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Roche Geschäftsbericht 2010

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78­ <strong>Roche</strong> Jahresbericht <strong>2010</strong> Diagnostics<br />

von spezifischen RNA-Markern in HPV-infizierten<br />

Zellen eine sehr genaue Identifikation von Gebärmutterhalskrebs<br />

und Unterscheidung zwischen schwergradigen<br />

und leichtgradigen Zervixläsionen ermöglichen<br />

— und damit eine gezieltere Vorhersage über<br />

das Risiko einer Frau, an Gebärmutterhalskrebs zu<br />

erkranken.<br />

Durch die Sicherung von entsprechendem geistigen<br />

Eigentum, die Entwicklung aussagekräftiger Tests<br />

und die Bereitstellung vollständiger diagnostischer<br />

In-vitro-Lösungen (einschliesslich Probenvorbereitung,<br />

Ergebnisanalyse und Berichterstattung) baut<br />

Molecular Diagnostics ein Onkologie-Portfolio ­<br />

auf, das zu den besten in dieser Klasse gehört. <strong>Roche</strong><br />

erwarb im Jahr <strong>2010</strong> von der Johns Hopkins Universität<br />

und von Qiagen eine weltweite co-exklusive<br />

Lizenz für die Entwicklung von diagnostischen ­<br />

Tests für den Biomarker Phosphoinositid 3-Kinase<br />

(PI3K). Der PI3K-Signalweg spielt bei verschiede-­<br />

nen Krebsarten (wie Dickdarm- und Enddarm-,<br />

Magen-, Brust- und Gebärmutterschleimhautkrebs)<br />

eine wichtige Rolle und ist gegenwärtig bei der<br />

­Entwicklung von Krebsmedikamenten von zentralem<br />

Interesse. Zudem hat <strong>Roche</strong> von der Genzyme<br />

­Corporation eine Lizenz erhalten, die ihr die Entwicklung<br />

eines Tests zum Nachweis von Mutationen ­<br />

des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR)<br />

erlaubt. Dieser soll als diagnostischer Begleittest ­<br />

für Tarceva zum Einsatz kommen. In jüngsten Studien<br />

sprachen Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs<br />

(NSCLC), die Mutationen im EGFR-Gen aufwiesen,<br />

besonders gut auf Tarceva an. Sie könnten ­<br />

am meisten von einer Behandlung mit diesem Medikament<br />

profitieren. Es ist vorgesehen, den EGFR-<br />

Mutationstest zusammen mit weiteren onkologischen<br />

Tests zum Nachweis der BRAF-V600-Mutation und<br />

von KRAS-Mutationen im Jahr 2011 auf dem System<br />

cobas 4800 auf den Markt zu bringen.<br />

Applied Science<br />

Applied Science bietet Wissenschaftlern im universitären<br />

Bereich sowie in der biotechnischen und<br />

pharmazeutischen Industrie Instrumente, Reagenzien<br />

und Test-Kits für eine breite Palette von Forschungsanwendungen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wuchs der auf 8 Milliarden<br />

US-Dollar geschätzte Weltmarkt für biowissenschaftliche<br />

Forschung um etwa 8%. <strong>Roche</strong> Applied<br />

Science hält an diesem Markt einen Anteil von ­<br />

rund 10%.<br />

Bei einem Gesamtumsatz von 868 Millionen Franken<br />

erzielte der Geschäftsbereich ein Plus von 4%. Als<br />

Wachstumsträger erwiesen sich die Segmente Zellanalyse<br />

(dank einer gestiegenen Nachfrage nach<br />

Lösungen in der Onkologie und der Stammzellforschung),<br />

Genomik (vormals das Sequenzierungs- ­<br />

und Mikroarray-Geschäft) und Custom Biotech (aufgrund<br />

der weltweiten Konjunkturerholung). Die<br />

Verkäufe bei den Produktlinien MagNA Pure (für die<br />

Nukleinsäureaufreinigung) und LightCycler (für ­<br />

die quantitative PCR-Analyse) gingen aufgrund der<br />

massiv gesunkenen Nachfrage nach Tests auf ­<br />

das Influenza-A/H1N1-Virus zurück. In allen Regionen<br />

wurden Umsatzzuwächse verzeichnet, ausser in<br />

Lateinamerika, wo sich der negative Effekt der sinkenden<br />

Nachfrage nach H1N1-Virus-Tests besonders<br />

deutlich auswirkte. Angeführt von China und ­<br />

Indien war die Umsatzentwicklung in der Region<br />

Asien—Pazifik aussergewöhnlich gut (15%).<br />

Getragen von der vollständigen Einbindung des Produktportfolios<br />

von innovatis und der ständig steigenden<br />

Nachfrage nach xCELLigence auto­matischen<br />

Echtzeit-Zellanalysatoren (RTCA) wurden erneut<br />

kräftige Verkäufe von Zellanalysesystemen erzielt. Im<br />

September erweiterte Applied Science diese Produktlinie<br />

und lancierte das RTCA HT Instrument für<br />

Hochdurchsatz-Analysen und das RTCA Cardio<br />

Instrument zur markierungsfreien Untersuchung der<br />

Kardiotoxizität.<br />

Ein zweistelliger Umsatzzuwachs bei Sequenzierungsreagenzien<br />

und Mikroarrays unterstützte ­<br />

das Wachstum im Genomik-Geschäft (17%), wozu<br />

auch die hohe weltweite Nachfrage nach dem im ­<br />

Mai lancierten DNA-Sequenzer GS Junior beitrug.<br />

Diese Tischversion des Systems Genome Sequencer<br />

FLX für mittleren Durchsatz schliesst die Lücke<br />

­zwischen Sequenzierung mit geringem Durchsatz<br />

und Hochdurchsatzinstrumenten und bietet<br />

Lösungen für nahezu jedes Gebiet der biologischen<br />

Forschung. Dank ihrer Grösse, Leistungsfähigkeit ­<br />

und wettbewerbsfähigen Preisgestaltung ermöglicht<br />

diese Plattform Tausenden Forschern weltweit,<br />

­ebenfalls Next-Generation-Sequenzierung einzusetzen.<br />

Als Reaktion auf den weltweiten sprunghaf-­<br />

ten Anstieg bei Forschungsprojekten, die sich mit<br />

der Resequenzierung des menschlichen Genoms ­<br />

zur Untersuchung von Krankheiten in grossen Populationen<br />

befassen, investiert Applied Science zu-­

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