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Ausgabe März 2012 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte

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Brunne<br />

Zytig<br />

<strong>Bern</strong>, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Erscheint vierteljährlich<br />

Postfach 614<br />

3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

1/<strong>2012</strong><br />

28. Jahrgang<br />

Offizielles Organ des Leist der Untern Stadt <strong>Bern</strong>, Kesslergass-Gesellschaft, Rathausgass-Brunngass-Leist, Kramgassleist, Matte-Leist, Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste<br />

E D I T O R I A L<br />

Unsere <strong>Altstadt</strong> setzt Trends!<br />

Während der aktuelle Zeitgeist in Unternehmen und<br />

Gesellschaft mit Schlagwörtern wie «Reorganisation,<br />

Time to Market, oder auch aktives Change Management»<br />

um sich wirft, haben wir seit Jahren eine<br />

stetige, den Umständen gerecht werdende Wandlung<br />

vollzogen. Diese stetige Veränderung können wir in<br />

der <strong>Altstadt</strong> nur aktiv vorantreiben, weil wir eine Gemeinschaft<br />

sind, welche sich deren Einzigartigkeit<br />

bewusst ist. Es herrscht in keiner Weise ein Klima<br />

der alten Traditionen und konsequenten verhindern<br />

von Neuem, sondern viel mehr bemerkt man den<br />

kreativen, hart arbeitenden und zudem ehrlichen<br />

Dialog der geführt wird, um sich immer wieder<br />

neuen Herausforderungen zu stellen. Sich dem<br />

Mainstream von grossen kommerziellen Angeboten<br />

zu entziehen und ein Biotop von unterschiedlichstem<br />

Gewerbe zu führen, gelobt mein grösster Respekt.<br />

Es ist schön eine Stadt oder zumindest ein Gebiet zu<br />

haben, welches nicht einfach mit irgendeiner anderen<br />

Stadt austauschbar ist. Wo sich auch Anwohner,<br />

Eigentümer und die Gastronomie mit ihrem Standort<br />

auseinandersetzt. Vielen Besuchern öffnet sich,<br />

nach dem sie sich wagemutig hinter die vermeintliche<br />

Wand des Zytglogge gewagt haben, ein Erlebnispfad,<br />

welcher seines gleichen sucht.<br />

Diese Erkenntnis haben etliche Anwohner bereits<br />

vor über 140 Jahren gehabt und haben durch die<br />

Gründung der verschiedenen Gassenleiste die Notwendigkeit<br />

des Gemeinsamen erkannt und etabliert.<br />

Tagtäglich leisten etliche Vorstandsmit glieder und<br />

deren Mitglieder der fünf <strong>Altstadt</strong>leiste (Untern<br />

Stadt, Matte, Kramgasse, Rathausgass-Brunngasse,<br />

Kesslergasse) ehrenamtlich unglaublich viel. Sei<br />

dies in der Zusammenarbeit zur Organisation von<br />

Events wie «Das Einmalige Objekt», «1.Advent»,<br />

«Vide Grenier» oder des Blumen- und Brunnenschmuckes.<br />

Sie sind Ansprech partner für Anwohner,<br />

Gewerbe und Eigentümer bei Events wie Fasnacht<br />

und Buskers und vertreten die Meinung der Mitglieder<br />

bei den Behörden. Ich möchte hier die Gelegenheit<br />

nutzen und allen Danken, die mit viel<br />

Herzblut helfen, diese vielen Arbeiten mit grossem<br />

Erfolg zu erledigen, Merci!<br />

Zum Schluss ist es mir wichtig, noch folgendes festzuhalten:<br />

Ich bin stolz, was in den letzten Jahren im<br />

Gebiet der Vereinigten <strong>Altstadt</strong>leiste entstanden ist.<br />

Die begonnene Arbeit der Vorstandsvorgänger, der<br />

Wichtigkeit einer geschlossenen <strong>Altstadt</strong> (von der<br />

Matte bis Zytglogge) ein hohes Gewicht zu geben,<br />

wird bei den Behörden, BERNcity und allen anderen<br />

Partnern wahrgenommen. Diese flächendeckende<br />

Präsenz hilft den Informationsfluss für politische<br />

Anliegen oder auch Events, in kürzester Zeit mit<br />

einer repräsentativen Stimme zu beurteilen! Dies gelingt<br />

nur durch Vertrauen in und zu einander und der<br />

allgegenwärtigen Leidenschaft für unsere <strong>Altstadt</strong>.<br />

Sven Gubler,<br />

Präsident Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste <strong>Bern</strong><br />

Jubiläum: 10. <strong>Bern</strong>er Museumsnacht<br />

Vor der eigenen Haustüre<br />

Zum 10. Mal steigt am 16. <strong>März</strong> die <strong>Bern</strong>er Museumsnacht. Mitten drin: die untere <strong>Altstadt</strong>.<br />

Eine gute Gelegenheit also auch für alle, die die <strong>Altstadt</strong> eigentlich kennen – weil sie darin<br />

leben. Einige Müsterchen – und einige Überraschungen.<br />

Die <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> sei ein Museum. Das sagen<br />

böse Zungen immer wieder – und meinen damit,<br />

die <strong>Altstadt</strong> sei Kulisse, sei leblos. Wer das sagt,<br />

weiss nicht, was ein Museum sein kann: etwas sehr<br />

Lebendiges, etwas, das viel erzählt. Das von der<br />

Vergangenheit erzählt und damit die Wurzeln der<br />

Gegenwart aufzeigt. Wer sagt, die <strong>Altstadt</strong> sei museal,<br />

kennt die <strong>Altstadt</strong> ohnehin nicht, weiss nicht,<br />

was sich hinter den dicken Mauern, was sich in Innenhöfen<br />

und auf Dachterrassen abspielt, wie belebt<br />

die hängenden Gärten sind, wenn einmal die<br />

Sonne scheint.<br />

Ein ganzer Abend im Münster?<br />

Lassen wir also jene, die keine <strong>Altstadt</strong>-Ahnung<br />

haben, einfach vor sich hinreden. Leben und Museum:<br />

Das schliesst sich nicht aus. Und so schliesst<br />

es sich nicht aus, dass die <strong>Altstadt</strong> wirklich allerhand,<br />

will heissen: sehr vieles zu bieten hat, das<br />

eines Museums durchaus würdig ist. Immer, das<br />

heisst jetzt: zum zehnten Mal, wenn die <strong>Bern</strong>er<br />

Museumsnacht fast die ganze Stadt verwandelt,<br />

verwandelt sich auch die <strong>Altstadt</strong>. Sie zeigt dann<br />

Dinge, die im Alltag vielleicht manchmal übersehen<br />

oder nur von wenigen beachtet werden. Ganze<br />

16 Orte, Gebäude und Institutionen in der <strong>Altstadt</strong><br />

machen dieses Mal mit, allein fünf in der unteren<br />

<strong>Altstadt</strong>: das Einsteinhaus, die Burgerbibliothek,<br />

das Staatsarchiv zu Gast im Rathaus, die Universitätsbibliothek<br />

und das Münster.<br />

Bleiben wir doch gleich beim Münster stehen,<br />

vielleicht als erste Station. Hier könnte man den<br />

ganzen Abend verbringen, ohne weiteres. Denn im<br />

Münster wird die Geschichte musikalisch und mit<br />

Bildpräsentationen um Jahrhunderte zurückge-


2<br />

dreht, von heute bis 1421. Man erfährt dort also,<br />

was der Bildersturm nach der Reformation für das<br />

Münster bedeutete – und weswegen es immer noch<br />

Maria, Heilige und – wer findet sie? – sogar einige<br />

Päpste hat, die dem antipäpstlichen reformatorischen<br />

Eifer trotzten.<br />

Die erste Messe seit 1528<br />

Oder es wird erzählt, wie es war, als nach dem Einmarsch<br />

der Franzosen 1798 nach Jahrhunderten im<br />

Chor des Münsters erstmals wieder eine katholische<br />

Messe gelesen wurde. Oder weshalb wegen<br />

eines Eidgenössischen Sängerfestes der filigrane<br />

Lettner zwischen Schiff und Chor einfach so abgerissen<br />

wurde. Geschichten also über Geschichten<br />

zu diesem grandiosen Gebäude, das die Stadt<br />

prägt – und bei dem man doch leider meistens eher<br />

achtlos vorübergeht (wäre <strong>Bern</strong> nicht <strong>Bern</strong>, wo<br />

man wohnt, wäre <strong>Bern</strong> Ziel einer Ferienreise, hätte<br />

man die Kathedrale schon längstens intensiv besucht).<br />

Noch mehr: Man fragt sich ja immer wieder, weshalb<br />

das Münster eigentlich fast nie ohne Gerüst<br />

dastehen kann. Darauf gibt die Kantonale Denkmalpflege<br />

am Münsterplatz Antwort: Mitarbeitende<br />

der Münsterbauhütte kommentieren anhand<br />

der Installation «Tradition und Innovation. 120<br />

Jahre Münsterbauhütte <strong>Bern</strong>» die technischen Ent-<br />

Impressum<br />

Die «Brunne Zytig» wird von den <strong>Altstadt</strong> leis ten<br />

gemeinsam gestaltet. Unter den Leist rubriken finden<br />

Sie leistinterne Informationen.<br />

Verantwortlich für die Herausgabe: Leist der<br />

Untern Stadt, Postfach 614, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Redaktion Leist der Untern Stadt:<br />

Iris Gerber (ig), Johanna von Jecklin (JvJ),<br />

Xaver Zach (Za)<br />

Redaktion Kesslergass-Gesellschaft:<br />

Barbara Braun (bb), Annelies Hüssy (Hy)<br />

Redaktion Rathausgass-Brunngass-Leist:<br />

Edi Franz (ef), Peter Fröhlich (pfö),<br />

Stefan Theiler (drs)<br />

Redaktion Kramgassleist:<br />

Barbara Büttner (babü),<br />

Regula Leuenberger (rlu)<br />

Redaktion Matte-Leist: Alexandra Flury (fl)<br />

Inserateannahme + Produktion:<br />

Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und<br />

Pascale Thomann-Weiss, Kalchackerstrasse 7,<br />

3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79,<br />

weissdruck@bluewin.ch<br />

ISSN2235-1531, www.bern-altstadt.ch,<br />

brunnezytig@bern-altstadt.ch<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

wicklungen in ihrer Arbeit<br />

am Münster. Gezeigt<br />

wird die unterschiedliche<br />

Behandlung des Steins<br />

seit der Gründung der<br />

Bauhütte im Spannungsfeld<br />

zwischen Rekonstruktion,<br />

Konservierung<br />

und Reparatur.<br />

Guter Rat ist teuer<br />

Vielleicht reicht es doch<br />

noch für eine zweite Station,<br />

wer weiss. Und weil<br />

man die Qual der Wahl<br />

hat... Doch: als zweites<br />

also das Rathaus, die<br />

Nacht ist schliesslich<br />

noch lang und ein Blick<br />

in die Bibliotheken, vielleicht<br />

auch ein Schritt über die untere <strong>Altstadt</strong> hinaus<br />

ist allemal noch möglich. Das Rathaus also.<br />

Da war man noch nie. Hier erfährt man in Führungen,<br />

was sich alles hinter diesen dicken Mauern<br />

versteckt. Weshalb das Rathaus erst seit den<br />

1940er-Jahren so aussieht, wie es sich heute zeigt.<br />

Wo die monumentalen Gemälde von Ferdinand<br />

Hodler hängen. Wie es im Ratsaal eigentlich aussieht.<br />

Was der Name Karl Walser, ja der Bruder<br />

von Robert, der während der Museumsnacht im<br />

Walser-Zentrum an der Marktgasse besucht werden<br />

kann, was also der Maler Karl Walser mit den<br />

Damen und Herren vom Rat zu tun hat.<br />

Und dann noch Überraschungen<br />

Und weil es jetzt doch erst 23 Uhr ist und die<br />

Nacht noch lang, eilt man mit raschen Schritten<br />

auf den Casinoplatz – weil dort bis 23.30 Uhr eine<br />

Überraschung angesagt ist. Schliesslich feiert ja<br />

die Museumsnacht ihr 10jähriges Jubiläum. Ja,<br />

und dann doch noch ein Blick ins Hotel Bellevue,<br />

ein Gang über die Kirchenfeldbrücke: nochmals<br />

eine Überraschung. Es ist erst Mitternacht. Die<br />

Museen der <strong>Bern</strong>er Museumsinsel locken. Man<br />

www.komminoth.com<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

mag nicht widerstehen. Das gönnt man sich wohl<br />

auch noch. Und dieses und jenes.<br />

Text: Silvia Müller<br />

Fotos: Rolf Weiss<br />

Programm, Informationen und Shop<br />

www.museumsnacht-bern.ch<br />

Vorverkaufsstellen<br />

Beteiligte Kulturhäuser – <strong>Bern</strong> Tourismus im<br />

Bahnhof – Libero-Shop von <strong>Bern</strong>mobil –<br />

Loeb Kundendienst – Thalia Bücher AG im<br />

Loeb – Westside Information – am 16. <strong>März</strong><br />

ab 14.00 Uhr auf dem Bundesplatz –<br />

www.museumsnacht-bern.ch<br />

Das Ticket für die 10. Museumsnacht <strong>Bern</strong><br />

kostet 25 Franken. Kinder und Jugendliche<br />

bis 16 Jahre erhalten ein kostenloses Ticket.<br />

Es wird Frühling!<br />

Tulpen, Freesien, Primeli und Tête-à-tête sind die<br />

ersten leuchtend bunten Frühlingsboten.<br />

Jeden Dienstag- und Samstagvormittag finden Sie an unserem<br />

Blumenstand in der Münstergasse eine vielseitige Auswahl<br />

an frischen Schnittblumen aus eigener Produktion.<br />

Wir bedienen Sie auch gerne in der oberen Stadt an unserem<br />

Blumenstand in der Gurtengasse.<br />

Barbara u. Christian Komminoth mit Mitarbeiterinnen<br />

3182 Ueberstorf Tel. 031 741 05 08<br />

www.komminoth.com – und staunen wo alles wächst!


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

3<br />

ARTSTADTBERN<br />

Künstler gestalten verborgene Räume<br />

Beim Schlendern durch<br />

die <strong>Altstadt</strong> fragen sich<br />

die SpaziergängerInnen,<br />

was sich hinter den Fassaden<br />

der alten Gebäude<br />

verbirgt? Wie sehen<br />

wohl die Wohnungen,<br />

Büros oder Treppenhäuser,<br />

Innenhöfe oder Keller<br />

dieser Bauten aus?<br />

«artstadtbern» will einige<br />

dieser Gebäude der<br />

Öffentlichkeit zugänglich<br />

machen. Und zwar<br />

auf eine ganz besondere<br />

Art: indem sie diese mit<br />

Kunst belebt.<br />

Verschiedene Räume in<br />

der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> wer- Die <strong>Altstadt</strong> wird zur Artstadt<br />

den von Kunstschaffenden<br />

zu Kunsträumen gestaltet und an zwei Tagen<br />

der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Die Kunstschaffendenen sind in den verschiedensten<br />

Kunstsparten tätig (Malerei, Photographie, Installation,<br />

Performance, Tanz, Theater, Musik etc.).<br />

Alle setzen sich mit dem von ihnen ausgewählten<br />

Raum auseinander.<br />

Die Ausstellungsbesucher begeben sich auf eine<br />

Entdeckungsreise, lernen die verschiedenen Orte<br />

kennen und setzen sich mit den Interventionen der<br />

Kunstschaffenden auseinander.<br />

«artstadtbern» ist ein innovatives Projekt, in dem<br />

die <strong>Altstadt</strong> <strong>Bern</strong> und die Kunstwelt zusammengebracht<br />

werden. Es wird einem breiten Publikum<br />

Zugang zur Kultur geboten.<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der<br />

Brunne Zytig erscheint am<br />

01. Juni <strong>2012</strong><br />

Redaktionsschluss:<br />

22. Juni <strong>2012</strong><br />

Die KünstlerInnen stellen für das Ereignis ein<br />

Werk her. Es nehmen nicht nur bildende KünstlerInnen<br />

am Anlass teil, sondern auch SchauspielerInnen,<br />

OpernsängerInnen, PerformerInnen. Die<br />

KünstlerInnen sind während der Aktion anwesend,<br />

damit das Publikum mit ihnen in Kontakt treten<br />

kann. drs<br />

Verschiedene Räume werden zu Kunsträumen<br />

gestaltet und an zwei Tagen der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht.<br />

