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Ausgabe September 2013 - Postgasse

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Brunne<br />

Zytig<br />

Zytig<br />

Bern, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> 3/<strong>2013</strong><br />

Erscheint vierteljährlich 29. Jahrgang<br />

Offizielles Organ des Leist der Untern Stadt Bern, Kesslergass-Gesellschaft, Rathausgass-Brunngass-Leist, Kramgassleist, Matte-Leist, Vereinigte Altstadtleiste<br />

E D I T O R I A L<br />

DANKEN<br />

«Lifere statt Lafere» hat meine geliebte Grossmutter<br />

öfters gesagt und sich in ihrem langen<br />

und erfüllten Leben auch selber daran gehalten.<br />

Manchmal ist es zu spät, etwas Geplantes umzusetzen,<br />

weil der Moment verstrichen ist, die Person<br />

das an sie gerichtete Wort nicht mehr<br />

empfangen kann, das Projekt in einem späteren<br />

Zeitpunkt nicht mehr realisierbar ist. Nachdem<br />

mir genau dies heute Morgen beim Lesen der Todesanzeige<br />

einer jungen Berufskollegin wieder<br />

einmal schmerzlich bewusst geworden ist, habe<br />

ich mich dazu entschieden, mit vorliegendem<br />

Editorial etwas zu tun, was ich schon lange<br />

wollte, nämlich: «DANKEN».<br />

Ich bedanke mich als Präsidentin der Vereinigten<br />

Altstadtleiste aber auch als Altstadtbewohnerin<br />

bei Allen, welche sich für unser Quartier<br />

unentgeltlich und unermüdlich einsetzen. Sei es<br />

mit dem Übernehmen von kleineren und grösseren<br />

Aufgaben, welche bei der Leisttätigkeit anfallen<br />

– wie das Abpacken von Versänden,<br />

Verteilen von Infomaterial, Koordinieren, Organisieren<br />

und Mittragen von Anlässen – oder sei<br />

es das Führen von konstruktiv klärenden Gesprächen<br />

über die March hinweg. Das Teilnehmen<br />

an Sitzungen und das Erfüllen der daraus<br />

resultierenden Aufgaben, das Beleben der Unteren<br />

Altstadt mit Fingerspitzengefühl für die bestehende<br />

dichte und vielschichtige Nutzung<br />

verdanke ich, wie auch das Initiieren, Schreiben,<br />

Drucken und Verteilen unserer Quartierzeitung.<br />

Für Letzteres bedanke ich mich bei Xaver Zach<br />

namentlich, ist die Brunnezytig doch «sein<br />

Kind»! Dank seinem jahrelangen Einsatz existiert<br />

die Zeitung überhaupt.<br />

Ein Besuch bei Xaver Zach, dem abtretenden Chefredaktor der Brunnezytig<br />

«Falls ich noch Fragen hätte…»<br />

Er ist schmaler geworden in den letzten sechs Jahren seit der Fotoaufnahme zu seinem 80. Geburtstag<br />

in der Brunnezytig vom Juni 2007. Ein paar ernst zu nehmende Krankheiten zwangen<br />

ihn kürzlich, den Posten als Chefredaktor in jüngere Hände und an mobilere Beine<br />

abzugeben.<br />

Ich sitze aber einem Mann gegenüber, dessen Herz<br />

noch voll und ganz für «seine» als damaliger Leistpräsident<br />

von ihm initiierte Brunnezytig schlägt<br />

und dessen Geist noch jede neue Zeile kritischwohlwollend<br />

verfolgt.<br />

«Ich hätte da ein paar Fragen zur Entstehungsgeschichte<br />

der Brunnezytig und zu der verdienstvollen<br />

Arbeit, die Du und Deine Frau Nelly jahrelang<br />

dafür geleistet haben.» Freundlich wurde ich in<br />

der Altstadtwohnung an der Gerechtigkeitsgasse<br />

22 empfangen und erst einmal durch das nur zwei<br />

Fenster breite verwinkelte Vorder- und Hinterhaus<br />

mit seinen steilen schmalen Treppen geführt. Diese<br />

verlangen vom Benutzer unbedingte Aufmerksamkeit<br />

und Xaver Zachs Augen blicken weiss<br />

Gott noch äusserst wach über den Tisch zu mir<br />

hinüber, wo ich danach zu Mineral und Keksen<br />

willkommen geheissen wurde. Was das Reden anbelangt,<br />

so übernimmt diesen Part seine lebhafte<br />

Frau Nelly, die mir frei von der Leber weg zu erzählen<br />

beginnt, bis Xaver sie unterbricht, indem er<br />

ein kleines Mäppchen über den Tisch zu mir hinüber<br />

schiebt. Sein Inhalt: Eine Kopie der allerersten<br />

Brunnezytig von 1984, ein Original der 125.<br />

LUS-Jubiläums-Brunnezytig von 1997 und ein Artikel<br />

zu seinem 80. Geburtstag in der Brunnezytig<br />

von 2007. Falls ich dann noch Fragen hätte…<br />

Er hatte sich also auf mein Kommen vorbereitet<br />

und dachte sich wahrscheinlich zu Recht, ich solle<br />

mich erst einmal selber etwas schlau machen, das<br />

spare uns Zeit und unnötiges Geschwätz. Das sagte<br />

er natürlich nicht genauso, aber es hätte – seinem<br />

klaren Blick mit dieser natürlichen Autorität nach<br />

– durchaus so tönen können. Ich weiss, die Jungen<br />

müssen sich ihre Sporen abverdienen, und zwar<br />

nicht ohne – im wahrsten Wortsinn – «Rücksicht»<br />

Der neuen Chefredaktorin, Barbara Büttner,<br />

danke ich für das Übernehmen der vakanten<br />

Stelle und wünsche ihr und dem ganzen Team<br />

viel Elan und Freude bei den kommenden Produktionen!<br />

Wenn auch Sie eine aktive Aufgabe in unserem<br />

Quartier übernehmen möchten, melden Sie sich<br />

ungeniert bei Ihrem Leist. Anmeldetalons finden<br />

Sie in der Zeitung.<br />

Stefanie Anliker<br />

Präsidentin «Leist der Untern Stadt» (LUS)<br />

und der Dachorganisation<br />

«Die Vereinigten Altstadtleiste» (VAL)<br />

Xaver und Nelly Zach-Schüpbach. Das geschriebene Wort spielt eine grosse Rolle in ihrem Leben. «Ich<br />

kann mir eine Wohnung ohne Bücher gar nicht vorstellen» (Nelly Zach).


2 LÄBIGI ALTSTADT<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

auf die Vergangenheit und das Erreichte. Sie müssen<br />

erst Erfahrungen sammeln und von diesem<br />

Hintergrund aus dann ihre ganz eigenen, neuen<br />

Töne ins Spiel bringen. «Für mich am interessantesten,<br />

und ich denke auch bei den Lesern sehr beliebt,<br />

sind vor allem die historischen Artikel»,<br />

meint Xaver Zach dazu. Seine Klage, dass immer<br />

weniger Altstädtler über ein fundiertes gesellschaftliches<br />

und geschichtliches Wissen über ihre<br />

Umgebung verfügten, enthält keinen Vorwurf, es<br />

hört sich eher an wie ein Bedauern über eine zunehmend<br />

interessenlosere Zeit. Die Alten sterben<br />

langsam weg und mit ihnen so Vieles an Wissenaus-erster-Hand<br />

darüber, wie es früher war. Mir<br />

kommt diese Klage so bekannt vor, denn bereits<br />

meine Generation, obschon noch eine unterhalb<br />

derjenigen der Zachs, singt dasselbe Lied, ohne<br />

sich bewusst zu sein, dass dieses Lied schon Generationen<br />

vor uns gesungen haben – und es Generationen<br />

nach uns singen werden! Diese oft<br />

unbewusste Traurigkeit der älter Werdenden, diese<br />

Furcht des Vergessens und des nicht unbedingt nur<br />

persönlich gemeinten Vergessenwerdens, sondern<br />

auch all der wunderbaren und bemerkenswerten<br />

Dinge um uns herum, erwischt uns alle «Liebenden<br />

der Welt» irgendwann. Es ist der Lauf der<br />

Dinge, und nicht zuletzt einer der Gründe, weshalb<br />

wir Schreiberlinge eben schreiben! Haltet so viel<br />

von dieser Vielfalt des Lebens und den persönlichen<br />

Erfahrungen darüber fest, wie’s nur möglich<br />

ist! So hat auch Xaver Zach seit seiner Jugend die<br />

Welt reisend und fotografierend und schreibend<br />

festgehalten, und – unter unzähligen anderen Tätigkeiten<br />

– als Initiator, Chefredaktor und fleissiger<br />

Autor der Brunnezytig auch weitergegeben. Und,<br />

wie Nelly lachend erzählt, konnte er sogar an<br />

ihrem Verlobungstag nicht vom Schreiben lassen.<br />

Heute sitzt er gemeinsam mit seiner Frau und mir<br />

am Tisch vor einem riesigen, die ganze Höhe der<br />

Wand ausfüllenden Büchergestell – nicht die einzige<br />

Bücherwand im Haus! – die dieses «Wissen<br />

der Menschheit» ebenfalls weiterträgt, so wie er es<br />

sich wünscht. Wer Fragen und genügend Motivation<br />

hat, etwas zu erfahren, weiss sich hier dieses<br />

Wissens zu bedienen.<br />

Draussen herrscht ein heisser Augustnachmittag,<br />

in dieser Altstadtwohnung erzählen nicht nur Nelly<br />

Impressum<br />

Die «Brunne Zytig» wird von den Altstadt leis ten<br />

gemeinsam gestaltet. Unter den Leist rubriken finden<br />

Sie leistinterne Informationen.<br />

Verantwortlich für die Herausgabe:<br />

Vereinigte Altstadtleiste Bern<br />

Chefradaktion: Barbara Büttner<br />

Redaktion Leist der Untern Stadt:<br />

Iris Gerber (ig), Zahai Bürgi (ZB),<br />

Xaver Zach (Za)<br />

Redaktion Kesslergass-Gesellschaft:<br />

Henriette Urfer (HU)<br />

Redaktion Rathausgass-Brunngass-Leist:<br />

Edi Franz (ef), Stefan Theiler (drs)<br />

Redaktion Kramgassleist:<br />

Barbara Büttner (babü),<br />

Regula Leuenberger (rlu)<br />

Redaktion Matte-Leist: Brigitte Holzer (BR)<br />

Koordination, Inserateannahme, Produktion:<br />

Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und<br />

Pascale Thomann-Weiss, Kalchackerstrasse 7,<br />

3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79,<br />

weissdruck@bluewin.ch<br />

ISSN2235-1531, www.bern-altstadt.ch,<br />

brunnezytig@bern-altstadt.ch<br />

Das Ehepaar Zach beim nachmittäglichen Apéro im Restaurant Belle Epoque, direkt vor ihrem Haus:<br />

Wer ein richtiger «Altstädter» ist, der bewohnt auch seine Gasse<br />

Zach, auch die unzähligen Gegenstände von einem<br />

Leben voller Kultur und «Weisch-nos». Ich versinke<br />

gern in solche Welten und lasse den Worten,<br />

meinen Augen und den Erinnerungen ihren Lauf.<br />

All die Fragen, die ich noch hatte, werden in dieser<br />

Atmosphäre ziemlich belanglos, und ich höre<br />

einfach zu. Schliesslich frage ich Xaver Zach doch<br />

noch, was er sich für die Brunnezytig in Zukunft<br />

wünsche. Ohne ein Zögern kommt die Antwort:<br />

«Dass sie noch lange so lebendig bleibt, wie sie<br />

ist!»<br />

2014 wird die Brunnezytig dreissig Jahre alt. Bestimmt<br />

werde ich dann etwas über ihre Entstehungsgeschichte<br />

schreiben, die Unterlagen dazu<br />

habe ich nun ja aus erster Hand. Seit einem Jahr<br />

bin ich jetzt selbst bei der Brunnezytig, und ich<br />

hoffe, durch diese Arbeit noch einigen «Xaver und<br />

Nelly Zachs» zu begegnen.<br />

Ich bin ganz Ohr…<br />

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der alte authentische Yang-Stil<br />

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3011 Bern<br />

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Erste Stunde gilt als<br />

Schnupperstunde<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Adelheid Miserre-Rubi<br />

Tel. 031 972 35 92 / 079 758 83 90<br />

e-mail: miserre@itcca.ch, www.taichi-bern.ch<br />

ZB<br />

Wie das Leben so läuft…<br />

Geb. am 26. Juni 1927; Kindheit am Uferweg,<br />

Gärtnerlehre, Handelsschule; 8 Jahre Arbeit im<br />

Passbüro; Freier Mitarbeiter beim Berner Tagblatt<br />

(BZ); Auslandreisen/Diavorträge im Auftrag<br />

von Meyers Modeblatt und Haco AG<br />

Gümligen; Heirat 1955 mit Nelly Schüpbach, 3<br />

Söhne; angestellt am Schweiz. Filminstitut, wo<br />

er ein Wanderkino für die Landbevölkerung organisiert<br />

und den Kulturfilmverleih leitet; 1960<br />

Wohnung am Falkenhöheweg 18 (Länggasse);<br />

übernimmt als Selbständiger ab 1977 nach und<br />

nach die Kinos «Sonor» (Ostermundigen),<br />

«Apollo» (Lyss) und «Lux» (Belp); ab 1976<br />

Wohnung an der Gerechtigkeitsgasse 22; Sekretär<br />

des Tierparkvereins; ab 1983 für 16<br />

Jahre LUS-Präsident; ab 1984 Initiant und<br />

Chefredaktor der Brunnezytig…<br />

Xaver, bleib bitte noch lange so lebendig,<br />

wie Du bist!<br />

Überarbeitet? Müde? Verspannt?<br />

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Reiki wirkt mit sanften Berührungen<br />

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Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

3<br />

Das einmalige Objekt <strong>2013</strong><br />

Vom 25. – 27. Oktober werden wiederum die roten Teppiche zu den einmaligen Objekten in<br />

der unteren Altstadt führen: Das Einmalige Objekt ist die Gelegenheit für die Geschäftsinhaber,<br />

auf ihre Einmaligkeit Ihrer Angebote hinzuweisen – und dies in einem einmaligen Ambiente.<br />

