Kopie von Final.02_06 - Fachstelle für das öffentliche ...

FachstellenInfo 2/06
Immaterielle Leistungsanreize wie die Erweiterung
der Verantwortung oder Spaß an der Arbeit motivieren
laut Umfragen unter Führungskräften genauso wie
materielle Anreize durch Leistungsprämien oder -
zulagen.
Zielvereinbarung, Kontraktmanagement -
was ist das?
Unter Zielvereinbarungen und Kontraktmanagement
versteht man eine verbindliche Absprache zwischen
zwei hierarchischen Ebenen für einen festgelegten
Zeitraum über die zu erbringende Leistung und die
hierzu bereit gestellten Ressourcen sowie Art und
Inhalt des Informationsaustauschs.
Kurz: wer tut wann was womit?
Zielvereinbarungen werden zwischen einer Führungskraft
und dem einzelnen Mitarbeiter geschlossen und
schriftlich festgehalten. Kennzeichnend ist der Wandel
von den bisherigen Einzelanweisungen hin zur Steuerung
über Zielvereinbarungen. Durch die schriftliche
Fixierung der Ziele werden diese nachvollziehbar und
öffentlich. Die Arbeit des Einzelnen wird transparent
und damit auch kontrollierbar.
Formen von Zielen
Man unterscheidet zwischen:
· quantitativen Zielen
„60% der Mitarbeiter besuchen im Jahr eine fachbezogene
Fortbildung.“
· qualitativen Zielen
„Die Fehlerquote bei der Katalogisierung darf 3 %
nicht übersteigen.“
· individuellen Zielen bzw. Teamzielen
· strategisch-langfristigen Zielen, die sich auf die
gesamte Organisation beziehen
„Steigerung der Kundenorientierung“
· operativ-kurzfristigen Zielen
„Die Wartezeit an der Theke verringert sich um 2
Minuten.“
Frau Vonhof empfiehlt, mit dem Mitarbeiter sowohl
individuelle Ziele als auch Teamziele zu vereinbaren.
Dies entspricht der Arbeitsrealität in den Bibliotheken.
Der Zielvereinbarungsprozess
Zum Zielvereinbarungsprozess gehören die Zielvereinbarung,
die Zielverfolgung und die Zielerreichung.
Die Vereinbarungen können aus zwei Blickwinkeln
betrachtet werden. Zum einen dienen sie der Führungskraft
als Führungsinstrument zur Steuerung und
Koordinierung der Sachziele. In Bezug auf den Mitarbeiter
selbst dienen sie der Motivation und der Personalentwicklung.
Dieser Aspekt der Zielvereinbarungen
kann zukünftig für die Verteilung der leistungsorientierten
Entgeltanteile, die der TVöD ab 2007 vorsieht,
genutzt werden.
Im Unterschied zu Zielvereinbarungen werden Kontrakte
zwischen der Verwaltung oder dem Gemeinderat
und der Bibliothek geschlossen.
Was sind Ziele?
Ziele sind anzustrebende Zustände, Ergebnisse oder
Wirkungen, die durch Handeln realisiert werden sollen.
Ziele geben dem Handeln Orientierung und legen
fest, was erreicht werden soll, ohne das Wie, d. h. das
Verfahren oder den Weg vorzugeben. Ziele müssen
eine Herausforderung sein.
Für Zielvereinbarungen eignen sich vor allem quantifizierbare
Tätigkeiten, die an einem Ergebnis ausgerichtet
sind.
Voraussetzung ist, dass die Mitarbeiter die Zielerreichung
selbständig beeinflussen können. Bei eigenständigen,
kreativen Arbeitsbereichen ist die Zielformulierung
folglich einfacher.
Vor Beginn des Zielvereinbarungsprozesses ist es
notwendig, die Mitarbeiter ausführlich über die Arbeit
mit Zielen zu informieren, damit Sinn und Nutzen
verstanden werden und dieses Führungsinstrument
akzeptiert wird.
Für den Zielvereinbarungsprozess hat es sich bewährt,
wenn die Bibliotheksleitung den Rahmen festlegt, in
dem Ziele umgesetzt werden sollen. Dieser beinhaltet
z. B. das Leitbild der Kommune und mögliche Zielvorgaben
für die Gesamtverwaltung. Die konkreten
Einzelziele werden mit den Mitarbeitern formuliert
und vereinbart.
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