Daten:<br />

Freitag, 27. April <strong>2012</strong>, 18:00-22:00 Uhr<br />

Samstag, 28. April <strong>2012</strong>, 14:00-22:00 Uhr<br />

Ort: Räume der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong>.<br />

Beispiele: Gerechtigkeitsgasse 61 / Wohnzimmer<br />

mit Piano; Rathausgasse 40 / Dachstock;<br />

Brunngasse 26 / Nähmaschinen-Atelier;<br />

Nydeggbrücke / Pfeilerraum<br />

Weitere Räume siehe Internet: www.artstadt.ch<br />

KünstlerInnen<br />

Beispiele: Kaspar Bucher / Installation; Francesca<br />

Honegger / Tanz, Performance; Nathalie<br />

Klaus & Helene Ringgenberg / Musik (Oper),<br />

Performance; Dietmar Ludevig / Lichtinstallation<br />

Vorbereitung auf die Ferien<br />

Spanisch Wochenendseminare<br />

2x Samstag vom 09.00 bis 16.30 Uhr<br />

Ziel: Konversation auf der Reise im Flughafen,<br />

Hotel + Restaurant, beim Einkaufen,<br />

Wegbeschreibung, Arzt und Behörden, usw.<br />

Kursgebühr: 590.– CHF<br />

inkl. Unterlagen und Verpflegung.<br />

Termine:<br />

10. und 17.03.<strong>2012</strong><br />

02. und 09.06.<strong>2012</strong><br />

18. und 25.08.<strong>2012</strong><br />

10. und 17.11.<strong>2012</strong><br />

Info: Silvia Lopez de Mayer<br />

079 442 98 86<br />

spanisch-lernen@gmx.ch<br />

www.spanischferien.ch<br />

Am Rande notiert<br />

Sie kennen das vermutlich:<br />

Sie sitzen mit jemanden am<br />

Beizentisch im Gespräch.<br />

Doch der Gesprächsfluss<br />

wird dauernd unterbrochen,<br />

weil ihr Gegenüber angeklingelt<br />

wird. Nach einem<br />

entschuldigenden «Sorry !»<br />

hören Sie dann gezwungenermassen<br />

all jenes mit, was<br />

Sie nicht wirklich interessiert. Ihr Gesprächspartner<br />

denkt nicht im entferntesten daran, die Handygespräche<br />

kurz zu halten oder aber das blöde<br />

Kommunikationsding endlich auszuschalten.<br />

Selbst auf freundliche Aufforderung hin nicht.<br />

Was tut man da? Man leidet und versucht den<br />

Plappermarathon irgendwie zu durchbrechen.<br />

Zum Beispiel mit einem Toilettengang, mit einer<br />

Nachbesstellung, mit dem Griff zum Portemonnaie<br />

oder aber mit einem kurzen Gespräch zur jungen<br />

Dame am Nebentisch. Doch die ist gerade selbst<br />

beim Telefonieren und haucht schmelzend ins<br />

Handy, dass sie ihre Hauerchen soeben in ein zartes<br />

Schweinsfilet geschlagen habe. Voilà. Sie bleiben<br />

inmitten der Gästeschar einsam. Gelangweilt,<br />

gereizt und schliesslich ausdermassen erzürnt, bereit<br />

dem Vis-à-vis das Handy aus der Hand zu reissen<br />

und im nebenstehenden Aquarium zu versenken.<br />

Es gibt in der heutigen Handymanie aber auch<br />

wohltuende Ausnahmen. So beispielsweise, wenn<br />

Sie mit Marc «Cuco» Dietrich zu Tisch sitzen. Der<br />

schaltet nämlich konsequent alle Störquellen aus<br />

und konzentriert sich voll aufs Gegenüber. Man<br />

sagt, er hasse es, beim Witzeerzählen unterbrochen<br />

zu werden. Aha! – Hocherfreulich übrigens, wie<br />

sich der geniale Kommödiant, Musiker, Sänger,<br />

Beizer und Fasnächtler aus seiner Lebenskrise<br />

herausgearbeitet hat. Voller Tatendrang wieselt er<br />

heute von Schauplatz zu Schauplatz, verbreitet<br />

überall gute Laune und bärenstarkes Wirgefühl.<br />

Neuerdings auch als «Heiri» im Musical Alperose.<br />

Weiter so, Cuco und Trixli. Heits guet zäme!<br />

Hans Häusler, ehemaliger Infochef der Stadt <strong>Bern</strong><br />

<strong>Bern</strong>er Handwerker Märit<br />

Die nächsten <strong>Bern</strong>er<br />

Hand werker-Märite<br />

finden am<br />

7. April<br />

5. Mai<br />

2. Juni<br />

von 08.00 bis 16.00 Uhr<br />

auf der Münsterplattform<br />

statt.<br />

www.handwerkermaerit.ch<br />

Bärner Gritli<br />

Rundgang mit Magd um 1870<br />

4. April <strong>2012</strong>, 13.30 Uhr<br />

5. Juni <strong>2012</strong>, 17.00 Uhr<br />

Gruppen nach Absprache<br />

Info: Tel. 031 829 13 53<br />

www. homepage.bluewin.ch/gritli


4<br />

Neulich in der<br />

Herrengasse<br />

Er war unauffällig gekleidet, aber sicher nicht schäbig,<br />

er trug einen Hut tief in die Stirn gezogen. Gerade<br />

erst hatte er die schwere Türe eines der schönen<br />

Häuser an der Herrengasse behutsam hinter sich ins<br />

Schloss schnappen lassen, jetzt ging er, den Kopf<br />

zwischen die Schultern gezogen, näher an den<br />

Hauswänden als am Strassenrand, die Gasse hinunter<br />

in Richtung Münsterplatz. Beide Hände steckten<br />

in den Taschen seines weiten Mantels, er ging<br />

langsam, er sah sich nicht um. Beim Abfallkübel<br />

blieb er abrupt stehen, zog aus den Falten seines<br />

Mantels einen bis jetzt verborgenen Abfallsack hervor,<br />

stiess ihn blitzschnell in den Kübel, ging weiter.<br />

Ein Abfalltourist. Einer von denen, die sich für<br />

die Abfallvignette zu schade sind und die ihren Chüder<br />

lieber den öffentlichen Kübeln anvertrauen.<br />

Sparsame Leute eben. Man trifft sie in der <strong>Altstadt</strong><br />

regelmässig an. JvJ<br />

Europäisches Jahr des<br />

aktiven Alterns<br />

Die europäische Union hat das Jahr <strong>2012</strong> zum Jahr<br />

des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den<br />

Ge nerationen bestimmt. Dies nimmt die Stadt <strong>Bern</strong><br />

zusammen mit verschiedenen Institutionen und Orga<br />

ni sationen zum Anlass, im Mai acht Anlässe<br />

durchzuführen. An den Anlässen wird den Seniorinnen<br />

und Senioren aufgezeigt, welche Angebote direkt<br />

in ihrem Stadtteil vorhanden sind, die ihnen ein<br />

aktives Altern ermöglichen. Es hat sich gezeigt, dass<br />

die Bevölkerung das bereits vorhandene, grosse Angebot<br />

in ihrer Nähe oftmals zu wenig kennt.<br />

Die Besucherinnen und Besucher können sich an<br />

den Anlässen nicht nur über das Angebot informieren,<br />

sondern auch direkt vor Ort von der einen oder<br />

anderen Gruppe eine Kostprobe erleben. Damit soll<br />

einerseits die Hemmschwelle abgebaut und andererseits<br />

ein Anreiz geschaffen werden, im Alter noch<br />

etwas Neues auszuprobieren. Wandern, Lesezirkel,<br />

Jassen, Mittagstisch, Freiwilligenengagement und<br />

Chorsingen sind nur eine kleine Auswahl.<br />

Die Anlässe finden zwischen dem 8. und 24. Mai<br />

<strong>2012</strong> in den sechs Stadtteilen von 14 - 17 Uhr statt.<br />

Das Alters- und Versicherungsamt der Stadt <strong>Bern</strong><br />

lädt jeweils die Besucherinnen und Besucher gerne<br />

zu Kaffee und Kuchen ein.<br />

Nähere Details finden Sie auf www.bern.ch/ava oder<br />

erhalten Sie unter Telefon: 031 321 63 11.<br />

weiss<br />

druckt schwar z und bunt<br />

druckerei weiss gmbh<br />

kalchackerstrasse 7<br />

3047 bremgarten<br />

tel 031 301 22 79<br />

fax 031 301 14 81<br />

weissdruck@bluewin.ch<br />

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druck<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

Trichterwinden&Co<br />

Lasst Blumen in den Gassen<br />

blühen!<br />

Kaum wehen Ende Februar die ersten lauen Lüfte<br />

durch die <strong>Altstadt</strong>gassen und wärmt die Frühlingssonne<br />

nicht nur das Herz, ist auch schon wieder<br />

Zeit, an den Sommer zu denken. Denn auch in<br />

diesem Jahr sollen die Gassen der Unteren <strong>Altstadt</strong><br />

wieder von Ende Mai bis Oktober in voller Blütenpracht<br />

prangen.<br />

Die angesagten Blütenfarben in der kommenden<br />

Sommersaison sind lila, bordeaux- und rosarot.<br />

Nicht nur, weil diese Farben gut mit dem grünen<br />

Sandstein der Häuser harmonieren. Die dazugehörigen<br />

Pflanzen sind nämlich nicht nur pflegeleicht,<br />

sondern auch sonnenlichtgestählt: Die beliebte<br />

Trichterwinde, diesmal im lila-bordeauxroten Farbendoppelpack<br />

und – neu – die Gaura, die Präriekerze.<br />

Klein, aber fein<br />

Die Präriekerze, der Familie der Nachtkerzengewächse<br />

zugehörig, blüht nicht nur üppig. Sie sei<br />

auch pflegeleicht und gedeihe im Halbschatten<br />

ebenso wie im prallen Sonnenlicht, erläutert Lukas<br />

Zurbuchen der Leiter der Statdgärtnerei, die für den<br />

jährlichen Sommerblumenschmuck in den <strong>Altstadt</strong> -<br />

gassen verantwortlich zeichnet.<br />

Die Gaura offenbart allerdings ihre volle Schönheit<br />

nur aus der Nähe. «Die Fernwirkung ist eher gering»,<br />

schmunzelt Zurbuchen. Die Blüten seien relativ<br />

klein. Nur Fussgänger und Velofahrer könnten<br />

die Details wirklich wahrnehmen.<br />

Die Stadtgärtnerei berücksichtigt mit dieser Pflanzenwahl<br />

die etwas delikaten Standortgegebenheiten<br />

in der <strong>Altstadt</strong>. Denn während Petunien, Geranien<br />

und Tagetes, die bisher den Topf «Blumenpracht»<br />

zierten, auf den Sonnseiten der Gassen bald einmal<br />

schlapp machten, mickerten sie auf den Schattseiten<br />

vielfach vor sich hin. Dies sollte mit der Präriekerze<br />

nicht passieren.<br />

Pflegetipps inklusive<br />

Doch vorsichtshalber (oder in weiser Voraussicht?)<br />

liefert die Stadtgärtnerei all jenen, die Trichterwinden<br />

und/oder Gaura bestellen, noch eine kleine Pflegeanleitung<br />

mit. Und weil die auch für Balkon- oder<br />

Fensterblumen von Nutzen ist, sei an dieser Stelle<br />

daraus zitiert. Vorangestellt sei allerdings die Bin-<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

senwahrheit: Das Giessen ist das A und O. Den<br />

Pflanzen sollte immer dann Wasser gegeben werden,<br />

wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.<br />

Und ganz grundsätzlich gilt: Nicht zuviel Flüssigkeit<br />

auf einmal, lieber häufiger und dafür weniger.<br />

«Das sei wie bei uns Menschen», illustriert Lukas<br />

Zurbuchen das Giessprozedere. Und das Düngen<br />

sollte man auch nicht vergessen: Im Frühsommer<br />

einmal wöchentlich, im Hochsommer dann zweimal<br />

pro Woche.<br />

Neue Bestelladresse<br />

Doch nicht nur die Stadtgärtnerei hat sich für diesen<br />

Sommer etwas Neues einfallen lassen. Die Leiste<br />

der Unteren <strong>Altstadt</strong> haben nämlich ihre Synergien<br />

gebündelt. Und so gibt es jetzt eine zentrale Bestelladresse<br />

für den sommerlichen Blumenschmuck:<br />

Ursula Wittmer, Gerechtigkeitsgasse 45, 3011 <strong>Bern</strong>.<br />

Fax: 031 311 48 40 oder e-mail: mail@video-w.ch.<br />

Anmeldeschluss ist der 30. <strong>März</strong>. Geliefert werden<br />

die Blumen von der Stadtgärtnerei am 22. Mai, abgeholt<br />

dann am 23.Oktober. Die Preise sind unverändert<br />

geblieben. Der Topf «Blumenpracht» mit den<br />

Präriekerzen kostet, jeweils inklusive Mehrwertsteuer,<br />

75 Franken, die gemischten Trichterwinden<br />

65 Franken.<br />

Auf einen bunten und üppigen Blumensommer in<br />

der Unteren <strong>Altstadt</strong> also! babü


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

5<br />

Ein Licht im Dunkeln<br />

Gerade in der dunklen Jahreszeit sind wir froh um<br />

etwas Licht in den dunklen Gassen, Winkeln und<br />

Ecken. Die Lampen erleuchten die Lauben und bescheinen<br />

die Heimwege. Was heute als selbstverständlich<br />

angesehen wird, und nur dann<br />

wahrgenommen wird, wenn etwas nicht funktioniert,<br />

ist noch keine so alte Geschichte. Doch die<br />

Motivation zur Strassenbeleuchtung war bereits bei<br />

den ersten Diskussionen die gleiche, wie sie noch<br />

heute gilt: mehr Sicherheit durch das Licht in der<br />

Nacht. Die ersten Initiativen waren noch privater<br />

Natur, heute hingegen wird diese Aufgabe durch die<br />

Stadt <strong>Bern</strong> wahrgenommen.<br />

Sie hat für die Einrichtung und den Betrieb der Beleuchtung<br />

zu sorgen, und soll damit den Ansprüchen<br />

hinsichtlich der Sicherheit und Komfort genügen.<br />

Schon seit 1748 werden die öffentlichen Aussenräume<br />

der Stadt beleuchtet, zuerst noch mit Ölla-<br />

teo jakob<br />

Teo Jakob AG<br />

Gerechtigkeitsgasse 25<br />

3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

info@teojakob.ch<br />

www.teojakob.ch<br />

MÖBEL<br />

BÜROMÖBEL<br />

OBJEKTMÖBEL<br />

LEUCHTEN<br />

TEXTILIEN<br />

PLANUNG UND<br />

INNENARCHITEKTUR<br />

ternen, welche sehr aufwendig im Betrieb – Reinigung,<br />

Nachfüllen, Anzünden und wieder Löschen<br />

sind. Nicht ganz hundert Jahre später übernimmt die<br />

Stadt <strong>Bern</strong> mit der Beleuchtung der Stadt mit Gaslaternen<br />

eine Pionierrolle. 1843 ist es die erste Stadt,<br />

welche die Strassen mit Gaslaternen erhellt. Mit der<br />

weiteren technischen Entwicklung entwickeln sich<br />

auch die Möglichkeiten zu Beleuchtung. 1891 wird<br />

das elektrische Licht eingeführt. Der Strom dazu<br />

kommt aus dem städtischen Kraftwerk in der Matte.<br />

Nachdem das Gaslicht während 67 Jahren aus der<br />

Stadt verschwunden war, brennen nun seit 1993<br />

wieder Gasleuchten auf der kleinen Schanze und<br />

der Münsterplattform. Diese sind ein Geschenk der<br />

ewb an die Stadt <strong>Bern</strong> zum 150-Jahre Jubiläum der<br />

<strong>Bern</strong>er Stadtbeleuchtung. Weitere und detailliertere<br />

Angaben findet der interessierte Leser und die interessierte<br />

Leserin auf www.bernerleuchtet.ch.<br />

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Marie-Therese Bachmann + Bruno Schneider<br />

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Telefon 031 311 27 07<br />

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Autorenlesung<br />

mit Iris Gerber<br />

Die in der <strong>Altstadt</strong> lebende Autorin und Musikerin<br />

Iris Gerber liest im Forum Altenberg aus ihrem im<br />

Zytglogge Verlag erschienenen Roman «NACHT-<br />

WERK - Hommage an eine Komponistin». Sie<br />

hat sich an der Biografie der <strong>Bern</strong>er Komponistin<br />

Margrit Zimmermann (*1927)orientiert, die Musikerprsönlichkeit<br />

im Roman aber fiktional umgesetzt.<br />

Die Lesung wird bereichert mit konzertanten<br />

Einlagen von Soloklavierwerken der Komponistin<br />

und ihres biografischen Umfeldes, ebenfalls aufgeführt<br />

von Iris Gerber.<br />

Die Musikerin und Autorin Iris Gerber lädt zur Lesung<br />

mit Musik<br />

Das Buch erzählt vom Leben der Künstlerin und<br />

den zerstörerischen, gegen die Kunst gerichteten<br />

Kräfte der sie umgebenden Gesellschaft, gegen<br />

deren Ansprüche und Vereinnahmungen sie sich<br />

wehren und absetzen muss. Dies um in ihrer<br />

Kunst, der Musik, der Komposition bleiben zu<br />

können. Was in ihrer Jugend der Trotz, dann die<br />

Rebellion, später die räumliche Distanzierung war,<br />

um damit eine geistige zu ermöglichen, wuchs sich<br />

aus in mentale Abwehr, Eigensinn, Kampfgeist<br />

und gipfelte schlussendlich in geistiger Umdämmerung.<br />

Eine Hommage – eine Interpretation.<br />

Freitag, 23. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>, 19.30 Uhr<br />

Forum Altenberg, Altenbergstr. 40<br />

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Taubenstrasse 12, 3011 <strong>Bern</strong><br />

Telefon 031 313 03 03 (Sekretariat)<br />

dreifaltigkeit.bern@kathbern.ch<br />

www.dreifaltigkeit.ch<br />

Informationen zu den regelmässig stattfindenden<br />

Veranstaltungen (Gottesdienste u.a), finden Sie im<br />

Pfarrblatt, unter www.dreifaltigkeit.ch oder wenden<br />

Sie sich an das Sekretariat.<br />

Glück ist wie man es schreibt!<br />

Schreibend und experimentieren mit der Sprache.<br />

Sich erinnern, wo das Glück zu Haus ist… in<br />

Worte fassen…schreiben!<br />

Die Schreibwerkstatt bietet Ihnen die Möglichkeit,<br />

ihren persönlichen Schreibstil zu entdecken und<br />

dabei heraus zu finden, wo bei Ihnen das Glück<br />

wohnt.<br />

Leitung: Madeleine Cohen, Leiterin literarische<br />

Schreibwerkstätten. Temine:<br />

22./29. Mai., 5./12./19. Juni jeweils Dienstags<br />

19.30 – 21.30 Uhr im Alten Pfarrhaus, Taubenstrasse<br />

4, 3011 <strong>Bern</strong>. Teilnehmerzahl: Max. 10<br />

Personen – Jung &Alt sind herzlich willkommen.<br />

Kosten: Fr. 75.– für 5 Treffen, Fortsetzung möglich.<br />

Telefonische Anmeldung bis Donnerstag<br />

10.Mai <strong>2012</strong> bemi Sekretariat.<br />

Feierabend!<br />

Meditative Klänge & Improvisationsmusik.<br />

Begegnung ist das Leitmotiv der Musik zum Feierabend<br />

mit François Berdat, Christoph Schär, Didier<br />

Limat, Frédéric Güntensperger und ihren<br />

Musikerfreunden. Die Musiker bringen orientalische<br />

und abendländische Instrumente mit und improvisieren<br />

für Sie! Freitags: 25. Mai, 22. Juni und<br />

24. August<br />

Musik: 19.00 – 20.00 Uhr,<br />

Suppe & Brot: ab 18.30 Uhr<br />

Altes Pfarrhaus, Taubenstrasse 4, im UG<br />

Eintritt frei/Kollekte<br />

Musik in der Kirche Dreifaltigkeit<br />

Sonntag, 18. <strong>März</strong>: 17.30 Uhr: Franz Liszt «Via<br />

crucis» / Christophe Schiess «Pater noster», Divertimento<br />

Vocale Fribourg, Francesco Biamonte,<br />

Bariton, Michael Kreis. Leitung Kurt Meier, Harmonium<br />

Karfreitag, 6. April, 18 Uhr: G. Fauré, Requiem.<br />

Kammerchor Bolligen, Rudolf Rychard Leitung.<br />

Jürg Lietha, Orgel<br />

Informationen zu den vielfältigen Musikangeboten<br />

in der Kirche finden Sie auf unserer Homepage.<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

<strong>Bern</strong>er Fasnacht<br />

Vom 23. – 25. Februar fand die 31. <strong>Bern</strong>er Fasnacht<br />

statt. Mit der Bärebefreiig – und dem Aufwecken<br />

der <strong>Bern</strong>er und des Fasnachtsbären – startete <strong>Bern</strong><br />

in drei bunte und närrische Tage. Das gute und recht<br />

milde Wetter sorgte für volle Gassen und Lauben<br />

während der gesamten Fasnacht. Aller Art bunte<br />

Gestalten nahmen die <strong>Altstadt</strong> in ihren Besitz.<br />

Neben den Klassikern Hexe, Teufel und Engel<br />

konnte man auch viele kreativ umgesetzte Kostüme<br />

bewundern. Aber nicht nur optisch überzeugte die<br />

Fasnacht. Auf mehreren Bühnen und <strong>Altstadt</strong>lokalen<br />

waren mal schräge, mal laute und zwischendurch<br />

auch leise und melodiöse Töne zu hören.<br />

Erstmals seit zehn Jahren wurde auch wieder der<br />

Fackelumzug durch die <strong>Altstadt</strong> durchgeführt. Daneben<br />

gab es jedoch die bewährten Highlights der<br />

närrischen drei Tage wie beispielsweise die Hexenfasnacht,<br />

der Umzug und das Monsterkonzert. rlu<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

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LÄBIGI ALTSTADT<br />

Der Bärentrust und seine<br />

jährlichen Auszeichnungen<br />

Seit 25 Jahren vergibt eine kleine Gruppe von Anhängern<br />

des <strong>Bern</strong>er Wappentiers eine Auszeichnung<br />

für Persönlichkeiten, die – laut Vorgabe des Bärentrusts<br />

– der Stadt <strong>Bern</strong> mit ihrem Engagement das<br />

Gefühl von Lebendigkeit, Farbe und Humor vermitteln.<br />

Die Wahl der diesjährigen<br />

Preisträger entspricht in idealer Weise<br />

der Wunschvorstellung der Juroren<br />

und erfüllt sie mit Dankbarkeit und<br />

Anerkennung gegenüber den Initianten<br />

und Produzenten dieses «Son et<br />

Lumière». Üblicherweise wird den<br />

Geehrten auf ihrer Urkunde eine<br />

Nachbildung eines originalen Bärendrecks<br />

übergeben. Solche für <strong>Bern</strong>erinnen<br />

und <strong>Bern</strong>er durchaus<br />

nachvollziehbare Verbundenheit mit<br />

den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

des Bärengrabens bzw. des Bärenparks<br />

könnte indes bei den Gästen aus<br />

der Ostschweiz und Frankreich mit<br />

Befremden aufgenommen werden.<br />

So hat sich der Bärentrust contre<br />

coeur dazu entschlossen, die 25. <strong>Ausgabe</strong><br />

des Preises ausnahmsweise in einer anderen<br />

Form und zwei Tage vor dem traditionellen Zibelemärit<br />

durchzuführen. Der Standort vor dem Bundeshaus<br />

und vor einem mehrfachen Publikum<br />

widerspiegelt aber das immense, überregionale Interesse<br />

an diesem Spektakel und ist den Geehrten in<br />

jeder Hinsicht würdig.<br />

Zum 25. Mal wurde am Samstag, 26. November<br />

2011 im Beisein des Stadtpräsidenten und einer Delegation<br />

des Gemeinderates der Bärentrust verliehen.<br />

Im Rahmen der Finissage «Rendez-vous<br />

Bundesplatz» ging der Preis 2011 an die Initiantin<br />

und den Initianten sowie an die Schöpfer des<br />

Lichttheaters am Bundeshaus Brigitte Roux, Urs<br />

Gysin, Benoit Quero und Franck Marty als Dank<br />

dafür, dass sie Tausende für die Dauer von sechs<br />

Wochen in die Welt des Staunens und des Eintauchens<br />

in die märchenhafte Verwandlung des Bundeshauses<br />

zur Bühne eines Lichttheaters entführten.<br />

‘Das hat <strong>Bern</strong> noch nie gesehen: Die Licht- und<br />

Tonshow «Rendez-vous Bundesplatz» findet ihre<br />

Zuschauer ganz alleine. Ein Kunstwerk am Bundeshaus<br />

als Leinwand, eines, das den Betrachter auf<br />

eine Zeitreise durch die Geschichte der Schweiz<br />

mitnimmt. Eines, das ihn mit offenem Mund daste-<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

hen lässt. Seit dem 14. Oktober 2011 verzaubert das<br />

Licht- und Tonspektakel jeden Abend Jung und Alt,<br />

Klein und Gross. Weit über 50’000 haben es sich<br />

bisher nicht entgehen lassen, um 19.00 oder 20.30<br />

auf dem Bundesplatz zu staunen.<br />

Brigitte Roux und Urs Gysin von der Agentur Starlight<br />

Events aus Kilchberg ZH wollten das Projekt<br />

einer Licht- und Tonschau schon seit einigen Jahren<br />

durchführen. Ihre Bemühungen scheiterten vorerst<br />

an hohen Hürden. Die Finanzierung des<br />

800’000 Franken teuren Spektakels, das Bewilligungsverfahren<br />

bei Behörden, die Akzeptanz und<br />

Umsetzung der Story und letztlich die technische<br />

Umsetzung an einer reich strukturierten Fassade<br />

eines Repräsentationsbaus von nationaler Bedeutung.<br />

Mit grosser Beharrlichkeit und dem festen<br />

Glauben an den Erfolg ihres Vorhabens konnten die<br />

Initianten die bürokratischen Hindernisse überwinden.<br />

Zudem gewannen sie das Vertrauen eines anonym<br />

bleibendem Sponsors, der das Projekt unter<br />

der Bedingung einer sich bietenden Plattform für<br />

eine wohltätige Organisation finanzierte. So durfte<br />

eine Partnerschaft mit den «Médecins sans Frontières»,<br />

die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern,<br />

eingegangen werden. Mit der Wahl von <strong>Bern</strong><br />

und dem Bundeshaus haben die Zürcher der Stadt<br />

und der Bevölkerung ein vorweihnächtliches Geschenk<br />

gemacht, das für lange Zeit allen Besucherinnen<br />

und Besuchern in bester Erinnerung bleiben<br />

wird.’<br />

Max Werren, Oberbär des Bärentrustes<br />

dipl. Uhrenmacher<br />

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Tel. 031 313 11 41<br />

Fax 031 313 11 40<br />

Internet www.harmonie.ch<br />

E-Mail harmonie@harrmonie.ch


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

9<br />

«Der Amisbühl»<br />

Die <strong>Bern</strong>erin Katharina Zimmermann beleuchtet in ihrer neuen Familiensaga das Leben ihrer<br />