Kein Westside oder Shoppyland oder ein anderes beliebig einsetzbares Einkaufsparadies<br />

im Grünen kann da mithalten.<br />

Die Initiantinnen und Initianten<br />

des Anlasses haben<br />

in diesem Jahr einen Sondereffort<br />

geleistet, um die<br />

Geschäftsinhaber von der<br />

positiven Ausstrahlung des<br />

Anlasses zu überzeugen<br />

und für eine Teilnahme zu<br />

begeistern. Der Aufwand<br />

hat sich gelohnt. In der<br />

Kramgasse zum Beispiel,<br />

wo Nicola Schneller und<br />

Pesche Ineichen (Vorstand<br />

Kramgassleist) weibelten,<br />

konnte die Teilnehmerzahl<br />

verdoppelt werden. «Das einmalige Objekt funktioniert<br />

nur, wenn viele mitmachen», ist Leist-Präsident<br />

Schneller überzeugt. «Je mehr Teilnehmende,<br />

umso mehr rote Teppiche können ausgelegt<br />

werden und umso mehr Gäste und Kunden besuchen<br />

die untere Altstadt.» Alle seien aufgerufen,<br />

etwas Spezielles zu zelebrieren und die Einmaligkeit<br />

hervorzuheben. «Wichtig dabei finde ich die<br />

Solidarität der Geschäftsinhaber miteinander.»<br />

Alle würden bei dem gemeinsam organisierten und<br />

durchgeführten Anlass gewinnen.<br />

In diesem Jahr werden aber nicht nur die roten<br />

Teppiche den Weg in die Läden weisen. Der Anlass<br />

wird – dank Camille Bloch und der DC-Bank<br />

– auch versüsst mit Ragusas im Einmaligen Objekt-Design.<br />

Erstmals gleichzeitig mit dem Einmaligen Objekt<br />

öffnet auch das Konservatorium seine Türen. Mit<br />

von der Partie wird unter anderem auch Dr. Musigunde<br />

sein, die Fachärztin für Instrumentenheilkunde<br />

mit ihrer Instrumental-Ambulanz.<br />

Das einmalige Objekt <strong>2013</strong> verspricht also wieder<br />

ein sehr bunter, vielseitiger Anlass zu werden. Hoffen<br />

wir noch auf ein paar Altweibersonnentage –<br />

dann wird es perfekt. Und wenn es ein regnerisches<br />

Herbstwochenende werden sollte, ist es noch<br />

ein Grund mehr, durch die Lauben der unteren Altstadt<br />

zu flanieren.<br />

rlu<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der<br />

Brunne Zytig erscheint am<br />

22. November <strong>2013</strong><br />

Redaktionsschluss:<br />

1. November <strong>2013</strong><br />

Am Rande notiert<br />

Die heutige Arbeitswelt ist<br />

offensichtlich rauer geworden.<br />

Es reicht zeitlich nicht<br />

einmal mehr für ein gepflegtes<br />

Feierabendbier. Wer am<br />

Stammtisch auf einen fröhlichen<br />

Schwatz hofft, wird enttäuscht.<br />

«Sälü mi Liebe, has<br />

pressant» so die kurze Begrüssung.<br />

Dann folgt meist<br />

eine Generalklage über die Ungerechtigkeiten dieser<br />

Welt, dargelegt zwischen siebzehn Schluck Mineralwasser.<br />

Kein Bier, kein vernünftiges<br />

Gespräch, keine Witze, dafür viele fahrige Griffe<br />

nach Handy und elektronischer Agenda.<br />

«Wenn ich die vereinbarten Ziele nicht erreiche,<br />

bleibt mir nur der Sprung übers Brückengeländer»<br />

umriss kürzlich ein langjähriger Kadermann<br />

seine aktuelle Situation. Früher hätte man über<br />

solche Äusserungen gelacht und Witze gerissen.<br />

Heute breitet sich vielsagendes Schweigen aus.<br />

Man weiss um die Not vieler Kaderleute, die sich<br />

immer häufiger nach Entlastung und Erlösung<br />

sehnen. Ist das Leistungskorsett schuld? Sind die<br />

Erwartungen zu hoch geschraubt? Oder ist das<br />

Ganze eine Frage von Selbstüberschätzung, gepaart<br />

mit Überempfindlichkeit? Experten sind<br />

sich nicht einig.<br />

Einig ist man sich immerhin darin, dass die Komplexität<br />

der Aufgaben, der Konkurrenzdruck und<br />

Kommunikationsmängel die Arbeitsbedingungen<br />

verschärft haben. Hier wäre der Hebel wohl anzusetzen.<br />

Doch wer tut dies und wie? Carsten<br />

Schloters Suizid müsste eigentlich aufgezeigt<br />

haben, dass dringender Handlungsbedarf besteht.<br />

Hans Häusler<br />

Ehemaliger Informationschef der Stadt Bern<br />

DEUTSCH – ENGLISCH –<br />

FRANZÖSISCH –<br />

SPANISCHUNTERRICHT<br />

(Muttersprachlehrer/innen)<br />

12x 90 Min. SFr. 495,–<br />

(inkl. Lehrmaterial)<br />

Privat- oder Gruppenunterricht.<br />

max 6 Teil.<br />

Mail: sprachen-lernen@gmx.ch<br />

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Gerechtigkeitsgasse 49<br />

CH 3011 Bern<br />

Fon 031 311 01 06<br />

Fax 031 311 01 47


4 LÄBIGI ALTSTADT<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

pfarreidreifaltigkeit<br />

Taubenstrasse 12, 3011 Bern<br />

Telefon 031 313 03 03 (Sekretariat)<br />

dreifaltigkeit.bern@kathbern.ch<br />

www.dreifaltigkeit.ch<br />

Informationen zu den regelmässig stattfindenden<br />

Veranstaltungen (Gottesdienste u.a.), finden Sie im<br />

Pfarrblatt, unter www.dreifaltigkeit.ch oder wenden<br />

Sie sich an das Sekretariat.<br />

Schreibwerkstatt: Wegbe-SCHREIB-ung<br />

Schreiben – meine Sprache, mein Weg! Mittwochs,<br />

9./23.Oktober, 6./20.November, 4./18.Dezember<br />

von 18.30–21.00 Uhr, Rägebogehuus im Areal der<br />

Dreif. Leitung: Madeleine Cohen, Leiterin literarische<br />

Schreibwerkstätten. Kosten: Fr 90.–. Anmeldung<br />

bis Montag, 30. <strong>September</strong> im Sekretariat.<br />

Feierabend! Alpenglühen Freitag, 20. <strong>September</strong>.<br />

Hackbrett-Musik mit Frédéric Güntensberger und<br />

Gilbert Paeffgen: 19.00–20.00 Uhr. Suppe & Brot<br />

ab 18.30 Uhr im Alten Pfarrhaus, Taubenstr. 4.<br />

Schöne Aussichten! Dienstag, 24. <strong>September</strong>:<br />

Wanderung auf dem Rebenweg nach Ligerz (Kirche),<br />

mit Funi nach Prèles (Zvieri). Besammlung:<br />

12.00 Uhr, Treffpunkt Hauptbahnhof Bern. Abfahrt<br />

12.13 Uhr mit Bahn via Biel nach Tüscherz,<br />

an 12.55 Uhr. Rückfahrt ab Prèles 16.46 Uhr, Bern<br />

an 17.44 Uhr. Wanderzeit: ca. 1½ Std. (Distanz 6<br />

km), Billett Bern-Tüscherz via Biel einfach (selber<br />

lösen).<br />

Kinderkleiderbörse<br />

Mittwoch, 16.Oktober, von 10.00 –16.00 Uhr,<br />

Rotonda, Zugang via Sulgeneckstrasse 13<br />

Verkauft werden Baby-und Kinderkleider, Spielsachen,<br />

u.a.<br />

Abgabe für den Verkauf: Bitte kontaktieren Sie<br />

Frau Maria Schaffer, 078 893 87 67<br />

Theaterspielen – Mitspieler gesucht!<br />

Um bei unserer fröhlichen Gruppe mitzumachen,<br />

sind keine Vorkenntnisse nötig. Unsere Theatergruppe<br />

studiert einfache Theaterstücke ein und<br />

bringt sie zur Ausführung. Die Qualität der Produktionen<br />

orientiert sich am Standard des guten Volkstheaters.<br />

Detailinformationen: Urs Zumbrunnen,<br />

079 229 02 07<br />

Geburtstagsbesuche: Die Geburtstagsbesuche bei<br />

Senioren haben in der Pfarrei eine lange Tradition<br />

und werden sehr geschätzt. Wir suchen weitere<br />

Personen für den Besuchsdienst. Aufwand: 1 Besuch<br />

pro Monat. Detailinformationen: René Setz,<br />

079 627 79 77<br />

Vancouver – Münstergasse einfach<br />

Seit dem 23. <strong>September</strong> 2012 lebt Sara Greig mit ihrem Mann Rob und ihren Kindern an der<br />

Münstergasse in Bern. Der Tag, als die junge Familie vom kanadischen Vancouver in die Bundesstadt<br />

auswanderte, war ein goldener Herbsttag.<br />

Brunnezytig: Weisst du noch, Sara, wie du dich gefühlt<br />

hast, als du mit deinem Mann und euren Kindern<br />

in die Münstergasse eingebogen bist?<br />

Sara: Ja, ich erinnere mich sehr gut. Es war für mich<br />

ein Gefühl von Heimkehren,<br />

von Zuhause anzukommen.<br />

Und dann war da noch eine<br />

Art Ungläubigkeit, dass ein<br />

lang gehegter Wunsch tatsächlich<br />

wahr wird.<br />

BZ: Das tönt ja richtig märchenhaft.<br />

Was bringt eine<br />

junge Familie dazu, nach<br />

Bern auszuwandern?<br />

Sara: Eine schwierige Frage<br />

rund um eine komplexe Geschichte!<br />

Ich habe einen<br />

Schweizer Pass, meine<br />

Wurzeln liegen in der<br />

Schweiz. Ich wollte, dass<br />

unsere Kinder diese<br />

Schweizer Wurzeln ergründen<br />

können, im Gegensatz<br />

zu mir, inklusive Schule,<br />

Sprache und einer erstklassigen<br />

Ausbildung.<br />

Meine Grossmutter war<br />

waschechte Bernerin, ihr<br />

gehörte das Haus, in dem<br />

wir heute wohnen. Ich<br />

liebte meine Grossmutter<br />

und die Altstadt von Bern<br />

und verbrachte jedes Jahr<br />

meine Ferien hier, so auch<br />

im Juni 2012. Damals rief<br />

Rob an und teilte mir mit,<br />

dass es seinen Job beim<br />

Fernsehen bald nicht mehr<br />

geben würde. Er arbeitete<br />

für die Serie ‚Fringe‘ und<br />

die Produktion der Serie<br />

sollte nach 100 Episoden<br />

eingestellt werden.<br />

BZ: Für andere Familien<br />

kann der Verlust der Arbeit<br />

ein existentielles Problem<br />

sein.<br />

Sara: Das war es auch für uns. Auf der einen Seite.<br />

Auf der anderen war es eine unglaubliche Chance.<br />

Rob stand seit Jahren beruflich stark unter Druck,<br />

hatte viel zu wenig Zeit für die Familie. Ich hin-<br />

Die Familie Greig-Roman. Zuoberst die bereits erwachsene Tochter, die in<br />

Vancouver geblieben ist aber gerne zu Besuch nach Bern kommt.<br />

www.komminoth.com<br />

Gerechtigkeitsgasse 78, 3011 Bern<br />

Telefon 031 311 53 43<br />

neue Öffnungszeiten<br />

Montag bis Mittwoch 7.00 bis 19.00 Uhr<br />

Donnerstag und Freitag 7.00 bis 23.30 Uhr<br />

Samstag<br />

9.00 bis 23.30 Uhr<br />

Sonntag<br />

Ruhetag<br />

Jeden Dienstag- und Samstagvormittag finden Sie bei uns<br />

in der Münster- und Gurtengasse eine vielseitige Auswahl an<br />

frischen Schnittblumen aus eigener Produktion.<br />

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Kramgasse 3 3011 Bern Tel. 031 311 62 64<br />

