letztere vermeiden lassen.<br />
D<br />
ie Bremsanlage ist ein sicherheitsrelevantesFahrzeugsystem.<br />
Deshalb müssen Werkstattprofis<br />
bei Wartungs- und<br />
Reparaturarbeiten an der<br />
Bremse besondere Sorgfalt walten lassen.<br />
Wer nicht konsequent auf die Details<br />
achtet, wird seine Kunden bald wieder<br />
sehen – allerdings zu renditeschmälernden<br />
Nacharbeiten.<br />
Indizien für periphere Fehler<br />
Die Sorgfaltspflicht bei der Bremsenreparatur<br />
beginnt bereits beim Zerlegen<br />
der Radbremse. Wer Bremsbeläge und<br />
-scheiben nach dem Ausbau achtlos in<br />
den Schrottcontainer befördert, übersieht<br />
Fehler, die zu frühzeitigem Verschleiß oder<br />
Beanstandungen führen können. Deshalb<br />
müssen die einzelnen Bremsenbauteile<br />
nach dem Ausbau genau begutachtet<br />
werden. So deuten schräg abgelaufene<br />
und unterschiedlich stark verschlissene<br />
Bremsbeläge auf mechanische Fehler am<br />
Bremssattel hin. Die größte Aussagekraft<br />
hat jedoch das Verschleißbild der Bremsscheibe.<br />
Ihr Aussehen verrät dem Fachmann,<br />
ob das Bremssystem einwandfrei<br />
arbeitet oder nicht. Zum Beispiel deuten<br />
50 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Auswaschungen auf der Reibfläche auf einen<br />
unzulässigen Seitenschlag der Scheibe<br />
und auf Bremsenrubbeln hin.<br />
Blau verfärbte Scheiben lassen auf<br />
übermäßig beanspruchte Bremsen oder<br />
auf schwergängige Bremsbeläge beziehungsweise<br />
ebensolche Bremskolben<br />
schließen. In Extremfällen kann dieses<br />
Schadensbild auch von Fehlern im Tandem-Hauptzylinder<br />
oder Unregelmäßigkeiten<br />
am Fußhebelwerk hervorgerufen<br />
werden.<br />
Rostansatz auf der Bremsfläche der<br />
Bremsscheibe ist ebenfalls auf schwergängige<br />
Komponenten zurückzuführen. Starke<br />
Korrosion an den Bremsscheiben der Hinterachse<br />
kann aber auch ein Hinweis darauf<br />
sein, dass der Fahrer zu wenig bremst.<br />
Auf Leichtgängigkeit achten<br />
Auch wenn das Verschleißbild der Bremsbeläge<br />
und der Bremsscheiben in Ordnung<br />
ist, sollte der Mechaniker grundsätzlich<br />
nach dem Ausbau des Bremssattels prüfen,<br />
ob die Führungselemente und der Bremskolben<br />
sauber und leichtgängig sind. Denn<br />
auch verschmutzte und schwergängige<br />
Führungsbolzen führen bei Faustbremssätteln<br />
zu einseitigem Verschleiß der Brems-<br />
Öffnet man die Entlüftungsschraube beim<br />
Zurücksetzen des Bremskolbens, lässt sich<br />
dessen Leichtgängigkeit leichter prüfen.<br />
beläge. In diesem Fall sind alle Bauteile der<br />
Bremssattelführung gründlich zu reinigen<br />
und mit dem vom Fahrzeug- beziehungsweise<br />
Bremsenhersteller vorgeschriebenen<br />
Fett zu bestreichen. Sind die Führungsbolzen<br />
an Faustsätteln verschlissen oder korrodiert,<br />
müssen sie grundsätzlich erneuert<br />
werden.<br />
Lässt sich der Bremskolben mit dem<br />
Rückstellwerkzeug nur mit hohem Kraftaufwand<br />
zurücksetzen, liegt mit aller<br />
Wahrscheinlichkeit ein Fehler im Bremssattel<br />
vor. In diesem Fall sollte der Fachmann<br />
die Staubmanschette genauer prüfen.<br />
Wenn die Manschette verletzt ist, kann<br />
zwischen Kolben und Lauffläche Feuchtigkeit<br />
und Schmutz eindringen. Das führt<br />
meistens dazu, dass der Kolbendichtring<br />
mit der Lauffläche regelrecht verklebt.<br />
Abhilfe schafft das Zerlegen und Reinigen<br />
des Bremssattels. Dabei müssen der Kolbendichtring<br />
und die Staubmanschette<br />
erneuert werden. Sind bereits deutliche<br />
Verschleißspuren an den Bauteilen des<br />
Bremssattels zu erkennen, muss er erneuert<br />
werden.<br />
Beträgt der Seitenschlag der Bremsscheibe<br />
mehr als 0,06 Millimeter, bilden sich<br />
Auswaschungen an der Bremsscheibe,<br />
die zum Bremsenrubbeln führen.<br />
Die Bremsenreparatur ist Präzisionsarbeit.<br />
So darf der Radnaben-Seitenschlag 0,03 Millimeter<br />
nicht übersteigen. Fotos: Linzing
Ausgebaute Bremsenteile sollten nicht achtlos weggeworfen<br />
werden, da sich an ihnen viele Fehlerursachen ablesen lassen.<br />
Zum Beispiel deuten Druckstellen an der Auflagefläche zwischen<br />
Bremsscheibe und Radnabe auf eine unsachgemäße Montage hin.<br />
Mit dem Radnabenreinigungsset lassen sich Rost und<br />
andere Verunreinigungen maschinell entfernen.<br />
Entlüftungsschraube öffnen<br />
Beim Einsatz neuer Bremsbeläge beziehungsweise Bremsscheiben<br />
muss der Bremskolben mit Hilfe eines geeigneten<br />
Rückstellwerkzeugs in die Endstellung gebracht werden.<br />
Dieser Arbeitsschritt lässt sich leichter erledigen, wenn die<br />
Entlüftungsschraube am Bremssattel während dem Rücksetzvorgang<br />
geöffnet wird. Vorher muss allerdings ein Bremsflüssigkeitsauffangbehälter<br />
an die Entlüftungsschraube angeschlossen<br />
werden.<br />
Dieser Trick hat weitere positive Nebeneffekte: Im Bremssattel<br />
ist die Bremsflüssigkeit durch Temperaturunterschiede,<br />
Dichtungsabrieb und Einlagern von Wasser am höchsten belastet.<br />
Mit dem Öffnen der Entlüftungsschraube beim Zurücksetzen<br />
des Bremskolbens wird also die am höchsten belastete<br />
Bremsflüssigkeit aus dem System entfernt. Damit wird dem<br />
Kunden ein zusätzliches Sicherheitsplus geboten, auch wenn<br />
der Wechsel der Bremsflüssigkeit noch nicht fällig ist. Außerdem<br />
läuft man nicht Gefahr, dass Bremsflüssigkeit beim<br />
Zurückdrücken des Kolbens aus dem Ausgleichsbehälter austritt,<br />
falls zwischenzeitlich welche nachgefüllt wurde. Ferner<br />
bleiben die Entlüftungsnippel für den nächsten Bremsflüssigkeitswechsel<br />
gangbar.<br />
Allerdings sollte nach dem Einbau der neuen Bremsbeläge<br />
nicht vergessen werden, den Bremsflüssigkeitsstand wieder<br />
aufzufüllen. Dabei darf nur neue, den Spezifikationen des<br />
Fahrzeugherstellers entsprechende Bremsflüssigkeit verwendet<br />
werden.<br />
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technik werkstattpraxis<br />
Sämtliche Bremsenbauteile müssen vor dem Zusammenbau<br />
gründlich gereinigt werden. Die Radnabe muss metallisch<br />
blank sein, um Bremsenrubbeln zu vermeiden.<br />
Mit Hilfe eines Haarlineals wird geprüft, ob die Radnabe<br />
im Bereich der Gewindebohrungen verzogen ist.<br />
Sauberkeit ist Pflicht<br />
Die Bremsenreparatur ist eine staub- und<br />
schmutzintensive Angelegenheit. Dennoch<br />
muss bei der Montage der ausgebauten<br />
Bremskomponenten auf größtmögliche<br />
Sauberkeit geachtet werden. So<br />
sollten alle Bauteile, die wieder verwendet<br />
werden, von Bremsstaub, Ablagerungen<br />
und grobem Rost befreit werden. Hilfreich<br />
sind dabei eine Bremssattelfeile und eine<br />
schmale Bremssatteldrahtbürste, die im<br />
Fachhandel erhältlich sind.<br />
Vor allem das Reinigen der Radnabe<br />
ist beim Einbau der Bremsscheiben unentbehrlich.<br />
Denn selbst kleinste Partikel<br />
zwischen Nabe und Scheibe können zu<br />
einem Seitenschlag der Scheibe und somit<br />
bereits nach einigen tausend Kilometern<br />
zu Bremsenrubbeln führen. Eine fachgerecht<br />
gereinigte Radnabe muss vollständig<br />
metallisch blank sein. Der Einsatz von<br />
Drahtbürste und Schleifpapier ist für das<br />
Reinigen der Radnabe allerdings mühsam<br />
und führt nicht immer zum gewünschten<br />
Ergebnis. Für diesen Arbeitsschritt gibt es<br />
von verschiedenen Herstellern praktische<br />
Radnaben-Reinigungssets. Sie bestehen<br />
52 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
AMZ-PRAxISTIPP<br />
Ursachen für Bremsenrubbeln<br />
Die Bremsanlage aktueller Fahrzeugmodelle<br />
ist wesentlich standfester<br />
geworden. Das Reparaturpotential<br />
aufgrund besserer Technik<br />
nimmt zwar ab, dennoch wird<br />
Bremsenverschleiß der Kfz-Werkstatt<br />
auch in Zukunft Aufträge und<br />
Umsatz bringen, da Autos länger<br />
gefahren werden als früher. Immer<br />
häufiger kommen Kunden wegen<br />
Komfort-Beanstandungen wie<br />
Bremsenrubbeln oder -quietschen<br />
in die Werkstatt.<br />
Bremsenrubbeln wird von einem<br />
Seitenschlag der Bremsscheiben,<br />
ausgeschlagenen beziehungsweise<br />
schwergängigen Bremssattelführungen<br />
und Spiel in der Rad- oder<br />
Achsaufhängung verursacht. Daher<br />
ist bei entsprechender Kundenbeanstandung<br />
allein der Austausch<br />
der Bremsscheiben nicht ausreichend.<br />
In den seltensten Fällen ist<br />
damit auch die eigentliche Ursache<br />
des Bremsenrubbelns behoben.<br />
Bei der professionellen Diagnose<br />
von Bremsenrubbeln sollte der<br />
Werkstattfachmann folgende Komponenten<br />
prüfen:<br />
meist aus einem Aufnahmeteller, der in<br />
eine Bohrmaschine gespannt wird und<br />
mehreren Schleifpads. Für Radnaben mit<br />
Stehbolzen gibt es spezielle Reinigungssets,<br />
mit denen die Radnabe um die Stehbolzen<br />
herum effektiv gereinigt werden<br />
kann.<br />
Die Auflagefläche zwischen Bremsscheibe<br />
und Radnabe darf nach dem Reinigen<br />
keinesfalls mit Kupfer- oder Keramikpaste<br />
beziehungsweise ähnlichen zähen<br />
Fetten bestrichen werden. Denn beim Anziehen<br />
des Rades lassen sich zähe Schmiermittel<br />
nicht vollständig zwischen Nabe und<br />
Scheibe verdrängen. Das kann ebenfalls zu<br />
einem Seitenschlag der Bremsscheibe und<br />
entsprechend unangenehmen Folgen führen.<br />
Wer das Festrosten der Scheibe auf der<br />
Radnabe verhindern will, sollte dünnflüssige<br />
Mittel verwenden, wie zum Beispiel<br />
Rostlöser.<br />
Seitenschlag ermitteln<br />
Falls der Autofahrer Bremsenrubbeln beanstandet<br />
hat (siehe auch Kastentext), muss<br />
die Radnabe zusätzlich mit Hilfe eines<br />
Haarlineals – speziell an den Gewinde-<br />
- Radaufhängung,<br />
- Radlager,<br />
- Gummi- und Silentblöcke,<br />
- Lenkungsteile,<br />
- Bremssattel,<br />
- Seitenschlag der Radnabe und<br />
der Bremsscheibe<br />
- Bremsscheibendicke an acht,<br />
gleichmäßig auf den Umfang<br />
der Scheibe verteilten Stellen<br />
gemessen; die maximal zulässige<br />
Dickenabweichung beträgt<br />
0,02 Millimeter.<br />
Die Bremsscheibendicke darf das<br />
zulässige Maß nicht unterschreiten.<br />
An acht Stellen gemessen, darf<br />
die Differenz nicht größer als 0,02<br />
Millimeter sein.<br />
Die Gleitflächen der Bremsbeläge müssen<br />
vor der Montage grundsätzlich mit<br />
einem geeigneten Schmiermittel<br />
bestrichen werden.<br />
Die Führungen des Faustsattels<br />
müssen gereinigt und gefettet werden.<br />
Verschlissene und ausgeschlagene<br />
Führungselemente sind zu erneuern.
Hinterachsscheibenbremsen mit Leichtmetallbremssattel<br />
und Graugussrahmen rosten gerne<br />
fest. Sie sollten mindestens einmal im Jahr<br />
gereinigt und gefettet werden.<br />
Bei Kombibremssätteln muss der Hebel der<br />
Feststellbremse im Ruhezustand am Anschlag<br />
aufliegen (Pfeil).<br />
bohrungen – auf Verzug geprüft werden.<br />
Ferner ist der Seitenschlag der Radnabe<br />
mit Hilfe einer Messuhr zu ermitteln. Er<br />
darf 0,03 Millimeter nicht übersteigen. Der<br />
maximal zulässige Seitenschlag der montierten<br />
und ordnungsgemäß befestigten<br />
Bremsscheibe beträgt 0,06 Millimeter.<br />
Bremsbeläge nie<br />
trocken einbauen<br />
Bremsbeläge sollten niemals trocken in den<br />
Bremssattel eingesetzt werden. Mit dem<br />
Bestreichen der Lauf- und Druckflächen an<br />
den Bremsbelägen beugt der Fachmann<br />
Bremsenquietschen, Schwergängigkeit<br />
oder Festrosten vor. Hierbei muss ein geeignetes<br />
Schmiermittel zum Einsatz kommen.<br />
Metallhaltige Mittel wie Kupferpaste sind<br />
bei Aluminium-Bremssätteln tabu. Deren<br />
Einsatz verstärkt die elektrochemische Korrosion<br />
und führt zu schnellem Festrosten<br />
der mechanischen Bauteile. Im Handel sind<br />
metallfreie Bremsenschmiermittel mittlerweile<br />
auch in praktischen Spraydosen<br />
mit aufgesetztem Pinsel erhältlich. Beim<br />
Einbau neuer Bremsbeläge sollte der Fachmann<br />
grundsätzlich alle Befestigungs- und<br />
Zubehörteile erneuern. Reparatursätzen<br />
namhafter Hersteller liegen diese bei oder<br />
sie sind gesondert erhältlich.<br />
Tipp: Neue Bremsbeläge müssen vor<br />
dem Losfahren durch mehrmaliges Betätigen<br />
des Bremspedals an die Bremsscheibe<br />
angelegt werden. Dieser Vorgang sollte<br />
bei abgestelltem Motor und mit leer gepumptem<br />
Bremskraftverstärker erfolgen.<br />
So kann der Druckpunkt der Bremse besser<br />
ermittelt werden. Achtung: Vor allem bei<br />
Dieselmodellen lässt sich das Bremspedal<br />
im Stand und bei laufendem Motor sehr<br />
weit durchtreten, was allerdings keinen<br />
Fehler darstellt.<br />
Problemzone Hinterachse<br />
Die Elektronische Bremskraftverteilung<br />
EBV hat seit Mitte der 90er-Jahre die mechanische<br />
Bremskraftregelung an der Hinterachse<br />
weitgehend ersetzt. Seither ist<br />
die Hinterachse wesentlich stärker in das<br />
Abbremsen des Fahrzeugs eingebunden.<br />
Das hat zur Folge, dass auch der Verschleiß<br />
der Hinterradbremsen zunimmt. Fachleute<br />
raten daher, spätestens alle 40.000 Kilometer<br />
den Verschleißzustand der Bremsen an<br />
der Hinterachse zu prüfen.<br />
Darüber hinaus sollten Hinterachs-<br />
Scheibenbremsen mindestens einmal<br />
jährlich auf Leichtgängigkeit geprüft<br />
werden. Denn die Hinterachsbremse ist<br />
stärker Spritzwasser, aggressiven Substanzen<br />
und Schmutz ausgesetzt als die<br />
Bremsen der Vorderachse. Daher können<br />
sich mechanische Teile schneller festsetzen.<br />
Aufgrund der elektrochemischen<br />
Korrosion sind davon vor allem Scheibenbremsen<br />
mit Aluminiumbremssattel und<br />
Sattelrahmen aus Grauguss betroffen.<br />
Gelegenheiten zum Prüfen der Hinterradbremsen<br />
ergeben sich bei der Inspektion<br />
oder beim Umrüsten von Sommer- auf<br />
Winterräder beziehungsweise umgekehrt.<br />
Schwergängige Bremsbeläge an der Hinterachse<br />
deuten sich auch durch Quietschgeräusche<br />
beim Durchfahren von Kurven<br />
oder beim leichten Bremsen an. Den zusätzlichen<br />
Aufwand, den das Zerlegen und<br />
Reinigen der Hinterradbremse in Anspruch<br />
nimmt, macht sich für den Autofahrer<br />
schnell bezahlt, da damit eine wesentlich<br />
teurere Reparatur verhindert werden kann.<br />
Zum Prüfumfang der Bremsen an der Hinterachse<br />
gehört desweiteren die Kontrolle<br />
der Leichtgängigkeit der Bremsseile und<br />
der Feststellbremsbetätigung. Besonderes<br />
Augenmerk ist diesbezüglich Kombisätteln<br />
zu widmen. Der Betätigungshebel der<br />
Feststellbremse muss bei gelöster Bremse<br />
bis zum Anschlag frei zurücklaufen. Ist das<br />
nicht der Fall, kann das an beschädigten<br />
Bremsseilen, zu geringem Leerweg des<br />
Feststellbremshebels oder einem schwergängigen<br />
Betätigungsmechanismus im<br />
Bremssattel liegen.<br />
Da die Bremse das wichtigste Sicherheitssystem<br />
des Fahrzeugs ist, dürfen auch<br />
unter Zeitdruck Nachlässigkeit und Unachtsamkeit<br />
nicht toleriert werden. Wer<br />
sich jedoch strikt an die Grundregeln hält,<br />
hat garantiert zufriedene Kunden.<br />
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technik werkstattpraxis<br />
Auf Knopfdruck „Halt“<br />
_ Der Handbremshebel hat ausgedient: Immer mehr Fahrzeuge<br />
verfügen über eine elektrische Parkbremse. Beim Bremsenservice<br />
muss sich der Werkstattfachmann auf die Besonderheiten eines<br />
solchen Systems einstellen. Welche dies sind, verraten die Experten<br />
des Technischen Service von ATE.<br />
S tatt<br />
eines Handbremshebels auf<br />
dem Mitteltunnel oder anstelle<br />
eines Feststellpedals im Fußraum<br />
besitzen immer mehr Fahrzeuge<br />
eine elektrische Parkbremse<br />
(EPB), um bei Bedarf ein Wegrollen<br />
sicher zu verhindern. Dazu muss der<br />
Fahrer lediglich einen simplen Knopf am<br />
Armaturenbrett oder in der Mittelkonsole<br />
betätigen.<br />
Im Jahr 2001 in der Oberklasse eingeführt,<br />
gehört die elektrische Parkbremse<br />
EPB mittlerweile auch bei vielen Volumenmodellen<br />
schon zur Serienausstattung.<br />
Zu den bekanntesten Vorreitern<br />
bei den EPB-Fahrzeugen gehören unter<br />
anderem der A8 und A6 von Audi, der<br />
Espace von Renault sowie der Passat von<br />
Volkswagen.<br />
Besonderheiten bei<br />
Service und Wartung<br />
Der Wegfall des gewohnten Handbremshebels<br />
erfordert bei den meisten Autofahrern<br />
eine gewisse Umgewöhnungszeit,<br />
bis die Bedienung der elektrischen<br />
Parkbremse in Fleisch und Blut übergeht<br />
und der Druck auf den Betätigungsknopf<br />
den Griff zum Handbremshebel<br />
ersetzt. Doch auch der Werkstattfachmann<br />
muss sich bei der EPB umstellen,<br />
denn das neue System birgt Besonderheiten<br />
bei Wartung und Reparatur und<br />
erfordert überdies beim Prüfen entsprechendes<br />
Knowhow.<br />
„Teilweise gibt es gravierende Änderungen<br />
im Arbeitsablauf“, berichten die<br />
Experten des Technischen Service beim<br />
Bremsenspezialisten ATE. „Derzeit gibt<br />
Seiltrick: Bei der EPB mit Zentral-Aktuator<br />
betätigt dieser über konventionelle Handbremsseile<br />
den Feststellmechanismus an den<br />
Kombi-Bremssätteln der Hinterachse.<br />
Foto: ATE<br />
54 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
es zwei unterschiedliche Funktionsprinzipien<br />
für die EPB am Markt. Das bedeutet<br />
für den Werkstattfachmann, dass<br />
die beiden Varianten bei Reparatur und<br />
Wartung entsprechend unterschiedlich<br />
zu handhaben sind. Deshalb muss der<br />
Mechaniker vor Arbeitsbeginn erst das<br />
jeweilige System identifizieren“, empfehlen<br />
die Experten.<br />
Erst identifizieren,<br />
dann reparieren<br />
Neben der elektronischen Parkbremse<br />
mit zentralem Aktuator gibt es EPB-Systeme<br />
mit radeigenem Elektromotor. Bei<br />
Fahrzeugen wie dem C-Max von Ford,<br />
der optional mit EPB erhältlich ist, dem<br />
Laguna oder Scénic von Renault oder<br />
dem Siebener von BMW betätigt ein<br />
elektromechanischer Zentral-Aktuator<br />
– im ATE-Sprachgebrauch „Cable Puller“<br />
genannt – über konventionelle Bremsseile<br />
den Feststellbremsmechanismus<br />
an den Kombi-Bremssätteln der Hinterachse.<br />
Bedient der Fahrer zum Schließen<br />
oder Öffnen der Parkbremse den Taster,<br />
sendet ein Steuergerät ein elektrisches<br />
Signal an den Zentral-Aktuator, der daraufhin<br />
die Bremsseile anzieht oder freigibt.<br />
Bei diesem EPB-System lassen sich<br />
den Fachleuten von ATE zufolge sowohl<br />
die Bremsbeläge als auch die Bremsscheiben<br />
noch auf konventionelle Weise<br />
tauschen.<br />
Alternativ dazu steht das EPB-System<br />
mit radeigenen Elektromotoren, wie es<br />
beispielsweise in einer ganzen Reihe von<br />
Fahrzeugen der Volkswagen-Gruppe –<br />
Audi A4, A6, A8, VW Passat und Tiguan,<br />
etc. – zum Einsatz kommt. Bei dieser<br />
Parkbrems-Variante ist direkt an jedem<br />
Hinterachs-Bremssattel ein Elektromotor<br />
verbaut, der nach einem aktivierenden<br />
Tastendruck ein elektrisches Signal vom<br />
Bremsensteuergerät erhält und daraufhin<br />
öffnet beziehungsweise schließt.<br />
Dieses EPB-System erfordert den Experten<br />
von ATE zufolge einen deutlich<br />
höheren Aufwand bei Wartung und Reparatur,<br />
überdies ist ein Diagnosesystem<br />
beziehungsweise ein spezielles elektronisches<br />
Bremsenwartungsgtool erforderlich.<br />
Elektrischer Halt: Die elektrische Parkbremse<br />
EPB erfordert spezielles Knowhow beim<br />
Bremsenservice. Wichtig ist die Identifikation<br />
des Systems. Im Bild eine EPB mit radseitigem<br />
Elektromotor.<br />
Elektronischer Schraubenschlüssel<br />
erforderlich<br />
Aufgrund der besonderen Bremssattel-<br />
Konstruktion lässt sich bei EBP-Systemen<br />
mit radseitigem Elektromotor der Bremskolben<br />
beim Wechseln der verschlissenen<br />
Bremsbeläge nicht ohne weiteres zurückdrücken<br />
oder zurückdrehen. „Zuerst muss<br />
im Inneren des Bremssattels eine Mutter<br />
elektrisch zurückgedreht werden. Hierfür<br />
ist ein geeignetes elektronisches Servicewerkzeug<br />
oder ein Diagnosegerät notwendig“,<br />
erklären die Bremsenexperten<br />
von ATE. Drückt man den Bremskolben mit<br />
Gewalt gegen die Mutter zurück, kann der<br />
Elektromotor Schaden nehmen, warnen<br />
die Fachleute.<br />
Erst nach dem elektrischen Rückstellen<br />
der Mutter mit dem elektronischen Schraubenschlüssel<br />
lässt der Bremskolben mit einer<br />
geeigneten Kolbenrücksetzvorrichtung<br />
problemlos in seine Ausgangsstellung zurücksetzen.<br />
Zudem ist den Fachleuten zufolge<br />
darauf zu achten, dass während der<br />
Bremsenreparatur die Steckverbindung<br />
nicht vom Elektromotor getrennt wird.<br />
Nach dem Wiederzusammenbau des<br />
Bremssattels muss der Werkstattfachmann<br />
mit dem Diagnosegerät oder dem<br />
Bremsentool noch eine Grundeinstellung<br />
der EPB beziehungsweise des Elektromotors<br />
vornehmen.<br />
Wirkung der EPB prüfen<br />
Ein wichtiges Thema bei der elektrischen<br />
Parkbremse ist die Überprüfung des Systems<br />
auf dem Rollen-Bremsprüfstand,<br />
etwa bei der turnusmäßigen Inspektion,
dem Bremsenservice oder bei der Hauptuntersuchung<br />
(HU). „Hierzu verfügt beispielsweis<br />
der VW Passat über eine automatische<br />
Prüfstands-Erkennung: Sie<br />
versetzt das Bremssystem in einen so genannten<br />
HU-Modus, sobald sich die Prüfstandsrollen<br />
mit einer Geschwindigkeit<br />
zwischen 2,5 und neun Stundenkilometern<br />
drehen und gleichzeitig beide Vorderräder<br />
still stehen“, erklären die Experten von ATE.<br />
Eine blinkende Kontrollleuchte in der Armaturentafel<br />
signalisiert dabei, dass sich<br />
die EPB gerade im Prüfmodus befindet. Anschließend<br />
muss der Prüfer den Taster der<br />
Feststellbremse fünf Mal betätigen. Dabei<br />
sollte die Spannkraft der Feststellbremse<br />
stufenweise ansteigen, was sich über die<br />
Prüfstandsanzeige kontrollieren lässt.<br />
Im Falle des VW Passat öffnet die Bremse<br />
nach der fünften Betätigung wieder.<br />
Nach dem Ausfahren aus dem Prüfstand<br />
muss man die Funktion der EPB allerdings<br />
noch einmal durch Betätigung des Tasters<br />
prüfen und das System somit wieder in<br />
Homologationsdaten<br />
Zert. Nr.<br />
Ser. Nr.<br />
test1<br />
test1test1 test1test1<br />
den Normalbetrieb zurückversetzen. Ähnliche<br />
Prüfmodi gibt es den Fachleuten von<br />
ATE zufolge auch bei anderen Fahrzeugen<br />
mit EPB. „Allerdings können sich diese im<br />
Detail unterscheiden. Vor einer Prüfung ist<br />
deshalb ein Blick in die technischen Unterlagen<br />
der Fahrzeughersteller angeraten“<br />
empfehlen die Experten. kk<br />
Rollkommando: Bei der Wirkungsprüfung der<br />
Feststellbremse auf dem Rollen-Bremsprüfstand<br />
sind die Besonderheiten des EPB-<br />
Systems zu beachten. Der Bremskraftanstieg<br />
sollte stufenförmig zunehmen (unten).<br />
Fotos: Kuss<br />
Software Version<br />
Nächster Prüftermin<br />
Beissbarth<br />
Fahrzeugdaten<br />
Hanauer Str. 101<br />
FZG-Hersteller VW<br />
FZG-Model Passat C3<br />
80993 München Erstzulassung 09.09.2006<br />
Kilometerstand 10390<br />
Kunden Nr. L00000001 Fahrgestellnummer<br />
Auftragsnummer SL_00000227 Kennzeichen M-BB 8889<br />
Ergebnisse Bremsenprüfung<br />
Vorderachse<br />
Hinterachse<br />
Feststellbremse<br />
Prüfer ITC Beissbarth<br />
Röntgenstaße 16<br />
85757 Karlsfeld<br />
08131/5054-79<br />
1/1<br />
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technik werkstattpraxis<br />
I<br />
m Jahr 1997 zeichnete eine internationale<br />
Jury auf der Branchenmesse<br />
Equip‘Auto in Paris ein neuartiges Radlager<br />
des französischen Radlagerspezialisten<br />
SNR mit dem „Großen Innovationspreis“<br />
aus. Wenige Wochen später<br />
lief das erste, mit solchen preisgekrönten<br />
56 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Herr<br />
der Ringe<br />
_ Mittlerweile gilt es beim Bremsenservice auf mehr zu achten,<br />
als nur auf Bremsscheiben und -beläge. Radlager mit ASB-Technologie<br />
beispielsweise erfordern die besondere Aufmerksamkeit des<br />
Werkstattfachmanns. Die Spezialisten von SNR geben Tipps für<br />
das korrekte Handling in der Werkstatt.<br />
und „ASB-Lager“ genannten Lagern ausgestattete<br />
Fahrzeug vom Band. „ASB“<br />
bedeutet „Activ Sensor Bearing“, also<br />
„aktives Sensor-Lager“.<br />
Mittlerweile finden sich laut SNR in<br />
mehr als 90 Prozent der in Europa produzierten<br />
Fahrzeuge Radlager mit ASB-<br />
Technologie und auch die asiatischen Autobauer<br />
vertrauen zunehmend aktiven<br />
Sensor-Lagern. Demzufolge wächst deren<br />
Anteil auch im Ersatzmarkt: laut SNR<br />
beträgt dieser schon mehr als 15 Prozent.<br />
„Das bedeutet, dass der Werkstattfachmann<br />
zunehmend mit diesen speziellen<br />
Radlagern in Berührung kommt“, erklärt<br />
Marcus Hähner, Verkaufsleiter Aftermarket<br />
bei SNR Deutschland in Erkrath.<br />
Signale aktiv erfassen<br />
Ziel dieser neuartigen Technik war es<br />
laut SNR, die bis dahin bei ABS-Systemen<br />
üblichen Zahnkränze auf der Antriebswelle<br />
beziehungsweise der Radnabe zu<br />
ersetzen. Im Gegensatz zu Systemen mit<br />
Ringe-Probe: Mit der von SNR entwickelten<br />
ASB-Testkarte lässt sich der Magnetencoder<br />
prüfen. Sind alle Magnetsegmente<br />
gleichmäßig sichtbar, ist der Ring in Ordnung.<br />
Aktivposten: Herzstücke eines ASB-Radlagers<br />
(Active Sensor Bearing = aktives Sensor-Lager)<br />
sind der in den Lagerdichtring integrierte<br />
magnetische Encoder (1) sowie der aktive ABS-<br />
Sensor (2). Dreht sich die Magnetkodierdichtung,<br />
entsteht ein Hall-Signal, das der aktive Sensor<br />
digital ans ABS-Steuergerät schickt. Fotos: SNR<br />
Vorsicht Falle: Selbst schwache Magneten<br />
wie das an der Spitze eines teleskopierbaren<br />
Magnetstifts können den Magnetencoder in<br />
