Ausgabe März 2012 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte
Ausgabe März 2012 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte
Ausgabe März 2012 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte
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Brunne<br />
Zytig<br />
<strong>Bern</strong>, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Erscheint vierteljährlich<br />
Postfach 614<br />
3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
1/<strong>2012</strong><br />
28. Jahrgang<br />
Offizielles Organ des Leist der Untern Stadt <strong>Bern</strong>, Kesslergass-Gesellschaft, Rathausgass-Brunngass-Leist, Kramgassleist, Matte-Leist, Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste<br />
E D I T O R I A L<br />
Unsere <strong>Altstadt</strong> setzt Trends!<br />
Während der aktuelle Zeitgeist in Unternehmen und<br />
Gesellschaft mit Schlagwörtern wie «Reorganisation,<br />
Time to Market, oder auch aktives Change Management»<br />
um sich wirft, haben wir seit Jahren eine<br />
stetige, den Umständen gerecht werdende Wandlung<br />
vollzogen. Diese stetige Veränderung können wir in<br />
der <strong>Altstadt</strong> nur aktiv vorantreiben, weil wir eine Gemeinschaft<br />
sind, welche sich deren Einzigartigkeit<br />
bewusst ist. Es herrscht in keiner Weise ein Klima<br />
der alten Traditionen und konsequenten verhindern<br />
von Neuem, sondern viel mehr bemerkt man den<br />
kreativen, hart arbeitenden und zudem ehrlichen<br />
Dialog der geführt wird, um sich immer wieder<br />
neuen Herausforderungen zu stellen. Sich dem<br />
Mainstream von grossen kommerziellen Angeboten<br />
zu entziehen und ein Biotop von unterschiedlichstem<br />
Gewerbe zu führen, gelobt mein grösster Respekt.<br />
Es ist schön eine Stadt oder zumindest ein Gebiet zu<br />
haben, welches nicht einfach mit irgendeiner anderen<br />
Stadt austauschbar ist. Wo sich auch Anwohner,<br />
Eigentümer und die Gastronomie mit ihrem Standort<br />
auseinandersetzt. Vielen Besuchern öffnet sich,<br />
nach dem sie sich wagemutig hinter die vermeintliche<br />
Wand des Zytglogge gewagt haben, ein Erlebnispfad,<br />
welcher seines gleichen sucht.<br />
Diese Erkenntnis haben etliche Anwohner bereits<br />
vor über 140 Jahren gehabt und haben durch die<br />
Gründung der verschiedenen Gassenleiste die Notwendigkeit<br />
des Gemeinsamen erkannt und etabliert.<br />
Tagtäglich leisten etliche Vorstandsmit glieder und<br />
deren Mitglieder der fünf <strong>Altstadt</strong>leiste (Untern<br />
Stadt, Matte, Kramgasse, Rathausgass-Brunngasse,<br />
Kesslergasse) ehrenamtlich unglaublich viel. Sei<br />
dies in der Zusammenarbeit zur Organisation von<br />
Events wie «Das Einmalige Objekt», «1.Advent»,<br />
«Vide Grenier» oder des Blumen- und Brunnenschmuckes.<br />
Sie sind Ansprech partner für Anwohner,<br />
Gewerbe und Eigentümer bei Events wie Fasnacht<br />
und Buskers und vertreten die Meinung der Mitglieder<br />
bei den Behörden. Ich möchte hier die Gelegenheit<br />
nutzen und allen Danken, die mit viel<br />
Herzblut helfen, diese vielen Arbeiten mit grossem<br />
Erfolg zu erledigen, Merci!<br />
Zum Schluss ist es mir wichtig, noch folgendes festzuhalten:<br />
Ich bin stolz, was in den letzten Jahren im<br />
Gebiet der Vereinigten <strong>Altstadt</strong>leiste entstanden ist.<br />
Die begonnene Arbeit der Vorstandsvorgänger, der<br />
Wichtigkeit einer geschlossenen <strong>Altstadt</strong> (von der<br />
Matte bis Zytglogge) ein hohes Gewicht zu geben,<br />
wird bei den Behörden, BERNcity und allen anderen<br />
Partnern wahrgenommen. Diese flächendeckende<br />
Präsenz hilft den Informationsfluss für politische<br />
Anliegen oder auch Events, in kürzester Zeit mit<br />
einer repräsentativen Stimme zu beurteilen! Dies gelingt<br />
nur durch Vertrauen in und zu einander und der<br />
allgegenwärtigen Leidenschaft für unsere <strong>Altstadt</strong>.<br />
Sven Gubler,<br />
Präsident Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste <strong>Bern</strong><br />
Jubiläum: 10. <strong>Bern</strong>er Museumsnacht<br />
Vor der eigenen Haustüre<br />
Zum 10. Mal steigt am 16. <strong>März</strong> die <strong>Bern</strong>er Museumsnacht. Mitten drin: die untere <strong>Altstadt</strong>.<br />
Eine gute Gelegenheit also auch für alle, die die <strong>Altstadt</strong> eigentlich kennen – weil sie darin<br />
leben. Einige Müsterchen – und einige Überraschungen.<br />
Die <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> sei ein Museum. Das sagen<br />
böse Zungen immer wieder – und meinen damit,<br />
die <strong>Altstadt</strong> sei Kulisse, sei leblos. Wer das sagt,<br />
weiss nicht, was ein Museum sein kann: etwas sehr<br />
Lebendiges, etwas, das viel erzählt. Das von der<br />
Vergangenheit erzählt und damit die Wurzeln der<br />
Gegenwart aufzeigt. Wer sagt, die <strong>Altstadt</strong> sei museal,<br />
kennt die <strong>Altstadt</strong> ohnehin nicht, weiss nicht,<br />
was sich hinter den dicken Mauern, was sich in Innenhöfen<br />
und auf Dachterrassen abspielt, wie belebt<br />
die hängenden Gärten sind, wenn einmal die<br />
Sonne scheint.<br />
Ein ganzer Abend im Münster?<br />
Lassen wir also jene, die keine <strong>Altstadt</strong>-Ahnung<br />
haben, einfach vor sich hinreden. Leben und Museum:<br />
Das schliesst sich nicht aus. Und so schliesst<br />
es sich nicht aus, dass die <strong>Altstadt</strong> wirklich allerhand,<br />
will heissen: sehr vieles zu bieten hat, das<br />
eines Museums durchaus würdig ist. Immer, das<br />
heisst jetzt: zum zehnten Mal, wenn die <strong>Bern</strong>er<br />
Museumsnacht fast die ganze Stadt verwandelt,<br />
verwandelt sich auch die <strong>Altstadt</strong>. Sie zeigt dann<br />
Dinge, die im Alltag vielleicht manchmal übersehen<br />
oder nur von wenigen beachtet werden. Ganze<br />
16 Orte, Gebäude und Institutionen in der <strong>Altstadt</strong><br />
machen dieses Mal mit, allein fünf in der unteren<br />
<strong>Altstadt</strong>: das Einsteinhaus, die Burgerbibliothek,<br />
das Staatsarchiv zu Gast im Rathaus, die Universitätsbibliothek<br />
und das Münster.<br />
Bleiben wir doch gleich beim Münster stehen,<br />
vielleicht als erste Station. Hier könnte man den<br />
ganzen Abend verbringen, ohne weiteres. Denn im<br />
Münster wird die Geschichte musikalisch und mit<br />
Bildpräsentationen um Jahrhunderte zurückge-
2<br />
dreht, von heute bis 1421. Man erfährt dort also,<br />
was der Bildersturm nach der Reformation für das<br />
Münster bedeutete – und weswegen es immer noch<br />
Maria, Heilige und – wer findet sie? – sogar einige<br />
Päpste hat, die dem antipäpstlichen reformatorischen<br />
Eifer trotzten.<br />
Die erste Messe seit 1528<br />
Oder es wird erzählt, wie es war, als nach dem Einmarsch<br />
der Franzosen 1798 nach Jahrhunderten im<br />
Chor des Münsters erstmals wieder eine katholische<br />
Messe gelesen wurde. Oder weshalb wegen<br />
eines Eidgenössischen Sängerfestes der filigrane<br />
Lettner zwischen Schiff und Chor einfach so abgerissen<br />
wurde. Geschichten also über Geschichten<br />
zu diesem grandiosen Gebäude, das die Stadt<br />
prägt – und bei dem man doch leider meistens eher<br />
achtlos vorübergeht (wäre <strong>Bern</strong> nicht <strong>Bern</strong>, wo<br />
man wohnt, wäre <strong>Bern</strong> Ziel einer Ferienreise, hätte<br />
man die Kathedrale schon längstens intensiv besucht).<br />
Noch mehr: Man fragt sich ja immer wieder, weshalb<br />
das Münster eigentlich fast nie ohne Gerüst<br />
dastehen kann. Darauf gibt die Kantonale Denkmalpflege<br />
am Münsterplatz Antwort: Mitarbeitende<br />
der Münsterbauhütte kommentieren anhand<br />
der Installation «Tradition und Innovation. 120<br />
Jahre Münsterbauhütte <strong>Bern</strong>» die technischen Ent-<br />
Impressum<br />
Die «Brunne Zytig» wird von den <strong>Altstadt</strong> leis ten<br />
gemeinsam gestaltet. Unter den Leist rubriken finden<br />
Sie leistinterne Informationen.<br />
Verantwortlich für die Herausgabe: Leist der<br />
Untern Stadt, Postfach 614, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Redaktion Leist der Untern Stadt:<br />
Iris Gerber (ig), Johanna von Jecklin (JvJ),<br />
Xaver Zach (Za)<br />
Redaktion Kesslergass-Gesellschaft:<br />
Barbara Braun (bb), Annelies Hüssy (Hy)<br />
Redaktion Rathausgass-Brunngass-Leist:<br />
Edi Franz (ef), Peter Fröhlich (pfö),<br />
Stefan Theiler (drs)<br />
Redaktion Kramgassleist:<br />
Barbara Büttner (babü),<br />
Regula Leuenberger (rlu)<br />
Redaktion Matte-Leist: Alexandra Flury (fl)<br />
Inserateannahme + Produktion:<br />
Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und<br />
Pascale Thomann-Weiss, Kalchackerstrasse 7,<br />
3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79,<br />
weissdruck@bluewin.ch<br />
ISSN2235-1531, www.bern-altstadt.ch,<br />
brunnezytig@bern-altstadt.ch<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
wicklungen in ihrer Arbeit<br />
am Münster. Gezeigt<br />
wird die unterschiedliche<br />
Behandlung des Steins<br />
seit der Gründung der<br />
Bauhütte im Spannungsfeld<br />
zwischen Rekonstruktion,<br />
Konservierung<br />
und Reparatur.<br />
Guter Rat ist teuer<br />
Vielleicht reicht es doch<br />
noch für eine zweite Station,<br />
wer weiss. Und weil<br />
man die Qual der Wahl<br />
hat... Doch: als zweites<br />
also das Rathaus, die<br />
Nacht ist schliesslich<br />
noch lang und ein Blick<br />
in die Bibliotheken, vielleicht<br />
auch ein Schritt über die untere <strong>Altstadt</strong> hinaus<br />
ist allemal noch möglich. Das Rathaus also.<br />
Da war man noch nie. Hier erfährt man in Führungen,<br />
was sich alles hinter diesen dicken Mauern<br />
versteckt. Weshalb das Rathaus erst seit den<br />
1940er-Jahren so aussieht, wie es sich heute zeigt.<br />
Wo die monumentalen Gemälde von Ferdinand<br />
Hodler hängen. Wie es im Ratsaal eigentlich aussieht.<br />
Was der Name Karl Walser, ja der Bruder<br />
von Robert, der während der Museumsnacht im<br />
Walser-Zentrum an der Marktgasse besucht werden<br />
kann, was also der Maler Karl Walser mit den<br />
Damen und Herren vom Rat zu tun hat.<br />
Und dann noch Überraschungen<br />
Und weil es jetzt doch erst 23 Uhr ist und die<br />
Nacht noch lang, eilt man mit raschen Schritten<br />
auf den Casinoplatz – weil dort bis 23.30 Uhr eine<br />
Überraschung angesagt ist. Schliesslich feiert ja<br />
die Museumsnacht ihr 10jähriges Jubiläum. Ja,<br />
und dann doch noch ein Blick ins Hotel Bellevue,<br />
ein Gang über die Kirchenfeldbrücke: nochmals<br />
eine Überraschung. Es ist erst Mitternacht. Die<br />
Museen der <strong>Bern</strong>er Museumsinsel locken. Man<br />
www.komminoth.com<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
mag nicht widerstehen. Das gönnt man sich wohl<br />
auch noch. Und dieses und jenes.<br />
Text: Silvia Müller<br />
Fotos: Rolf Weiss<br />
Programm, Informationen und Shop<br />
www.museumsnacht-bern.ch<br />
Vorverkaufsstellen<br />
Beteiligte Kulturhäuser – <strong>Bern</strong> Tourismus im<br />
Bahnhof – Libero-Shop von <strong>Bern</strong>mobil –<br />
Loeb Kundendienst – Thalia Bücher AG im<br />
Loeb – Westside Information – am 16. <strong>März</strong><br />
ab 14.00 Uhr auf dem Bundesplatz –<br />
www.museumsnacht-bern.ch<br />
Das Ticket für die 10. Museumsnacht <strong>Bern</strong><br />
kostet 25 Franken. Kinder und Jugendliche<br />
bis 16 Jahre erhalten ein kostenloses Ticket.<br />
Es wird Frühling!<br />
Tulpen, Freesien, Primeli und Tête-à-tête sind die<br />
ersten leuchtend bunten Frühlingsboten.<br />
Jeden Dienstag- und Samstagvormittag finden Sie an unserem<br />
Blumenstand in der Münstergasse eine vielseitige Auswahl<br />
an frischen Schnittblumen aus eigener Produktion.<br />
Wir bedienen Sie auch gerne in der oberen Stadt an unserem<br />
Blumenstand in der Gurtengasse.<br />
Barbara u. Christian Komminoth mit Mitarbeiterinnen<br />
3182 Ueberstorf Tel. 031 741 05 08<br />
www.komminoth.com – und staunen wo alles wächst!