Dominique Walther-Favre<br />

Schauen Sie vorbei, die neuen<br />

Herbst/Winter-Kollektionen sind da.<br />

Auf Ihren Besuch freuen wir uns


Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

5<br />

gegen fühlte mich zeitweise wie eine alleinerziehende<br />

Mutter, als reine Managerin eines Unternehmens,<br />

das Geld verdient, bloss um Rechnungen<br />

zu bezahlen. Rob und ich wollten eine Veränderung,<br />

und auf einmal schien es denkbar, einen radikalen<br />

Tapetenwechsel zu wagen und das Tor in<br />

eine neue, ungewisse Zukunft aufzustossen.<br />

BZ: Nun seid ihr ziemlich genau ein Jahr hier. Wie<br />

geht es euch?<br />

Sara: Wir sind immer noch am Ankommen, noch<br />

sind nicht alle Puzzleteile an ihrem Platz. Wir lieben<br />

Bern, haben aber auch erkannt, dass diese<br />

Stadt nicht nur aus ‚Marzili und Nussgipfel‘ besteht.<br />

Im letzten Winter hatten wir einige schwierige<br />

Momente, niemand von uns schien so richtig<br />

glücklich. Wir verbrachten auf einmal sehr viel<br />

Zeit mit- und füreinander und mussten uns an diese<br />

neue Situation gewöhnen. Aber mittlerweile haben<br />

wir die Winterstürme hinter uns gelassen, und wir<br />

schauen voller Zuversicht auf unser neues Leben.<br />

Die Kinder haben sich gut eingelebt, sie haben<br />

Freundschaften geschlossen, lernen die Sprache<br />

und geniessen den Schweizer Lebensstil.<br />

BZ: Was fehlt denn noch zu eurem Glück?<br />

Sara: Dass wir noch kein fliessendes Deutsch sprechen.<br />

Dass wir über keine Schweizer Ausbildung<br />

und Referenzen verfügen, ist eine gewaltige Hürde<br />

bei der Stellensuche. Noch fehlt Rob und mir ein<br />

Job. Wir sind zuversichtlich, brauchen aber mehr<br />

Geduld als erwartet. Rob erarbeitet sich im Moment<br />

die Voraussetzungen, um als Englisch-Lehrer<br />

Leser schreiben<br />

Diese Zuschrift hat uns sehr gefreut<br />

zu arbeiten. Und ich wünsche mir einen Einstieg<br />

im Bereich Schaufensterdekoration, Warenpräsentation,<br />

Innendekoration. Das habe ich in Kanada<br />

gelernt und sehr gerne gemacht. Ich bin für jeden<br />

Hinweis dankbar und interessiere mich auch für<br />

kleine oder einmalige Einsätze…<br />

BZ: Wie lange könnt ihr euch das Abenteuer noch<br />

leisten.<br />

Sara: Stimmt, mit Luft lassen sich keine Schlösser<br />

bauen! Wir bewegen uns zwischen Hoffnung und<br />

Pragmatismus. Unsere Ersparnisse reichen noch<br />

eine gewisse Zeit. Wir haben einen Teil der Liegenschaft<br />

an der Münstergasse umgestaltet und so<br />

eingerichtet, dass wir die Wohnung an Touristen<br />

vermieten können. Das läuft sehr gut und wir werden<br />

im nächsten Jahr das Angebot um ein weiteres<br />

Appartement erweitern. Wir haben uns also selber<br />

eine Arbeit gegeben und können damit etwas verdienen.<br />

Früher oder später aber brauchen wir ein<br />

höheres Einkommen.<br />

BZ: Gibt es einen Plan B?<br />

Sara: Ich will eigentlich nicht so recht über Plan B<br />

reden, wir setzen voll auf Plan A. Wir möchten<br />

unser Leben nicht damit verbringen, zu träumen,<br />

sondern wir möchten unsere Träume leben.<br />

Good luck!<br />

BR<br />

P.S.: Die Wohnung von Sara und Rob finden Interessierte<br />

unter: www.berncityrentals.com Kontaktaufnahme<br />

erfolgt über: info@berncityrentals.com<br />

DIE BUCH-ECKE<br />

Reiseerlebnisse in der Sahara<br />

von Godi Zurbuchen<br />

Hurra das Buch ist da! Godi Zurbuchen war eine<br />

Bekanntheit an der Gerechtigkeitsgasse 64. Sein<br />

Geschäft, der «Fotoaufzieh-Service», führte er mit<br />

sehr viel Herzblut und Hingabe. Aber seine grosse<br />

Liebe war die Algerische Sahara. 23 Mal brachte<br />

er den Tuareg Medikamente, Kleider, Autozubehör<br />

und vieles mehr.<br />

Nun ist sein Buch da, das er leider selbst nicht<br />

mehr erleben durfte. Wer dieses interessante Werk<br />

liest, ist stolz ihn gekannt zu haben – es ist ein<br />

Buch der Superlative, das Ihnen eine andere Welt<br />

öffnen wird.<br />

«Reiseerlebnisse in der Sahara», farbig, Fr. 35.–.<br />

Erhältich bei Art Bern, Bruno Baumann, Gerechtigkeitsgasse<br />

64, 3012 Bern.<br />

zVg<br />

Liebe Vereinigte Altstadt Leiste und Brunnezytig-<br />

Redaktion<br />

Als ehemalige Brunngass- Herrengass- Münstergass-Bewohnerin<br />

(mit wach gebliebener Vorliebe<br />

für die Brunngasse!) und nunmehr Zeughausgass-<br />

Bewohnerin (die eigentliche «Hotelgasse»…)<br />

wundere ich mich: Warum denn gehört die obere<br />

Altstadt für Sie ‚nicht dazu‘? (mindestens bis zum<br />

Käfigturm?)<br />

Ein stimmiges Miteinander der Altstadt stärkt doch<br />

den ‚unteren‘ wie den ‚oberen‘ Teil, sei’s nur in<br />

Verkehrs-, Kultur-, Lärmschutz- oder anderen Fragen.<br />

Jedenfalls freuen wir uns auch hier an Eurer läbigen<br />

Brunnezytig (auf Raschel-Papier)!<br />

Besten Dank für Euren Einsatz und freundliche<br />

Grüsse (Name der Redaktion bekannt)<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Vielen Dank für diese Verbundenheitsbezeugung<br />

zu unserer schönen Altstadt. Natürlich erstreckt<br />

sich die Altstadt bis zum Bahnhof. Die Brunnezytig<br />

wird von den fünf Leisten der unteren Altstadt<br />

und Matte getragen und entspricht in dieser Form<br />

dem anfänglichen ersten geografischen Stadtbereich.<br />

Nicht dass sich die Redaktion einer ‚Ausweitung‘<br />

widersetzen würde, aber diese ist<br />

vorderhand nicht geplant. Hingegen arbeiten die<br />

Vereinigten Altstadtleiste bei Themen, welche die<br />

ganze Altstadt betreffen, eng mit BernCity zusammen.<br />

BernCity ist seinerzeit aus dem Zusammenschluss<br />

der verschiedenen Oberstadt-Leiste<br />

entstanden und vertritt heute naheliegenderweise<br />

eher die geschäftliche Seite der Berner Altstadt.<br />

ef<br />

Füfefüfzg mal Zibelemärit<br />

…und witeri bärndütschi Wienachts-Gschichte<br />

von Ueli Tobler<br />

Das 96-seitige Büchlein ist<br />

eine Liebeserklärung an<br />

den grössten Event, der<br />

jedes Jahr in Bern im November<br />

stattfindet. Geschrieben<br />

ist das Büchlein<br />

auf berndeutsch, erhältlich<br />

für Fr. 14.– im Blaukreuz-<br />

Verlag Bern oder in jeder<br />

Buchhandlung (ISBN 978-<br />

3-85580-489-4).<br />

Telefon Verlag 031 300 58 66.<br />

Za<br />

NATUR<br />

INSPIRIERT<br />

IMMER<br />

NICOLAS ADAMEK | GOLDSCHMIED<br />

KRAMGASSE 56 | 3011 BERN | WWW.ADAMEK.CH


6 LÄBIGI ALTSTADT<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

16./17. Mai 2014<br />

ArtStadtBern<br />

50 Franken<br />

für ArtStadt Bern<br />

Bei der ersten Durchführung im letzten Jahr wurde<br />

ArtStadtBern von über 4000 Personen besucht und<br />

war somit ein sehr erfolgreicher Event. Im 2014<br />

werden noch mehr BesucherInnen erwartet.<br />

ArtStadtBern findet am 16./17. Mai 2014 statt.<br />

Bei ArtStadtBern gestalten KünstlerInnen verborgene<br />

Räumlichkeiten in der Berner Altstadt, d.h.<br />

Räume, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich<br />

sind (Wohnungen, Treppenhäuser, Keller,<br />

Estriche, Büros etc.). Während zwei Tagen<br />

kann das Publikum die Ergebnisse entdecken. Die<br />

BesucherInnen begeben sich auf einen Kunstparcours.<br />

Dabei können sie die anwesenden KünstlerInnen<br />

kennenlernen.<br />

Helfen Sie mit, diesen Anlass zu ermöglichen!<br />

Als Anwohner oder Gewerbetreibender haben Sie<br />

die Möglichkeit, den Anlass finanziell zu unterstützen<br />

und zeigen damit Ihr Engagement für eine<br />

lebendige Altstadt.<br />

Als Privatperson werden Sie ab 50 Franken<br />

Beitrag als Gönner auf der Webseite<br />

www. artstadtbern.ch aufgeführt.<br />

Ihr Geschäfts-Logo erscheint ab einem Beitrag<br />

von 100 Franken im Programmheft und ab 200<br />

Franken steht Ihnen Platz zur freien Gestaltung<br />

(z.B. Inserat) zur Verfügung:<br />

CHF 200.00 52 x 74 mm<br />

CHF 300.00 74 x 105 mm<br />

CHF 500.00 105 x 149 mm<br />

CHF 750.00 149 x 210 mm<br />

Das ArtStadtBern-Team kontaktieren telefonisch<br />

unter der Nummer 031 372 19 92 oder per Mail<br />

unter info@artstadtbern.ch.<br />

zvg<br />

Die Vereinigten Altstadtleiste stehen diesem Event<br />

sehr positiv gegenüber und würden sich freuen,<br />

wenn möglichst viele Altstädtler diese kulturelle<br />

Aktivität unterstützen würden. Ein lebendiges Kulturleben<br />

in unserer Altstadt ist uns doch etwas<br />

Wert!<br />

ef<br />

Burkhard & Co AG<br />

Malerei und Gipserei<br />

Das Buskers stösst an…<br />

… auf die zehn erfolgreichen Jahre seines Bestehens – und durch<br />

sein an Grenzen stossendes Wachstum<br />

Es gibt zwei Arten, das Buskers Festival zu erleben:<br />

Entweder, man lässt sich spontan von den<br />

Tönen, den Gerüchen, von Freunden oder der<br />

Menge treiben, oder man arbeitet ein eigenes Programm<br />

aus, um die dem persönlichen Interesse<br />

entsprechenden Darbietungen möglichst vollständig<br />

zu sehen. Meine Freundin, die mich für die<br />

Brunnezytig schon zum DEO und zum Designer-<br />

Weekend begleitet hatte, und ich beschlossen, das<br />

eine zu tun, und das andere nicht zu lassen. Also<br />

wählten wir für den Donnerstag Variante 1 und für<br />

den Samstag Variante 2.<br />

Als Anwohnerin nahm ich – eine kleine aufmerksame<br />

Entschädigung für Unannehmlichkeiten –<br />

die Flyer-Einladung der Organisatoren zum Auftakt<br />

und dem VIP-Apero vor dem Münster an, obschon<br />

ich insofern gar nicht betroffen war, da ich<br />

weder ein Auto besitze noch unter Lärmempfindlichkeit<br />

leide. Da es, wie an den Buskers ja üblich,<br />

leicht nieselte, wurden die Begrüssungsansprachen<br />

ins Innere der Kirche verlegt, wo Alexander<br />

Tschäppät und das dreiköpfige Organisationskomitee<br />

sich direkt von der Kanzel herab zum Publikum<br />

wandten und einmal mehr die Einmaligkeit<br />

des Buskers zelebrierten. Wir kannten einiges<br />

davon bereits aus dem Vorfeld des Festivals aus<br />

den Medien, diesen profanen Kanzeln der kulturund<br />

geschäftsbeflissenen Welt, und staunten etwas<br />

über die grosszügige Gastfreundschaft der Münsterverantwortlichen.<br />

Das Buskers hatte es in den<br />

10 Jahren seines Bestehens also tatsächlich bis in<br />

die «heiligsten Hallen» geschafft!<br />

Nachher, mit dem Apéroglas in der Hand und dem<br />

Blick auf die riesige rotweisse Torte auf dem Münsterplatz,<br />

blieben wir unschlüssig, ob wir uns dem<br />

geheimnisvollen verwandelnden Treiben in dessen<br />

Inneren hingeben sollten.<br />

Obwohl ich mir<br />

meiner informativen<br />

Aufgabe dem Leser gegenüber<br />

bewusst war,<br />

entschieden wir uns dagegen,<br />

und so nagt bis<br />

heute die kleine Neugier<br />

einer verpassten Gelegenheit<br />

an mir.<br />

Auf nun zur Variante 1,<br />

unserer spontanen Gassenbegehung:<br />

Als erstes<br />

lockte uns direkt vor<br />

meiner Haustüre der<br />

Jazzgesang von Ivy‘s<br />

Garden in die Postgassarkaden.<br />

Trotz Mikro<br />

und Lautsprecher kam<br />

unser vielversprechender<br />

Festival-Auftakt in<br />

echter Busker-Manier<br />

Auftakt im Münster: Christine und Lisette Wyss<br />

blasen die Jubiläumskerzen aus – und wünschen<br />

sich bestimmt was dabei<br />

daher, und ich war bereit, meine Vorurteile, was<br />

«Gigantomanie» anbelangte, zumindest in Frage<br />

zu stellen und offen auf die nächsten Acts zuzugehen.<br />

Auf dem Rathausplatz verschwand eine<br />

Gruppe von Menschen gerade in der Kirche St.<br />

Peter und Paul. Aha, die Krypta, schoss es uns<br />

durch den Kopf, und wir folgten ihnen und gerieten<br />

in das Konzert der Hudaki Village Band mit<br />

ihrer Karpaten-Dorfmusik. «Genau das wollte ich<br />

eigentlich vermeiden, diese slavische Ländlermusik<br />

ist inzwischen so abgedroschen», seufzte<br />

meine Freundin. Doch auch sie taute von Minute<br />

zu Minute mehr auf, und wir verliessen die Krypta<br />

mit beschwingten Schritten, zogen rohraufwärts in<br />

Richtung Kornhausplatz und liessen uns auf den<br />

Die vollständig aus recyceltem Material gebaute Riesentorte auf dem Müns -<br />

terplatz mit ihrem geheimnisvollen Eingang<br />

Maler- und Tapeziererarbeiten<br />

3073 Gümligen<br />

Morgenstrasse 1<br />

Tel. 031 952 65 85<br />

Fax 031 952 65 86


Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

7<br />

Cigdem Aslau, Sängerin der Klezmerband She’Koyokh, führt im Erlacherhof<br />

die Publikums-Polonaise an, die auf keinem jiddischen Fest fehlen darf<br />

Treppen zur Grabenpromenade nieder. Der wilde<br />

Haufen der United Vibrations, die sich im modernen<br />

aufständischen London zusammengefunden<br />

hatten, kam ziemlich hippiehaft daher, und versuchte<br />

vergebens, das noch spärliche Vorabend-<br />

Publikum zum Mitsingen aufzufordern.<br />

Der Durst führte uns danach in Marta’s Keller in<br />

der Kramgasse, wo wir bei einem Aperol mitbekamen,<br />

dass The Faranas direkt vor dem Lokal<br />

ihre Instrumente aufbauten. Die afrobeatenden<br />

Berner hatten von ihrem vergangenen Mali-Tripp<br />

den Musiker Baba Salah mitgebracht, hätten jedoch<br />

auch ohne ihn dieselbe mitreissende Darbietung<br />

geboten. Und fast hätte ich meine Begleitung<br />

in der Menschenmenge verloren, denn ich versuchte<br />

von der Gasse aus, also direkt hinter den<br />

Musikern, auch optisch etwas mitzubekommen,<br />

was so häpp chläpp gelang. Tolle Musik, trotz europäischer<br />

Blasinstrumente, Gitarren und der Congas<br />

anstelle von Djembés – Weltmusik eben!<br />

Es war bereits dunkel, als uns anstelle der Töne<br />

nun der aufsteigende Hunger den Gerüchen entlang<br />

lockte. Wir versuchten auch möglichst den<br />

Schlangen vor den Ständen auszuweichen und<br />

wurden schliesslich von den freundlichen Thais<br />

des Restaurant Piman zwischen Herren- und Münstergasse<br />

bestens bedient. Im Rest der anbrechenden<br />

Nacht fanden wir uns wieder im Musikzelt auf<br />

der Münsterplattform, wo uns die schweisstreibende<br />

Virtuosität von Loykos aus den Socken<br />

haute. Die drei Russen mit ihren zwei Geigen und<br />

der Gitarre boten ein Feuerwerk zwischen Klassik<br />

und Gipsymusik, und im Publikum blieb so mancher<br />

Mund staunend offen.<br />

Das Fazit dieses Tages: Nach unserem «Spontitripp»<br />

und mit einem nachträglichen Blick ins gut<br />

und informativ gestaltete Programmbüchlein,<br />

scheinen wir so einiges verpasst zu haben!! Und<br />

ich kann dem Leser versichern, dass Variante 2 am<br />

Wenn Tausende unterwegs sind: Die da haben einen Blick auf die Künstler<br />

ergattert – anderen ist die Illusion – wie ein gelber Ballon –zerplatzt. Vielleicht<br />

bei der nächsten Bühne…<br />

übernächsten Tag dasselbe Resultat zeitigte. Will<br />

man sich auf die Musik wirklich einlassen und<br />

auch einen guten Platz erwischen, dann schafft<br />

man pro Stunde eben nur eine Gruppe, das heisst,<br />

mit einem Stundenabzug fürs Essen sind das noch<br />

gerade sechs Gruppen pro Tag, ein wahrer Jammer.<br />

Und a propos «Gigantomanie»: 20 Gruppen<br />

wären zu schaffen, aber dann hat man noch immer<br />

nicht den Münsterplatz mit seinem Künstlermarkt<br />

und dem bunten Kindertreiben gesehen. Also<br />

neuer Versuch im nächsten Jahr…<br />

ZB<br />

Rhythmus pur: Die Buenos Aires Swing Kids<br />

rocken sogar die Altstadtwände! Wer still stehen<br />

bleibt, ist selber schuld<br />

Das Mädchen und die Marionette (von Alex Barti)<br />

– der Beginn einer wunderbaren Freundschaft<br />

Kleine Hip-Hopper. Die Kinder feiern ihr eigenes<br />

Fest in ihrer eigenen Welt<br />

RARITÄTEN AUS DEM ORIENT<br />

alte und antike flachgewebe<br />

und knüpfkunst<br />

restauration . schätzungen<br />

a t e l i e r<br />

IRMAK<br />

ATELIER Irmak<br />

kramgasse 10 . 3011 bern . tel. 031 312 06 04<br />

www.ATELIER-irmak.ch


8 LÄBIGI ALTSTADT<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

forum altenberg –<br />

KUNST BILDUNG BERUF<br />

Wir AltstadtbewohnerInnen, -nutzerInnen und –geniesserInnen stehen im nahen Einzugsgebiet<br />

des Forums Altenberg, diesem Kulturprojekt mit dem impulsvollen Angebot und der einzigartigen<br />