Vorfahren.<br />

Die 79-jährige Schriftstellerin wohnt schon seit<br />

vielen Jahren an der Münstergasse. Man kann ihr<br />

also durchaus begegnen. Vielleicht in Begleitung<br />

von Enkelkindern – sie hat deren acht.<br />

Katharina Zimmermann ist in <strong>Bern</strong> geboren und<br />

aufgewachsen. Vorerst lebte sie, die Lehrerin, mit<br />

ihrem Mann, dem Theologen Christoph Zimmermann,<br />

im emmentalischen Schangnau. 1964 folgten<br />

sie einem Ruf der Basler Mission und zogen<br />

nach Indonesien. Abgemacht war für drei Jahre,<br />

doch es wurden letztlich deren 15. Zimmermanns<br />

engagierten sich im asiatischen Land in der Entwicklungsarbeit.<br />

Katharina Z. war überdies als Redaktorin<br />

für eine Radiostation und eine<br />

Frauenzeitschrift tätig. Das Paar hat vier eigene<br />

und fünf indonesische Kinder grossgezogen.<br />

Das neue Buch<br />

Schreiben ist eine alte Leidenschaft von Katharina<br />

Zimmermann; es sei für sie wie «erzählen mit dem<br />

Bleistift», sagte sie kürzlich am Radio. Mit «Der<br />

Amisbühl» (Vernissage am 13. <strong>März</strong>) erscheint bereits<br />

ihr elfter Roman. Sie erzählt darin über das<br />

Leben ihrer Vorfahren mütterlicherseits. Schritt für<br />

Schritt entlang der einstigen Hotelallee nähert sich<br />

die Autorin - und mit ihr der Leser – der Geschichte<br />

des Beatenberger Lehrers und Hoteliers<br />

Bänz und dessen Familie. Ein zentraler Punkt ist<br />

im Roman das niedergebrannte Restaurant «Amisbühl»,<br />

welches Bänz zusammen mit seiner aus<br />

<strong>Bern</strong> stammenden Frau zum Hotel ausgebaut hat.<br />

Zunächst ist das fleissige Paar sehr erfolgreich –<br />

Fotolegende: Katharina Zimmermann und ihr elfter<br />

Roman<br />

bis der Erste Weltkrieg<br />

sie an den<br />

Rand des Ruins<br />

bringt. Es folgen finanzielle<br />

Not aber<br />

auch viel Leid durch<br />

Krankheit und Tod.<br />

Um über die Runden<br />

zu kommen, war<br />

Einfallsreichtum gefragt<br />

– der Grossvater<br />

und seine Frau<br />

Wilma rückten in der<br />

Lehrerwohnung zusammen,<br />

um Platz<br />

für Ferienkinder zu<br />

schaffen.<br />

Der früher für den «Bund» tätige Literaturkritiker<br />

Charles Cornu (ihm hat Katharina Zimmermann das<br />

Buch gewidmet) formuliert es so: «Im kleinen<br />

Leben dieser Leute von Beatenberg spielt sich beispielhaft<br />

und beeindruckend ab, was seit je auch die<br />

Grundthematik der sogenannten grossen Leben ist.»<br />

Grossartig und spannend ist, wie feinfühlig, gewissenhaft,<br />

detailtreu und liebevoll die Schriftstellerin<br />

in die Menschen und das Leben in der<br />

ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eintaucht, wie<br />

sie die Landschaften, die Natur, die wunderbare<br />

Aussicht auf «die Grossen» (Berge) wiedergibt.<br />

Die begnadete Autorin hat zuvor in «Kein Zurück<br />

für Sophie W.» (ein berührendes Auswanderer-<br />

Schicksal) bereits die geschichtlichen Spuren der<br />

väterlichen Seite zu einer Familien-Saga verflochten.<br />

Katharina Zimmermann hat auch über die<br />

Täuferverfolgungen im Emmental und über Indonesien<br />

geschrieben. Und sie hat Kinderbücher verfasst.<br />

Nur ihr eigenes Leben blieb bisher tabu,<br />

obwohl dieses genügend Stoff für ein Buch hergäbe.<br />

Übrigens: Das ehemalige Hotel auf dem Amisbühl<br />

ist heute ein Ferienhaus; es gehört der Stiftung<br />

Zürcher Schülerferien. Und der «Gupf» mit der<br />

tollen Aussticht dient dem Delta- und Gleitschirmclub<br />

Interlaken als (privater) Startplatz.<br />

Sylvia Baumann<br />

Buchbesprechung<br />

<strong>Bern</strong> – Hauptstadt<br />

in 1191 Gramm<br />

Der Fotobildband zeigt die im Jahr 1191 gegründete<br />

Stadt <strong>Bern</strong> fernab von allen touristischen Klischees<br />

und Chauvinistischen Verklärungen.<br />

Über ein Jahr<br />

war der vielgereiste<br />

Fotograf<br />

Caspar Martig<br />

mit der Kamera<br />

in seiner Heimatstadtunterwegs<br />

und<br />

entdeckte eine<br />

Welt, die ihm<br />

plötzlich weit<br />

weniger eng als in seiner Erinnerung erschien.<br />

Seite um Seite hat der Betrachter die Möglichkeit,<br />

<strong>Bern</strong> einmal mit ganz anderen Augen zu sehen,<br />

sein eignes Bild der Stadt zu überprüfen und womöglich<br />

zu revidieren.<br />

Ein Buch, das in keinem <strong>Bern</strong>er Haushalt fehlen<br />

darf, ein Geschenk für Heimwehbernerinnen und –<br />

berner und eine Erinnerung für Gäste und Touristen.<br />

Der Fotograf<br />

Caspar Martig (* 1979) ist freier Fotograf in <strong>Bern</strong>.<br />

Seit dreizehn Jahren ist er hauptsächlich in der<br />

Werbung tätig. Er ist spezialisiert auf People-,<br />

Lifestyle- und Reportagefotografie. Namhafte<br />

Werbeagenturen und Firmen zählen zu seinen<br />

Kunden. Ausserdem fotografiert er für zahlreiche<br />

Zeitungen und Zeitschriften.<br />

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Herausgeber «Vereinigung für <strong>Bern</strong>»<br />

538 Seiten, gebunden CHF 49.– bereits erschienen<br />

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10<br />

Das erzählerische Archiv von Bruno Scheidegger<br />

D‘ Oschtertage<br />

Früelig, Oschtere, für allerhand e grosse Abschnitt:<br />

Am Grüendonschtig am Mittag hei meischt<br />

d’Früeligsferie agfange u s’isch Schueljahrändi<br />

mit Zü gnissverteilig gsy. Jedes Chind het zersch<br />

däm Priorität gsetzt.<br />

S’Oschterfescht, ganz im Zeiche vor Familie u<br />

vom Gloube het da no e bsun dere Stämpu übercho.<br />

Dr Karfritig isch für e bsinnlich truurige Tag<br />

gsy. Mi het üs glehrt, dass Jesus a däm Tag a<br />

s’Chrüz gnaglet worde isch u de gstorbe. Alli<br />

Chrüz i dr Chile u deheim si abdeckt gsy mit violette<br />

Tüecher. D’Mäss am Morge isch usgfalle u<br />

dür ne Andacht am Abe ersetzt worde. So isch dä<br />

Tag i dr Familie mit wenig bewegig verby gange u<br />

mi het sech uf e Sunntig, Oschte re vorbereitet.<br />

S’Fescht vor Uferstehig Jesi.<br />

A däm Freudetag bring de nämlich dr Oschterhas<br />

bunti Eier, Schoggelädli u Süessware. Hei mir<br />

d’Gschicht vom Jesus als Chlychind nid ganz<br />

chönne ver stah, so hei bim zwöite, äm Oschterhas<br />

doch jedes Äugli agfange glänze.<br />

Am Oschtersamschtig, wenn z’Wätter e chly guet<br />

isch gsy, isch dr Vatter mit emene Velo zum<br />

Pflanzplätz gfahre. Mir e chly später z’Fuess mit<br />

emene Lei terwägeli hindenache. Ou dert i dr Natur<br />

isch es richtig los gange. Es sich im Pflanzplätz<br />

nachem Winterschlaf wider richtig as Pflanze<br />

gange. Mit chlyne oder grössere Handreichige<br />

ischs i gang bracht worde. Us de Chörbli wo im<br />

Leiterwägeli näbscht anderem mitgnoh worde sy,<br />

het d’Mueter am Mittag s’Ässe, chalt ufgstellt.<br />

Derzu zuebereitete Tee abgfüllt i Mineralwasserfläsche.<br />

Im späte Namittag isch me du wieder heizottelet.<br />

Deheime, no vor em Nach tässe, het d’Mueter vom<br />

Lichthofchäschtli es grosses Karton mit Eier inegholt<br />

u gseit: «So, jetzt weimer im Oschterhas no<br />

chly Arbeit abnäh u die schön fär be.»<br />

I zwene Phase isch heisses Wasser mit je öppe zäh<br />

Eier gchochet worde. Im einte het d’Mueter die<br />

gsammlete Zwibelehültschi mitgäh. Die s’ganze<br />

Jahr gsammlete Hültsche heit jetzt bim Choche<br />

s’Wärch da u die Eier ganz einheit lech la brun-rötlech<br />

wärde. Die Eierschale sy de bsunders stark<br />

zum Dütsche. Mir Chind hei ume beleiti Chuchitisch<br />

die erschte g’chochete, wysse Eier zur Hand<br />

übercho. D’Mueter het de ä zwöiti Chochete zwäg<br />

gmacht. Die hei mir chönne bemale, jedes öppe<br />

drei bis vier.<br />

Die ehemalige Spenglerei-Werkstatt Mergozzi an der Brunngasse 21<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

Die heutige Ansicht: Die Häuser sind grösser geworden<br />

Verschide farbigi, weichi Carrestifte, zirka zäh<br />

Zentimeter läng, am Ändi mit Papier umwicklet si<br />

bereit gstande. Me het se i warms Wasser dünklet<br />

u der mit die no chly warme Eier bemalt. Grad wie<br />

nes cho isch, jedes uf sini Art.<br />

Jedes isch zum trockne näb de Zibeleeier im Eierkarton<br />

abgleit worde. Zletscht hei d’Häng grad<br />

glych usgseh wie d’Eier u wäre nid uf em Tisch<br />

Zyti ge usgleit gsy, so hat dä o usgseh wie es grosses,<br />

gfärbts Ei.<br />

Das Karton mit de gfärbte Eier het d’Mueter wider<br />

is Schäftli zrügg da u gmurmelet: «Mir wei de<br />

luege, öb se dr Häsu findet bis morn.» Mir Chinder<br />

hei am Oschtermorge dörfe i dr Wonig umesueche,<br />

öb dr Oschterhas freud gha heig u üs ou es<br />

Näschtli versteckt heigi. U wemers de gfunde hei,<br />

hets e gros si Freud usglöst. Zu üsne bemalte Eier<br />

het är no süessi Eili, Schöggeli u e Schoggolahaas<br />

da. Schön imene Kartonschächteli mit Holzwulle.<br />

Die eltere Gschwüschterti hei d’Gabe bim Morgetisch<br />

vorgfunde. Öppis het me grad sofort gässe u<br />

s’räschtleche mit is Zimmer gnoh u dert im persönleche<br />

Eggeli abgleit. Wär het die Chörbli<br />

zwäggmacht u versteckt,<br />

wär?<br />

Mir Chind si gmeinsam i die<br />

feschtlechi Morgemäss id<br />

Chile. Dr Vater het wie gäng<br />

derwile s’Mittagässe gchochet.<br />

Am Namittag, wenn<br />

s’Wätter einigermas se guet<br />

isch gsy, isch me ga spaziere.<br />

A dr Oschtere ou neu: mir<br />

Giele hei dörfe die churze<br />

Hose u d’Chnöisocke alege.<br />

D’Hoseschiesserhose hei wie<br />

die längwillige Strümpf u<br />

s’Gschtäutli der zue im Schaft<br />

chönne Platz näh. Uf das het<br />

me planget. Ou d’Meitschi sy<br />

jetzt mit Chnöisocke u liechtere<br />

Röckli stolz derhärcho.<br />

Dr Oschtermäntig<br />

het sech wider ufem<br />

Pflanzplätz abgspielt:<br />

Umestäche,<br />

Mischt undere, Gartebettli<br />

forme, suberi<br />

Wägli mache. A<br />

däm Mäntig isch im<br />

Wankdorf im Fuessball<br />

dr Schwyzer-Cup<br />

mit grosser<br />

Tradition gschuttet<br />

wor de. Mir Giele<br />

hei dörfe ga luege.<br />

Itrittsgäld hei mir<br />

keis gha u o nid<br />

brucht. E Securitas,<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Als an der Brunngasse noch<br />

gemärmelet wurde<br />

wo d’Mueter gäng glismet het fürse, u üs kennt<br />

het, isch so fründ lech gsy üs mit emene liechte Augezwinkere<br />

la inegah, gratis.<br />

We de YB gschuttet het, isch alles no schöner gsy.<br />

D’Müedigkeit nachem Hei laufe isch da gäng grösser<br />

worde. D’Familie isch zytig ids Bett.<br />

Der Abgang zum Stettbrunnen, wie ihn Bruno<br />

Scheidegger festhielt…<br />

… und so, wie er sich heute präsentiert


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

11<br />

Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste Kontaktadresse: Sekretariat VAL, Postfach, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Keine Institution ohne Logo<br />

Endlich haben die VAL ein Logo<br />

Nachdem die Vereinigten <strong>Altstadt</strong>leiste seit Jahren<br />

mit einem schlichten, nicht grafisch gestalteten<br />

Logo auf dem Briefpapier daherkamen, ermunterte<br />

der Präsi dent Sven Gubler den Vorstand, der Gestaltung<br />

eines offiziellen Logos zuzustimmen.<br />

Die Begründungen lauten wie folgt:<br />

– Die Existenz und die Arbeit der VAL soll aufgrund<br />

eines markanten Logos bei Behörden, Institutionen<br />

und Bewohnern visuell stärker<br />

wahrgenommen werden.<br />

– Die fünf Leiste dokumentieren mit der Integration<br />

des VAL-Logos im Schriftverkehr die Zugehörigkeit<br />

zu den VAL nach aussen.<br />

Die beauftragte Grafik-Designerin Katina Anliker<br />

erarbeitete mehre re Vorschläge und der Vorstand<br />

entschloss sich für folgenden Entwurf:<br />

Die beiden «Pfeile» beste hend aus «V» und reduzier<br />

tem «A» symbolisieren «Blick voraus und zurück»,<br />

also Aufgeschlossenheit un ter Berück sichtigung<br />

der Traditionen, die Schräg stellung ergibt ein<br />

dyna misches Bild. Visuell er klärt das Logo prä-<br />

PHARMACIE BÄREN APOTHEKE<br />

Moderne Apotheke in historischem Ambiente<br />

Kompetent in allen Fragen Ihrer Gesundheit<br />

L. Schwander, eidg. dipl. pharm. ETH<br />

bim Zytglogge 1 3000 <strong>Bern</strong> 7 Tel. 031 311 02 42<br />

gnant, was VAL eigentlich heisst. Dank dem<br />

schlichten Design unter Verzicht auf ein Symbol<br />

lässt sich das Logo sehr gut mit den bestehenden<br />

Logos der Leiste kombinieren.<br />

Eine Überarbeitung der Logos der Leiste wurde<br />

diskutiert, vor allem in Hinblick auf eine geplante<br />

Broschüre. Eine Mehrheit befand jedoch, dies den<br />

einzelnen Leisten zu überlassen.<br />

Mit grosser Freude wird nun also in Zukunft das<br />

Logo der VAL sämtliche Schriftstücke der Leiste<br />

zieren. Ein grosser Dank an Katina Anliker, welche<br />

uns zu freundschaftlichen Bedingungen ein<br />

sehr attraktives Logo erschaffen hat!<br />

ef<br />

NEU:<br />

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12<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Eiszeit in der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong><br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Kramgassleist Kontaktadresse: Kramgassleist, Postfach 852, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Kalt war dieser Winter, eiseskalt. Doch er hat unser zähneklapperndes Bibbern in der frostigen Bise entgolten: Mit wundersamen Eisskulpturen, die fast meterhoch<br />

über den Becken der Brunnen der <strong>Altstadt</strong> empor wuchsen, surrealen Stalagmiten gleich. Archaische Formen, merkwürdig verkrümmt, mit aufgerissen<br />

Mäulern und Bäuchen, die Löcher ausgefräst vom steten Wasserstrahl des Brunnens mit seinen gefrierenden Tropfen. Verknautschte Hundegesichter,<br />

thronende Katzen, ein hungriges Seelöwenpaar? Phantasie und Assoziation waren für kurze Zeit keine Grenzen gesetzt. Danke, Väterchen Frost, für Deine<br />

Kunst! Gerade weil sie so vergänglich ist – und deshalb stets aufs Neue anregt und entzückt.<br />

Die Fotos zeigen Eisformationen vom Kreuzgass- und vom Zähringerbrunnen in der Kramgasse, aufgenommen im Februar <strong>2012</strong>. babü


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

13<br />

Kramgassleist Agenda & Service<br />

Allerlei Wissenswertes, das Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, unbedingt notieren sollten.<br />

• Sonntag, 25.<strong>März</strong><br />

Da heisst es wieder «Kramgasse goes...». Unser<br />

Kulturanlass führt wieder einmal ins Kellertheater<br />

Katakömbli. Stummfilme mit Live-<br />

Musik stehen auf dem Programm. Charly<br />

Chaplin, Laurel&Hardy, Harold Lloyd und Co<br />

sind schliesslich nicht erst seit «The Artist» Kult.<br />

Wie virtuos Wieslaw Piepczynski die alten Streifen<br />

musikalisch untermalt, ist nicht nur ein Hörgenuss,<br />

sondern auch grösstes Vergnügen.<br />

Der Filmspass beginnt um 11 Uhr morgens – und<br />

die BrunneZytig kann aus eigener Erfahrung<br />

sonntäglichen Langschläfern versichern: Sie<br />

werden das frühe Aufstehen nicht bereuen.<br />

Zumal anschliessend ein Apéro winkt, den die<br />

Katakömbli-Leitung den Besucherinnen und Besuchern<br />

offeriert...<br />

Für die Mitglieder des Leists sind 25 Plätze reserviert.<br />

Der Eintritt kostet für sie 15 statt 20<br />

Franken. Eine rasche Anmeldung ist von Vorteil:<br />

info@Kramgasse.ch oder Tel: 079 660 68 07.<br />

• Freitag, 30. <strong>März</strong><br />

Bestellschluss für den sommerlichen Blumenschmuck<br />

der Gasse: Für Trichterwinden&Co.<br />

Die Stadtgärtnerei wartet diesmal mit einer<br />

neuen Pflanze auf: Der Gaura. Was das ist und<br />

wo Sie neu den Blumenschmuck bestellen können,<br />

lesen Sie im Artikel auf Seite 4.<br />

• Samstag, 28. April, 10 bis 16 Uhr<br />

Wie jedes Jahr am letzten Samstag im April findet<br />

an diesem Datum wieder der Vide Grenier<br />

statt, der grosse Flohmarkt der Unteren <strong>Altstadt</strong>.<br />

Fangen Sie also jetzt schon an, die Speicher,<br />

Keller und Schränke zu leeren, trennen Sie sich<br />

vom Alten und schaffen Sie Platz für Neues.<br />

Oder geniessen Sie einfach die neue Leere.<br />

Wer einen Stand anmelden möchte, tue dies<br />

schriftlich bei Kunstreich, Gerechtigkeitsgasse<br />

76, 3011 <strong>Bern</strong>, per Fax 031 311 48 40 oder per<br />

e-mail: EVENTS@<strong>Bern</strong>-<strong>Altstadt</strong>.ch. Für weitere<br />

