Schulhaus Leutschenbach in Zürich, 2009 - Robe Verlag
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Bautenim Blickpunkt<br />
Oben: An der Eröffnung am 7. September<br />
<strong>2009</strong> (v.l.n.r.): Referate von<br />
Stadträt<strong>in</strong> Kathr<strong>in</strong> Martelli; Stadtrat<br />
Gerold Lauber und von Daniel Kern,<br />
Schulleiter <strong>Leutschenbach</strong>.<br />
(Bilder: Beat Kreienbühl)<br />
Mitte: Architekt Christian Kerez (li)<br />
und Mike Critchley, Projektleiter Amt<br />
für Hochbauten der Stadt Zürich.<br />
(Bilder: Beat Kreienbühl)<br />
Die von unten betrachtet als «gefaltet»<br />
<strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung tretende Decke.<br />
(Bild: Hannes Henz)<br />
möglicht aus Sicht des Architekten e<strong>in</strong>e<br />
von der Tragstruktur freien E<strong>in</strong>gangsbereich<br />
mit weit auskragender Decke.<br />
Die Gebäudehülle besteht aus e<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />
die Bodenplatte e<strong>in</strong>gelassenen rahmenlos<br />
ausgebildeten Isolierverglasung, mit<br />
Ausnahme der zu öffnenden Flügel.<br />
Die komplexe Geometrie des Stahltragwerkes<br />
erschwert wegen der auftretenden<br />
Verformungen e<strong>in</strong>e genaue<br />
Vorfabrikation der Gläser. Deswegen ist<br />
die Verformung des Fachwerkkörpers<br />
während des Bauvorgangs kont<strong>in</strong>uierlich<br />
gemessen worden, um e<strong>in</strong>e Prognose<br />
der def<strong>in</strong>itiven Verformung zum<br />
Zeitpunkt der Bestellung der Scheiben<br />
zu haben.<br />
Die Innenwände bestehen aus geformtem<br />
Profilitglas. Die davon umschlossenen<br />
Räume varieren <strong>in</strong> Grösse,<br />
Ausdehnung und Höhe und s<strong>in</strong>d unterschiedliche<br />
Ausbildungen des gleichen<br />
architektonischen räumlichen<br />
Gesamtkonzepts. Die schimmernden,<br />
lichtdurchlässigen Wände trennen die<br />
Räume akustisch, ermöglichen zugleich<br />
jedoch subtile optische Verb<strong>in</strong>dungen:<br />
Tageslicht strömt bis tief <strong>in</strong>s Innere des<br />
Gebäudes, und auch die Bewegungen<br />
der Schüler zeichnen sich schemenhaft<br />
durch das Glas ab.<br />
Leichtbeton-Geschossdecken<br />
Das aussergewöhnliche Tragwerk, das<br />
e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit mit dem architektonischräumlichen<br />
Konzept bildet, wurde<br />
geme<strong>in</strong>sam mit dem Tragwerksplaner<br />
Joseph Schwartz entwickelt. Aus Ingenieursicht<br />
mussten die Geschossdecken<br />
möglichst leicht ausgebildet werden.<br />
Das konnte nach Angaben von Prof.<br />
Dr. Joseph Schwartz mittels der Geometrie<br />
der Deckenuntersicht und der<br />
Rohdichte des Betons erreicht werden.<br />
Die von unten betrachtet als «gefaltet»<br />
<strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung tretende Decke ist das<br />
Resultat e<strong>in</strong>er optimierten Ausbildung<br />
unter Berücksichtigung der e<strong>in</strong>gelegten<br />
technischen Installationen wie Lüftung,<br />
Spr<strong>in</strong>kler und Wasser, der Anordnung<br />
der Leuchtkörper, e<strong>in</strong>er raumakustisch<br />
optimalen Lösung sowie gestalterischen<br />
Gesichtspunkten. Die polygonal gewellte<br />
Deckenuntersicht wirkt ausserdem<br />
als Plattenbalkenstreifen zwischen den<br />
Stahlträgern der Fachwerke.<br />
Die Decken, welche alle haustechnischen<br />
Installationsrohre aufnehmen,<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konstruktions-Leichtbeton,<br />
versetzt mit Blähtonkugeln ausgeführt<br />
worden. E<strong>in</strong>e Auflage der Stadt<br />
Zürich war die Verwendung von Recycl<strong>in</strong>gbeton.<br />
Die Innovation bestand<br />
laut Schwartz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Leichtbeton mit<br />
Recycl<strong>in</strong>g-Geste<strong>in</strong>skörnung, welcher <strong>in</strong><br />
Sichtbetonqualität ausgeführt werden<br />
konnte. Dabei stellten die Schalungsarbeiten<br />
höchste Anforderungen an die<br />
ausführende Bauunternehmung.<br />
Der Brandschutz musste ästhetisch und<br />
funktionell höchsten Anforderungen<br />
gerecht werden. Auf 4500 m² Fläche<br />
wurde e<strong>in</strong> Brandschutzsystem aufgebracht,<br />
das e<strong>in</strong>en Feuerwiderstand von<br />
R30 aussen und R60 <strong>in</strong>nen br<strong>in</strong>gt. Zudem<br />
wird der Brandschutz durch Spr<strong>in</strong>kleranlagen<br />
gewährleistet.<br />
Kunst am Bau<br />
Die Freiräume der am e<strong>in</strong>en Ende des<br />
Andreasparks liegenden Anlage umfassen<br />
e<strong>in</strong>e parkähnliche Landschaft, e<strong>in</strong>e<br />
SBJ 5/09 – Bauten im Blickpunkt – Neubau Schule <strong>Leutschenbach</strong> 55