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
3<br />
ARTSTADTBERN<br />
Künstler gestalten verborgene Räume<br />
Beim Schlendern durch<br />
die <strong>Altstadt</strong> fragen sich<br />
die SpaziergängerInnen,<br />
was sich hinter den Fassaden<br />
der alten Gebäude<br />
verbirgt? Wie sehen<br />
wohl die Wohnungen,<br />
Büros oder Treppenhäuser,<br />
Innenhöfe oder Keller<br />
dieser Bauten aus?<br />
«artstadtbern» will einige<br />
dieser Gebäude der<br />
Öffentlichkeit zugänglich<br />
machen. Und zwar<br />
auf eine ganz besondere<br />
Art: indem sie diese mit<br />
Kunst belebt.<br />
Verschiedene Räume in<br />
der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> wer- Die <strong>Altstadt</strong> wird zur Artstadt<br />
den von Kunstschaffenden<br />
zu Kunsträumen gestaltet und an zwei Tagen<br />
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />
Die Kunstschaffendenen sind in den verschiedensten<br />
Kunstsparten tätig (Malerei, Photographie, Installation,<br />
Performance, Tanz, Theater, Musik etc.).<br />
Alle setzen sich mit dem von ihnen ausgewählten<br />
Raum auseinander.<br />
Die Ausstellungsbesucher begeben sich auf eine<br />
Entdeckungsreise, lernen die verschiedenen Orte<br />
kennen und setzen sich mit den Interventionen der<br />
Kunstschaffenden auseinander.<br />
«artstadtbern» ist ein innovatives Projekt, in dem<br />
die <strong>Altstadt</strong> <strong>Bern</strong> und die Kunstwelt zusammengebracht<br />
werden. Es wird einem breiten Publikum<br />
Zugang zur Kultur geboten.<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der<br />
Brunne Zytig erscheint am<br />
01. Juni <strong>2012</strong><br />
Redaktionsschluss:<br />
22. Juni <strong>2012</strong><br />
Die KünstlerInnen stellen für das Ereignis ein<br />
Werk her. Es nehmen nicht nur bildende KünstlerInnen<br />
am Anlass teil, sondern auch SchauspielerInnen,<br />
OpernsängerInnen, PerformerInnen. Die<br />
KünstlerInnen sind während der Aktion anwesend,<br />
damit das Publikum mit ihnen in Kontakt treten<br />
kann. drs<br />
Verschiedene Räume werden zu Kunsträumen<br />
gestaltet und an zwei Tagen der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht.<br />
Daten:<br />
Freitag, 27. April <strong>2012</strong>, 18:00-22:00 Uhr<br />
Samstag, 28. April <strong>2012</strong>, 14:00-22:00 Uhr<br />
Ort: Räume der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong>.<br />
Beispiele: Gerechtigkeitsgasse 61 / Wohnzimmer<br />
mit Piano; Rathausgasse 40 / Dachstock;<br />
Brunngasse 26 / Nähmaschinen-Atelier;<br />
Nydeggbrücke / Pfeilerraum<br />
Weitere Räume siehe Internet: www.artstadt.ch<br />
KünstlerInnen<br />
Beispiele: Kaspar Bucher / Installation; Francesca<br />
Honegger / Tanz, Performance; Nathalie<br />
Klaus & Helene Ringgenberg / Musik (Oper),<br />
Performance; Dietmar Ludevig / Lichtinstallation<br />
Vorbereitung auf die Ferien<br />
Spanisch Wochenendseminare<br />
2x Samstag vom 09.00 bis 16.30 Uhr<br />
Ziel: Konversation auf der Reise im Flughafen,<br />
Hotel + Restaurant, beim Einkaufen,<br />
Wegbeschreibung, Arzt und Behörden, usw.<br />
Kursgebühr: 590.– CHF<br />
inkl. Unterlagen und Verpflegung.<br />
Termine:<br />
10. und 17.03.<strong>2012</strong><br />
02. und 09.06.<strong>2012</strong><br />
18. und 25.08.<strong>2012</strong><br />
10. und 17.11.<strong>2012</strong><br />
Info: Silvia Lopez de Mayer<br />
079 442 98 86<br />
spanisch-lernen@gmx.ch<br />
www.spanischferien.ch<br />
Am Rande notiert<br />
Sie kennen das vermutlich:<br />
Sie sitzen mit jemanden am<br />
Beizentisch im Gespräch.<br />
Doch der Gesprächsfluss<br />
wird dauernd unterbrochen,<br />
weil ihr Gegenüber angeklingelt<br />
wird. Nach einem<br />
entschuldigenden «Sorry !»<br />
hören Sie dann gezwungenermassen<br />
all jenes mit, was<br />
Sie nicht wirklich interessiert. Ihr Gesprächspartner<br />
denkt nicht im entferntesten daran, die Handygespräche<br />
kurz zu halten oder aber das blöde<br />
Kommunikationsding endlich auszuschalten.<br />
Selbst auf freundliche Aufforderung hin nicht.<br />
Was tut man da? Man leidet und versucht den<br />
Plappermarathon irgendwie zu durchbrechen.<br />
Zum Beispiel mit einem Toilettengang, mit einer<br />
Nachbesstellung, mit dem Griff zum Portemonnaie<br />
oder aber mit einem kurzen Gespräch zur jungen<br />
Dame am Nebentisch. Doch die ist gerade selbst<br />
beim Telefonieren und haucht schmelzend ins<br />
Handy, dass sie ihre Hauerchen soeben in ein zartes<br />
Schweinsfilet geschlagen habe. Voilà. Sie bleiben<br />
inmitten der Gästeschar einsam. Gelangweilt,<br />
gereizt und schliesslich ausdermassen erzürnt, bereit<br />
dem Vis-à-vis das Handy aus der Hand zu reissen<br />
und im nebenstehenden Aquarium zu versenken.<br />
Es gibt in der heutigen Handymanie aber auch<br />
wohltuende Ausnahmen. So beispielsweise, wenn<br />
Sie mit Marc «Cuco» Dietrich zu Tisch sitzen. Der<br />
schaltet nämlich konsequent alle Störquellen aus<br />
und konzentriert sich voll aufs Gegenüber. Man<br />
sagt, er hasse es, beim Witzeerzählen unterbrochen<br />
zu werden. Aha! – Hocherfreulich übrigens, wie<br />
sich der geniale Kommödiant, Musiker, Sänger,<br />
Beizer und Fasnächtler aus seiner Lebenskrise<br />
herausgearbeitet hat. Voller Tatendrang wieselt er<br />
heute von Schauplatz zu Schauplatz, verbreitet<br />
überall gute Laune und bärenstarkes Wirgefühl.<br />
Neuerdings auch als «Heiri» im Musical Alperose.<br />
Weiter so, Cuco und Trixli. Heits guet zäme!<br />
Hans Häusler, ehemaliger Infochef der Stadt <strong>Bern</strong><br />
<strong>Bern</strong>er Handwerker Märit<br />
Die nächsten <strong>Bern</strong>er<br />
Hand werker-Märite<br />
finden am<br />
7. April<br />
5. Mai<br />
2. Juni<br />
von 08.00 bis 16.00 Uhr<br />
auf der Münsterplattform<br />
statt.<br />
www.handwerkermaerit.ch<br />
Bärner Gritli<br />
Rundgang mit Magd um 1870<br />
4. April <strong>2012</strong>, 13.30 Uhr<br />
5. Juni <strong>2012</strong>, 17.00 Uhr<br />
Gruppen nach Absprache<br />
Info: Tel. 031 829 13 53<br />
www. homepage.bluewin.ch/gritli
4<br />
Neulich in der<br />
Herrengasse<br />
Er war unauffällig gekleidet, aber sicher nicht schäbig,<br />
er trug einen Hut tief in die Stirn gezogen. Gerade<br />
erst hatte er die schwere Türe eines der schönen<br />
Häuser an der Herrengasse behutsam hinter sich ins<br />
Schloss schnappen lassen, jetzt ging er, den Kopf<br />
zwischen die Schultern gezogen, näher an den<br />
Hauswänden als am Strassenrand, die Gasse hinunter<br />
in Richtung Münsterplatz. Beide Hände steckten<br />
in den Taschen seines weiten Mantels, er ging<br />
langsam, er sah sich nicht um. Beim Abfallkübel<br />
blieb er abrupt stehen, zog aus den Falten seines<br />
Mantels einen bis jetzt verborgenen Abfallsack hervor,<br />
stiess ihn blitzschnell in den Kübel, ging weiter.<br />
Ein Abfalltourist. Einer von denen, die sich für<br />
die Abfallvignette zu schade sind und die ihren Chüder<br />
lieber den öffentlichen Kübeln anvertrauen.<br />
Sparsame Leute eben. Man trifft sie in der <strong>Altstadt</strong><br />
regelmässig an. JvJ<br />
Europäisches Jahr des<br />
aktiven Alterns<br />
Die europäische Union hat das Jahr <strong>2012</strong> zum Jahr<br />
des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den<br />
Ge nerationen bestimmt. Dies nimmt die Stadt <strong>Bern</strong><br />
zusammen mit verschiedenen Institutionen und Orga<br />
ni sationen zum Anlass, im Mai acht Anlässe<br />
durchzuführen. An den Anlässen wird den Seniorinnen<br />
und Senioren aufgezeigt, welche Angebote direkt<br />
in ihrem Stadtteil vorhanden sind, die ihnen ein<br />
aktives Altern ermöglichen. Es hat sich gezeigt, dass<br />
die Bevölkerung das bereits vorhandene, grosse Angebot<br />
in ihrer Nähe oftmals zu wenig kennt.<br />
Die Besucherinnen und Besucher können sich an<br />
den Anlässen nicht nur über das Angebot informieren,<br />
sondern auch direkt vor Ort von der einen oder<br />
anderen Gruppe eine Kostprobe erleben. Damit soll<br />
einerseits die Hemmschwelle abgebaut und andererseits<br />
ein Anreiz geschaffen werden, im Alter noch<br />
etwas Neues auszuprobieren. Wandern, Lesezirkel,<br />
Jassen, Mittagstisch, Freiwilligenengagement und<br />
Chorsingen sind nur eine kleine Auswahl.<br />
Die Anlässe finden zwischen dem 8. und 24. Mai<br />
<strong>2012</strong> in den sechs Stadtteilen von 14 - 17 Uhr statt.<br />
Das Alters- und Versicherungsamt der Stadt <strong>Bern</strong><br />
lädt jeweils die Besucherinnen und Besucher gerne<br />
zu Kaffee und Kuchen ein.<br />
Nähere Details finden Sie auf www.bern.ch/ava oder<br />
erhalten Sie unter Telefon: 031 321 63 11.<br />
weiss<br />
druckt schwar z und bunt<br />
druckerei weiss gmbh<br />
kalchackerstrasse 7<br />
3047 bremgarten<br />
tel 031 301 22 79<br />
fax 031 301 14 81<br />
weissdruck@bluewin.ch<br />
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druck<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
Trichterwinden&Co<br />
Lasst Blumen in den Gassen<br />
blühen!<br />
Kaum wehen Ende Februar die ersten lauen Lüfte<br />
durch die <strong>Altstadt</strong>gassen und wärmt die Frühlingssonne<br />
nicht nur das Herz, ist auch schon wieder<br />
Zeit, an den Sommer zu denken. Denn auch in<br />
diesem Jahr sollen die Gassen der Unteren <strong>Altstadt</strong><br />
wieder von Ende Mai bis Oktober in voller Blütenpracht<br />
prangen.<br />
Die angesagten Blütenfarben in der kommenden<br />
Sommersaison sind lila, bordeaux- und rosarot.<br />
Nicht nur, weil diese Farben gut mit dem grünen<br />
Sandstein der Häuser harmonieren. Die dazugehörigen<br />
Pflanzen sind nämlich nicht nur pflegeleicht,<br />
sondern auch sonnenlichtgestählt: Die beliebte<br />
Trichterwinde, diesmal im lila-bordeauxroten Farbendoppelpack<br />
und – neu – die Gaura, die Präriekerze.<br />
Klein, aber fein<br />
Die Präriekerze, der Familie der Nachtkerzengewächse<br />
zugehörig, blüht nicht nur üppig. Sie sei<br />
auch pflegeleicht und gedeihe im Halbschatten<br />
ebenso wie im prallen Sonnenlicht, erläutert Lukas<br />
Zurbuchen der Leiter der Statdgärtnerei, die für den<br />
jährlichen Sommerblumenschmuck in den <strong>Altstadt</strong> -<br />
gassen verantwortlich zeichnet.<br />
Die Gaura offenbart allerdings ihre volle Schönheit<br />
nur aus der Nähe. «Die Fernwirkung ist eher gering»,<br />
schmunzelt Zurbuchen. Die Blüten seien relativ<br />
klein. Nur Fussgänger und Velofahrer könnten<br />
die Details wirklich wahrnehmen.<br />
Die Stadtgärtnerei berücksichtigt mit dieser Pflanzenwahl<br />
die etwas delikaten Standortgegebenheiten<br />
in der <strong>Altstadt</strong>. Denn während Petunien, Geranien<br />
und Tagetes, die bisher den Topf «Blumenpracht»<br />
zierten, auf den Sonnseiten der Gassen bald einmal<br />
schlapp machten, mickerten sie auf den Schattseiten<br />
vielfach vor sich hin. Dies sollte mit der Präriekerze<br />
nicht passieren.<br />
Pflegetipps inklusive<br />
Doch vorsichtshalber (oder in weiser Voraussicht?)<br />
liefert die Stadtgärtnerei all jenen, die Trichterwinden<br />
und/oder Gaura bestellen, noch eine kleine Pflegeanleitung<br />
mit. Und weil die auch für Balkon- oder<br />
Fensterblumen von Nutzen ist, sei an dieser Stelle<br />
daraus zitiert. Vorangestellt sei allerdings die Bin-<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
senwahrheit: Das Giessen ist das A und O. Den<br />
Pflanzen sollte immer dann Wasser gegeben werden,<br />
wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.<br />
Und ganz grundsätzlich gilt: Nicht zuviel Flüssigkeit<br />
auf einmal, lieber häufiger und dafür weniger.<br />
«Das sei wie bei uns Menschen», illustriert Lukas<br />
Zurbuchen das Giessprozedere. Und das Düngen<br />
sollte man auch nicht vergessen: Im Frühsommer<br />
einmal wöchentlich, im Hochsommer dann zweimal<br />
pro Woche.<br />
Neue Bestelladresse<br />
Doch nicht nur die Stadtgärtnerei hat sich für diesen<br />
Sommer etwas Neues einfallen lassen. Die Leiste<br />
der Unteren <strong>Altstadt</strong> haben nämlich ihre Synergien<br />
gebündelt. Und so gibt es jetzt eine zentrale Bestelladresse<br />