Auskünfte können Sie sich an Marianne<br />

Reich Arn wenden: 079 688 22 52. Und noch<br />

ein Wort zu den Kosten. Sie bleiben gleich:<br />

Leistmitglieder zahlen 20 Franken für den<br />

Stand, Nichtmitglieder 40.- Kinder aus den<br />

Gassen brauchen nichts zu zahlen. Anmeldeschluss<br />

ist der 13.April <strong>2012</strong>.<br />

• Freitag&Samstag, 27./28.April<br />

Die Untere <strong>Altstadt</strong> wird zur ARTSTADT<br />

<strong>Bern</strong>. Kunstschaffende verwandeln Büros,<br />

Wohnungen oder auch Läden zu Kunsträumen.<br />

Ziel ist es, die Bewohner der <strong>Altstadt</strong> mit der<br />

Kunstwelt in Verbindung zu bringen. Das Publikum<br />

soll auf Endeckungsreise gehen: Was<br />

verbirgt sich hinter in den Fassaden, wie gestalten<br />

die Künstler die Räumlichkeiten? Was<br />

hat es mit der Geschichte des Hauses, der Architektur<br />

auf sich?<br />

Am ARTSTADT-Projekt nehmen Kunstschaffende<br />

aller Sparten teil: Malerei, Fotografie, Installation,<br />

Performance, Tanz, Theater und<br />

Musik. Die KünstlerInnen stammen aus der deutschen,<br />

französischen und italienischen Schweiz.<br />

Initiiert wird dieses Experiment vom Komitee<br />

für Kunst im Öffentlichen Raum, KÖR. Die Projektverantwortlichen<br />

sind Adrien Rihs, Fabian<br />

von Unwerth und Zeno Filippini. Geöffnet sind<br />

die Räume der ARTSTADT am Freitag von 17<br />

bis 22 Uhr und am Samstag von 14 bis 22 Uhr.<br />

• Mittwoch, 2.Mai<br />

Wieder heisst es «Kramgasse goes...Zytglogge».<br />

Leistmitglieder, die den ersten Termin<br />

verpasst haben, bietet sich noch einmal die<br />

Chance, das Innere des Uhrenturms zu besichtigen.<br />

Markus Marti, der langjährige «Richter<br />

des Zytglogge» wird kenntnisreich und kurzweilig<br />

durch das <strong>Bern</strong>er Wahrzeichen führen.<br />

Treffpunkt ist um 18 Uhr 30 beim Zytglogge.<br />

Nach der etwa einstündigen Führung offeriert<br />

der Kramgassleist einen Apéro. Auch für diesen<br />

Anlass ist eine schnelle Anmeldung<br />

(info@kramgasse.ch) erforderlich, denn die<br />

Teilnehmerzahl ist wegen der Enge des Turms<br />

auf 25 beschränkt. Die Teilnahme ist für Leistmitglieder<br />

kostenlos.<br />

• Mittwoch, 23.Mai<br />

Am Abend dieses Tages findet das Jahrestreffen<br />

der Leistmitglieder statt, die Hauptversammlung.<br />

Ort, Beginn und Programm werden<br />

noch rechtzeitig mitgeteilt.<br />

Und für alle weit Vorausplanenden noch zwei<br />

Daten:<br />

• Donnerstag, 9.8 bis Samstag,11.8<br />

Drei Tage lang sorgt das Buskers-Strassenmusikfestival<br />

wieder für beste Unterhaltung<br />

und natürlich lädt auch die «La Tavola Kramgasse»<br />

wieder zu Speis und Trank ein.<br />

• Freitag, 26.10. und Samstag, 27.10<br />

Am schon Tradition gewordenen Anlass «Das<br />

Einmalige Objekt» präsentieren sich die<br />

Läden der Unteren <strong>Altstadt</strong> wieder im besten<br />

Licht.<br />

babü<br />

Schlusspunkt<br />

Seit September ist die überschuldete Brasserie Capitol<br />

an der Kramgasse bereits geschlossen.<br />

Der Tagespresse war zu entnehmen, dass die<br />

Sportgastro AG, ein Unternehmen der SCB Eishockey<br />

AG, Interesse hat an diesem Lokal in bester<br />

Lage. Zumindest bis zum Redaktionsschluss<br />

der BrunneZytig war der Handel mit der Tschirren<br />

Capitol AG aber noch nicht in trockenen Tüchern.<br />

Die Pflanzen im Innenraum der Brasserie<br />

wären wohl froh, fänden sie bald einmal neue Besitzer…<br />

Foto:babü<br />

Originelle Mode…<br />

Spezielle Accessoires…<br />

mit Liebe für Sie<br />

ausgewählt<br />

Kramgasse 70<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 311 58 00<br />

Fax 031 311 19 87


14<br />

Matte-Leist Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13 / www.matte-leist.ch / matteleist.info@gmail.com<br />

Neuigkeiten aus dem Matte-Leist<br />

Mauer light<br />

Auslauf Mattebach: heute Auslauf Mattebach: neu<br />

Mit einiger Verspätung legte die <strong>Bern</strong>er Stadtregierung<br />

im Januar <strong>2012</strong> die sogenannte Projektstudie<br />

«Nachhaltige Variante» vor. Die Studie<br />

zeigte auf, dass ein reduzierter Hochwasserschutz<br />

zwar grundsätzlich möglich ist. Ein solcher hätte<br />

jedoch Nutzungseinschränkungen zur Folge. Auch<br />

die Kosten würden nicht wesentlich tiefer ausfallen.<br />

Der Gemeinderat will deshalb, die ursprüngliche<br />

Mauer-Variante weiterverfolgen, diese aber<br />

entschärfen. So soll die Mauer kleiner und auf<br />

einen durchgehenden Quai rund um das Matte-<br />

Auslauf Kraftwerk: heute Auslauf Kraftwerk: neu<br />

Matteinsel: heute Matteinsel: neu<br />

Poller light<br />

Als erste Instanz wies der Regierungstatthalter Anfang<br />

Jahr sämtliche Einsprachen gegen den «Poller<br />

light» ab. Insgesamt waren 7 Einsprachen von<br />

27 Einzelpersonen eingegangen. Der Vorstand<br />

hofft nun, dass die Einsprechenden den Entscheid<br />

des Regierungsstatthalters nicht anfechten und<br />

doch noch Hand bieten für den vom Vorstand angestrengten<br />

Kompromiss. Zur Erinnerung: Der<br />

«Poller light» auf der Aarstrasse soll den verbotenen<br />

Durchfahrtsverkehr nur von 17 Uhr am Abend<br />

bis 9 Uhr am Morgen unterbinden. Ausserdem:<br />

Die Matte bleibt mit dem Auto via Matteenge stets<br />

erreichbar.<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Quartier verzichtet werden. Baubeginn wäre frühestens<br />

Anfang 2017.<br />

Der Vorstand des Matte-Leistes nahm die neue Variante<br />

«Mauer light» (Gebietsschutz Quartiere an<br />

der Aare) zustimmend auf. Wichtig ist, dass nun<br />

das Stadtparlament das nötige Geld spricht und<br />

rasch weitergearbeitet wird.<br />

Vorstandmitglied Andreas Lüthi – wie auch Vertreter<br />

aus anderen Aare-Quartieren – wurden von<br />

den Behörden direkt informiert. Ein öffentlicher<br />

Infoabend ist in diesem Frühling geplant.<br />

Matte Fest light<br />

Auch in diesem Jahr wird es nun doch kein Matte-<br />

Fest geben. Das Organisationskomitee, in dem<br />

auch der Matte-Leist vertreten war, wollte das Fest<br />

kleiner und feiner gestalten, konnte aber für einen<br />

solchen Anlass zu wenig Gelder auftreiben.<br />

Der Vorstand des Matte-Leistes hat deshalb beschlossen,<br />

eine Brätlete für alle Mätteler zu organisieren.<br />

Am Samstag, 25 August soll es ein<br />

Quartierfest Matte geben. Nicht-kommerziell,<br />

noch kleiner und feiner. Der Matte-Leist offeriert<br />

Getränke, sucht Bänke und Stühle zusammen und<br />

stellt ein paar Grillstellen auf. Eine Handvoll Attraktionen<br />

sind angedacht.<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Einladung zur<br />

Hauptversammlung<br />

des Matte-Leistes<br />

Alle Leistmitglieder und Neugierige sind herzlich<br />

eingeladen zur Hauptversammlung <strong>2012</strong> des<br />

Matte-Leistes. Diese findet statt am Montag, 26.<br />

<strong>März</strong> 2011 um 19 Uhr im alten Turbinensaal der<br />

EWB. Nach der Versammlung gibt es ein Apéro.<br />

Traktandenliste<br />

1. Begrüssung und Wahl der Stimmenzählenden<br />

2. Protokoll der Hauptversammlung vom<br />

7. April 2011<br />

3. Jahresbericht<br />

4. alte Telefonkabine (Antrag Vorstand)<br />

5. Mitgliedschaften<br />

6. Jahresrechnung 2011, Revisorenbericht und<br />

Déchargeerteilung<br />

7. Mitgliederbeiträge <strong>2012</strong> und 2013 /<br />

Budget <strong>2012</strong><br />

8. Wahlen<br />

9. Varia/Termine<br />

Zu Traktandum 4<br />

Der Vorstand des Matte-Leistes möchte die alte Telefonkabine<br />

(Litfasssäule) an der Schifflaube zur<br />

kostenlosen Nutzung von der Stadt übernehmen.<br />

Verhandlungen sind bereits seit längerem im Gang.<br />

Es bestehen verschiedene unausgegorene Ideen,<br />

wie zum Beispiel eine Mini-Galerie oder ein Mini-<br />

Matte-Museum. Bevor ein definitiver Nutzungsvertrag<br />

mit den Stadtberner Behörden<br />

abgeschlossen wird, soll die Hauptversammlung<br />

über die Eckpunkte eines solchen befinden.<br />

Zu Traktandum 8:<br />

Der Vorstand möchte in der bisherigen, gut funktionierenden<br />

Zusammensetzung weiterarbeiten.<br />

Nach Ablauf ihrer zweijährigen Amtszeit stellen<br />

sich deshalb der Präsident <strong>Bern</strong>hard Bürkli sowie<br />

die Vorstandsmitglieder Christian Ammann (Kassier),<br />

Martin Giezendanner, Brigitte Holzer und<br />

Claudia Mätzler zur Wiederwahl. Die Amtszeit der<br />

anderen Vorstandsmitglieder (Aram Melikjan, Andreas<br />

Lüthi und Alexandra Flury) läuft noch.<br />

Für den Vorstand des Matte-Leistes:<br />

Alexandra Flury<br />

Burkhard & Co AG<br />

Malerei und Gipserei<br />

Maler- und Tapeziererarbeiten<br />

3073 Gümligen<br />

Morgenstrasse 1<br />

Tel. 031 952 65 85<br />

Fax 031 952 65 86


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

15<br />

Der Längmuur-Spielplatz<br />

vertreibt den Winter<br />

Mit dem Frühlingsbeginn hat am 7. <strong>März</strong> auch der Längmuur-Spielplatz zu Füssen der <strong>Bern</strong>er<br />

<strong>Altstadt</strong> seinen regulären Betrieb wieder aufgenommen. Seit 39 Jahren ist er nicht nur für<br />

Kinder der Innenstadt eine Oase, sondern zieht mit seinem naturnahen Angebot Familien<br />

weit über die <strong>Bern</strong>er Stadtgrenze hinweg an.<br />

Offiziell wird der Winter auf dem Abenteuerspielplatz<br />

am 21. <strong>März</strong> mit viel Lärm und Feuer vertrieben.<br />

Nach einem reichhaltigen Zmorge am<br />

Ostermontag verwandelt sich der Längmuur dann<br />

in eine Mischung aus Schreinerei, Autogarage und<br />

Bastelwerkstatt. Zahlreiche Rennfahrerinnen und<br />

Rennfahrer konstruieren schnelle, schöne und originelle<br />

Rennboliden, um Ende April an den Grossen<br />

<strong>Bern</strong>er Renntagen den Klösterlistutz hinunter<br />

rasen zu können.<br />

Auch im restlichen Jahr bietet der von einem Verein<br />

betriebene und von der Stadt über den Dachverband<br />

für offene Arbeit mit Kindern DOK<br />

subventionierte Längmuur ein attraktives Programm.<br />

Sei es das Längmuurfest im Juni, die Zirkuswoche<br />

in den Sommerferien oder die Chiubi<br />

im Herbst: Die Grossanlässe ziehen jedes Jahr ein<br />

grosses Publikum an.<br />

Der Längmuur will die Kinder aber nicht einfach<br />

mit einem gedrängten bunten Animationsprogramm<br />

unterhalten. Vielmehr bietet er ihnen Raum<br />

und Material, um die eigenen Spiel- und Bastelideen<br />

zu verwirklichen, den Bewegungsdrang ausleben<br />

und andere Kinder treffen zu können. So<br />

werden im Sandkasten Städte und Landschaften<br />

erbaut, und anschliessend – nicht nur von den Mattekindern<br />

– mit der Wasserpumpe geflutet. Freundschaften<br />

werden geknüpft, gekündigt und erneuert.<br />

Das Längmuur-Team ist dabei Ansprechperson bei<br />

Problemen, hilft den Kindern bei der Umsetzung<br />

von Ideen oder gibt Anregungen, wenn etwas ins<br />

Stocken gerät. Bei nassem und kalten Wetter bietet<br />

die Baracke, die auch vermietet wird, Unterschlupf.<br />

Dass das Angebot des Längmuur-Spielplatzes ankommt,<br />

hat auch eine im vergangenen Herbst<br />

<strong>Bern</strong>s<br />

pfiffiger Kinderladen<br />

SUN KID<br />

Mühlenplatz 6+8<br />

3011 <strong>Bern</strong> Matte<br />

Tel. + Fax 031 311 15 08<br />

Natel 079 208 31 11<br />

Claudia Mätzler 079 215 41 61<br />

www.sunkid.ch<br />

durchgeführte Umfrage bestätigt. Über 95 Prozent<br />

der befragten Betreuungspersonen zeigten sich zufrieden<br />

oder sehr zufrieden mit dem Angebot des<br />

Längmuurs. Neben einzelnen Spielgeräten und<br />

Anlässen wurden vor allem die Atmosphäre, das<br />

freundliche Team und das gemeinsame Zvieri gelobt.<br />

Die Umfrage hat auch gezeigt, dass die angrenzenden<br />

Quartiere Matte und <strong>Altstadt</strong> zwar mit<br />

rund einem Fünftel den grössten Anteil an Besuchenden<br />

ausmachen, zahlreiche Familien, Tagesschulen<br />

und Kitas aber aus andern städtischen<br />

Quartieren oder aus der Agglomeration anreisen.<br />

Eine Familie aus Berlin gab an, die Kinder hätten<br />

nach einem früheren Besuch auf dem Längmuur<br />

unbedingt wieder nach <strong>Bern</strong> und auf diesen Spielplatz<br />

gewollt.<br />

Trotz dieser positiven Rückmeldungen und viel<br />

Engagement im Alltag steht beim Längmuur ein<br />

Jahr vor dem 40-jährigen Jubiläum nicht alles zum<br />

feiern. Einerseits sind die Gelder für die öffentliche<br />

Arbeit mit Kindern generell knapp. Durch Umverteilungen<br />

des Kantons dürfte sich die Lage in<br />

den kommenden Jahren zusätzlich verschärfen.<br />

Für Diskussionen sorgt zudem immer wieder die<br />

Verteilung der Gelder in die Quartiere. Die Innenstadt<br />

zählt nicht zu den kinderreichen Quartieren,<br />

weshalb der Längmuur unter Druck kommt. Der<br />

Verein Längmuur, das Team und die vielen Benutzenden<br />

sind aber überzeugt, dass es den Spielplatz<br />

gerade deshalb braucht, wenn die <strong>Altstadt</strong> ein attraktives<br />

Wohnquartier auch für Familien bleiben<br />

soll.<br />

Während der politische Verteilkampf für den<br />

Längmuur seit Jahren zum Alltag gehört, rissen im<br />

vergangenen Jahr zwei unvorhergesehene Ereignisse<br />

ein Loch in die Kasse. So fiel die Wasser-<br />

rechnung rund 7’000 Franken höher aus als in den<br />

Vorjahren. Dieser – für den Längmuur in dieser<br />

Höhe nicht erklärbare – Betrag belastet das Vereinsbudget<br />

stark; genauso wie der Ersatz des kaputt<br />

gegangenen Kühlschranks.<br />

Mit der grossen Unterstützung weit über das Quartier<br />

hinaus bleibt der Längmuur aber zuversichtlich<br />

und freut sich auf ein spannendes, kreatives<br />

und lustiges Spili-Jahr <strong>2012</strong>. Nicole Steck<br />

Der Spielplatz Längmuur ist täglich rund um<br />

die Uhr bespielbar. Jeweils von Mittwoch bis<br />

Samstag ist er am Nachmittag von 14.00 bis<br />

18.00 Uhr betreut. Am Dienstagnachmittag öffnen<br />

zudem Freiwillige die Baracke und bereiten<br />

das Zvieri für alle Besucherinnen und<br />

Besucher.<br />

Der Längmuur freut sich stets über neue Vereinsmitglieder,<br />

Spenden sowie Helferinnen und<br />

Helfer an Grossanlässen.<br />

Spielplatz Längmuur<br />

Langmauerweg 20a, 3011 <strong>Bern</strong><br />

laengmuur@spieleninbern.ch<br />

PETER AMMANN AG<br />

SPENGLEREI &<br />

SANITAR<br />

Wasserwerkgasse 12/14, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />

Tel. 031 311 04 93, Fax 031 311 57 66


16<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Leist der Untern Stadt Kontaktadresse: Postfach 570, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Wintergrün für<br />

Justitia<br />

Zum zweiten Mal hat der Leist der Untern Stadt<br />

dafür gesorgt, dass der schönste aller bernischen<br />

Brunnen (und der mit der höchsten Figurensäule),<br />

der Gerechtigkeitsbrunnen, nicht ungeschmückt<br />

überwintern muss: Dieses Jahr erhielt er einen einmalig<br />

schönen warmen Kragen aus Tannästen und<br />

Tannzapfen, als lebendiges Pendant sozusagen des<br />

Blattgehänges in Form eines doppelten Festons,<br />

das den oberen Teil der kannelierten Säule verziert.<br />

Die grosszügigen Sponsoren, die diesmal dabei<br />

halfen, das Sinnbild des Leists mit einem immergrün-festlichen<br />

würdigen Winterschmuck zu versehen,<br />

sind Ivo Bieri, Bucherbau Liebefeld,<br />

Marianne Gafner von Art Floral, Teo Jakob und<br />

Marianne Reich, Kunstreich. Ihnen allen spricht<br />

der LUS bei dieser Gelegenheit noch einmal ein<br />

ganz herzliches Dankeschön aus und möchte in<br />

diesen Dank auch Kurt Häusler von den Stadtbauten<br />

einschliessen, der wieder dafür sorgte, dass das<br />

Wasser lang genug abgestellt wurde, so dass die<br />

taleintierten Brunnenschmückerinnen ihr Werk in<br />

Ruhe vollenden konnten.<br />

Der Gerechtigkeitsbrunnen ist übrigens mit dem<br />

Mosesbrunnen einer der wenigen Brunnen <strong>Bern</strong>s,<br />

der seit dem späten sechzehnten Jahrhundert<br />

immer den gleichen Namen getragen hat und nicht<br />

umgetauft wurde: vor 1589 wurde er in verschiedenen<br />

Chroniken noch als «der Brunnen bim<br />

Gässli unter der Krützgassen» genannt, seither ist<br />

und bleibt er der Gerechtigkeitsbrunnen.<br />

JvJ<br />

Restaurant<br />

Regula + Stephan Hofmann<br />

<strong>Postgasse</strong> 48, 3011 <strong>Bern</strong>, Tel. 031 311 60 44<br />

Dienstag ab 17 Uhr offen<br />

Mittwoch bis Samstag 10 bis 24 Uhr offen<br />

Ein Märchen frei nach Hans Christian Andersen<br />

Der Tannenbaum in der Junkerngasse<br />

Draussen im Freiburgerland stand eine stattliche<br />

Tanne. Sie hatte einen guten Platz, Sonne konnte<br />

sie bekommen, von Luft gab es genug, und<br />

rundum wuchsen viel kleinere Kameraden, die oft<br />

voller Bewunderung auf die grosse Tanne und<br />

ihren stolzen Wipfel schauten. Manchmal stapfte<br />

ein Jäger vorbei und hob anerkennend seinen Hut,<br />

manchmal setzte sich ein Liebespaar dankbar in<br />

ihren Schatten und unzählige Vögel ruhten sich auf<br />

ihren ausladenden Ästen aus und bauten Nester<br />

zwischen ihren Zweigen. Im Winter lag der Schnee<br />

ringsum funkelnd weiss und oft kam ein Hase gesprungen<br />

und setzte über den kleinen Baum hinweg,<br />

Aber der Tanne war das nicht genug. «Oh, wäre<br />

ich doch in einer schönen Stadt, wo mich viel mehr<br />

Menschen sehen könnten !» seufzte der grosse<br />

Baum, «dann würde ich bewundert, weil ich meine<br />

Zweige so weit im Umkreis ausbreiten kann und<br />

könnte mit dem Wipfel gnädig auf die vornehmen<br />

Strasse hinunternicken! « Oh, in der Stadt stehen,<br />

gross und wichtig, das war doch das einzig Schöne<br />

in dieser Welt, dachte der Baum.<br />

«Freue dich an deinem Dasein!» sagten die Sonnenstrahlen,<br />

«freue dich an deinem Wachstum, an<br />

dem Leben, das in dir ist!» Und der Wind küsste<br />

den Baum, und der Tau weinte Tränen auf ihn, aber<br />

das verstand der grosse Tannenbaum nicht.<br />

Und dann kam die Weihnachtszeit und mit ihr<br />

kamen die Holzfäller und der Baum zitterte und<br />

hoffte, dass endlich auch an ihn die Reihe komme.<br />

War er nicht grösser, schöner, stärker, als die vie-<br />

len kleinen Tannen, die jedes Jahr in die ferne<br />

Stadt gebracht wurden. Die Stadt, von der die<br />

Sperlinge zwitscherten, dass sie <strong>Bern</strong> heisse und<br />

schöner sei als jede andere, glänzend und herrlich<br />

und gleichzeitig gemütlich und behaglich. Der<br />

Baum fand weder Rast noch Ruhe, er wollte fort,<br />

auch er, der Allerschönste, der Grösste.<br />

«Das geht nicht» sagten die Spatzen. «Du bist zu<br />

gross!» Und sie erzählten, dass die kleinen Bäume<br />

mit Lichtern geschmückt an den Fassaden der schönen<br />

<strong>Bern</strong>erhäuser befestigt würden zum weihnächtlichen<br />

Schmuck der Pracht und Herrlichkeit der<br />

Gassen. Und der Baum weinte und grämte sich und<br />

freute sich weder am Winter noch am Sommer.<br />

Bis er eines Tages, zur Weihnachtszeit, als erster<br />

von allen gefällt wurde. Die Axt traf tief hinein<br />

durch das Mark, aber der Baum fiel ohne Seufzer<br />

zur Erde. Er freute sich, freute sich auf <strong>Bern</strong> und<br />

seine Erwartungen wurden nicht getäuscht. Er kam<br />

in die schönste Gasse von allen, die Junkerngasse,<br />

und weil er so gross und prächtig war, durfte er auf<br />

der Gasse selber stehen. Lichterketten wurden an<br />

seinen Zweigen festgesteckt und wenn sie am<br />

Abend zu strahlen begannen, dann konnte er mit<br />

dem Wipfel zur Spitze des Münsters hinüber nikken,<br />

die kaum höher war als er. Das war prächtig,<br />

unvergleichlich prächtig. Und noch prächtiger war<br />

es, als es zu schneien begann. «So will ich in all<br />

meiner Herrlichkeit nun für immer und ewig stehen»,<br />

nahm der Baum sich vor, «im Winter, wenn<br />

der Schnee liegt, im Sommer wenn die Brunnen<br />

plätschern, im Herbst, wenn die Vögel nach Süden<br />

ziehen.»


