Nord - Rotpunktverlag
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20: Eggerberg<br />
Übersichtstafel beim Bahnkilometer 65.100 von Spiez<br />
im anstehenden Fels Sprengstoff. Ein<br />
Bergmannszeichen verweist auf die finanzielle<br />
Hilfe der Eidgenossenschaft und des<br />
Kantons Wallis – die Körperschaft oder<br />
Korporation (Gorperi) allein hätte das<br />
Werk nicht mehr finanzieren können.<br />
Die knapp 400 Dauereinwohner der<br />
flächenmäßig großen Gemeinde Eggerberg<br />
leben in zwölf Weilern auf 3470 Hektaren.<br />
Von der Rhonebrücke her erschließen<br />
eine Serpentinenstraße und<br />
eine Materialseilbahn mehrere Weiler der<br />
Gemeinde zusätzlich zur BLS. Auch hier<br />
gibt es ein weitverzweigtes Bewässerungssystem<br />
von 13,2 Kilometer Länge. Die vier<br />
parallelen Suonen Gorperi, Eggeri, Laldneri<br />
und Tenneri bewässern die Talschulter.<br />
Die am höchsten gelegene Korporationswasserleitung<br />
wurde noch zwischen<br />
1930 und 1933 vollständig neu gebaut.<br />
Dabei benutzten die Arbeiter im Unterschied<br />
zu früheren Wasserleitungsbauten<br />
Was unterscheidet Haltestellen von<br />
Bahnhöfen? Eggerberg ist an der Lötschberg-Bahn<br />
die einzige Haltestelle. Bei allen<br />
anderen Möglichkeiten zum Ein- und<br />
Aussteigen handelt es sich um Bahnhöfe.<br />
Bahnhöfe umfassen Gleisanlagen zum<br />
Kreuzen, Überholen oder Abstellen von<br />
Zügen. Für die Reisenden und für die Güter<br />
entstanden meistens Aufnahmege-<br />
bäude und Güterschuppen. Doch die<br />
Bewohner der Weiler von Eggerberg wollten<br />
keinen Bahnhof. 1913 entschied sich<br />
die Gemeindeversammlung mit 17 zu 15<br />
Stimmen gegen einen Bahnhofbau. Nach<br />
dem Ersten Weltkrieg bereute man den<br />
Entscheid. Nun hatte aber Eggerberg definitiv<br />
keine Gleisanlagen mit Weichen,<br />
und die BLS sah dafür keine betriebliche<br />
Notwendigkeit. So wurde Eggerberg am 1.<br />
Juli 1926 wenigstens Haltestelle. Neben<br />
dem Durchgangsgleis wurde etwas Kies<br />
aufgehäuft und planiert, darauf kam ein<br />
hölzernes Wartehüttchen zu stehen. Der<br />
Ausbau auf Doppelspur ermöglichte 1987<br />
die Aufwertung der Haltestelle mit geteerten<br />
Perrons, Unterführung und großflächig<br />
befenstertem, massivem Wartsaalgebäude.<br />
1 Haltestelle Eggerberg.<br />
Foto H. P. Bärtschi 2007<br />
7 Die Korporations-Wasserleitung<br />
Gorperi führt durch ausgesprengte<br />
Tunnel.<br />
Foto H. P. Bärtschi 2007<br />
7 Rohrleitung für die Verbindung<br />
der Suonen in Eggen.<br />
Foto H. P. Bärtschi 2007<br />
Süd<br />
Eggerberg–<br />
Lalden<br />
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