der Lagerdichtung schädigen und das Radlager<br />
unbrauchbar machen.<br />
Zahnkranz und passivem Sensor sitzt<br />
bei einem ASB-System die zum Erfassen<br />
der Raddrehzahl wichtige Komponente<br />
in Form eines integrierten, mehrpoligen<br />
Magnetkranzes (Magnetencoder) in der<br />
Dichtung des Radlagers. Dreht sich dieser,<br />
entsteht ein Signal, das der aktive ABS-<br />
Sensor – es gibt Stift- und Clip-Sensoren<br />
– aufnimmt. „Aktiver Sensor“ bedeutet<br />
laut SNR, dass dieser das Raddrehzahl-<br />
Signal nicht mehr wie bislang analog (als<br />
Sinus-Signal), sondern – bereits digital<br />
umgewandelt – als Rechteck- oder Hallsignal<br />
ans Steuergerät liefert.<br />
Die ASB-Technik erlaubt es zudem, die<br />
für Fahrzeugsysteme wie ABS, ESP oder<br />
die elektronische Berganfahrhilfe „Hill-<br />
Holder“ notwendigen Raddrehzahlen<br />
präziser zu messen: Bereits ab Tempo 0<br />
liefert das System ein zuverlässigen Signal.<br />
Zudem arbeitet es verschleißfrei,<br />
spart Bauraum und kommt mit weniger<br />
Bauteilen aus, was überdies Gewicht<br />
spart.<br />
Besonderheiten beim Service<br />
„Allerdings erfordern ASB-Lager vom<br />
Werkstattfachmann besondere Kenntnisse<br />
– nicht nur beim Radlagerersatz,<br />
sondern auch beim Bremsenservice“,<br />
erklärt Lukas Winkel, der bei der SNR<br />
Wälzlager GmbH, der deutschen Niederlassung<br />
des französischen Radlagerspezialisten,<br />
für das Training und den<br />
technischen Support verantwortlich ist.<br />
Insbesondere, weil es bei einigen Fahrzeugmodellen<br />
seit geraumer Zeit auch<br />
Bremsscheiben mit vormontiertem ASB-<br />
Radlager an der Hinterachse gibt. Bei<br />
diesen sind Bremsscheibe und Radlager
untrennbar miteinander verbunden: Die Außenschulter der<br />
Bremsscheibe verdeckt den Lageraußenring vollständig, so<br />
dass eine zerstörungsfreie Demontage des Radlagers nicht<br />
möglich ist. „Beim Handling und der Montage gelten bei ASB-<br />
Bremsscheiben die gleichen Regeln wie bei der Montage eines<br />
Einzellagers“, erklärt Radlagerspezialist Winkel.<br />
Vor allem der integrierte Magnetring, quasi das Herzstück<br />
eines ASB-Lagers, ist sehr empfindlich: „Kommt dieser mit<br />
einem Magneten in Kontakt, etwa der Spitze eines bei Kfz-<br />
Technikern beliebten, teleskopierbaren Magnetstifts, kann<br />
dies zu einem irreparablen Defekt des magnetischen Encoderrings<br />
führen, womit das ASB-Lager unbrauchbar ist“, warnt<br />
Winkel. Mit der von SNR entwickelten ASB-Testkarte lassen<br />
sich die defekten Stellen im Magnetencoder nachweisen.<br />
Zudem sollte man dem Radlagerspezialisten zufolge auf<br />
einen sauberen Arbeitsplatz achten und das Lager erst unmittelbar<br />
vor dem Einbau aus seiner Verpackung nehmen und<br />
den Kunststoffschutz entfernen. Die Umgebung des Lagers<br />
(Radlagergehäuse, Radnabe, Achszapfen, Bremstrommel,<br />
etc.) muss sauber und beschädigungsfrei sein. Beim Verpressen<br />
des Lagers muss die schwarze Magnetkodierdichtung zur<br />
Fahrzeugmitte beziehungsweise zum ABS-Sensor hin weisen.<br />
Für die korrekte Lagermontage empfiehlt SNR eine Presse<br />
mit mindestens zehn Tonnen Druckkraft. Die Presskraft ist<br />
laut Winkel stets auf den einzupressenden Ring aufzubringen<br />
und darf keinesfalls über den Wälzkörper übertragen werden.<br />
„Auch darf man die Montagekraft nicht simultan auf beide<br />
Ringe aufbringen“, warnt Winkel. Vor dem Wiederzusammenbau<br />
empfiehlt der Radlagerspezialist – „um sicher zu gehen“<br />
– eine nochmalige Überprüfung des Magnetencoders mit der<br />
ASB-Testkarte. „Abschließend sollte der Werkstattfachmann<br />
noch eine Probefahrt vornehmen, um die korrekte Funktion<br />
des ABS sicherzustellen“, empfiehlt Winkel.<br />
Klaus Kuss<br />
Integrative Lösung: Die ASB-Technologie gibt es nicht nur bei<br />
Einzellagern. Inzwischen findet man bei einigen Fahrzeugmodellen<br />
Bremsscheiben mit vormontiertem ASB-Lager. Auch dessen Encoderring<br />
lässt sich mit der ASB-Testkarte prüfen.<br />
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_ Empfindliche Karosserieteile<br />
sicher lagern und transportieren<br />
Ausgebaute, wiederverwendbare und<br />
empfindliche Karosserieteile bis zum Wiedereinbau<br />
beschädigungsfrei aufzubewahren<br />
und sicher zu transportieren gehört zu<br />
den kniffligen Aufgaben in der Karosseriewerkstatt.<br />
Abhilfe soll der „Lacky Tender“<br />
schaffen, ein neuartiges Aufbewahrungs-,<br />
Lager- und Transportsystem von Herkules<br />
Hebetechnik.<br />
Der fahrbare Gitterwagen bietet nicht<br />
nur diverse Halterungen und gepolsterte<br />
Ablagen für Großteile, sondern auch zusätzlichen<br />
Stauraum für Arbeitsgeräte,<br />
Kleinteile und das Verbrauchsmaterial.<br />
Zwei stabile Böden im unteren Bereich, ein<br />
flexibler Gitterrostboden und der überall<br />
einzuhängende Korb mit zwei Kleinteilboxen<br />
sollen dazu beitragen, dass Ordnung<br />
und Übersicht am Arbeitsplatz herrschen.<br />
Zusätzlich bietet der Lacky Tender die Möglichkeit,<br />
ausgebaute Teile sicher „on top”<br />
zu lagern. Dazu ist der robuste und voll<br />
verzinkte Rollwagen mit bis zu 150 Kilo<br />
belastbar.<br />
_ Hier richtet und misst der „Chef“ noch selbst<br />
Seit geraumer Zeit bereichern diverse<br />
Karosserie-Richt- und Messsysteme der<br />
amerikanischen Marke „Chief“ (= Chef)<br />
das Produktportfolio des Bräunlinger Hebetechnikspezialisten<br />
und Werkstattausrüsters<br />
Blitz Rotary. Wie Blitz Rotary, so<br />
gehört auch Chief zum amerikanischen<br />
Dover-Konzern.<br />
Zielgruppe für die angebotenen Richt-<br />
und Messsysteme sind den Bräunlingern<br />
zufolge Werkstätten und Karosseriebetriebe,<br />
die ein universelles System suchen<br />
und auf eine schnelle und unkomplizierte<br />
Fahrzeugaufnahme Wert legen.<br />
Mit den Richtsystemen „Impulse E/VHT“<br />
und dem „Kahuna“ hat Chief zwei unterschiedliche<br />
Linien im Angebot. Beim<br />
58 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
„Mit dem Lacky Tender entsteht ein<br />
optimierter Werkstattarbeitsplatz mit<br />
allen Arbeitsgeräten und Materialien<br />
im Zugriff: Die anzubauenden Teile lassen<br />
sich in Reichweite lagern, was die<br />
Produktivität in der Werkstatt erheblich<br />
steigert“, versprechen die Kasseler Hebetechnikspezialiten.<br />
Darüber hinaus<br />
soll das Gefährt zusätzlichen Platz in der<br />
Werkstatt schaffen: Standen bisher viele<br />
verschiedene Einzelteile im Raum umher,<br />
lassen sich diese im Tender viel platzsparender<br />
aufbewahren. kk<br />
www.herkules-lift.de<br />
Clever gelöst: Mit dem Aufbewahrungs-,<br />
Lager- und Transportsystem „Lacky Tender“<br />
von Herkules Hebetechnik lassen sich empfindliche<br />
Karosserieteile bis zur Wiedermontage<br />
sicher aufbewahren und beschädigungsfrei<br />
transportieren. Foto: Herkules<br />
Impulse E/VHT handelt es sich um eine<br />
selbstnivellierende Richtplattform mit<br />
sechs frei wählbaren Arbeitshöhen (VHT<br />
= Variable Height Technology). Den Produktinformationen<br />
zufolge lassen sich in<br />
der Standardversion kleine bis mittlere<br />
Fahrzeuge aufnehmen, für größere empfiehlt<br />
Chief die Variante „Wide-Track“. Die<br />
Zugtürme lassen sich an jeder beliebigen<br />
Stelle der 360-Grad-Plattform positionieren.<br />
Das Modell Kahuna indes ist deutlich<br />
kompakter und mit einer hydraulischen<br />
Scherenhebebühne versehen. Fahrzeugaufnahmen<br />
sowie Zuggeräte lassen sich<br />
auch hier über ein Lochsystem beliebig<br />
an der Plattform positionieren. Überdies<br />
soll sich die Kahuna aufgrund ihrer Universalaufnahmen<br />
auch als normale Hebebühne,<br />
etwa für Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />
einsetzen lassen.<br />
Für Karosseriebetriebe und Gutachter,<br />
die das beschädigte Fahrzeug vor der<br />
Reparatur vermessen oder den Reparaturfortschritt<br />
in Echtzeit erfassen wollen,<br />
empfiehlt Chief PC-Laser-Messsysteme,<br />
Maß nehmen: Das Laser-Vermesssystem von<br />
Chief erfasst die Karosseriemaße dreidimensional<br />
und nahezu in Echtzeit mit Hilfe von zwei<br />
rotierenden Lasern und acht bis 20 fahrzeugspezifisch<br />
positionierten Mess-Targets.<br />
Fotos: Chief/Blitz Rotary<br />
„Chefmäßig“ richten: Das universelle Richtsystem<br />
„Kahuna“ von Chief bietet eine Vielzahl<br />
an Aufnahmemöglichkeiten und lässt sich in<br />
„karosseriefreien“ Zeiten überdies als normale<br />
Hebebühne nutzen.<br />
von denen es ebenfalls verschiedene<br />
Varianten gibt. Zum Vermessen wird ein<br />
Laser-Modul mit zwei rotierenden Laserköpfen<br />
quer unter dem Fahrzeug platziert<br />
und acht bis 20 magnetische Mess-<br />
Targets gemäß Software-Vorgabe an den<br />
fahrzeugspezifischen Bezugspunkten<br />
eingehängt. Bereits wenige Minuten<br />
nach dem Aufbau des Messsystems stehen<br />
dem Anwender die dreidimensional<br />
erfassten Maße zur Verfügung. kk<br />
www.blitzrotary.com
_ Tolle Tools für schnelle<br />
Schrauber<br />
Neu im Werkzeugsortiment von Berner<br />
sind zwei 1/4-Zoll-Schraub-Tools: die innovative<br />
T-Ratsche mit frei schwenkbarem<br />
Kopf sowie der T-Turbo-Griff zum Schrauben<br />
an schlecht zugänglichen Stellen.<br />
Die Besonderheit der T-Ratsche ist ihr<br />
frei schwenkbarer Kopf mit integrierter<br />
Knarre. Wegen des Ratschenwinkels von<br />
fünf Grad und einer feinverzahnten Umschaltknarre<br />
mit 72 Zähnen soll das innovative<br />
Tool ein schnelles Ein- und Ausdrehen<br />
von Schrauben und Muttern ermöglichen.<br />
Zudem ist die 125 Millimeter lange Ratsche<br />
durch den klappbaren und robusten Vollmetallgriff<br />
stabil und dennoch handlich.<br />
Das T-Ratschen-Set beinhaltet laut Berner<br />
je eine Sechskantnuss in den Schlüsselweiten<br />
8, 10, 11, 12, 13 Millimeter, eine 50-Millimeter<br />
lange Verlängerung sowie einen<br />
Adapter für 1/4-Zoll-Bits.<br />
Für tief sitzende und schwer zugängliche<br />
Stellen indes haben die Produktspezialisten<br />
von Berner einen 34-teiligen<br />
1/4-Zoll-Schraubendreher mit T-Griff neu<br />
ins Sortiment aufgenommen. Der leichtgängige,<br />
freilaufend gelagerte Hülsengriff<br />
erlaubt ein sehr schnelles manuelles Ein-<br />
_ Flache Zentrierkonen<br />
Radvibrationen werden in erster Linie<br />
durch statische oder dynamische Unwuchten<br />
verursacht. Die Unwucht eines<br />
Rades lässt sich mit jeder gut gewarteten<br />
und justierten Auswuchtmaschine beseitigen.<br />
Entscheidend ist dabei aber das<br />
perfekte Aufspannen des Rades auf die<br />
Maschinenwelle. Bereits kleinste Ungenauigkeiten<br />
führen zu falschen Messergebnissen<br />
und somit zu Radvibrationen.<br />
Der Einsatz universeller Zentrierkonen<br />
ist nicht in jedem Fall vorteilhaft. „Ideal<br />
sind Zentrierringe, mit denen das Rad so<br />
aufgespannt wird wie auf der Radnabe“,<br />
sagt Rolf Lapp von der Hunter Deutschland<br />
GmbH. Allerdings ist die Vielfalt der<br />
unterschiedlichen Nabendimensionen so<br />
groß, dass sie in Reifendiensten und frei-<br />
Schneller schrauben: Mit der schwenkbaren<br />
T-Ratsche und dem T-Turbo-Griff hat Berner<br />
zwei neue clevere Problemlöser im<br />
Werkzeugprogramm. Fotos: Berner<br />
und Ausdrehen von Schrauben und Muttern.<br />
Zudem soll mit dem 310 Millimeter<br />
langen T-Griff eine hohe Kraftübertragung<br />
möglich sein.<br />
Der „T-Turbo“ genannte Werkzeugsatz<br />
beinhaltet 13 „I-Socket“-Steckschlüsseleinsätze,<br />
sechs Einsätze mit Innensechskant<br />
sowie mit Innentorx, drei Steckschlüsseleinsätze<br />
mit Kreuzschlitz, drei qualitativ<br />
hochwertige Bits sowie einen Bitadapter<br />
und ein Kardangelenk. kk<br />
www.berner.de<br />
en Werkstätten kaum zu handhaben ist.<br />
Hunter hat einen guten Kompromiss gefunden:<br />
Sehr flache und somit beidseitig<br />
nutzbare Konen. Damit erreicht man<br />
eine fast zylindrische Auflagefläche für<br />
die Felgennabe bei gleichzeitig überschaubarer<br />
Anzahl der Zentrierkonen.<br />
Hunter bietet letztere in einem Satz<br />
an. Er besteht aus neun Zentrierkonen<br />
mit insgesamt 18 Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Damit sollen sich so gut wie<br />
alle Felgen perfekt zentrieren lassen. Der<br />
benötigte Durchmesser wird mit Hilfe<br />
einer mitgelieferten Lehre ermittelt. Die<br />
Zentrierkonen sind für Auswuchtmaschinen<br />
mit einem Wellendurchmesser<br />
von 40 Millimetern konzipiert und können<br />
maschinenherstellerübergreifend<br />
eingesetzt werden. Der Satz kostet 720<br />
Euro und wird mit einem praktischen<br />
Kunststoffgestell für die Aufbewahrung<br />
der Zentrierkonen geliefert. rl<br />
www.hunter-d.de<br />
Die flachen Zentrierkonen von Hunter<br />
bieten einen guten Kompromiss zum<br />
zentrischen Aufspannen des Rades auf<br />
die Auswuchtmaschine. Foto: Linzing<br />
Spitzentechnologie<br />
vom Erstausrüster!<br />
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_ Induktiv erwärmen<br />
Um Reparaturverfahren in der Kfz-<br />
Werkstatt schneller und effizienter zu<br />
gestalten, müssen sich Werkstattleiter<br />
auch nach Techniken umschauen, die<br />
bereits in anderen Arbeitsfeldern erprobt<br />
wurden. So kann die gezielte und<br />
punktuelle Wärmeeinbringung durch<br />
einen Induktionsstromerhitzer zum<br />
probaten Problemlöser auch im Kfz-<br />
Reparaturbereich werden. Das Induktionsprinzip<br />
ersetzt die offene Flamme.<br />
Das schafft zusätzliche Sicherheit.<br />
Für solche Anwendungen bietet<br />
GYS das Induktionsstromheizgerät<br />
Carduction 33 an. Festsitzende Schrauben<br />
und Muttern können mit dem Gerät<br />
punktgenau erhitzt und deutlich<br />
einfacher gelöst werden. Das gleiche<br />
gilt für festsitzende beziehungsweise<br />
festgerostete Bauteile. Erhitzen an<br />
den richtigen Stellen kann den Arbeits-<br />
_ Saubere Luft in der Werkstatt<br />
KMWE Werkstatteinrichtung aus Hurlach<br />
hat seit Anfang des Jahres die mobile<br />
Umluft-Absauganlage Duster 3000<br />
im Programm. Das Gerät verfügt über<br />
ein vierfaches Filtersystem und kann<br />
nicht nur Farbnebel, sondern auch Staub<br />
absaugen. Dank Umluftsystem, das die<br />
gereinigte Luft wieder ausbläst, wird die<br />
Werkstatttemperatur beim Arbeiten nicht<br />
abgekühlt. Hierdurch verkürzen sich die<br />
Wartezeiten beispielsweise beim Füllern.<br />
Als Einsatzbereiche nennt KMWE das<br />
Filtern der Werkstattluft sowie das Absaugen<br />
beim Schleifen, Füllern und Lackieren.<br />
Das Gerät eignet sich laut Anbieter auch<br />
für Spot-Repair-Arbeiten. Über das ange-<br />
_ Sichere Grubenabdeckung<br />
60 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
gang erheblich beschleunigen, denn<br />
zeitaufwändiges Demontieren ganzer<br />
Baugruppen entfällt und das Material<br />
wird geschont, so GYS. Das treffe auch<br />
zu, wenn durch den Einsatz des Gerätes<br />
aggressive Lösungsmittel vermieden<br />
werden. So lässt sich das Carduction 33<br />
beispielsweise auch zum Abziehen von<br />
Karosserieaufklebern, Logos oder Türzierleisten<br />
einsetzen. Letztere sollen<br />
sich nach erfolgter Reparatur wieder<br />
verwenden lassen.<br />
Das Carduction von GYS wird mit<br />
umfangreichem Zubehör für die unterschiedlichen<br />
Einsatzfelder und mit<br />
einem Fahrwagen geliefert. Es lässt<br />
sich am 230-Volt-Stromnetz betreiben,<br />
bringt eine Heizleistung von 3300 Watt<br />
und wiegt zwölf Kilo. rl<br />
www.gys-schweissen.com<br />
Das mobile Absauggerät<br />
Duster 3000 verfügt<br />
über ein vierfaches<br />
Filtersystem und kann<br />
nicht nur Farbnebel,<br />
sondern auch Staub<br />
absaugen. Foto: KMWE<br />
Die Grubenabdeckung von Altec<br />
besteht aus Einzelsegmenten.<br />
Foto: Altec<br />
Das Carduction 33 ermöglicht das<br />
Erwärmen von Fahrzeugbauteilen<br />
ohne offene Flamme. Foto: GYS<br />
schlossene Plenum wird Luft auf das Fahrzeug<br />
geblasen. Diese bildet eine Art Kokon<br />
um das Fahrzeug, wodurch der Staub vom<br />
Fahrzeug in das Filtersystem gesaugt wird.<br />
Über die drei Absaugflächen wird außerdem<br />
auch die Raumluft gefiltert,<br />
wodurch sich eine deutlich bessere<br />
Luftqualität für den Karosseriespengler<br />
und Lackierer in der Werkstatt<br />
ergeben soll. Das Gerät benötigt<br />
keine aufwändigen Installationsarbeiten.<br />
Es arbeitet mit einer Betriebsspannung<br />
von 230 Volt und hat eine Saugleistung<br />
von 8,5 Kubikmetern je Minute. rl<br />
www.werkstatteinrichtung.de<br />
In Arbeitsräumen und Werkstätten,<br />
wo Fahrzeuge repariert und gewartet<br />
werden, befinden sich häufig offene<br />
Gruben. Bei wechselnder Nutzung dieser<br />
Räume können offene Gruben eine<br />
erhebliche Gefahr darstellen. Die Altec<br />
GmbH aus Singen bietet neuerdings als<br />
Lösung tragfähige Grubenabdeckungen<br />
aus Aluminium für alle Radlasten an, die<br />
problemlos überfahren werden können.<br />
Damit verschafft sich die Werkstatt uneingeschränkte<br />
Bewegungsfreiheit. Die<br />
Grubenabdeckung von Altec besteht aus<br />
mehreren Einzelsegmenten, die von der<br />
Größe her der aktuellen Situation angepasst<br />
werden können. rl<br />
www.altec-singen.de
_ Einfacher einstellen<br />
Einfache Bedienung und schnelle Ergebnisse stehen beim Achsmessspezialisten<br />
Harro Koch seit jeher im Vordergrund, ebenso wie<br />
das Vermessen des Fahrzeugs im Fahrzustand. Geübte Vermesser<br />
schaffen es meist problemlos, mit dem Laser-Achsmesssystem eine<br />
Eingangsvermessung innerhalb der von Koch versprochenen zehn<br />
Minuten zu erledigen – nicht zuletzt wegen des simplen Geräteaufbaus<br />
und den patentierten Messkopfhaltern, die lediglich am Rad<br />
einzuhängen sind und sich im Reifenprofil verkrallen.<br />
Eine weitere Vereinfachung und Erleichterung beim Einstellen<br />
der Fahrwerksgeometrie soll nun eine neue Anwendersoftware bringen.<br />
Diese ist ab sofort als aufpreispflichtiges Extra für das Vermess-<br />
system HD-10 Easy Touch erhältlich. Mit der einfach zu bedienenden<br />
Spezial-Software sollen sich das Justieren der Spur und das Finden der<br />
Lenkradmittelstellung bei Fahrzeugen mit zwei einstellbaren Spurstangen<br />
an der Vorderachse noch schneller als bisher erledigen lassen.<br />
Die Handhabung gestaltet sich denkbar einfach: Zuerst bringt der<br />
Anwender das Lenkrad in Geradeausstellung, stellt es fest und ermittelt<br />
die Gesamtspur. Nach dem Ausrichten der Spurskala lassen sich<br />
die Werte an den Skalen der Hinterachse ablesen. Anschließend sind<br />
die Fahrzeugdaten sowie die ermittelten und die gewünschten Achsgeometriewerte<br />
des betreffenden Fahrzeugs in die farbig hinterlegten<br />
Felder der Eingabemaske einzutragen. Aus diesen berechnet das Programm<br />
automatisch die entsprechenden Einstellwerte. Im Anschluss<br />
kann der Werkstattfachmann Spur und Geradeausfahrt durch ein Verdrehen<br />
der vorderen Spurstangen in einem Arbeitsgang einstellen.<br />
Die neue Software erstellt außerdem selbständig ein Protokoll,<br />
das sich zur Dokumentation für den Kunden ausdrucken lässt. Überdies<br />
bietet die Software eine Direkthilfe-Funktion, mit deren Hilfe der<br />
Anwender eine detaillierte Kurzanleitung des betreffenden Themas<br />
erhält. kk<br />
www.koch-achsmessanlagen.de<br />
Schneller geradeaus: Mit der<br />
neuen Software für das Laser-<br />
Vermesssystem HD-10 Easy<br />
Touch von Koch lassen sich Spur<br />
und Lenkradgeradeausstellung<br />
in einem Arbeitsgang einstellen.<br />
Die entsprechenden Werte ermittelt<br />
das Programm automatisch.<br />
Foto: Koch<br />
Die Spezialpaste SKF LGAF 3E/0,5<br />
schützt vor Passungsrost und<br />
erleichtert den Ausbau der Gelenkwelle.<br />
Foto: SKF<br />
_ Gleichlaufgelenke<br />
vor Passungsrost schützen<br />
Passungsrost auf den Kontaktflächen der<br />
Keilnut-Verzahnung beeinträchtigt laut SKF<br />
die Gelenkwellen-Funktion, führt zu vorzeitigem<br />
Ausfall des Bauteils und erschwert<br />
zudem den Ausbau. Deshalb empfiehlt das<br />
Unternehmen, vor dem Zusammenbau von<br />
Gleichlaufgelenk und Lager- beziehungsweise<br />
Antriebsflansch, stets eine Paste gegen<br />
Passungsrost auf die Verzahnung aufzutragen.<br />
Unter der Bezeichnung LGAF 3E/0,5<br />
bietet SKF eine solche Spezialpaste in einer<br />
0,5-Kilo-Dose an. Sie soll Korrosion auf den<br />
Kontaktflächen zuverlässig verhindern und<br />
damit den Ausbau der Gelenkwelle selbst<br />
nach längerer Zeit erleichtern. rl<br />
www.skf.de<br />
Lambdasonden von NTK<br />
OE-Qualität zahlt sich aus.<br />
● Ab sofort bei Ihrem Fachhändler<br />
● Umfangreiches Sortiment<br />
● Jetzt bestellen und profitieren<br />
NGK Spark Plug Europe GmbH · www.ngkntk.de
technik werkstattmarkt<br />
Mit Werbas-eSignatur spart sich der<br />
Serviceberater das Ausdrucken und<br />
anschließende Einscannen des unter-<br />
schriebenen Auftrags für die Archivierung<br />
in Find-it!. Foto: Linzing<br />
K<br />
fz-Betriebe werden täglich mit<br />
einer steigenden Daten- und<br />
Informationsflut konfrontiert. Um<br />
diese sinnvoll zu kanalisieren und<br />
effektiv nutzen zu können, sind<br />
Kfz-Unternehmer zunehmend mehr auf<br />
ein Werkstatt-Management-System angewiesen,<br />
das die Daten und Informationen<br />
bündelt und bedarfsgerecht zur Verfügung<br />
stellt. Die Werbas AG hat diesbezüglich mit<br />
dem gleichnamigen Softwarepaket bereits<br />
zahlreiche Meilensteine gesetzt. Im Frühjahr<br />
dieses Jahres hat das Unternehmen<br />
einen ganzen Reigen neuer Produkte vorgestellt,<br />
welche die Auftragsabwicklung<br />
in der Kfz-Werkstatt weiter vereinfachen<br />
sollen.<br />
Reifen direkt bestellen<br />
Eines davon ist die Integration<br />
des tyremotive-Web-Services<br />
in Werbas. Damit kann der Anwender<br />
nicht nur Reifen und<br />
Räder einfach auswählen und<br />
bestellen, sondern sie auch direkt<br />
einem Auftrag zuordnen.<br />
Dazu lässt sich tyremotive aus<br />
dem Auftrag heraus starten.<br />
Hierbei werden die Fahrzeugdaten<br />
automatisch in die Tyremotive-Plattform<br />
übertragen<br />
und alle für das Auto möglichen<br />
Reifenkombinationen angezeigt.<br />
Die gewünschten Reifen<br />
oder Kompletträder lassen sich<br />
62 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Effizientere<br />
Betriebsabläufe<br />
_ Werbas verfolgt das Ziel, mit immer neuen Modulen die<br />
Betriebsabläufe in Kfz-Werkstätten zu optimieren. Pünktlich<br />
zum 25-jährigen Jubiläum hat das Softwarehaus wieder einige<br />
Neuheiten vorgestellt.<br />
anschließend per Mausklick bestellen.<br />
Gleichzeitig werden sie als Artikel in den<br />
Werbas-Auftrag zur Weiterberechnung<br />
aufgenommen.<br />
Digitale Unterschriften<br />
Die neue Lösung Werbas-eSignatur soll<br />
außerdem die Arbeitsabläufe bei der Auftragsannahme<br />
noch effizienter gestalten.<br />
Das Prinzip: Nach der Auftragseröffnung<br />
in Werbas muss das Auftragsformular für<br />
die Kunden-Unterschrift nicht ausgedruckt<br />
werden. Stattdessen wird es im eSignatur-<br />
Office geöffnet. Der Kunde leistet seine<br />
Unterschrift nun auf einem Pad. Anschließend<br />
wird das unterzeichnete Dokument<br />
im Dokumentenmanagementsystem Findit!<br />
beweissicher archiviert. Auf diese Weise<br />
spart sich der Serviceberater das Ausdrucken<br />
und anschließende Einscannen des<br />
unterschriebenen Auftrags für die Archivierung<br />
in Find-it!. Für den Kunden lässt<br />
sich jederzeit eine Version des unterschriebenen<br />
Auftrags ausdrucken.<br />
Neue Mobilitätsgarantie<br />
Ein weiteres neues Produkt der Werbas AG<br />
ist eine Mobilitätsgarantie, die für zwölf,<br />
24 und 48 Monate angeboten wird. Laut<br />
Harald Pfau, Vorstand der Werbas AG,<br />
wurde die Mobilitätsgarantie speziell auf<br />
die Bedürfnisse kleiner Werkstätten zugeschnitten.<br />
Damit können auch Kfz-Betriebe<br />
ohne Systembindung ihren Kunden eine<br />
professionelle Dienstleistung anbieten.<br />
Werbas-Kunden erhalten den Mobilitätspass<br />
bereits ab einer Abnahmemenge von<br />
20 Stück. Die Aktivierung der Mobilitätsgarantie<br />
erfolgt direkt aus dem Werbas-<br />
Auftrag heraus. Hierbei werden alle relevanten<br />
Kunden- und Fahrzeugdaten mit<br />
der Garantiekartennummer online an den<br />
Versicherungsgeber gemeldet. Die Verwaltung<br />
der abgeschlossenen Garantieverträge<br />
erfolgt ebenfalls in Werbas. So hat der<br />
Anwender immer einen Überblick über die<br />
gesamte Historie.<br />
Einblicke in die Vergangenheit<br />
Apropos Historie: Moderne Werkstatt-Management-Systeme<br />
müssen nicht nur den<br />
Arbeitsalltag in der Werkstatt abbilden,<br />
sondern auch Möglichkeiten zur optimalen<br />
Kundenbetreuung bieten. Mit der Integration<br />
der digitalen Fahrzeugakte CarPass will<br />
Werbas diesem Ziel einen weiteren Schritt<br />
näher kommen. CarPass ist eine internetbasierte<br />
Datenbank, welche die Historie<br />
eines Fahrzeugs abbildet und weit mehr<br />
Informationen liefert als das Serviceheft.<br />
Den Eintrag in CarPass nimmt für gewöhnlich<br />
die Werkstatt vor, die ihren Kunden<br />
damit einen zusätzlichen Service bietet.<br />
Mit der neuen Schnittstelle zu CarPass soll<br />
dies für Werbas-Anwender nun wesentlich<br />
einfacher sein. Direkt nach dem Druck<br />
der Rechnung kann diese in digitalisierter<br />
Form per Tastendruck an CarPass übertragen<br />
werden. Hierbei werden ausschließlich<br />
fahrzeugbezogene Daten und keine Informationen<br />
über den Kunden übermittelt.<br />
„Damit können Autofahrer, die bereits eine<br />
digitale Fahrzeugakte eingerichtet haben,<br />
ohne zusätzlichen Aufwand professionell<br />
unterstützt werden. Zudem können Kfz-<br />
Betriebe Fahrzeuginhaber ohne CarPass<br />
über diese Möglichkeit informieren und<br />