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

17<br />

Weihnachten ist schon ein paar Tage vorbei», sagte<br />

der Spaziergänger, dessen Hund sein Bein an der<br />

grossen Tanne hob, zu seiner Frau, «der steht nicht<br />

mehr lange.» «Was soll das bedeuten?» dachte der<br />

Baum. Und er stand still und gedankenvoll die<br />

ganze Nacht.<br />

Und dann war ein Morgen, da kamen Leute und<br />

hängten seine Lichtergirlanden ab. Der Baum<br />

freute sich, denn nun konnte er seine Zweige wieder<br />

weit ausbreiten. «Nun beginnt wieder das<br />

Leben!» dachte der Baum und sah nicht, dass seine<br />

Äste schon ganz trocken und ein bisschen gelb geworden<br />

waren. «Sicher werden sie mich jetzt mit<br />

Blumen schmücken», dachte der Baum, «denn<br />

jetzt kommt bald der Frühling. Prächtig werde ich<br />

aussehen und die Gasse aufs Schönste schmücken<br />

und alle werden mich bewundern!»<br />

Doch stattdessen kamen ein paar Männer und<br />

zogen den Baum auf die Strasse hinunter, hackten<br />

ihn in Stücke, kehrten seine Nadeln auf dem Pflaster<br />

zusammen, karrten ihn fort in die Kehrichtsverbrennungslage.<br />

Prächtig flammte der Baum<br />

dort im Feuer noch einmal auf und seufzte tief, und<br />

jeder Seufzer war wie ein kleiner Schuss: «Vorbei!<br />

Vorbei!» klang es. «Hätte ich mich doch gefreut,<br />

da ich es konnte! Vorbei! Vorbei!»<br />

JvJ<br />

LUS-Interna<br />

Seit der 140. Leistversammlung vom 7. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

im festlichen Rahmen des ehrwürdigen Rathauses<br />

präsentiert sich der Vorstand des Leists der Untern<br />

Stadt wie folgt:<br />

Präsidentin Stefanie Anliker<br />

Stephan Probst (Events und Bauliches)<br />

Christine D’Anna-Huber(Medien)<br />

Valentin Baumann (Finanzen)<br />

Peter Hug (Sekretär)<br />

Nicht vergessen: Die Spysi-Saison dauert noch bis<br />

am 30. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>. Das aktuelle Wochenmenu ist<br />

unter www.spysi.ch einzusehen. JvJ<br />

Fünf Eröffnungen und eine Beerdingung<br />

Zwei umzugshalber Neu-Alt-Wieder-Eröffnungen sind in der Gerechtigkeitsgasse zu verzeichnen.<br />

Mit seinen wunderschön fast schwerelosen und<br />

immer einfallsreichen Möbeln und Wohnaccessoires<br />

ist Martin Blaser mit Stahlblau von der Münstergasse<br />

in grosszügigere Lokale an die<br />

Gerechtigkeitsgasse gezogen, das Motto ist dasselbe<br />

geblieben:<br />

unsere produkte schwelgen in ihrer zeitlosigkeit,<br />

sie zu haben ist wie gold unter den fingernägeln.<br />

ist die entdeckung gemacht,<br />

verliert man sie nicht mehr aus den augen.<br />

wir fertigen für sie schönes.<br />

Stahlblau, Gerechtigkeitsgasse 79,<br />

Dienstag bis Freitag 11 – 18.30; Samstag 10 - 16;<br />

Tel. 031 311 48 48, www. stahlblau.ch<br />

Das Lieblingsgeschäft für kleine Tiger, die ihre<br />

Höhle farbenfroh, praktisch, schön und gemütlich<br />

ausstatten wollen, befindet sich dafür nun ein paar<br />

Häuser weiter unten an der Gerechtigkeitsgasse<br />

U-Tiger Kindermöbel, Gerechtigkeitsgasse 69,<br />

Dienstag bis Freitag 9.30 -18.30; Samstag 9 – 16;<br />

031 327 90 91, www.utiger-kindermöbel.ch<br />

Neuneueröffnet sind drei Lokale in denen es um<br />

Gastronomie und Unterhaltung geht:<br />

Die Tapas Bar mit komfortabel-spanischem Ambiente<br />

an der Ecke Gerechtigkeitsgasse 12/<strong>Postgasse</strong>,<br />

angrenzend an die Pizzeria Treff<br />

Jetläg, eine Kellerbar mit Ambiance und Sound an<br />

der Gerechtigkeitsgasse 53, Donnerstag, bis Samstag<br />

ab 17.00, für spezielle Anlässe samt Catering<br />

ebenfalls mietbar (www.jetlaeg.ch)<br />

Bistro Tinello: mit einem sensationellen und beinahe<br />

unschlagbar internationalen Plastikmiefambiente<br />

ausgestattetes Kebab- und Pizzalokal, das,<br />

immer wenn die Brunne Zytig daran vorbei läuft,<br />

so leer ist, das es einem herzlich leid tut.<br />

Beerdigt und ausgiebig beweint (vielleicht etwas<br />

mehr von seinen Stammgästen als von den Anwohnern)<br />

mit Blumenkränzen, Kerzen und herzzerreissenden<br />

Abschiedsbriefen bedacht worden<br />

ist dafür das Sous Soul an der Junkerngasse 1.<br />

Weihnachsfeier in der Spysi<br />

Stefanie Anliker, Präsidentin des Leist der Untern<br />

Stadt, begrüsst die Anwesenden herzlich und<br />

wünscht allen forhe Festtsge.<br />

Hans Gurtner, unermüdlcher Organisator der<br />

Spysi-Weihnachtsfeier, hat alle im Griff.<br />

JvJ<br />

Montag, 19. Dezember 2011. Einmal mehr lud der<br />

Organisator, Hans Gurtner, zur beliebten vorweihnächtlichen<br />

Weihnachtsfeier in der Spysi für alle<br />

AHV-Berechtigte des Leistbezirkes der unteren<br />

<strong>Altstadt</strong> ein.<br />

Musikalisch begrüsst wurden die rund 40 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer von der Orgelfrau Ruth<br />

Ottawa. Ebenso herzlich willkommen geheissen<br />

wurden die Anwesenden von der Leistpräsidentin,<br />

Stefanie Anliker.<br />

Am festlich gedeckten Tisch wird das Zvieriplättli<br />

genossen und dazu eifrig diskutiert.<br />

Anschliessend wurden alle mit einem liebevoll<br />

hergerichteten Fleischteller verwöhnt. Aufgelokkert<br />

wurde der Nachmittag mit gemeinsamen<br />

Weihnachtsliedern und der obligaten Weihnachtsgeschichte<br />

von Hans Gurtner, der eine Erzählung<br />

von Peter Maibach vorlas.<br />

Zum Abschluss gab es einen gut mundenden Glühwein<br />

und die obligaten Geschenke in Form von<br />

Confiturenglesli und einem liebevoll zusammengestellten<br />

Guetzipäckli, die von den Leistfrauen<br />

gespendet wurden.<br />

Danken möchten wir Hans Gurtner für die Organisation<br />

des Nachmittages und den fleissigen Helferinnen<br />

im Hintergrund, die alle zum gelungenen<br />

Festli beitrugen.<br />

Za


18<br />

weiss<br />

druckt schwar z und bunt<br />

druckerei weiss gmbh<br />

kalchackerstrasse 7<br />

3047 bremgarten<br />

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satz<br />

druck<br />

Abonnements-<br />

Bestellung<br />

Der/die Unterzeichnete bestellt ein Jahres-<br />

Abo nnement der Brunne Zytig zum Preis<br />

von Fr. 20.–<br />

Name<br />

Vorname<br />

Adresse<br />

Unterschrift<br />

Malerei Gipserei<br />

René Kistler 3006 <strong>Bern</strong><br />

3047 Bremgarten Galgenfeldweg 1<br />

Hohstalenweg 5 Tel. 031 381 64 85<br />

Tel. 031 301 68 79 Fax 031 381 64 09<br />

Bitte einsenden an Brunne-Zytig, c/o Xaver Zach,<br />

Postfach 614, 3000 <strong>Bern</strong> 8.<br />

A N G E B O T E<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

❑ Beitrittserklärung ❑ Adressänderung<br />

Der/die Unterzeichnende wünscht in einem Ich bin bereits Mitglied des unten<br />

der unten aufgeführten Leiste als Mitglied angekreuzten Leists, habe aber<br />

aufgenommen zu werden (Bitte ankreuzen). eine neue Adresse.<br />

❑ Leist der Untern Stadt <strong>Bern</strong>, Postfach 570, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

❑ Kesslergass-Gesellschaft, c/o Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, Postfach, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

❑ Rathausgass-Brunngass-Leist, z. H. Herr Edi Franz, Postfach 405, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

❑ Kramgassleist, Postfach 852, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

❑ Matte-Leist, Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />

❑ Einzelmitgliedschaft<br />

❑ Paarmitgliedschaft<br />

❑ Firmenmitgliedschaft<br />

(Bitte an den angekreuzten Leist<br />

einsenden.)<br />

Name Vorname<br />

Adresse (❑ neue) E-Mail<br />

<strong>Bern</strong>, den Unterschrift


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

19<br />

Neue Ausrichtung der Utiger<br />

Möbel- und Bettenhaus AG<br />

Nach 114 Jahren erfolgreicher Tätigkeit am Standort<br />

Ecke Kreuzgasse 3/ Junkerngasse 58 haben wir<br />

uns aufgrund der aktuellen Marktentwicklung zu<br />

einer Neuausrichtung entschlossen. Es hat sich gezeigt,<br />

dass eine erfolgreiche Weiterentwicklung am<br />

bisherigen Standort mit der aktuellen Grösse nicht<br />

mehr möglich ist. Deshalb konzentrieren wir uns<br />

auf die Schwerpunkte Utiger Bettwaren und Wohntextilien,<br />

Utiger Schlafberatung, U-Tiger, Einrichten<br />

für Kinder.<br />

Utiger Bettwaren<br />

Seit 1898 ist Utiger ein kompetentes Fachgeschäft<br />

für Bettwaren, Duvets, Kissen und Bettwäsche. In<br />

der eigenen Bettwarenfabrik wird jeder Artikel aus<br />

hochwertigen Materialien fachgerecht produziert.<br />

Dank Eigenproduktion kann Utiger Produkte in<br />

jedem vom Kunden gewünschten Mass oder Material<br />

herstellen, sei es aus Seide, Baumwolle, Wolle,<br />

Pferdehaar, oder Synthetik. Die Bettwäsche ist in<br />

den Kollektionen, Fischbacher, Schlossberg oder<br />

Bonjour erhältlich.<br />

Utiger Schlafberatung<br />

«Für e tüüfe, gsunde Schlaf» hat Utiger ein Bico<br />

Bettenstudio eingerichtet. Hier kann der Kunde in<br />

aller Ruhe Probeliegen und herausfinden welches<br />

Neu zusammen mit der Kornhaus apotheke.<br />

gesundheit durch Vertrauen!<br />

Herr a. Chariatte, Frau e. engel und das<br />

gesamte team freuen sich auf Ihren Besuch!<br />

zytglogge apotheke<br />

zytglogge 5<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

telefon: 031 311 48 33<br />

Fax: 031 311 39 93<br />

Mail: info@zytglogge-apotheke.ch<br />

Bettsystem für ihn das Richtige ist. Das Utiger<br />

Schlafberatungsteam wird ihn beratend bei der Auswahl<br />

und Entscheidung unterstützen und betonen:<br />

«Gönnen Sie sich das beste Bett!» Gesunder Schlaf<br />

ist lebenswichtig!<br />

U-Tiger, Einrichten für Kinder<br />

Der Kinderladen U-Tiger ist im Oktober 2011 an<br />

die Gerechtigkeitsgasse 69 umgezogen. Im neuen<br />

grösseren Laden ist mehr Platz, um die Erlebniswelten<br />

rund ums Schlafen, Spielen und Arbeiten für<br />

Babys, Kinder und Jugendliche zu präsentieren.<br />

Mit dem Umzug wurde auch das Sortiment erweitert.<br />

Tolle Sachen zum Wohlfühlen, Knudeln und<br />

Anziehen runden das Angebot ab. Nebst bekannten<br />

Marken wie z.B. Stokke, De Breun, Haba, Sigikid,<br />

Moll und Lässig bieten wir viele weitere Produkte<br />

an, die sich grosser Beliebtheit erfreuen.<br />

Was geschieht mit dem alten Standort?<br />

Die permanente Ausstellung am alten Standort,<br />

Ecke Kreuzgasse - Junkerngasse wurde per Ende<br />

Februar geschlossen. Das historisch sehr interessante<br />

Haus in der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> soll einer neuen<br />

Nutzung zugeführt werden, die sowohl dem Gebäude<br />

als auch dem Standort gerecht sein wird.<br />

zvg<br />

Z A C<br />

EINRAHMUNGEN VERGOLDUNGEN<br />

Anfertigung von Gold, Eisen, Holz- und<br />

Alurahmen sowie Plexikasten nach Mass.<br />

Marc Bigler <strong>Postgasse</strong> 18 3011 <strong>Bern</strong> Tel./Fax 031 311 03 26<br />

Mobile: 079 6307121 mb.zac@bluewin.ch www.marcbigler.com<br />

Kramgasse 3 3011 <strong>Bern</strong> Tel. 031 311 62 64<br />

Dominique Walther-Favre<br />

Frühlingskollektionen der Marken<br />

Attitude, Hauber, Weill<br />

sind eingetroffen<br />

Walliser Malerei<br />

und Weinkultur im<br />

Rathauskeller<br />

Nicht zum ersten Mal kommen bei Franziska<br />

Dürig im Rathauskeller Kunstliebhaber und Feinschmecker<br />

gleichzeitig auf ihre Kosten. Am 26.<br />

April um 18 Uhr findet die Vernissage der Ausstellung<br />

von Albert Berchtold statt. Albi Berchtold<br />

ist Mitglied der Gilde der Schweizer Bergmaler,<br />

war in der Jugend begeisterter Skifahrer und Mitglied<br />

der Walliser B-Mannschaft und erlernte später<br />

den Beruf des Schriftsetzers. In Berchtolds<br />

Malerei äussert sich die Liebe zu seiner Bergheimat,<br />

und zwar in einer Reihe von eindrücklichen<br />

Landschaftsbildern ebenso wie in einer Serie von<br />

abstrakten Malereien – für ihn sind das zwei Seiten<br />

derselben Medaille.<br />

Anschliessend an die Vernissage werden auserlesene<br />

Walliser Weine zur Degustation kredenzt.<br />

Vorgestellt werden sie von Felizitas Mathier Benicchio,<br />

dipl. Winzerin und Weintechnologin aus<br />

Salgesch, deren Leidenschaft es ist, altes Wissen<br />

mit neuen, nachhaltigen Anbaumethoden zu verbinden.<br />

JvJ<br />

Vernissage am 26. April <strong>2012</strong> im Ratskeller, Gerechtigkeitsgasse<br />

81, <strong>Bern</strong><br />

www.rathauskeller.ch, www.fjmag.ch und<br />

www.albert-berchtold.ch


20<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Kesslergass-Gesellschaft Kontaktadr.: Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, PF, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

Das Heimatmuseum in<br />

<strong>Bern</strong>s Untergrund<br />

Man stelle sich vor: Mitten in <strong>Bern</strong> spielt die versammelte Elite der lokalen Kulturszene zum<br />

Tanz auf. Die Elite von 1900, wohlgemerkt. Und das erst noch im Kostüm des 16. Jahrhunderts.<br />

Da rührt der prächtig ausstaffierte, berühmte Kunstmaler Ferdinand Hodler kräftig<br />

die Trommel und spielt dazu noch mit links die Einhandflöte. Der pfauenbefederte Germanist<br />

und Volksliedersammler («Röseligarte») Otto von Greyerz streicht das Trumscheit. Oder der<br />

bepelzte Bundredaktor Josef Viktor Widmann traktiert das Tamburin.<br />

Wer ein solches Stelldichein für abwegig hält, besuche<br />

den Kornhauskeller, gönne sich eine kurze<br />

Auszeit von Speis und Trank und lasse den Blick<br />

über die bemalten Gewölbe und Pfeiler schweifen<br />

im «liebenswürdigen Tempel bernischen Nationalempfindens».<br />

Zur Vorbereitung eines solchen<br />

Besuchs, als Führer währenddessen (denn wer<br />

weiss schon, was ein Trumscheit ist?) sowie zur<br />

Nachbereitung empfiehlt sich der jüngste Band aus<br />

der Schriftenreihe «Passepartout» der Burgerbibliothek<br />

<strong>Bern</strong>: Rudolf Münger und sein Künstlerkreis.<br />

Schöne Welt im Kornhauskeller (Stämpfli<br />

2011, Fr. 39.—, im Buchhandel).<br />

In dem schon gewohnt gediegen aufgemachten<br />

und reich illustrierten Band führen die Autorinnen<br />

Brigitte Bachmann-Geiser und Annelies Hüssy anschaulich<br />

in Leben und Werk des <strong>Bern</strong>er Künstlers<br />

Rudolf Münger und in sein «gemaltes Heimatmuseum»<br />

im Kornhauskeller ein. Dabei stützen sie<br />

sich massgeblich auf Müngers Nachlass in der<br />

(BBB N Rudolf Münger, Mappe XX): Ferdinand<br />

Hodler (1853-1918), Rudolf Münger, Aquarell,<br />

1898.<br />

A. STEIGER ELEKTRO AG<br />

Elektroinstallationen Brunngasshalde 69<br />

Beleuchtung Postfach<br />

Telekommunikation 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

Projekte Tel. 031 311 13 11<br />

Mir sorge für Spannig und Strom<br />

Burgerbibliothek und retten ihn aus unverdienter<br />

Vergessenheit.<br />

Rudolf Münger (1862-1929), Sohn eines Gipserund<br />

Malermeisters, erschreckte seine Eltern nicht<br />

wenig mit seiner Ambition, Kunstmaler zu werden.<br />

Nachdem man sich darauf geeinigt hatte, dass<br />

er zunächst doch eine Lehre als Flachmaler und<br />

Tapezierer machen sollte, führte ihn diese Ausbildung<br />

immerhin bis nach Neuenburg und in die<br />

Niederlande. Nachdem die elterliche Sorge somit<br />

besänftigt war, durfte Münger sich ab 1881 neben<br />

der Arbeit im väterlichen Betrieb künstlerisch weiterbilden<br />

und schliesslich die Kunstgewerbeschule<br />

in München und die Académie Julian in Paris besuchen.<br />

Zurück in <strong>Bern</strong> heiratete er 1890 die im<br />

Hause Münger als Köchin angestellte Marie Zimmermann<br />

– nicht zur überschäumenden Freude<br />

seiner Eltern. Den Lebensunterhalt des jungen<br />

Paares verdiente Münger in den folgenden Jahren<br />

als Lehrer an der <strong>Bern</strong>er Handwerkerschule und<br />

mit Gebrauchsgrafik – kaum das, was er sich für<br />

sein Berufsleben wünschte. Aber sein Durchbruch<br />

sollte kommen: im Kornhaus.<br />

Die Schankwirtschaft im damals karg möblierten<br />

und spärlich ausgeleuchteten Kornhauskeller lief<br />

Ende des 19. Jahrhunderts nicht wirklich gut. Da<br />

half nur Umdekorieren! Die Neugestaltung des<br />

Kellers im Rahmen des grossen Kornhaus-Umbaus<br />

seit 1895 sah jedoch nur eine sehr schlichte<br />

Bemalung des Gewölbes vor. Dagegen meldete<br />

sich niemand anderer als der inzwischen zum<br />

Stadtrat gewählte Rudolf Münger zu Wort. Er<br />

setzte einen Wettbewerb für die Ausmalung des<br />

Kellers durch, an dem er auch gleich selbst teilnahm<br />

– und gewann!<br />

So konnte Münger mit seinem Team 1897/98 ein<br />

Gesamtkunstwerk im Sinne des zeitgenössischen<br />

Heimatschutzgedankens und Patriotismus schaffen.<br />

Dem aufmerksamen Betrachter bietet sich<br />

eine Überfülle von Motiven: Pflanzen und Tiere,<br />

die Wappen der bernischen Amtsbezirke, Personifizierungen<br />

von Naturphänomenen (etwa der Reif-<br />

Riese, der wilde Jäger oder der Mann im Mond),<br />

Volksliedstrophen und zwölf Trachtenmädchen.<br />

Und in den Gewölbezwickeln eben das bunte Orchester<br />

der bernischen Kulturprominenz der Zeit.<br />

Auch diese 29 Herren (neben Müngers Selbstporträt)<br />

und die eine Dame sind heute weitgehend ver-<br />

(BBB N Rudolf Münger, Mappe XX): Und auch<br />

Delémont war noch bernisch…: Delsbergerin, Rudolf<br />

Münger, Gouache, 1897. Modell war Müngers<br />

Schwester Elisabeth.<br />

gessen. Umso erfreulicher ist es daher, dass der<br />

«Passepartout» von ihnen allen kurze Porträts bietet.<br />

Daneben kommt aber Müngers Leben und<br />

Schaffen vor und nach dem Grossauftrag keineswegs<br />

zu kurz – auch dazu bietet der Band einen in<br />

Text und Bild reichhaltigen Überblick.<br />

Am Ende bleibt der wirklich gute Vorsatz, beim<br />

nächsten Besuch im Kornhauskeller ob dem kulinarischen<br />

Genuss nicht zu vergessen, dass man im<br />

grössten <strong>Bern</strong>er Bildwerk des 19. Jahrhunderts<br />

sitzt. Dann bleibt bestimmt auch noch Zeit für die<br />

ästhetischen und kunsthistorischen Genüsse eines<br />

kleinen Entdeckungsrundgangs.<br />

Thomas Schmid<br />

<strong>Postgasse</strong> 23, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Tel. 031 311 22 40 Fax 031 312 11 62<br />

elektro@postgasse.ch


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

21<br />

Boutique Per Lei<br />

Die italienisch stämmige, in Zermatt verwurzelte und in <strong>Bern</strong> heimisch gewordene Maria Pia<br />