für den sommerlichen Blumenschmuck:<br />
Ursula Wittmer, Gerechtigkeitsgasse 45, 3011 <strong>Bern</strong>.<br />
Fax: 031 311 48 40 oder e-mail: mail@video-w.ch.<br />
Anmeldeschluss ist der 30. <strong>März</strong>. Geliefert werden<br />
die Blumen von der Stadtgärtnerei am 22. Mai, abgeholt<br />
dann am 23.Oktober. Die Preise sind unverändert<br />
geblieben. Der Topf «Blumenpracht» mit den<br />
Präriekerzen kostet, jeweils inklusive Mehrwertsteuer,<br />
75 Franken, die gemischten Trichterwinden<br />
65 Franken.<br />
Auf einen bunten und üppigen Blumensommer in<br />
der Unteren <strong>Altstadt</strong> also! babü
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
5<br />
Ein Licht im Dunkeln<br />
Gerade in der dunklen Jahreszeit sind wir froh um<br />
etwas Licht in den dunklen Gassen, Winkeln und<br />
Ecken. Die Lampen erleuchten die Lauben und bescheinen<br />
die Heimwege. Was heute als selbstverständlich<br />
angesehen wird, und nur dann<br />
wahrgenommen wird, wenn etwas nicht funktioniert,<br />
ist noch keine so alte Geschichte. Doch die<br />
Motivation zur Strassenbeleuchtung war bereits bei<br />
den ersten Diskussionen die gleiche, wie sie noch<br />
heute gilt: mehr Sicherheit durch das Licht in der<br />
Nacht. Die ersten Initiativen waren noch privater<br />
Natur, heute hingegen wird diese Aufgabe durch die<br />
Stadt <strong>Bern</strong> wahrgenommen.<br />
Sie hat für die Einrichtung und den Betrieb der Beleuchtung<br />
zu sorgen, und soll damit den Ansprüchen<br />
hinsichtlich der Sicherheit und Komfort genügen.<br />
Schon seit 1748 werden die öffentlichen Aussenräume<br />
der Stadt beleuchtet, zuerst noch mit Ölla-<br />
teo jakob<br />
Teo Jakob AG<br />
Gerechtigkeitsgasse 25<br />
3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
info@teojakob.ch<br />
www.teojakob.ch<br />
MÖBEL<br />
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OBJEKTMÖBEL<br />
LEUCHTEN<br />
TEXTILIEN<br />
PLANUNG UND<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
ternen, welche sehr aufwendig im Betrieb – Reinigung,<br />
Nachfüllen, Anzünden und wieder Löschen<br />
sind. Nicht ganz hundert Jahre später übernimmt die<br />
Stadt <strong>Bern</strong> mit der Beleuchtung der Stadt mit Gaslaternen<br />
eine Pionierrolle. 1843 ist es die erste Stadt,<br />
welche die Strassen mit Gaslaternen erhellt. Mit der<br />
weiteren technischen Entwicklung entwickeln sich<br />
auch die Möglichkeiten zu Beleuchtung. 1891 wird<br />
das elektrische Licht eingeführt. Der Strom dazu<br />
kommt aus dem städtischen Kraftwerk in der Matte.<br />
Nachdem das Gaslicht während 67 Jahren aus der<br />
Stadt verschwunden war, brennen nun seit 1993<br />
wieder Gasleuchten auf der kleinen Schanze und<br />
der Münsterplattform. Diese sind ein Geschenk der<br />
ewb an die Stadt <strong>Bern</strong> zum 150-Jahre Jubiläum der<br />
<strong>Bern</strong>er Stadtbeleuchtung. Weitere und detailliertere<br />
Angaben findet der interessierte Leser und die interessierte<br />
Leserin auf www.bernerleuchtet.ch.<br />
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VOM FASS <strong>Bern</strong><br />
Marie-Therese Bachmann + Bruno Schneider<br />
Gerechtigkeitsgasse 70, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Telefon 031 311 27 07<br />
info@vomfass-bern.ch, www.vomfass-bern.ch<br />
Autorenlesung<br />
mit Iris Gerber<br />
Die in der <strong>Altstadt</strong> lebende Autorin und Musikerin<br />
Iris Gerber liest im Forum Altenberg aus ihrem im<br />
Zytglogge Verlag erschienenen Roman «NACHT-<br />
WERK - Hommage an eine Komponistin». Sie<br />
hat sich an der Biografie der <strong>Bern</strong>er Komponistin<br />
Margrit Zimmermann (*1927)orientiert, die Musikerprsönlichkeit<br />
im Roman aber fiktional umgesetzt.<br />
Die Lesung wird bereichert mit konzertanten<br />
Einlagen von Soloklavierwerken der Komponistin<br />
und ihres biografischen Umfeldes, ebenfalls aufgeführt<br />
von Iris Gerber.<br />
Die Musikerin und Autorin Iris Gerber lädt zur Lesung<br />
mit Musik<br />
Das Buch erzählt vom Leben der Künstlerin und<br />
den zerstörerischen, gegen die Kunst gerichteten<br />
Kräfte der sie umgebenden Gesellschaft, gegen<br />
deren Ansprüche und Vereinnahmungen sie sich<br />
wehren und absetzen muss. Dies um in ihrer<br />
Kunst, der Musik, der Komposition bleiben zu<br />
können. Was in ihrer Jugend der Trotz, dann die<br />
Rebellion, später die räumliche Distanzierung war,<br />
um damit eine geistige zu ermöglichen, wuchs sich<br />
aus in mentale Abwehr, Eigensinn, Kampfgeist<br />
und gipfelte schlussendlich in geistiger Umdämmerung.<br />
Eine Hommage – eine Interpretation.<br />
Freitag, 23. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>, 19.30 Uhr<br />
Forum Altenberg, Altenbergstr. 40<br />
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Taubenstrasse 12, 3011 <strong>Bern</strong><br />
Telefon 031 313 03 03 (Sekretariat)<br />
dreifaltigkeit.bern@kathbern.ch<br />
www.dreifaltigkeit.ch<br />
Informationen zu den regelmässig stattfindenden<br />
Veranstaltungen (Gottesdienste u.a), finden Sie im<br />
Pfarrblatt, unter www.dreifaltigkeit.ch oder wenden<br />
Sie sich an das Sekretariat.<br />
Glück ist wie man es schreibt!<br />
Schreibend und experimentieren mit der Sprache.<br />
Sich erinnern, wo das Glück zu Haus ist… in<br />
Worte fassen…schreiben!<br />
Die Schreibwerkstatt bietet Ihnen die Möglichkeit,<br />
ihren persönlichen Schreibstil zu entdecken und<br />
dabei heraus zu finden, wo bei Ihnen das Glück<br />
wohnt.<br />
Leitung: Madeleine Cohen, Leiterin literarische<br />
Schreibwerkstätten. Temine:<br />
22./29. Mai., 5./12./19. Juni jeweils Dienstags<br />
19.30 – 21.30 Uhr im Alten Pfarrhaus, Taubenstrasse<br />
4, 3011 <strong>Bern</strong>. Teilnehmerzahl: Max. 10<br />
Personen – Jung &Alt sind herzlich willkommen.<br />
Kosten: Fr. 75.– für 5 Treffen, Fortsetzung möglich.<br />
Telefonische Anmeldung bis Donnerstag<br />
10.Mai <strong>2012</strong> bemi Sekretariat.<br />
Feierabend!<br />
Meditative Klänge & Improvisationsmusik.<br />
Begegnung ist das Leitmotiv der Musik zum Feierabend<br />
mit François Berdat, Christoph Schär, Didier<br />
Limat, Frédéric Güntensperger und ihren<br />
Musikerfreunden. Die Musiker bringen orientalische<br />
und abendländische Instrumente mit und improvisieren<br />
für Sie! Freitags: 25. Mai, 22. Juni und<br />
24. August<br />
Musik: 19.00 – 20.00 Uhr,<br />
Suppe & Brot: ab 18.30 Uhr<br />
Altes Pfarrhaus, Taubenstrasse 4, im UG<br />
Eintritt frei/Kollekte<br />
Musik in der Kirche Dreifaltigkeit<br />
Sonntag, 18. <strong>März</strong>: 17.30 Uhr: Franz Liszt «Via<br />
crucis» / Christophe Schiess «Pater noster», Divertimento<br />
Vocale Fribourg, Francesco Biamonte,<br />
Bariton, Michael Kreis. Leitung Kurt Meier, Harmonium<br />
Karfreitag, 6. April, 18 Uhr: G. Fauré, Requiem.<br />
Kammerchor Bolligen, Rudolf Rychard Leitung.<br />
Jürg Lietha, Orgel<br />
Informationen zu den vielfältigen Musikangeboten<br />
in der Kirche finden Sie auf unserer Homepage.<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
<strong>Bern</strong>er Fasnacht<br />
Vom 23. – 25. Februar fand die 31. <strong>Bern</strong>er Fasnacht<br />
statt. Mit der Bärebefreiig – und dem Aufwecken<br />
der <strong>Bern</strong>er und des Fasnachtsbären – startete <strong>Bern</strong><br />
in drei bunte und närrische Tage. Das gute und recht<br />
milde Wetter sorgte für volle Gassen und Lauben<br />
während der gesamten Fasnacht. Aller Art bunte<br />
Gestalten nahmen die <strong>Altstadt</strong> in ihren Besitz.<br />
Neben den Klassikern Hexe, Teufel und Engel<br />
konnte man auch viele kreativ umgesetzte Kostüme<br />
bewundern. Aber nicht nur optisch überzeugte die<br />
Fasnacht. Auf mehreren Bühnen und <strong>Altstadt</strong>lokalen<br />
waren mal schräge, mal laute und zwischendurch<br />
auch leise und melodiöse Töne zu hören.<br />
Erstmals seit zehn Jahren wurde auch wieder der<br />
Fackelumzug durch die <strong>Altstadt</strong> durchgeführt. Daneben<br />
gab es jedoch die bewährten Highlights der<br />
närrischen drei Tage wie beispielsweise die Hexenfasnacht,<br />
der Umzug und das Monsterkonzert. rlu<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
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LÄBIGI ALTSTADT<br />
Der Bärentrust und seine<br />
jährlichen Auszeichnungen<br />
Seit 25 Jahren vergibt eine kleine Gruppe von Anhängern<br />
des <strong>Bern</strong>er Wappentiers eine Auszeichnung<br />
für Persönlichkeiten, die – laut Vorgabe des Bärentrusts<br />
– der Stadt <strong>Bern</strong> mit ihrem Engagement das<br />
Gefühl von Lebendigkeit, Farbe und Humor vermitteln.<br />
Die Wahl der diesjährigen<br />
Preisträger entspricht in idealer Weise<br />
der Wunschvorstellung der Juroren<br />
und erfüllt sie mit Dankbarkeit und<br />
Anerkennung gegenüber den Initianten<br />
und Produzenten dieses «Son et<br />
Lumière». Üblicherweise wird den<br />
Geehrten auf ihrer Urkunde eine<br />
Nachbildung eines originalen Bärendrecks<br />
übergeben. Solche für <strong>Bern</strong>erinnen<br />
und <strong>Bern</strong>er durchaus<br />
nachvollziehbare Verbundenheit mit<br />
den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
des Bärengrabens bzw. des Bärenparks<br />
könnte indes bei den Gästen aus<br />
der Ostschweiz und Frankreich mit<br />
Befremden aufgenommen werden.<br />
So hat sich der Bärentrust contre<br />
coeur dazu entschlossen, die 25. <strong>Ausgabe</strong><br />
des Preises ausnahmsweise in einer anderen<br />
Form und zwei Tage vor dem traditionellen Zibelemärit<br />
durchzuführen. Der Standort vor dem Bundeshaus<br />
und vor einem mehrfachen Publikum<br />
widerspiegelt aber das immense, überregionale Interesse<br />
an diesem Spektakel und ist den Geehrten in<br />
jeder Hinsicht würdig.<br />
Zum 25. Mal wurde am Samstag, 26. November<br />
2011 im Beisein des Stadtpräsidenten und einer Delegation<br />
des Gemeinderates der Bärentrust verliehen.<br />
Im Rahmen der Finissage «Rendez-vous<br />
Bundesplatz» ging der Preis 2011 an die Initiantin<br />
und den Initianten sowie an die Schöpfer des<br />
Lichttheaters am Bundeshaus Brigitte Roux, Urs<br />
Gysin, Benoit Quero und Franck Marty als Dank<br />
dafür, dass sie Tausende für die Dauer von sechs<br />
Wochen in die Welt des Staunens und des Eintauchens<br />
in die märchenhafte Verwandlung des Bundeshauses<br />
zur Bühne eines Lichttheaters entführten.<br />
‘Das hat <strong>Bern</strong> noch nie gesehen: Die Licht- und<br />
Tonshow «Rendez-vous Bundesplatz» findet ihre<br />
Zuschauer ganz alleine. Ein Kunstwerk am Bundeshaus<br />
als Leinwand, eines, das den Betrachter auf<br />
eine Zeitreise durch die Geschichte der Schweiz<br />
mitnimmt. Eines, das ihn mit offenem Mund daste-<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
hen lässt. Seit dem 14. Oktober 2011 verzaubert das<br />
Licht- und Tonspektakel jeden Abend Jung und Alt,<br />
Klein und Gross. Weit über 50’000 haben es sich<br />
bisher nicht entgehen lassen, um 19.00 oder 20.30<br />
auf dem Bundesplatz zu staunen.<br />
Brigitte Roux und Urs Gysin von der Agentur Starlight<br />
Events aus Kilchberg ZH wollten das Projekt<br />
einer Licht- und Tonschau schon seit einigen Jahren<br />
durchführen. Ihre Bemühungen scheiterten vorerst<br />
an hohen Hürden. Die Finanzierung des<br />
800’000 Franken teuren Spektakels, das Bewilligungsverfahren<br />
bei Behörden, die Akzeptanz und<br />
Umsetzung der Story und letztlich die technische<br />
Umsetzung an einer reich strukturierten Fassade<br />
eines Repräsentationsbaus von nationaler Bedeutung.<br />
Mit grosser Beharrlichkeit und dem festen<br />
Glauben an den Erfolg ihres Vorhabens konnten die<br />
Initianten die bürokratischen Hindernisse überwinden.<br />
Zudem gewannen sie das Vertrauen eines anonym<br />
bleibendem Sponsors, der das Projekt unter<br />
der Bedingung einer sich bietenden Plattform für<br />
eine wohltätige Organisation finanzierte. So durfte<br />
eine Partnerschaft mit den «Médecins sans Frontières»,<br />
die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern,<br />
eingegangen werden. Mit der Wahl von <strong>Bern</strong><br />
