CSR-Atlas - Fachhochschule Düsseldorf
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nicht diese Aspekte und Inhalte aus dem Bereich der Nische<br />
oder aus den Wahlveranstaltungen im Rahmen eines betriebswirtschaftlichen<br />
Studiums heraus als integralen Bestandteil<br />
einer modernen und praxisorientierten Betriebswirtschaftslehre<br />
an den deutschen Hochschulen zu etablieren. In vielen<br />
deutschen und insbesondere international aufgestellten Unternehmen<br />
ist das Thema <strong>CSR</strong> oder Nachhaltigkeitsmanagement<br />
bereits als Querschnittsfunktion erkannt worden. Die Betriebswirtschaftslehre<br />
an den Hochschulen findet hierauf jedoch nur<br />
zögerlich Antworten. Dies ist insofern wenig verständlich als<br />
die Themenfelder <strong>CSR</strong> bzw. Nachhaltigkeitsmanagement heute<br />
im betrieblichen Alltag in der Fertigung (z. B. Treibhausgas-Reduktion,<br />
Energiekostensenkung), im Lieferkettenmanagement,<br />
im Personalmanagement (u.a. Personalmarketing, Retentionmanagement,<br />
Personalentwicklung, Vergütungssysteme), im<br />
Marketing der Produkte und Dienstleistungen, im Bereich Finanzierung<br />
/ Kapitalanlage (Ethik-/ESG-Ratings, Nachhaltigkeitsindices,<br />
Sustainable and Responsible Investments), in der<br />
Berichterstattung (Nachhaltigkeitsberichte entsprechend aktueller<br />
Standards wie z. B. GRI oder vielleicht zukünftig sogar<br />
Integrated Reporting entsprechend der Bemühungen des IIRC),<br />
in der allgemeinen stakeholderorientierten Unternehmenskommunikation<br />
und auch als Geschäftsfeld von Beratungsunternehmen<br />
eine bedeutende Rolle spielen.<br />
Eine moderne und praxisorientierte Betriebswirtschaftslehre,<br />
gelehrt an deutschen Hochschulen, welche die Aufgabe zu erfüllen<br />
hat, im Dienst der Gesellschaft die Führungskräfte und<br />
Entscheider von morgen für die von diesen zu bewältigenden<br />
Herausforderungen adäquat vorzubereiten, muss daher das<br />
komplexe Themenfeld von <strong>CSR</strong> und nachhaltiger Unternehmensführung<br />
in ihr Programm als integralen Bestandteil, als<br />
Querschnittsfunktion aufnehmen. Eine solche Betriebswirtschaftslehre<br />
wird auch den Betrieb als Ausgangspunkt ihrer<br />
Überlegung anders als die klassische Betriebswirtschaftslehre<br />
definieren, nämlich in Fortführung der Formulierung von<br />
Schweitzer als wirtschaftliche, technische, soziale, kulturelle<br />
und umweltbezogene Einheit mit der Aufgabe der nachhaltigen<br />
Bedarfsdeckung, mit selbständigen Entscheidungen und eigenen<br />
Risiken (Schweitzer 2009, S. 28). Das Identitätsprinzip einer<br />
solchen Betriebswirtschaftslehre ist dann auch folgerichtig ein<br />
nachhaltiges Ergiebigkeitsprinzip, nämlich in Betrieben stets<br />
so zu entscheiden, dass mit den vorhanden knappen Ressour-<br />
78 Nachgefragt | Prof. Dr. Rolf Nagel