Piai hat sich ihren Herzenswunsch erfüllt und an der Münstergasse 35 die Mode Boutique Per<br />

Lei eröffnet.<br />

Neben dem Wunsch, Mode zu verkaufen, legt sie<br />

grössten Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit<br />

beim Anbau der Naturprodukte wie Leinen, Viskose,<br />

und Baumwolle. Besonders interessiert ist<br />

sie an der exklusiven Zusammenstellung, dem<br />

Kombinieren von Einzelteilen, denn das Detail<br />

macht aus jedem Stück und jeder Trägerin etwas<br />

Besonderes, etwas Einmaliges.<br />

Das Logo Per Lei mit dem beschützenden Dach<br />

des Grossbuchstabens P und dem geerdeten, Geborgenheit<br />

vermittelnden grossen L wird neutral<br />

verstanden und gilt somit für Frauen und Männer.<br />

Das Damensortiment läuft, umfasst Kleider, Jakken,<br />

Hosen und im Versuchsstadium Schuhe und<br />

Taschen, das Sortiment für Herren wird evtl. aufund<br />

ausgebaut werden.<br />

Die Besitzerin ist bereits seit achtzehn Jahren in<br />

der Modebranche im Verkauf tätig, hat viel Erfahrung<br />

gesammelt, kennt Modelabels, Namen, Qualität,<br />

Trends der Kleidungsstücke und führt<br />

folgende Marken:<br />

MASAI<br />

das dänische Modelabel<br />

in auserlesenen Materialien<br />

von Grösse XS bis<br />

XXL für Frauen, die<br />

einen ganz persönlichen<br />

Stil pflegen, das Besondere<br />

suchen, gerne kombinieren<br />

und nach<br />

ergänzenden Teilen Ausschau<br />

halten, stammt aus<br />

der Fashion- Metropole<br />

Kopenhagen.<br />

Mariagrazia Panizzi<br />

italienische Mode für die<br />

spezielle Frau, die femininen Glamour und verspielte<br />

Details mag, eine Linie mit weichen Stoffen<br />

in fliessenden, manchmal asymmetrischen<br />

Schnitten, z.Z. in sand und petrol, eine wandelbare<br />

Mode mit individueller Tragbarkeit je nach Typ<br />

und zu jeder Gelegenheit. Immer ein Unikat!<br />

COCONUDA<br />

die Modemarke aus Italien, eine preisgünstige<br />

Linie für junge, aktive Frauen, komfortable und<br />

modische Kleidung in lebhaften Farben oder<br />

schwarz-weiss, manchmal romantisch, manchmal<br />

geometrisch-streng in originellen Schnittmustern<br />

von Jeans bis Satin.<br />

Die Schuhe von ALBERTO BRESSAN<br />

aus Varese bestehen ausschliesslich aus dem Naturprodukt<br />

Leder, die Linie stellt elegante und<br />

sportliche, flache Schuhe und High Heels, Stiefel<br />

und Stiefeletten her. Die Idee ist, die Kundin zu<br />

Spontankäufen zu verführen, wenn sie das Kleid<br />

anprobiert, den Schuh als Accessoire gleich mit zu<br />

kombinieren.<br />

In dieser Boutique treffen zwei Kulturen zusammen,<br />

der gute Geschmack, die Stilsicherheit, der<br />

Sinn für die Form aus Italien und die schweizerische<br />

Solidität und Beständigkeit, der Laden wirkt<br />

gediegen, ist gut beleuchtet, reduziert, aber ausgewählt<br />

bestückt. Die Räumlichkeiten sind teilweise<br />

denkmalgeschützt, die Grisaille-Malereien aus<br />

dem 17. Jahrhundert bilden einen interessanten<br />

Kontrast zu Kleidern und Accessoires, der Pflanze<br />

in grüner Einkaufstasche als Dekoration und Tropfenfänger<br />

unter dem Glasdach, den verspielten<br />

Spiegeln, dem luxuriösen Kronleuchter. Die<br />

80m2-Ladenfläche hat auch eine wechselhafte Geschichte,<br />

beherbergte einst einen Goldschmied,<br />

Retro-Möbel, die Münster-Buchhandlung, einen<br />

Tante Emma Laden, alle haben sie ihre Spuren hinterlassen,<br />

sie fügt sich bestens in die Untere <strong>Altstadt</strong>,<br />

in die Umgebung der Münstergasse ein und<br />

wurde dem entsprechend auch willkommen geheissen<br />

und sehr gut aufgenommen bei den Nachbar-<strong>Geschäfte</strong>n.<br />

Die Boutique ist stilsicher und designmässig eingerichtet,<br />

führt aber durchaus erschwingliche<br />

Mode. Die Besitzerin wünscht sich neben den<br />

schon etwas bestandenen Frauen mit gutem Geschmack<br />

und einem wohl gefüllten Portemonnaie<br />

auch eine junge, aufgestellte Kundschaft, die gerne<br />

experimentiert, Kleidung abwandelt und immer<br />

wieder anders kombiniert unter dem Motto: Schönes<br />

muss nicht teuer sein!<br />

Maria Pia Piai hat eine solide kaufmännische<br />

Grundausbildung, spricht vier Sprachen, liebt das<br />

Kreative ebenso wie die praktische Planung und<br />

Ausführung, möchte ihre Chance nutzen, führt ihre<br />

Mode Boutique allein, kämpft für ihre Selbständigkeit<br />

und verdient sich in ihrer knapp bemessenen<br />

Freizeit für ihren Einfrau-Betrieb noch etwas<br />

dazu.<br />

Wir sind beeindruckt vom Mut, von der Zielstrebigkeit<br />

und der Geradlinigkeit und wünschen viel<br />

Freude und Erfolg!<br />

bb<br />

Boutique Per Lei<br />

Maria Pia Piai, Münstergasse 35, 3011 <strong>Bern</strong><br />

info@per-lei.ch<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di – Fr. 10.00 – 13.00, 14.00 – 18.30<br />

Sa 10.00 – 16.00, So / Mo geschlossen<br />

Agenda<br />

Die Hauptversammlung der Kesslergass-Gesellschaft<br />

findet am Montag, den 2. April <strong>2012</strong><br />

um 19.00 Uhr in der Arvenstube im Kulturcasino<br />

statt.<br />

Wir freuen uns, viele interessierte Mitglieder begrüssen<br />

zu dürfen.<br />

Der Vorstand der Kesslergass-Gesellschaft


22<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Rathausgass-Brunngass-Leist Kontakt: Edi Franz, Postfach 405, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

Leist-Agenda RBL 2011<br />

22. <strong>März</strong> ab 15 Uhr Schoggihasengiessen<br />

Brunngasse, siehe Artikel<br />

28. <strong>März</strong> Redaktionssitzung Brunnezytig<br />

2. April 18.45 Uhr Hauptversammlung<br />

UNION<br />

16. April Delegiertenversammlung VAL<br />

5. Mai 10 Uhr, Rathausplatz<br />

Begrüssung Neuzuziehende<br />

http://neuzuziehen.bern.ch<br />

1. Juni Redaktionsschluss Brunnezytig<br />

6. Juni ab 17 h Brunnehöflifest<br />

Liebe Leist-Mitglieder und solche, die es werden<br />

möchten:<br />

Bitte notiert Euch das Datum der Leist-Hauptversammlung.<br />

Sie findet wie in den letzten Jahren<br />

im Restaurant Union an der Brunngasse statt.<br />

Leist mitglieder erhalten die Einladung mit den<br />

Traktanden per Post.<br />

Wer sich für die Aktivitäten des Leistes informieren<br />

möchte, ist ebenfalls herzlich eingeladen.<br />

Wer an einer Mitarbeit im Vorstand interessiert<br />

ist, melde sich doch bitte bei einem der Vorstandsmitglieder<br />

oder beim Präsidenten. Die<br />

Adressen finden Sie unter folgendem Web-Link:<br />

http://bern-altstadt.ch/htm/rathausgassbrungass-leist_vorstand.htm<br />

Für Schoggiliebhaber vor Ostern<br />

Schoggihasen schiessen an der<br />

Brunngasse? Und das gratis?<br />

Ganz so gefährlich hatten wir uns die vorösterliche Zeit an der Brunngasse eigentlich nicht vorgestellt.<br />

Als Gast an der RBL-Vorstandssitzung wollte Chantal Gadola vom Kleidergeschäft pas-<br />

Touche bloss informieren, dass sie beabsichtige, in der Osterzeit einen Anlass zu veranstalten:<br />

Mit allen, die daran Freude haben Schoggihasen oder besser gesagt Osterhasen aus Schoggi zu<br />

giessen. Dieses Gespräch nahm seinen Lauf…<br />

Die Schoggihasengeschichte hingegen begann<br />

bereits Anfang Dezember im vergangenen Jahr, als<br />

sich ein Unternehmerpaar in die Brunngasse verirrte<br />

und den Atelierladen pasTouche fand. Nach<br />

kurzem Gespräch stellte sich heraus, dass das Paar<br />

Wiederverkäufer für Filz-Hausschuhe suchte.<br />

Zudem boten sie an, falls die Hausschuhe im Verkaufs<br />

sortiment aufgenommen würden, sozusagen<br />

als Zückerchen, oder eben Schöggeli, eine Veranstaltung<br />

mit Schoggihasengiessen zu organisieren.<br />

Das verlockende Angebot verhalf zu einem<br />

schnellen Entschluss und seit Jahresbeginn bieten<br />

Chantal und Cleto Gadola diese hochwertigen<br />

Hausschuhe aus Filz (www.xafers.ch) exklusiv im<br />

Atelierladen von pasTouche an. Diese bequemen<br />

und warmen Hausschuhe aus Naturfilz werden<br />

durch Langzeit arbeitslose im regionalen Kleinhandwerk<br />

hergestellt. Die Materialien stammen<br />

aus der Schweiz oder dem nahen Europa.<br />

Die Hasenformen warten auf den süssen Inhalt<br />

Das Hasengiessen hingegen soll nicht im Laden,<br />

sondern beim Brunnen an der Brunngasse dem Pu-<br />

… nach der Restaurierung soll<br />

das antike Möbel nicht brandneu<br />

aussehen, sondern soll vielmehr<br />

seinen Charme, seine Geschichte,<br />

sein Alter zeigen können…<br />

Daniel Gerber<br />

Rathausgasse 12 • 3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel./Fax 031 311 81 22<br />

blikum zugänglich gemacht werden. Wie bereits<br />

anlässlich des fast schon legendären letztjährigen<br />

Defilees Velo&Mode laden erneut ‚pasTouche –<br />

Couture de <strong>Bern</strong>e’ (Organisation) und das ‚Zweirad-Center<br />

Dominik Jacob’ (Infrastruktur) zu diesem<br />

Anlass ein. Am 22. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> ab 15:00 Uhr<br />

können Sie beim Brunnen an der Brunngasse unter<br />

kundiger Anleitung Osterhasen selber giessen. Der<br />

Anlass ist für Gross und Klein und findet bei jeder<br />

Witterung statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.<br />

Alle Teilnehmenden dürfen anschliessend die gelungenen<br />

Schoggihasen, kunstvoll verpackt, kostenlos<br />

mitnehmen.<br />

Fast zu schade zum Vernaschen…<br />

… und das Gespräch am Sitzungstisch setzte<br />

sich wie folgt fort: ‚Nein, nicht Hasen schiessen,<br />

… giessen’ – ‚Ach so!’ - ,Aber süsse Häsli gibt’s<br />

doch das ganze Jahr an der Rathausgasse in der T-<br />

Bar…’ meinte der Tischnachbar ‚… nur sind diese<br />

nicht aus Schoggi und auch nicht gratis.’<br />

ef


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

23<br />

Die Brunngasse – Einst und heute<br />

Brunngasse 36<br />

An derselben Stelle existieren bis 1958 drei, um 1730 erbaute Bürgerhäuser<br />

Geschichtliches<br />

Die um 1730 neu erbauten drei Bürgerhäuser besitzen<br />

nach altem Numerierungsplan die Nummern<br />

21(21a/b), 22 (22a) und 23 (22b).<br />

Mit der Umnumerierung erhält die Nummer 21a<br />

die 36 an der Brunngasse und die Nr. 21b die Nr.<br />

51 an der Brunngasshalde.<br />

Die Nr. 22 erhält die Nr. 38 an der Brunngasse und<br />

die Nr. 23 die Nr. 53 an der Brunngasshalde.<br />

Am 15. Oktober 1956 reichen die Architekten Langel<br />

und Rumpf im Auftrag der neuen Besitzer<br />

(Philanthropische Gesellschaft UNION in <strong>Bern</strong>)<br />

der Liegenschaften Brunngasse 36, 38 und 40<br />

sowie der Brunngasshalde 51, 53 und 55 ein Baugesuch<br />

zur Errichtung eines Neubaus mit Gesellschaftsräumen,<br />

Büros, Wohnungen, 2 Kegel -<br />

bahnen und 1 Garage ein.<br />

Die 6 Häuser sollten zu einem einheitlichen Neubau<br />

mit den Nummern Brunngasse 36 und Brunngasshalde<br />

51 verschmolzen werden.<br />

Bereits anfangs November erfolgen Einsprachen<br />

und Gutachten zum vorgesehenen Bauvorhaben.<br />

Die Häuser 38 und 36 im Zustand 1958 vor deren<br />

Abbruch resp. Umgestaltung.<br />

Mathys + Götschmann AG<br />

Licht – Kraft – Telefon<br />

Rathausgasse 21<br />

Tel. 031311 34 34<br />

Zu reden gibt vor allem die Veränderung der zwei<br />

Fassaden im antizipierten Klassizismus. Weniger<br />

problematisch werden die im frühen 19. Jahrhundert<br />

neuerbauten spätklassizistischen Haussteinfronten<br />

an der Brunngasshalde 51 bis 55 beurteilt.<br />

Am 13. August 1957 erhält die UNION <strong>Bern</strong> die<br />

Baubewilligung, nachdem einige Kompromisse u.<br />

a. in Bezug auf die Fassade Seite Brunngasse eingegangen<br />

werden, um die Auflagen des denkmalgeschützten<br />

<strong>Altstadt</strong>bildes zu erfüllen.<br />

Als Baujahr ist 1957 / 58 und als Bezugstermin der<br />

23. Dezember 1958 festgelegt<br />

Ch. Ed. Schmocker<br />

Der Bau, wie er sich an der Brunngasse heute präsentiert.<br />

Leider sind die formschönen, schmiedeeisernen<br />

Maueranker zwischen dem zweiten und<br />

dritten Stockwerk verschwunden.<br />

le bistro<br />

Janine Mangiantini<br />

Brunngasse 19 CH - 3011 <strong>Bern</strong><br />

T +41 31 311 15 42<br />

Öffnungszeiten 11.00 – 14.30 / 17.00 – 23.30<br />

Sonntag und Montag geschlossen<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di. 11.00 – 14.00 Uhr<br />

15.00 – 18.00 Uhr<br />

Do. 11.00 – 14.00 Uhr<br />

15.00 – 20.00 Uhr<br />

Sa. 11.00 – 16.00 Uhr<br />

Wir vermitteln:<br />

Agriturismo<br />

Häuser / Appartment<br />

Camping / Club- und<br />

Hotelferien<br />

An- und Rückreise<br />

Wir verkaufen:<br />

Weine / Spirituosen<br />

Käse / Würste<br />

Pane Carasau / Guttiau<br />

Honig<br />

Rathausgasse 62<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 311 51 53<br />

info@finestra-sardegna.ch<br />

www.finestra-sardegna.ch<br />

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R A T H A U S G A S S E 6 3 * 3 0 1 1 B E R N<br />

TEL. 031 311 51 87 * WWW.LESAMIS.CH<br />

OEFFNUNGSZEITEN:<br />

BAR MO-FR 17H - 00:30H<br />

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Seit 1907<br />

Rathausgasse 24 • 3011 <strong>Bern</strong><br />

Telefon 031 311 29 92 • Fax 031 312 23 89<br />

Montag geschlossen<br />

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Brunngasse 2<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 311 92 60<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo 14.00 – 18.30<br />

Di 14.00 – 18.30<br />

Mi geschlossen<br />

Do 14.00 – 20.00<br />

Fr 14.00 – 18.30<br />

Sa 10.00 – 16.00


24<br />

A N G E B O T E<br />

<strong>Bern</strong>er Münster: Restaurierung Chorgewölbe<br />

Das Chorgewölbe (1515–1517)<br />

bedarf einer sorgfältigen<br />

Restaurierung.<br />

Herzlichen Dank für Ihre dringend<br />

benötigte finanzielle Hilfe!<br />

PC-Konto 30-980-9, Burgerliche Ersparniskasse,<br />

Konto CH87 0638 2042 3103 9390 1<br />

der <strong>Bern</strong>er Münster-Stiftung<br />

Spenden an die <strong>Bern</strong>er Münster-Stiftung<br />

sind steuerabzugsberechtigt.<br />

Kontakt: 031 312 04 64<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Gerechtigkeitsgasse 27 3011 <strong>Bern</strong><br />