sich als Unternehmen auszeichnen, die<br />
technisch und in der Kundenbetreuung auf<br />
der Höhe der Zeit sind“, betont Pfau. rl<br />
www.werbas.de<br />
Durch die Integration von tyremotive in<br />
Werbas lassen sich Reifen direkt bestellen<br />
und gleich einem Auftrag zuordnen.<br />
Foto: Werbas
Fitness-Center<br />
für Karosserie-Profis<br />
_ Wer auf dem Gebiet der Karosserieinstandsetzung fit<br />
bleiben will, muss ständig trainieren. Rath Karosserie Technik<br />
in Calw bietet hierfür maßgeschneiderte Trainings-Module an.<br />
M it<br />
jedem neuen Fahrzeugmodell,<br />
das auf den Markt<br />
kommt, streben die Automobilhersteller<br />
an, die<br />
Sicherheit und den Komfort<br />
zu verbessern und den Kraftstoffverbrauch<br />
zu senken. Das hat den Karosseriebau in<br />
den vergangenen Jahren stark verändert.<br />
So kommen immer mehr alternative Werkstoffe<br />
zum Einsatz. Auch die Fügeverfahren<br />
wurden an die neuen Materialien und optimierte<br />
Fertigungsverfahren angepasst. Das<br />
hat für die Karosserieinstandsetzung tiefgreifende<br />
Folgen. Karosserie-Fachbetriebe<br />
müssen sich auf neue Reparaturverfahren<br />
einstellen und den Wissensstand ihres Personals<br />
mit regelmäßigen Schulungen stets<br />
auf dem aktuellsten Stand halten. Das ist<br />
Grundvoraussetzung, um professionelle<br />
und wirtschaftliche Reparaturen anbieten<br />
zu können.<br />
Praxisorientiertes<br />
Schulungsmodell<br />
Karosserie-Fachbetriebe, die für ihr Personal<br />
praxisorientierte Weiterbildungsmaßnahmen<br />
suchen, werden beispielsweise<br />
bei Rath Karosserie Technik in Calw fündig.<br />
Dort wird in der Praxis mit Themen aus der<br />
Praxis geschult. Das Unternehmen betreibt<br />
neben den Schulungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
einen klassischen Karosserie-<br />
Fachbetrieb. „Bei den Lehrgängen üben<br />
und arbeiten die Teilnehmer nicht nur an<br />
Modellen, sondern an realen Unfallschäden<br />
im klassischen Werkstattumfeld. So<br />
werden sie mit den Problemen des Alltags<br />
konfrontiert und lernen, professionelle<br />
und wirtschaftliche Lösungen zu finden“,<br />
sagt der Karosserie-Experte Rainer Rath,<br />
Inhaber des Unternehmens.<br />
Bei der Gestaltung der Schulungen<br />
distanziert sich Rath<br />
ganz klar von klassischen<br />
Blockmodulen.<br />
Dafür bietet er flexible<br />
Module an, die sich<br />
maßgeschneidert an<br />
die Anforderungen der<br />
Schulungsteilnehmer<br />
anpassen lassen. „Damit<br />
erreichen wir eine<br />
sehr hohe Effektivität<br />
bei unseren Schulungen,<br />
da wir genau das Wissen<br />
vermitteln, das der<br />
Teilnehmer benötigt“,<br />
erklärt Rath. Die kleinen<br />
Gruppen von vier bis<br />
maximal acht Personen<br />
gestatten es den Trainern<br />
zudem, gezielt auf<br />
die Fragen der einzelnen<br />
Teilnehmer einzugehen.<br />
Breit gefächertes<br />
Schulungsprogramm<br />
Das Schulungsprogramm<br />
von Rath Karosserie<br />
Technik ist sehr<br />
breit gefächert und<br />
deckt alle Bereiche eines<br />
modernen Karosserie-<br />
Fachbetriebs ab. Es reicht<br />
von der Werkstattana-<br />
Lernen von Profis: Die Schulungen bei<br />
Rath Karosserie Technik vermitteln<br />
praxisorientiertes Wissen in allen<br />
Bereichen der Karosserieinstandsetzung.<br />
Foto: Linzing<br />
lyse und Beratung vor Ort über die Schadensabwicklung<br />
und -analyse bis hin zu<br />
den unterschiedlichsten Reparaturverfahren.<br />
Ganz neu im Angebot ist ein Kurs zum<br />
Thema „Neue Klebe- und Niettechniken an<br />
Stahl- und Aluminiumfahrzeugen“. Dort<br />
lernen die Teilnehmer unter anderem, den<br />
Neuteileersatz mit der Klebe-Niettechnik<br />
an einem Unfallfahrzeug durchzuführen<br />
und wie die Induktionsheiztechnik in diesem<br />
Bereich sinnvoll eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Die Lehrgänge bei Rath Karosserie Technik<br />
dauern im Durchschnitt zwei Tage. Die<br />
Trainer sind erfahrene Praktiker. Da das Unternehmen<br />
namhafte Automobilhersteller<br />
beim Entwickeln neuer Reparaturmethoden<br />
unterstützt, ist gewährleistet, dass<br />
bei den Schulungen stets aktuelles Wissen<br />
vermittelt wird. Neben den Praxistrainings<br />
für das Personal von Kfz-Werkstätten gibt<br />
es bei Rath Karosserie Technik auch ein<br />
umfangreiches Schulungsprogramm für<br />
Kfz-Sachverständige. rl<br />
www.rath-karosserietechnik.de
technik werkstattmarkt<br />
Effektiver lernen<br />
mit „Argo“<br />
_ Kontinuierliche Fortschritte in der Kfz-Technik erfordern eine<br />
permanentes Fort- und Weiterbilden der Werkstattmitarbeiter.<br />
Mit dem neuen interaktiven Lern- und Wissensportal „WOW! Argo“<br />
will Würth Online World eine individuelle und effektive Schulung<br />
in den Betrieben vor Ort ermöglichen.<br />
D<br />
ie Automobiltechnik macht<br />
permanent Fortschritte und<br />
bringt ständig Neuerungen<br />
hervor. Um sich im Wettbewerb<br />
behaupten zu können,<br />
benötigen die Werkstätten gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter, die aufgrund ihres<br />
aktuellen Wissenstandes mit der technischen<br />
Evolution mithalten können.<br />
„Eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung<br />
gehört zu den tragenden<br />
Säulen eines Kfz-Betriebs“, sagt Zoran<br />
Apic, Vertriebsleiter bei Würth Online<br />
World (WOW) und verantwortlich für<br />
die kürzlich vorgestellte Lern- und Wissensplattform<br />
„WOW! Argo“.<br />
Regelmäßiges Weiterbilden<br />
leicht gemacht<br />
Doch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen<br />
– insbesondere wenn diese<br />
in Form von Präsenzveranstaltungen<br />
und mehrtägigen Seminaren außer<br />
Haus stattfinden – kosten viel Zeit, in<br />
denen der betreffende Mitarbeiter der<br />
Werkstatt nicht zur Verfügung steht. Zu-<br />
64 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
dem entstehen Reise- und vielfach auch<br />
noch Übernachtungskosten, was dazu<br />
laut Apic dazu führt, dass manche Kfz-<br />
Betriebe die Aus- und Fortbildung nicht<br />
mit der gebotenen Priorität behandeln.<br />
Abhilfe soll nun die Online-Lernplattform<br />
schaffen, mit der laut Apic eine<br />
interaktive und auf die individuellen Bedürfnisse<br />
des Betriebs beziehungsweise<br />
des Mitarbeiters abgestimmte Wissensvermittlung<br />
vor Ort, sprich: direkt in der<br />
Werkstatt oder sogar beim Anwender<br />
zuhause, erfolgen kann.<br />
Die e-Learning-Plattform eigne sich<br />
sowohl für die generelle Wissensvermittlung,<br />
als auch um bestimmte Schwerpunkte<br />
und Lernziele gezielt zu trainieren<br />
und zu vertiefen, so Apic weiter.<br />
„Meister, Mechaniker, Servicemitarbeiter,<br />
oder Auszubildende sowie Ausbildungsstätten<br />
oder Lernbetriebe – also alle, die<br />
im Pkw- und Lkw-Bereich technisch auf<br />
dem neuesten Stand sein müssen beziehungsweise<br />
wollen – können sich mit<br />
Hilfe von `WOW! Argo´ fit für den Alltag<br />
machen“, erklärte Apic bei der Präsentation<br />
vor der Fachpresse.<br />
Wissen ist Macht: „Ohne fundiertes Wissen<br />
wird das Arbeiten an der modernen<br />
Kfz-Technik immer schwieriger“, prophezeite<br />
Zoran Apic von Würth Online World bei der<br />
Präsentation der Online-Lern- und<br />
Wissensplattform „WOW! Argo“.<br />
Foto: Kuss<br />
Unterschiedliche<br />
Schwierigkeitsgrade<br />
Durch die Einteilung der Schulungsinhalte<br />
in vier Schwierigkeitsgrade soll sich die<br />
Plattform für jeden Nutzer eignen, egal<br />
über welchen Wissensstand dieser gerade<br />
verfügt.<br />
Stufe eins beispielsweise vermittelt das<br />
erforderliche Grundlagenwissen zu den<br />
verschiedenen Themen, das erforderlich<br />
ist, um die nächsten Stufen zu meistern.<br />
Die zweite Ebene widmet sich dem Verstehen<br />
von Zusammenhängen und dem<br />
konkreten Anwenden des vorher Erlernten.<br />
Im dritten Schwierigkeitsgrad ist dann das<br />
eigenständige Analysieren von komplexen<br />
Fragestellungen gefordert. Die vierte Ebene<br />
schließlich ermöglicht es, sich in einzelnen<br />
Themenfeldern zu spezialisieren. Jede<br />
Niveaustufe enthält dabei eine Vielzahl<br />
von unterschiedlichen Lernelementen aus<br />
der gesamten Kfz-Technik.<br />
Zum Start von Argo stehen neun unterschiedliche<br />
Online-Kurse bereit, in absehbarer<br />
Zeit sollen es laut Apic aber über 300<br />
verschiedene Elemente werden.<br />
Individuell betreut<br />
Bemerkenswert an Argo ist, dass ein fachkundiger<br />
Trainer den Nutzer permanent<br />
begleitet und betreut und diesem in jedem<br />
Modul individuell die Aufgaben stellt.<br />
Diese muss der Trainierende abarbeiten,<br />
um zur nächsten Lerneinheit zu gelangen,<br />
welche der Trainer im Vorfeld festgelegt<br />
hat. Zudem überwacht der Trainer den<br />
Weiterbilden leicht gemacht: Die Online-<br />
Lernplattform Argo von Würth Online World<br />
ermöglicht die individuelle Aus- und Weiterbildung<br />
direkt im Betrieb – ohne Ausfallzeiten<br />
und ohne Reisekosten.<br />
Fotos: Würth Online World
Übungsfortschritt anhand einer übersichtlichen<br />
und leicht nachvollziehbaren Grafik,<br />
sowohl des einzelnen Nutzers als auch der<br />
gesamten Lerngruppe. „Damit kann man<br />
schnell auf etwaige Schwächen des Lernenden<br />
reagieren und diesen individuell<br />
fördern und unterstützen“, erläutert Apic<br />
das Trainer-Prinzip.<br />
Individuelles Lizenzmodell<br />
Die Preise pro Benutzer betragen pro Modul<br />
zwischen 99 Euro und 129 Euro für eine<br />
Laufzeit von zwölf Monaten. „Das bedeutet<br />
bei einem Einzelkurs einen maximalen<br />
Aufwand von 10,75 Euro pro Monat für<br />
die existenzsichernde Weiterbildung eines<br />
Mitarbeiters. Reisekosten oder Fehlzeiten<br />
wie bei Präsenzschulungen entfallen jedoch<br />
bei Argo ganz“, erklärt Zoran Apic.<br />
Darüber hinaus lassen sich auch Kombinationen<br />
von drei bis fünf Einzelkursen<br />
buchen, die dann insgesamt zwischen 249<br />
Realitätsnah: Bei der geführten<br />
Fehlersuche mit dem Diagnose-Trainer<br />
wirken sich Fehler des Übenden „wie im<br />
richtigen Leben“ aus, etwa, indem beim<br />
falschen Anklemmen des Multimeters<br />
„die Sicherung fliegt“.<br />
Euro und 329 Euro kosten. Eine Lern-Flatrate<br />
für 399 Euro für besonders Wissbegierige<br />
rundet überdies das Lizenzmodell ab. Der<br />
Anwender kann dann nach eigenem Gusto<br />
auf alle verfügbaren Einzelkurse zugreifen<br />
und sein Wissen in ganz unterschiedlichen<br />
Bereichen vertiefen.<br />
Interessierte können ab sofort unter<br />
www.wow-portal.com/argo ihren Wissensstand<br />
online testen und sich anhand<br />
von Demo-Lernelementen über die vielfältigen<br />
Möglichkeiten von „WOW! Argo“<br />
informieren.<br />
Klaus Kuss<br />
„Big Brother“:<br />
Anhand einer<br />
übersichtlichen<br />
Grafik lassen sich<br />
Übungserfolge<br />
ebenso erkennen,<br />
wie Wissensdefizite.<br />
Die Trainer<br />
im Portal können<br />
mit speziellen<br />
und individuellen<br />
Zusatzübungen<br />
eingreifen.<br />
Der Ideale<br />
Ersatz<br />
Hervorragende<br />
Fertigungsqualität<br />
Ausgezeichnete<br />
Wischeigenschaften<br />
Einfache Montage<br />
Breites Spektrum<br />
Einzelblatt-Packungen<br />
www.trico.eu.com<br />
22581 TRI GER <strong>amz</strong> Advertising_CMYK - auto | motor | zubehör 272x60.indd Nr. 6-2010 1 26/5/10 65 10:42:29
technik werkstattmarkt<br />
_ Bremsenakademie 2010:<br />
Schulungen vom<br />
Bremsbelag-Spezialisten<br />
„Von Profis für Profis“ – unter diesem<br />
Motto ging die Schulungsoffensive<br />
„Bremsenakademie 2010“ vom Bremsbelag-Spezialisten<br />
TMD Friction in die zweite<br />
Runde. Europaweit sind Unternehmensangaben<br />
zufolge mindestens elf<br />
Seminare geplant: acht in Deutschland<br />
und jeweils eines in den Niederlanden, in<br />
Österreich und Polen.<br />
Die Bremsenakademie ist ein gemeinsames<br />
Projekt von TMD Friction, FTE Automotive<br />
und SW-Stahl. In praxisnahen<br />
Workshops geben die Schulungsprofis<br />
des Leverkusener Bremsbelag-Spezialisten<br />
ihr Wissen an Werkstatt-, Service-<br />
und Vertriebspersonal weiter. Die Tagesseminare<br />
sind Unternehmensangaben<br />
zufolge gezielt auf die Bedürfnisse freier<br />
Werkstätten und des Ersatzteilmarkts<br />
zugeschnitten.<br />
Zentrale Inhalte sind unter anderem<br />
die Grundlagen und Wirkungsweise von<br />
Bremsanlagen und Reibbelägen. Die<br />
Praktiker vermitteln wertvolle Tipps zur<br />
fachgerechten Montage und veranschaulichen<br />
die Beurteilung und Diagnose verschiedener<br />
Schadensbilder. Anhand von<br />
Beispielen diskutieren die Fachleute mit<br />
66 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
den Seminarteilnehmern auch die Unterschiede<br />
zwischen Originalteilen und den<br />
Produkten von Billiganbietern. Weitere<br />
Themen sind hydraulische Brems- und<br />
Kupplungsbetätigungssysteme sowie<br />
der fachgerechte Einsatz von Spezialwerkzeugen.<br />
Behandelt werden außerdem<br />
Technologien wie die elektronische<br />
Parkbremse EPB.<br />
Mehr Infos zur Bremsenakademie sowie<br />
zu den Terminen und Schulungsorten<br />
gibt es im Internet unter www.bremsenakademie.de.<br />
Anmeldungen nehmen die<br />
_ Hartes schnell und staubfrei schleifen<br />
Harte Untergründe – insbesondere die<br />
ultraharten KTL-Werksgrundierungen<br />
– erweisen sich in der Lackiervorbereitung<br />
oftmals als extreme Zeit- und<br />
Kostenfresser. Zudem fällt mit konventionellen<br />
Mitteln das Schleifergebnis<br />
vielfach ungleichmäßig und damit<br />
unbefriedigend aus. Für ein optimales<br />
Von Profis für Profis: Unter diesem Motto bietet Bremsbelag-Spezialist TMD Friction<br />
praxisrelevantes Wissen rund um die Bremse auf der „Bremsenakademie 2010“.<br />
Foto: TMD Friction<br />
Schleifresultat und zügiges Arbeiten<br />
empfiehlt die Part GmbH, die den Vertrieb<br />
der Produkte der Marken Sika und<br />
sia Abrasives organisiert, das neuartige<br />
Diamant-Schleifmittel „7241 siacarbon“.<br />
Unternehmensangaben zufolge<br />
eignet sich das „7241 siacarbon“ für<br />
den Haftungsschliff auf ultraharten<br />
KTL-Werksgrundierungen (Korn 240<br />
oder 320), hartem Füller (Korn 320)<br />
sowie kratzbeständigen Lacken<br />
(Korn 500). Wegen des 3D-Auf-<br />
Hart im Nehmen: Das neuartige<br />
Diamant-Schleifmittel „7241<br />
siacarbon“ von sia Abrasives soll harte<br />
und ultraharte Untergründe sowie<br />
kratzbeständige Lacke schneller<br />
schleifen als herkömmliche Produkte.<br />
Foto: Part GmbH<br />
Gebietsverkaufsleiter von TMD Friction<br />
entgegen oder können direkt per E-Mail<br />
bei sebastian.marin@tmdfriction.com<br />
erfolgen.<br />
Überdies hat der Reibbelag-Hersteller<br />
sein Schulungsangebot für 2010 ausgebaut<br />
und bietet nun auf Anfrage auch<br />
individuell gestaltete Lehrmodule rund<br />
um Reibbeläge und Bremsen an. Diese<br />
dauern zwei bis vier Stunden und lassen<br />
sich direkt bei TMD Friction buchen. kk<br />
www.bremsenakademie.de<br />
baus sollen laut Part das Mattieren und<br />
Strukturangleichen in einem Arbeitsschritt<br />
möglich sein. Das Diamant-<br />
Schleifmittel soll sich für den trockenen<br />
und feuchten Einsatz gleichermaßen<br />
eignen. Das beste Ergebnis lasse sich<br />
mit einer Exzentermaschine und einem<br />
Arbeitshub von drei und fünf Millimetern<br />
erzielen.<br />
„Während für die Mattierung einer<br />
Motorhaube auf ultrahartem KTL zum<br />
Teil mehr als zehn herkömmliche Schleifscheiben<br />
und zehn Minuten Arbeitszeit<br />
benötigt werden, reichen eine siacarbon-<br />
Scheibe in Korn 320 und weniger als die<br />
Hälfte der Zeit. Zudem zeigt das Schleifergebnis<br />
eine gleichmäßig mattierte Oberfläche“,<br />
versprechen die Schleiftechnik-<br />
Spezialisten. kk<br />
www.part-info.com
neue „aftermarket-gvO“:<br />
Die Lebensnerven des freien<br />
Marktes sind gesichert!<br />
_ alles neu macht der Mai? Die eU-Kommission hat den<br />
wettbewerbspolitischen rahmen des Kfz-aftermarket neu geregelt.<br />
eine überarbeitete vertikal-gvO sowie eine sektorspezifische<br />
gruppenfreistellungsverordnung (gvO) für den aftermarket,<br />
beide jeweils mit Leitlinien, bilden den neuen regelungsrahmen<br />
für den Sekundärmarkt der automobilwirtschaft.<br />
Die entscheidenden Inhalte<br />
für den freien Kfz-Teilemarkt<br />
bleiben erhalten und wurden<br />
in einigen Teilen sogar<br />
verbessert.<br />
Anfang Juni ist die neue GVO in Kraft<br />
getreten, die auch als „Aftermarket-<br />
GVO“ oder „Mini-GVO“ bezeichnet wird,<br />
da sie den Neufahrzeugvertrieb<br />
nicht länger abdeckt,<br />
sondern sich exklusiv mit<br />
dem Ersatzteilvertrieb und<br />
dem Reparaturmarkt befasst.<br />
Die „alte“ Kfz-GVO Nr.<br />
1400/2002 hat über acht<br />
Jahre das Ziel verfolgt, die<br />
Grundlagen für Wettbewerb<br />
im Kfz-Aftermarket<br />
zum Wohle der Verbraucher<br />
zu legen und die Lebens-<br />
nerven des freien Marktes<br />
zu schützen. Auch die neue<br />
„Aftermarket-GVO“ enthält<br />
eine Reihe spezifischer Klauseln für<br />
den Ersatzteil- und Servicemarkt, die lebensnotwendig<br />
für den IAM sind. Freuen<br />
dürfen sich zum einen die Zulieferer: Die<br />
Fahrzeughersteller müssen auch künftig<br />
ihren OE-Lieferanten im Regelfall die<br />
Möglichkeit zugestehen, auch den Aftermarket<br />
zu beliefern. Bislang gab es dabei<br />
nicht selten Unstimmigkeiten zwischen<br />
Fahrzeugherstellern und Lieferanten, was<br />
die Werkzeugverträge anging. Dieser Aspekt<br />
wird in den Leitlinien der „Aftermarket-GVO“<br />
deutlicher geregelt als bisher.<br />
Gleiches gilt auch für die Möglichkeit des<br />
Lieferanten, das eigene Markenzeichen<br />
auch auf den Teilen für die Erstausrüstung<br />
anzubringen: Das so genannte<br />
„Double Branding“ bleibt erhalten.<br />
Wichtig für die freien Servicebetriebe<br />
ist die Möglichkeit, Monopolteile<br />
der Fahrzeughersteller, die im freien<br />
Kfz-Teilehandel nicht erhältlich sind, im<br />
Vertriebsnetz der OEM einzukaufen. Die<br />
Fabian Roberg (2. stellv.<br />
Vorsitzender des GVA)<br />
neue „Aftermarket-GVO“ trifft hierzu,<br />
wie schon die Kfz-GVO Nr. 1400/2002 zuvor,<br />
klare Aussagen.<br />
Die Leitlinien der neuen GVO regeln<br />
darüber hinaus weitere wichtige Voraussetzungen<br />
für Wettbewerb im Kfz-Aftermarket.<br />
Für den freien Kfz-Teilehandel sind<br />
in erster Linie die Bestimmungen über den<br />
Zugang zu den technischen<br />
Informationen der Fahrzeughersteller<br />
oder Fragen des<br />
Garantieerhalts wichtig. Die<br />
Reparatur- und Wartungsinformationen<br />
der OEM sollen<br />
den Akteuren des IAM,<br />
d.h. vom Publisher über den<br />
Teilehandel bis hin zu den<br />
Reparaturbetrieben, auch in<br />
Zukunft zur Verfügung gestellt<br />
werden. Gleiches gilt<br />
für den Zugang zu den Schulungsmaßnahmen<br />
der OEM<br />
oder Werkzeugen. Ein positiver<br />
Nebeneffekt ergibt sich aus den Leitlinien<br />
der neuen „Aftermarket-GVO“: Sie<br />
verweist beim Zugang zu den technischen<br />
Informationen auf die Regelungen der<br />
Euro 5-Verordnung und stellt damit einen<br />
Bezug – Euro 5 selbst gilt nur für ab 1. September<br />
2009 neu typgeprüfte Pkw – zum<br />
bestehenden Fahrzeugpark her.<br />
Wichtig in der Praxis sind des Weiteren<br />
Aussagen der Leitlinien zur neuen<br />
GVO über Gewährleistungsfragen. Hier<br />
gilt auch in Zukunft: Die Wartung in einer<br />
freien Werkstatt oder die Verwendung von<br />
IAM-Teilen lassen Mängelbeseitigungsansprüche<br />
des Fahrzeughalters gegenüber<br />
dem Fahrzeughersteller unbeeinträchtigt,<br />
d.h. die Gewährleistungsansprüche der<br />
Autofahrer erlöschen nach Auffassung<br />
der EU-Kommission nicht. Fortschritte für<br />
mehr Wettbewerbsfreiheit werden bei den<br />
erweiterten Zusagen der Fahrzeughersteller<br />
erzielt, denn die EU-Kommission stellt<br />
in den Leitlinien zur neuen GVO klar, dass<br />
nachrichten<br />
die Bedingungen, die die Fahrzeughersteller<br />
den Autofahrern bei erweiterten Garantien<br />
auferlegen, kartellrechtsrelevant sind.<br />
Das von der EU-Kommission verabschiedete<br />
neue Regelwerk für den Kfz-Aftermarket<br />
ist als Erfolg für fairen Wettbewerb<br />
im Kfz-Teile- und Servicemarkt und<br />
damit auch als Sieg für die Verbraucher<br />
zu sehen. FIGIEFA, GVA und viele weitere<br />
Akteure haben sich über Jahre für neue<br />
sektor-spezifische Regeln engagiert, das<br />
jetzt erzielte positive Ergebnis ist der Lohn<br />
für diese Arbeit! Selbstverständlich wird<br />
der GVA seine Mitglieder zeitnah über die<br />
Details der neuen Regeln informieren.<br />
Fabian Roberg, 2. stellv. Vorsitzender des GVA<br />
gva n ac h r i c h t e n 6 / 2 0 1 0<br />
inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 67<br />
Sitzung des Arbeitskreis<br />
Kooperationen im GVA 68<br />
„Manager Fahrzeugteile“ –<br />
Dritte Runde in 2010 beendet 69<br />
Spezialist für<br />
Karosserieteile 73<br />
g v a n a c h r i c h t e n<br />
impressum<br />
Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen<br />
Postfach 12 56, 40832 Ratingen<br />
Telefon (0 21 02) 7 70 77-0<br />
Telefax (0 21 02) 7 70 77-17<br />
1. Vorsitzender: Hartmut Röhl<br />
Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,<br />
Marita Kloster<br />
Redaktion der GVA-Nachrichten:<br />
Alexander Vorbau (verantwortlich);<br />
Jürgen Rinn<br />
Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7<br />
30173 Hannover<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 67
nachrichten<br />
Sitzung des arbeitskreis<br />
Kooperationen im gva<br />
_ Zusammenschlüsse von rechtlich selbständigen Unternehmen<br />
des Kfz-teilehandels in Kooperationen prägen den independent<br />
aftermarket seit vielen Jahren. Die einzelnen Betriebe erhalten<br />
dadurch eine deutlich bessere Position am Markt.<br />
Die Aufgabenfelder der Kooperationen<br />
wurden dabei über<br />
die Jahre stetig erweitert.<br />
Gestartet oftmals als reine Einkaufsverbünde<br />
haben sie sich<br />
über Serviceverbünde, die bestimmte<br />
zusätzliche Dienstleistungen etwa bei<br />
Finanzierung und Warenwirtschaft<br />
anbieten, bis hin zu Marketingverbünden,<br />
die darüber hinaus noch Werbung und<br />
Markenauftritt vereinheitlichen, entwickelt.<br />
Als höchste Stufe der Zusammenarbeit<br />
in einer Kooperation kann<br />
der Konzeptverbund gelten, bei dem die<br />
Systemzentrale eigene Handelsformate<br />
entwickelt und optimiert und diese von<br />
selbständigen Händlern geführt werden.<br />
Der gewachsenen Bedeutung der Kooperationen<br />
für die Branche ist der GVA<br />
bereits vor Jahren mit der Gründung<br />
eines eigenen Arbeitskreises im Verband<br />
nachgekommen, der bei den Top-Entscheidern<br />
der Organisationen schnell an<br />
Ansehen gewonnen hat. Auch in diesem<br />
Jahr hatte der GVA die Kooperationsgeschäftsführer<br />
nach Ratingen zum gemeinsamen<br />
Meinungsaustausch eingeladen,<br />
eine Möglichkeit die gern genutzt<br />
wurde. Dabei wurde das Bild bestätigt,<br />
dass aus Gesprächen mit anderen Markt-<br />
68 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010<br />
teilnehmern sowie aus Datenmaterial<br />
ersichtlich ist: Die Krise ist überstanden.<br />
Nach einem besonders im NKW-Sektor<br />
schwierigen Jahr 2009 ist der freie Kfz-<br />
Teilehandel segmentübergreifend gut in<br />
die erste Jahreshälfte 2010 gestartet, der<br />
strenge Winter war dem förderlich. Auch<br />
die Aussichten für das Gesamtjahr 2010<br />
werden von den Kooperationen überwiegend<br />
positiv bewertet.<br />
Die Vertreter des Gesamtverband<br />
nutzten den Rahmen der Sitzung, um einen<br />
Überblick über den Sachstand bei aktuellen<br />
wettbewerbspolitischen Themen<br />
wie Euro 5/6 und Euro VI, zur Zukunft<br />
der Kfz-GVO sowie zum Designschutz für<br />
sichtbare Kfz-Ersatzteile zu geben. In der<br />
Frage der technischen Ausgestaltung der<br />
„Abgasverordnung“ für PKW, Euro 5/6,<br />
gibt es weiterhin Diskussionen im Rahmen<br />
des Brüsseler Komitologieverfahrens.<br />
Besonders über Details des Zugangs<br />
des freien Marktes zu den Reparatur- und<br />
Wartungsinformationen, hier vor allem<br />
zur Teileidentifizierung und –zuordnung,<br />
wird immer noch intensiv gerungen.<br />
Schwierig erscheint die Situation beim<br />
Designschutz. Seit nunmehr über zwei<br />
Jahren liegt die von EU-Kommission und<br />
EU-Parlament verabschiedete Novelle<br />
Vertreter des GVA und<br />
der Kooperationen im<br />
Meinungsaustausch zur<br />
Marktlage<br />
Leitete die Sitzung: Bernhard Strauch,<br />
1. stellv. Vorsitzender des GVA<br />
Für die CARAT beim Arbeitskreis dabei:<br />
Geschäftsführer Thomas Vollmar<br />
dem Ministerrat als abschließender Instanz<br />
zur Entscheidung vor. Bisher wurde<br />
eine Entscheidung „pro Liberalisierung“<br />
vor allem durch Frankreich blockiert, die<br />
schwarze-gelbe Bundesregierung hat<br />
sich bisher noch nicht eindeutig positioniert.<br />
Es besteht allerdings begründeter<br />
Anlass für Optimismus, da sich verschiedene<br />
Spitzenvertreter von CDU/CSU<br />
sowie FDP in Zeiten der Bundestagsopposition<br />
für die Einführung einer Reparaturklausel<br />
für sichtbare Kfz-Ersatzteile<br />
ausgesprochen haben.<br />
Die europaweite „Right to Repair“<br />
(R2RC) Kampagne zur Stärkung des freien<br />
Kfz-Teile- und Servicemarkts war ein weiterer<br />
zentraler Punkt auf der Tagesordnung<br />
des Arbeitskreises Kooperationen.<br />
Die Systemzentralen der Unternehmen<br />
unterstützen R2RC auf verschiedenen<br />
Wegen. So integrieren sie die Kampagne<br />
in die Kommunikation ihrer Unternehmen<br />
oder verteilen Informationsmaterialien<br />
über ihre Gesellschafter und die<br />
Werkstätten.