und dem Bundeshaus haben die Zürcher der Stadt<br />
und der Bevölkerung ein vorweihnächtliches Geschenk<br />
gemacht, das für lange Zeit allen Besucherinnen<br />
und Besuchern in bester Erinnerung bleiben<br />
wird.’<br />
Max Werren, Oberbär des Bärentrustes<br />
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E-Mail harmonie@harrmonie.ch
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
9<br />
«Der Amisbühl»<br />
Die <strong>Bern</strong>erin Katharina Zimmermann beleuchtet in ihrer neuen Familiensaga das Leben ihrer<br />
Vorfahren.<br />
Die 79-jährige Schriftstellerin wohnt schon seit<br />
vielen Jahren an der Münstergasse. Man kann ihr<br />
also durchaus begegnen. Vielleicht in Begleitung<br />
von Enkelkindern – sie hat deren acht.<br />
Katharina Zimmermann ist in <strong>Bern</strong> geboren und<br />
aufgewachsen. Vorerst lebte sie, die Lehrerin, mit<br />
ihrem Mann, dem Theologen Christoph Zimmermann,<br />
im emmentalischen Schangnau. 1964 folgten<br />
sie einem Ruf der Basler Mission und zogen<br />
nach Indonesien. Abgemacht war für drei Jahre,<br />
doch es wurden letztlich deren 15. Zimmermanns<br />
engagierten sich im asiatischen Land in der Entwicklungsarbeit.<br />
Katharina Z. war überdies als Redaktorin<br />
für eine Radiostation und eine<br />
Frauenzeitschrift tätig. Das Paar hat vier eigene<br />
und fünf indonesische Kinder grossgezogen.<br />
Das neue Buch<br />
Schreiben ist eine alte Leidenschaft von Katharina<br />
Zimmermann; es sei für sie wie «erzählen mit dem<br />
Bleistift», sagte sie kürzlich am Radio. Mit «Der<br />
Amisbühl» (Vernissage am 13. <strong>März</strong>) erscheint bereits<br />
ihr elfter Roman. Sie erzählt darin über das<br />
Leben ihrer Vorfahren mütterlicherseits. Schritt für<br />
Schritt entlang der einstigen Hotelallee nähert sich<br />
die Autorin - und mit ihr der Leser – der Geschichte<br />
des Beatenberger Lehrers und Hoteliers<br />
Bänz und dessen Familie. Ein zentraler Punkt ist<br />
im Roman das niedergebrannte Restaurant «Amisbühl»,<br />
welches Bänz zusammen mit seiner aus<br />
<strong>Bern</strong> stammenden Frau zum Hotel ausgebaut hat.<br />
Zunächst ist das fleissige Paar sehr erfolgreich –<br />
Fotolegende: Katharina Zimmermann und ihr elfter<br />
Roman<br />
bis der Erste Weltkrieg<br />
sie an den<br />
Rand des Ruins<br />
bringt. Es folgen finanzielle<br />
Not aber<br />
auch viel Leid durch<br />
Krankheit und Tod.<br />
Um über die Runden<br />
zu kommen, war<br />
Einfallsreichtum gefragt<br />
– der Grossvater<br />
und seine Frau<br />
Wilma rückten in der<br />
Lehrerwohnung zusammen,<br />
um Platz<br />
für Ferienkinder zu<br />
schaffen.<br />
Der früher für den «Bund» tätige Literaturkritiker<br />
Charles Cornu (ihm hat Katharina Zimmermann das<br />
Buch gewidmet) formuliert es so: «Im kleinen<br />
Leben dieser Leute von Beatenberg spielt sich beispielhaft<br />
und beeindruckend ab, was seit je auch die<br />
Grundthematik der sogenannten grossen Leben ist.»<br />
Grossartig und spannend ist, wie feinfühlig, gewissenhaft,<br />
detailtreu und liebevoll die Schriftstellerin<br />
in die Menschen und das Leben in der<br />
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eintaucht, wie<br />
sie die Landschaften, die Natur, die wunderbare<br />
Aussicht auf «die Grossen» (Berge) wiedergibt.<br />
Die begnadete Autorin hat zuvor in «Kein Zurück<br />
für Sophie W.» (ein berührendes Auswanderer-<br />
Schicksal) bereits die geschichtlichen Spuren der<br />
väterlichen Seite zu einer Familien-Saga verflochten.<br />
Katharina Zimmermann hat auch über die<br />
Täuferverfolgungen im Emmental und über Indonesien<br />
geschrieben. Und sie hat Kinderbücher verfasst.<br />
Nur ihr eigenes Leben blieb bisher tabu,<br />
obwohl dieses genügend Stoff für ein Buch hergäbe.<br />
Übrigens: Das ehemalige Hotel auf dem Amisbühl<br />
ist heute ein Ferienhaus; es gehört der Stiftung<br />
Zürcher Schülerferien. Und der «Gupf» mit der<br />
tollen Aussticht dient dem Delta- und Gleitschirmclub<br />
Interlaken als (privater) Startplatz.<br />
Sylvia Baumann<br />
Buchbesprechung<br />
<strong>Bern</strong> – Hauptstadt<br />
in 1191 Gramm<br />
Der Fotobildband zeigt die im Jahr 1191 gegründete<br />
Stadt <strong>Bern</strong> fernab von allen touristischen Klischees<br />
und Chauvinistischen Verklärungen.<br />
Über ein Jahr<br />
war der vielgereiste<br />
Fotograf<br />
Caspar Martig<br />
mit der Kamera<br />
in seiner Heimatstadtunterwegs<br />
und<br />
entdeckte eine<br />
Welt, die ihm<br />
plötzlich weit<br />
weniger eng als in seiner Erinnerung erschien.<br />
Seite um Seite hat der Betrachter die Möglichkeit,<br />
<strong>Bern</strong> einmal mit ganz anderen Augen zu sehen,<br />
sein eignes Bild der Stadt zu überprüfen und womöglich<br />
zu revidieren.<br />
Ein Buch, das in keinem <strong>Bern</strong>er Haushalt fehlen<br />
darf, ein Geschenk für Heimwehbernerinnen und –<br />
berner und eine Erinnerung für Gäste und Touristen.<br />
Der Fotograf<br />
Caspar Martig (* 1979) ist freier Fotograf in <strong>Bern</strong>.<br />
Seit dreizehn Jahren ist er hauptsächlich in der<br />
Werbung tätig. Er ist spezialisiert auf People-,<br />
Lifestyle- und Reportagefotografie. Namhafte<br />
Werbeagenturen und Firmen zählen zu seinen<br />
Kunden. Ausserdem fotografiert er für zahlreiche<br />
Zeitungen und Zeitschriften.<br />
Za<br />
Herausgeber «Vereinigung für <strong>Bern</strong>»<br />
538 Seiten, gebunden CHF 49.– bereits erschienen<br />
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Fax. 031 311 59 71
10<br />
Das erzählerische Archiv von Bruno Scheidegger<br />
D‘ Oschtertage<br />
Früelig, Oschtere, für allerhand e grosse Abschnitt:<br />
Am Grüendonschtig am Mittag hei meischt<br />
d’Früeligsferie agfange u s’isch Schueljahrändi<br />
mit Zü gnissverteilig gsy. Jedes Chind het zersch<br />
däm Priorität gsetzt.<br />
S’Oschterfescht, ganz im Zeiche vor Familie u<br />
vom Gloube het da no e bsun dere Stämpu übercho.<br />
Dr Karfritig isch für e bsinnlich truurige Tag<br />
gsy. Mi het üs glehrt, dass Jesus a däm Tag a<br />
s’Chrüz gnaglet worde isch u de gstorbe. Alli<br />
Chrüz i dr Chile u deheim si abdeckt gsy mit violette<br />
Tüecher. D’Mäss am Morge isch usgfalle u<br />
dür ne Andacht am Abe ersetzt worde. So isch dä<br />
Tag i dr Familie mit wenig bewegig verby gange u<br />
mi het sech uf e Sunntig, Oschte re vorbereitet.<br />
S’Fescht vor Uferstehig Jesi.<br />
A däm Freudetag bring de nämlich dr Oschterhas<br />
bunti Eier, Schoggelädli u Süessware. Hei mir<br />
d’Gschicht vom Jesus als Chlychind nid ganz<br />
chönne ver stah, so hei bim zwöite, äm Oschterhas<br />
doch jedes Äugli agfange glänze.<br />
Am Oschtersamschtig, wenn z’Wätter e chly guet<br />
isch gsy, isch dr Vatter mit emene Velo zum<br />
Pflanzplätz gfahre. Mir e chly später z’Fuess mit<br />
emene Lei terwägeli hindenache. Ou dert i dr Natur<br />
isch es richtig los gange. Es sich im Pflanzplätz<br />
nachem Winterschlaf wider richtig as Pflanze<br />
gange. Mit chlyne oder grössere Handreichige<br />
ischs i gang bracht worde. Us de Chörbli wo im<br />
Leiterwägeli näbscht anderem mitgnoh worde sy,<br />
het d’Mueter am Mittag s’Ässe, chalt ufgstellt.<br />
Derzu zuebereitete Tee abgfüllt i Mineralwasserfläsche.<br />
Im späte Namittag isch me du wieder heizottelet.<br />
Deheime, no vor em Nach tässe, het d’Mueter vom<br />
Lichthofchäschtli es grosses Karton mit Eier inegholt<br />
u gseit: «So, jetzt weimer im Oschterhas no<br />
chly Arbeit abnäh u die schön fär be.»<br />
I zwene Phase isch heisses Wasser mit je öppe zäh<br />
Eier gchochet worde. Im einte het d’Mueter die<br />
gsammlete Zwibelehültschi mitgäh. Die s’ganze<br />
Jahr gsammlete Hültsche heit jetzt bim Choche<br />
s’Wärch da u die Eier ganz einheit lech la brun-rötlech<br />
wärde. Die Eierschale sy de bsunders stark<br />
zum Dütsche. Mir Chind hei ume beleiti Chuchitisch<br />
die erschte g’chochete, wysse Eier zur Hand<br />
übercho. D’Mueter het de ä zwöiti Chochete zwäg<br />
gmacht. Die hei mir chönne bemale, jedes öppe<br />
drei bis vier.<br />
Die ehemalige Spenglerei-Werkstatt Mergozzi an der Brunngasse 21<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
Die heutige Ansicht: Die Häuser sind grösser geworden<br />
Verschide farbigi, weichi Carrestifte, zirka zäh<br />
Zentimeter läng, am Ändi mit Papier umwicklet si<br />
bereit gstande. Me het se i warms Wasser dünklet<br />
u der mit die no chly warme Eier bemalt. Grad wie<br />
nes cho isch, jedes uf sini Art.<br />
Jedes isch zum trockne näb de Zibeleeier im Eierkarton<br />
abgleit worde. Zletscht hei d’Häng grad<br />
glych usgseh wie d’Eier u wäre nid uf em Tisch<br />
Zyti ge usgleit gsy, so hat dä o usgseh wie es grosses,<br />
gfärbts Ei.<br />
Das Karton mit de gfärbte Eier het d’Mueter wider<br />
is Schäftli zrügg da u gmurmelet: «Mir wei de<br />
luege, öb se dr Häsu findet bis morn.» Mir Chinder<br />
hei am Oschtermorge dörfe i dr Wonig umesueche,<br />
öb dr Oschterhas freud gha heig u üs ou es<br />
Näschtli versteckt heigi. U wemers de gfunde hei,<br />
hets e gros si Freud usglöst. Zu üsne bemalte Eier<br />
het är no süessi Eili, Schöggeli u e Schoggolahaas<br />
da. Schön imene Kartonschächteli mit Holzwulle.<br />
Die eltere Gschwüschterti hei d’Gabe bim Morgetisch<br />
vorgfunde. Öppis het me grad sofort gässe u<br />
s’räschtleche mit is Zimmer gnoh u dert im persönleche<br />
Eggeli abgleit. Wär het die Chörbli<br />
zwäggmacht u versteckt,<br />
wär?<br />
Mir Chind si gmeinsam i die<br />
feschtlechi Morgemäss id<br />
Chile. Dr Vater het wie gäng<br />
derwile s’Mittagässe gchochet.<br />
Am Namittag, wenn<br />
s’Wätter einigermas se guet<br />
isch gsy, isch me ga spaziere.<br />
A dr Oschtere ou neu: mir<br />
Giele hei dörfe die churze<br />
Hose u d’Chnöisocke alege.<br />
D’Hoseschiesserhose hei wie<br />
die längwillige Strümpf u<br />
s’Gschtäutli der zue im Schaft<br />
chönne Platz näh. Uf das het<br />
me planget. Ou d’Meitschi sy<br />
jetzt mit Chnöisocke u liechtere<br />
Röckli stolz derhärcho.<br />
Dr Oschtermäntig<br />
het sech wider ufem<br />
Pflanzplätz abgspielt:<br />
Umestäche,<br />
Mischt undere, Gartebettli<br />
forme, suberi<br />
Wägli mache. A<br />
däm Mäntig isch im<br />
Wankdorf im Fuessball<br />
dr Schwyzer-Cup<br />
mit grosser<br />
Tradition gschuttet<br />
wor de. Mir Giele<br />
hei dörfe ga luege.<br />
Itrittsgäld hei mir<br />
keis gha u o nid<br />
brucht. E Securitas,<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Als an der Brunngasse noch<br />
gemärmelet wurde<br />
wo d’Mueter gäng glismet het fürse, u üs kennt<br />
het, isch so fründ lech gsy üs mit emene liechte Augezwinkere<br />
la inegah, gratis.<br />
We de YB gschuttet het, isch alles no schöner gsy.<br />
D’Müedigkeit nachem Hei laufe isch da gäng grösser<br />
worde. D’Familie isch zytig ids Bett.<br />
Der Abgang zum Stettbrunnen, wie ihn Bruno<br />
Scheidegger festhielt…<br />
… und so, wie er sich heute präsentiert
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
11<br />
Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste Kontaktadresse: Sekretariat VAL, Postfach, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Keine Institution ohne Logo<br />
Endlich haben die VAL ein Logo<br />
Nachdem die Vereinigten <strong>Altstadt</strong>leiste seit Jahren<br />
mit einem schlichten, nicht grafisch gestalteten<br />
Logo auf dem Briefpapier daherkamen, ermunterte<br />
der Präsi dent Sven Gubler den Vorstand, der Gestaltung<br />
eines offiziellen Logos zuzustimmen.<br />
Die Begründungen lauten wie folgt:<br />
– Die Existenz und die Arbeit der VAL soll aufgrund<br />
eines markanten Logos bei Behörden, Institutionen<br />
und Bewohnern visuell stärker<br />
wahrgenommen werden.<br />
– Die fünf Leiste dokumentieren mit der Integration<br />
des VAL-Logos im Schriftverkehr die Zugehörigkeit<br />
zu den VAL nach aussen.<br />
Die beauftragte Grafik-Designerin Katina Anliker<br />
erarbeitete mehre re Vorschläge und der Vorstand<br />
entschloss sich für folgenden Entwurf:<br />
Die beiden «Pfeile» beste hend aus «V» und reduzier<br />