Telefon 031 311 31 07<br />

Montag bis Freitag 7–17 Uhr


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

7<br />

3 Ins


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

21<br />

Baustelle <strong>Postgasse</strong> 52/54<br />

Abzäunungen, Schuttmulden, ein haushoher Fassadenlift,<br />

helmbewehrte Arbeiter gehören seit Oktober<br />

ins Bild der <strong>Postgasse</strong>. Zeitweilig<br />

beeinträchtigen Installationen den Durchgang<br />

durch die Lauben oder die Gasse, wenn Bretterbahnen<br />

gelegt werden müssen, oder, wie an der<br />

Postgasshalde, riesige Rohre zur Wegbeförderung<br />

des abgetragenen Schutts zum Abtransport: Die<br />

beiden Häuser, <strong>Postgasse</strong> 52 und 54 werden durchgehend<br />

bis zur Postgasshalde, dort die Nummern<br />

39 und 41 totalrenoviert/saniert. In der ersten<br />

Phase weckt wohl jede Baustelle Unmut. Lärm<br />

und Schmutz sind unvermeidlich, und nicht verstanden<br />

wurden die den Laubendurchgang sperrenden<br />

Tore. Aber das Sicherheitsdenken<br />

hat gegenüber Bequemlichkeit und Schönheit Vorrang.<br />

Immerhin musste massiv Material aus den<br />

Häusern abgetragen werden, Bodenbretter, Steinplatten,<br />

ein ganzes Treppenhaus, die maroden sanitären<br />

Anlagen und Kücheneinrichtungen etc. und<br />

von den Bauarbeitern aus dem Haus geschafft werden.<br />

Nur durch eine generelle Sperrung sind Unfälle<br />

und Verletzungen vermeidbar. Dazu kommt,<br />

dass Neugierige das Verbot des Betretens der Baustelle<br />

missachten und in Unkenntnis der Gefahren<br />

unvermutet nach einem Gang, einer Treppe vor<br />

einem klaffenden Abgrund stehen.<br />

Dem aktiven Bauen ist eine acht monatige Zusammenarbeit<br />

mit der Denkmalpflege vorausge-<br />

gangen, erzählt Stephan Probst, der mit der Renovation<br />

beauftragte Architekt und Bauleiter mit<br />

Büro an der Gerechtigkeitsgasse. Böden, Mauern,<br />

Wände, Täfelungen, Dachstock wurden auf ihr<br />

Alter und ihre Beschaffenheit und Zustand untersucht,<br />

entschieden, ob sie zu erhaltende Bausub-<br />

stanz und zu schützende Objekten seien. Das Haus<br />

hat eine mindestens 300-jährige Geschichte, da ist<br />

zu unterscheiden, was historisch wertvoll ist, oder<br />

bloss einer zwischenzeitlichen Ausbesserung<br />

diente. Der Charakter dieser <strong>Altstadt</strong>liegenschaft<br />

soll erhalten und sichtbar bleiben, das ist erklärtes<br />

Ziel der Bauherrschaft und des<br />

Architekten. Wände mit ihren verschiedenartigen<br />

Täfelungen, Türen und Wandschränke, auch die<br />

unter dem Fenster durchgezogene Sitzbank werden<br />

beibehalten. Anderes wird sorgfältig ausgewechselt,<br />

beispielsweise sollen die<br />

durchgelaufenen und schadhaften Riemenböden<br />

ersetzt und mit neuen Hölzern, aber nach altem<br />

Vorbild des <strong>Bern</strong>erparketts, ausgelegt werden.<br />

Absolut neu muss die gesamte Elektrifizierung<br />

eingezogen werden, eine zentrale Gasheizung,<br />

neue Küchen und Bäder werden entstehen.<br />

Schliesslich muss zukünftiges Wohnen auch einem<br />

zeitgemässen Standard entsprechen. Die einschneidenden<br />

Massnahmen im Umbau dieser beiden<br />

Häuser werden gerade dadurch nötig, diesen<br />

Anforderungen zu genügen. Um etwas grösseren<br />

Wohnraum zu gewinnen, werden die beiden<br />

schmalen Häuser verbunden, die mittlere Trennwand<br />

mit Durchgängen versehen und eine bis drei<br />

Stufen überwinden dann die unterschiedlichen Niveaus<br />

der Böden. Das Treppenhaus der Nummer<br />

52, in den 1920er Jahren erstellt, wird dadurch<br />

überflüssig. Sein Abbau gibt Platz für einen Liftturm<br />

durchs neungeschossige Haus. Zum bisherigen<br />

Wohnraum wird neu eine fünf<br />

Für <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2012</strong><br />

Zimmer-Wohnung im Dachstock mit Einbezug der<br />

kleinen, eingelassenen Terrasse erstellt, so dass<br />

total neun Wohneinheiten bezogen werden können.<br />

Abgesehen vom Auswechseln schadhafter<br />

Dachträgerbalken werden dadurch Änderungen<br />

am Dach, Abbau eines überflüssigen Kamins,<br />

dafür aber neue und zusätzliche Fensterlukarnen<br />

nötig. Bis zum Jahresende soll die Bauphase abgeschlossen<br />

sein.<br />

Iris Gerber<br />

Legenden<br />

Bodenbretter wurden entfernt und die Schlacke<br />

durch die Rohre abgesaugt. Täfer und Wandschrank<br />

bleiben erhalten.<br />

Das Treppenhaus wird erhalten und den neuen<br />

Brandschutzauflagen angepasst.<br />

Sicht von oben durch den Lichthof. Seitliche Abstrebungen<br />

sichern die Nachbarhäuser. Hier wird<br />

der Liftturm entstehen.<br />

Steinplatten des Treppenhauses werden ausgesägt<br />

und abtransportiert.<br />

Was sich zeigt, wenn die Bodenbretter entfernt<br />

werden, ist Schutt.


14<br />

A N G E B O T E<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>


2<br />

Aus dem Gemeinderat<br />

der Stadt <strong>Bern</strong>…<br />

Eiskunstlauf EM 2011: Stadt und<br />

Kanton engagieren sich erneut<br />

gemeinsam<br />

Vom 24. bis 29. Januar 2011 finden die Eiskunstlauf<br />

Europameisterschaften in <strong>Bern</strong> statt. Der<br />

Schweizer Eislaufverband (SEV), die Stadt und<br />

der Kanton <strong>Bern</strong> veranstalten diesen Grossanlass<br />

gemeinsam. Der Gemeinderat hat dafür einen Kredit<br />

von 500’000 Franken zuhanden des Stadtrats<br />

verabschiedet.<br />

Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> können ihre Position als<br />

Sportstandorte weiter stärken: Nach der EURO<br />

2008 und der Eishockey WM 2009 organisieren<br />

sie nun gemeinsam mit dem Schweizer Eislaufverband<br />

(SEV) die Eiskunstlauf EM 2011. Austragungsort<br />

ist die Stadt <strong>Bern</strong>, die Wettkämpfe<br />

werden in der PostFinance Arena stattfinden.<br />

Gemeinsame Projektorganisation<br />

Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> haben sich mit dem Schweizer<br />

Eislauf-Verband (SEV) auf eine gemeinsame<br />

Projektorganisation verständigt. Aus Effizienzüberlegungen<br />

und auf ausdrücklichen Wunsch des SEV<br />

ist vorgesehen, die personellen Ressourcen von<br />

Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> direkt in das Organisationskomitee<br />

zu integrieren. Stadt und Kanton können<br />

dabei auf die Erfahrungen bewährter Kräfte zurückgreifen,<br />

die während der EURO 2008 und der<br />

Eishockey WM 2009 gesammelt wurden.<br />

Kredit von 500’000 Franken genehmigt<br />

Das Veranstaltungsbudget der EM beläuft sich auf<br />

insgesamt 7,5 Millionen Franken. Stadt und Kanton<br />

<strong>Bern</strong> haben sich verpflichtet, je einen Beitrag<br />

von 500’000 Franken beizusteuern. Der Gemeinderat<br />

der Stadt <strong>Bern</strong> hat den entsprechenden Kredit<br />

zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Der<br />

Regierungsrat des Kantons <strong>Bern</strong> hat den notwendigen<br />

Kredit an seiner Sitzung vom 21. Oktober<br />

2009 genehmigt und die Volkswirtschaftsdirektion<br />

mit der Umsetzung beauftragt.<br />

Werbung für den Standort <strong>Bern</strong><br />

Der Gemeinderat und der Regierungsrat sind überzeugt,<br />

dass Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> mit der Austra-<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

gung dieses Sportanlasses ihren internationalen<br />

Bekanntheitsgrad weiter erhöhen können. Sowohl<br />

aus touristischer wie auch aus wirtschaftlicher<br />

Sicht ist der Anlass interessant. Insbesondere für<br />

das Gewerbe bieten sich lohnende Perspektiven in<br />

einer ansonsten weniger frequentierten Zeit. Der<br />

SEV rechnet mit rund 45’000 Besucherinnen und<br />

Besuchern, die sich die Wettkämpfe in der PostFinance<br />

Arena ansehen werden, Touristiker rechnen<br />

mit rund 30’000 Übernachtungen, die der Anlass<br />

generiert.<br />

Der Gemeinderat und der Regierungsrat sind zuversichtlich,<br />

dass der Bevölkerung nach der EURO<br />

2008 und der Eishockey WM 2009 ein weiteres,<br />

attraktives Sporterlebnis geboten werden kann.<br />

Kurznachrichten<br />

*****<br />

– Budgetabstimmung am 29. November 2009<br />

Der Gemeinderat hat beschlossen, den Stimmberechtigten<br />

der Stadt <strong>Bern</strong> am 29. November<br />

2009 das Budget 2010 zur Abstimmung vorzulegen.<br />

Das Budget 2010 der Stadt <strong>Bern</strong> sieht für<br />

das folgende Jahr bei Aufwendungen und Erträgen<br />

von je rund einer Milliarde Franken ein ausgeglichenes<br />

Ergebnis vor. Dabei kann die Stadt<br />

den Bilanzfehlbetrag um weitere 25 Millionen<br />

Franken reduzieren.<br />

– Schulreglement verabschiedet<br />

Der Gemeinderat hat die Teilrevision des Schulreglements<br />

zuhanden des Stadtrats verabschiedet.<br />

Das Schulreglement war im Juni im Stadtrat<br />

beraten und mit 41 zu 32 Stimmen bei einer Enthaltung<br />

zurückgewiesen worden. Der Gemeinderat<br />

war deshalb verpflichtet, innerhalb von<br />

sechs Monaten einen neuen Entwurf vorzulegen,<br />

der die Auflagen des Stadtrats berücksichtigt.<br />

Dieser hatte beispielsweise verlangt, dass sich<br />

die Stadt <strong>Bern</strong> für ein einheitliches, integratives<br />

und durchlässiges Schulmodell entscheidet.<br />

Weiter sollten im Schulreglement mehrere Eckpunkte<br />

des Integrationskonzepts festgehalten<br />

und die Tatsachen festgeschrieben werden, dass<br />

es in der Stadt nur noch eine einzige Schulkommission<br />

geben solle oder dass die Schulareale<br />

und Schulgebäude rauchfrei und grundsätzlich<br />

auch alkoholfrei sein sollen. Soweit rechtlich<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

möglich, hat der Gemeinderat diese und andere<br />

Auflagen in den neuen Entwurf eingebaut.<br />

– Integrationskonzept genehmigt<br />

Der Gemeinderat hat das Integrationskonzept<br />

Volksschule Stadt <strong>Bern</strong> genehmigt. Er erfüllt mit<br />

diesem Konzept eine Vorgabe des kantonalen<br />

Volksschulgesetzes, das die Gemeinden verpflichtet,<br />

eigene Integrationskonzepte zu erarbeiten,<br />

sowie eine Massnahme aus der<br />

Bildungsstrategie 2004 – 2008. Das Integrationskonzept<br />

der Stadt <strong>Bern</strong> sieht vor, dass Schülerinnen<br />

und Schüler – wenn immer möglich<br />

und sinnvoll – in den Regelklassen unterrichtet<br />

werden. Es werden weiterhin besondere Klassen<br />

geführt, wenn dies im Interesse der Schülerin<br />

oder des Schülers ist. Die Zahl der Klassen für<br />

besondere Förderung soll gegenüber heute aber<br />

markant verringert werden.<br />

– Treffen mit Rat für Senioren und Seniorinnen<br />

Der Gemeinderat hat sich zur ordentlichen Jahressitzung<br />

mit dem Rat für Seniorinnen und Senioren<br />

getroffen und eine Reihe von<br />

alterspezifischen Fragen besprochen. Im Vordergrund<br />

stehen für den Rat der Seniorinnen und Senioren<br />

derzeit die Verkehrssicherheit für ältere<br />

Menschen, das barrierenfreie Bauen, die Zahl der<br />

öffentlichen Toiletten in der Stadt sowie das Anliegen,<br />

Trinkwasserbehälter im öffentlichen<br />

Raum aufzustellen. Weitere Themen für den Rat<br />

der Seniorinnen und Senioren sind die öffentliche<br />

Sicherheit, das Alterskonzept und das Bestreben,<br />

die Stadt altersfreundlich zu gestalten. Im Zusammenhang<br />

mit diesen Themen steht der Rat mit<br />

den zuständigen Fachstellen der Stadtverwaltung<br />

in Kontakt. Der Gemeinderat betonte die Bedeutung<br />

des Rates für Seniorinnen und Senioren als<br />

Beratungsgremium der Stadtregierung und bedankte<br />

sich für das konstruktive Gespräch.<br />

– EnergieWende<strong>Bern</strong>: Fristverlängerung beschlossen<br />

Der Gemeinderat hat beschlossen, dem Stadtrat<br />

einen Gegenvorschlag zur Initiative «Energie-<br />

Wende<strong>Bern</strong>» zu unterbreiten. Damit die Direktion<br />

für Sicherheit, Umwelt und Energie (SUE)<br />

genug Zeit erhält, die dafür notwendigen Grundlagen<br />

zu erarbeiten, beantragt der Gemeinderat<br />

dem Stadtrat gemäss Artikel 80, Absatz 2, des<br />

Reglements über die politischen Rechte eine<br />

Fristverlängerung um sechs Monate. Die Frist<br />

zur Erarbeitung einer Stadtratsvorlage ohne Gegenvorschlag<br />

läuft am 26. November 2009 ab.<br />

Zusammenstellung: Za


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

11<br />

DIE BUCH-ECKE<br />

Passepartout Band II<br />

Die Vögel der Familie Graviseth<br />

Die zweite <strong>Ausgabe</strong> des «Passepartout», der<br />

Schriftenreihe der Burgerbibliothek <strong>Bern</strong>, ist<br />

eine Bilderbuchreise der besonderen Art.<br />

Der ornithologisch interessierte<br />

Schlossherr zu Liebegg<br />

im bernischen<br />

Aargau, Jakob Graviseth,<br />

liess um die Mitte des 17.<br />

Jahrhunderts eine Sammlung<br />

von Vogelbildern anlegen.<br />

Mitglieder der<br />

Familie und eine Reihe von<br />

auswärtigen Künstlern<br />

schufen im Laufe der Jahre<br />

fast 200 Vogelbilder. In Farbe porträtiert wurden<br />

die damals heimischen Vogelarten von Yverdon bis<br />

an den Bodensee. Im 18. Jahrhundert vereinigte<br />

man die losen Bilder zu einem Album.<br />

Das Vogelbuch der Familie Graviseth befindet sich<br />

heute in der Burgerbibliothek <strong>Bern</strong>. Das reich illustrierte<br />

Werk ist nicht nur für die Geschichte der<br />

wild lebenden Vögel und die bernische Jagd- und<br />

Marktgeschichte von Interesse, sondern wegen seiner<br />

Zusammenhänge mit der Stilllebenmalerei des<br />

in <strong>Bern</strong> tätigen Strassburger Malers Albrecht<br />

Kauw auch für die Kunstgeschichte.<br />

Die Burgerbibliothek <strong>Bern</strong> ist ein Kulturinstitut<br />

der Burgergemeinde <strong>Bern</strong> und existiert seit 1951.<br />

Sie verfügt über eine grosse Handschriftenabteilung<br />

und ist ein öffentliches wissenschaftliches Archiv.<br />

Die Schriftenreihe «Passepartout» stellt<br />

daraus wertvolle Handschriften und Archivalien,<br />

besondere Objekte oder ausgewählte Sammlungsteile<br />

vor. Für die gegenwärtige <strong>Ausgabe</strong> zeichnen<br />

der Historiker Dr. Martin Germann, der Kunsthistoriker<br />

Dr. Georges Herzog und der Zoologe Dr.<br />

Peter Lüps verantwortlich.<br />

Burgerbibliothek <strong>Bern</strong> (Hrsg.)<br />

Die Vögel der Familie Graviseth<br />

Ein ornithologisches Bilderbuch aus dem 17. Jahrhundert<br />

120 Seiten, broschiert, zahlreiche Illustrationen und eine CD<br />

mit allen Abbildungen und einer Transkription der handschriftlichen<br />

Kommentare<br />

CHF 49.– / € 31,50<br />

ISBN 978-3-7272-1226-0<br />

DIE BUCH-ECKE<br />

<strong>Bern</strong>s moderne Zeit<br />

Das 19. und 20. Jahrhundert neu entdeckt.<br />

DIE LESE-ECKE<br />

Eine Kurzgeschichte von Helen Stark-Towlson<br />

Der Weihnachtsbaum, der<br />

Glöckner und ich<br />

Hatte ich mich getäuscht? Oder nicht richtig gele-<br />

Der Titel des Bandes symbolisiert den Prozess, den<br />

sen? Kein Mensch weit und breit. Der Parkplatz<br />

der Kanton <strong>Bern</strong> in den beiden letzten Jahrhun-<br />

leer. Und in zehn Minuten sollte er doch beginnen, Ein<br />

derten durchlebt hat.<br />

der Neujahrsgottesdienst in der kleinen Bergka-<br />

<strong>Bern</strong>s Weg in die Mopelle.<br />

Nur das Glöcklein bimmelte in die Stille des<br />

derne war schwierig,<br />

Es<br />

winterlichen Morgens. Oder wimmerte es, weil<br />

geprägt von erstaunli-<br />

Ist<br />

niemand zugegen war?<br />

chen Erfolgen, aber<br />

ich<br />

Ich öffnete die alte Holztür, in der schwachen<br />

auch von schmerzli-<br />

nor<br />

Hoffnung, immerhin ein paar besetzte Bänke anchen<br />

Rückschlägen.<br />

Wi<br />

zutreffen, das vertraute Gemurmel und Getuschel<br />

Der Übergang von<br />

von Predigtbesuchern zu vernehmen und ein paar<br />

einer kleinräumigen<br />

Ein<br />

bekannten Gesichtern zu begegnen. Nichts davon.<br />

Agrargesellschaft zu<br />

zah<br />

Leere Sitzbänke. Leerer Chor. Leere Kanzel.<br />

einer räumlich und so-<br />

gel<br />

Leere Empore. Stumme Orgel. Keine Geräusche,<br />

zial polarisierten Indu-<br />

sch<br />

die die Anwesenheit der Organistin und des Pfarstriegesellschaft<br />

erwies<br />

We<br />

rers verraten hätten.<br />

sich als äusserst an- Genau 2,5 Kg schwer ist<br />

dic<br />

Nur eine unheimliche Stille, einzig vom singenspruchsvoll.<br />

Über hun- der fünfte Band der<br />

gen<br />

den, bimmelnden Glöcklein und dem knarrenden<br />

dert Autorinnen und Reihe «<strong>Bern</strong>er Zeiten»<br />

Glockenstuhl unterbrochen.<br />

Autoren dokumentieren in zahlreichen kurzen Bei-<br />

Qu<br />

Dennoch: die Kapelle lebte. Sie war geheizt. An den<br />

trägen sowie vielen meist noch nie publizierten<br />

Jah<br />

Seitenwänden brannten die kleinen Lampen. An der<br />

Bildern <strong>Bern</strong>s Weg in die Moderne. Sie lassen vor<br />

abe<br />

Decke über dem Chor strahlte der Leuchter. Sogar<br />

unserem Augen eine Welt entstehen, die uns trotz<br />

Ge<br />

die Osterkerze war angezündet, die Liedernummern<br />

geringer zeitlicher Distanz schon weit entrückt er-<br />

von<br />

gesteckt. Und vorn im Chor stand ein grosser, schön<br />

scheint. Za<br />

ein<br />

geschmückter Weihnachtsbaum mit brennenden<br />

Eg<br />

Kerzen. Sie flackerten. Sie zündeten in den men-<br />

Herausgeberschaft: Peter Martig, Anne-Marie Dubler,<br />

tiq<br />

Christian Lüthi, Andrea Schüpbach, Martin Stuber, schenleeren Raum. In den roten Kugeln spiegelten<br />

die<br />

Stephanie Summermatter<br />

sich die Flammen. Silberne Girlanden lagen auf den<br />

von<br />

Aesten, wie Botschaften miteinander verbunden.<br />

sch<br />

Verein «<strong>Bern</strong>er Zeiten» (Hrsg.)<br />

Schön, gewiss, aber doch etwas sonderbar. Wer<br />

«<strong>Bern</strong>s moderne Zeit», Band 5 der Reihe «<strong>Bern</strong>er Zei- hatte das alles hergerichtet?<br />

All<br />

ten»; 592 Seiten, Leinenband mit Schutzumschlag, reichIch<br />

setzte mich in eine Bank, ohne Antwort auf<br />

illustriert mit Farb- und s/w Abbildungen CHF 98.–<br />

Jul<br />

meine Frage. Ein wenig steif, gebannt von einem<br />

ISBN 978-3-7272-1199-7.<br />

sad<br />

Weihnachtsbaum, der so kam es mir vor für mich<br />

Stämpfli Verlag AG, 3001 <strong>Bern</strong><br />

tag<br />

allein brannte. Und das am ersten, nur zehn Stunden<br />

alten Tag im neuen Jahr.<br />

Ich<br />

Das Glöcklein verstummte. Die Stille wuchs. End-<br />

mi<br />

Ein Sommer auf der Alp<br />

lich ging die Holztür auf. Ein älterer, bärtiger Mann<br />

nen<br />

mit wildem, schwarzem Haar und markantem Ge-<br />

Eigentlich bringen wir Buchbeschreibungen, die<br />

Au<br />

sicht trat ein und kam schwer atmend auf mich zu.<br />

sich mit dem Thema <strong>Bern</strong> befassen. Hier machen<br />

Clu<br />

«Du auch nicht gut lesen? Du auch Fehler?» fragte<br />

wir eine Ausnahme, ist doch das Buch ein praxis-<br />

Ile<br />

er aufgeregt und suchte in der Westentasche nach<br />

nahes Handbuch und ein wertvoller Gesundheits-<br />

Bu<br />

der Predigtordnung.<br />

ratgeber für den Alltag auf der Alp und für den<br />

Er schüttelte den Kopf, tippte mit dem Finger an die<br />

Alltag zu Hause.<br />

Am<br />

Schläfe und verstand die Welt nicht mehr.<br />

der<br />

«O Madonna! Ich dumm. Saudumm! Ich alles an-<br />

Die Autorin Birgit<br />

rüc<br />

zünden. Dann ich läuten,» jammerte er, nachdem er<br />

Bayer kennt sowohl die<br />

ins<br />

endlich das Blatt gefunden hatte und nach mühsa-<br />

Gesundheitspflege als<br />

Um<br />

mem Lesen entdeckt, dass er die Daten von Neu-<br />

auch den Alpbetrieb<br />

Ich<br />

jahr und Berchtoldstag verwechselt hatte.<br />

aus eigener Erfahrung.<br />

vor<br />

Beschämt stand er da und griff sich erneut an den<br />

Handlich und über-<br />

wir<br />

Kopf. Unterdessen brannten die Kerzen am Weihsichtlich<br />

gestaltet, er-<br />

Be<br />

nachtsbaum weiter.<br />

gänzt der Ratgeber<br />

sta<br />

Ob wir, bevor wir wieder nach Hause gehen, nicht<br />

Alp-Apotheken und<br />

Po<br />

wenigstens ein Weihnachtslied zusammen singen<br />

Notfallschränke im Tal.<br />

me<br />

könnten? fragte ich ihn.<br />

Die Autorin hat sich<br />

«Ich nicht singen. Ich dumm,» sagte er niederge-<br />

über längere Zeit mit<br />

schlagen. «Du singen. Ich hören.»<br />

dem Thema «Gesund-<br />

Zum ersten Mal in meinem Leben fiel mir auch die<br />

heit und Sicherheit auf<br />

zweite Strophe ein.<br />

der Alp» auseinandergesetzt. Neben ihrer Tätigkeit<br />

als Krankenschwester hat sie sich drei Sommer auf<br />

Alpen im <strong>Bern</strong>er Oberland aufgehalten und mitgearbeitet.<br />

Dabei haben sie die Gefahrenquellen<br />

auf einem Alpbetrieb so beschäftigt, dass sie sich<br />

immer zielgerichteter mit der Thematik befasste.<br />

Im Verlauf zweier Studienjahre hat Birgit Bayer<br />

alles rund um die Gesundheit der Älpler beobachtet<br />

und erfasst – aber auch intensive Gespräche mit<br />

Älplern geführt. Za<br />

«Ein Sommer auf der Alp»; 144 Seiten; reicht bebildert;<br />

Fr. 29.–; ISBN-Nr. 3-909532-80-3. Erhältlich bei Weber<br />

AG Verlag (www.weberverlag.ch) oder im Buchhandel.