„Manager Fahrzeugteile“ –<br />
Dritte runde in 2010 beendet<br />
_ 19 teilnehmer, so viele<br />
wie selten zuvor, schlossen<br />
am 8. Mai in rösrath bei Köln<br />
die letzte runde des Jahres<br />
des „Manager Fahrzeugteile“<br />
erfolgreich ab.<br />
Damit steigt die Zahl der Mitarbeiter<br />
der Branche, die sich<br />
nach den drei Runden 2010 des<br />
renommierten Lehrgangs im<br />
Rahmen des GVA-College mit<br />
dem begehrten Titel schmücken können,<br />
um fast 50.<br />
In den vorangegangen Präsenzwochen<br />
wurden die Teilnehmer bereits in<br />
schriftlichen Prüfungen in den Fächern<br />
„Markt & Wettbewerb“, „Jura“, „Allgemeine<br />
Betriebswirtschaftslehre“ sowie<br />
„Marketing“ auf ihr Wissen getestet. Am<br />
abschließenden Prüfungssamstag mussten<br />
sich die Teilnehmer nun auch mündlich<br />
beweisen. In einem ersten Schritt<br />
galt es, eine Prüfungsfrage, die jedem<br />
Teilnehmer individuell zugelost wird,<br />
möglichst gut vor dem fünfköpfigen Prüfungsausschuss<br />
zu lösen. Im Anschluss<br />
daran musste der Wissensstand in den<br />
weiteren Fachgebieten des „Manager<br />
Fahrzeugteile“ nachgewiesen werden.<br />
Die Anspannung bei den Prüflingen war<br />
groß, die Erleichterung nach dem Erhalt<br />
Mit Spannung wurde<br />
die Bekanntgabe der<br />
Prüfungsergebnisse<br />
erwartet<br />
GVA-Vorstand Stephan<br />
Klatt (rechts) stand dem<br />
Prüfungsausschuss vor<br />
und nahm die Urkundenvergabe<br />
vor<br />
STAHLGRUBER stellte sechs Absolventen<br />
in der dritten Runde 2010 des<br />
„Manager Fahrzeugteile“<br />
der Urkunden und des Abschlusszeugnisses<br />
aber noch umso größer. Die Absolventen<br />
der dritten Runde des „Manager<br />
Fahrzeugteile“ in 2010 zeigten sich zufrieden<br />
mit der Veranstaltung und den<br />
vermittelten Lehrinhalten. Ein Wiedersehen<br />
für die Teilnehmer kann es bereits<br />
im November geben. Der GVA lädt traditionell<br />
alle erfolgreichen Absolventen<br />
Nach drei Wochen<br />
gemeinsamen<br />
Lernens verstanden<br />
sich die<br />
Teilnehmer auch<br />
über Unternehmensgrenzen<br />
hinaus gut<br />
Ein Applaus der<br />
Teilnehmer für<br />
den gelungenen<br />
Lehrgang<br />
Zufriedene Gesichter – 19 Teilnehmer<br />
absolvierten die dritte Runde<br />
erfolgreich<br />
des „Manager Fahrzeugteile“ des Jahres<br />
zu seiner Jahresmitgliederversammlung<br />
mit anschließendem Kongress ein. In<br />
diesem Jahr wird die JMV des Verbands<br />
am 23./24. November 2010 in Hannover<br />
stattfinden.<br />
Natürlich wird es auch im nächsten<br />
Jahr wieder den „Manager Fahrzeugteile“<br />
geben, die Termine sind ab sofort<br />
verfügbar und können gebucht werden.<br />
Nach derzeitigem Planungsstand werden<br />
in 2011 drei Runden angeboten.<br />
Die termine<br />
„Manager Fahrzeugteile“<br />
in 2011:<br />
1. Runde<br />
1. Woche 24.01. – 29.01.2011<br />
2. Woche 14.02. – 19.02.2011<br />
3. Woche 07.03. – 12.03.2011<br />
2. Runde<br />
1. Woche 21.02. – 26.02.2011<br />
2. Woche 14.03. – 19.03.2011<br />
3. Woche 04.04. – 09.04.2011<br />
3. Runde<br />
1. Woche 11.04. – 16.04.2011<br />
2. Woche 02.05. – 07.05.2011<br />
3. Woche 23.05. – 28.05.2011<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 69
nachrichten<br />
„Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />
in neuer ausgestaltung<br />
_ Seit über 17 Jahren bietet der gva erfolgreich den<br />
„Manager Fahrzeugteile“ an. Mittlerweile finden pro Jahr<br />
3-4 Kurse mit insgesamt zwischen 50 bis 80 teilnehmern statt,<br />
und die nachfrage ist ungebrochen.<br />
in der Branche gilt der „Manager Fahrzeugteile“<br />
als die renommierteste spezifische<br />
Weiterbildungsveranstaltung<br />
für den Führungskräftenachwuchs.<br />
Sie richtet sich an (künftige) Niederlassungsleiter,<br />
Verkaufshausleiter und<br />
Entscheidungsträger in verantwortungsvollen<br />
Positionen in den Unternehmenszentralen.<br />
Im „Manager Fahrzeugteile“<br />
werden wesentliche Fragen der Betriebswirtschaftslehre<br />
(Einführung in die BWL,<br />
Marketing, Teile aus den Bereichen Personal<br />
und Logistik) sowie Fragen des<br />
Marktes und juristische Basisinformationen<br />
sowie rechtliche Besonderheiten<br />
des Teilemarkts angesprochen. Als Wissens-Basis<br />
hat sich der „Manager Fahrzeugteile“<br />
zwischenzeitlich auf hohem<br />
Niveau etabliert.<br />
Mit dem „Manager Fahrzeugteile<br />
PLUS“ hat der GVA bereits vor zwei Jahren<br />
auf Nachfragen der Branche reagiert, das<br />
70 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010<br />
vermittelte Wissen des „Manager Fahrzeugteile“<br />
weiter zu vertiefen. Aus diesem<br />
Anlass wurden aufbauend auf dem<br />
„Manager Fahrzeugteile“ Zusatzmodule<br />
zunächst im Bereich BWL entwickelt,<br />
die in diesem Jahr überarbeitet wurden.<br />
Entworfen wurde der „Manager Fahrzeugteile<br />
PLUS“ in enger Kooperation mit<br />
dem Institut für Handelsforschung an<br />
der Universität zu Köln. Die Grundidee<br />
fußt dabei auf einem modularen Studium<br />
mit Präsenzeinheiten und zur Verfügung<br />
gestellten Lehrbriefen. Was heißt<br />
dies genau? Der GVA bietet im Manager<br />
Fahrzeugteile PLUS sieben Fächer an, die<br />
in drei Blöcken einzeln oder als Gesamtpaket<br />
gebucht werden können.<br />
Die Teilnehmer der Veranstaltung erhalten<br />
Lehrbriefe, mit denen sie sich auf<br />
die Präsenzveranstaltungen vorbereiten<br />
können. Bei diesen werden die wesentlichen<br />
Inhalte nochmals zusammengefasst<br />
und der gelernte Wissensstoff mit<br />
einer schriftlichen Arbeit abgeprüft. Über<br />
die erfolgreich bestandene Abschlussprüfung<br />
erhält der Teilnehmer eine Urkunde.<br />
Werden alle drei Blöcke erfolgreich abgeschlossen,<br />
wird zusätzlich ein Gesamtzertifikat<br />
„Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />
ausgestellt.<br />
Der „Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />
soll vor allem die bisherigen Teilnehmer<br />
des Manager Fahrzeugteile ansprechen.<br />
Darüber hinaus können auch Mitarbeiter<br />
aus Mitgliedsunternehmen des GVA,<br />
die den Nachweis einer vergleichbaren<br />
Ausbildung führen (z.B. in Form eines<br />
abgeschlossenen entsprechenden betriebswirtschaftlichen<br />
Studiums, einer<br />
Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und<br />
Außenhandel oder durch entsprechende<br />
Kurse bei Kammern, die dem „Manager<br />
Fahrzeugteile“ in etwa entsprechen bzw.<br />
darüber hinausgehen), teilnehmen.<br />
Neu konzipiert ab Herbst:<br />
Der „Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />
Freut sich auf die Teilnehmer des Lehrgangs:<br />
Dr. Andreas Kaapke<br />
Folgende Blöcke<br />
werden angeboten<br />
(mit Präsenzterminen):<br />
Block 1:<br />
18.10.2010-22.10.2010<br />
A. Investition und Finanzierung<br />
B. Rechnungswesen und Controlling<br />
C. Bilanzierung<br />
Präsenzveranstaltung:<br />
5 Tage Montag bis Freitag<br />
Block 2:<br />
04.10.2010-06.10.2010<br />
A. Preispolitik<br />
B. Kommunikationspolitik<br />
Präsenzveranstaltung:<br />
3 Tage, Montag bis Mittwoch<br />
Block 3:<br />
07.10.2010-09.10.2010<br />
A. Logistik<br />
B. Personalwesen<br />
Präsenzveranstaltung:<br />
3 Tage, Donnerstag bis Samstag<br />
Nähere Informationen zum<br />
„Manager Fahrzeugteile PLUS“<br />
sind von der GVA-Geschäftsstelle unter<br />
Tel. 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.
gva-college:<br />
interessante<br />
veranstaltungen<br />
im Spätsommer<br />
_ Das gva-college kennt keine Sommerpause und so werden<br />
in diesem rahmen auch im Spätsommer verschiedene Fort- und<br />
Weiterbildungsveranstaltungen für die Mitarbeiter der Branche<br />
angeboten.<br />
Den „Marktdaten und Strukturinformationen<br />
des Autoteilemarktes“<br />
widmet sich<br />
Trainer Martin Berning am 7.<br />
September 2010 in Ratingen.<br />
Das Seminar richtet sich an vielfältige<br />
Mitarbeitergruppen von Handel und<br />
Industrie im Kfz-Aftermarket. So können<br />
sowohl Innen- als auch Außendienstler<br />
noch viel über „ihre“ Branche und vor<br />
allem über unternehmensübergreifende<br />
Zusammenhänge lernen. In Präsentationen<br />
des Dozenten und in Gruppendiskussionen<br />
werden die Rahmendaten<br />
des Kfz-Teilemarktes, wie etwa Marktvolumina,<br />
erörtert. Die Strukturen des<br />
Kfz-Aftermarkets bilden einen zweiten<br />
Schwerpunkt der Veranstaltung. Dabei<br />
werden horizontale und vertikale Strukturen<br />
und Stufen im IAM betrachtet und<br />
differenziert. Einen starken Fokus legt<br />
Dozent Martin Berning des Weiteren auf<br />
die zukünftigen Entwicklungstendenzen<br />
in der Branche, d.h. er wird gemeinsam<br />
mit den Teilnehmern des Seminars unter<br />
anderem der Frage nachgehen, welche<br />
Einflüsse das Internet auf die Struktur<br />
des Marktes haben wird.<br />
Den Einkauf der Unternehmen stellt<br />
Dozent Joachim Heuseler in den Fokus<br />
seines Seminars „Im Einkauf liegt der Gewinn“,<br />
das am 20./ 21. September 2010<br />
in Ratingen stattfindet. In vielen Firmen<br />
liegt auch heute noch das stärkere<br />
Augenmerk auf den Vertriebserfolgen,<br />
während die Bedeutung des Einkaufs<br />
als wesentliche „Einsparquelle“ oft nur<br />
zurückhaltend wahrgenommen wird.<br />
Kostenreduzierungen im Einkauf etwa<br />
bei Materialien und Leistungen ziehen<br />
ein großes Potenzial für Ertragsverbesserungen<br />
nach sich. Als Voraussetzung<br />
für optimale Ergebnisse im Einkauf stellt<br />
Trainer Heuseler eine klare Gesprächsführung<br />
bei Lieferantengesprächen heraus.<br />
Reine Sach- und Fachkenntnisse<br />
sind dabei nicht ausreichend, sondern<br />
ergebnisorientierte Verhandlungstech-<br />
Informationen zu den Seminaren<br />
sind unter www.gva.de erhältlich<br />
GVA-College:<br />
Das Fort- und<br />
Weiterbildungsprogramm<br />
der Branche<br />
niken können hierbei gegenüber den in<br />
der Regel sehr gut geschulten Verkäufern<br />
auf Lieferantenseite den Ausschlag<br />
für gute Abschlüsse geben. Das Seminar<br />
richtet sich in erster Linie an Einkaufsverantwortliche,<br />
aber auch Inhaber und<br />
Geschäftsführer können von den vermittelten<br />
Inhalten profitieren. Neben praxisorientierten<br />
Anregungen und Tipps<br />
des Dozenten wird den Teilnehmern das<br />
Wissen durch Fallbeispiele und Gruppenarbeiten<br />
vermittelt. Zusätzlich werden<br />
Verhandlungsübungen filmisch dokumentiert<br />
und eingehend analysiert. Ziel<br />
des Seminars ist es, den Teilnehmern aus<br />
Industrie und Handel die Grundlagen dafür<br />
zu vermitteln, wie innerbetriebliche<br />
Prozesse im gesamten Einkaufswesen<br />
auf profitorientierte Parameter ausgerichtet<br />
werden können. Das betrifft alle<br />
Funktionen von der Einkaufsorganisation<br />
über das Beschaffungsmarketing, der Lieferantenauswahl<br />
und der Vertragsgestaltung<br />
bis hin zu Einkaufsverhandlungen.<br />
Nähere Informationen zu diesen sowie<br />
allen weiteren Seminaren im Rahmen<br />
des GVA-College sind im Internet<br />
unter www.gva.de abrufbar sowie sind<br />
von der GVA-Geschäftsstelle unter Tel. 0<br />
21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 71
nachrichten<br />
_ treffen des Juniorenarbeitskreis<br />
im gva in Uffenheim<br />
_ Der Juniorenarbeitskreis im<br />
gva (JaK), das Forum des Fach- und<br />
Führungskräftenachwuchses der<br />
Branche, traf sich am 22. april zur<br />
ersten Sitzung des Jahres 2010.<br />
Traditionell lädt ein GVA-Mitgliedsunternehmen<br />
die „Junioren“ des Verbands<br />
in sein Unternehmen ein, um einen Rahmen<br />
für den Meinungsaustausch und<br />
zur Weiterbildung zu bieten. Zum April-<br />
_ automechanika 2010<br />
interessante rahmenveranstaltungen<br />
_ Die globale Leitmesse des Kfz-aftermarket, die automechanika in<br />
Frankfurt vom 14. bis 19. September 2010, wird auch in diesem Jahr wieder<br />
viel mehr zu bieten haben als eine reine Leistungs- und Produktschau.<br />
Ein attraktives Rahmenprogramm wird<br />
dafür sorgen, dass das Fachpublikum<br />
noch weiteren Mehrwert geboten bekommt.<br />
Für die Mitglieder des Gesamtverband<br />
Autoteile-Handel wird es am<br />
Messedienstag die Möglichkeit zum<br />
Meinungsaustausch geben, denn der<br />
Verband veranstaltet am Abend seinen<br />
traditionellen Mitgliederabend in der<br />
Halle 5./6.1. – die Einladungen dazu werden<br />
die GVA-Mitglieder aus Handel und<br />
Industrie rechtzeitig im Vorfeld der Automechanika<br />
erreichen.<br />
Die Messegesellschaft selbst bietet<br />
ebenfalls interessante Rahmen- und Begleitveranstaltungen<br />
zur Automechanika.<br />
So wird vom 14. bis 17. September das<br />
„Automechanika Aftermarket Forum“<br />
seine Neuauflage erleben. Schwerpunkte<br />
der Seminare, Podiumsdiskussionen und<br />
Kurzvorträge werden aktuelle Trends und<br />
72 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010<br />
termin versammelten sich 16 Vertreter<br />
des Arbeitskreises in Uffenheim zur Besichtigung<br />
des Zentrallagers der Eugen<br />
Trost GmbH & Co. KG. Auch ein isländischer<br />
Vulkan und das daraus folgende<br />
Verkehrschaos in der Luft und am Boden<br />
konnte eine rege Beteiligung der JAK-Mitglieder<br />
am interessanten Programm der<br />
Veranstaltung nicht verhindern. Den Auftakt<br />
des Treffens bildete eine ausgiebige<br />
Besichtigung des Trost-Zentrallagers, wo<br />
sich die Nachwuchsführungskräfte aus<br />
Handel und Industrie unter anderem intensiv<br />
über verschiedene Arten der Lagerhaltung<br />
informieren konnten.<br />
Der gemeinsame Abend des Treffens<br />
des Juniorenarbeitskreises war dem Meinungsaustausch<br />
über die Lage der Branche<br />
in entspannter Runde gewidmet,<br />
eine Möglichkeit, die gerne genutzt wurde.<br />
Am zweiten Tag der Veranstaltung<br />
wurde den Teilnehmern ein interessanter<br />
Vortrag des Geschäftsführers der TEMOT<br />
Im Rahmen des JAK-Treffens wurde das<br />
Zentrallager der Firma Trost besichtigt<br />
Veränderungen der Kfz-Branche sein sowie<br />
Ausblicke auf zukünftige Entwicklungen<br />
des Kfz-Aftermarket.<br />
Um die Attraktivität der Automechanika<br />
für die Reparaturbetriebe weiter zu<br />
erhöhen, veranstalten die Organisatoren<br />
der Messe gemeinsam mit dem VREI e.V.<br />
den Wettbewerb „Auf nach Frankfurt!<br />
1. Sternfahrt zur Automechanika – Die<br />
Bühne für dein Automobil“. Werkstätten<br />
und Autoteilehändler sind aufgerufen,<br />
sich mit besonderen Fahrzeugen, seien<br />
es Oldtimer oder auch überabeitete neuzeitliche<br />
Fahrzeuge, zu beteiligen. Ein<br />
Autokorso über das Messegelände am<br />
Messesamstag sowie eine Kür mit Preisvergabe<br />
am darauffolgenden Sonntag<br />
sollen nicht zuletzt die Attraktivität und<br />
damit das Besucheraufkommen an den<br />
beiden letzten Öffnungstagen der Automechanika<br />
steigern.<br />
Seit einem Jahr<br />
im Amt: Die JAK-<br />
Vorstände Thorsten<br />
Janssen, Holger<br />
Oelmann und<br />
Marcus Hähner<br />
International, Herrn Fotios Katsardis, geboten,<br />
der die Internationalisierung und<br />
Globalisierung zum zentralen Thema<br />
hatte. Angeregt diskutierten Teilnehmer<br />
und Referent im Anschluss über die Inhalte<br />
des Referats.<br />
In interner Sitzung wurden die Termine<br />
und mögliche Inhalte der nächsten<br />
Arbeitskreistreffen besprochen. Die Mitglieder<br />
zeigten sich sehr zufrieden mit<br />
dem Anspruch des JAK, werthaltige Beiträge<br />
und Workshops in die Sitzungen<br />
zu integrieren. Die Vorstände des Juniorenarbeitskreis<br />
im GVA, Herr Holger<br />
Oelmann (Trost), Thorsten Janssen (Autoteile<br />
Post) sowie Marcus Hähner (SNR),<br />
nahmen die Vorschläge der Teilnehmer<br />
gerne auf.<br />
Das nächste Treffen des Arbeitskreises<br />
wird die „Junioren“ der Branche nach<br />
Schweinfurt zum GVA-Industriemitglied<br />
SKF führen.<br />
Vom 14. bis 19. September für das<br />
Fachpublikum geöffnet:<br />
die Automechanika 2010 in Frankfurt
Spezialist für<br />
Karosserieteile<br />
_ als einer der führenden Karosserieteile-anbieter<br />
in Deutschland und<br />
europa bietet PraScO ein<br />
umfassendes teileprogramm rund um<br />
die Karosserie-reparatur für deutsche,<br />
europäische sowie japanische<br />
automobile. Seit 2009 ist PraScO<br />
Mitglied im gva.<br />
Die Firma PRASCO S.R.L. wurde<br />
1988 in der Nähe von Turin in<br />
Italien gegründet und hat sich<br />
schnell zu einem der führenden<br />
Anbieter von Karosserieteilen<br />
auf dem europäischen Markt entwickelt.<br />
Das Sortiment umfasst Stoßstangen,<br />
Kotflügel, Kühlergitter, Motorhauben,<br />
Blinker, Scheinwerfer und Außenspiegel<br />
für europäische, koreanische und japanische<br />
Fahrzeuge. Als modernes Großhandelsunternehmen,<br />
das sich schnell<br />
zu einem leistungsstarken Anbieter<br />
der Kfz-Teile-Branche entwickelt hat,<br />
arbeitet PRASCO mit dem größten Karosserieteile-Hersteller<br />
der Welt, der Firma<br />
Tong Yang zusammen und besitzt für<br />
die Hersteller UNICAR und TONG YANG<br />
EUROPE das Exklusiv-Vertriebsrecht. Zu<br />
den Kunden zählen Autoteilehändler<br />
im In- und Ausland. Bis zum Jahr 2006<br />
belieferte PRASCO den deutschen Markt<br />
hauptsächlich über die Firmen Schlieckmann<br />
und VanWezel, aber dann hat man<br />
sich entschlossen, direkt auf dem deutschen<br />
Markt tätig zu werden und beliefert<br />
als PRASCO GmbH Deutschland den<br />
Teilegroßhandel. Heute ist PRASCO bei<br />
Wessels + Müller, PV sowie Stahlgruber<br />
ein Lieferant im Bereich Karosserieteile.<br />
von Bönen aus in<br />
den teilehandel<br />
Das Lager der PRASCO GmbH liegt in<br />
Bönen bei Dortmund und verfügt über<br />
6500 m2 Lagerfläche. Von dort werden<br />
die Kunden deutschlandweit täglich im<br />
Nachtsprung beliefert. Hinsichtlich des<br />
Standortes kann man von der günstigen<br />
und zentralen Verkehrsanbindung direkt<br />
an den Knotenpunkten der A1, A2 und<br />
A44 profitieren. Im näheren Umkreis<br />
erfolgt die Belieferung mit drei eigenen<br />
Fahrzeugen in der Tagesanlieferung. Größere<br />
Sendungen werden von Spediteuren<br />
übernommen und ausgeliefert. Zudem<br />
wird bundesweit nach dem „just in time“<br />
Prinzip über Nacht versendet. Für Wessels<br />
+ Müller steht eine eigene Anlieferungslinie<br />
mit speziellen Teileboxen zum<br />
Hauptlager in Osnabrück bereit, die dem<br />
“GREENLINE ist das Sortiment geprüfter<br />
Qualitätsteile: OE-Teile, OES-Teile<br />
(Ident-Teile), TÜV-geprüfte Teile, THATCHAMgeprüfte<br />
Teile (Versicherung England), CAPA &<br />
MQVP-geprüfte Teile (Versicherung USA) sowie<br />
PRASCO-zertifizierte Teile,“ macht Ludwig<br />
Sing deutlich. Foto: Rinn<br />
Das Artikel-Programm von PRASCO rund<br />
um die Unfall- und Rostreparatur für alle<br />
deutschen, europäischen, japanischen und<br />
koreanischen Pkw enthält Reparaturbleche,<br />
Kotflügel, Motorhauben, Frontteile,<br />
Stoßstangen, Kraftstofftanks, Ölwannen,<br />
Beleuchtung und Außenspiegel. Foto: PRASCO<br />
Teilegroßhändler ein eigenes Karosserieteilelager<br />
erspart und es ermöglicht, die<br />
Teile in seinen Auslieferungskreislauf direkt<br />
einzubringen. „Bei uns werden nicht<br />
nur Artikelnummern verarbeitet, sondern<br />
es wird vor allem fachliche Beratung<br />
und Hilfestellung bei der Zuordnung<br />
von Ersatzteilen zu den entsprechenden<br />
Fahrzeugdaten geboten,“ sagt der stellv.<br />
Geschäftsführer Ludwig Sing. Das macht<br />
Auf die Verpackung der Karosserieteile wird<br />
bei PRASCO großes Augenmerk gelegt.<br />
Dazu wurden spezielle Verpackungskartons<br />
entwickelt, die einen schadenfreien Transport<br />
garantieren. Fotos: Rinn<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 73
nachrichten<br />
auch der neue PRASCO-Katalog 2010<br />
deutlich, der mit über 1.200 Seiten sowie<br />
15.000 Artikeln sicher einer der größten<br />
seiner Art auf dem europäischen Markt<br />
sein wird.<br />
greenLine als Qualitätsmarke<br />
Die Herstellung der Karosserieteile findet<br />
in Produktionsstätten statt, die über alle<br />
gängigen Qualitätsstandards verfügen<br />
und sowohl für die Erstausrüstung, als<br />
auch für den Aftermarket produzieren.<br />
„Der Qualitätsgedanke steht dabei immer<br />
an vorderer Stelle. Deshalb werden<br />
die wichtigsten Karosserieteile wie Stoßstangen,<br />
Motorhauben und Kotflügel<br />
seit mehreren Jahren vom TÜV in allen<br />
Punkten, vor allem in der Passform und<br />
Materialgüte, getestet,“ macht Ludwig<br />
Sing beim Gespräch mit der <strong>amz</strong> deutlich.<br />
Zusätzlich nimmt man Anbauproben<br />
an nicht verunfallten Fahrzeugen<br />
vor, um den Kunden eine Gewährleistung<br />
über die Qualität der Teile geben<br />
zu können. Die zertifizierten Teile erhalten<br />
vom TÜV eine Bescheinigung,<br />
dass sie einwandfrei passen und in allen<br />
Punkten den Anforderungen entsprechen.<br />
Das unterstreicht man noch damit,<br />
dass diese Teile von PRASCO mit einer so<br />
genannten Passformgarantie verkauft<br />
werden. Dabei garantiert PRASCO für die<br />
einwandfreie Montage der zertifizierten<br />
Teile, die als Produktlinie “GREENLINE”<br />
ins Leben gerufen wurden. Jedes einzelne<br />
der rund 2.400 GREENLINE–Teile ist mit<br />
einem Logo gekennzeichnet und verfügt<br />
über eines oder mehrere Qualitätszertifikate.<br />
Bei Fragen zum Anbau oder zum<br />
Ersatzteil der GREENLINE-Produkte ist<br />
74 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010<br />
Für Wessels Müller steht eine eigene<br />
Anlieferungslinie mit speziellen Teileboxen<br />
zum Hauptlager in Osnabrück bereit, die<br />
dem Teilegroßhändler ein eigenes<br />
Karosserieteilelager erspart. Foto: Rinn<br />
eine technische Hotline eingerichtet, wo<br />
ein kompetenter und erfahrener Karosseriebauermeister<br />
Tipps und Hilfestellungen<br />
erteilt. Da gerade der Transport<br />
im Nachtversand für die Teile ein hohes<br />
Beschädigungsrisiko darstellt, achtet<br />
man hier auf äußerste Sorgfalt bei der<br />
Verpackung. Daher erhält beispielsweise<br />
jede Motorhaube zusätzlich zur Herstellerverpackung<br />
eine speziell entwickelte<br />
Transportverpackung. So kann man sichergehen,<br />
dass die Teile passgenau und<br />
einwandfrei beim Kunden ankommen<br />
und dort ohne Komplikationen eingebaut<br />
werden können.<br />
infos in Kürze:<br />
PRASCO GmbH – Deutschland<br />
Rudolf – Diesel – Strasse 1-3<br />
59199 Bönen bei Dortmund<br />
Tel: 02383 96991-0<br />
Fax: 02383 96991-25<br />
info@prasco.de<br />
www.prasco.de<br />
Jürgen Rinn<br />
Ludwig Sing präsentiert den umfangreichen<br />
Produktkatalog: der enthält Stoßstangen,<br />
Kotflügel, Motorhauben, Frontverkleidungen,<br />
Scheinwerfer, Spiegel, Radhausverkleidungen,<br />
allesamt 15.000 verschiedene Artikel.<br />
Fotos: Rinn
§<br />
AU-Info<br />
Unsere Garantie:<br />
Fachlich einschlägige Auszüge aus dem<br />
Verkehrsblatt, die AU und AUK betreffend<br />
Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig und verlässlich<br />
alle AU- und AUK-relevanten Änderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung<br />
(StVZO), die vom Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,<br />
Berlin, im amtlichen Verkehrsblatt bekanntgegeben<br />
werden.<br />
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gab bis zum<br />
Redaktionsschluss keine relevanten Änderungen der AU-Vorschriften bekannt.<br />
Mit einem Abo der <strong>amz</strong> - auto motor zubehör haben Sie alles, was Sie brauchen.<br />
Sie erfüllen die offiziellen Anforderungen an Ihre Informationspflicht!<br />
Die Schlütersche Verlagsgesellschaft verpflichtet sich gemäß der<br />
Anerkennungsrichtlinie nach §§ 29 und 47a in Verbindung mit den<br />