Identität.<br />

Ein mit Blumentöpfen überstelltes Trottoir vor der<br />

Nummer 40 der Altenbergstrasse, ein Gartentisch<br />

eingebettet in dieser lieblichen Wildnis, eine an der<br />

sonnseitigen Fassade angebrachte schwarze Wandtafel<br />

mit einer jeweils darauf geschriebenen kleinen<br />

Philosophie wie «Ich setzte den Fuss in die<br />

Luft und sie trug» macht den Empfang. Tritt man<br />

durch die allen offenstehende Tür, kommt man in<br />

ein unmittelbar wohltuendes Ambiente: marmorne<br />

Bistrotische, den Raum verspielende Spiegel, vielarmige<br />

Kerzenleuchter, Kissen fürs bequeme Sein.<br />

Und blickt man dann durch die unterteilenden Fenster<br />

hinüber in den zweiten Raum, erblickt man<br />

den grossen Flügel, ein antikes Stehpult, wieder<br />

Fauteuils und einen Stapel Klappstühle, die, abgestimmt<br />

aufs Publikum, gestellt werden für die hier<br />

stattfindenden Lesungen, für die Konzerte, Seminare<br />

oder Diskussionen. Frisch arrangierte Blumen,<br />

auch saisonsprengender Lavendel (künstlich<br />

natürlich oder natürlich künstlich?) schmücken geschmackvoll.<br />

Da und dort stehen Skulpturen,<br />

menschliche Figuren, rudernde, tanzende, mal<br />

forsch guckende, mal in sich gekehrte. «Kunst als<br />

Forum Altenberg – das Herbstprogramm liegt auf<br />

Herausforderung – Bildung als Menschenrecht –<br />

Beruf als Entwicklungsmöglichkeit» steht im Leitbild<br />

als die tragenden Kräfte und Absichten, die seit<br />

der Gründung des Forums 1991 gepflegt werden.<br />

Eben ist das Herbstprogramm erschienen: eine<br />

vierteilige Philosophie-Werkstatt zum Thema<br />

Freundschaft, eine Werkstatt für kreatives Schreiben,<br />

eine Lesung mit dem Schriftsteller Alexander<br />

Peer, eine mit der Berner Schriftstellerin Katharina<br />

Zimmermann, ein Klezmerkonzert, das Jubiläumskonzert<br />

der Berner Komponistengruppe L’art<br />

pour l’Aar und die Aufführung von Schuberts Winterreise<br />

seien erwähnt, um aufzuzeigen, welche<br />

Kost, begleitet mit solcher am Bartresen, bereitgehalten<br />

wird. Das gesamte Programm mit allen<br />

Daten ist unter www.forumaltenberg.ch zu finden,<br />

und natürlich liegts zur freien Entnahme vor dem<br />

Eingang, hinter den Blumentöpfen und dem Gartentisch<br />

an der Altenbergstrasse 40 auf. Wenn Sie<br />

schon dort sind, versäumen Sie nicht einzutreten<br />

und bei einem Kaffee die küntlerische Leiterin des<br />

Forums, Esther Hirschi kennenzulernen oder wiederzusehen,<br />

vielleicht<br />

kocht sie gerade für eine<br />

fünfzigmundige Tagungsgesellschaft<br />

ein<br />

dem Thema angenähertes<br />

Menü, vielleicht ist<br />

sie mit mühseliger<br />

Sponsorensuche aufgehalten<br />

oder hängt mit<br />

einem Künstler zusammen,<br />

dessen Bilder auf.<br />

Immer ist sie im Schuss,<br />

immer inspiriert, temperamentvoll<br />

am Schwärmen<br />

(selbst über die<br />

seltsamen Kultursparmassnahmen)<br />

und pflegt<br />

den vierten Punkt des<br />

Forum-Leitbildes, den<br />

der offenen Kommunikation<br />

auf immer bereichernde<br />

Art und Weise.<br />

ig<br />

gehört gehört … (Klavierreihe im Oktober und November<br />

im Forum Altenberg)<br />

Konzertreihe im forum altenberg<br />

Die auf zeitgenössische Musik spezialisierte Berner<br />

Pianistin Iris Gerber gestaltet im Forum Altenberg<br />

einen dreiteiligen Konzertzyklus mit dem<br />

Titel «It’s going on» – Erik Satie’s Töchter und<br />

Söhne. Diese Reihe setzt die im Frühling dieses<br />

Jahres durchgeführte weiter, die der Nachfolge<br />

Johns Cages gewidmet war. Zur Aufführung gelangen<br />

nun, ausgehend von Satie’s Gnossiennes,<br />

den Gymnopédies und den Ogives, Werke von<br />

Philip Glass, John Adams, Bunita Marcus, Meredith<br />

Monk, Howard Skempton und Ludovico Einaudi.<br />

All diesen Komponisten ist eine sehr<br />

klangvolle, harmonisch reiche Klangsprache<br />

eigen. Dem Programm ist folgende Notiz entnommen:<br />

«Satie hat sich nicht gescheut zu wiederholen.<br />

In seiner dreiteiligen Gymnopédie ist der<br />

zweite Satz fast wie der erste, und der dritte fast<br />

wie der zweite, alle drei wunderschön, besinnlich,<br />

in sich drehend, immer gleich und doch immer anders.<br />

(…) Möglich, dass die Wahrnehmung von<br />

Gleichem als Veränderung aufgefasst wird, weil<br />

Harmonien und Melodien bei ihrem Wiederklingen<br />

auf veränderte Ohren stossen. Denn sie waren<br />

in der Zwischenzeit anderen Eindrücken ausgesetzt<br />

und erleben nun das eigentlich Bekannte vermischt<br />

und bereichert mit den dazugewonnenen<br />

Erfahrungen und veränderten Bezügen.»<br />

Die Konzerte finden jeweils donnerstags, 24. Oktober,<br />

14. und 28. November um 19 Uhr statt.<br />

teo jakob<br />

Teo Jakob AG<br />

Gerechtigkeitsgasse 25<br />

3000 Bern 8<br />

info@teojakob.ch<br />

www.teojakob.ch<br />

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Gerechtigkeitsgasse 73<br />

031 311 60 40<br />

Wir sind ein kleines Team,<br />

welches Sie gerne persönlich berät.<br />

Öffnungszeiten<br />

Dienstag bis Freitag: 13.00 bis 19.00 Uhr<br />

Samstag: 10.00 bis 17.00 Uhr


Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

9<br />

1. Advent in den Seitengassen<br />

«Quer statt längs»<br />

Bitte beachten: Anmeldefrist 20. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Vorweihnachten in Berns unterer Altstadt<br />

Am ersten Adventssonntag laden die Geschäfte der<br />

unteren Altstadt traditionellerweise zu einem besonderen<br />

Anlass. Als Einstimmung auf die hektische<br />

Adventszeit nehmen sie sich die Zeit, um ihre<br />

Werkstätten, Ateliers, Geschäfte und Restaurants<br />

in der malerischen Altstadt in ihrer ganzen Vielfalt<br />

und Besonderheit zu öffnen.<br />

Lebendige Altstadt<br />

Die Altstadt von Bern wird von einem vielgestaltigen<br />

Leben unter den Lauben geprägt – aber nicht<br />

nur. Die Altstadt ist Arbeitsort und Lebens raum zugleich:<br />

auf kleinstem Raum begegnen sich Wohnraum,<br />

Detailhandel und Gastronomie, Kunsthand -<br />

werk und Dienstleistungen, Kultur und Kultus,<br />

Kunst und Medizin, Kursräume und Schulen.<br />

Diese ganze Fülle aufzuzeigen, ist das Ziel der<br />

Veranstaltung – als Plattform einem breiteren Publikum<br />

ein exklusives Angebot zu präsen tieren.<br />

Geschichte und Organisation<br />

Vor 20 Jahren haben sich die Geschäfte der <strong>Postgasse</strong><br />

zusammengetan, um die Idee des offenen<br />

1. Advent in den Seitengassen -Anmeldetalon<br />

Bitte beachten: Anmeldefrist 20. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Quittung<br />

(Bitte aufbewahren und rechtzeitig einzahlen, unten angegebener Betrag/Anzahl Bestellungen übertragen)<br />

Wir haben uns für die Teilnahme am 1. Advent <strong>2013</strong> angemeldet und bezahlen den Betrag von<br />

CHF ________ bis 30. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> mittels Einzahlungsschein oder per Bankverbindung an:<br />

Berner Kantonalbank AG, 3001 Bern / Vereinigte Altstadtleiste / 1. Advent<br />

IBAN: CH04 0079 0042 7666 4444 7 Clearing Nr. 790 - Postkonto-Nr. 30-106-9 - BIC/SWIFT: KBBECH22<br />

Wir haben folgende Bestellung aufgegeben: Karten ________ Stk. Plakate _________ Stk.<br />

Die bestellten Karten und Plakate liegen ab Oktober <strong>2013</strong> zur Abholung bereit bei:<br />

Bijoux à la Carte, <strong>Postgasse</strong> 52<br />

Kontaktadresse:<br />

erster-advent-bern, c/o Bijoux à la Carte, <strong>Postgasse</strong> 52, 3011 Bern info@erster-advent-bern.ch<br />

---------------------------------------------------------------------------<br />

Anmeldung (Diesen Abschnitt bitte abtrennen und abgeben oder einschicken - Anmeldeschluss 20.09.<strong>2013</strong>)<br />

Wir melden uns definitiv für die Teilnahme am 1. Advent <strong>2013</strong> an:<br />

Name/Vorname<br />

Firma oder Geschäftsname<br />

Strasse/Gasse/Nr.<br />

Telefon/Mobile<br />

E-Mail<br />

Unser Geschäft hat eine Querverbindung und wir öffnen dieses am 1. Advent durchgängig.<br />

Wir beteiligen uns mit folgendem Beitrag am Anlass:<br />

als Leistmitglied mit offenem Geschäft am Sonntag und Eintrag auf der Einladungskarte CHF 200.--<br />

als Nicht-Leistmitglied mit offenem Geschäft am Sonntag und Eintrag auf der Einladungskarte CHF 250.--<br />

als Teilnehmer mit offenem Geschäft, jedoch ohne Eintrag auf derEinladungskarte CHF 100.--<br />

als Gönner ohne aktive Teilnahme mit oder ohne Eintrag auf der Einladungskarte mit CHF<br />

Wir bestellen<br />

Stück A5 Einladungskarten (Bitte die effektive Anzahl Karten und Plakate<br />

Stück A3 Plakate.<br />

angeben; nur so viele bestellen wie nötig)<br />

Unser persönlicher Eintrag auf der Karte lautet:<br />

Geschäft<br />

Zusatzeintrag .<br />

(maximal je 32 Zeichen auf 2 Zeilen in den vorgegebenen Feldern, Gross- und Kleinschreibung<br />

<br />

Bitte beachten: 1 Leerzeichen = 1 Feld, 1 Punkt oder 1 Strich = 1 Feld)<br />

Beispiel<br />

A n n a C . Z u cke r & Ph.E.We i s s<br />

A M US E B O U C HE – d e r K a u g u m m i l a d e n<br />

.<br />

Sonntags am ersten Advent zu lancieren. Seither<br />

ist der Anlass stetig gewachsen – rund 90 Adressen<br />

finden sich mittlerweile auf den Einladungskarten.<br />

Eingeladen sind die Geschäfte der <strong>Postgasse</strong>, Postgass-<br />

/Brunngass halde, Langmauerweg, Nydeggstalden/<br />

-gasse, Gerechtigkeitsgasse, Junkerngasse,<br />

Rathaus- /Brunngasse, Zibelegässli, Hotelgasse<br />

sowie der Münster- und Herrengasse.<br />

Um die Organisation kümmert sich jedes Jahr eine<br />

Gruppe Freiwilliger aus allen Gassen und Leistgebieten<br />

– sie arbeiten allesamt unentgelt lich. Die<br />

Veranstaltung ist selbsttragend, die Beiträge werden<br />

ausschliesslich für Drucksachen (Plakate, Broschüren<br />

und Karten) sowie Werbung und<br />

allgemeine Medienarbeit verwendet.<br />

Quer statt längs<br />

Gewohntermassen bewegen wir uns alle von oben<br />

nach unten durch die Altstadt von Bern – wir «rohren»,<br />

wie unsere Eltern sich noch ausgedrückt<br />

haben. Dieses Jahr sind die Besuchenden dazu eingeladen,<br />

die Gassen unterhalb des Zytglogge-Turms<br />

«quer» zu entdecken: Zahlreiche Geschäfte verbinden<br />

die hinteren mit den vorderen Gassen, zahlreiche<br />

Gässchen bieten spannende Einblicke in<br />

Innenhöfe, auf Terrassen und gedeckte Holzlauben.<br />

Aus diesem Grund sind zusätzlich alle Geschäfte<br />

der unteren Altstadt mit Ein- und Ausgang auf<br />

zwei Gassenseiten eingeladen teilzu nehmen. Diese<br />

Querverbindungen werden auf der 1.-Advents karte<br />

in einem Stadtplan speziell bezeichnet.<br />

Die teilnehmenden Betriebe profitieren von folgen<br />

den Leistungen:<br />

– Einladungskarten A5 mit persönlichem<br />

Geschäftseintrag und Plakate A3<br />

– Bannerwerbung in den Leistgebieten<br />

– Werbung in diversen Medien<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

