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Kopie von Final.02_06 - Fachstelle für das öffentliche ...

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<strong>Fachstelle</strong>nInfo 2/<strong>06</strong><br />

Wo wünschen wir uns Veränderungen?<br />

Die Lobbyarbeit der Bibliotheken leidet unter dem<br />

Mangel an einer starken zentralen Vertretungsinstanz.<br />

Was die Arbeit des DBV und der <strong>Fachstelle</strong>n betrifft,<br />

auch in der Kooperation, so halte ich die in Baden-<br />

Württemberg für sehr gut. Sie übertrifft <strong>das</strong>, was man<br />

unter den gegebenen Strukturen erwarten kann, ganz<br />

deutlich.<br />

Mit der Integration <strong>von</strong> Landespolitikern als Vorsitzende,<br />

der intensiven Kontaktpflege zu Institutionen<br />

und anderen Verbänden wie Volkshochschulverband,<br />

Landeszentrale für politische Bildung oder Städtetag<br />

hat sich der DBV Landesverband positiv profiliert.<br />

Außenwirkung gezeitigt haben auch teils vom Verband<br />

initiierte, teils mitverantwortete Aktivitäten wie<br />

<strong>das</strong> Leitbild für die Öffentlichen Bibliotheken in Baden-Württemberg,<br />

