FÜR JEDEN WAGEN - amz
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neue „aftermarket-gvO“:<br />
Die Lebensnerven des freien<br />
Marktes sind gesichert!<br />
_ alles neu macht der Mai? Die eU-Kommission hat den<br />
wettbewerbspolitischen rahmen des Kfz-aftermarket neu geregelt.<br />
eine überarbeitete vertikal-gvO sowie eine sektorspezifische<br />
gruppenfreistellungsverordnung (gvO) für den aftermarket,<br />
beide jeweils mit Leitlinien, bilden den neuen regelungsrahmen<br />
für den Sekundärmarkt der automobilwirtschaft.<br />
Die entscheidenden Inhalte<br />
für den freien Kfz-Teilemarkt<br />
bleiben erhalten und wurden<br />
in einigen Teilen sogar<br />
verbessert.<br />
Anfang Juni ist die neue GVO in Kraft<br />
getreten, die auch als „Aftermarket-<br />
GVO“ oder „Mini-GVO“ bezeichnet wird,<br />
da sie den Neufahrzeugvertrieb<br />
nicht länger abdeckt,<br />
sondern sich exklusiv mit<br />
dem Ersatzteilvertrieb und<br />
dem Reparaturmarkt befasst.<br />
Die „alte“ Kfz-GVO Nr.<br />
1400/2002 hat über acht<br />
Jahre das Ziel verfolgt, die<br />
Grundlagen für Wettbewerb<br />
im Kfz-Aftermarket<br />
zum Wohle der Verbraucher<br />
zu legen und die Lebens-<br />
nerven des freien Marktes<br />
zu schützen. Auch die neue<br />
„Aftermarket-GVO“ enthält<br />
eine Reihe spezifischer Klauseln für<br />
den Ersatzteil- und Servicemarkt, die lebensnotwendig<br />
für den IAM sind. Freuen<br />
dürfen sich zum einen die Zulieferer: Die<br />
Fahrzeughersteller müssen auch künftig<br />
ihren OE-Lieferanten im Regelfall die<br />
Möglichkeit zugestehen, auch den Aftermarket<br />
zu beliefern. Bislang gab es dabei<br />
nicht selten Unstimmigkeiten zwischen<br />
Fahrzeugherstellern und Lieferanten, was<br />
die Werkzeugverträge anging. Dieser Aspekt<br />
wird in den Leitlinien der „Aftermarket-GVO“<br />
deutlicher geregelt als bisher.<br />
Gleiches gilt auch für die Möglichkeit des<br />
Lieferanten, das eigene Markenzeichen<br />
auch auf den Teilen für die Erstausrüstung<br />
anzubringen: Das so genannte<br />
„Double Branding“ bleibt erhalten.<br />
Wichtig für die freien Servicebetriebe<br />
ist die Möglichkeit, Monopolteile<br />
der Fahrzeughersteller, die im freien<br />
Kfz-Teilehandel nicht erhältlich sind, im<br />
Vertriebsnetz der OEM einzukaufen. Die<br />
Fabian Roberg (2. stellv.<br />
Vorsitzender des GVA)<br />
neue „Aftermarket-GVO“ trifft hierzu,<br />
wie schon die Kfz-GVO Nr. 1400/2002 zuvor,<br />
klare Aussagen.<br />
Die Leitlinien der neuen GVO regeln<br />
darüber hinaus weitere wichtige Voraussetzungen<br />
für Wettbewerb im Kfz-Aftermarket.<br />
Für den freien Kfz-Teilehandel sind<br />
in erster Linie die Bestimmungen über den<br />
Zugang zu den technischen<br />
Informationen der Fahrzeughersteller<br />
oder Fragen des<br />
Garantieerhalts wichtig. Die<br />
Reparatur- und Wartungsinformationen<br />
der OEM sollen<br />
den Akteuren des IAM,<br />
d.h. vom Publisher über den<br />
Teilehandel bis hin zu den<br />
Reparaturbetrieben, auch in<br />
Zukunft zur Verfügung gestellt<br />
werden. Gleiches gilt<br />
für den Zugang zu den Schulungsmaßnahmen<br />
der OEM<br />
oder Werkzeugen. Ein positiver<br />
Nebeneffekt ergibt sich aus den Leitlinien<br />
der neuen „Aftermarket-GVO“: Sie<br />
verweist beim Zugang zu den technischen<br />
Informationen auf die Regelungen der<br />
Euro 5-Verordnung und stellt damit einen<br />
Bezug – Euro 5 selbst gilt nur für ab 1. September<br />
2009 neu typgeprüfte Pkw – zum<br />
bestehenden Fahrzeugpark her.<br />
Wichtig in der Praxis sind des Weiteren<br />
Aussagen der Leitlinien zur neuen<br />
GVO über Gewährleistungsfragen. Hier<br />
gilt auch in Zukunft: Die Wartung in einer<br />
freien Werkstatt oder die Verwendung von<br />
IAM-Teilen lassen Mängelbeseitigungsansprüche<br />
des Fahrzeughalters gegenüber<br />
dem Fahrzeughersteller unbeeinträchtigt,<br />
d.h. die Gewährleistungsansprüche der<br />
Autofahrer erlöschen nach Auffassung<br />
der EU-Kommission nicht. Fortschritte für<br />
mehr Wettbewerbsfreiheit werden bei den<br />
erweiterten Zusagen der Fahrzeughersteller<br />
erzielt, denn die EU-Kommission stellt<br />
in den Leitlinien zur neuen GVO klar, dass<br />
nachrichten<br />
die Bedingungen, die die Fahrzeughersteller<br />
den Autofahrern bei erweiterten Garantien<br />
auferlegen, kartellrechtsrelevant sind.<br />
Das von der EU-Kommission verabschiedete<br />
neue Regelwerk für den Kfz-Aftermarket<br />
ist als Erfolg für fairen Wettbewerb<br />
im Kfz-Teile- und Servicemarkt und<br />
damit auch als Sieg für die Verbraucher<br />
zu sehen. FIGIEFA, GVA und viele weitere<br />
Akteure haben sich über Jahre für neue<br />
sektor-spezifische Regeln engagiert, das<br />
jetzt erzielte positive Ergebnis ist der Lohn<br />
für diese Arbeit! Selbstverständlich wird<br />
der GVA seine Mitglieder zeitnah über die<br />
Details der neuen Regeln informieren.<br />
Fabian Roberg, 2. stellv. Vorsitzender des GVA<br />
gva n ac h r i c h t e n 6 / 2 0 1 0<br />
inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 67<br />
Sitzung des Arbeitskreis<br />
Kooperationen im GVA 68<br />
„Manager Fahrzeugteile“ –<br />
Dritte Runde in 2010 beendet 69<br />
Spezialist für<br />
Karosserieteile 73<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 5-2010 67