Internet: www.erster-advent-bern.ch<br />

E-Mail: info@erster-advent-bern.ch<br />

Der Anlass findet am Sonntag 1.12. <strong>2013</strong> statt,<br />

Ladenöffnungszeit 11.00 Uhr–17.00Uhr. zVg/ef<br />

Nydegg KiosK uNd<br />

MiNi MarKet reza<br />

Gerechtigkeitsgasse 6<br />

3011 Bern<br />

Tel. + Fax: 031 311 50 90<br />

sieben tage in der woche offen


10 AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Vereinigte Altstadtleiste<br />

Kontaktadresse: Sekretariat VAL, Postfach, 3000 Bern 8<br />

Mathys + Götschmann AG<br />

Licht – Kraft – Telefon<br />

Sommerpause mit …<br />

…super Wetter und einem freudigen Ereignis<br />

Der Sommer <strong>2013</strong> verlief nicht nur meteorologisch,<br />

so wie man sich das vorstellt. Die Vertreter<br />

der VAL erfreuten sich an einem lebendigen<br />

Gassenleben während der heissen Tage. Genau<br />

so, wie man sich das eben vorstellt: Gemütlich,<br />

friedlich, rücksichtsvoll – äbe eifach zfride. Offenbar<br />

war das einigen wieder zu langweilig, so<br />

dass unsere städtische Exekutive ihre Ferien<br />

nicht so geniessen konnte wie wir. Aber lassen<br />

wir das – die Presse muss ja auch etwas zu<br />

schreiben haben.<br />

Wir werden die Leser der Brunnezytig weiterhin<br />

über den Verlauf der Gespräche am runden Tisch<br />

informieren.<br />

Die erfreulichste Meldung dieses Sommers erreichte<br />

uns kurz vor Redaktionsschluss: Stefanie<br />

Anliker, die Präsidentin der Vereinigten Altstadtleiste,<br />

hat einen gesunden Sohn zur Welt gebracht.<br />

Wir gratulieren Stefanie von Herzen zu diesem<br />

freudigen Ereignis und freuen uns auf eine weitere<br />

Belebung der Altstadtgassen!<br />

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Dienstag ab 17 Uhr offen<br />

Mittwoch bis Samstag 10 bis 24 Uhr offen<br />

Die Diskussionen am runden Tisch zum Thema<br />

Nachtleben werden weitergehen; was wir in der<br />

Unteren Altstadt sicher nicht wollen, haben wir zur<br />

Kenntnis genommen. Wir werden uns weiterhin<br />

dafür engagieren, dass die Altstadt für alle offen<br />

ist, die sich hier einigermassen rücksichtsvoll bewegen<br />

und vergnügen wollen.<br />

Viel Glück, Lorenz!<br />

Wir sind<br />

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Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

11<br />

Kesslergass-Gesellschaft Kontaktadr.: Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, PF, 3000 Bern 7<br />

Die Gesellschaft zu Schiffleuten<br />

Seit 1952 gehört das Haus an der Münstergasse 22, das im Gebiet der Kesslergass-Gesellschaft<br />

liegt, der Gesellschaft zu Schiffleuten. Wer sind die Schiffleuten und was ist eine Gesellschaft?<br />

Die Gesellschaft zu Schiffleuten ist eine der dreizehn<br />

Bernischen Zünfte und Gesellschaften. Sie<br />

ist eine, im 14. Jhd. n. Chr, aus den Schiffern und<br />

Fischern entstandene Gesellschaft der Burgergemeinde<br />

Bern. Am 1. Januar <strong>2013</strong> zählte die Gesellschaft<br />

zu Schiffleuten 354 Gesellschaftsangehörige<br />

und ist somit die kleinste Gesellschaft<br />

der Burgergemeinde Bern mit 17’676 Angehörigen.<br />

Die Stubengenoss/-innen treffen sich mindestens<br />

zweimal jährlich zu einer Gemeindeversammlung<br />

in der Gesellschaftsstube. Die Versammlungen<br />

sind öffentlich und werden publiziert.<br />

Die Gesellschaft besass das<br />

Fischereirecht an der Aare<br />

in der Matte. Der gewerbsmässige<br />

Transport von<br />

Waren und Personen auf<br />

dem Wasser, die Flösserei<br />

und der Bau von Schiffen<br />

waren ihre wichtigsten Betätigungsfelder.<br />

Die Aare<br />

war damals ein bedeutender<br />

Handelsweg. Die drei wichtigsten Linien der<br />

Flussschifffahrt waren Bern – Brugg, Brienz –<br />

Bern und Yverdon bzw. Murten – Brugg. Um die<br />

Schifffahrt gegen den Strom möglich zu machen,<br />

standen an Land Schiffszieher im Einsatz. Verschifft<br />

wurden vor allem Wein, Getreide, Salz und<br />

Butter. In der Matte gab es ausser der Ländte eine<br />

Werft. Die Schiffleute waren auch verantwortlich<br />

für den Unterhalt der Aareschwelle. Schiffe und<br />

Flosse durften nur mit Geleit eines hiesigen Schiffmanns<br />

die Schwelle passieren. Legten im zweiten<br />

Halbjahr 1825 in der Matte noch rund 620 Schiffe<br />

aus Thun an – beladen mit 5700 Tonnen Fracht<br />

und 6200 Passagieren – so kam die Flussschifffahrt<br />

im 19. Jahrhundert völlig zum Erliegen.<br />

Schuld daran waren die immer besseren Strassen<br />

und der Bau der Eisenbahnen.<br />

Die Gesellschaft zu Schiffleuten besteht indessen<br />

trotz dem Untergang ihres Gewerbes immer<br />

noch… Fischer, Segler und einen Matrosen gibt es<br />

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heutzutags noch in der Gesellschaft; ansonsten<br />

sind die verschiedensten Berufe vertreten: von A<br />

wie Architekt über Chiropraktiker, Gärtner, Jurist,<br />

Koch, Lehrer, Pfarrer, Optiker, Tänzer bis Z wie<br />

Zahnarzt. Alte Geschlechter waren u.a. Ith, Müller,<br />

Pfander, Schorer, Schumacher, Spätig, Staufer<br />

und Tillier.<br />

Gesellschaften und Zünfte<br />

Die Bezeichnung «Zunft» wird nicht nur in Bern<br />

verwendet sondern unter anderem auch in Zürich,<br />

Basel, Schaffhausen und Luzern. Was die Berner<br />

Gesellschaften und Zünfte jedoch von allen anderen<br />

unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie Körperschaften<br />

des öffentlichen Rechts, also<br />

Gemeinden sind.<br />

Die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft oder Zunft<br />

ist erblich. Neu in das<br />

Gesellschafts- oder<br />

Zunftrecht kann nur aufgenommen<br />

werden, wer<br />

vorher das Burgerrecht<br />

erworben hat. Dennoch<br />

sind die Gesellschaften<br />

und Zünfte nicht der<br />

Burgergemeinde unterstellt.<br />

Dies zeigt sich<br />

auch darin, dass die Gesellschaften<br />

und Zünfte<br />

– wie andere Gemeinden<br />

– unter der Aufsicht des<br />

Regierungsstatthalters<br />

stehen und rechtlich<br />

sowie organisatorisch<br />

den bernischen Gemeinden<br />

gleichgestellt sind.<br />

Ab 1534 war das Burgerrecht<br />

nachweisbar an<br />

das Gesellschaftsrecht<br />

gebunden. Das führte<br />

dazu, dass die Gesellschaften<br />

und Zünfte zunehmend<br />

als unterste Verwaltungseinheiten der<br />

Stadt betrachtet und mit einer Reihe von Verwaltungsaufgaben<br />

im militärischen, finanziellen und<br />

polizeilichen Bereich betraut wurden. Daneben<br />

blieben sie bis zum Ende des Alten Bern beaufsichtigende<br />

und regelnde Vereinigungen des Handwerks.<br />

Für die Integration der Burger in ihr Gemeinwesen<br />

war der gesellige Aspekt, den die Zunft bot,<br />

sehr wichtig. Im Zunfthaus, das meist auch Wirtshaus<br />

war, fanden neben den geschäftlichen Verhandlungen<br />

auch Umtrünke und Festessen statt.<br />

Vormundschaftswesen, Armenfürsorge,<br />

Unterstützung<br />

Den Gesellschaften und Zünften wurden 1676 das<br />

Vormundschaftswesen und die Armenfürsorge für<br />

ihre Angehörigen übertragen. Diese beiden Pflichten<br />

entwickelten sich zu deren heute noch wichtigsten<br />

Aufgabe und liessen diese zu<br />

Heimatgemeinden werden.<br />

Zudem unterstützten sie<br />

die Aus- und Weiterbildung<br />

ihrer Gesellschafter<br />

sowie kulturelle und gemeinnützige<br />

Werke und<br />

Veranstaltungen Dritter.<br />

Text: Andreas Urfer,<br />

Präsident der Gesellschaft<br />

zu Schiffleuten<br />

Quellen:<br />

www.schiffleuten-bern.ch, www.bgbern.ch/gesellschaften-und-zuenfte,<br />

Artikel aus Bärn! Das Berner<br />

Magazin 2010/02:Berner Gesellschaften &<br />

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12 AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Kramgassleist Kontaktadresse: Kramgassleist, Postfach 852, 3000 Bern 8<br />