der Tag der Bibliotheken am 24.<br />

Oktober, die Baden-Württembergischen Bibliothekstage,<br />

die Frederik-Woche oder die landesweiten<br />

Nutzerbefragungen. Auch die Projektförderung für<br />

<strong>das</strong> „Lesenetz Baden-Württemberg“ durch die Landesstiftung<br />

geht ebenfalls auf eine Initiative des Landesverbandes<br />

zurück.<br />

Bei vielen Aktivitäten des DBV sind die <strong>Fachstelle</strong>n<br />

beteiligt.<br />

Dennoch: Der Verband könnte noch erfolgreicher<br />

wirken, wenn die Geschäftsführung nicht ehrenamtlich,<br />

sondern durch eine hauptamtliche Kraft erfolgte.<br />

Die einzelnen Landesverbände des DBV fallen im<br />

Wechsel immer wieder durch Erfolge bei der Mittelbeschaffung<br />

für Kampagnen auf. Mal hat <strong>das</strong> eine<br />

Land eine besonders gelungene Initiative, dann wieder<br />

ein anderes – in der Regel sind die Kapazitäten durch<br />

so eine Aktion dann für eine Weile verbraucht, die<br />

Ideen würden für weitaus mehr ausreichen.<br />

Wir verschenken Chancen für die Bibliotheken, weil<br />

uns beim DBV Personal fehlt.<br />

Die Volkshochschule Ludwigsburg zahlt an den VHS-<br />

Verband einen Jahresbeitrag <strong>von</strong> 11.500.- EUR /Jahr.<br />

Der DBV-Beitrag der Stadtbibliothek Ludwigsburg<br />

beträgt 300.- EUR/Jahr.<br />

Die Leistung, die wir vom DBV für lächerliche 300.-<br />

EUR bekommen ist großartig – wir wollen mehr<br />

da<strong>von</strong> – und könnten auch deutlich mehr dafür zahlen.<br />

Lobbyarbeit im positiven Sinn dient der Beratung der<br />

Politik. Daraus folgt: Die wichtigste Ressource eines<br />

Lobbyisten ist die Information.<br />

Lobbyisten arbeiten nicht nur auf der Appellebene, sie<br />

legen auch wissenschaftliche Untersuchungen vor, die<br />

nachweisen sollen, in welchem Maß die <strong>von</strong> Ihnen<br />

vertretene Gruppierung zur Lösung <strong>von</strong> gesellschaftlichen<br />

Problemstellungen beiträgt.<br />

Bibliotheken können mit ihren Statistiken argumentieren,<br />

mit den Ergebnissen der infas Repräsentativbefragungen<br />

und vor allem – mit vielen herausragenden<br />

und kreativen Einzelbeispielen. Sie können aber ihre<br />

Wirkung im Land insgesamt kaum mit harten Fakten<br />

belegen. Das haben sie zwar mit vielen Kultureinrichtungen<br />

gemeinsam, im Bildungsbereich hat man sich<br />

aber längst der Evaluation verschrieben. Wenn Bibliotheken<br />

dort ernst genommen werden wollen, müssen<br />

sie sich dem stellen.<br />

Dem Bibliothekswesen fehlt die wissenschaftliche<br />

Wirkungsforschung. Dadurch ist es gegenüber der<br />

Vielzahl <strong>von</strong> bereits evaluierten Programmen und<br />

Modellen die um Akzeptanz im Bildungswesen konkurrieren,<br />

im Nachteil.<br />

Unsere Lobbyarbeit muss bestrebt sein, ihre Faktenbasis<br />

zu verbessern. Wir brauchen Forschung, die in der<br />

Lage ist den Anspruch der Bibliotheken auf gesellschaftliche<br />

Bedeutung durch ihre Ergebnisse zu belegen.<br />

Kreativität ist unsere Stärke, mangelnde Kooperation<br />

und Standardisierung die Schwäche<br />

Wir kennen viele Best-Practice-Beispiele, aber es ist<br />

kein einheitlicher Marktauftritt erkennbar. Damit<br />

machen wir Bibliotheken es unseren Lobbyisten unnötig<br />

schwer. Wir sollten dahin kommen, die Entwicklung<br />

unserer programmatischen Produkte zu zentralisieren<br />

und stärker zu standardisieren. Nur dann hat der<br />

Verband / die <strong>Fachstelle</strong>n / die ekz – wer auch immer<br />

die Bibliotheken gegenüber potentiellen Partnern<br />

vertritt – die Möglichkeit erfolgreich im Namen der<br />

Bibliotheken zu verhandeln.<br />

Kampagnen mit der Aussicht auf Fundraising oder<br />

Social-Marketing im größeren, überregionalen Stil<br />

können nur funktionieren, wenn alle Bibliotheken<br />

verlässlich mitziehen. Es gibt viele Ideen, die relativ<br />

wenig kosten, aber bei der Presse Aufmerksamkeit<br />

erregen – umso mehr, wenn viele Bibliotheken beteiligt<br />

sind.<br />

Wir müssen die Kraft aufbringen originelle Aktionen<br />

nicht einfach nur <strong>von</strong> Ort zu Ort zu kopieren, sondern<br />

als Kampagnen zu inszenieren, mit denen man die<br />

Publicity umsonst bekommt. Geeignete Themenfelder<br />

gibt es genug: beispielsweise den Tag der Bibliotheken,<br />

die Aktionen zum Schulbeginn, die Lese-<br />

Frühförderung oder eine Zertifizierung anhand <strong>von</strong><br />

Qualitätsmaßstäben...<br />

Bibliotheken müssen die Beteiligung an Kampagnen<br />

auch als Pflicht sehen.<br />

Wir brauchen die Disziplin, uns an zentralen Aktivitäten<br />

zu beteiligen –– mit einem landes- oder bundesweiten<br />

Aktionsrahmen lassen sich andere Aufmerksamkeitsfenster<br />

öffnen.<br />

Die Pflicht des DBV Mitglieds beschränkt sich auf die<br />

Beitragszahlung, ansonsten gibt es ein paar vereinsübliche<br />

Rechte, <strong>das</strong> war´s. Ich denke, ein paar mehr<br />

Pflichten gegenüber unserem Verband, unserer Interessenvertretung,<br />

wären angebracht..<br />

Anzustreben wäre eine Qualitäts-Zertifizierung <strong>von</strong><br />

Bibliotheken durch den Bibliotheksverband – vergleichbar<br />

den VHS. Diese sollte man als Bibliothek<br />

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