tem «A» symbolisieren «Blick voraus und zurück»,<br />
also Aufgeschlossenheit un ter Berück sichtigung<br />
der Traditionen, die Schräg stellung ergibt ein<br />
dyna misches Bild. Visuell er klärt das Logo prä-<br />
PHARMACIE BÄREN APOTHEKE<br />
Moderne Apotheke in historischem Ambiente<br />
Kompetent in allen Fragen Ihrer Gesundheit<br />
L. Schwander, eidg. dipl. pharm. ETH<br />
bim Zytglogge 1 3000 <strong>Bern</strong> 7 Tel. 031 311 02 42<br />
gnant, was VAL eigentlich heisst. Dank dem<br />
schlichten Design unter Verzicht auf ein Symbol<br />
lässt sich das Logo sehr gut mit den bestehenden<br />
Logos der Leiste kombinieren.<br />
Eine Überarbeitung der Logos der Leiste wurde<br />
diskutiert, vor allem in Hinblick auf eine geplante<br />
Broschüre. Eine Mehrheit befand jedoch, dies den<br />
einzelnen Leisten zu überlassen.<br />
Mit grosser Freude wird nun also in Zukunft das<br />
Logo der VAL sämtliche Schriftstücke der Leiste<br />
zieren. Ein grosser Dank an Katina Anliker, welche<br />
uns zu freundschaftlichen Bedingungen ein<br />
sehr attraktives Logo erschaffen hat!<br />
ef<br />
NEU:<br />
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AUS DEN LEISTEN<br />
Eiszeit in der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong><br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Kramgassleist Kontaktadresse: Kramgassleist, Postfach 852, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Kalt war dieser Winter, eiseskalt. Doch er hat unser zähneklapperndes Bibbern in der frostigen Bise entgolten: Mit wundersamen Eisskulpturen, die fast meterhoch<br />
über den Becken der Brunnen der <strong>Altstadt</strong> empor wuchsen, surrealen Stalagmiten gleich. Archaische Formen, merkwürdig verkrümmt, mit aufgerissen<br />
Mäulern und Bäuchen, die Löcher ausgefräst vom steten Wasserstrahl des Brunnens mit seinen gefrierenden Tropfen. Verknautschte Hundegesichter,<br />
thronende Katzen, ein hungriges Seelöwenpaar? Phantasie und Assoziation waren für kurze Zeit keine Grenzen gesetzt. Danke, Väterchen Frost, für Deine<br />
Kunst! Gerade weil sie so vergänglich ist – und deshalb stets aufs Neue anregt und entzückt.<br />
Die Fotos zeigen Eisformationen vom Kreuzgass- und vom Zähringerbrunnen in der Kramgasse, aufgenommen im Februar <strong>2012</strong>. babü
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
13<br />
Kramgassleist Agenda & Service<br />
Allerlei Wissenswertes, das Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, unbedingt notieren sollten.<br />
• Sonntag, 25.<strong>März</strong><br />
Da heisst es wieder «Kramgasse goes...». Unser<br />
Kulturanlass führt wieder einmal ins Kellertheater<br />
Katakömbli. Stummfilme mit Live-<br />
Musik stehen auf dem Programm. Charly<br />
Chaplin, Laurel&Hardy, Harold Lloyd und Co<br />
sind schliesslich nicht erst seit «The Artist» Kult.<br />
Wie virtuos Wieslaw Piepczynski die alten Streifen<br />
musikalisch untermalt, ist nicht nur ein Hörgenuss,<br />
sondern auch grösstes Vergnügen.<br />
Der Filmspass beginnt um 11 Uhr morgens – und<br />
die BrunneZytig kann aus eigener Erfahrung<br />
sonntäglichen Langschläfern versichern: Sie<br />
werden das frühe Aufstehen nicht bereuen.<br />
Zumal anschliessend ein Apéro winkt, den die<br />
Katakömbli-Leitung den Besucherinnen und Besuchern<br />
offeriert...<br />
Für die Mitglieder des Leists sind 25 Plätze reserviert.<br />
Der Eintritt kostet für sie 15 statt 20<br />
Franken. Eine rasche Anmeldung ist von Vorteil:<br />
info@Kramgasse.ch oder Tel: 079 660 68 07.<br />
• Freitag, 30. <strong>März</strong><br />
Bestellschluss für den sommerlichen Blumenschmuck<br />
der Gasse: Für Trichterwinden&Co.<br />
Die Stadtgärtnerei wartet diesmal mit einer<br />
neuen Pflanze auf: Der Gaura. Was das ist und<br />
wo Sie neu den Blumenschmuck bestellen können,<br />
lesen Sie im Artikel auf Seite 4.<br />
• Samstag, 28. April, 10 bis 16 Uhr<br />
Wie jedes Jahr am letzten Samstag im April findet<br />
an diesem Datum wieder der Vide Grenier<br />
statt, der grosse Flohmarkt der Unteren <strong>Altstadt</strong>.<br />
Fangen Sie also jetzt schon an, die Speicher,<br />
Keller und Schränke zu leeren, trennen Sie sich<br />
vom Alten und schaffen Sie Platz für Neues.<br />
Oder geniessen Sie einfach die neue Leere.<br />
Wer einen Stand anmelden möchte, tue dies<br />
schriftlich bei Kunstreich, Gerechtigkeitsgasse<br />
76, 3011 <strong>Bern</strong>, per Fax 031 311 48 40 oder per<br />
e-mail: EVENTS@<strong>Bern</strong>-<strong>Altstadt</strong>.ch. Für weitere<br />
Auskünfte können Sie sich an Marianne<br />
Reich Arn wenden: 079 688 22 52. Und noch<br />
ein Wort zu den Kosten. Sie bleiben gleich:<br />
Leistmitglieder zahlen 20 Franken für den<br />
Stand, Nichtmitglieder 40.- Kinder aus den<br />
Gassen brauchen nichts zu zahlen. Anmeldeschluss<br />
ist der 13.April <strong>2012</strong>.<br />
• Freitag&Samstag, 27./28.April<br />
Die Untere <strong>Altstadt</strong> wird zur ARTSTADT<br />
<strong>Bern</strong>. Kunstschaffende verwandeln Büros,<br />
Wohnungen oder auch Läden zu Kunsträumen.<br />
Ziel ist es, die Bewohner der <strong>Altstadt</strong> mit der<br />
Kunstwelt in Verbindung zu bringen. Das Publikum<br />
soll auf Endeckungsreise gehen: Was<br />
verbirgt sich hinter in den Fassaden, wie gestalten<br />
die Künstler die Räumlichkeiten? Was<br />
hat es mit der Geschichte des Hauses, der Architektur<br />
auf sich?<br />
Am ARTSTADT-Projekt nehmen Kunstschaffende<br />
aller Sparten teil: Malerei, Fotografie, Installation,<br />
Performance, Tanz, Theater und<br />
Musik. Die KünstlerInnen stammen aus der deutschen,<br />
französischen und italienischen Schweiz.<br />
Initiiert wird dieses Experiment vom Komitee<br />
für Kunst im Öffentlichen Raum, KÖR. Die Projektverantwortlichen<br />
sind Adrien Rihs, Fabian<br />
von Unwerth und Zeno Filippini. Geöffnet sind<br />
die Räume der ARTSTADT am Freitag von 17<br />
bis 22 Uhr und am Samstag von 14 bis 22 Uhr.<br />
• Mittwoch, 2.Mai<br />
Wieder heisst es «Kramgasse goes...Zytglogge».<br />
Leistmitglieder, die den ersten Termin<br />
verpasst haben, bietet sich noch einmal die<br />
Chance, das Innere des Uhrenturms zu besichtigen.<br />
Markus Marti, der langjährige «Richter<br />
des Zytglogge» wird kenntnisreich und kurzweilig<br />
durch das <strong>Bern</strong>er Wahrzeichen führen.<br />
Treffpunkt ist um 18 Uhr 30 beim Zytglogge.<br />
Nach der etwa einstündigen Führung offeriert<br />
der Kramgassleist einen Apéro. Auch für diesen<br />
Anlass ist eine schnelle Anmeldung<br />
(info@kramgasse.ch) erforderlich, denn die<br />
Teilnehmerzahl ist wegen der Enge des Turms<br />
auf 25 beschränkt. Die Teilnahme ist für Leistmitglieder<br />
kostenlos.<br />
• Mittwoch, 23.Mai<br />
Am Abend dieses Tages findet das Jahrestreffen<br />
der Leistmitglieder statt, die Hauptversammlung.<br />
Ort, Beginn und Programm werden<br />
noch rechtzeitig mitgeteilt.<br />
Und für alle weit Vorausplanenden noch zwei<br />
Daten:<br />
• Donnerstag, 9.8 bis Samstag,11.8<br />
Drei Tage lang sorgt das Buskers-Strassenmusikfestival<br />
wieder für beste Unterhaltung<br />
und natürlich lädt auch die «La Tavola Kramgasse»<br />
wieder zu Speis und Trank ein.<br />
• Freitag, 26.10. und Samstag, 27.10<br />
Am schon Tradition gewordenen Anlass «Das<br />
Einmalige Objekt» präsentieren sich die<br />
Läden der Unteren <strong>Altstadt</strong> wieder im besten<br />
Licht.<br />
babü<br />
Schlusspunkt<br />
Seit September ist die überschuldete Brasserie Capitol<br />
an der Kramgasse bereits geschlossen.<br />
Der Tagespresse war zu entnehmen, dass die<br />
Sportgastro AG, ein Unternehmen der SCB Eishockey<br />
AG, Interesse hat an diesem Lokal in bester<br />
Lage. Zumindest bis zum Redaktionsschluss<br />
der BrunneZytig war der Handel mit der Tschirren<br />
Capitol AG aber noch nicht in trockenen Tüchern.<br />
Die Pflanzen im Innenraum der Brasserie<br />
wären wohl froh, fänden sie bald einmal neue Besitzer…<br />
Foto:babü<br />
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Spezielle Accessoires…<br />
mit Liebe für Sie<br />
ausgewählt<br />
Kramgasse 70<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
Tel. 031 311 58 00<br />
Fax 031 311 19 87
14<br />
Matte-Leist Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13 / www.matte-leist.ch / matteleist.info@gmail.com<br />
Neuigkeiten aus dem Matte-Leist<br />
Mauer light<br />
Auslauf Mattebach: heute Auslauf Mattebach: neu<br />
Mit einiger Verspätung legte die <strong>Bern</strong>er Stadtregierung<br />
im Januar <strong>2012</strong> die sogenannte Projektstudie<br />
«Nachhaltige Variante» vor. Die Studie<br />
zeigte auf, dass ein reduzierter Hochwasserschutz<br />
zwar grundsätzlich möglich ist. Ein solcher hätte<br />
jedoch Nutzungseinschränkungen zur Folge. Auch<br />
die Kosten würden nicht wesentlich tiefer ausfallen.<br />
Der Gemeinderat will deshalb, die ursprüngliche<br />
Mauer-Variante weiterverfolgen, diese aber<br />
entschärfen. So soll die Mauer kleiner und auf<br />
einen durchgehenden Quai rund um das Matte-<br />
Auslauf Kraftwerk: heute Auslauf Kraftwerk: neu<br />
Matteinsel: heute Matteinsel: neu<br />
Poller light<br />
Als erste Instanz wies der Regierungstatthalter Anfang<br />
Jahr sämtliche Einsprachen gegen den «Poller<br />
light» ab. Insgesamt waren 7 Einsprachen von<br />
27 Einzelpersonen eingegangen. Der Vorstand<br />
hofft nun, dass die Einsprechenden den Entscheid<br />
des Regierungsstatthalters nicht anfechten und<br />
doch noch Hand bieten für den vom Vorstand angestrengten<br />
Kompromiss. Zur Erinnerung: Der<br />
«Poller light» auf der Aarstrasse soll den verbotenen<br />
Durchfahrtsverkehr nur von 17 Uhr am Abend<br />
bis 9 Uhr am Morgen unterbinden. Ausserdem:<br />
Die Matte bleibt mit dem Auto via Matteenge stets<br />
erreichbar.<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Quartier verzichtet werden. Baubeginn wäre frühestens<br />
Anfang 2017.<br />
Der Vorstand des Matte-Leistes nahm die neue Variante<br />
«Mauer light» (Gebietsschutz Quartiere an<br />
der Aare) zustimmend auf. Wichtig ist, dass nun<br />
das Stadtparlament das nötige Geld spricht und<br />
rasch weitergearbeitet wird.<br />
Vorstandmitglied Andreas Lüthi – wie auch Vertreter<br />
aus anderen Aare-Quartieren – wurden von<br />
den Behörden direkt informiert. Ein öffentlicher<br />
Infoabend ist in diesem Frühling geplant.<br />
Matte Fest light<br />
Auch in diesem Jahr wird es nun doch kein Matte-<br />
Fest geben. Das Organisationskomitee, in dem<br />
auch der Matte-Leist vertreten war, wollte das Fest<br />
kleiner und feiner gestalten, konnte aber für einen<br />
solchen Anlass zu wenig Gelder auftreiben.<br />
Der Vorstand des Matte-Leistes hat deshalb beschlossen,<br />
eine Brätlete für alle Mätteler zu organisieren.<br />
Am Samstag, 25 August soll es ein<br />
Quartierfest Matte geben. Nicht-kommerziell,<br />
noch kleiner und feiner. Der Matte-Leist offeriert<br />
Getränke, sucht Bänke und Stühle zusammen und<br />
stellt ein paar Grillstellen auf. Eine Handvoll Attraktionen<br />
sind angedacht.<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Einladung zur<br />
Hauptversammlung<br />
des Matte-Leistes<br />
Alle Leistmitglieder und Neugierige sind herzlich<br />
eingeladen zur Hauptversammlung <strong>2012</strong> des<br />
Matte-Leistes. Diese findet statt am Montag, 26.<br />
<strong>März</strong> 2011 um 19 Uhr im alten Turbinensaal der<br />
EWB. Nach der Versammlung gibt es ein Apéro.<br />
Traktandenliste<br />
1. Begrüssung und Wahl der Stimmenzählenden<br />
2. Protokoll der Hauptversammlung vom<br />
7. April 2011<br />
3. Jahresbericht<br />
4. alte Telefonkabine (Antrag Vorstand)<br />
5. Mitgliedschaften<br />
6. Jahresrechnung 2011, Revisorenbericht und<br />
Déchargeerteilung<br />
7. Mitgliederbeiträge <strong>2012</strong> und 2013 /<br />
Budget <strong>2012</strong><br />
8. Wahlen<br />
9. Varia/Termine<br />
Zu Traktandum 4<br />
Der Vorstand des Matte-Leistes möchte die alte Telefonkabine<br />
(Litfasssäule) an der Schifflaube zur<br />
kostenlosen Nutzung von der Stadt übernehmen.<br />