Wurstels Bewährungsprobe am<br />

La Tavola-Stand<br />

Liebe Tavolanerinnen und Tavolaner<br />

Es tut mir echt leid, dass ich ein so schreibfaules<br />

Würstchen bin und mich erst jetzt bei<br />

Euch melde. Aber ich denke jeden Tag an<br />

Euch und daran, wie schön es dieses Jahr<br />

am Buskers-Festival an Eurem La Tavola<br />

Kramgasse-Stand war. Wir hatten ja vor<br />

lauter Arbeit nicht so viel Zeit zum Reden.<br />

Deshalb möchte ich noch Einiges nachtragen<br />

und ein Geständnis ablegen, das mir noch<br />

schwer auf meiner Wurstelseele liegt.<br />

Zuerst einmal: Es hat mich sehr gerührt,<br />

wie herzlich Ihr mich wieder aufgenommen<br />

habt. Denn als ich nach der Landung auf<br />

dem Münsterplatz aus der Antonov 2 gerutscht<br />

bin, da war mir schon ziemlich blümerant<br />

zu Mute. Nicht nur wegen der<br />

harten Landung auf dem Münsterplatz.<br />

Glücklicherweise ist es nicht bis zu mir<br />

nachhause gedrungen, dass nach der Landung<br />

das Vorderteil der Maschine in einem<br />

Hangar des Flughafens Belp ausgebeult werden<br />

musste. Das hätte wieder eine Aufregung<br />

gegeben...<br />

Doch ich hatte vor allem Angst, dass Ihr<br />

mich nicht mehr wiedererkennt und mich<br />

dann unbesehen auf den Grill zu meinen<br />

armen todgeweihten Kameraden bugsieren<br />

würdet. Was natürlich völliger Unsinn war.<br />

Nach all den vielen Fotos und peniblen Beschreibungen,<br />

die Euch meine Adoptiveltern<br />

Lule und Loli geschickt haben, kennt Ihr<br />

jedes Hautzipfelchen und jede Sommersprosse<br />

von mir wahrscheinlich besser als<br />

ich selbst.<br />

Ich hoffe nur, die vielen Briefe und mails<br />

haben Euch nicht genervt. Aber Ihr müsst<br />

die Beiden verstehen, es war die erste<br />

Reise, die ich ganz alleine machen durfte.<br />

Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was für<br />

ein Kampf das war, bis sie mir endlich die<br />

Erlaubnis gaben, Euch am Stand zu besuchen.<br />

Meine Aufgaben als Standhelfer<br />

Was mich besonders stolz gemacht hat war,<br />

dass Ihr mich ohne grosse Worte sofort als<br />

vollwertige Arbeitskraft akzeptiert habt. Ihr<br />

hattet es ja wieder ziemlich streng am Stand<br />

und wart froh um jede helfende Hand,<br />

damit die zahlreiche Kundschaft speditiv bedient<br />

werden konnte.<br />

Dass Chief Nicola so ausführlich über die<br />

Arbeitsabläufe und die korrekte Einhaltung<br />

der Lebensmittelhygiene referierte, hat mir<br />

die Arbeit natürlich kolossal erleichtert. Von<br />

meinem Platz auf dem Dach des Kühlschranks<br />

hatte ich auch den perfekten<br />

Überblick und konnte Euch deshalb präzise<br />

sagen, was gerade zu tun war.<br />

Ich habe mich sehr gefreut, dass Ihr meine<br />

Arbeit geschätzt und mich unablässig mit<br />

Kartoffeln und leckeren Sossen aus der<br />

Küche des Einstein-Cafès verwöhnt habt.<br />

Taktvollerweise habt Ihr die Würste selbst<br />

gegessen. Denn bei aller Freundschaft: Ich<br />

weiss nicht, ob ich es über mich gebracht<br />

hätte, auch nur eine Wurstscheibe zu kosten.<br />

Leider hat mich am Donnerstag Willys<br />

gegenwärtiger Lieblingsdrink, dieser französische<br />

Apéritif, den man vorsichtshalber<br />

ordentlich mit Tonic verdünnen sollte, im<br />

wahrsten Sinne des Wortes umgehauen. Ich<br />

musste erst einmal eine Runde schlafen.<br />

Wenigstens war es zu<br />

dem Zeitpunkt schon<br />

etwas ruhiger am<br />

Stand geworden.<br />

Aber eigentlich hätte<br />

ich Kurt noch beim<br />

Teller zählen helfen<br />

wollen. Sorry, Kurt!<br />

nicht mehr sagen: Aber der Geräte-Konstrukteur<br />

hätte sich für seine Reckstange<br />

schon ein wenig was Schlaueres einfallen<br />

lassen können. Nicht nur dass mich die silbernen,<br />

spitz zulaufenden Stangen penetrant<br />

an Grillspiesse erinnert haben. Ich<br />

musste auch höllisch aufpassen, dass sich<br />

so ein Teil nicht in meine zarte Pelle bohrt.<br />

Wahrscheinlich kennt der Herr Guixot die<br />

Schweizer Sicherheitsstandards nicht. Da<br />

müsst Ihr ihn warnen. Sonst kriegt er sicher<br />

das nächste Mal Ärger.<br />

Mein Gewissenskonflikt...<br />

Ich war dann noch schön froh, dass ich auf<br />

der runden Rutschbahn noch ein kleines<br />

Sommersonnenschläfchen eingelegt habe. So<br />

war ich topfit am Abend und konnte Euch<br />

vom Ausguck auf dem Kühlschrankdach sicher<br />

durch das Meer der Bestellungen lotsen.<br />

Aber was Ihr nicht wisst, weil ich nicht<br />

den Mut fand, es Euch zu sagen: Ich habe<br />

dabei gleichzeitig meine Guerilla-Befreiungsaktion<br />

geplant.<br />

Als das vielfüssige Gewimmel Eurer Körper<br />

Euch so handicapiert hat, dass Ihr nur noch<br />

auf Zehenspitzen durch den engen Stand<br />

tänzeln konntet, um bestellte Getränke und<br />

Essen an den MithelferInnen vorbei zu balancieren,<br />

da habe ich losgeschlagen. Einer<br />

Handvoll armer Würstchen verhalf ich aus<br />

der Kühlbox zur Freiheit!<br />

Mir war klar, dass bei Eurem gigantischen<br />

Würstchen-Umsatz das Fehlen von ein paar<br />

Wenigen meiner Artgenossen nicht auffallen<br />

würde. Ich setzte zudem darauf, dass ihr erkennen<br />

würdet, dass mein Motiv ein edles<br />

war: Das Mitleid mit meinesgleichen, das<br />

mich im Dauer-Dunst braun brutzelnder<br />

Würstchen übermannt hatte und zum Handeln<br />

zwang. Und es war die Scham, die mir<br />

verbot, Euch später meine Tat zu gestehen.<br />

...und den Undank, den ich dafür erntete<br />

Denn wie bitter wurde ich enttäuscht, als<br />

ich den kleinen Trupp der Befreiten voller<br />

Vorfreude zu meiner verehrten Weissen<br />

Dame führte. Wie sehr hatte ich mich gefreut,<br />

ihr von meiner Heldentat zu berichten.<br />

Kühnheit glaubte ich ihren Augen zu<br />

lesen, wähnte gar meine Seelenverwandte<br />

in ihr zu erblicken. Doch statt meiner hatte<br />

die kuhäugige Schöne unter ihrem Turban<br />

nur Augen für den feisten Schönling, den<br />

ich im Tavola-Stand unter Aufbietung all<br />

meiner Kräfte in letzter Sekunde vor dem<br />

Zermalmtwerden durch einen Männerschuh<br />

der Grösse 56 bewahrt hatte. Dieses – kurz<br />

Am nächsten Morgen<br />

habe ich mich dann<br />

auf den Vita-Parcour<br />

gestürzt, um die<br />

Restmüdigkeit (und<br />

das schlechte Gewissen)<br />

zu vertreiben.<br />

Nach ein paar<br />

Klimmzügen an der<br />

Reckstange ging’s<br />

mir schon besser. Ich<br />

konnte Euch das in<br />

der freitäglichen<br />

Hektik am Stand


Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

13<br />

zuvor noch angstwimmernde – Würstchen<br />

flirtete vor meinen Augen auch noch ungeniert<br />

zurück!<br />

In dieser Nacht schlief ich schlecht. Ich<br />

träumte von der koketten Weissen Dame und<br />

dass ich unter ihrem beifälligen Nicken den<br />

Schönling ordentlich verhauen habe. Aber<br />

auch meine erste unerfüllte Berner Buskers-<br />

Liebe geisterte durch meinen Traum, Madame<br />

Morla, die Wahrsagerin, deren<br />

filigrane Züge in ihrer zarten, mädchenhaften<br />

Blässe noch immer mein Herz anrühren.<br />

Und ohne deren Rat damals meine Flucht<br />

vom Grill des La Tavola-Standes schnell ein<br />

unrühmliches Ende gefunden hätte. „Mach<br />

weiter...“ hatte sie mir zugeraunt, ehe sie ihr<br />

Fensterchen wieder schloss.<br />

Schwer wie Blei wogen Körper, Geist und<br />

Herz noch am nächsten Morgen. In diesem<br />

Moment tiefer Tristesse hörte ich ein<br />

Hupen, dem röchelndes Motorengestotter<br />

folgte. Das kam mir bekannt vor. Die Erinnerung<br />

trog nicht: Das mobile Marzili kündigte<br />

seine Vorbeifahrt an. Ich gab mir einen<br />

Ruck, sprang über den Beckenrand ins Wasser<br />

und crawlte mir Runde um Runde den<br />

Herzschmerz weg. Eines muss ich Euch jetzt<br />

aber doch fragen: Wieso sagt Ihr immer, das<br />

Aarewasser sei so kalt? Im mobilen Marzili<br />

war es mindestens 30 Grad warm. Ein richtiger<br />

Seelentröster. Sehr zu empfehlen!<br />

So, jetzt habe ich doch noch reinen Tisch gemacht.<br />

Jetzt ist mir wieder wohler. Mir<br />

bleibt nur noch zu schreiben, wie schön es<br />

wieder bei Euch war. So eine tolle Stimmung.<br />

Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse<br />

wegen der befreiten Würste. Ich lege Euch<br />

nächstes Mal das Geld dafür in die Kasse,<br />

damit ihr schon einen ordentlichen Stock<br />

zum Anfangen in der Kasse habt. Versprochen!<br />

Und dann tanzen wir wieder, bis ich<br />

Muskelkater kriege.<br />

Bis bald!<br />

Euer Wurstel<br />

Anmerkung des Vorstands des Kramgassleists:<br />

Wir danken Wurstel für seine umsichtige Navigation<br />

der HelferInnen an unserem La Tavola-Stand.<br />

Sein Wirken hat massgeblich dazu beigetragen,<br />

dass die Arbeitsabläufe auch bei grösstem Andrang<br />

nicht zusammenbrachen.<br />

Unser Dank gilt aber natürlich ebenso sehr all den<br />

anderen freiwilligen Helferinnen und Helfern<br />

sowie der Crew des Einstein-Cafès für ihren enormen<br />

Einsatz. Ihr alle seid wieder einmal über Euch<br />

hinausgewachsen!<br />

An dieser Stelle nur so viel: Mit dem Verkaufserlös<br />

ist der diesjährige weihnächtliche Brunnenschmuck<br />

gesichert! Und das HelferInnen-Dankes-<br />

Essen auch. Wir freuen uns schon jetzt darauf!<br />

Im Namen des Leist-Vorstands:<br />

Nicola Schneller, Stand-Chief und Präsident.<br />

PS: Wurstel, natürlich verstehen wir Dein Würstchen-Problem<br />

und sind Dir überhaupt nicht böse<br />

wegen Deiner «Guerilla-Befreiungsaktion». Auch<br />

wenn das bei uns schon ein eher unübliches Vorgehen<br />

ist. Mach Dir also keine Sorgen mehr! Und<br />

komm bald wieder! Nur eines müssen wir Dir jetzt<br />

schon sagen: Tofu-Bratwürste bleiben für uns tabu!<br />

Illustration: Cornelia Koch<br />

Text: babü


14 A N G E B O T E<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

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Daniel Gerber<br />

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Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

15<br />

Guter Kaffee und gutes Bier in<br />

guter Nachbarschaft<br />

Seit Mai weht wieder ein neuer Wind in der Berner Kellerkulturszene – mit der Cafe- Musik-<br />

Bar Marta ist eine weitere Oase in der unteren Altstadt aufgegangen. Bei sommerlichen Temperaturen<br />

locken die auffällig blauen Holzstühle im Landhausstil an der Kramgasse 8 zum<br />

Innehalten ein.<br />

Das Innere wirkt freundlich und heimelig mit<br />

Holzmobiliar und Schottenkarokissen auf den<br />

Bänken und Stühlen. Das Konzept des Interieurs<br />

ist ein Teil des ganzen Marta: regionale Bodenständigkeit<br />

mit einem Hauch britischer Pubkultur.<br />

«Unser Schwerpunkt liegt auf regionalen und<br />

schweizerischen Produkten, wenn möglich unter<br />

Berücksichtigung von Lieferanten der Altstadt»,<br />

erklärt Mitinhaber Adrian Marthaler. Der Kaffee<br />

komme aus einem Betrieb im Emmental, welcher<br />

Kaffee aus fairem und biologischem Anbau liefere.<br />

Das Aarebier kommt aus dem Seeland. Gewisse<br />

Kompromisse zum regionalen Konzept werden<br />

beim Wein gemacht. Und bei dem sich als roter<br />

Faden durchziehenden britischen Element: englisches<br />

Bier und schottischer Whiskey. Auf der Häppchenkarte<br />

finden sich dann auch wieder Regionales<br />

und Britisches. So werden beispielsweise selbstgemachte<br />

süsse und salzige Scones angeboten.<br />

Neu in der Kramgasse<br />

«Der Wykeller»<br />

In alten Zeiten hiess es von Bern «Venedig steht<br />

auf Wasser – Bern steht auf Wein» – in Anspielung<br />

auf die vielen Weinkeller in der Altstadt. Wehmütige<br />

Gedanken kommen beim Gedanken an diese<br />

belebten Keller auf. Das Kellerlokalsterben schien<br />

lange eine unumkehrbare Entscheidung zu sein.<br />

Und doch kommt langsam wieder Leben in die<br />

Keller zurück. Das jüngste Kind der neubelebten<br />

Keller ist der Wykeller an der Kramgasse 19a unter<br />

der Leitung von Manuel Vatter und Marc Hagmann,<br />

in welchem regelmässig Weindegustationen<br />

stattfinden.<br />

Ein ausführlicherer Bericht wird in der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> folgen.<br />

rlu<br />

Neben den kulinarischen Köstlichkeiten ist die<br />

musikalische Unterhaltung das zweite Standbein<br />

der Cafe-Musik-Bar. Zweimal pro Monat findet<br />

ein Konzert statt. «Unter der Woche», wie Adrian<br />

Marthaler präzisiert. Zudem legt monatlich ein DJ<br />

im Marta Platten auf. Und als spielerisches britisches<br />

Element wird regelmässig ein Pub-Quiz<br />

durchgeführt, bei welchem sich Besucher gegeneinander<br />

messen und ihr Wissen unter Beweis stellen<br />

können.<br />

Nostalgie kommt nicht nur beim Anblick des Kellerinterieurs<br />

auf sondern auch bei dem Blick zurück<br />

in Zeiten als Mani Matter durch Berns Keller<br />

zog. Marthaler will an diese Vergangenheit anknüpfen<br />

und diese mit neuem Leben füllen. «Ich<br />

kenne die Kellerkulturszene der Sechzigerjahre<br />

leider nicht aus persönlicher Erfahrung», so Adrian<br />

Marthaler, «aber mit unserer Cafe-Musik-Bar wollen<br />

wir an diese Tradition wieder anknüpfen und<br />

sie wieder aufleben lassen.»<br />

Diese Tradition beinhaltet unter anderem auch die<br />

Einbettung in die Nachbarschaft und das Leben in<br />

Der Keller verspricht gemütliche Stunden in entspannter<br />

Atmosphäre<br />

der Altstadt. Wichtig ist daher dem Marta-Team –<br />

Stefan Bösiger, Ursina Bentele, Eva Grädel und<br />

Adrian Marthaler – die guten Kontakte mit der<br />

Nachbarschaft. «Nachdem es geklappt hat, unseren<br />

Traum einer Bar hier in der Altstadt zu realisieren,<br />

liegt es uns am Herzen, mit den Nachbarn<br />

um unsere Bar und in der Kramgasse ein gutes<br />

Verhältnis zu haben.»<br />

rlu<br />

P.S. Auf der Karte findet man auch Pimm’s. Gemäss<br />

gut informierten Kreisen aus Bern Ost<br />

(sprich Zürich) das Trendgetränk der Saison.<br />

Neu zusammen mit der Kornhaus apotheke.<br />

gesundheit durch Vertrauen!<br />

Herr a. Chariatte, Frau e. engel und das<br />

gesamte team freuen sich auf ihren Besuch!<br />

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16 AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Leist der Untern Stadt Kontaktadresse: Postfach 570, 3000 Bern 8<br />

Rückblick auf Aktivitäten im LUS-Gebiet<br />

Führung durch das ehemalige<br />

Betten-Haus Utiger<br />

Der LUS ermöglichte am 20. Juni <strong>2013</strong> der Öffentlichkeit<br />

einen geführten Rundgang durch das<br />

ganze Utiger-Haus. Der Umbau des von der Gebäudeversicherung<br />

Bern (GVB) 2012 erworbenen<br />

Hauses Ecke Kreuzgasse/Junkerngasse aus der<br />

Zeit um 1450 (Zunfthaus zum Narren) / 1693<br />

(Weinhandlung von Tavel) / 1837 (Wohn-und Geschäftshaus<br />

Peter Heynens) dauert bereits ein Jahr<br />

und brachte bauliche Überraschungen zutage, welche<br />

nicht nur für die Berner Zunftgeschichte von<br />

Bedeutung sind. Die BZ und die Brunnezytig berichteten.<br />

www.junkerngasse.ch<br />

ZB<br />

Zytglogge-Führung für die LUS-<br />

Mitglieder<br />

Als Wahrzeichen am Eingang zur unteren Altstadt<br />

lockt der Zytglogge nicht nur täglich Touristentrauben<br />

vor seine «lebendige» Fassade – (ich<br />

zählte zur vollen Stunde insgesamt 18 bewegliche<br />

Teile!), – auch wir Anwohner begreifen bei jedem<br />

erneuten Besuch etwas mehr von diesem technischen<br />

Meisterwerk des deutschen Büchsenmachers<br />

Kasper Bruner von 1530. Seither läuft und<br />

läuft das Werk mit einer Genauigkeit von plusminus<br />

15 Sekunden pro Woche. Dies und viele andere<br />

Geschichten rund um den Turm vermittelte<br />

Peter Häusermann den Leist-Mitgliedern am 26.<br />

Juni <strong>2013</strong> mit viel Wissen und einer ansteckenden<br />

Leidenschaft. www.zytgloggeturm.be ZB<br />

Fast mannshohe Steingewichte ziehen in einem<br />

Schacht von 18 m Höhe am Räderwerk und halten<br />

die Zeit über hölzerne Umlaufrollen am laufen<br />

Noch hängt das Schild «Möbel und Betten». Die<br />

Leistmitglieder, unter ihnen auch die ehemaligen<br />

Besitzer des Utiger-Hauses, lassen sich von Architekt<br />

und Restaurator über die Baugeschichte<br />

und die Zukunftspläne des Hauses informieren<br />

Buskers<br />

Der LUS betrieb vom 8. bis 10. August, zusammen<br />

mit seinem legendären «Reiskoch» Hans<br />

Gurtner, wieder einen Stand vor dem Erlacherhof.<br />

Ein ganz grosses DANKESCHÖN allen Freiwilligen!!<br />

ZB<br />

Das Klingelsystem im Eingangsbereich – davon<br />

gibt es noch ein paar in der unteren Altstadt<br />

Diese riesigen Räumlichkeiten der ehemaligen Repräsentier-Wohnungen<br />

legen nahe, daraus in<br />

jedem Stockwerk zwei Wohnungen zu machen<br />

Passen Sie auf, gleich beginnt’s! Man muss schon<br />

genau hinschauen, um während des Stundenschlags<br />

alle Figurenbewegungen am Zytglogge<br />

mitzubekommen<br />

Der Hahn, Symbol der Wachsamkeit, kräht seit<br />

1530 sieben Mal pro Stunde – der Blasebalg<br />

macht’s möglich; und der «Sieben-Bärenkranz»<br />

dreht als Stadtwache seine Runde…<br />

Leistagenda<br />

• Delegiertenversammlung in der Spysi<br />

17. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

• DEO – Das Einmalige Objekt<br />

25.–27. Oktober <strong>2013</strong><br />

• Neuzuzüger-Anlass<br />

26. Oktober <strong>2013</strong><br />

• Zibelemärit<br />

25. November <strong>2013</strong><br />

Mail-Newsletter:<br />

Alle Leistmitglieder erhalten laufend detaillierte<br />

Informationen über sämtliche Events in<br />

ihrem Gebiet (weisse Strassenschilder) Leistpost@gmail.com<br />

Leistbriefkasten: Gerechtigkeitsgasse<br />

73 / Schaukasten: Spysigässli<br />

Wir haben Ihre E-Mail-Adresse noch nicht?<br />

Melden Sie sich, damit wir sie künftig informieren<br />

können!


Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

17<br />

Heimatgefühle – «mein»<br />

Rathausplatz, «mein» Café<br />

Durch die Fenster meiner Wohnung an der oberen<br />

<strong>Postgasse</strong> nehme ich ziemlich direkt und deutlich<br />

am Leben auf dem Rathausplatz teil. Heimattöne:<br />

Werktäglich der morgendliche Güselwagen, am<br />

späten Vormittag das Stimmen-Gesumme der pausierenden<br />

bsd-Schüler von gegenüber, von wo neuerdings<br />

auch Baugeräusche die Arbeitszeiten<br />

deutlich machen, und tagsüber die normalen Passanten-<br />

und Touristengespräche, klar unterschieden<br />

von der eingeübten «gehobenen» Sprache der diversen<br />

Stadtführer. Des Nachts verlaufen sich<br />

manchmal auch mehr oder weniger angetrunkene<br />

Heimkehrer in «mein Revier» und plagieren laut<br />

vor und mit ihren Kumpanen (so weit, so gut….).<br />

Und all die Konzerte des Beejazz, der Buskers und<br />

der Guggenmusiken werden mir als «Hauskonzerte»<br />

direkt und live in die Wohnung übertragen!<br />

Für die einen mag das schlichtweg Lärm sein, für<br />

mich ist es das pralle Leben, für das ich schliesslich<br />

mitten in die Stadt gezogen bin. Heimatgefühle.<br />

Der Rathausplatz ist für mich eine kleine Stadt-Oase<br />

direkt vor der Haustüre. Wenn ich den Kopf vom<br />

Schreiben wieder etwas frei bekommen muss, verlasse<br />

ich kurz meine vier Wände und schlürfe hier<br />

einen Cappucino. Und wenn der Wirt, sich gerade<br />

selbst um seine Gäste kümmert, erhalte ich gratis<br />

ein paar persönliche Worte dazu, die mehr sind, als<br />

nur ein förmliches «Grüessech». Hasan Türksoy-<br />

Kurt, spricht – anders als ich mit meinen nicht zu<br />

verleugnenden Innerschweizer Wurzeln, – ein<br />

astreines Berndeutsch, und das seitdem er sein<br />

neues Schweizer-Leben<br />

1979 in Bern als Zweitklässler<br />

begonnen hatte.<br />

Nach einer Spenglerlehre<br />

und vierjähriger Arbeit<br />

im Beruf entdeckte er<br />

1988 beim «Neben-jobben»<br />

seine Leidenschaft<br />

für die Gastronomie, absolvierte<br />

1996 die kantonale<br />

Wirteschule, wurde<br />

2000 Betriebsleiter und<br />

ist heute Meisterwirt mit<br />

eigenen Lehrlingen.<br />

Hasan Türksoy, der seit<br />

2003 in der «Krone» wirtete,<br />

erhielt eines Tages<br />

einen Anruf der<br />

«Odeon»-Besitzerin Esther Stebler, ob er nicht Lust<br />

habe, ihr Nachfolger des 2001 von der Gerechtigkeitsgasse<br />

zum Rathausplatz durchgehend gemachten<br />

Restaurants zu werden, das nun «Café und<br />

Restaurant Rathaus» hiess. Er hatte Lust, und führt<br />

nun seit 2012 das Lokal mit viel Charme. Liebevoll<br />

nennt er seinen Betrieb «Das andere Rathaus – nicht<br />

nur für Politiker».<br />

Für den Gast Ferienstimmung zu kreieren ist meist harte Knochenarbeit:<br />

Ein Teil der Rathaus Café Crew: Hasan Türksoy-Kurt mit Sermin und Gül<br />

Hier, im Reich von Hasan Türksoy-Kurt auf dem<br />

Rathausplatz, könnte ich mir vorstellen, auch länger<br />

sitzend zu lesen oder zu schreiben, also einfach<br />

ein bisschen «nach draussen verlängert» zu wohnen.<br />

Da ich jedoch keine Beizengängerin bin, werfen<br />

wir uns meist nur ein freundliches Hallo im<br />

Vorübergehn zu, wenn ich mich durch seine im letzten<br />

Jahr erneuerte gemütliche Aussenbestuhlung<br />

vorbei an schachspielenden Grossräten in Richtung<br />

Stadt «schlängle». Seit einiger Zeit ergänzen ein<br />

paar zweiplätzige Strandkörbe das Mobiliar an der<br />

Hinterfront, welche den Ausblick auf die neugotische<br />

Touristenkulisse mit Rathaus und Kirche St.<br />

Peter und Paul quasi aus dem Séparée geniessen lassen.<br />

Und wer nicht wie ich die Möglichkeit hat, die<br />

sommerlichen Events vom Platz aus direkt in der<br />

Wohnung zu «empfangen», der sitzt hier im Restaurant<br />

in der ersten Reihe. Auch wenn Sie «etwas<br />

Kleines» essen wollen, sind sie hier richtig. Hasan<br />

Türksoy kochte mir einmal extra einen Teller Bärlauchgnocchi,<br />

obwohl diese bereits nicht mehr auf<br />

der Speisekarte zu finden waren. Offensichtlich<br />

habe ich sehr erfolgreich gejammert, wie köstlich<br />

mir die vorherigen gemundet hatten. Auch das wird<br />

zum Heimatgefühl: wahrgenommen zu werden als<br />

Person, als Nachbarin als Mitbewohnerin der Altstadt.<br />

ZB<br />

Seitdem Hasan Türksoy-Kurt das Café Rathaus<br />

betreibt, ist es auch abends offen. Da in der letzten<br />

Brunnezytig versehentlich zwei unterschiedliche<br />

Öffnungszeiten publiziert wurden,<br />

möchten wir dies hier schleunigst richtigstellen:<br />

Morgenstimmung mit Stammgästen auf dem Rathausplatz.<br />

Noch «fehlen» die Touristengrüppchen<br />

und das Klicken der Fotoapparate…<br />

und mit ihm die Rote Zora, Eugen, Frau Holle,<br />

Tom Sawyer, Heidi, Robinson Crusoe, Hänsel,<br />

Gretel, Emil und die Detektive und und und…<br />

Der Chinderbuechlade an der Gerechtigkeitsgasse<br />

wird 40 Jahre jung und feiert ab dem 1. <strong>September</strong><br />

sein langjähriges Bestehen mit einem mehrtägigen<br />

Fest. An sechs Tagen wird im Geschäft selbst und<br />

im Theater vis-à-vis gespielt, gelesen, geschrieben<br />

und diskutiert.<br />

Am Schlussfest am 14. <strong>September</strong> kann «wer ist<br />

wer» gerätselt werden, denn alle Besucher werden<br />

gebeten, als eine Kinderbuchfigur verkleidet zu erscheinen.<br />

Und am Abend lesen zahlreich anwesende<br />

Promis aus ihren Lieblingskinderbüchern<br />

vor.<br />

ZB<br />

www.chinderbuechlade.ch/Rund-ums-Fest<br />

Kreativer Miteinbezug der Umgebung: Der Vennerbrunnen<br />

hält die Cüpli kühl<br />

Der Chinderbuechlade feiert<br />

Jubiläumsfest verpasst?<br />

Wie wär’s also damit:<br />

– Sie lieben Bilderbücher, Kinderbücher oder<br />

anderes auserlesenes Literarisches?<br />

– Sie wollten sich schon immer mal für ein paar<br />

Stunden im CHINDERBUECHLADE einschliessen<br />

lassen?<br />

– Ungestört schmökern und die Zeit vergessen?<br />

– Sie suchen eine verlockende Idee für Ihren<br />

Geburtstag, Betriebsevent oder sonstigen Anlass?<br />

Wir machen es möglich. Sie melden sich an und<br />

wir stellen Ihnen einen kleinen Gaumenschmaus<br />

und Getränke zur Verfügung. Und natürlich<br />

die ganze Buchhandlung.<br />

Anmeldung auf www.chinderbuechlade.ch/<br />

Events (Sie erhalten eine Reservationsbestätigung).<br />

Kosten: Fr. 28.– / Person<br />

Gerechtigkeitsgasse 78<br />

3011 Bern<br />

Telefon 031 311 53 41<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Mittwoch 8.00 bis 19.00 Uhr<br />

