31.10.2012 Aufrufe

FÜR JEDEN WAGEN - amz

FÜR JEDEN WAGEN - amz

FÜR JEDEN WAGEN - amz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

technik karosserie & lack<br />

Auf die sanfte Tour<br />

_ Die sanfte Reparatur-Methode ist auf dem Vormarsch, sowohl<br />

beim Karosseriewerkstoff Stahl wie auch Aluminium. Leichte Dellen<br />

werden von Karosseriespezialisten heute mit speziellem Werkzeug<br />

wieder herausgezogen, ohne dass die eingebeulte Partie<br />

anschließend lackiert werden muss.<br />

S anfte<br />

Reparaturmethoden werden<br />

nicht nur an klassischen Stahlkarosserien,<br />

sondern inzwischen auch an<br />

Leichtmetall-Karosserien mit angewandt.<br />

So verwendet zum Beispiel<br />

die Carbon GmbH mit Sitz in Eigeltingen-<br />

Heudorf das Ausbeulsystem Miracle und<br />

hat die Methode weiterentwickelt. Bei<br />

dieser Reparaturmethode werden keine<br />

Neuteile verbaut. Die zu bearbeitenden<br />

Teile werden behutsam rückverformt.<br />

Das Verfahren eignet sich für Arbeiten der<br />

Außenhaut-Instandsetzung – vom kleinen<br />

Parkrempler bis zu großflächigen Schäden<br />

an Seitenwand oder Schweller. „Miracle<br />

Alu-Repair, also Ausbeulen ohne Lackieren,<br />

ist sozusagen die Fortsetzung der bereits<br />

seit den 90er-Jahren angewendeten Klebetechnik,<br />

die zum Ausziehen der eingedrückten<br />

Karosserieteile eingesetzt werden,<br />

dort allerdings nur bei Hagelschäden oder<br />

kleinen Parkschäden. Je nach Schadensbild<br />

lassen sich mit der Klebetechnik etwa 80<br />

36 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />

Prozent der Deformation bereits im ersten<br />

Zug beseitigen. Dies reduziert den Aufwand<br />

in der Lackvorbereitung erheblich“,<br />

erläutert Siegbert Müller, Geschäftsführer<br />

der Carbon GmbH.<br />

Zum Ausziehen werden Pads auf<br />

die Schadstelle geklebt. Aufgrund ihrer<br />

konvexen und konkaven Auflageflächen<br />

lassen sie sich einzeln oder in Reihe in<br />

beliebiger Länge flexibel platzieren. Die<br />

Kunststoffpads sind mit je drei Zughaken<br />

und eine verzahnte Rückseite ausgestattet,<br />

um dem Spezialkleber ausreichend<br />

Halt zu bieten. „Jetzt ist Gefühl verlangt“,<br />

sagt Müller. „Wird zu viel Kraft eingesetzt,<br />

reißen die Klebepads ab oder die Delle<br />

wird überzogen. Anschließend werden die<br />

Pads mit einigen Tropfen eines Spezialreinigers<br />

abgelöst und die restlichen Arbeiten<br />

können fortgeführt werden.“ Die Carbon<br />

GmbH bietet neben dem Reparatur-Set<br />

auch Schulungen und Arbeitsunterlagen<br />

an. „Mit dem AluRepair-System erhält der<br />

Anwender alles, was<br />

zur fachgerechten<br />

Instandsetzung von<br />

Aluminiumteilen erforderlich<br />

ist“, sagt<br />

Müller. Dazu gehört<br />

auch ein MA-6-Aluminium-Schweißgerät,<br />

die Schweißpistole<br />

zum Aufschweißen<br />

der Bits mit spezieller<br />

Aufnahme, der Gerätewagen,<br />

Alu-Bits,<br />

ein Schlauchpaket,<br />

verschiedenes Zubehör<br />

und eine ausführlicheBedienungsanleitung.<br />

Mit Miracle-Zuggeräten werden die<br />

Beulen aus dem Blech herausgezogen.<br />

Fotos: Miracle<br />

Zunächst werden die Pads auf der Schadstelle<br />

sorgfältig aufgeklebt. Nach der Trockenphase<br />

wird das Hebelwerkzeug aufgesetzt, um den<br />

eingedrückten Teilbereich vorsichtig<br />

herauszuziehen. Inzwischen gibt es über 800<br />

Miracle-Partnerbetriebe, die die Klebetechnik<br />

anwenden.<br />

Die Zeitersparnis bei der Miracle-Methode<br />

ist enorm, denn die bei klassischen<br />

Karosseriereparaturen erforderlichen<br />

Aus- und Einbauarbeiten fallen weg.<br />

Zudem werden Schäden gerade auch an<br />

alten Fahrzeugen reparierbar, deren Instandsetzung<br />

auf konventionellem Weg<br />

unwirtschaftlich wäre. Und vor allen Dingen<br />

bleibt ein oft folgenschwerer massiver<br />

Eingriff in die Karosseriestruktur<br />

erspart, der nicht nur mit einer hohen<br />

Wertminderung einhergeht, sondern<br />

auch Ausgangspunkt für Folgeschäden<br />

wie verstärkte Korrosion sein kann. Nach<br />

Angaben des Unternehmens lassen sich<br />

mit der Miracle-Methode die meisten<br />

Schäden an der Karosserieaußenhaut beheben.<br />

„Ist die Fahrzeugstruktur jedoch<br />

betroffen, so kommen wir mit Miracle<br />

nicht weiter“, sagt Müller.<br />

Peter Rodenbüsch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!