Anlagen VIII und VIIIc gegenüber ihren Abonnenten, in der Fachzeitschrift<br />
<strong>amz</strong> die fachlich einschlägigen Auszüge aus dem Verkehrsblatt<br />
des Bundesministeriums für Verkehr zur Durchführung<br />
von Abgasuntersuchungen frühzeitig und vollständig zu veröffentlichen.<br />
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motor zubehör regelmäßig im Abo zum Preis von jährlich 62 � (inkl. MwSt.<br />
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Konto-Nr.<br />
Geldinstitut
teilemarkt<br />
Gemischtwarenladen<br />
oder Vollsortimenter?<br />
_ Klarius hat erst im vergangenen Februar den weltweit<br />
aufgestellten Verschleißteil-Spezialisten Quinton Hazell<br />
übernommen. Das eröffnet dem jungen Unternehmen mit<br />
Hauptsitz in England ganz neue Perspektiven. Wir haben<br />
Paul Hannah, Business Development Director, auf den Zahn<br />
gefühlt. Das Gespräch führte Dr. Frauke Weber.<br />
<strong>amz</strong>: Was genau ist das Ziel der Akquisition<br />
von Quinton Hazell? Für Deutschland<br />
und für Europa.<br />
Hannah: Das Oberziel heißt Wachstum<br />
und Erschließung von Marktanteilen im<br />
globalen Aftermarket (OES und IAM), zunächst<br />
mit Schwerpunkt Europa. Deutschland,<br />
als Schlüsselmarkt der weltweiten<br />
Automobilindustrie, spielt in dieser Strategie<br />
eine wesentliche Rolle. Mit dem Kauf<br />
von QH gilt es, von unserer kombinierten<br />
Stärke aus „verdoppelten“ Kunden- und<br />
Produktportfolien, Betriebsabläufen und<br />
Logistik zu profitieren, um in einem sich<br />
ständig wandelnden Markt im Hinblick<br />
QH Zentrallager<br />
in Unna: Hans-Jürgen<br />
Schlünder, Geschäftsführer<br />
der Quinton Hazell<br />
Deutschland GmbH (mitte),<br />
berät Klarius bei der Einrichtung<br />
des Lagers.<br />
76 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
NEUER PLAyER<br />
Über Klarius<br />
Im Jahr 2007 gegründet, beschäftigt die Klarius Gruppe heute rund 1500<br />
Mitarbeiter in Europa. Nach der erfolgreichen Akquisition von Quinton<br />
Hazell im Februar 2010 führt das Unternehmen heute eine Reihe bekannter<br />
Marken im europäischen Teilemarkt unter dem Dach der Klarius Gruppe:<br />
Klarius, Quinton Hazell (QH), Friesen, Lipmesa (Lip), Commercial Ignition,<br />
BigX und Moprod. Am 10. Mai 2010 nahm Klarius sein neues Zentrallager<br />
in Unna in Betrieb. Mehr Informationen über Klarius unter www.klarius.eu.<br />
Geschäftsführung<br />
der Klarius Gruppe mit<br />
dem neuen QH-Sortiment:<br />
David Cheetham (von<br />
links), Finance Director;<br />
Tony Wilson, Chairman;<br />
Andrew Jones, Managing<br />
Director; Paul Hannah,<br />
Business Development<br />
Director. Fotos: Weber<br />
auf Service und Produktverfügbarkeit<br />
führende Standards setzen zu können.<br />
Dabei müssen wir besser sein als der Wettbewerb.<br />
Die Erweiterung des Produktportfolios<br />
über die QH-Akquisition ist ein<br />
wichtiger Pfeiler unserer ambitionierten<br />
Wachstumspläne. Unser Geschäftsfeld ist<br />
der freie Teilemarkt (IAM) und der Handel<br />
mit Originalersatzteilen (OES); der Aufbau<br />
einer starken Markenstrategie ist in<br />
diesem Umfeld für unseren Erfolg unerlässlich.<br />
Dabei bewerten wir eine Mehrmarkenstrategie<br />
im Aftermarket aus vielerlei<br />
Gründen als strategischen Vorteil.<br />
Quinton Hazell und die Marken, die QH in<br />
die Ehe eingebracht hat, haben uns über<br />
Nacht die Pforte zu einer Mehrmarkenstrategie<br />
geöffnet. Eventuell müssen wir<br />
bei den Brands an der ein oder anderen<br />
Stelle aber noch justieren. Als unser Mehrheitseigner<br />
Tony Wilson, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Klarius Gruppe, in<br />
2007 die europäische Aftermarket Abgasanlagenproduktion<br />
der Arvin Meritor<br />
Light Vehicle Aftermarket Division übernahm,<br />
hatte er als privater Investor bereits<br />
fundierte Erfahrungen in der Sanierung<br />
von „tot geglaubtem“ Geschäft. Anders<br />
Ringo Krumm,<br />
Vertriebsleiter D/A/<br />
CH, Klarius Gruppe.<br />
als die meisten Finanzinvestoren konzentriert<br />
er sich zunächst einmal auf die<br />
Betrachtung der wertschöpfenden Assets<br />
eines Unternehmens: den operativen Kern<br />
samt der zu optimierenden Fertigungsstrategie,<br />
das Knowhow der Mitarbeiter<br />
und die Produkte des Unternehmens, bevor<br />
er die Bilanz auseinander nimmt. Tony<br />
Wilson ist ein Unternehmer, ein „Entrepreneur“<br />
der alten Schule mit Visionen. Als er<br />
Klarius gründete, glaubte er bereits daran,<br />
durch den richtigen unternehmerischen<br />
Ansatz den zunächst relativ kleinen, maroden<br />
Betrieb wieder zum Laufen bringen<br />
und Wachstumspotenziale heben zu können.<br />
Die Akquisition von Quinton Hazell<br />
attestiert seine Vision, durch unternehmerische<br />
Verantwortung Wachstumsziele<br />
schnell und zielgerichtet umsetzen zu<br />
können.<br />
<strong>amz</strong>: War vielleicht der wichtigste Punkt<br />
der Aufbau einer Vertriebsstruktur mit<br />
einem Zentrallager in Unna?<br />
Hannah: Für Deutschland ermöglicht die<br />
Partnerschaft mit Quinton Hazell eine<br />
schnelle Umsetzung der von Klarius geplanten<br />
Logistikstruktur. Aber wie gesagt:<br />
Deutschland ist nur einer von vielen Märkten.<br />
Für den Vertrieb der Klarius-Produktreihe,<br />
also vor allem unserer Abgasanlagen<br />
und Katalysatoren, in Deutschland<br />
und das angrenzende Ausland ist der<br />
QH-Standort Unna ein riesiger Zugewinn.<br />
Dazu muss man sagen, dass QH in Unna<br />
profitabel arbeitet und keine Leerstände<br />
im bisherigen Lager mit Klarius „aufzufüllen“<br />
hat. Vielmehr haben wir Glück, dass<br />
wir in unmittelbarer Nachbarschaft zu<br />
den QH-Einrichtungen zusätzliche Flächen<br />
anmieten können. So wird Klarius seine<br />
neu erworbenen QH-Vertriebsstrukturen<br />
in Deutschland erweitern und ab Mai vom<br />
Zentrallager Unna aus auch Klarius-Produkte<br />
ausliefern.
<strong>amz</strong>: Wie müssen wir uns die zukünftige Produktpolitik von Klarius<br />
vorstellen?<br />
Hannah: Im Moment sieht es ein bisschen nach einem Gemischtwarenladen<br />
aus. Wo genau soll denn die Reise hingehen? Welche Position im<br />
Markt will Klarius mit der anzustrebenden Produktpalette erreichen?<br />
Die deutsche Mentalität nennt es „Gemischtwarenladen“, andere<br />
Länder nennen es „Vollsortimentler“ oder schätzen ein „One Stop<br />
Shopping“. Unsere Produktpolitik richtet sich danach, unseren Kunden<br />
einen Mehrwert zu bieten. Darunter erstens die schnellste Produktverfügbarkeit<br />
von der 18-Uhr-Bestellung bis zur Anlieferung in<br />
der Werkstatt am nächsten Morgen. Zweitens: Produkte im freien<br />
Teilemarkt anzubieten, die ein „First to Market“ sind, wie zum Beispiel<br />
die Nachrüst-EPB-Bremssättel für die elektronische Parkbremse,<br />
und Produkte mit einem nachhaltigen Produktnutzen zum Beispiel<br />
in Sachen Emissionsreduzierung. Drittens wollen wir unsere Kunden<br />
bei ihrer Sortimentsoptimierung unterstützen, indem wir Qualitätsprodukte<br />
und ein möglichst vollständiges Sortiment aus einer Hand<br />
anbieten können. Es ist unser Anspruch, Klarius in Europa schnellstmöglich<br />
als führende Größe zu etablieren. Industrielle Anbieter der<br />
einzelnen Produkte gibt es auf dem deutschen Markt viele, wir differenzieren<br />
uns durch die langjährige Erfahrung unserer Produktionsstätten,<br />
des OE-Geschäftes und der gebündelten Logistik. Investitionen<br />
in Neuteileentwicklung sowie ein breites Produktsortiment<br />
sind ebenso Erfolgsgarant der Klarius Gruppe. Die Produktpolitik<br />
von Klarius und der Quinton Hazell Deutschland GmbH wird auch<br />
in Zukunft dementsprechend ausgelegt sein.<br />
<strong>amz</strong>: Wo bekomme ich die Klarius- und Quinton Hazell-Produkte<br />
im Moment in Deutschland? Wo bekomme ich sie in Zukunft?<br />
Hanna: Sitz von Klarius in Deutschland und Sitz der Quinton Hazell<br />
Deutschland GmbH ist Unna. Auch der Vertrieb der Klarius-Produktsparte<br />
ist bereits an die Infrastruktur der bisherigen Quinton Hazell-Strukturen<br />
in Unna angedockt worden. Die Funktion des Klarius<br />
Sales-Leiters und die operative Abwicklung unseres Tagesgeschäfts<br />
für die Region D/A/CH bleibt dadurch aber im Wesentlichen unverändert.<br />
Das gilt insbesondere auch für die produktbezogenen Geschäftsbedingungen<br />
von Klarius, beziehungsweise Quinton Hazell.<br />
Unser Vorteil ist es, dass wir uns im Aufbau der gemeinschaftlichen<br />
Vertriebsstrukturen an den Bedürfnissen unserer Kunden ausrichten<br />
können. So sind wir zum Beispiel in der Lage, die bestehenden Streckengeschäfte<br />
ab Werk fortzuführen und durch den Nachtversand<br />
in Deutschland zu komplettieren. Dies sollte einer effektiven Lagerhaltung<br />
unserer Kunden im Großhandel zugute kommen.<br />
<strong>amz</strong>: Woher nimmt man das große Selbstbewusstsein und wie<br />
stemmt man die Übernahme von Quinton Hazell?<br />
Hannah: Dazu möchte ich noch einmal die Vision unseres Gründers<br />
Tony Wilson aufgreifen. Er sagt: „Our duty as a major player is to<br />
reinvent the market and our approach.” Wir bleiben flexibel und<br />
erfinden uns und die Art, wie wir unser Business angehen, immer<br />
wieder neu. Chairman Tony Wilson, Geschäftsführer Andrew Jones,<br />
unser Finanzchef Dave Cheetham und ich takten sehr ähnlich und<br />
sind als Team davon überzeugt, dass unsere Theorien greifen. Das<br />
stärkt unser Selbstbewusstsein. Was die finanztechnischen Hintergründe<br />
der Übernahme angeht, so profitieren wir von einer gesunden<br />
Cash-Situation und von der Tatsache, dass der europäische Aftermarket<br />
gegenüber der Autokrise in den vergangenen zwei Jahren<br />
relativ gut standgehalten hat. Jetzt ist es unser vorrangiges Ziel bei<br />
QH, die Spreu vom Weizen zu trennen. Will sagen, dass es im Erbe<br />
von QH starke und schwache, gesunde und kranke Ähren gibt. Die<br />
gesunden Standorte laufen bislang ohne große Eingriffe weiter wie<br />
vor der Akquise, darunter zum Beispiel eine gut geführte Quinton<br />
Hazell-Organisation in Deutschland. Die schwachen Pflänzchen genießen<br />
derzeit unsere Aufmerksamkeit und Pflege.<br />
<strong>amz</strong>: Herr Hannah, vielen Dank für das Gespräch.
teilemarkt<br />
Besser auf der sicheren Seite<br />
_ Bremsbeläge sind Sicherheitskomponenten. Autofahrern, die einen „günstigen“ Bremsenservice<br />
suchen, können Werkstätten mit hochwertigen Aftermarket-Bremsbelägen weiterhelfen.<br />
Bremsbelagspezialisten wie Honeywell beispielsweise liefern Reibbeläge mit Erstausrüster-Knowhow.<br />
W enn<br />
sich Kunden einer<br />
freien Werkstatt für<br />
einen anderen Bremsbelag<br />
als den Originalen<br />
entscheiden, geschieht<br />
dies meist aus Kostengründen. „Sicherheitsaspekte<br />
treten dabei leider oftmals<br />
– und vor allem aus Unkenntnis – in<br />
den Hintergrund“, sagt Miquel Tintore,<br />
Vice President Aftermarket Sales beim<br />
Bremsbelagspezialisten Honeywell Friction<br />
Materials.<br />
Doch auch wenn der Kunde nicht<br />
die Bremsbeläge aus den Regalen des<br />
OE-Service will, muss dieser laut Tintore<br />
nicht auf Qualität und Sicherheit<br />
verzichten. „Honeywell bietet seine<br />
Reibbeläge aus der Erstausrüstung in<br />
identischer Qualität auch auf dem freien<br />
Ersatzteilmarkt an“, erklärt der Aftermarket-Experte.<br />
Hart am Limit<br />
Um die zum Teil erheblichen Unterschiede<br />
bei Ersatzmarkt-Bremsbelägen<br />
aufzudecken, führen die Bremsenspezialisten<br />
von Honeywell regel- und routinemäßig<br />
Tests durch und vergleichen<br />
die eigenen Aftermarket-Bremsbeläge<br />
mit denen der Wettbewerber. Grundlage<br />
dabei ist der so genannte „AMS-Test“<br />
78 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
(siehe dazu auch Info-Kasten rechts), ein<br />
standardisiertes Testprozedere, das die<br />
Autozeitschrift „auto motor und sport“<br />
entwickelt hat. Bei der Automobilindustrie<br />
ist der AMS-Test allgemein anerkannt<br />
und zählt den Experten von Honeywell<br />
zufolge zu den wichtigsten und<br />
härtesten Leistungstests der Branche, da<br />
sich damit die Extrembelastungen der<br />
Bremsanlage im alltäglichen Gebrauch<br />
simulieren lassen.<br />
Bei einem der letzten Tests im Prüfzentrum<br />
Boxberg (Baden-Württemberg),<br />
zu dem auch die <strong>amz</strong>-Redaktion<br />
eingeladen war, zeigte sich, dass die in<br />
einem VW Golf V montierten Aftermarket-Bremsbeläge<br />
der Honeywell-Marke<br />
„Jurid“ im Verlauf des Härtetests sehr<br />
stabil blieben und nahezu das Niveau<br />
der Originalersatzteile erreichten. Parallel<br />
dazu getestete Bremsbeläge von<br />
Wettbewerbern, die keine OE-Erfahrung<br />
besitzen, fielen insbesondere durch eine<br />
deutlich schlechtere Bremsleistung auf.<br />
So verlängerte sich der Bremsweg<br />
bei einem der getesteten Anbieter<br />
von ursprünglich 39 Meter mit kalten<br />
Bremsen auf über 55 Meter mit heißer<br />
Bremsanlage. „In der Konsequenz bieten<br />
derartige Produkte eine geringere Sicherheitsleistung<br />
durch deutlich längere<br />
Bremswege. Im vorliegenden Fall sind<br />
Feuer und Flamme: Der extreme AMS-<br />
Test bringt nicht nur die Bremsbeläge,<br />
sondern die gesamte Bremsanlage an<br />
ihre Leistungsgrenze. Bei den<br />
Bremsungen erreicht der<br />
Bremsbelag Temperaturen,<br />
die zum Ausbrennen der<br />
Füllstoffe führen können.<br />
Fotos: Honeywell<br />
dies ganze 17 Meter“, kommentiert Dr.<br />
Andreas Giese, der bei Honeywell Friction<br />
Materials in Glinde (bei Hamburg)<br />
für die weltweite Entwicklung und die<br />
Tests verantwortlich ist, den drastischen<br />
Leistungsabfall.<br />
AMZ-INFo<br />
Der „AMS-Test“<br />
Der „AMS-Test“ wurde von der Autofahrerzeitschrift<br />
„auto motor und<br />
sport“ entwickelt und gehört zu den<br />
allgemein anerkannten Testverfahren<br />
in der Automobilbranche. Mit dem<br />
AMS-Test lassen sich die Bremsen eines<br />
Fahrzeugs auf ihre Standfestigkeit hin<br />
überprüfen, beziehungsweise an die<br />
Belastungsgrenzen heranführen. Dazu<br />
führt der Tester in einer unmittelbaren<br />
Abfolge zehn Vollbremsungen aus einer<br />
Geschwindigkeit von Tempo 100 bis zum<br />
Stillstand bei genau definierten Druckund<br />
Temperaturbedingungen aus. Zum<br />
Abschluss folgt eine elfte Vollbremsung<br />
aus Tempo 100 mit heißen Bremsen. Je<br />
nach der Standfestigkeit der Bremsanlage<br />
beziehungsweise der Reibbeläge lässt<br />
sich bei diesem „finalen Heißstopp“ ein<br />
mehr oder weniger starkes Nachlassen<br />
der Bremsleistung sowie eine deutliche<br />
Verlängerung des Bremswegs beobachten.<br />
kk
Überflieger: Während die „Jurid“-Ersatzmarkt-<br />
Bremsbeläge im AMS-Test nahezu das Niveau<br />
der originalersatzteile erreichen, fällt bei<br />
einem der getesteten Wettbewerber ohne<br />
oE-Erfahrung die Bremsleistung deutlich ab.<br />
Unter gleichen Bedingungen verlängert sich<br />
der Bremsweg um 17 Meter.<br />
Harte Bandagen: Der AMS-Test hat auch am<br />
„Jurid“-Belag (oben) seine Spuren hinterlassen.<br />
Der Vergleichsbelag (unten) hat jedoch<br />
sichtlich stärker gelitten.<br />
Verschiedene Bremsbelag-<br />
Qualitäten am Markt<br />
Honeywell gehört mit den Marken Bendix<br />
und Jurid zu den führenden Reibbelagherstellern<br />
am Markt. Aufgrund der langjährigen<br />
Erfahrung und des im Unternehmen<br />
gewachsenen Fachwissens ist der Bremsenspezialist<br />
ein gefragter Entwicklungspartner<br />
der Fahrzeughersteller. Neben<br />
Bremsbelägen für die Erstausrüstung fertigt<br />
das Unternehmen unter dem Motto<br />
„Original in der Erstausrüstung – Original<br />
im Teilemarkt“ auch Bremsbeläge für den<br />
freien Reparaturmarkt. Die Reibbeläge entsprechen<br />
Unternehmensangaben zufolge<br />
qualitativ jenen der Erstausrüstung.<br />
„Unter Erstausrüstung versteht man<br />
die Bremsbeläge, die am Band des Automobilherstellers<br />
in das Fahrzeug verbaut<br />
werden. Diese Bremsbeläge werden, ebenso<br />
wie andere Komponenten, während<br />
des Entwicklungsprozesses individuell<br />
auf GK das <strong>amz</strong> jeweilige 188x31:AZ Fahrzeug 27.08.2009 abgestimmt. 14:45 Uhr Seite 1<br />
Honeywell arbeitet hierbei eng mit den<br />
Fahrzeugherstellern zusammen und entwickelt<br />
den OE-Belag maßgeschneidert für<br />
jedes Fahrzeug“, erklärt Entwicklungschef<br />
Giese. „Das individuelle Anpassen an die<br />
Komfortanforderungen der Automobilhersteller<br />
erfolgt während aufwändiger<br />
Prüfstands- und Fahrtests“, so der Experte<br />
weiter.<br />
Neben den Originalbelägen bietet Honeywell<br />
seine bewährten Bremsbelagmischungen<br />
auch als Aftermarket-Beläge an.<br />
Der wirtschaftliche Vorteil dieser Ersatzmarkt-Produkte<br />
ist das breite Einsatzspektrum<br />
des Reibmaterials, so dass sich dieses<br />
für unterschiedliche Anwendungen einsetzen<br />
lässt. Bei den Geräuschdämmblechen,<br />
den Warnkontakten und dem Zubehör<br />
greife man bei den Aftermarket-Belägen allerdings<br />
auf Standard-Materialien zurück.<br />
„Dies hat keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit<br />
der Bremsbeläge und damit auch<br />
nicht auf die Sicherheit“, versichert Giese.<br />
Allerdings könne sich das Komfortverhalten<br />
von den ursprünglich eingebauten Originalbelägen<br />
unterscheiden.<br />
Diese Maßnahmen erlauben Unternehmensangaben<br />
zufolge im Vergleich<br />
zu den OE -Belägen eine wirtschaftlichere<br />
Herstellung, so dass die Aftermarket-Beläge<br />
kostengünstiger angeboten werden<br />
können.<br />
Mehr als die Norm verlangt<br />
Die in der EU am freien Ersatzteilmarkt<br />
erhältlichen Bremsbeläge verfügen dem<br />
Experten von Honeywell zufolge ausnahmslos<br />
über eine Freigabe gemäß der<br />
Norm ECE R 90. „Die ECE R 90 definiert die<br />
Mindestanforderungen, die ein Bremsbelag<br />
erfüllen muss, um in der EU verkauft<br />
werden zu dürfen“, erklärt Giese. Dies<br />
erkläre auch, warum zahlreiche der am<br />
Ersatzteilmarkt erhältlichen Bremsbeläge<br />
wesentlich schlechtere Leistungen<br />
erzielten, als Aftermarket-Bremsbeläge<br />
von OE-Lieferanten. Darüber hinaus<br />
müsse der Autofahrer teilweise mit erheblichen<br />
Komforteinbußen rechnen.<br />
„Als Erstausrüster konzipiert, testet und<br />
prüft Honeywell auch die Bremsbeläge<br />
für den Ersatzteilmarkt nach den Erstausrüstungskriterien“,<br />
so Giese weiter.<br />
Klaus Kuss<br />
Glühkerzen: NGK<br />
AMZ-PRAXISTIPP<br />
Laufrichtungsgebundene<br />
Bremsbeläge gegen<br />
Bremsenquietschen<br />
Bremsenquietschen beim leichten<br />
Anbremsen oder kurz vor dem Fahrzeugstillstand<br />
entsteht den Experten von<br />
Honeywell zufolge durch hochfrequente<br />
Schwingungen, die infolge der Reibvorgänge<br />
zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe<br />
entstehen. Um dem Quietschen<br />
an der Vorderachse entgegenzuwirken,<br />
kommen beispielsweise beim BMW E39<br />
(außer 540 i) seit Dezember 1995 tangential<br />
geschliffene Bremsbeläge zum<br />
Einsatz.<br />
Bei den Belägen ist die Reibfläche des<br />
kolbenseitigen Bremsbelages zur Trägerplatte<br />
schräg angeschliffen und nicht<br />
wie bisher parallel. Durch das Schrägschleifen<br />
sind die Beläge laufrichtungsgebunden<br />
und entsprechend einzubauen.<br />
Auflackierte Buchstaben, „L“ für linker<br />
Bremssattel und „R“ für rechter Bremssattel,<br />
geben die Laufrichtung an.<br />
Ab November 1996 wurden in der Serie<br />
geänderte Bremssattelhalter, Bremsbeläge<br />
sowie eine modifizierte Gehäuse-Haltefeder<br />
verbaut. Auch diese Bremsbeläge<br />
sind kolbenseitig schräg geschliffen und<br />
laufrichtungsgebunden. „Um Komfortbeeinträchtigungen<br />
zu vermeiden, ist<br />
beim Einbau neuer Bremsbeläge unbedingt<br />
auf deren richtige Zuordnung zu<br />
achten“, erklären die Experten von Honeywell.<br />
Bremssattelhalter, die vor November<br />
1996 produziert wurden, dürfen<br />
demnach nur mit Bremsbelägen gepaart<br />
werden, deren Rückenplatten mit einem<br />
weißen Punkt (siehe Bild) gekennzeichnet<br />
sind. Danach produzierte dürfen nur<br />
mit solchen ohne Punkt gepaart werden.<br />
kk<br />
www.ngk-dpower.com<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 79
teilemarkt<br />
Auf dem<br />
Siegertreppchen<br />
_ Jährlich lobt die Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG<br />
den besten Lieferanten aus. Im Jahr 2009 siegte Liqui Moly.<br />
Die Führungscrew des Ulmer Schmierstoffspezialisten nahm in<br />
Schweinfurt die Auszeichnung zum Lieferanten des Jahres entgegen.<br />
Gute Waren anbieten, entsprechende<br />
Konditionen aushandeln<br />
und pünktlich liefern:<br />
Das sind Dienstleistungen, die<br />
Kunden inzwischen voraussetzen.<br />
Bei der Wütschner Fahrzeugteile<br />
GmbH+Co.KG mit Hauptsitz in Schweinfurt,<br />
gibt man sich damit nicht zufrieden.<br />
Unter der Federführung des umtriebigen<br />
Vertriebsleiters Hans-Jürgen<br />
Böhm werden permanent neue Ideen<br />
kreiert, um Kunden und Mitarbeiter zu<br />
motivieren. Anreize, die letztlich das Ziel<br />
verfolgen, Wachstum zu generieren und<br />
den Umsatz zu steigern. Eine dieser kreativen<br />
Ideen aus dem Hause Wütschner<br />
ist der so genannte Lieferantenpreis, der<br />
seit 2007 jährlich ausgelobt wird. Lieferanten<br />
wie zum Beispiel SKF, NGK, Conti<br />
oder Liqui Moly werden im Laufe eines<br />
Jahres aufgrund festgelegter Kriterien<br />
nach einem Punktesystem bewertet.<br />
Dabei werden zum Beispiel Verwaltungsaufwand,<br />
Schulungen, Preis-Leistungsverhältnis,<br />
Warenhandling, Lieferfähigkeit<br />
oder Gewährleistung beurteilt.<br />
Sieger des Jahres 2009 wurde Liqui<br />
Moly. Wie ernst man bei den Lieferfirmen<br />
von Wütschner diese Beurteilung<br />
nimmt, zeigt sich auch dieses Mal wieder.<br />
So war zur Preisverleihung Ende<br />
April 2010 eigens die Führungscrew des<br />
Ulmer Schmierstoffspezialisten, angeführt<br />
von ihrem Geschäftsführer Ernst<br />
Prost, nach Schweinfurt angereist. Den<br />
Gewinnern winkt nicht nur eine Anerkennungsurkunde,<br />
sondern auch ein<br />
attraktiver Preis. In diesem Jahr zum<br />
Beispiel steht eine einwöchige Seereise<br />
für mehrere Personen von Liqui Moly<br />
an. „Die Idee, den Lieferanten des Jah-<br />
80 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
res auszuloben, kam uns vor vier Jahren.<br />
Wir wollten offen über Verbesserungen<br />
reden, über Kosteneinsparungen und<br />
der Steigerung des Abverkaufs“, erklärt<br />
Hans-Jürgen Böhm, Vertriebsleiter<br />
Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG,<br />
das Konzept. Dabei habe man die Erfahrung<br />
gemacht, „dass fast alle unsere Lieferanten,<br />
die ja teilweise weltweit tätig<br />
sind und als Zulieferer der Automobilindustrie<br />
weit größere Umsätze erzielen,<br />
gerne mitmachen und sich dieser Herausforderung<br />
stellen. Ja, sogar gerne<br />
zugeben, dass man aus solchen Bewertungskriterien<br />
auch intern Lehren ziehe“,<br />
sagt Böhm nicht ohne Stolz.<br />
Weit verzweigtes Händlernetz<br />
Seit der Gründung im Jahre 1946 durch<br />
Robert Wütschner, wuchs die Wütschner<br />
Fahrzeugteile GmbH+Co.KG stets. So ist<br />
das Unternehmen mit seinen insgesamt<br />
250 Mitarbeitern mit 15 Niederlassungen<br />
in Nord-Bayern, Hessen und Thüringen vertreten.<br />
Neben Fahrzeugteilen für Pkw und<br />
Nutzfahrzeuge und einem Sortiment von<br />
rund 600.000 Artikeln bietet Wütschner<br />
auch komplette Werkstattausrüstungen –<br />
vom Werkzeugschrank über Testgeräte bis<br />
hin zu Hebebühnen. Ein Schwerpunkt der<br />
Kundendienstleistungen bei Wütschner<br />