Donnerstag und Freitag 8.00 bis 23.30 Uhr<br />

Samstag 9.00 bis 23.30 Uhr<br />

Sonntag Ruhetag<br />

Was Sie sonst noch über uns wissen sollten:<br />

- Jasser willkommen<br />

- Regelmässiger Stammtisch möglich<br />

- Fondue über das ganze Jahr<br />

Malerei Gipserei<br />

René Kistler<br />

3006 Bern<br />

3047 Bremgarten Galgenfeldweg 1<br />

Hohstalenweg 5 Tel. 031 381 64 85<br />

Tel. 031 301 68 79 Fax 031 381 64 09


18 AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Matte-Leist<br />

Postfach 29, 3000 Bern 13 / www.matte-leist.ch / matteleist.info@gmail.com<br />

Platzmangel im Schulhaus Matte<br />

Der Matte-Leist<br />

übernimmt die<br />

Litfasssäule<br />

Seit den 1930er Jahren steht im öffentlichen Strassenraum<br />

der Schifflaube westlich des Gebäudes<br />

Schifflaube 3 in Bern eine Litfasssäule. Die denkmalgeschützte<br />

Litfasssäule wurde in früheren Jahren<br />

für die kommerzielle Plakatierung und als<br />

Telefonkabine genutzt.<br />

Für Aufsehen sorgte die «Kunst-Guerilla der<br />

Matte», als sie im Sommer 2010 einen obskuren<br />

Altar einrichteten. Die damalige Besitzerin APG<br />

(Allgemeine Plakatgesellschaft) liess die Säule<br />

mehrmals verriegeln, während die Kunst-Guerilla<br />

die Kabine immer wieder aufbrach, um sie mit<br />

ihren Installationen zu schmücken.<br />

Ein richtiges Quartier zeichnet sich aus durch<br />

einen veritablen Beck, ein Lädeli, eine Beiz,<br />

einen Coiffeur – und ganz wichtig: eine Schule.<br />

Einen Beck gibt es bei uns zwar schon lange nicht<br />

mehr, dafür gibt’s im Mattelädeli ausgezeichnetes<br />

Brot vom Beck zu kaufen. Und über Haarschneidereien<br />

und Restaurants verfügen wir in der<br />

Matte seltsamerweise gleich in bemerkenswerter<br />

Überdurchschnittlichkeit.<br />

Und was ist mit der Schule? Kaum zu glauben:<br />

Die Matte beherbergt gleich zwei Schulhäuser,<br />

nämlich das grosse und das kleine. Dass ein Teil<br />

der Matte- Kinder seit Beginn dieses Schuljahres<br />

trotzdem bereits als Vierteler den langen und steilen<br />

Weg ins Bitzius unter die Füsse nehmen muss,<br />

ist ein Novum. Was ist geschehen?<br />

Der Grund für die unfreiwillige Wanderbewegung<br />

liegt in den zurückliegenden Jahrzehnten.<br />

Damals schrumpften die Klassengrössen von Jahr<br />

zu Jahr und die Stadt Bern begann aus wirtschaftlichen<br />

Überlegungen, das grosse Schulhaus<br />

an die kantonale Sprachheilschule zu vermieten.<br />

Heute platzen unser Quartier und die Schule wunderbarerweise<br />

vor lauter Nachwuchs aus allen<br />

Nähten, und auf einmal fehlen die Schulzimmer<br />

für die stetig wachsenden Klassen. Eine der Folgen<br />

ist, dass Leonie und ihre Klassenkamerädli<br />

von der vierten Klasse frühmorgens Richtung<br />

Bitzius pilgern, da das kleine Schulhaus nur noch<br />

für Kinder bis zur dritten Klasse genug Platz bietet.<br />

Doch bald soll sich das wieder ändern. Ab 2016,<br />

so wird gemunkelt, soll in der Matte das Primarschulstudium<br />

bis zur 6. Klasse möglich sein. Eine<br />

feine Sache!<br />

BR<br />

Der Matte-Leist freut sich, dass er eine Sondernutzungskonzession<br />

für die Nutzung und den Betrieb<br />

der Litfasssäule im Berner Mattequartier von<br />

der Stadt Bern erhält. Einerseits verzichtet die<br />

Stadt Bern auf die Erhebung von Nutzungsgebühren.<br />

Andererseits ist der Matte-Leist für den baulichen<br />

und betrieblichen Unterhalt der Litfasssäule<br />

verantwortlich.<br />

Es bestehen verschiedene konkrete Ideen und<br />

spannende Projekte unterschiedlicher Art, wie die<br />

Litfasssäule wieder zum Leben erweckt werden<br />

soll. Der Matte-Leist wird voraussichtlich Ende<br />

Herbst <strong>2013</strong> zu einer Medienkonferenz einladen,<br />

wenn der Schleier gelüftet werden kann.<br />

Gekürzte Medienmitteilung der Stadt Bern<br />

PETER AMMANNAG<br />

SPENGLEREI &<br />

SANITAR<br />

Wasserwerkgasse 12/14, 3000 Bern 13<br />

Tel. 031 311 04 93, Fax 031 311 57 66<br />

Berns<br />

pfiffiger Kinderladen<br />

SUN KID<br />

Mühlenplatz 6+8<br />

3011 Bern Matte<br />

Tel. + Fax 031 311 15 08<br />

Natel 079 208 31 11<br />

Claudia Mätzler 079 215 41 61<br />

www.sunkid.ch


Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

19<br />

Matteänglisch – Ein Crashkurs<br />

auf Twitter<br />

Ist es möglich, jemandem Matteänglisch übers Internet<br />

beizubringen? Und dies in kleinen Häppchen<br />

von 140 Zeichen? Ich habe den Versuch<br />

gewagt und im vergangenen Juli auf Twitter einen<br />

Kurs in Matteänglisch angeboten. Während einer<br />

Woche habe ich in 18 Lektionen à 140 Zeichen (=<br />

ein Tweet) erklärt, wie Matteänglisch funktioniert.<br />

Rückfragen konnten per Tweet gestellt werden.<br />

Das Interesse war tatsächlich gross: Rund 300<br />

Leute aus der ganzen Schweiz haben mitgemacht.<br />

Den Wettbewerb, den es zum Schluss des Kurses<br />

gab, hat dann aber doch ein Stadtberner Lokaljournalist<br />

gewonnen. Im Vorfeld beste Werbung<br />

für den Matteänglisch-Kurs hat übrigens «Blick<br />

am Abend» gemacht. Ein Bericht über den Kurs<br />

wurde mit dem Titel «Nach 600 Jahren dekodiert<br />

– Twitter entschlüsselt Schweizer Geheimsprache»<br />

angepriesen.<br />

Selber gluschtig geworden?<br />

Nachzulesen gibt es den ganzen Kurs (inklusive<br />

Rückfragen, Kommentare und Wettbewerb) auf<br />

http://twitter.com/Matte_Bern.<br />

Hier die einzelnen Lektionen:<br />

Lektion 1: Matteänglisch ist eine Geheimsprache,<br />

Buchstaben werden gemäss Code umplatziert und<br />

ergänzt. Ausgangssprache ist Matteberndeutsch.<br />

Lektion 2: Matteberndeutsch unterscheidet sich<br />

vor allem durch besondere Ausdrücke vom Berndeutschen.<br />

Auch wird rigoros abgekürzt.<br />

Lektion 3: Matteberndeutsch: Matte=Mättu,<br />

Aare=Äru, Andreas=Resu, Brot=Lehm, Stück=<br />

Ligu, Schule=Tschaagge, Stadt=Schtibere,<br />

Mann=Hächu, …<br />

Lektion 4: Der Code: Buchstaben bis und mit erstem<br />

Vokal abschneiden und hinten anhängen.<br />

Vokal streichen. Vorne ein i setzen, hinten ein e.<br />

Lektion 5: Mättu >> ttumä >> ttum >> Ittum >><br />

Ittume. Auf Matteänglisch heisst Matte also Ittume.<br />

Lektion 6: Repetition der Codierung: Bärn >><br />

rnbä >> rnb >> Irnb >> Irnbe. Auf Matteänglisch<br />

heisst Bern also Irnbe.<br />

Lektion 7: Zusammengesetzte Wörter werden getrennt<br />

codiert: Matteänglisch >> Ittume-Inglische,<br />

Ghüdersack >> Iderghe-Ickse.<br />

Lektion 8: Übersetze Mann, Schlüssel und Bärengraben<br />

auf Matteänglisch.<br />

Lektion 9: Lösung: Ichuhe (von Hächu), Issuschle,<br />

Irebe-Ibegre. War alles richtig?<br />

Lektion 10: Weitere Ausdrücke auf Matteberndeutsch:<br />

ja=ieu, nein=nobis, gib mir=tunz-mer,<br />

Mädchen=Modi, junge Frau=Moosseli,<br />

Geld=Chlüder.<br />

Lektion 11: Vorsilben werden getrennt codiert:<br />

vergessen = irve-issege, davonrennen= ibe-isehe<br />

(von abhase) oder ibe-ichlete (von abtechle).<br />

Lektion 12: Pronomen und Artikel auf Matteänglisch:<br />

ich=ie, du=ide, sie=ise, er=ire, der=idre,<br />

die=ide, das=isde, Achtung: ein=e.<br />

Lektion 13: Übersetze auf Matteänglisch: Andreas,<br />

kommst du in die Stadt?<br />

Lektion 14: Lösung: Isure, inschche ide Ibereschte?<br />

Lektion 15: Matteänglisch ist eine der seltenen<br />

Sprachen, die man schneller gut sprechen als gut<br />

verstehen kann ;-).<br />

Lektion 16: Präpositionen auf Matteänglisch:<br />

im=ime, aus=ise (von us), von=ive (von vo).<br />

Kurze Wörter können auch uncodiert bleiben.<br />

Lektion 17: Zum Schluss ein Klassiker. Übersetze<br />

auf Matteänglisch: Gib mir ein Stück Brot.<br />

Lektion 18: Lösung: Inzte-irme e Igule Ihmle.<br />

Alles klar?<br />

Alexandra Flury<br />

Z A C<br />

EINRAHMUNGEN VERGOLDUNGEN<br />

Anfertigung von Gold, Eisen, Holz- und<br />

Alurahmen sowie Plexikasten nach Mass.<br />

Marc Bigler <strong>Postgasse</strong> 18 3011 Bern Tel./Fax 031 311 03 26<br />

Mobile: 079 6307121 mb.zac@bluewin.ch www.marcbigler.com


20 AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Rathausgass-Brunngass-Leist Kontakt: Edi Franz, Postfach 405, 3000 Bern 7<br />

Rathausgass- Brunngass- Leist<br />

Brunnehöflifest<br />

<strong>2013</strong><br />

Am 12. Juni – bei schönstem<br />

Wetter und bester Laune – geng<br />

wie geng!<br />

Ein herzliches Dankeschön<br />

allen Besuchern für ihre<br />

Grosszügigkeit, dem<br />

OK-Team für seinen Einsatz<br />

und natürlich den Sponsoren<br />

Hotel Schlüssel, Metzgerei Grunder,<br />

Restaurant Zimmermania, Chäshütte<br />

Heugel, Bäckerei Bread à porter<br />

und den vielen Anwohnerinnen und<br />

Anwohnern für die Naturalgaben.<br />

Der schöne Gewinn fliesst in die<br />

Dach-Sanierung unseres<br />

Leist-Materialschopfs. ef


Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

21<br />

Ein Mittagslunch bei Bonbec, der neuen Bistro-Bar an der Rathausgasse 18<br />

First Class in der Rathausgasse<br />

zu Easyjetpreisen<br />

Was soll man schon über eine Bistro-Bar schreiben? Wenn man über eine Buchhandlung<br />

schreibt, schaut man sich die Bücher an. Wenn man über einen Schuhladen schreibt, die<br />

Schuhe. Wenn man eine Modeboutique besucht, begutachtet man die Kleider. Doch wie beschreibt<br />

man ein Restaurant? Geht’s allenfalls um die Gäste? Nein, das ist aufdringlich. Die<br />

Einrichtung? Nein, die ist Geschmacksache. Es ist die Karte. Die Menukarte, die Bibel jedes Restaurants.<br />

Die Karte von Bonbec sieht mit Ausnahme des<br />

Logos eigentlich ganz gewöhnlich aus. Das Format<br />

allerdings ist etwas ungewöhnlich, langgestreckt<br />

und grossgewachsen, so dass man die<br />

ganze Fülle von Essideen darin ausschütten kann.<br />

Sie ist ein Triptychon, wie ein mittelalterliches<br />

Altarbild, allerdings nicht gefüllt mit den Leiden<br />

Christi, sondern den Genüssen und Schlemmereien<br />

von Dionysos.<br />

Hier gibt es keine Blut- und Leberwürste, sondern<br />

dünne, indische Fladenbrote mit hausgemachter,<br />

würzigfrischer Füllung aus Kartoffeln, roten Linsen,<br />

Gartenerbsen, frischen Zwiebeln und Tomaten,<br />

gebratenen Auberginen und Eisbergsalat.<br />

In dieser Karte gibt es keine Schweinefüsschen mit<br />

Härdöpfustock und Öpfumues, sondern so etwas<br />

Leichtstoffliches, wie ayurvedisches Curry mit<br />

Poulet, Zuchinistreifen und Kokosmilch. Zum<br />

Frühstück kein Bauernbrot mit Bergkäse und<br />

Anke, sondern hausgemachtes englische Teegebäck,<br />

Scones mit Crème Gruyere und Erdbeerconfiture.<br />

So poetisch kann eine Karte sein. Hier gibst nichts<br />

aus Grosis Chuchichäschtli, aus der buttertriefenden<br />

Bratpfanne mit einem Kalorienquotienten für<br />

englische Hafenarbeiter, sondern eine Wundertüte<br />

wohlklingender indischer Gottheiten wie Govinda’s<br />

Dream, Shiva’s Secret, Lakschmi’s delight.<br />

oder Ganesha’s Gift. Diese Karte ist ein wahrer<br />

Tempel der Götter des Genusses.<br />

Kürzlich über Mittag, am vergangenen Donnerstag,<br />

den 22. August, bei strahlendem Sonnenschein<br />

und verträglichen kanarischen Termperaturen von<br />

25 Grad Celsius sitze ich unter den Bonbec-Lauben.<br />

Die letzten Sonnenstrahlen lugen gerade noch<br />

knapp über die Dächer der gegenüberliegenden<br />

Strassenseite. Ein Essensgutschein<br />

von Bonbec Formule<br />

Midi «12 statt 18 Franken» beflügelt<br />

mich.<br />

Viel habe ich für diesen Preis<br />

nicht erwartet. Ein Pappkarton<br />

vielleicht, mit verkochter Tiefkühlkost,<br />

M-Budget Pasta mit<br />

Knorrs Fertigsauce, hingepfeffert<br />

von einem schlechtgelaunten<br />

Pariser Trinkgeldjäger.<br />

Doch weit gefehlt. Anna-Lena,<br />

einer der vielen strahlenden<br />

Sterne von Bonbec gibt mir<br />

das Tischchen dort, wo gerade<br />

noch die letzten wärmenden<br />

Sonnenstrahlen einfallen. Sie<br />

serviert mir in einer hauchdünnen<br />

Porzellanschale auf einem<br />

ebenso hauchdünnen weissverzierten Teller als<br />

Vorspeise einen knackigen, marktfrischen grünen<br />

Blattsalat mit Zitronenöl und drei Scheiben von<br />

einer tagesfrischen Baguette. Als Hauptspeise<br />

gibt’s eine Govinda Rolle, gefüllt unter anderem<br />

mit Auberginen. Als Getränk ein Glas Hahnenwasser?<br />

Nein. Sondern ein LemonAid, ChariTea,<br />

Roibushtea mit frischer Zitrone, als kühlen wohlschmeckenden<br />

Durstlöscher und Ode an den Sommer<br />

stehen mir zur Auswahl. Mit jedem<br />

Fläschchen gehen noch ein paar Rappen für Fair-<br />

Trade an die Tee-, Zitronen- und RoibushpflückerInnen<br />

in den Ursprungsländern. Wie First Class<br />

eben, zu Easyjetpreisen.<br />

Wenn Sie nun durch diesen Artikel Lust bekommen<br />

haben, in der Rathausgasse First Class zu Low-<br />

Cost-Preisen, abzuheben, dann ist Eile geboten.<br />

Formule Midi, das Mittagsmenu unter der Woche<br />

zum Vorzugspreis, gibt’s noch bis zum 30 <strong>September</strong>.<br />

All die anderen oben beschriebenen Gerichte<br />

warten aber auf der Karte geduldig auf die vielen<br />

hungrigen und verwöhnten Berner Altstadtbäuchlein<br />

– auch im kalten Winter.<br />

drs<br />

Die Bistro-Bar ist geöffnet von Montag bis Mittwoch von 10 bis 22 Uhr<br />

und von Donnerstag bis Samstag von 10 bis 23 Uhr.<br />

B A R + W O H N Z I M M E R<br />

R A T H A U S G A S S E 6 3 * 3 0 1 1 B E R N<br />

TEL. 031 311 51 87 * WWW.LESAMIS.CH<br />

OEFFNUNGSZEITEN:<br />

BAR MO-FR 17H - 00:30H<br />

SA 15H - 00:30H<br />

WOHNZIMMER FR-SA 22H - 03:00H<br />

GRATIS HAUSLIEFERDIENST<br />

Spécialités<br />

de produits d'Italie<br />

vins et comestibles s.a.<br />

Münstergasse 49 - 3011 Bern<br />

Tél. 031 311 08 57<br />

Fax 031 312 26 13<br />

Natel 077 52 89 65


22 A N G E B O T E<br />

Brunne Zytig, 13. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Berner Münster: Restaurierung Chorgewölbe<br />

Das Chorgewölbe (1515–1517)<br />

bedarf einer sorgfältigen<br />

Restaurierung.<br />

Herzlichen Dank für Ihre dringend<br />

benötigte finanzielle Hilfe!<br />

PC-Konto 30-980-9, Burgerliche Ersparniskasse,<br />

Konto CH87 0638 2042 3103 9390 1<br />

der Berner Münster-Stiftung<br />

Spenden an die Berner Münster-Stiftung<br />

sind steuerabzugsberechtigt.<br />

Kontakt: 031 312 04 64<br />

AGATHES<br />

SECOND HAND SHOP<br />

Agnes Agathe Dähler<br />

Brunngasse 2<br />

3011 Bern<br />

Tel. 031 311 92 60<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo 14.00 – 18.30<br />

Di 14.00 – 18.30<br />

Mi geschlossen<br />

Do 14.00 – 19.00<br />

Fr 14.00 – 18.30<br />

Sa 10.00 – 16.30<br />

dipl. Uhrenmacher<br />

Kramgasse 14, 3011 Bern<br />

Telefon 031 311 12 60<br />

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Kramgasse 70<br />

3011 Bern<br />

Tel. 031 311 58 00<br />

Fax 031 311 19 87<br />

❑ Beitrittserklärung<br />

Der/die Unterzeichnende wünscht in einem<br />

der unten aufgeführten Leiste als Mitglied<br />

aufgenommen zu werden (Bitte ankreuzen).<br />

❑ Adressänderung<br />

Ich bin bereits Mitglied des unten<br />

angekreuzten Leists, habe aber<br />

eine neue Adresse.<br />

❑ Leist der Untern Stadt Bern, Postfach 570, 3000 Bern 8<br />

❑ Kesslergass-Gesellschaft, c/o Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, Postfach, 3000 Bern 7<br />

❑ Rathausgass-Brunngass-Leist, z. H. Herr Edi Franz, Postfach 405, 3000 Bern 7<br />

❑ Kramgassleist, Postfach 852, 3000 Bern 8<br />

❑ Matte-Leist, Postfach 29, 3000 Bern 13, www.matte-leist.ch<br />

Weitere Informationen auf<br />

www.bern-altstadt.ch<br />

Name<br />

Vorname<br />

Abonnements-<br />

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«Brunne-Zytig», Postfach 224, 3047 Bremgarten,<br />

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