FÜR JEDEN WAGEN - amz
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teilemarkt<br />
Besser auf der sicheren Seite<br />
_ Bremsbeläge sind Sicherheitskomponenten. Autofahrern, die einen „günstigen“ Bremsenservice<br />
suchen, können Werkstätten mit hochwertigen Aftermarket-Bremsbelägen weiterhelfen.<br />
Bremsbelagspezialisten wie Honeywell beispielsweise liefern Reibbeläge mit Erstausrüster-Knowhow.<br />
W enn<br />
sich Kunden einer<br />
freien Werkstatt für<br />
einen anderen Bremsbelag<br />
als den Originalen<br />
entscheiden, geschieht<br />
dies meist aus Kostengründen. „Sicherheitsaspekte<br />
treten dabei leider oftmals<br />
– und vor allem aus Unkenntnis – in<br />
den Hintergrund“, sagt Miquel Tintore,<br />
Vice President Aftermarket Sales beim<br />
Bremsbelagspezialisten Honeywell Friction<br />
Materials.<br />
Doch auch wenn der Kunde nicht<br />
die Bremsbeläge aus den Regalen des<br />
OE-Service will, muss dieser laut Tintore<br />
nicht auf Qualität und Sicherheit<br />
verzichten. „Honeywell bietet seine<br />
Reibbeläge aus der Erstausrüstung in<br />
identischer Qualität auch auf dem freien<br />
Ersatzteilmarkt an“, erklärt der Aftermarket-Experte.<br />
Hart am Limit<br />
Um die zum Teil erheblichen Unterschiede<br />
bei Ersatzmarkt-Bremsbelägen<br />
aufzudecken, führen die Bremsenspezialisten<br />
von Honeywell regel- und routinemäßig<br />
Tests durch und vergleichen<br />
die eigenen Aftermarket-Bremsbeläge<br />
mit denen der Wettbewerber. Grundlage<br />
dabei ist der so genannte „AMS-Test“<br />
78 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-2010<br />
(siehe dazu auch Info-Kasten rechts), ein<br />
standardisiertes Testprozedere, das die<br />
Autozeitschrift „auto motor und sport“<br />
entwickelt hat. Bei der Automobilindustrie<br />
ist der AMS-Test allgemein anerkannt<br />
und zählt den Experten von Honeywell<br />
zufolge zu den wichtigsten und<br />
härtesten Leistungstests der Branche, da<br />
sich damit die Extrembelastungen der<br />
Bremsanlage im alltäglichen Gebrauch<br />
simulieren lassen.<br />
Bei einem der letzten Tests im Prüfzentrum<br />
Boxberg (Baden-Württemberg),<br />
zu dem auch die <strong>amz</strong>-Redaktion<br />
eingeladen war, zeigte sich, dass die in<br />
einem VW Golf V montierten Aftermarket-Bremsbeläge<br />
der Honeywell-Marke<br />
„Jurid“ im Verlauf des Härtetests sehr<br />
stabil blieben und nahezu das Niveau<br />
der Originalersatzteile erreichten. Parallel<br />
dazu getestete Bremsbeläge von<br />
Wettbewerbern, die keine OE-Erfahrung<br />
besitzen, fielen insbesondere durch eine<br />
deutlich schlechtere Bremsleistung auf.<br />
So verlängerte sich der Bremsweg<br />
bei einem der getesteten Anbieter<br />
von ursprünglich 39 Meter mit kalten<br />
Bremsen auf über 55 Meter mit heißer<br />
Bremsanlage. „In der Konsequenz bieten<br />
derartige Produkte eine geringere Sicherheitsleistung<br />
durch deutlich längere<br />
Bremswege. Im vorliegenden Fall sind<br />
Feuer und Flamme: Der extreme AMS-<br />
Test bringt nicht nur die Bremsbeläge,<br />
sondern die gesamte Bremsanlage an<br />
ihre Leistungsgrenze. Bei den<br />
Bremsungen erreicht der<br />
Bremsbelag Temperaturen,<br />
die zum Ausbrennen der<br />
Füllstoffe führen können.<br />
Fotos: Honeywell<br />
dies ganze 17 Meter“, kommentiert Dr.<br />
Andreas Giese, der bei Honeywell Friction<br />
Materials in Glinde (bei Hamburg)<br />
für die weltweite Entwicklung und die<br />
Tests verantwortlich ist, den drastischen<br />
Leistungsabfall.<br />
AMZ-INFo<br />
Der „AMS-Test“<br />
Der „AMS-Test“ wurde von der Autofahrerzeitschrift<br />
„auto motor und<br />
sport“ entwickelt und gehört zu den<br />
allgemein anerkannten Testverfahren<br />
in der Automobilbranche. Mit dem<br />
AMS-Test lassen sich die Bremsen eines<br />
Fahrzeugs auf ihre Standfestigkeit hin<br />
überprüfen, beziehungsweise an die<br />
Belastungsgrenzen heranführen. Dazu<br />
führt der Tester in einer unmittelbaren<br />
Abfolge zehn Vollbremsungen aus einer<br />
Geschwindigkeit von Tempo 100 bis zum<br />
Stillstand bei genau definierten Druckund<br />
Temperaturbedingungen aus. Zum<br />
Abschluss folgt eine elfte Vollbremsung<br />
aus Tempo 100 mit heißen Bremsen. Je<br />
nach der Standfestigkeit der Bremsanlage<br />
beziehungsweise der Reibbeläge lässt<br />
sich bei diesem „finalen Heißstopp“ ein<br />
mehr oder weniger starkes Nachlassen<br />
der Bremsleistung sowie eine deutliche<br />
Verlängerung des Bremswegs beobachten.<br />
kk