Verhandlungen sind bereits seit längerem im Gang.<br />
Es bestehen verschiedene unausgegorene Ideen,<br />
wie zum Beispiel eine Mini-Galerie oder ein Mini-<br />
Matte-Museum. Bevor ein definitiver Nutzungsvertrag<br />
mit den Stadtberner Behörden<br />
abgeschlossen wird, soll die Hauptversammlung<br />
über die Eckpunkte eines solchen befinden.<br />
Zu Traktandum 8:<br />
Der Vorstand möchte in der bisherigen, gut funktionierenden<br />
Zusammensetzung weiterarbeiten.<br />
Nach Ablauf ihrer zweijährigen Amtszeit stellen<br />
sich deshalb der Präsident <strong>Bern</strong>hard Bürkli sowie<br />
die Vorstandsmitglieder Christian Ammann (Kassier),<br />
Martin Giezendanner, Brigitte Holzer und<br />
Claudia Mätzler zur Wiederwahl. Die Amtszeit der<br />
anderen Vorstandsmitglieder (Aram Melikjan, Andreas<br />
Lüthi und Alexandra Flury) läuft noch.<br />
Für den Vorstand des Matte-Leistes:<br />
Alexandra Flury<br />
Burkhard & Co AG<br />
Malerei und Gipserei<br />
Maler- und Tapeziererarbeiten<br />
3073 Gümligen<br />
Morgenstrasse 1<br />
Tel. 031 952 65 85<br />
Fax 031 952 65 86
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
15<br />
Der Längmuur-Spielplatz<br />
vertreibt den Winter<br />
Mit dem Frühlingsbeginn hat am 7. <strong>März</strong> auch der Längmuur-Spielplatz zu Füssen der <strong>Bern</strong>er<br />
<strong>Altstadt</strong> seinen regulären Betrieb wieder aufgenommen. Seit 39 Jahren ist er nicht nur für<br />
Kinder der Innenstadt eine Oase, sondern zieht mit seinem naturnahen Angebot Familien<br />
weit über die <strong>Bern</strong>er Stadtgrenze hinweg an.<br />
Offiziell wird der Winter auf dem Abenteuerspielplatz<br />
am 21. <strong>März</strong> mit viel Lärm und Feuer vertrieben.<br />
Nach einem reichhaltigen Zmorge am<br />
Ostermontag verwandelt sich der Längmuur dann<br />
in eine Mischung aus Schreinerei, Autogarage und<br />
Bastelwerkstatt. Zahlreiche Rennfahrerinnen und<br />
Rennfahrer konstruieren schnelle, schöne und originelle<br />
Rennboliden, um Ende April an den Grossen<br />
<strong>Bern</strong>er Renntagen den Klösterlistutz hinunter<br />
rasen zu können.<br />
Auch im restlichen Jahr bietet der von einem Verein<br />
betriebene und von der Stadt über den Dachverband<br />
für offene Arbeit mit Kindern DOK<br />
subventionierte Längmuur ein attraktives Programm.<br />
Sei es das Längmuurfest im Juni, die Zirkuswoche<br />
in den Sommerferien oder die Chiubi<br />
im Herbst: Die Grossanlässe ziehen jedes Jahr ein<br />
grosses Publikum an.<br />
Der Längmuur will die Kinder aber nicht einfach<br />
mit einem gedrängten bunten Animationsprogramm<br />
unterhalten. Vielmehr bietet er ihnen Raum<br />
und Material, um die eigenen Spiel- und Bastelideen<br />
zu verwirklichen, den Bewegungsdrang ausleben<br />
und andere Kinder treffen zu können. So<br />
werden im Sandkasten Städte und Landschaften<br />
erbaut, und anschliessend – nicht nur von den Mattekindern<br />
– mit der Wasserpumpe geflutet. Freundschaften<br />
werden geknüpft, gekündigt und erneuert.<br />
Das Längmuur-Team ist dabei Ansprechperson bei<br />
Problemen, hilft den Kindern bei der Umsetzung<br />
von Ideen oder gibt Anregungen, wenn etwas ins<br />
Stocken gerät. Bei nassem und kalten Wetter bietet<br />
die Baracke, die auch vermietet wird, Unterschlupf.<br />
Dass das Angebot des Längmuur-Spielplatzes ankommt,<br />
hat auch eine im vergangenen Herbst<br />
<strong>Bern</strong>s<br />
pfiffiger Kinderladen<br />
SUN KID<br />
Mühlenplatz 6+8<br />
3011 <strong>Bern</strong> Matte<br />
Tel. + Fax 031 311 15 08<br />
Natel 079 208 31 11<br />
Claudia Mätzler 079 215 41 61<br />
www.sunkid.ch<br />
durchgeführte Umfrage bestätigt. Über 95 Prozent<br />
der befragten Betreuungspersonen zeigten sich zufrieden<br />
oder sehr zufrieden mit dem Angebot des<br />
Längmuurs. Neben einzelnen Spielgeräten und<br />
Anlässen wurden vor allem die Atmosphäre, das<br />
freundliche Team und das gemeinsame Zvieri gelobt.<br />
Die Umfrage hat auch gezeigt, dass die angrenzenden<br />
Quartiere Matte und <strong>Altstadt</strong> zwar mit<br />
rund einem Fünftel den grössten Anteil an Besuchenden<br />
ausmachen, zahlreiche Familien, Tagesschulen<br />
und Kitas aber aus andern städtischen<br />
Quartieren oder aus der Agglomeration anreisen.<br />
Eine Familie aus Berlin gab an, die Kinder hätten<br />
nach einem früheren Besuch auf dem Längmuur<br />
unbedingt wieder nach <strong>Bern</strong> und auf diesen Spielplatz<br />
gewollt.<br />
Trotz dieser positiven Rückmeldungen und viel<br />
Engagement im Alltag steht beim Längmuur ein<br />
Jahr vor dem 40-jährigen Jubiläum nicht alles zum<br />
feiern. Einerseits sind die Gelder für die öffentliche<br />
Arbeit mit Kindern generell knapp. Durch Umverteilungen<br />
des Kantons dürfte sich die Lage in<br />
den kommenden Jahren zusätzlich verschärfen.<br />
Für Diskussionen sorgt zudem immer wieder die<br />
Verteilung der Gelder in die Quartiere. Die Innenstadt<br />
zählt nicht zu den kinderreichen Quartieren,<br />
weshalb der Längmuur unter Druck kommt. Der<br />
Verein Längmuur, das Team und die vielen Benutzenden<br />
sind aber überzeugt, dass es den Spielplatz<br />
gerade deshalb braucht, wenn die <strong>Altstadt</strong> ein attraktives<br />
Wohnquartier auch für Familien bleiben<br />
soll.<br />
Während der politische Verteilkampf für den<br />
Längmuur seit Jahren zum Alltag gehört, rissen im<br />
vergangenen Jahr zwei unvorhergesehene Ereignisse<br />
ein Loch in die Kasse. So fiel die Wasser-<br />
rechnung rund 7’000 Franken höher aus als in den<br />
Vorjahren. Dieser – für den Längmuur in dieser<br />
Höhe nicht erklärbare – Betrag belastet das Vereinsbudget<br />
stark; genauso wie der Ersatz des kaputt<br />
gegangenen Kühlschranks.<br />
Mit der grossen Unterstützung weit über das Quartier<br />
hinaus bleibt der Längmuur aber zuversichtlich<br />
und freut sich auf ein spannendes, kreatives<br />
und lustiges Spili-Jahr <strong>2012</strong>. Nicole Steck<br />
Der Spielplatz Längmuur ist täglich rund um<br />
die Uhr bespielbar. Jeweils von Mittwoch bis<br />
Samstag ist er am Nachmittag von 14.00 bis<br />
18.00 Uhr betreut. Am Dienstagnachmittag öffnen<br />
zudem Freiwillige die Baracke und bereiten<br />
das Zvieri für alle Besucherinnen und<br />
Besucher.<br />
Der Längmuur freut sich stets über neue Vereinsmitglieder,<br />
Spenden sowie Helferinnen und<br />
Helfer an Grossanlässen.<br />
Spielplatz Längmuur<br />
Langmauerweg 20a, 3011 <strong>Bern</strong><br />
laengmuur@spieleninbern.ch<br />
PETER AMMANN AG<br />
SPENGLEREI &<br />
SANITAR<br />
Wasserwerkgasse 12/14, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />
Tel. 031 311 04 93, Fax 031 311 57 66
16<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Leist der Untern Stadt Kontaktadresse: Postfach 570, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Wintergrün für<br />
Justitia<br />
Zum zweiten Mal hat der Leist der Untern Stadt<br />
dafür gesorgt, dass der schönste aller bernischen<br />
Brunnen (und der mit der höchsten Figurensäule),<br />
der Gerechtigkeitsbrunnen, nicht ungeschmückt<br />
überwintern muss: Dieses Jahr erhielt er einen einmalig<br />
schönen warmen Kragen aus Tannästen und<br />
Tannzapfen, als lebendiges Pendant sozusagen des<br />
Blattgehänges in Form eines doppelten Festons,<br />
das den oberen Teil der kannelierten Säule verziert.<br />
Die grosszügigen Sponsoren, die diesmal dabei<br />
halfen, das Sinnbild des Leists mit einem immergrün-festlichen<br />
würdigen Winterschmuck zu versehen,<br />
sind Ivo Bieri, Bucherbau Liebefeld,<br />
Marianne Gafner von Art Floral, Teo Jakob und<br />
Marianne Reich, Kunstreich. Ihnen allen spricht<br />
der LUS bei dieser Gelegenheit noch einmal ein<br />
ganz herzliches Dankeschön aus und möchte in<br />
diesen Dank auch Kurt Häusler von den Stadtbauten<br />
einschliessen, der wieder dafür sorgte, dass das<br />
Wasser lang genug abgestellt wurde, so dass die<br />
taleintierten Brunnenschmückerinnen ihr Werk in<br />
Ruhe vollenden konnten.<br />
Der Gerechtigkeitsbrunnen ist übrigens mit dem<br />
Mosesbrunnen einer der wenigen Brunnen <strong>Bern</strong>s,<br />
der seit dem späten sechzehnten Jahrhundert<br />
immer den gleichen Namen getragen hat und nicht<br />
umgetauft wurde: vor 1589 wurde er in verschiedenen<br />
Chroniken noch als «der Brunnen bim<br />
Gässli unter der Krützgassen» genannt, seither ist<br />
und bleibt er der Gerechtigkeitsbrunnen.<br />
JvJ<br />
Restaurant<br />
Regula + Stephan Hofmann<br />
<strong>Postgasse</strong> 48, 3011 <strong>Bern</strong>, Tel. 031 311 60 44<br />
Dienstag ab 17 Uhr offen<br />
Mittwoch bis Samstag 10 bis 24 Uhr offen<br />
Ein Märchen frei nach Hans Christian Andersen<br />
Der Tannenbaum in der Junkerngasse<br />
Draussen im Freiburgerland stand eine stattliche<br />
Tanne. Sie hatte einen guten Platz, Sonne konnte<br />
sie bekommen, von Luft gab es genug, und<br />
rundum wuchsen viel kleinere Kameraden, die oft<br />
voller Bewunderung auf die grosse Tanne und<br />
ihren stolzen Wipfel schauten. Manchmal stapfte<br />
ein Jäger vorbei und hob anerkennend seinen Hut,<br />
manchmal setzte sich ein Liebespaar dankbar in<br />
ihren Schatten und unzählige Vögel ruhten sich auf<br />
ihren ausladenden Ästen aus und bauten Nester<br />
zwischen ihren Zweigen. Im Winter lag der Schnee<br />
ringsum funkelnd weiss und oft kam ein Hase gesprungen<br />
und setzte über den kleinen Baum hinweg,<br />
Aber der Tanne war das nicht genug. «Oh, wäre<br />
ich doch in einer schönen Stadt, wo mich viel mehr<br />
Menschen sehen könnten !» seufzte der grosse<br />
Baum, «dann würde ich bewundert, weil ich meine<br />
Zweige so weit im Umkreis ausbreiten kann und<br />
könnte mit dem Wipfel gnädig auf die vornehmen<br />
Strasse hinunternicken! « Oh, in der Stadt stehen,<br />
gross und wichtig, das war doch das einzig Schöne<br />
in dieser Welt, dachte der Baum.<br />
«Freue dich an deinem Dasein!» sagten die Sonnenstrahlen,<br />
«freue dich an deinem Wachstum, an<br />
dem Leben, das in dir ist!» Und der Wind küsste<br />
den Baum, und der Tau weinte Tränen auf ihn, aber<br />
das verstand der grosse Tannenbaum nicht.<br />
Und dann kam die Weihnachtszeit und mit ihr<br />
kamen die Holzfäller und der Baum zitterte und<br />
hoffte, dass endlich auch an ihn die Reihe komme.<br />
War er nicht grösser, schöner, stärker, als die vie-<br />
len kleinen Tannen, die jedes Jahr in die ferne<br />
Stadt gebracht wurden. Die Stadt, von der die<br />
Sperlinge zwitscherten, dass sie <strong>Bern</strong> heisse und<br />
schöner sei als jede andere, glänzend und herrlich<br />
und gleichzeitig gemütlich und behaglich. Der<br />
Baum fand weder Rast noch Ruhe, er wollte fort,<br />
auch er, der Allerschönste, der Grösste.<br />
«Das geht nicht» sagten die Spatzen. «Du bist zu<br />
gross!» Und sie erzählten, dass die kleinen Bäume<br />
mit Lichtern geschmückt an den Fassaden der schönen<br />
<strong>Bern</strong>erhäuser befestigt würden zum weihnächtlichen<br />
Schmuck der Pracht und Herrlichkeit der<br />
Gassen. Und der Baum weinte und grämte sich und<br />
freute sich weder am Winter noch am Sommer.<br />
Bis er eines Tages, zur Weihnachtszeit, als erster<br />
von allen gefällt wurde. Die Axt traf tief hinein<br />
durch das Mark, aber der Baum fiel ohne Seufzer<br />
zur Erde. Er freute sich, freute sich auf <strong>Bern</strong> und<br />
seine Erwartungen wurden nicht getäuscht. Er kam<br />
in die schönste Gasse von allen, die Junkerngasse,<br />
und weil er so gross und prächtig war, durfte er auf<br />
der Gasse selber stehen. Lichterketten wurden an<br />
seinen Zweigen festgesteckt und wenn sie am<br />
Abend zu strahlen begannen, dann konnte er mit<br />
dem Wipfel zur Spitze des Münsters hinüber nikken,<br />
die kaum höher war als er. Das war prächtig,<br />
unvergleichlich prächtig. Und noch prächtiger war<br />
es, als es zu schneien begann. «So will ich in all<br />
meiner Herrlichkeit nun für immer und ewig stehen»,<br />
nahm der Baum sich vor, «im Winter, wenn<br />
der Schnee liegt, im Sommer wenn die Brunnen<br />
plätschern, im Herbst, wenn die Vögel nach Süden<br />
ziehen.»