ist die Weiterbildung der Mitarbeiter seiner<br />
mittlerweile fast 500 Handelspartner.<br />
In umfassenden Seminarprogrammen zu<br />
allen wichtigen und aktuellen Themen<br />
rund ums Auto werden jährlich rund 2100<br />
Mitarbeiter in Schweinfurt und an anderen<br />
Standorten weitergebildet.<br />
Weiteres Wachstum<br />
So kommt es nicht von ungefähr, dass die<br />
Umsatzentwicklung des Unternehmens<br />
steigende Tendenz zeigt. 2009 erreichte<br />
man 70 Millionen Euro, wobei 65 Milllionen<br />
auf den Kfz-Bereich und fünf auf<br />
den Bereich Industrietechnik entfallen.<br />
„Mittelfristig peilen wir 100 Millionen<br />
Euro an“, sagt Böhm und verweist darauf,<br />
dass bereits im ersten Quartal 2010 ein<br />
Plus im Vergleich zum Vorjahr um neun<br />
Prozent zu verzeichnen ist. Liqui Moly war<br />
2009 daran mit 1,21 Millionen Euro und<br />
einem Zuwachs von gut fünf Prozent im<br />
Vergleich zum Jahr 2008 beteiligt.<br />
Peter Rodenbüsch<br />
Matthias Seyffert (von links), Geschäftsführer Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG, Ernst<br />
Prost, Geschäftsführender Gesellschafter Liqui Moly GmbH, Hans-Jürgen Böhm, Vertriebsleiter<br />
Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG, Günter Hiermaier, Gesamt-Vertriebsleiter Liqui<br />
Moly GmbH, Werner Lehmkemper, Verkaufsleiter Süd Liqui Moly GmbH und Michael Droll,<br />
Verkaufsleiter Wütschner Fahrzeugteile GmbH+Co.KG.<br />
Foto: Rodenbüsch
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_ Die Trägerserie Strada ist<br />
für bis zu vier Fahrräder ausgelegt<br />
und auch für e-Bikes gibt es eine<br />
Alternative. Atera präsentiert eine<br />
Weiterentwicklung des Fahrradheckträgers<br />
Strada Sport speziell für<br />
die beliebten Pedelecs.<br />
Besonders für aktive Familien ist das Fahrrad<br />
ein unverzichtbarer Begleiter im Sommerurlaub.<br />
Mit dem Strada DL hat Atera in dieser<br />
Saison einen neuen Heckfahrradträger im<br />
Programm. Fotos: Atera<br />
Rechtzeitig zu Saisonbeginn<br />
bringt Atera mit dem Strada<br />
DL einen neuen Heckfahrradträger<br />
auf den Markt, der<br />
durch komfortable, schnelle<br />
und einfache Montage auf der Anhängerkupplung<br />
überzeugen soll. Dabei<br />
weist er Neuerungen wie ein universelles<br />
Ratschensystem zur Befestigung<br />
der Fahrradreifen in den Radschalen<br />
und hohe Leichtigkeit auf. Mit seinen<br />
zwölf Kilogramm Eigengewicht ist er<br />
nicht nur rund 30 Prozent leichter als<br />
vergleichbare Trägersysteme, auch<br />
das verarbeitete Aluminium steht für<br />
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82 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Langlebigkeit sowie Stabilität.<br />
Bis zu 63 Kilogramm Zuladung<br />
oder vier Fahrräder trägt zum<br />
Beispiel das Modell Strada DL<br />
3 mit Zusatzadapter. Halterung<br />
und Diebstahlsicherung sind<br />
für Rahmendurchmesser zwischen<br />
25 und 80 Millimetern<br />
ausgelegt, um vom Kinderrad<br />
bis zum Hochleistungs-Mountainbike<br />
einen sicheren Transport<br />
gewährleisten zu können,<br />
was auch Tests des TÜV Süddeutschland<br />
belegen.<br />
Für die Modelle Strada DL2<br />
und Strada DL3 wurde außerdem<br />
der Montagegriff noch einmal<br />
verbessert, versichert der<br />
Hersteller. Das Trägersicherungsschloss<br />
wie auch Entriegelungsknopf<br />
sind im Aluminiumgriff<br />
integriert. Beim Anbringen der<br />
Fahrräder werden lediglich die<br />
Reifen in den Aluschienen platziert,<br />
der Rahmen mit dem drehbaren<br />
Abstandhalter gesichert<br />
und dann beide Reifen mit der neu entwickelten<br />
Technik aus Kunststoffrastband<br />
und Ratschensystem in den Radschalen<br />
fixiert. Die Modelle Strada Sport2 sowie<br />
Sport3 für alle Kfz mit Anhängerkupp-<br />
Mit nur 13,5 Kilogramm Eigengewicht und<br />
Ein-Hand-Montagegriff ist der Strada e-Bike<br />
laut Hersteller wenigen Sekunden sicher auf<br />
jeder Anhängerkupplung zu befestigen.<br />
ABSCHLEPP<strong>WAGEN</strong><br />
BERGUNGSSYSTEME<br />
AUTOTRANSPORTER<br />
Atera ist Partner und Lieferant zahlreicher<br />
Automobilhersteller wie BMW oder Mercedes-Benz.<br />
Die Trägerserie Strada für bis zu vier Fahrräder<br />
zeichnet sich durch ihre Kompaktheit mit<br />
Leichtbauweise und Bedienerfreundlichkeit aus.<br />
lung transportieren bis zu vier 17-Kilo-<br />
Fahrräder oder zwei bis zu 30 Kilogramm<br />
schwere e-Bikes (Pedelecs).<br />
Der Spezialist aus Süddeutschland<br />
präsentiert zudem eine Weiterentwicklung<br />
des Fahrradheckträgers Strada<br />
Sport speziell für die beliebten Pedelecs.<br />
Der Strada e-Bike transportiert<br />
selbst besonders schwere sowie überbreite<br />
Fahrräder komfortabel und sicher.<br />
In Technik und Verarbeitung entspricht<br />
er dem Einsteigermodell Strada<br />
Sport, das im ADAC-Test mit „Gut“<br />
abgeschnitten hat. Mittels Zusatzadapter<br />
kann der Strada Sport2 drei und<br />
der Strada Sport3 vier Fahrräder bis<br />
zu einem Gesamtgewicht von 68 Kilogramm<br />
tragen. Samt integrierter Beleuchtungsanlage<br />
mit Leuchtenschutz<br />
und Nummerschildvorrichtung kommen<br />
beide Träger auf nur einen Meter<br />
Breite. So lassen sie sich bequem im<br />
Kofferraum verstauen.<br />
Vom TÜV wurde der Strada Sport-<br />
Serie die uneingeschränkte Europäische<br />
Betriebserlaubnis für alle Fahrzeuge<br />
mit Anhängerkupplung (bei ausreichender<br />
Stützlast der AHK) erteilt.<br />
Alle Strada-Modelle von Atera sind mit<br />
Kennzeichenvorrichtung sowie einem<br />
13-poligen Stecker und kompletter<br />
Fahrzeugheckbeleuchtung ausgestattet,<br />
die über die Steckdose an der Anhängerkupplung<br />
versorgt wird. jr.
Farben-<br />
Detektive<br />
_ Insgesamt 164.000 Farbtöne mit<br />
den dazugehörigen Mischformeln sind<br />
in der Farbtondatenbank Color Online<br />
vorhanden. Beinahe täglich kommen<br />
brandaktuelle oder historische Farbtöne<br />
hinzu. Ein Besuch in der Abteilung<br />
Farbtoninformation bei Glasurit.<br />
Seit beinahe 25 Jahren hält Theo<br />
Kötter die Farbtondatenbank auf<br />
dem neuesten Stand, zusammen<br />
mit seinem Chef Josue Achille und<br />
zwei Kollegen. Bei der Farbtoninformation<br />
in Münster durchsuchen sie dazu<br />
die Prospekte, Farbtonprogramme und<br />
Internetseiten der europäischen Automobilhersteller<br />
nach Neuheiten. Sie prüfen,<br />
ob der Farbton und die dazugehörigen<br />
Informationen bereits in Color Online vorhanden<br />
sind und geben fehlende Daten in<br />
die Farbtondatenbank ein. Auch auf den<br />
anderen Kontinenten und Standorten sind<br />
Kollegen damit beschäftigt, Farbtondaten<br />
der Hersteller zu sammeln und in einer<br />
gemeinsamen Datenbank zu pflegen,<br />
heißt es bei Glasurit.<br />
Farbtonmuster aus aller Welt<br />
Wenn ein Farbton in der Datenbank fehlt,<br />
fängt die Arbeit für die Abteilung Farbtoninformation<br />
erst richtig an. Dann versuchen<br />
die Experten ein Muster zu bekommen, um<br />
die Farbtondatenbank zu vervollständigen.<br />
„Das ist manchmal richtige Detektivarbeit“,<br />
erzählt Kötter. Denn nicht immer bringe<br />
ein Anruf die gewünschte Lösung. Manchmal<br />
müsse er Kontakt zu Importeuren und<br />
Verkaufsstellen aufnehmen oder sogar<br />
um den halben Globus beim Hersteller<br />
Theo Kötter geht seit 25 Jahren für die<br />
Glasurit-Farbtoninformation auf Detektivarbeit.<br />
Originalmuster wie die historischen Farbtöne<br />
aus den 1930er-Jahren von BMW sind Raritäten<br />
und es zeugt von großem Vertrauen, dass man<br />
bei Glasurit diese Originale bekommt, um eine<br />
Mischformel dafür auszuarbeiten.<br />
telefonieren, um an ein Farbtonmuster zu<br />
kommen. „Wenn es sein muss, nimmt die<br />
Abteilung auch Originalteile vom Fahrzeug<br />
wie einen Kotflügel oder eine Stoßstange<br />
als Vorlagen“, weiß er zu berichten. Um<br />
bei den Farbtönen immer auf dem neuesten<br />
Stand zu sein, sind gute Kontakte zu<br />
den Automobilherstellern wichtig. Einige<br />
schicken ihre neuen Farbtöne samt Muster<br />
auch gleich an den Farbenhersteller,<br />
damit man dort den Werkstätten weltweit<br />
rechtzeitig eine Reparaturlösung anbieten<br />
kann.<br />
Vom Farbton zur Mischformel<br />
Fahrzeughersteller, Modell, Baujahr, internationaler<br />
Farbtoncode und eine ganze<br />
Reihe weiterer Merkmale werden in die<br />
Eingabemaske des Datenbankprogramms<br />
eingegeben, damit die Online-Abfrage den<br />
Werkstätten später möglichst genaue Treffer<br />
bieten kann. Um an die dazugehörige<br />
Mischformel zu kommen, braucht Kötter<br />
ein Farbtonmuster und die Hilfe der Kollegen<br />
aus dem Labor. Dort wird bestimmt,<br />
aus welchen Pigmenten sich der Farbton<br />
zusammensetzt. Dazu wird das Muster mit<br />
dem Farbmessgerät analysiert, unter dem<br />
Mikroskop begutachtet und danach eine<br />
Mischformel ausgearbeitet, die den Originalfarbton<br />
exakt wiedergibt. In der Lichtkabine<br />
werden zur Kontrolle die Farbtöne<br />
unter verschiedenen Lichtverhältnissen<br />
beurteilt. „Aber immer noch gilt, das geschulte<br />
Auge ist die genaueste Analysemethode“,<br />
weiß Kötter aus seiner Erfahrung.<br />
Einen Farbton auszuarbeiten dauert<br />
einige Tage. Vor allem die Sonderfarbtöne<br />
mit ihren neuartigen Pigmenten<br />
kosten seiner Meinung nach viel Zeit.<br />
„Es gibt Anfragen, da steht zum Beispiel<br />
in einer Werkstatt in Osteuropa ein Unfallfahrzeug,<br />
das aus Asien importiert<br />
wurde und hier in Deutschland noch in<br />
keiner Liste auftaucht. Dann arbeiten<br />
wir unter Hochdruck, um an ein Farbtonmuster<br />
zu kommen und die Mischformel<br />
auszuarbeiten“, beschreibt Kötter ein für<br />
ihn typisches Problem.<br />
Mischformeln online abrufen<br />
Sobald ein Farbton ausgearbeitet ist und<br />
die Daten in den Computer eingegeben<br />
wurden, schalten die Mitarbeiter sie frei.<br />
Dann kann jede Werkstatt in der Welt die<br />
Mischformel online abrufen oder bekommt<br />
sie über die Farbton-Werkzeuge „Da ist<br />
Sorgfalt gefragt“, weiß Kötter. „Wenn wir<br />
aus einem weißen Farbton aus Versehen<br />
Himmelblau machen würden, wäre die<br />
Katastrophe groß.“ Jeder ausgearbeitete<br />
Farbton wird zusammen mit der Mischformel<br />
und dem dazugehörigen Farbmuster<br />
archiviert. Rund 164.000 Farbtöne von den<br />
Anfängen des Automobils bis zum Farbton<br />
für die Modelle von 2011.<br />
„Unser Bestreben ist es, jeden Farbton<br />
von jedem Hersteller weltweit in unserer<br />
Datenbank zu haben“, fasst Kötter<br />
zusammen. Als Beispiel nennt er Elektroautos.<br />
Weltweit gibt es mehr und mehr<br />
Hersteller, die ihre Autos in Kleinstserien<br />
mit eigenen Farbtönen auf den Markt<br />
bringen. Auch diese Fahrzeuge benötigen<br />
im Schadensfall eine Reparaturlackierung.<br />
Eine weitere Herausforderung<br />
sei die Tatsache, dass es wesentlich mehr<br />
Farbtöne an einem Auto gibt als die vom<br />
Hersteller im Prospekt genannten. Stoßstange,<br />
Kühlergrill und Seitenteile haben<br />
zum Teil ihre eigenen Farben. Und wenn<br />
ein Fahrzeugbesitzer im Schadensfall<br />
kein Ersatzteil kaufen möchte, benötigt<br />
die Werkstatt die dazugehörige Mischformel.<br />
„Dadurch haben wir zum Teil mehr<br />
Farbtoninformationen über ein Fahrzeug<br />
als der Hersteller selbst“, bringt es Kötter<br />
auf den Punkt. jr.<br />
Ein und derselbe Farbton sollte in der Licht-<br />
kabine auch unter unterschiedlichsten Lichtverhältnissen<br />
gleich ausschauen. Fotos: Glasurit<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 83
teilemarkt<br />
Rußfilter<br />
vom Reifenhändler<br />
_ Pirelli Eco Technology, ein Tochterunternehmen des gleichnamigen<br />
italienischen Reifenherstellers, bietet Rußpartikelfilter vor allem<br />
für Nutzfahrzeuge an, die sich damit problemlos auf Euro 4<br />
umrüsten lassen.<br />
Diversifikation, also die Ausweitung<br />
der Produktpalette<br />
und Erschließung neuer<br />
Geschäftsfelder, hat sich in<br />
der Vergangenheit für nicht<br />
wenige Unternehmen als zweischneidiges<br />
Schwert erwiesen. Etliche verbrannten<br />
viel Geld und konzentrierten<br />
sich anschließend wieder reumütig auf<br />
ihre Kernkompetenz, während andere<br />
erfolgreich Umsatz und Gewinn steigern<br />
konnten. Unbedingt zur letztgenannten<br />
Gruppe gehören will die Pirelli & C. Eco<br />
Technology S.p.A. aus Arese bei Mailand.<br />
Die 1997 gegründete Tochtergesellschaft<br />
des Reifenkonzerns Pirelli hat sich der<br />
Reduzierung von Schadstoffemissionen<br />
im Straßenverkehr verschrieben und<br />
bietet neuerdings auf dem deutschen<br />
Markt ihr Rußpartikel-Filtersystem Feelpure<br />
an. Mit ihm lassen sich viele ältere<br />
dieselbetriebene Kleintransporter und<br />
Lkw, aber auch manche große SUV und<br />
Geländewagen umweltzonentauglich<br />
aufrüsten.<br />
Seit Einführung der Umweltzonen<br />
Anfang 2008 – mittlerweile gibt es mehr<br />
als vierzig davon in Deutschland – haben<br />
Hier wird die Funktionsweise der Glühkerzen<br />
demonstriert. Fotos: Pilot<br />
84 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
zahlreiche Handwerksbetriebe oder Speditionen<br />
ein großes Problem. Weil viele<br />
Werkstatt- oder Abschleppwagen nur<br />
die rote Umweltplakette (Euro 2) oder<br />
eine gelbe (Euro 3) erhielten, dürfen sie<br />
beispielsweise in Berlin oder Hannover<br />
bereits heute nicht mehr in die Umweltzonen<br />
einfahren. Spätestens bis 2012<br />
werden sie auch aus allen übrigen Umweltzonen<br />
ausgesperrt. Laut Kraftfahrtbundesamt<br />
(KBA) sind auf deutschen<br />
Straßen rund 10,3 Millionen Diesel-Pkw,<br />
325.101 Wohnmobile, 75.270 Busse und<br />
4,7 Millionen Nutzfahrzeuge mit Dieselmotoren<br />
unterwegs, von denen rund die<br />
Hälfte bisher noch nicht auf Euro 4 umgerüstet<br />
wurde – nicht zuletzt deshalb,<br />
weil es für zahlreiche Typen keine entsprechenden<br />
Partikelfilter gibt.<br />
Geschlossenes Dieselruß-<br />
Partikelfiltersystem Feelpure<br />
In diese Marktlücke stößt Pirelli Eco<br />
Technology mit seinem geschlossenen<br />
Dieselruß-Partikelfiltersystem Feelpure.<br />
Es besteht aus einem in den Schalldämpfer<br />
integrierten Rußfilter, einem Tank mit<br />
Dosiersystem für das flüssige Additiv<br />
und einer elektronischen Regeleinrichtung.<br />
Sie misst den Abgasgegendruck<br />
des Filters ebenso wie die Austrittstemperatur<br />
der Abgase und steuert die Dosiermenge<br />
des Additivs. Dieses hat die<br />
Aufgabe, in der Regenerationsphase die<br />
Entzündungstemperatur der eingelagerten<br />
Rußpartikel von 600 auf etwa 280 bis<br />
300 Grad Celsius abzusenken. Feelpure<br />
Das Rußpartikel-Filtersystem<br />
Feelpure, das aus einem in den<br />
Schalldämpfer integrierten Rußfilter,<br />
einem Tank mit Dosiersystem für das<br />
flüssige Additiv und einer elektronischen<br />
Regeleinrichtung besteht.<br />
Michael Schwöbel, Geschäftsführer Pirelli<br />
Deutschland GmbH, ist verantwortlich für<br />
Vertrieb von Feelpure im deutschen Mark<br />
Die Grafik macht die Funktionsweise<br />
des Filtersystems deutlich.<br />
hat eine europaweit gültige Betriebserlaubnis<br />
und kann nach Herstellerangabe<br />
in nahezu alle Nutzfahrzeuge, vom<br />
kleinsten Transporter bis zum Lkw, eingebaut<br />
werden. Mit dem Einbau lassen sich<br />
Dieselfahrzeuge mit Euro 1, Euro 2 oder<br />
Euro 3 in Euro 4 umstufen. Damit erhalten<br />
sie die grüne Plakette für freie Fahrt<br />
in Umweltzonen. Schwere Lkw sparen<br />
darüber hinaus Mautgebühren.<br />
Die Kosten für Feelpure liegen je nach<br />
Fahrzeugtyp zwischen 4000 und 8000<br />
Euro. Hinzu kommen Einbaukosten von<br />
1000 bis 2000 Euro. Das Wartungsintervall<br />
beträgt 80.000 Kilometer. Nach dieser<br />
Laufleistung wechselt die Werkstatt<br />
im Austauschverfahren den Rußfilter und<br />
reinigt ihn. Vertrieb, Einbau und Wartung<br />
übernehmen die Filialbetriebe der<br />
Reifenhandelskette Pneumobil GmbH,<br />
ebenfalls eine Pirelli-Tochter.<br />
Hans W. Mayer
„Wir können mehr als nur Reifen<br />
zu montieren“<br />
_ Wir sprachen mit Hans<br />
Ulrich Röske, Geschäftsführer<br />
der Pneumobil GmbH, über<br />
den Vertrieb des Rußpartikel-<br />
Filtersystems Feelpure,<br />
Qualifizierung der Mitarbeiter<br />
und den flächendeckenden<br />
Vertrieb. Das Gespräch führte<br />
Hans W. Mayer.<br />
<strong>amz</strong>: Die Reifenhandelskette Pneumobil<br />
hat den Vertrieb des Rußpartikel-Filter-<br />
Hans Ulrich Röske ist<br />
Geschäftsführer der<br />
Pneumobil GmbH.<br />
systems Feelpure von Pirelli Eco Technology übernommen. Was haben<br />
Reifen eigentlich mit Partikelfiltern zu tun?<br />
Röske: Zu unseren Kunden im Reifen- und Kraftfahrzeug-Service-<br />
Geschäft gehören neben privaten Autobesitzern auch zahlreiche gewerbliche<br />
und kommunale Unternehmen. In unserer Kundendatei<br />
verzeichnen wir über 4000 Kunden, die 2009 mehr als einen Transporter-<br />
oder Lkw-Reifen gekauft haben. Theoretisch kann also jeder dieser<br />
Kunden ein oder mehrere Fahrzeuge mit Dieselmotor besitzen, die<br />
früher oder später einen Partikelfilter benötigen. In ersten Gesprächen<br />
haben wir bereits erkannt, dass es hier viele Synergien geben wird.<br />
<strong>amz</strong>: Für Ihr Personal stellt ja Vertrieb, Montage und Wartung von<br />
Rußpartikelfiltern eine neue Aufgabe dar. Wie stellen Sie die entsprechende<br />
Qualifikation sicher?<br />
Röske: Wir haben zunächst einmal in der Pneumobil-Organisation<br />
für den Filtereinbau geeignete Betriebe ausgewählt. In einem umfassenden<br />
Schulungsprogramm bilden wir geeignete Mitarbeiter<br />
– Mechaniker und zum Teil auch Kraftfahrzeug-Meister – für den<br />
Filtereinbau aus. Weil auch unsere Reifenverkäufer das komplexe<br />
Filtergeschäft beherrschen müssen, haben wir in unserer Breuberger<br />
Zentrale ein Feelpure-Service-Center aufgebaut, das allen Verkäufern<br />
ein ausreichendes Back-up in vertrieblichen, organisatorischen und<br />
logistischen Fragen vermittelt.<br />
<strong>amz</strong>: Ist Ihr Netz von 63 Pneumobil-Filialen für den flächendeckenden<br />
Vertrieb nicht zu weitmaschig? Denken Sie an Expansion?<br />
Röske: Unser Ziel ist ganz klar ein flächendeckendes Vertriebs- und<br />
Servicenetz in Deutschland. Wir werden deshalb in den kommenden<br />
Wochen und Monaten mit geeigneten Partnern verhandeln, um sowohl<br />
die Zahl der Verkaufsstellen als auch die der Einbaubetriebe zu<br />
erhöhen. Außerdem hat Pirelli Eco Technology im vergangenen Jahr<br />
bereits weitere fünf große Vermarktungspartner gewonnen.<br />
<strong>amz</strong>: Erwarten Sie durch das neue Angebot auch Zuwächse im Reifengeschäft?<br />
Röske: Wir sind sehr zuversichtlich, dass dies der Fall sein wird. Einerseits<br />
gewinnen wir durch das Angebot von Feelpure-Partikelfiltern<br />
neue Kunden, die ihren Reifenbedarf zuvor anderswo gedeckt haben,<br />
andererseits werden die Kunden feststellen, dass unsere hochqualifizierten<br />
Mitarbeiter deutlich mehr können als nur Reifen zu montieren.<br />
<strong>amz</strong>: Herr Röske, vielen Dank für das Gespräch<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 85
teilemarkt<br />
Spenderlinie soll neue<br />
Maßstäbe setzen<br />
_ Die Anforderungen an das perfekte Reinigungssystem werden<br />
immer größer. Mit Tork Performance, der neuen Spenderlinie<br />
für Wisch- und Reinigungstücher, wurde eine Generation an<br />
leistungsstarken Hygienelösungen für das anspruchsvolle Umfeld<br />
von Autoreparatur und Ersatzteilmarkt entwickelt.<br />
L eistungsstark,<br />
hygienisch, effizient<br />
und flexibel einsetzbar seien Anforderungen<br />
an das perfekte Reinigungssystem,<br />
heißt es bei Tork.<br />
Dieser Herausforderung habe man<br />
sich dort gestellt und mit Tork Performance,<br />
der neuen Spenderlinie für Wisch-<br />
Motoren<br />
Zylinderköpfe<br />
Turbolader<br />
Diesel-Einspritzpumpen<br />
Schalt-Getriebe<br />
Für PKW und Transporter<br />
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86 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
Zu den herausragendsten Merkmalen<br />
des neuen Systems gehören die hohe<br />
Qualität, verbesserte Hygiene, optimierte<br />
Funktionalität und kompromisslose<br />
Sicherheit der Spender. Foto: Tork<br />
und Reinigungstücher, eine Generation an<br />
leistungsstarken Hygienelösungen entwickelt,<br />
die alle Ansprüche eines modernen<br />
Reinigungsumfelds meistern soll. In Kombination<br />
mit den Tork Wisch- und Reinigungstüchern<br />
soll sich die Spenderlinie<br />
besonders für die individuellen Anforde-<br />
_ NTN-SNR:<br />
Neuer Federbeinkatalog<br />
NTN-SNR hat mit der Ausgabe 2010 dieses Jahr seinen Federbein-Katalog<br />
optimiert. Das mehr als 200 Seiten starke Werk<br />
beinhaltet unter anderem 64 neue Artikel und 96 neue Anwendungen.<br />
Laut Angaben des Unternehmens sind damit<br />
fast alle europäischen Fahrzeuge abgedeckt.<br />
Der neue Katalog ist jedoch mehr als nur eine erweiterte<br />
Neuauflage. Das neue Konzept soll es den Werkstätten<br />
noch einfacher machen, Fahrzeuge eindeutig zuzuordnen:<br />
So sind alle Produkte für eine Anwendung auf einen<br />
Blick zu finden und unterteilt in Federbeinlagersätze,<br />
Federbeinlager und Kit-Radaufhängung. Die neuen Vergleichsnummern<br />
für Stoßdämpfer von Monroe, Gabriel,<br />
KYB oder Sachs ermöglichen es, das SNR-Federbeinlager<br />
oder -Kit zu finden. Alle neuen Referenzen sind mit dem<br />
Schriftzug „New“ ausgewiesen.<br />
Zur Vervollständigung des neuen Kataloges sind technische Informationen,<br />
technische Zeichnungen, Empfehlungen zur Montage und<br />
andere Hinweise integriert. Der Katalog ist in sechs Sprachen verfügbar<br />
(Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch).<br />
rungen der Autowerkstätten und dem<br />
Ersatzteilmarkt eignen. Ob zum Polieren<br />
und Reinigen von Oberflächen oder zum<br />
Abwischen von Schmieröl, die breite Produktpalette<br />
passt sich allen Ansprüchen an,<br />
teilt der Hersteller mit. Mittels optimierter<br />
Tuchentnahme und innovativem, ergonomischem<br />
Design werde zudem nicht nur<br />
die Produktivität gesteigert, sondern auch<br />
der Arbeitsablauf verbessert. Die Spender<br />
in den Trendfarben Rot/Schwarz sind<br />
sofort erkennbar und garantieren besonders<br />
in Werkstätten mit Kundenbesuchen<br />
einen professionellen Auftritt. Wer eine<br />
helle und zurückhaltende Optik bevorzugt,<br />
kann die zweite Farbkombination Weiß/<br />
Türkis wählen.<br />
Für den individuellen Einsatz kann<br />
je nach Anforderung zwischen verschiedenen<br />
Modellen gewählt werden. Der<br />
Tork Performance Bodenständer hat einen<br />
rutschfesten Griff und Gummifüße<br />
für einen sicheren Stand. Der Spender<br />
ist fahrbar und mittels Rollenhalterung<br />
einfach nachfüllbar. Die Tücher können<br />
flexibel und bedarfsorientiert entnommen<br />
werden. Der Tork Performance<br />
Einzeltuchspender hingegen hat eine<br />
funktionale Öffnung, die nicht nur eine<br />
hygienische, fusselarme Entnahme, sondern<br />
auch einen kontrollierten Verbrauch<br />
garantieren soll. Dazu gibt es von Tork<br />
ein breites Sortiment an Wisch- und Reinigungstüchern<br />
in den drei Qualitätsstufen<br />
Premium, Advanced und Universal.<br />
Die neuen Spendersysteme sind seit 1.<br />
April erhältlich. jr.<br />
www.tork.de<br />
Als renommierter Erstausrüster<br />
kann NTN-SNR auch im<br />
Aftermarket Original-Qualität<br />
bieten. Foto: NTN-SNR
Hybrid-Wischerblätter für den Teilemarkt<br />
_ Denso hat ein neues Wischerblätter-Sortiment in Erstausrüsterqualität<br />
auf den Markt gebracht. Ersatzteilgroßhändler und Werkstätten können<br />