8<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Was Barbara Horvath mit Steve Jobs gemeinsam hat<br />

... und weshalb der Apple-Macher die BAHO Quilt Gallery dennoch mit sich in den Tod reisst.<br />

Der Tod Steve Jobs hat weltweit einen Tsunami ausgelöst, und wenn man die Presseberichte liest und die Nachrufe, hat man den Eindruck,<br />

als ob man nicht nur seinen Tod bedauert, sondern dass mit ihm auch gleich jegliche Leidenschaft, jeglicher Sinn für Perfektion und Innovation<br />

untergegangen sind. Wie falsch dieses Denken doch ist.<br />

Es gibt unter uns nach wie vor einzelne Menschen,<br />

die in ihrem Leben höchste Ansprüche stellen, die<br />

lernen und arbeiten, bis sie ihre Vorstellungen und<br />

Visionen voll und ganz umgesetzt haben, ohne<br />

Kompromisse, ohne Abstriche. Zum Beispiel Barbara<br />

Horvath mit ihrer BAHO Quilt Gallery. Für sie<br />

gibt es keine Abkürzung zur Vollendung. Jeder Quilt<br />

braucht seine Zeit, planerische Weitsicht, unendliche<br />

Geduld, ein Höchstmass an Aufmerksamkeit,<br />

Meisterschaft in der Herstellung, Respekt vor den<br />

Materialien, den Farben, Unnachgiebigkeit in den<br />

Ansprüchen. Halbherzigkeit, Schlendrian, Selbstzufriedenheit<br />

verachtet sie genauso wie Steve Jobs.<br />

Einmalige Objekte statt Massenprodukte<br />

Doch während Steve Jobs seine Kreationen zu Millionen<br />

in Fabriken in Asien herstellen und mit einer<br />

Flotte von Luftfrachtern von DHL in die Apple<br />

Shops auf der ganzen Welt verteilen liess, sind die<br />

Werke von Barbara Horvath unbezahlbare Unikate.<br />

Dass man sie bei ihr dennoch erwerben kann, zu<br />

einem Preis, den eine Quiltliebhaber/in noch zahlen<br />

kann, hat damit zu tun, dass sie sich einen Stundenlohn<br />

auszahlt, der vom Europäischen Menschengerichtshof<br />

wohl als Selbstausbeutung verurteilt<br />

würde.<br />

Während Steve Jobs sein Leben dem Ausbau der<br />

Apple Computerlinien gewidmet hat und all ihren<br />

Derivaten, setzt sich die 70-Jährige seit über 40 Jahren<br />

unermüdlich für die Vermittlung der Quiltkultur<br />

in all ihren Facetten ein: Als Quilterin,<br />

Quilt-Sammlerin, Quilt-Händlerin, Quilt-Restauratorin<br />

und Quiltkursleiterin. Sie führte mehrere Galerien<br />

in Zürich, <strong>Bern</strong> und Locarno. Sie organisierte<br />

zahlreiche Ausstellungen mit internationaler Ausstrahlungskraft.<br />

Ihre Privatsammlung antiker Quilts<br />

enthält die schönsten und wertvollsten Objekte und<br />

war im historischen Museum Murten eine Schwangerschaftszeit<br />

lang ausgestellt.<br />

Vom viktorianischen bis zum abstrakten Quilt<br />

Ich war neugierig, Barbara Horvath kennenzulernen,<br />

und habe sie in ihrem kleinen Geschäft an der<br />

Münstergasse 76 besucht. Wie ein Meeresbiologe<br />

in die Tiefen eines Ozeans hinabtaucht, stieg ich<br />

voller Gwunder die paar Stufen hinunter in ihren<br />

Quiltkeller und musste mich dabei etwas ducken,<br />

damit ich an den Balken nicht meinen Kopf anstiess.<br />

Ich betrat eine für mich fremde Welt. Vergleichbar<br />

mit einem Unterseeboot, wo Platz<br />

wertvoll ist, und jede kleinste Ecke zur Lagerung<br />

genutzt werden muss, ist auch Barbara Horvath’s<br />

Geschäft zum Bersten voll.<br />

Jede Ecke ist ausgefüllt, den Wänden entlang stapelt<br />

sich wohlgeordnet ihre wertvolle Quiltsammlung:<br />

mit Crazy-Quilts, Antik-Quilts, Charme-<br />

Quilts, viktorianischen und modern-abstrakten<br />

Quilts. Alle Arten und Formen warten hier in einer<br />

für den Betrachter nicht erkennbarer Ordnung auf<br />

ein wachsames wohlwollendes Auge, das sie aus<br />

ihren gestapelten Anonymität herausholt, und sie an<br />

einem neuen Ort, in einem neuen Raum erkennt. In<br />

der Mitte des kleinen Raumes schwimmt wie ein<br />

treibender Kahn ein grosser Tisch, der bis auf Kinnhöhe<br />

mit Kissen und Geschenkartikeln beladen ist.<br />

Patchworkstoffe führt Barbara Horvath bis auf ein<br />

paar wenige Spezialitäten keine mehr.<br />

Fixe Öffnungszeiten noch bis Ende 2011<br />

Im kleinen Raum gibt es kaum Platz die gefalteten<br />

Quilts auszubreiten. So<br />

zeigt sie mir ein Fotobuch,<br />

das selbstgemachte<br />

Quilts umfasst, aber auch<br />

über die Jahre von ihr erworbene.<br />

Ein Quilt ist<br />

schöner als der andere.<br />

Jede Seite, jede Foto<br />

hütet ein unvergleichliches<br />

Kunstwerk, wo Farben<br />

und Formen auf eine<br />

immer neue Art und<br />

Weise kombiniert werden.<br />

Hier hat man das<br />

Gefühl, als ob die Muse<br />

der Kunst höchstpersönlich<br />

ihre Hand im Spiel<br />

gehabt habe, um Werke<br />

von vollendeter und zeitloser<br />

Poesie zu schaffen.<br />

Trotz all dieser Schönheit<br />

und Perfektion verlassen<br />

nur noch etwa drei Quilts mittlung der Quiltkultur.<br />

pro Monat die BAHO Quilt Gallery und auch das<br />

nur dank deutlichen Preisabschlägen. Deshalb ist<br />

das Kellerlokal seit 2006 auch nur am Donnerstag<br />

offen, von 10 bis 17 Uhr. Doch Ende Jahr geht auch<br />

diese Präsenzzeit zu Ende. Wer Barbara Horvath<br />

dann noch treffen will, muss wie beim Zahnarzt,<br />

einen Termin vereinbaren. (076 244 67 23)<br />

Die Nutella-Generation<br />

Wie ist dieses schwindende Interesse für eine der<br />

faszinierendsten Textilkunstformen zu erklären?<br />

Wodurch wurde dieses Handwerk verdrängt? Dieser<br />

Niedergang muss jeden beschäftigen, der sein Brot<br />

mit Kunsthandwerk und der Vermittlung von traditionellen<br />

Handarbeiten verdient. Ein von Hand gesteppter<br />

Quilt kann Hunderte von Arbeitsstunden in<br />

Anspruch nehmen. Hat die heutige Nutella-Generation,<br />

zu der ich mich auch zähle, wo alles einfach,<br />

bequem, billig und sofort konsumierbar sein muss,<br />

allenfalls verlernt, die Schönheit zu erkennen, die<br />

im Komplexen, im Unbequemen, im Kostbaren und<br />

Nachhaltigen liegt?<br />

Das echte Quilten ist eine sinnliche Erfahrung, die<br />

ganz ohne Maschinen auskommt und deshalb viel<br />

Geduld erfordert. Es braucht Zeit, Ruhe, Charakterstärke<br />

und das Durchhaltevermögen sich über<br />

Crazy Quilt – ca 1870: bestehend aus sehr vielen<br />

Samt-, Seiden- und Brokastoffe<br />

Seit 40 Jahren widmet die 70-jährige Barbara Horvath ihr Leben der Ver-<br />

Stunden in eine andere Zeit zu begeben, in der es<br />

keine Ablenkung braucht, keinen Fernseher, kein<br />

iPhone, keinen Computer. Es fehlt heute oft die Geduld<br />

und wohl auch die Bereitschaft zum dauernden<br />

Lernen, um sich weiter zu entwickeln. Barbara<br />

Horvath sagt mir über ihre Erfahrung als Quiltkursleiterin:<br />

«Es ist, als ob die Leute gerademal die<br />

2. Klasse besuchen kommen und dann mit dem<br />

wenig gelernten Wissen immer auf derselben Stufe<br />

des Unwissens bleiben, ohne Entwicklung und ohne<br />

Anspruch.»<br />

Quilten vs. Downloadmentalität<br />

Steve Jobs haben wir sicher viel Positives zu verdanken.<br />

Aber über die Auswirkungen seiner Innovationen<br />

auf unseren Lebensstil denken wir kaum<br />

je nach. Steve Jobs hat die Faulen unter uns zu untätigen<br />

Couch-Kartoffeln degradiert. Er füllt unsere<br />

Zeit mit seinen Produkten von morgens früh bis<br />

abends spät aus. Der Tag wird in kleine Appetithäppchen<br />

zerlegt, gefüllt mit digitaler Umweltverschmutzung,<br />

wo wir immer und jederzeit erreichbar<br />

sind, unterhalten und berieselt werden, meist mit belanglosen<br />

Informationen und Gesprächen. Ganz im<br />

Late Roses: handappliziert, Trapunto, handgequilltet


Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

9<br />

Quilt – Was ist das?<br />

Ein Quilt gehört zum stimmungsvollen Wohnen.<br />

Er verkörpert ein Stück Geborgenheit, er ist ein<br />

Blickfang, ein Highlight jedes Intérieurs. Ob auf<br />

dem Bett, an der Wand, auf der Couch oder dem<br />

Ohrensessel – ein echter Quilt ist immer ein<br />

Statement.<br />

Was aber ist ein echter Quilt? Der Na -<br />

me Quilt kommt vom Englischen und bedeutet<br />

«Steppdecke», «steppen»). Er besteht im<br />

Grundsatz aus drei textilen Lagen und kann eine<br />

Decke sein oder ein Bild – oft ist er beides zugleich.<br />

Oben liegt die Schauseite, auch Top genannt,<br />

die Zwischenlage bildet ein wärmendes<br />

Vlies aus Wolle, Baumwolle, Seide oder Synthetik.<br />

Die Rückseite oder die Unterseite besteht<br />

zumeist aus einer Stoffbahn. Diese drei Lagen<br />

werden mit groben Heftstichen oder Sicherheitsnadeln<br />

gegen ein Verschieben während der<br />

weiteren Bearbeitung fixiert.<br />

Ein Quilt ist immer von Hand gesteppt, in aufwendiger<br />

Machart und deshalb kostbar. Er kann<br />

sich diskret im Hintergrund halten, einen Raum<br />

dominieren oder sich harmonisch einfügen. Ein<br />

Quilt wärmt und dekoriert. Er ist niemals irgendein<br />

Stück unter vielen anderen.<br />

Quilts gibt in allen Grössen, vom Kissenbezug<br />

bis zum Riesenüberwurf. Quilts stammen aus<br />

den verschiedensten Teilen der Welt, von China,<br />

der Wiege der Quiltkultur, bis Südamerika, welches<br />

diese Tradition von den Cunaindiandern<br />

geerbt hat. Quilts kommen in verschiedensten<br />

Stilrichtungen vor, von amish, viktorianisch,<br />

Modern-Art bis Crazy-Quilt. drs<br />

Gegensatz zur vorherrschender Meinung, dass uns<br />

diese Geräte frei und ungebunden machen, sperren<br />

sie uns ins Gefängnis der Ungeduld, Ablenkung und<br />

Hysterie. Wir sind der Meinung, dass man das<br />

ganze Leben downloaden kann. Quilten ist out,<br />

Apple ist in.<br />

Der Quilt ist in. Der TV ist out.<br />

Ich muss gestehen, dass auch ich mich immer wieder<br />

den Lockrufen der Bequemlichkeit entgegenstellen<br />

muss. So kaufte ich mir in Barbara Horvaths<br />

Quiltgallery einen kleinen quadratischen, farbenfrohen<br />

und wild bemusterten Crazy-Quilt, der mich<br />

bei meinem letzten Besuch so sehnsüchtig ansprang.<br />

Er fand in meiner <strong>Altstadt</strong>-1-Zimmerwohnug<br />

gleich auch eine wunderbare Verwendung<br />

als bunte Hülle für den dumpfen, lichtschluckenden<br />

DVD-Bildschirm. Statt dem leeren stumpfen<br />

Schwarz schmückt nun ein lebendiger Quilt meinen<br />

Wohnraum aus. Und so wird plötzlich auch das Filmeschauen<br />

durch die Enthüllung der Bildprothesenmaschine<br />

Fernseher zu einem theatralischen<br />

Zeremoniell – ähnlich wie in den 80er-Jahren die<br />

Kindersendung «Franz und René» mit ihrem violetten<br />

Filmchischtli, an das sich vielleicht einige der<br />

aufmerksamen Leser dieses Artikels zu erinnern<br />

vermögen. drs<br />

Maschinengenähter, handgequilteter Amish Quilt<br />

von Barbara Horvath<br />

Die <strong>Altstadt</strong> lebt: Fabio Guillelmon<br />

6-jährig, begeisterter Erstklässler, Alstadtbewohner<br />

Seit er sich erinnern kann, wohnt Fabio an der Junkerngasse. Er lebt gerne in der <strong>Altstadt</strong>,<br />

«weil es so viele schöne Gebäude gibt». In neuen Städten ist das nicht so: Dort sind die Häuser<br />

grosse, viereckige, hässliche Blöcke, wo manchmal auch tausend Menschen aufs Mal wohnen.<br />

Schön ist anders.<br />

In der <strong>Altstadt</strong> hingegen ist es schön. Unter den<br />

Lauben hat Fabio Velofahren gelernt: durch die<br />

Pfeiler vom Verkehr geschützt, der Boden glatt, die<br />

Neigung ideal. Durch die Lauben fräsen, das<br />

macht er noch immer gern. Schön ist, dass sich<br />

vieles in der Nähe befindet; das Schulhaus in der<br />

Matte, wo es einen Bach gibt, in den Fabio am ersten<br />

Schultag hineingefallen ist, und eine tolle<br />

Lehrerin, die das Kunststück zustande gebracht<br />

hat, dass die Kinder – elf Erstklässler und zehn<br />

Zweitklässer – mit Leidenschaft Hausaufgaben<br />

machen. Das Konservatorium, wo er Cellostunden<br />

nimmt. Das Naturhistorische Museum, wo es<br />

neben vielem anderen eine Sammlung von Knochen<br />

gibt, eine von Fabios Leidenschaften. Auch<br />

zwei Schulkameraden wohnen ganz in der Nähe,<br />

vom Bubenbergtor an legen sie den Schulweg den<br />

Bubenbergrain hinunter gemeinsam zurück, ohne<br />

Begleitung der Mütter, und manchmal kommen sie<br />

zu spät, weil irgendeine Katze noch gestreichelt<br />

sein will. Das passiert, gibt Fabio zu verstehen,<br />

aber hauptsächlich der Mädchen wegen; ihm<br />

müsste schon ein besonderes Tier über den Weg<br />

laufen, zum Beispiel ein Hase, damit er sich zum<br />

Zuspätkommen entschliessen würde. Gegen Ende<br />

des ersten Schuljahres werden Fabio und seine<br />

Gspänli den Schulweg wohl schon ganz allein<br />

meistern.<br />

Schön ist auch die Aare, die manchmal ganz dunkelgrün<br />

daherkommt. Zum Schwimmen ist sie<br />

Fabio noch zu gefährlich, aber er plantscht im<br />

Sommer mit den Füssen im Wasser und übt sich<br />

im «Schifere», manchmal hüpft der Stein zwei Mal<br />

auf der Wasseroberfläche und ausgerechnet dann,<br />

wenn man etwas ganz anderes denkt und sich gar<br />

keine besondere Mühe gibt, gelingt es sogar vier<br />

Mal. Schön ist, wenn man an einer Kirche vorbei<br />

geht und Orgelmusik hört. Schön ist, dass das<br />

Krippenspiel, das Fabios Klasse gerade einübt – er<br />

spielt die Rolle von Josef – nicht in irgendeinem<br />

Mehrzweckraum aufgeführt werden wird, sondern<br />

in der Nydeggkirche.<br />

Einer von Fabios Lieblingsorten ist der Waldkindergarten<br />

im Zehndermätteli, er liebt das <strong>Bern</strong>er<br />

Puppentheater an der Gerechtigkeitsgasse, die<br />

Creaviva-Kinderworkshops im Zentrum Paul<br />

Klee, das Fägerfest auf der Münsterplattform, die<br />

Kasperlikutsche, die im Sommer von Spielplatz zu<br />

Spielplatz zieht. Ein guter Ort ist auch der Längmuurspielplatz,<br />

wo man an einem Mittwochnachmittag<br />

darauf zählen kann, die meisten seiner<br />

Freunde anzutreffen. Dort kann man mit Wasser<br />

spielen und das ist super, auch wenn es im Frühling<br />

eiskalte Hände gibt. Den Spielplatz im Ro-<br />

sengarten hingegen findet Fabio inzwischen ein<br />

bisschen langweilig. Lieber klettert er auf Bäume.<br />

Und lustig findet er die Kurse im Botanischen Garten,<br />

wo Kinder Süssmost machen oder Essiggurken<br />

einlegen können.<br />

Irgendwo draussen im Kakao zu leben, das würde,<br />

stellt sich Fabio vor, keinen Spass machen, weil da<br />

nie etwas los wäre. Dennoch schwankt sein Herz<br />

zwischen der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> und dem Wald, «weil<br />

es dort schöne Tiere gibt». Zwar kann er von seinem<br />

Fenster aus die Bären in Bärenpark sehen,<br />

aber die leben, so lustig sie sind, eben doch nur<br />

einfach in einem Gehege. Richtige Tiere fehlen in<br />

der Stadt, das findet Fabio «ein bisschen blöd»:<br />

Der Lärm, die Autos und der Rauch, denkt er,<br />

haben sie vertrieben. Überhaupt wird ihm der<br />

Lärm manchmal ein bisschen zu viel: Das Hämmern<br />

von der Baustelle im Hotel Adler, die nächtlichen<br />

Musikfetzen vom Mattenfest, die Krähen<br />

auf den Dächern und das Läuten der Münsterglocken:<br />

«Im Wald gibt es auch Geräusche, aber<br />

schöne.»<br />

JvJ

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