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
17<br />
Weihnachten ist schon ein paar Tage vorbei», sagte<br />
der Spaziergänger, dessen Hund sein Bein an der<br />
grossen Tanne hob, zu seiner Frau, «der steht nicht<br />
mehr lange.» «Was soll das bedeuten?» dachte der<br />
Baum. Und er stand still und gedankenvoll die<br />
ganze Nacht.<br />
Und dann war ein Morgen, da kamen Leute und<br />
hängten seine Lichtergirlanden ab. Der Baum<br />
freute sich, denn nun konnte er seine Zweige wieder<br />
weit ausbreiten. «Nun beginnt wieder das<br />
Leben!» dachte der Baum und sah nicht, dass seine<br />
Äste schon ganz trocken und ein bisschen gelb geworden<br />
waren. «Sicher werden sie mich jetzt mit<br />
Blumen schmücken», dachte der Baum, «denn<br />
jetzt kommt bald der Frühling. Prächtig werde ich<br />
aussehen und die Gasse aufs Schönste schmücken<br />
und alle werden mich bewundern!»<br />
Doch stattdessen kamen ein paar Männer und<br />
zogen den Baum auf die Strasse hinunter, hackten<br />
ihn in Stücke, kehrten seine Nadeln auf dem Pflaster<br />
zusammen, karrten ihn fort in die Kehrichtsverbrennungslage.<br />
Prächtig flammte der Baum<br />
dort im Feuer noch einmal auf und seufzte tief, und<br />
jeder Seufzer war wie ein kleiner Schuss: «Vorbei!<br />
Vorbei!» klang es. «Hätte ich mich doch gefreut,<br />
da ich es konnte! Vorbei! Vorbei!»<br />
JvJ<br />
LUS-Interna<br />
Seit der 140. Leistversammlung vom 7. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
im festlichen Rahmen des ehrwürdigen Rathauses<br />
präsentiert sich der Vorstand des Leists der Untern<br />
Stadt wie folgt:<br />
Präsidentin Stefanie Anliker<br />
Stephan Probst (Events und Bauliches)<br />
Christine D’Anna-Huber(Medien)<br />
Valentin Baumann (Finanzen)<br />
Peter Hug (Sekretär)<br />
Nicht vergessen: Die Spysi-Saison dauert noch bis<br />
am 30. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>. Das aktuelle Wochenmenu ist<br />
unter www.spysi.ch einzusehen. JvJ<br />
Fünf Eröffnungen und eine Beerdingung<br />
Zwei umzugshalber Neu-Alt-Wieder-Eröffnungen sind in der Gerechtigkeitsgasse zu verzeichnen.<br />
Mit seinen wunderschön fast schwerelosen und<br />
immer einfallsreichen Möbeln und Wohnaccessoires<br />
ist Martin Blaser mit Stahlblau von der Münstergasse<br />
in grosszügigere Lokale an die<br />
Gerechtigkeitsgasse gezogen, das Motto ist dasselbe<br />
geblieben:<br />
unsere produkte schwelgen in ihrer zeitlosigkeit,<br />
sie zu haben ist wie gold unter den fingernägeln.<br />
ist die entdeckung gemacht,<br />
verliert man sie nicht mehr aus den augen.<br />
wir fertigen für sie schönes.<br />
Stahlblau, Gerechtigkeitsgasse 79,<br />
Dienstag bis Freitag 11 – 18.30; Samstag 10 - 16;<br />
Tel. 031 311 48 48, www. stahlblau.ch<br />
Das Lieblingsgeschäft für kleine Tiger, die ihre<br />
Höhle farbenfroh, praktisch, schön und gemütlich<br />
ausstatten wollen, befindet sich dafür nun ein paar<br />
Häuser weiter unten an der Gerechtigkeitsgasse<br />
U-Tiger Kindermöbel, Gerechtigkeitsgasse 69,<br />
Dienstag bis Freitag 9.30 -18.30; Samstag 9 – 16;<br />
031 327 90 91, www.utiger-kindermöbel.ch<br />
Neuneueröffnet sind drei Lokale in denen es um<br />
Gastronomie und Unterhaltung geht:<br />
Die Tapas Bar mit komfortabel-spanischem Ambiente<br />
an der Ecke Gerechtigkeitsgasse 12/<strong>Postgasse</strong>,<br />
angrenzend an die Pizzeria Treff<br />
Jetläg, eine Kellerbar mit Ambiance und Sound an<br />
der Gerechtigkeitsgasse 53, Donnerstag, bis Samstag<br />
ab 17.00, für spezielle Anlässe samt Catering<br />
ebenfalls mietbar (www.jetlaeg.ch)<br />
Bistro Tinello: mit einem sensationellen und beinahe<br />
unschlagbar internationalen Plastikmiefambiente<br />
ausgestattetes Kebab- und Pizzalokal, das,<br />
immer wenn die Brunne Zytig daran vorbei läuft,<br />
so leer ist, das es einem herzlich leid tut.<br />
Beerdigt und ausgiebig beweint (vielleicht etwas<br />
mehr von seinen Stammgästen als von den Anwohnern)<br />
mit Blumenkränzen, Kerzen und herzzerreissenden<br />
Abschiedsbriefen bedacht worden<br />
ist dafür das Sous Soul an der Junkerngasse 1.<br />
Weihnachsfeier in der Spysi<br />
Stefanie Anliker, Präsidentin des Leist der Untern<br />
Stadt, begrüsst die Anwesenden herzlich und<br />
wünscht allen forhe Festtsge.<br />
Hans Gurtner, unermüdlcher Organisator der<br />
Spysi-Weihnachtsfeier, hat alle im Griff.<br />
JvJ<br />
Montag, 19. Dezember 2011. Einmal mehr lud der<br />
Organisator, Hans Gurtner, zur beliebten vorweihnächtlichen<br />
Weihnachtsfeier in der Spysi für alle<br />
AHV-Berechtigte des Leistbezirkes der unteren<br />
<strong>Altstadt</strong> ein.<br />
Musikalisch begrüsst wurden die rund 40 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer von der Orgelfrau Ruth<br />
Ottawa. Ebenso herzlich willkommen geheissen<br />
wurden die Anwesenden von der Leistpräsidentin,<br />
Stefanie Anliker.<br />
Am festlich gedeckten Tisch wird das Zvieriplättli<br />
genossen und dazu eifrig diskutiert.<br />
Anschliessend wurden alle mit einem liebevoll<br />
hergerichteten Fleischteller verwöhnt. Aufgelokkert<br />
wurde der Nachmittag mit gemeinsamen<br />
Weihnachtsliedern und der obligaten Weihnachtsgeschichte<br />
von Hans Gurtner, der eine Erzählung<br />
von Peter Maibach vorlas.<br />
Zum Abschluss gab es einen gut mundenden Glühwein<br />
und die obligaten Geschenke in Form von<br />
Confiturenglesli und einem liebevoll zusammengestellten<br />
Guetzipäckli, die von den Leistfrauen<br />
gespendet wurden.<br />
Danken möchten wir Hans Gurtner für die Organisation<br />
des Nachmittages und den fleissigen Helferinnen<br />
im Hintergrund, die alle zum gelungenen<br />
Festli beitrugen.<br />
Za
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weiss<br />
druckt schwar z und bunt<br />
druckerei weiss gmbh<br />
kalchackerstrasse 7<br />
3047 bremgarten<br />
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satz<br />
druck<br />
Abonnements-<br />
Bestellung<br />
Der/die Unterzeichnete bestellt ein Jahres-<br />
Abo nnement der Brunne Zytig zum Preis<br />
von Fr. 20.–<br />
Name<br />
Vorname<br />
Adresse<br />
Unterschrift<br />
Malerei Gipserei<br />
René Kistler 3006 <strong>Bern</strong><br />
3047 Bremgarten Galgenfeldweg 1<br />
Hohstalenweg 5 Tel. 031 381 64 85<br />
Tel. 031 301 68 79 Fax 031 381 64 09<br />
Bitte einsenden an Brunne-Zytig, c/o Xaver Zach,<br />
Postfach 614, 3000 <strong>Bern</strong> 8.<br />
A N G E B O T E<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
❑ Beitrittserklärung ❑ Adressänderung<br />
Der/die Unterzeichnende wünscht in einem Ich bin bereits Mitglied des unten<br />
der unten aufgeführten Leiste als Mitglied angekreuzten Leists, habe aber<br />
aufgenommen zu werden (Bitte ankreuzen). eine neue Adresse.<br />
❑ Leist der Untern Stadt <strong>Bern</strong>, Postfach 570, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
❑ Kesslergass-Gesellschaft, c/o Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, Postfach, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
❑ Rathausgass-Brunngass-Leist, z. H. Herr Edi Franz, Postfach 405, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
❑ Kramgassleist, Postfach 852, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
❑ Matte-Leist, Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />
❑ Einzelmitgliedschaft<br />
❑ Paarmitgliedschaft<br />
❑ Firmenmitgliedschaft<br />
(Bitte an den angekreuzten Leist<br />
einsenden.)<br />
Name Vorname<br />
Adresse (❑ neue) E-Mail<br />
<strong>Bern</strong>, den Unterschrift
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
19<br />
Neue Ausrichtung der Utiger<br />
Möbel- und Bettenhaus AG<br />
Nach 114 Jahren erfolgreicher Tätigkeit am Standort<br />
Ecke Kreuzgasse 3/ Junkerngasse 58 haben wir<br />
uns aufgrund der aktuellen Marktentwicklung zu<br />
einer Neuausrichtung entschlossen. Es hat sich gezeigt,<br />
dass eine erfolgreiche Weiterentwicklung am<br />
bisherigen Standort mit der aktuellen Grösse nicht<br />
mehr möglich ist. Deshalb konzentrieren wir uns<br />
auf die Schwerpunkte Utiger Bettwaren und Wohntextilien,<br />
Utiger Schlafberatung, U-Tiger, Einrichten<br />
für Kinder.<br />
Utiger Bettwaren<br />
Seit 1898 ist Utiger ein kompetentes Fachgeschäft<br />
für Bettwaren, Duvets, Kissen und Bettwäsche. In<br />
der eigenen Bettwarenfabrik wird jeder Artikel aus<br />
hochwertigen Materialien fachgerecht produziert.<br />
Dank Eigenproduktion kann Utiger Produkte in<br />
jedem vom Kunden gewünschten Mass oder Material<br />
herstellen, sei es aus Seide, Baumwolle, Wolle,<br />
Pferdehaar, oder Synthetik. Die Bettwäsche ist in<br />
den Kollektionen, Fischbacher, Schlossberg oder<br />
Bonjour erhältlich.<br />
Utiger Schlafberatung<br />
«Für e tüüfe, gsunde Schlaf» hat Utiger ein Bico<br />
Bettenstudio eingerichtet. Hier kann der Kunde in<br />
aller Ruhe Probeliegen und herausfinden welches<br />
Neu zusammen mit der Kornhaus apotheke.<br />
gesundheit durch Vertrauen!<br />
Herr a. Chariatte, Frau e. engel und das<br />
gesamte team freuen sich auf Ihren Besuch!<br />
zytglogge apotheke<br />
zytglogge 5<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
telefon: 031 311 48 33<br />
Fax: 031 311 39 93<br />
Mail: info@zytglogge-apotheke.ch<br />
Bettsystem für ihn das Richtige ist. Das Utiger<br />
Schlafberatungsteam wird ihn beratend bei der Auswahl<br />
und Entscheidung unterstützen und betonen:<br />
«Gönnen Sie sich das beste Bett!» Gesunder Schlaf<br />
ist lebenswichtig!<br />
U-Tiger, Einrichten für Kinder<br />
Der Kinderladen U-Tiger ist im Oktober 2011 an<br />
die Gerechtigkeitsgasse 69 umgezogen. Im neuen<br />
grösseren Laden ist mehr Platz, um die Erlebniswelten<br />
rund ums Schlafen, Spielen und Arbeiten für<br />
Babys, Kinder und Jugendliche zu präsentieren.<br />
Mit dem Umzug wurde auch das Sortiment erweitert.<br />
Tolle Sachen zum Wohlfühlen, Knudeln und<br />
Anziehen runden das Angebot ab. Nebst bekannten<br />
Marken wie z.B. Stokke, De Breun, Haba, Sigikid,<br />
Moll und Lässig bieten wir viele weitere Produkte<br />
an, die sich grosser Beliebtheit erfreuen.<br />
Was geschieht mit dem alten Standort?<br />
Die permanente Ausstellung am alten Standort,<br />
Ecke Kreuzgasse - Junkerngasse wurde per Ende<br />
Februar geschlossen. Das historisch sehr interessante<br />
Haus in der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> soll einer neuen<br />
Nutzung zugeführt werden, die sowohl dem Gebäude<br />
als auch dem Standort gerecht sein wird.<br />
zvg<br />
Z A C<br />
EINRAHMUNGEN VERGOLDUNGEN<br />
Anfertigung von Gold, Eisen, Holz- und<br />
Alurahmen sowie Plexikasten nach Mass.<br />
Marc Bigler <strong>Postgasse</strong> 18 3011 <strong>Bern</strong> Tel./Fax 031 311 03 26<br />
Mobile: 079 6307121 mb.zac@bluewin.ch www.marcbigler.com<br />
Kramgasse 3 3011 <strong>Bern</strong> Tel. 031 311 62 64<br />
Dominique Walther-Favre<br />
Frühlingskollektionen der Marken<br />
Attitude, Hauber, Weill<br />
sind eingetroffen<br />
Walliser Malerei<br />
und Weinkultur im<br />
Rathauskeller<br />
Nicht zum ersten Mal kommen bei Franziska<br />
Dürig im Rathauskeller Kunstliebhaber und Feinschmecker<br />
gleichzeitig auf ihre Kosten. Am 26.<br />
April um 18 Uhr findet die Vernissage der Ausstellung<br />
von Albert Berchtold statt. Albi Berchtold<br />
ist Mitglied der Gilde der Schweizer Bergmaler,<br />
war in der Jugend begeisterter Skifahrer und Mitglied<br />
der Walliser B-Mannschaft und erlernte später<br />
den Beruf des Schriftsetzers. In Berchtolds<br />
Malerei äussert sich die Liebe zu seiner Bergheimat,<br />
und zwar in einer Reihe von eindrücklichen<br />
Landschaftsbildern ebenso wie in einer Serie von<br />
abstrakten Malereien – für ihn sind das zwei Seiten<br />
derselben Medaille.<br />
Anschliessend an die Vernissage werden auserlesene<br />
Walliser Weine zur Degustation kredenzt.<br />
Vorgestellt werden sie von Felizitas Mathier Benicchio,<br />
dipl. Winzerin und Weintechnologin aus<br />
Salgesch, deren Leidenschaft es ist, altes Wissen<br />
mit neuen, nachhaltigen Anbaumethoden zu verbinden.<br />
JvJ<br />
Vernissage am 26. April <strong>2012</strong> im Ratskeller, Gerechtigkeitsgasse<br />
81, <strong>Bern</strong><br />
www.rathauskeller.ch, www.fjmag.ch und<br />
www.albert-berchtold.ch
20<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Kesslergass-Gesellschaft Kontaktadr.: Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, PF, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
Das Heimatmuseum in<br />
<strong>Bern</strong>s Untergrund<br />
Man stelle sich vor: Mitten in <strong>Bern</strong> spielt die versammelte Elite der lokalen Kulturszene zum<br />
Tanz auf. Die Elite von 1900, wohlgemerkt. Und das erst noch im Kostüm des 16. Jahrhunderts.<br />
Da rührt der prächtig ausstaffierte, berühmte Kunstmaler Ferdinand Hodler kräftig<br />
die Trommel und spielt dazu noch mit links die Einhandflöte. Der pfauenbefederte Germanist<br />
und Volksliedersammler («Röseligarte») Otto von Greyerz streicht das Trumscheit. Oder der<br />
bepelzte Bundredaktor Josef Viktor Widmann traktiert das Tamburin.<br />
Wer ein solches Stelldichein für abwegig hält, besuche<br />
den Kornhauskeller, gönne sich eine kurze<br />
Auszeit von Speis und Trank und lasse den Blick<br />
über die bemalten Gewölbe und Pfeiler schweifen<br />
im «liebenswürdigen Tempel bernischen Nationalempfindens».<br />
Zur Vorbereitung eines solchen<br />
Besuchs, als Führer währenddessen (denn wer<br />
weiss schon, was ein Trumscheit ist?) sowie zur<br />
Nachbereitung empfiehlt sich der jüngste Band aus<br />
der Schriftenreihe «Passepartout» der Burgerbibliothek<br />
<strong>Bern</strong>: Rudolf Münger und sein Künstlerkreis.<br />
Schöne Welt im Kornhauskeller (Stämpfli<br />
2011, Fr. 39.—, im Buchhandel).<br />
In dem schon gewohnt gediegen aufgemachten<br />
und reich illustrierten Band führen die Autorinnen<br />
Brigitte Bachmann-Geiser und Annelies Hüssy anschaulich<br />
in Leben und Werk des <strong>Bern</strong>er Künstlers<br />
Rudolf Münger und in sein «gemaltes Heimatmuseum»<br />
im Kornhauskeller ein. Dabei stützen sie<br />
sich massgeblich auf Müngers Nachlass in der<br />
(BBB N Rudolf Münger, Mappe XX): Ferdinand<br />
Hodler (1853-1918), Rudolf Münger, Aquarell,<br />
1898.<br />
A. STEIGER ELEKTRO AG<br />
Elektroinstallationen Brunngasshalde 69<br />
Beleuchtung Postfach<br />
Telekommunikation 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
Projekte Tel. 031 311 13 11<br />