damit hochentwickelte Hybrid-Wischerblätter vom Erstausrüster beziehen.<br />
Der Unternehmensbereich Aftermarket<br />
Sales Deutschland der Firma Denso Europe<br />
hat ein neues Sortiment von Hybrid-<br />
Wischerblättern in Erstausrüsterqualität<br />
auf den Markt gebracht, das seit Februar<br />
2010 für Aftermarket-Kunden erhältlich<br />
ist. „Hybrid-Wischerblätter liefern das Beste<br />
von zwei Technologien. Sie bieten die<br />
hervorragende Wischleistung herkömmlicher<br />
Wischerblätter mit der Ästhetik und<br />
den aerodynamischen Vorteilen flacher<br />
Wischerblätter. Weil der Hybrid-Wischerarm<br />
in das Wischerblatt integriert und<br />
völlig in einer glatten, mattschwarzen Abdeckung<br />
versteckt ist, sieht er so stilistisch<br />
aus. Es ist eine ausgezeichnete Kombination,<br />
die bei Autofahrern in einem ganzen<br />
Spektrum von Schlüsselmodellen enorm<br />
gut ankommen wird“, weiß Ingo Fydrich,<br />
Vertriebsmanager für den Unternehmensbereich<br />
Aftermarket Sales Deutschland<br />
von Denso Europe.<br />
Original-Bremsschläuche<br />
Alte Bremsschläuche führen laut Corteco<br />
zu geringerer Bremskraft sowie deutlich<br />
längerem Bremsweg und sind ein<br />
Sicherheitsrisiko. Unabhängig davon sei<br />
ein Austausch spätestens jedoch nach<br />
60.000 Kilometern oder vier Jah ren dringend<br />
zu empfehlen, rät man dort und<br />
weist darauf hin, dass Kundendienstberater<br />
und Ersatzteilverkäufer dem Fahrzeughalter<br />
dies mitteilen und mit dem<br />
Tausch der Bremsschläuche ein Plus an<br />
Sicherheit bieten können.<br />
Dabei böten Bremsschläuche als<br />
Sicherheits-Ersatzteile aber nur in Original-Erstausrüsterqualität<br />
das Maß an<br />
Sicher heit, das Kunden von ihren freien<br />
Werkstätten erwarten. Deshalb beliefere<br />
Corteco den Ersatzteilhandel<br />
und freie Werkstätten<br />
ausschließlich mit<br />
Bremsschläuchen in<br />
geprüfter Qualität<br />
vom Origi-<br />
Ursprünglich führte das Unternehmen<br />
die Hybrid-Wischerblätter 2005 zuerst<br />
am Lexus GS und am Toyota R4V4 als<br />
Teil der Erstausstattung ein. Schon bald<br />
folgten weitere Fahrzeughersteller, so<br />
dass inzwischen auch Modelle wie Mitsubishi<br />
Outlander, Peugeot 4007, Subaru<br />
Impreza, Mazda 6, Opel Insignia, Honda<br />
Jazz, Citroën C-Crosser und Ferrari Scaglietti<br />
sowie mehrere weitere Lexus- und<br />
Toyota-Modelle damit ausgerüstet sind.<br />
Die Einführung der Hybrid-Wischerblätter<br />
von Denso für den Ersatzteilmarkt<br />
stellt für Ingo Fydrich sowohl eine Verbesserung<br />
des bestehenden Angebots an<br />
Wischerblättern als auch die fünfte Erweiterung<br />
des Aftermarketprogramms in<br />
fünf Monaten dar. Das Sortiment umfasst<br />
elf Teilnummern für 31 Anwendungen.<br />
Insgesamt bietet das Wischerblätter-<br />
Programm in Erstausrüsterqualität jetzt<br />
57 Teilnummern für mehr als 1460 An-<br />
nal-Erstausrüster. Hierfür greife man<br />
auf das Entwicklungs- und Fertigungs-<br />
Knowhow der weltweit tätigen Freudenberg-Unternehmensgruppe<br />
zurück.<br />
Freudenberg ist Erstausrüster bei<br />
Bremsschläuchen, in der Dichtungs-<br />
und Schwingungs technik sowie bei<br />
Innenraumfiltern. Mit einer mehr als<br />
40-jährigen Erfahrung in der Entwicklung<br />
und Fertigung von Bremsschläuchen<br />
gilt das Unternehmen bei diesen<br />
Sicherheitsbauteilen nach eigener<br />
Aussage als Technologieführer. Die von<br />
Bremsschläuche von Corteco<br />
sind laut Hersteller frei von<br />
Schwermetallen und damit<br />
umweltfreundlich recycelbar<br />
und entsprechen der<br />
EU-Altautoverordnung<br />
2005/53/EG. Foto: Corteco<br />
Denso Aftermarket Sales Deutschland hat ein<br />
neues Sortiment von Hybrid-Wischerblättern<br />
in Erstausrüsterqualität auf den Markt<br />
gebracht. Foto: Denso<br />
wendungen. Zusätzlich zu der Hybrid-<br />
Technologie umfassen die Produkte<br />
Bajonett-, Haken- und Doppelschrauben-<br />
Montagesysteme sowie gekrümmte,<br />
vorgeformte und Spoiler-Wischerblätter.<br />
Außerdem sind die Wischerblätter auch<br />
mit einem Multiclip-Befestigungssystem<br />
ausgestattet und können deshalb an den<br />
meisten europäischen Automodellen angebracht<br />
werden. jr.<br />
Corteco angebotenen Bremsschläuche<br />
sollen sich durch eine Doppelummantelung<br />
auszeichnen, so dass Elastizität<br />
und Verschleißfestigkeit optimal aufeinander<br />
abgestimmt seien. Alle Bremsschläuche<br />
durchlaufen einen Druckbelastungstest<br />
bis 120 bar und gelangen<br />
erst dann in den Verkauf. Jeder dieser<br />
Bremsschläuche trägt zudem eine CRTC-<br />
Gravur (CRTC=Abkürzung für Corteco),<br />
so dass Losnummer, Produk tionsdatum<br />
und auch die Testergebnisse vollständig<br />
rückverfolgbar sind. jr.<br />
Eine Vielzahl technischer Infos finden Sie unter<br />
www.turbolader.com<br />
TURBOCHARGERS<br />
Schlütter Turbolader GmbH � Belgische Allee 57a � 53842 Troisdorf<br />
Tel.: (02241) 25052-0 � Fax: (02241) 25052-99 � <strong>amz</strong>@turbolader.com<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 87
etrieb management<br />
Deutschlandmeister gesucht<br />
_ Der Wettbewerb um die Werkstatt des Jahres ist für die<br />
teilnehmenden Werkstätten eine aufwändige Angelegenheit.<br />
Und auch die Jury nimmt jedes Jahr Einiges auf sich,<br />
um die Top-Betriebe des freien Marktes zu finden.<br />
V iertel<br />
vor Acht in Oberteuringen.<br />
Ein Bus hält vor einer freien<br />
Werkstatt. Heraus kommen elf<br />
gestandene Profis aus der Kfz-<br />
Branche. Sie haben im Vorfeld<br />
eine große Menge von Bewerbungen<br />
gesichtet und daraus zehn Betriebe in<br />
drei Kategorien ausgefiltert. Sie sollen<br />
die Besten aus 120 angetretenen Unternehmen<br />
sein.<br />
Der 1a-autoservice-Betrieb von Markus<br />
Hillebrand ist auf den Ansturm der kritischen<br />
Jury gut vorbereitet. Er zeigt sich,<br />
sein Unternehmen und seine Mitarbeiter<br />
von der besten Seite. Das kostet ihn keine<br />
große Anstrengung, denn er ist insgesamt<br />
hervorragend aufgestellt. Eine Stunde und<br />
etliche Fragen später ist der Spuk in Oberteuringen<br />
vorbei.<br />
Einer nach dem anderen<br />
Die Jury steigt wieder in den Bus und fährt<br />
zum nächsten Bewerber. Von der Öffentlichkeit<br />
weitgehend unbemerkt reist die<br />
Werkstatt-Jury quer durch Deutschland.<br />
Veranstalter Partslife sorgt dafür, dass alles<br />
88 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
perfekt organisiert ist, die Prüforganisation<br />
Dekra überwacht, ob alles mit rechten Dingen<br />
zugeht.<br />
Das Besondere an diesem Wettbewerb<br />
ist, dass hier konkurrierende Marktteilnehmer<br />
gemeinsam für die gute Sache kämpfen.<br />
Dass Wettbewerber sich so einträchtig<br />
an einen Tisch setzen, um gemeinsam ihren<br />
eigenen Markt nach vorne zu bringen,<br />
spricht nicht nur für die gute Absicht der<br />
teilnehmenden Werkstatt-Systeme. Es<br />
spricht vor allem dafür, dass die Verantwortlichen<br />
erkannt haben, dass sie nur<br />
gemeinsam gegen die Übermacht der<br />
Konkurrenz aus dem markengebundenen<br />
Lager angehen können.<br />
Wettbewerber ziehen<br />
an einem Strang<br />
Denn alle Werkstatt-Systeme leiden darunter,<br />
dass ihre Möglichkeiten der Bekanntheitsgradsteigerung<br />
begrenzt sind.<br />
So bündeln sie ihre Kräfte und kämpfen<br />
manchmal auch mit zusammengebissenen<br />
Zähnen für die gemeinsame Sache.<br />
Nicht zu vernachlässigen ist sicher<br />
Die Jury des Wettbewerbs<br />
„Werkstatt des Jahres“ hat gemeinsam<br />
über 3300 Kilometer zurückgelegt.<br />
Im Auftrag des freien Marktes.<br />
Fotos: Weber<br />
Frank Eucker (Dekra):<br />
„Die Organisation, das<br />
Verfahren und die<br />
Bewertungen erfüllen<br />
die Kriterien eines<br />
fairen und unabhängigen<br />
Wettbewerbs.<br />
Und ein solches<br />
Fairplay mit schnellen<br />
Entscheidungen<br />
innerhalb eines<br />
Wettbewerbs spiegelt<br />
sich auch in unserem<br />
Sponsoring wider.“<br />
auch, dass alle Beteiligten enorm vom<br />
Wettbewerb profitieren. Die Werkstätten<br />
nutzen die Gelegenheit, sich bei<br />
der umfangreichen Bewerbung einmal<br />
sehr genau mit ihrem eigenen Betrieb<br />
auseinander zu setzen. Und die System-<br />
Verantwortlichen lernen viel von den<br />
Partnern der Konkurrenz. Denn nur ganz<br />
selten haben sie sonst die Gelegenheit,<br />
so intensiv die geheimsten Geheimnisse<br />
der Werkstätten aus den anderen Systemen<br />
kennenzulernen.<br />
WERKStAtt DES JAhRES<br />
Was den Systemzentralen<br />
wichtig ist<br />
Die Verantwortlichen aus den Systemzentralen<br />
verfolgen mit dem Wettbewerb<br />
eine ganze Reihe von Zielen. Diese sind<br />
nicht immer eigennützig, denn sie wollen<br />
gemeinsam die freien Werkstätten in der<br />
Öffentlichkeit unterstützen. Im Einzelnen<br />
möchten sie:<br />
- Referenzbetriebe öffentlich bekannt<br />
machen<br />
- die eigenen Betriebe besser motivieren<br />
- die Einheit aller Systeme<br />
demonstrieren<br />
- Erfahrungen austauschen und dadurch<br />
die Partnerbetriebe weiterbringen<br />
- „Leuchttürme“ finden, die die anderen<br />
Partner motivieren<br />
- Imagegewinn für das Konzept selbst<br />
erreichen<br />
- Förderung der guten Betriebe<br />
- die Ergebnisse des Wettbewerbs nutzen,<br />
um das eigene System weiter zu<br />
entwickeln<br />
- die Kompetenz freier Betriebe<br />
darstellen<br />
- Branchenwirksamkeit erhöhen
WERKStAtt DES JAhRES<br />
Wer steckt dahinter?<br />
Carsten hepp,<br />
Centro<br />
Sven Kopplin,<br />
Bosch<br />
Gemeinsam lernen<br />
Dass dieses gemeinsame Lernen allen<br />
nützt, lässt sich an der Qualitätssteigerung<br />
der prämierten Werkstätten im Verlauf<br />
der Jahre gut ablesen. Viele Dinge,<br />
die noch vor fünf Jahren als Besonderheit<br />
gefeiert wurden, haben sich inzwischen<br />
Immer<br />
auf dem<br />
Laufenden*<br />
Gönnen Sie sich mal wichtige Nachrichten ...<br />
Mit dem stets aktuellen <strong>amz</strong>-Newsletter! Nachrichten für: W Werkstätten<br />
W Teilehandel W Teileindustrie W für Pkw, Transporter, Nutzfahrzeug<br />
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www.<strong>amz</strong>.de<br />
horst Regnath,<br />
Select<br />
thomas Michalzik,<br />
Coparts<br />
Reinhard Richert,<br />
Carat<br />
Wolfgang Bredlau,<br />
AtR<br />
Stavroula Vassia,<br />
trost<br />
Die Jury von „Werkstatt<br />
des Jahres hat vor allem<br />
das Ziel, ihre Partner<br />
wettbewerbsfähig zu<br />
halten. Obwohl alle<br />
Jurymitglieder mitein-<br />
ander im Wettbewerb<br />
stehen, bewerten sie fair<br />
und unabhängig alle<br />
teilnehmenden Werkstätten.<br />
bei vielen Systemwerkstätten als Standard<br />
etabliert. Die Gewinner des Wettbewerbs<br />
stehen zwar bereits fest. Bekanntgegeben<br />
werden sie allerdings erst am<br />
15. Juni in Darmstadt bei der Partslife-<br />
Partnertagung.<br />
Dr. Frauke Weber<br />
WERKStAtt DES JAhRES<br />
Warum sich<br />
das Mitmachen lohnt<br />
Die Bewerbung um den titel „Werkstatt<br />
des Jahres“ ist eine aufwändige Sache.<br />
Denn die Jury will alles ganz genau<br />
wissen, um sich ein gutes Bild von den<br />
zu bewertenden Betrieben zu machen.<br />
trotz allem lohnt sich gerade wegen<br />
dieser Arbeit die teilnahme. Die Bewerber<br />
müssen sich bei dieser Gelegenheit<br />
sehr intensiv mit ihrem Betrieb und<br />
seinen Zielen auseinander setzen. Sie<br />
erhalten ein Bild davon, wo sie gerade<br />
stehen und machen sich Gedanken<br />
darüber, wo sie in Zukunft hin wollen.<br />
Dafür bleibt im Werkstatt-Alltag oft gar<br />
nicht die Zeit.<br />
Wer den Wettbewerb auf diese Weise<br />
dazu nutzt, sich und sein Geschäft<br />
weiter zu entwickeln, hat die Chance,<br />
gleich doppelt zu gewinnen: Klarheit<br />
für sich selbst und einen Preis, der sich<br />
in der Öffentlichkeit gut vermarkten<br />
lässt.<br />
www.werkstatt-des-jahres.de<br />
*aber Sie vermissen etwas Wichtiges?
etrieb management<br />
Schuster,<br />
bleib bei Deinen Leisten<br />
_ Die Abwicklung von Unfallschäden birgt so manches Risiko. Wer<br />
kennt das nicht als Betreiber einer Autowerkstatt: Plötzlich kommt<br />
ein aufgeregter Kunde, der mit seinem Fahrzeug in einen Verkehrsunfall<br />
verwickelt ist. Natürlich will jeder Werkstatt-Profi hier sofort<br />
helfen. Doch es lauert mancher Fallstrick.<br />
Z unächst<br />
wird der Kunde erzählen,<br />
wann und wie es zu dem Ereignis<br />
gekommen ist. Nachdem dann<br />
alle Fragen wie zum Beispiel das<br />
Abschleppen geklärt sind, stellt<br />
sich unvermeidlich die Frage, ob sich<br />
die Reparatur des Wagens noch lohnt.<br />
Hier gibt meist die Werkstatt eine erste<br />
Einschätzung ab. Und da beginnt auch<br />
schon das juristische Minenfeld.<br />
Denn an diesem Punkt geht es<br />
schnell über die klassische Werkstattarbeit<br />
hinaus. Es folgt das Feld der<br />
juristischen Aufarbeitung des Sachverhaltes.<br />
Das neue<br />
Rechtsdienstleistungsgesetz<br />
Am 1. Juli 2008 trat das neue Rechtsdienstleistungsgesetz<br />
(RDG) in Kraft.<br />
Danach dürfen Kfz-Betriebe ihren Kun-<br />
90 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
den allgemeine Rechtsauskünfte in der<br />
Unfallschadenabwicklung geben.<br />
Paragraph 5 des Rechtsdienstleistungsgesetzes<br />
erlaubt grundsätzlich<br />
Rechtsdienstleistungen im Zusammenhang<br />
mit einer anderen Tätigkeit, soweit<br />
sie als Nebenleistung zum Berufs-<br />
oder Tätigkeitsbild der Haupttätigkeit<br />
gehören. Ziel des neuen Gesetzes war es<br />
vordergründig, die Schadenabwicklung<br />
zwischen Werkstatt und Versicherung<br />
zu erleichtern. Sicherlich ist es für den<br />
Kunden zunächst verlockend, wenn die<br />
Werkstatt sich anbietet, den Schaden<br />
mit dem Versicherer für ihn abzuwickeln.<br />
Schließlich ist es doch ein netter<br />
Service der Werkstatt, der dem Kunden<br />
Ärger und Mühen ersparen soll.<br />
Die Versicherungen sparen durch<br />
das neue Gesetz immer dann, wenn<br />
Werkstatt und Versicherte keinen Anwalt<br />
beauftragen. Doch wer ganz sicher<br />
Wer sich als Kfz-Profi auch noch<br />
der Schadensteuerung widmen will,<br />
solte sehr vorsichtig sein. Foto: ProMotor<br />
gehen will, kommt um das Einschalten<br />
eines Anwalts kaum herum. Für gewöhnlich<br />
zum Vorteil des Versicherten,<br />
gerade wenn er nicht schuld ist.<br />
Die Kosten für eine Geltendmachung<br />
von Schadenspositionen durch Anwälte<br />
müssen Versicherer nämlich auch bei<br />
einem unverschuldeten Verkehrsunfall<br />
übernehmen. Diese können die Versicherungen<br />
bei einer Regulierung durch die<br />
Werkstätten sparen.<br />
Schadenabwicklung<br />
durch die Werkstatt sinnvoll?<br />
Die juristische Aufarbeitung des Sachverhaltes<br />
beginnt schon damit, dass<br />
man klärt, ob ein Kostenvoranschlag<br />
durch die Werkstatt für eine Schadenregulierung<br />
ausreichend ist oder aber<br />
ein Sachverständiger eingeschaltet<br />
wird. Und schon hierfür ist neben der<br />
Schadenhöhe auch die Frage zu prüfen,<br />
wer denn eigentlich Schuld an dem Unfall<br />
trägt. Wer weiß, dass er sich schon<br />
an dieser Stelle auf juristisches Glatteis<br />
begibt, handelt umsichtig.<br />
Denkbar ist, dass der Unfallgegner<br />
zum Beispiel die Vorfahrt des Kunden<br />
auf der Hauptstraße missachtet hat<br />
und es daher an einer Kreuzung einen<br />
Zusammenstoß gab. Dann ist die Frage<br />
der Schuld einfach zu klären.<br />
Ebenso vermeintlich einfach sollte<br />
der umgekehrte Fall sein, wenn der<br />
Kunde beim Ausparken aus einer Parklücke<br />
ein benachbartes dort stehendes<br />
Fahrzeug beschädigt hat. Dann dürfte<br />
er am Schaden schuld sein. Oder doch<br />
nicht?<br />
Juristische Wertung<br />
kompliziert<br />
Die juristische Wertung gestaltet sich<br />
nicht immer so einfach wie man denkt.<br />
Gerade der letzte Fall wurde in jüngster<br />
Zeit ganz anders bewertet. Kürzlich ergab<br />
eine Entscheidung des Amtsgerichtes<br />
München (341 C 15805/09), dass den<br />
Parker durchaus auch eine Mitschuld<br />
treffen kann. In dem dort entschiedenen<br />
Fall hatte ein Autofahrer aus Unachtsamkeit<br />
ein teilweise im Halteverbot<br />
stehendes Fahrzeug beschädigt:<br />
Ein Taxifahrer in München hatte<br />
sein Fahrzeug so geparkt, dass es zu<br />
einem Drittel in ein absolutes Halteverbot<br />
hineinragte. Genau dort wurde der<br />
Wagen von einem zu nah vorbeifahrenden<br />
Bus gestreift. Dabei wurden einige<br />
Teile beschädigt. Der für den Unfall verantwortliche<br />
Busfahrer weigerte sich
allerdings, den Schaden zu ersetzen.<br />
Er verwies darauf, dass ausschließlich<br />
Teile kaputtgegangen seien, die sich<br />
im absoluten Halteverbot befunden<br />
hätten. Dabei sei es ja gerade Sinn und<br />
Zweck des absoluten Halteverbotes an<br />
der Unfallstelle, den dort regelmäßig<br />
verkehrenden Bussen das komplizierte<br />
Umfahren der Kurve zu erleichtern. Das<br />
Gericht kam zu dem Ergebnis, dass aus<br />
diesen Gründen auch der Falschparker<br />
für einen Teil der Kosten aufzukommen<br />
habe.<br />
Wer soll<br />
die Rechtslage prüfen?<br />
Dies zeigt, dass eine Prüfung der Rechtslage<br />
nicht so einfach ist, wie es oft den<br />
Anschein hat. Hinzu kommen die ohnehin<br />
schwierigeren Fälle, in denen auch<br />
von einem juristischen Laien von einer<br />
Mitschuld beider Unfallbeteiligter ausgegangen<br />
wird.<br />
Hier stellt sich dann die Frage, mit<br />
welcher Quote die Versicherung eine<br />
Schadenregulierung vorzunehmen hat.<br />
Bereits in diesen Bereichen gehört die<br />
entsprechende Prüfung nicht zur Kernkompetenz<br />
der Werkstattprofis.<br />
Denn für gewöhnlich gibt es in einer<br />
Werkstatt kein juristisch geschultes<br />
Personal. Dies ist angesichts der komplexen<br />
juristischen Materie auch gar<br />
nicht möglich. Die Mitarbeiter können<br />
und sollen neben ihrem eigentlichen<br />
Job rund ums Auto nicht auch noch<br />
mehr oder weniger nebenbei Einschätzungen<br />
juristischer Sachverhalte abgeben.<br />
Juristischer<br />
Sachverstand erforderlich<br />
Kürzlich hat das Landgericht Koblenz<br />
eine interessante Entscheidung am 17.<br />
März 2009 (4HK.O 140/08) gefällt. Dort<br />
hat man die Werbung einer Reparaturwerkstatt,<br />
es werde eine „komplette<br />
Unfallschadenabwicklung“ angeboten,<br />
als wettbewerbswidrig eingestuft. Das<br />
Gericht verwies darauf, dass nach dem<br />
Rechtsdienstleistungsgesetz nur Nebenleistungen<br />
angeboten werden dürf-<br />
Wer will anhand solcher Schäden<br />
entscheiden, wo die Schuld liegt?<br />
Foto: Deutscher Anwaltverein<br />
ten, die zum Berufs- oder Tätigkeitsbild<br />
der Hauptdienstleistung gehören würden.<br />
Die Klärung der Schuldfrage und<br />
Abwicklung der Schäden ist aber nach<br />
Auffassung des Gerichts keine Nebenleistung,<br />
da juristischer Sachverstand<br />
hierfür erforderlich sei, der klassischerweise<br />
auch nicht durch den Betreiber<br />
einer Kfz-Werkstatt vorgehalten werden<br />
könne.<br />
Jede Einschätzung<br />
birgt Gefahren<br />
Wer nicht ausreichend juristisches<br />
Fachwissen hat, läuft Gefahr, die Lage<br />
falsch einzuschätzen. Hinzu kommt,<br />
dass Mitarbeiter von Werkstätten auch<br />
nicht über das Knowhow verfügen,<br />
andere Schadenspositionen eines Unfalls<br />
geltend zu machen. Denn neben<br />
den Fragen, wer in welcher Höhe die<br />
Reparatur des Fahrzeuges zahlt, sind<br />
oftmals auch andere Sachverhalte zu<br />
klären. So hat der Geschädigte im Falle<br />
eines unverschuldeten Verkehrsunfalles<br />
auch die Möglichkeit, neben dem<br />
Ersatz des Kfz-Schadens auch weitere<br />
Schadenspositionen der gegnerischen<br />
Haftpflichtversicherung in Rechnung<br />
zu stellen.<br />
In manchen Fällen besteht auch die<br />
Möglichkeit, Schmerzensgeld für erlittene<br />
Verletzungen oder eine Wertminderung<br />
für das Fahrzeug zu erhalten,<br />
gegebenenfalls einen Mietwagen zu<br />
bekommen oder aber auch lediglich<br />
eine Nutzungsentschädigung geltend<br />
zu machen.<br />
Letztendlich begibt sich der Werkstattmitarbeiter<br />
auf gefährliches Terrain,<br />
wenn er dem Kunden unrichtige<br />
oder zumindest unvollständige Informationen<br />
zur Schadenabwicklung<br />
liefert. Denkbar ist neben möglicher<br />
juristischer Ansprüche auch, dass der<br />
Kunde mit der vermeintlichen Nebenleistung<br />
der Werkstatt nicht zufrieden<br />
ist, was letztendlich auf das Kerngeschäft<br />
der Werkstatt durchschlagen<br />
kann.<br />
Schuster bleib<br />
bei Deinen Leisten?<br />
Auch wenn es verlockend klingt, die Unfallschadenabwicklung<br />
selbst zu managen:<br />
meist ist der Weg über den Anwalt<br />
für alle Beteiligten vorteilhafter. Dies<br />
gilt um so mehr, als dass für eine Schadenabwicklung<br />
im Verkehrsrecht erfahrene<br />
Anwälte zur Verfügung stehen, die<br />
in der Lage sind, qualifizierten Rechtsrat<br />
zu erteilen. Alternativ kann man<br />
auch über eine Internet-Plattform wie<br />
zum Beispiel www.schadenfix.de der<br />
Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im<br />
Deutschen Anwaltverein Rat einholen.<br />
Michael Hewer<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 91
etrieb management<br />
Autorechtstag<br />
verschafft Klarheit<br />
_ Ab wann ist ein Gebrauchtwagen als Unfallauto zu deklarieren?<br />
Der Unterschied Blech- oder Lackschaden entscheidet über die<br />
Einstufung als Unfallwagen. Sobald das Blech betroffen ist,<br />
handelt es sich um ein Unfallfahrzeug.<br />
E<br />
in Unfallschaden ist alles das, was<br />
kein Bagatellschaden ist und ein<br />
Bagatellschaden ist nur der reine<br />
Lackschaden. Sobald das Blech<br />
betroffen ist, handelt es sich bei<br />
dem Fahrzeug um ein Unfallfahrzeug“,<br />
sagte Wolfgang Ball, Vorsitzender<br />
Richter des VIII. Zivilsenates am Bundesgerichtshof<br />
(BGH) vor rund 140 Teilnehmern<br />
des 3. Deutschen Autorechtstag auf<br />
dem Petersberg bei Bonn. Damit gibt es<br />
klare Kriterien, ab wann ein Gebrauchtwagen<br />
als Unfallauto zu deklarieren ist.<br />
Damit es beim Gebrauchtwagenverkauf<br />
nicht zu einer Katastrophe kommt, denn<br />
Rechtsanwalt Ulrich Dilchert, Geschäftsführer des ZDK,<br />
informiert über die Änderungen im Bereich der GVO,<br />
die sich bis zu ihrer Veröffentlichung im Europäischen<br />
Amtsblatt von tag zu tag ändern.<br />
Dr. Kurt Reinking, Rechtsanwalt und Autor zum Kauf-<br />
und Leasingrecht, begrüßt die teilnehmer im Namen von<br />
ADAC, ZDK und BVfK zum 3. Deutschen Autorechtstag<br />
auf dem Petersberg bei Bonn.<br />
92 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
der Verkauf eines Unfallwagen kann sich<br />
zu einem wirtschaftlichen Nachteil für<br />
den Händler auswirken, empfiehlt sich<br />
der Hinweis, dass die Deklarierung der<br />
Rechtsprechung des BGH entspricht.<br />
Gleichzeitig sollte der Händler darauf<br />
hinweisen, was der Anlass für die erforderliche<br />
Blech-Reparatur gewesen sei,<br />
damit sich der Käufer ein umfassendes<br />
Bild über das zu kaufende Fahrzeug<br />
machen kann. So führt der Austausch<br />
einer geklebten Windschutzscheibe, das<br />
Auswechseln eines Scheinwerfers oder<br />
der Ersatz des Kunststoffstoßfängers<br />
nicht dazu, den Wagen als Unfallfahrzeug<br />
deklarieren zu müssen. Nach der<br />
Rechtsprechung des BGH führt aber die<br />
eingebeulte Türe oder der eingedrückte<br />
Kotflügel dazu, einen Wagen als Unfallwagen<br />
deklarieren zu müssen.<br />
Unfallschaden laut Vorbesitzer<br />
Fortentwickelt hat der BGH auch seine<br />
Rechtsprechung in Sachen Beschaffenheitsangabe<br />
des Händlers beim Gebrauchtwagenverkauf.<br />
Wird durch den<br />
Händler im Formularvertrag die Frage<br />
„Unfallschäden laut Vorbesitzer“ mit<br />
nein angekreuzt oder fügt er noch hinzu,<br />
dass seine eigenen Beobachtungen auf<br />
keinen Unfall hindeuten, dann will er damit<br />
vermeiden, die Beschaffenheitsangabe<br />
unfallfrei zu machen. Mit dieser Formulierung<br />
gibt er keine eigene Erklärung<br />
für den Käufer ab, sondern er gibt nur<br />
das weiter, was der Vorbesitzer mitgeteilt<br />
hat. Damit ist eine Beschaffenheitsvereinbarung<br />
unfallfrei nicht zu Stande<br />
gekommen und der Händler geht davon<br />
aus, dass dieses Problem gelöst sei.<br />
Dem widerspricht der BGH allerdings<br />
in seinem Urteil vom 12. März 2008 (Aktenzeichen<br />
VIII ZR 253/05). Auch wenn<br />
nichts im Hinblick auf Unfallfreiheit<br />
vereinbart war und der Käufer keine<br />
Anhaltspunkte dafür hat, dass es sich<br />
um einen Unfallwagen handeln könnte,<br />
schuldet der Händler Unfallfreiheit, weil<br />
das eben die übliche Beschaffenheit ist,<br />
die der Käufer erwarten kann, wenn ihm<br />
kein Hinweis auf einen Unfallschaden<br />
gegeben wird. Der Erwartung des Käufers<br />
auf Unfallfreiheit kann der Händler<br />
nur dahingehend begegnen, wenn<br />
er diesen darüber informiert, dass<br />
der Vorbesitzer das Fahrzeug als<br />
unfallfrei deklariert hat, er<br />
selber auch nichts feststellen<br />
konnte, was auf<br />
einen Unfall hindeutet,<br />
aber dass man sich heute<br />
nicht mehr sicher sein kann,<br />
weil bei der heutigen Reparaturtechnik<br />
es durchaus möglich sei, dass es dennoch<br />
ein Unfallwagen ist.<br />
Erfüllungsort<br />
der Nachbesserung<br />
Ein drängendes Problem zeigt sich auch<br />
zum Erfüllungsort der Nacherfüllung.<br />
Bisher hat dem BGH kein Fall vorgelegen,<br />
der zu verbindlichen Aussagen<br />
führte. Von Seiten des X. Zivilsenat, der<br />
damals noch für das allgemeine Werkvertragrecht<br />
zuständig war, wurde eine<br />
Entscheidung getroffen, die auf der Linie<br />
der alten Kaufrechtsrechtsprechung<br />
liegt. Diese Entscheidung besagt, dass<br />
der Erfüllungsort dort ist, wo sich die<br />
Sache bestimmungsgemäß befindet. In<br />
diesem Fall ging es um eine Yacht, die auf<br />
einer Werft repariert wurde. Diese Reparatur<br />
bedurfte einer Nachbesserung. Das<br />
Schiff lag aber inzwischen in Norwegen<br />
und daher war es sinnvoller, das Werftpersonal<br />
zur Yacht zu entsenden, um<br />
den Mangel zu beheben, als die nicht voll<br />
funktionsfähige Yacht zur Werft zu bringen.<br />
Aber ein Auto ist etwas anderes als<br />
eine Yacht.<br />
Die Vorstellung, dass ein beim Händler<br />
gekauftes Auto den Erfüllungsort seiner<br />
Nacherfüllung immer mit sich führt,<br />
ist für Wolfgang Ball befremdlich. Denn<br />
es ist nicht vorhersehbar, wo das Fahrzeug<br />
liegen bleibt und im Allgemeinen<br />
ist es so, dass weder Technik noch Personal<br />
gerade dort zur Verfügung stehen,<br />
wo dann ein etwaiger Mangel behoben<br />
werden muss. Nach der Auffassung von<br />
Ball spricht gerade beim Kauf eines Fahrzeugs<br />
bei einem Händler alles dafür, dass<br />
der Erfüllungsort der Nachbesserung<br />
beim diesem liegt. Dafür gibt es auch Ansätze<br />
in der Instanzrechtsprechung. Nur<br />
der BGH hatte bisher noch keinen Anlass,<br />
sich dazu höchstrichterlich zu äußern.<br />
Mangel oder Verschleiß?<br />
Seit Inkrafttreten der Schuldenrechtsreform<br />
2002 ist einer der häufigsten Streitpunkte<br />
beim Gebrauchtwagenkauf die
Über die aktuelle Rechtsprechung des BGh<br />
zum Kaufrecht berichtet Wolfgang Ball.<br />
Grenze zwischen Mangel und Verschleiß.<br />
Dabei geht es regelmäßig um die Abgrenzung<br />
zwischen normalem und mangelbedingtem<br />
Verschleiß. So kam das<br />
Oberlandesgericht Celle in einem etwas<br />
umstrittenen Urteil (Aktenzeichen 7 U<br />
224/07 vom 16.4.2008) zu dem Ergebnis,<br />
dass normaler Verschleiß insbesondere<br />
dann vorliegt, wenn einzelne Bauteile<br />
üblicherweise einer stärkeren Abnutzung<br />
als das Gesamtfahrzeug unterliegen und<br />
in gewissen Zeitabständen einer regel-<br />
Sandra Schattenkirchner vom ADAC trägt<br />
die juristischen Aspekte zur Abgrenzung<br />
zwischen Sachmangel und Verschleiß vor.<br />
mäßigen Erneuerung bedürfen. Dies trifft<br />
etwa auf Zahnriemen, Bremsbeläge und<br />
Bremsscheiben, Fahrzeugreifen, Batterie<br />
und Auspuffanlage zu. In der Entscheidung<br />
ging es um einen zehn Jahre alten<br />
Gebrauchtwagen, bei dem nach dem<br />
Kauf ein Leck an der Kraftstoffzuleitung<br />
im Motorraum einen Brandschaden verursachte,<br />
der das Fahrzeug unbrauchbar<br />
machte. Das Gericht stufte den Mangel<br />
nicht als Verschleiß, sondern als einen<br />
gewährleistungspflichtigen Mangel ein,<br />
Carsten Graf vom ADAC-technikzentrum erläutert<br />
die „Leitlinie zur Sachmängelhaftung“,<br />
die als grobe Orientierung zur Beurteilung von<br />
Mängeln an Gebrauchtwagen im Sinne der<br />
Sachmangelhaftung dienen soll.<br />
denn es kann erwartet werden, dass die<br />
Kraftstoffzuleitung, insbesondere im<br />
Motorraum, wo Brandgefahr herrscht,<br />
so ausgelegt ist, dass sie das normale<br />
Lebensalter eines Fahrzeugs überdauert.<br />
Ein aufgrund von Kraftstoffleckagen im<br />
Motorraum brandgefährdetes Fahrzeug<br />
ist auch bei einem zehn Jahre alten Gebrauchtwagen<br />
kein „Normalzustand“.<br />
Mit der Entscheidung war der Halter<br />
berechtigt, den Wagen gegen Rückzahlung<br />
des Kaufpreises zurückzugeben und<br />
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gegebenenfalls sogar Schadensersatz zu<br />
verlangen. Hierzu gehört auch ein Anspruch<br />
auf Nutzungsausfall bis zur Beschaffung<br />
eines Ersatzfahrzeugs innerhalb<br />
eines angemessenen Zeitraums.<br />
ADAC –Richtlinie<br />
zur Begrenzung<br />
Um dem Problem der Abgrenzung beizukommen,<br />
versucht der ADAC mit einer<br />
Richtlinie Unterstützung zu leisten.<br />
Auf der rechtlichen Schiene mit einer<br />
inzwischen umfangreichen Sammlung<br />
von Urteilen. Diese sind sortiert nach<br />
dem jeweiligen Defekt mit Angaben zu<br />
Mangel/Verschleiß, Alter, Laufleistung,<br />
Fahrzeugtyp und Besonderheiten aus<br />
dem Urteil. Auf der technischen Schiene<br />
dient zur groben Orientierung eine<br />
Auflistung von Teilen, deren Erneuerung<br />
nach Bedarf aufgrund von Verschleiß<br />
oder nach Herstellervorgabe im Laufe<br />
des Fahrzeuglebens zu erfolgen hat. Unter<br />
die Verschleißteile, die aufgrund einer<br />
offensichtlichen Abnutzung im Bedarfsfalle<br />
ausgetauscht werden, fallen Abgasanlagen<br />
(einschließlich Auspuffrohre<br />
und Schalldämpfer, wenn nicht vom<br />
Hersteller auf Fahrzeuglebenszeit ausgelegt),<br />
Glühkerzen/Glühstifte, Kupplung,<br />
Bremsscheiben, Bremsbeläge/Bremsklötze,<br />
Batterien, Reifen, Glühlampen<br />
und Scheibenwischerblätter. Von allen<br />
Teilen, für die in den Wartungsvorgaben<br />
des Fahrzeugherstellers ein festes Wechselintervall<br />
vorgeschrieben ist, kann erwartet<br />
werden, dass wenigstens dieses<br />
Alter/Laufleistung erreicht wird. Für Filter<br />
(selten Dieselpartikelfilter), Zahnriemen<br />
94 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
und Spannvorrichtung nebst Spannrolle,<br />
Wasserpumpen und Zündkerzen gibt es<br />
beispielsweise – wenn nicht auf Fahrzeuglebenszeit<br />
ausgelegt – von vielen<br />
Herstellern konkrete Wechselintervalle.<br />
Ist ein Verschleißteil oder Bauteil mit<br />
Wechselintervall vor der Abnutzungs-<br />
beziehungsweise Wechselgrenze defekt,<br />
besteht bei sachgemäßer Nutzung<br />
grundsätzlich Anspruch auf Sachmängelhaftung.<br />
Bei allen Bauteilen eines Kraftfahrzeugs,<br />
die nicht zu den Verschleißteilen<br />
gehören, ist der übliche Zustand<br />
„funktionsfähig“. Sollte eines dieser Bauteile<br />
bei sachgemäßer Nutzung ausfallen,<br />
so handelt es sich nach Auffassung<br />
des ADAC um einen Sachmangel, dessen<br />
Behebung während der Geltungsdauer<br />
der Sachmängelhaftung vom Verkäufer<br />
Ein Feuerwerk von Informationen zu den<br />
Veränderungen im europäischen Verbraucher-<br />
und Gewährleistungsrecht präsentierte<br />
Professor Dr. hans Schulte-Nölke vom Institut<br />
für Europäische Rechtswissenschaften der<br />
Universität Osnabrück. Fotos: Rosarius<br />
grundsätzlich vorzunehmen ist, sagte<br />
Carsten Graf vom ADAC-Technikzentrum<br />
in Landsberg. Ein Kraftfahrzeug ist<br />
für eine übliche, normale Nutzung von<br />
mindestens zehn Jahren konstruiert. Es<br />
ist zudem eine Mindest-Laufleistung<br />
von 150.000 Kilometern zu erwarten.<br />
Fahrzeuge sind mindestens bis zu diesen<br />
Grenzwerten von Alter und Laufleistung<br />
grundsätzlich funktionsfähig. Der<br />
Versuch des ADAC, dem Problem von<br />
Mangel und Verschleiß mit Hilfe einer<br />
„Leitlinie zur Sachmängelhaftung“ beizukommen,<br />
führte bei den Beteiligten zu<br />
großem Widerspruch. Für Ansgar Klein,<br />
geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des Bundesverbandes freier Kfz-Händler,<br />
ist diese Leitlinie ohne eine ausreichende<br />
Berücksichtigung von Fahrverhalten und<br />
Fahrgewohnheiten zu kurz gegriffen. „Es<br />
gibt nicht den durchschnittlichen Autofahrer.<br />
Deshalb gibt es auch nicht das<br />
durchschnittliche Auto. So muss auch<br />
eine gewisse Spreizung und Bandbreite<br />
möglich sein. Unseres Erachtens muss<br />
die Bandbreite ziemlich groß sein“, sagte<br />
Klein.<br />
Hans Rosarius<br />
Der Bundesgerichtshof hat mit einem Urteil<br />
vom 10. Oktober 2007 (Aktenzeichen VIII ZR<br />
330/06) zwischen Unfall- und Bagatellschäden<br />
eine bisher nicht gezogene klare Abgrenzung<br />
getroffen. Foto: Spies hecker
_ Frischer Wind beim GMI<br />
Am 23. und 24. April trafen sich die Mitglieder<br />
des GMI, der Gütegemeinschaft<br />
der Motoreninstandsetzungsbetriebe<br />
e. V., beim Neu-Ulmer Dichttechnik-<br />
Spezialisten Victor Reinz zur jährlichen<br />
ordentlichen Mitgliederversammlung.<br />
Neben dem Erfahrungsaustausch der aus<br />
ganz Deutschland angereisten Motoreninstandsetzungs-Spezialisten<br />
standen<br />
vor allem das Technikkolloquium „Dichtungstechnik“<br />
mit Fachvorträgen der<br />
Experten von Reinz sowie die Neuwahlen<br />
des GMI-Vorstands auf der Agenda.<br />
Nach der Begrüßung und der einführenden<br />
Vorstellung der Reinz-Dichttechnik-GmbH<br />
durch Edwin Puscher,<br />
Verkaufsleiter Ersatzteile Automotive bei<br />
Victor Reinz, gab Thomas Görtler, Vertrieb<br />
Erstausrüstung, einen Überblick zu<br />
neuen Trends bei den Motorenherstellern.<br />
Alois Peller, Gebietsverkaufsleiter<br />
Ersatzteile Automotive, und Stefan Kast,<br />
Produktmanager, informierten anschließend<br />
gemeinsam über Dichtungstech-<br />
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nologien und plauderten beim Thema<br />
Schadensbeurteilung „aus dem Nähkästchen“.<br />
Vor dem Abschlussvortrag von<br />
Entwicklungsleiter Dr. Dieter Grafl, der<br />
sich mit der Entwicklung und der Erprobung<br />
von Dichtungen befasste, konnten<br />
sich die Motorenspezialisten des GMI<br />
bei einer Werksführung ein Bild davon<br />
machen, mit welchem Aufwand und<br />
welcher Präzision die immer komplexer<br />
werdenden Zylinderkopfdichtungen entstehen.<br />
Am zweiten Meetingstag referierte<br />
Dr. Bernd Liebig, Geschäftsstellenleiter<br />
des GMI und Obmann des Güteausschusses,<br />
über die „Schadensanalyse bei<br />
Sachmangelfällen“ und zeigte auf, wie<br />
im Streitfall vorzugehen ist.<br />
Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung:<br />
die Neuwahl der Vorstandsschaft.<br />
Unter dem Motto „Den Drive behalten“<br />
legte der bisherige 1. Vorstand Werner<br />
Meyer (Meyer Motoren) die Verantwortung<br />
in jüngere Hände: Ab sofort len-<br />
„Den Drive behalten“ soll nach dem Wunsch des<br />
bisherigen 1. Vorstands Werner Meyer (1.v.l.) die neue<br />
Vorstandsschaft des GMI. Mit Steffen Petrauschke,<br />
(3.v.l), Jan-Willem Storm (3.v.r), und Joachim Meyer<br />
(2.v.r) liegt die Verantwortung ab sofort „in jungen<br />
Händen“. Mit auf dem Bild Hans-Peter Türk (MSD,<br />
außerordentliches Mitglied, 2.v.l) sowie Dr. Bernd<br />
Liebig, Obmann des Güteausschusses. Foto: Kuss<br />
ken Steffen Petrauschke (1. Vorstand,<br />
Motorenzentrum Wilhelm Schmidt),<br />
Jan-Willem Storm (2. Vorstand, Fa. Wulf<br />
Johannsen) und Joachim Meyer (Meyer<br />
Motoren) sowie der Obmann des Güteausschusses,<br />
Dr. Bernd Liebig (IBL Dr.-<br />
Ing. B. Liebig), zusammen die Geschicke<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010 95
ISSN 0001-1983<br />
Gegr. 1912 als „AUTO-Markt“<br />
Franzensbad-Wien, 98. Jahrgang 2010<br />
Offizielles Organ<br />
des Gesamtverband<br />
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Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte<br />
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Jürgen Rinn (Chefredakteur)<br />
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Meinung der Redaktion.<br />
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Druck: CW Niemeyer Druck GmbH, Böcklerstraße 13,<br />
31789 Hameln/Wangelist<br />
Beilagenhinweis:<br />
Diese Ausgabe enthält ein Kundenmagazin der MaHa GmbH<br />
sowie eine Beilage der Alfred Kärcher Vertriebs GmbH. Wir<br />
bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />
Die Titel des Verlagsbereichs KFZ-Medien im Überblick:<br />
• <strong>amz</strong> – auto motor zubehör • bfp fuhrpark + management<br />
• Kfz-MeisterService (integriert in <strong>amz</strong>) • NKWpartner<br />
• www.<strong>amz</strong>.de • www.NKWpartner.de • www.fuhrpark.de<br />
96 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
profile<br />
Stahlgruber verbessert Dieselservice<br />
_ Um den Kundenservice zu verbessern,<br />
kooperiert Stahlgruber bei<br />
der Instandsetzung von Dieselkomponenten<br />
mit Küblbeck.<br />
Die Unternehmen trafen eine Vereinbarung<br />
zu Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten<br />
für Dieseleinspritzpumpen,<br />
-einspritzdüsen sowie die Komponenteninstandsetzung<br />
neuartiger Dieselsysteme,<br />
zum Beispiel Hochdruckpumpen<br />
und Injektoren. Hierbei werden die<br />
Fabrikate Bosch, Delphi, VDO-Siemens<br />
und Denso-Komponenten geprüft, beziehungsweise<br />
instandgesetzt. Durch diese<br />
Vereinbarung können Stahlgruber-Kunden<br />
für Dieselsysteme und -teile, den Service<br />
und das Diesel-Knowhow von Küblbeck zu<br />
ihrem Vorteil nutzen. Somit werden Reparatur-<br />
und Servicezeiten deutlich verkürzt,<br />
der Kundenservice durch das jeweilige<br />
Unternehmen erheblich verbessert und<br />
Neue Spitze bei Europart<br />
Als führender Nfz-Teilespezialist in Europa<br />
schaut Europart auf eine über 60-jährige<br />
Geschichte zurück. Das Hagener Unternehmen<br />
bietet als Vollsortimenter heute<br />
in 29 Ländern und an rund 170 Standorten<br />
seinen Kunden alles rund um die professionelle<br />
Reparatur von Nutzfahrzeugen.<br />
Die Gesellschafter haben Alexander<br />
Pederzani (42) zum neuen Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung der Europart Holding<br />
berufen. Damit steht an der Spitze<br />
des Unternehmens wieder ein Mitglied<br />
der Gesellschafterfamilie. Alexander<br />
Pederzani kennt das Unternehmen seit<br />
über 20 Jahren und hat alle Stationen<br />
durchlaufen. Mit Pederzani stehen die<br />
Zeichen auf Vertrieb und Kundenservice.<br />
„Die Kunden von Europart sind national<br />
wie international zunehmend an einem<br />
Systemservice interessiert, der auch<br />
Dank der Kooperation zwischen Stahlgruber<br />
und Küblbeck können Werkstätten beim Dieselservice<br />
das Diesel-Knowhow von Küblbeck<br />
zu ihrem Vorteil nutzen.<br />
Foto: Stahlgruber<br />
die Werkstatt bei den Bemühungen einer<br />
verstärkten Kundenbindung wesentlich<br />
unterstützt, heißt es in der Meldung. Um<br />
den künftigen Service weiter auszubauen,<br />
wird den Kunden von Stahlgruber eine Diesel-Hotline<br />
von Montag bis Freitag durch<br />
Küblbeck zur Verfügung stehen. rl<br />
www.stahlgruber.de<br />
Ramsauer gratuliert Reifen Göggel<br />
_ Reifen Göggel feierte auf der diesjährigen Amitec sein zehnjähriges<br />
Aussteller-Jubiläum. Vertreter aus Politik und Industrie gratulierten.<br />
Seit zehn Jahren ist Reifen Göggel als Aussteller<br />
auf der Amitec vertreten. Lobende<br />
Worte gab es hierfür von Bundesverkehrsminister<br />
Dr. Peter Ramsauer, Prof.<br />
Dr. Böhmer (Ministerpräsident Sachsen-<br />
Anhalt) und Volker Lange (Präsident des<br />
Verbandes Internationaler Kfz-Hersteller<br />
e.V.). Sie ließen es sich nicht nehmen,<br />
die Glückwünsche bei einem Besuch am<br />
Stand zu überbringen. Rudolf Kaiser (Leitung<br />
Vertrieb) nahm die Glückwünsche<br />
entgegen und erläuterte die Bedeutung<br />
der Amitec für Reifen Göggel „Wir nutzen<br />
die AMITEC als Kommunikationsplattform<br />
für unsere Kunden,“ erläuterte Kaiser.<br />
Reifen Göggel bietet ein vielfältiges<br />
Angebot an Pkw-, 4x4/SUV-, Transporter-<br />
und Motorrad-Reifen. Im Zentrallager<br />
Alexander Pederzani<br />
wurde zum Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung<br />
des Hagener<br />
Nfz-Teilespezialist<br />
Europart berufen.<br />
Foto: Rinn<br />
nicht vor Grenzen Halt macht. Durch<br />
sein internationales Netzwerk hat Europart<br />
hier maßgeschneiderte Lösungen.<br />
Unsere Aufgabe wird es sein, d i -<br />
ese Alleinstellung mit unseren Partnern<br />
im In- und Ausland weiter auszubauen<br />
und mit Services zu unterlegen. Das in<br />
Verbindung mit den richtigen Produkten,<br />
hoher Verlässlichkeit und einem ausgezeichneten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis,“<br />
fasst Pederzani zusammen. jr.<br />
Rudolf Kaiser, Leitung<br />
Vertrieb, (links) nahm<br />
die Glückwünsche von<br />
Bundesverkehrsminister<br />
Dr. Peter Ramsauer<br />
entgegen.<br />
Foto: Reifen Göggel<br />
werden nach eigener Angabe bis zu 1,2<br />
Millionen Reifen gelagert. Auch Alu- und<br />
Stahlfelgen sind im Programm. Lkw- und<br />
AS-Reifen werden bundesweit versendet.<br />
Für Motorradreifen-Spezialisten wurde<br />
zum Motorrad-Reifen-Katalog 2010 eigens<br />
ein Motorradportal in den Online-<br />
Shop integriert. jr.<br />
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Hubraum<br />
ohne Ende<br />
_ Rekordjagd mit 21 Litern Hubraum und Seilzugbremsen:<br />
Vor hundert Jahren knackte der „Blitzen-Benz“ das Tempo 200.<br />
Bis vor kurzem galt überreichlich<br />
eingeschenkter Hubraum<br />
als das charakteristischste<br />
Merkmal amerikanischer Autos.<br />
So wurde früher der in zahlreichen<br />
Modellen von General Motors,<br />
auch in der Corvette, eingebaute<br />
legendäre 5,7-Liter-V8 stets als „small<br />
block“ bezeichnet, was europäische<br />
Autokäufer je nach Weltanschauung<br />
mit ehrfurchtsvollem Staunen oder<br />
verständnislosem Kopfschütteln zur<br />
Kenntnis nahmen. Zieht man allerdings<br />
Vergleiche zu europäischen Hubraumriesen<br />
aus der automobilen Frühzeit<br />
des vorigen Jahrhunderts, stimmt das<br />
mit dem „kleinen Motorblock“ sogar.<br />
Erinnert sei an den Itala mit 15,3 Litern<br />
Hubraum, der 1907 das Rennen Peking<br />
-Paris gewann, oder den Fiat Mefistofele,<br />
der ein Jahr später mit 18,1 Litern<br />
Hubraum an den Start ging. 1909<br />
setzte dann der Blitzen-Benz mit 21,5<br />
Litern neue Maßstäbe, und das nicht<br />
nur wegen seines rekordverdächtigen<br />
Hubraums. Jeder einzelne seiner insgesamt<br />
nur vier Zylinder entsprach in<br />
Abmessungen und Volumen ziemlich<br />
genau jenen Fünfliter-Eimern mit Flüssigseife,<br />
wie sie heute in den Regalen<br />
der Supermärkte zu finden sind.<br />
Rennsiege und Geschwindigkeitsrekorde<br />
waren schon in der Frühzeit des<br />
Automobils beliebte Marketinginstrumente.<br />
Nur zehn Jahre, nachdem 1899<br />
der Belgier Camille Jenatzy auf seinem<br />
torpedoförmigen Elektromobil „La Ja-<br />
98 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
mais Contente“ („Die niemals Zufriedene“)<br />
als erster die Tempo-100-Grenze<br />
durchbrochen hatte, fiel 1909 die Marke<br />
von 200 Stundenkilometern. Das Rekordfahrzeug,<br />
der oben erwähnte Blitzen-<br />
Benz, war eine Weiterentwicklung des<br />
erfolgreichen Grand-Prix-Rennwagens<br />
von Benz, der 1908 beim Großen Preis<br />
von Frankreich den zweiten und dritten<br />
Platz errungen hatte.<br />
Mehr als 21 Liter Hubraum<br />
unter der Haube<br />
Chefkonstrukteur Hans Nibel (1880 bis<br />
1934) stattete ihn mit einem gewaltigen<br />
Reihenvierzylinder aus, der aus<br />
21.504 Kubikzentimetern Hubraum<br />
200 PS (147 kW) bei bescheidenen 1600<br />
Umdrehungen pro Minute freisetzte.<br />
Die Kraftübertragung erfolgte über ein<br />
Vierganggetriebe per Kette an die Hinterachse.<br />
Die hängenden Ventile, groß<br />
wie Untertassen, wurden über eine<br />
seitliche Nockenwelle betätigt. Eine<br />
von Bosch stammende Doppelzündung<br />
verbesserte die Zündwilligkeit des 407<br />
Kilogramm schweren Triebwerks. Das<br />
Leergewicht des einsatzbereiten Wagens<br />
betrug 1200 Kilogramm. Heutige<br />
Mechaniker hätten an seiner Reparaturfreundlichkeit<br />
ihre helle Freude gehabt:<br />
Durch die vier ofenrohrgroßen<br />
seitlichen Auspuffstummel konnte man<br />
hindurchgreifen und notfalls die riesigen<br />
Auslaßventile ein- und ausbauen,<br />
ohne die Motorhaube zu öffnen.<br />
Von 1909 bis 1913 entstanden bei Benz in<br />
Mannheim insgesamt sechs Blitzen-Benz,<br />
von denen drei bis heute überlebt haben.<br />
Fotos: Mayer<br />
Mit diesem gewaltigen Schlachtschiff<br />
durchbrach am 8. November 1909 der<br />
französische Rennfahrer Victor Héméry<br />
auf der britischen Brooklands-Bahn als<br />
erster Mensch die Tempo-200-Marke. Offiziell<br />
wurde der Rekord von 202,7 Stundenkilometern<br />
nicht anerkannt, weil nur<br />
in einer Richtung gefahren worden war.<br />
Im April 1911 überbot ihn Bob Burman<br />
auf demselben Fahrzeug und erreichte<br />
in Daytona (Florida) sogar Tempo 228,1.<br />
„Lightning Benz“, zu deutsch: Blitz-Benz,<br />
nannten die Amerikaner daraufhin das<br />
rasende Monster, dessen Seilzug-Trommelbremsen<br />
an den Hinterrädern per<br />
Handbremshebel aktiviert wurden. Die<br />
Fußbremse verzögerte dagegen die beiden<br />
Halbachsen der Kettenantriebswelle.<br />
Bei einem weiteren Rekordversuch am<br />
Strand von San Diego fing der Motor Feuer,<br />
worauf ihn Burman kaltblütig ins Meer<br />
lenkte und so die Flammen löschte.<br />
Von 1909 bis 1913 entstanden bei<br />
Benz in Mannheim insgesamt sechs<br />
Blitzen-Benz, von denen drei bis heute<br />
überlebt haben. Das erste, hier abgebildete<br />
Exemplar war fünfzehn Jahre lang<br />
– von 1909 bis 1924 – Träger des absoluten<br />
Geschwindigkeits-Weltrekords. Ein<br />
weiterer Wagen gehört zum Fundus des<br />
Mercedes-Benz-Museums in Untertürkheim.<br />
Das letzte Exemplar verließ 1913<br />
die Mannheimer Manufaktur, allerdings<br />
nicht als Rennwagen, sondern als viersitziger<br />
Tourenwagen mit einem um vierzig<br />
Zentimeter auf 3,2 Meter verlängerten<br />
Radstand. Unbestätigten Berichten zufolge<br />
soll ihn während des Ersten Weltkriegs<br />
der deutsche Oberbefehlshaber, Generalfeldmarschall<br />
Paul von Hindenburg,<br />
als Dienstwagen gefahren haben. Nach<br />
einem wechselvollen Leben hat ihn 2002<br />
ein amerikanischer Sammler erworben.<br />
Vermutlich hat ihn vor allem der große<br />
Hubraum fasziniert.<br />
Hans W. Mayer<br />
Der gewaltige Reihenvierzylinder setzte aus<br />
21.504 Kubikzentimetern Hubraum 200 PS<br />
(147 kW) bei bescheidenen 1600<br />
Umdrehungen pro Minute frei.
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