Mir sorge für Spannig und Strom<br />
Burgerbibliothek und retten ihn aus unverdienter<br />
Vergessenheit.<br />
Rudolf Münger (1862-1929), Sohn eines Gipserund<br />
Malermeisters, erschreckte seine Eltern nicht<br />
wenig mit seiner Ambition, Kunstmaler zu werden.<br />
Nachdem man sich darauf geeinigt hatte, dass<br />
er zunächst doch eine Lehre als Flachmaler und<br />
Tapezierer machen sollte, führte ihn diese Ausbildung<br />
immerhin bis nach Neuenburg und in die<br />
Niederlande. Nachdem die elterliche Sorge somit<br />
besänftigt war, durfte Münger sich ab 1881 neben<br />
der Arbeit im väterlichen Betrieb künstlerisch weiterbilden<br />
und schliesslich die Kunstgewerbeschule<br />
in München und die Académie Julian in Paris besuchen.<br />
Zurück in <strong>Bern</strong> heiratete er 1890 die im<br />
Hause Münger als Köchin angestellte Marie Zimmermann<br />
– nicht zur überschäumenden Freude<br />
seiner Eltern. Den Lebensunterhalt des jungen<br />
Paares verdiente Münger in den folgenden Jahren<br />
als Lehrer an der <strong>Bern</strong>er Handwerkerschule und<br />
mit Gebrauchsgrafik – kaum das, was er sich für<br />
sein Berufsleben wünschte. Aber sein Durchbruch<br />
sollte kommen: im Kornhaus.<br />
Die Schankwirtschaft im damals karg möblierten<br />
und spärlich ausgeleuchteten Kornhauskeller lief<br />
Ende des 19. Jahrhunderts nicht wirklich gut. Da<br />
half nur Umdekorieren! Die Neugestaltung des<br />
Kellers im Rahmen des grossen Kornhaus-Umbaus<br />
seit 1895 sah jedoch nur eine sehr schlichte<br />
Bemalung des Gewölbes vor. Dagegen meldete<br />
sich niemand anderer als der inzwischen zum<br />
Stadtrat gewählte Rudolf Münger zu Wort. Er<br />
setzte einen Wettbewerb für die Ausmalung des<br />
Kellers durch, an dem er auch gleich selbst teilnahm<br />
– und gewann!<br />
So konnte Münger mit seinem Team 1897/98 ein<br />
Gesamtkunstwerk im Sinne des zeitgenössischen<br />
Heimatschutzgedankens und Patriotismus schaffen.<br />
Dem aufmerksamen Betrachter bietet sich<br />
eine Überfülle von Motiven: Pflanzen und Tiere,<br />
die Wappen der bernischen Amtsbezirke, Personifizierungen<br />
von Naturphänomenen (etwa der Reif-<br />
Riese, der wilde Jäger oder der Mann im Mond),<br />
Volksliedstrophen und zwölf Trachtenmädchen.<br />
Und in den Gewölbezwickeln eben das bunte Orchester<br />
der bernischen Kulturprominenz der Zeit.<br />
Auch diese 29 Herren (neben Müngers Selbstporträt)<br />
und die eine Dame sind heute weitgehend ver-<br />
(BBB N Rudolf Münger, Mappe XX): Und auch<br />
Delémont war noch bernisch…: Delsbergerin, Rudolf<br />
Münger, Gouache, 1897. Modell war Müngers<br />
Schwester Elisabeth.<br />
gessen. Umso erfreulicher ist es daher, dass der<br />
«Passepartout» von ihnen allen kurze Porträts bietet.<br />
Daneben kommt aber Müngers Leben und<br />
Schaffen vor und nach dem Grossauftrag keineswegs<br />
zu kurz – auch dazu bietet der Band einen in<br />
Text und Bild reichhaltigen Überblick.<br />
Am Ende bleibt der wirklich gute Vorsatz, beim<br />
nächsten Besuch im Kornhauskeller ob dem kulinarischen<br />
Genuss nicht zu vergessen, dass man im<br />
grössten <strong>Bern</strong>er Bildwerk des 19. Jahrhunderts<br />
sitzt. Dann bleibt bestimmt auch noch Zeit für die<br />
ästhetischen und kunsthistorischen Genüsse eines<br />
kleinen Entdeckungsrundgangs.<br />
Thomas Schmid<br />
<strong>Postgasse</strong> 23, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Tel. 031 311 22 40 Fax 031 312 11 62<br />
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Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
21<br />
Boutique Per Lei<br />
Die italienisch stämmige, in Zermatt verwurzelte und in <strong>Bern</strong> heimisch gewordene Maria Pia<br />
Piai hat sich ihren Herzenswunsch erfüllt und an der Münstergasse 35 die Mode Boutique Per<br />
Lei eröffnet.<br />
Neben dem Wunsch, Mode zu verkaufen, legt sie<br />
grössten Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit<br />
beim Anbau der Naturprodukte wie Leinen, Viskose,<br />
und Baumwolle. Besonders interessiert ist<br />
sie an der exklusiven Zusammenstellung, dem<br />
Kombinieren von Einzelteilen, denn das Detail<br />
macht aus jedem Stück und jeder Trägerin etwas<br />
Besonderes, etwas Einmaliges.<br />
Das Logo Per Lei mit dem beschützenden Dach<br />
des Grossbuchstabens P und dem geerdeten, Geborgenheit<br />
vermittelnden grossen L wird neutral<br />
verstanden und gilt somit für Frauen und Männer.<br />
Das Damensortiment läuft, umfasst Kleider, Jakken,<br />
Hosen und im Versuchsstadium Schuhe und<br />
Taschen, das Sortiment für Herren wird evtl. aufund<br />
ausgebaut werden.<br />
Die Besitzerin ist bereits seit achtzehn Jahren in<br />
der Modebranche im Verkauf tätig, hat viel Erfahrung<br />
gesammelt, kennt Modelabels, Namen, Qualität,<br />
Trends der Kleidungsstücke und führt<br />
folgende Marken:<br />
MASAI<br />
das dänische Modelabel<br />
in auserlesenen Materialien<br />
von Grösse XS bis<br />
XXL für Frauen, die<br />
einen ganz persönlichen<br />
Stil pflegen, das Besondere<br />
suchen, gerne kombinieren<br />
und nach<br />
ergänzenden Teilen Ausschau<br />
halten, stammt aus<br />
der Fashion- Metropole<br />
Kopenhagen.<br />
Mariagrazia Panizzi<br />
italienische Mode für die<br />
spezielle Frau, die femininen Glamour und verspielte<br />
Details mag, eine Linie mit weichen Stoffen<br />
in fliessenden, manchmal asymmetrischen<br />
Schnitten, z.Z. in sand und petrol, eine wandelbare<br />
Mode mit individueller Tragbarkeit je nach Typ<br />
und zu jeder Gelegenheit. Immer ein Unikat!<br />
COCONUDA<br />
die Modemarke aus Italien, eine preisgünstige<br />
Linie für junge, aktive Frauen, komfortable und<br />
modische Kleidung in lebhaften Farben oder<br />
schwarz-weiss, manchmal romantisch, manchmal<br />
geometrisch-streng in originellen Schnittmustern<br />
von Jeans bis Satin.<br />
Die Schuhe von ALBERTO BRESSAN<br />
aus Varese bestehen ausschliesslich aus dem Naturprodukt<br />
Leder, die Linie stellt elegante und<br />
sportliche, flache Schuhe und High Heels, Stiefel<br />
und Stiefeletten her. Die Idee ist, die Kundin zu<br />
Spontankäufen zu verführen, wenn sie das Kleid<br />
anprobiert, den Schuh als Accessoire gleich mit zu<br />
kombinieren.<br />
In dieser Boutique treffen zwei Kulturen zusammen,<br />
der gute Geschmack, die Stilsicherheit, der<br />
Sinn für die Form aus Italien und die schweizerische<br />
Solidität und Beständigkeit, der Laden wirkt<br />
gediegen, ist gut beleuchtet, reduziert, aber ausgewählt<br />
bestückt. Die Räumlichkeiten sind teilweise<br />
denkmalgeschützt, die Grisaille-Malereien aus<br />
dem 17. Jahrhundert bilden einen interessanten<br />
Kontrast zu Kleidern und Accessoires, der Pflanze<br />
in grüner Einkaufstasche als Dekoration und Tropfenfänger<br />
unter dem Glasdach, den verspielten<br />
Spiegeln, dem luxuriösen Kronleuchter. Die<br />
80m2-Ladenfläche hat auch eine wechselhafte Geschichte,<br />
beherbergte einst einen Goldschmied,<br />
Retro-Möbel, die Münster-Buchhandlung, einen<br />
Tante Emma Laden, alle haben sie ihre Spuren hinterlassen,<br />
sie fügt sich bestens in die Untere <strong>Altstadt</strong>,<br />
in die Umgebung der Münstergasse ein und<br />
wurde dem entsprechend auch willkommen geheissen<br />
und sehr gut aufgenommen bei den Nachbar-<strong>Geschäfte</strong>n.<br />
Die Boutique ist stilsicher und designmässig eingerichtet,<br />
führt aber durchaus erschwingliche<br />
Mode. Die Besitzerin wünscht sich neben den<br />
schon etwas bestandenen Frauen mit gutem Geschmack<br />
und einem wohl gefüllten Portemonnaie<br />
auch eine junge, aufgestellte Kundschaft, die gerne<br />
experimentiert, Kleidung abwandelt und immer<br />
wieder anders kombiniert unter dem Motto: Schönes<br />
muss nicht teuer sein!<br />
Maria Pia Piai hat eine solide kaufmännische<br />
Grundausbildung, spricht vier Sprachen, liebt das<br />
Kreative ebenso wie die praktische Planung und<br />
Ausführung, möchte ihre Chance nutzen, führt ihre<br />
Mode Boutique allein, kämpft für ihre Selbständigkeit<br />
und verdient sich in ihrer knapp bemessenen<br />
Freizeit für ihren Einfrau-Betrieb noch etwas<br />
dazu.<br />
Wir sind beeindruckt vom Mut, von der Zielstrebigkeit<br />
und der Geradlinigkeit und wünschen viel<br />
Freude und Erfolg!<br />
bb<br />
Boutique Per Lei<br />
Maria Pia Piai, Münstergasse 35, 3011 <strong>Bern</strong><br />
info@per-lei.ch<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di – Fr. 10.00 – 13.00, 14.00 – 18.30<br />
Sa 10.00 – 16.00, So / Mo geschlossen<br />
Agenda<br />
Die Hauptversammlung der Kesslergass-Gesellschaft<br />
findet am Montag, den 2. April <strong>2012</strong><br />
um 19.00 Uhr in der Arvenstube im Kulturcasino<br />
statt.<br />
Wir freuen uns, viele interessierte Mitglieder begrüssen<br />
zu dürfen.<br />
Der Vorstand der Kesslergass-Gesellschaft
22<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Rathausgass-Brunngass-Leist Kontakt: Edi Franz, Postfach 405, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
Leist-Agenda RBL 2011<br />
22. <strong>März</strong> ab 15 Uhr Schoggihasengiessen<br />
Brunngasse, siehe Artikel<br />
28. <strong>März</strong> Redaktionssitzung Brunnezytig<br />
2. April 18.45 Uhr Hauptversammlung<br />
UNION<br />
16. April Delegiertenversammlung VAL<br />
5. Mai 10 Uhr, Rathausplatz<br />
Begrüssung Neuzuziehende<br />
http://neuzuziehen.bern.ch<br />
1. Juni Redaktionsschluss Brunnezytig<br />
6. Juni ab 17 h Brunnehöflifest<br />
Liebe Leist-Mitglieder und solche, die es werden<br />
möchten:<br />
Bitte notiert Euch das Datum der Leist-Hauptversammlung.<br />
Sie findet wie in den letzten Jahren<br />
im Restaurant Union an der Brunngasse statt.<br />
Leist mitglieder erhalten die Einladung mit den<br />
Traktanden per Post.<br />
Wer sich für die Aktivitäten des Leistes informieren<br />
möchte, ist ebenfalls herzlich eingeladen.<br />
Wer an einer Mitarbeit im Vorstand interessiert<br />
ist, melde sich doch bitte bei einem der Vorstandsmitglieder<br />
oder beim Präsidenten. Die<br />
Adressen finden Sie unter folgendem Web-Link:<br />
http://bern-altstadt.ch/htm/rathausgassbrungass-leist_vorstand.htm<br />
Für Schoggiliebhaber vor Ostern<br />
Schoggihasen schiessen an der<br />
Brunngasse? Und das gratis?<br />
Ganz so gefährlich hatten wir uns die vorösterliche Zeit an der Brunngasse eigentlich nicht vorgestellt.<br />
Als Gast an der RBL-Vorstandssitzung wollte Chantal Gadola vom Kleidergeschäft pas-<br />
Touche bloss informieren, dass sie beabsichtige, in der Osterzeit einen Anlass zu veranstalten:<br />
Mit allen, die daran Freude haben Schoggihasen oder besser gesagt Osterhasen aus Schoggi zu<br />
giessen. Dieses Gespräch nahm seinen Lauf…<br />
Die Schoggihasengeschichte hingegen begann<br />
bereits Anfang Dezember im vergangenen Jahr, als<br />
sich ein Unternehmerpaar in die Brunngasse verirrte<br />
und den Atelierladen pasTouche fand. Nach<br />
kurzem Gespräch stellte sich heraus, dass das Paar<br />
Wiederverkäufer für Filz-Hausschuhe suchte.<br />
Zudem boten sie an, falls die Hausschuhe im Verkaufs<br />
sortiment aufgenommen würden, sozusagen<br />
als Zückerchen, oder eben Schöggeli, eine Veranstaltung<br />
mit Schoggihasengiessen zu organisieren.<br />
Das verlockende Angebot verhalf zu einem<br />
schnellen Entschluss und seit Jahresbeginn bieten<br />
Chantal und Cleto Gadola diese hochwertigen<br />
Hausschuhe aus Filz (www.xafers.ch) exklusiv im<br />
Atelierladen von pasTouche an. Diese bequemen<br />
und warmen Hausschuhe aus Naturfilz werden<br />
durch Langzeit arbeitslose im regionalen Kleinhandwerk<br />
hergestellt. Die Materialien stammen<br />
aus der Schweiz oder dem nahen Europa.<br />
Die Hasenformen warten auf den süssen Inhalt<br />
Das Hasengiessen hingegen soll nicht im Laden,<br />
sondern beim Brunnen an der Brunngasse dem Pu-<br />
… nach der Restaurierung soll<br />
das antike Möbel nicht brandneu<br />
aussehen, sondern soll vielmehr<br />
seinen Charme, seine Geschichte,<br />
sein Alter zeigen können…<br />
Daniel Gerber<br />
Rathausgasse 12 • 3011 <strong>Bern</strong><br />
Tel./Fax 031 311 81 22<br />
blikum zugänglich gemacht werden. Wie bereits<br />
anlässlich des fast schon legendären letztjährigen<br />
Defilees Velo&Mode laden erneut ‚pasTouche –<br />
Couture de <strong>Bern</strong>e’ (Organisation) und das ‚Zweirad-Center<br />
Dominik Jacob’ (Infrastruktur) zu diesem<br />
Anlass ein. Am 22. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> ab 15:00 Uhr<br />
können Sie beim Brunnen an der Brunngasse unter<br />
kundiger Anleitung Osterhasen selber giessen. Der<br />
Anlass ist für Gross und Klein und findet bei jeder<br />
Witterung statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.<br />
Alle Teilnehmenden dürfen anschliessend die gelungenen<br />
Schoggihasen, kunstvoll verpackt, kostenlos<br />
mitnehmen.<br />
Fast zu schade zum Vernaschen…<br />
… und das Gespräch am Sitzungstisch setzte<br />
sich wie folgt fort: ‚Nein, nicht Hasen schiessen,<br />
… giessen’ – ‚Ach so!’ - ,Aber süsse Häsli gibt’s<br />
doch das ganze Jahr an der Rathausgasse in der T-<br />
Bar…’ meinte der Tischnachbar ‚… nur sind diese<br />
nicht aus Schoggi und auch nicht gratis.’<br />
ef
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
23<br />
Die Brunngasse – Einst und heute<br />
Brunngasse 36<br />
An derselben Stelle existieren bis 1958 drei, um 1730 erbaute Bürgerhäuser<br />
Geschichtliches<br />
Die um 1730 neu erbauten drei Bürgerhäuser besitzen<br />
nach altem Numerierungsplan die Nummern<br />
21(21a/b), 22 (22a) und 23 (22b).<br />
Mit der Umnumerierung erhält die Nummer 21a<br />
die 36 an der Brunngasse und die Nr. 21b die Nr.<br />
51 an der Brunngasshalde.<br />
Die Nr. 22 erhält die Nr. 38 an der Brunngasse und<br />
die Nr. 23 die Nr. 53 an der Brunngasshalde.<br />
Am 15. Oktober 1956 reichen die Architekten Langel<br />
und Rumpf im Auftrag der neuen Besitzer<br />
(Philanthropische Gesellschaft UNION in <strong>Bern</strong>)<br />
der Liegenschaften Brunngasse 36, 38 und 40<br />
sowie der Brunngasshalde 51, 53 und 55 ein Baugesuch<br />
zur Errichtung eines Neubaus mit Gesellschaftsräumen,<br />
Büros, Wohnungen, 2 Kegel -<br />
bahnen und 1 Garage ein.<br />
Die 6 Häuser sollten zu einem einheitlichen Neubau<br />
mit den Nummern Brunngasse 36 und Brunngasshalde<br />
51 verschmolzen werden.<br />
Bereits anfangs November erfolgen Einsprachen<br />
und Gutachten zum vorgesehenen Bauvorhaben.<br />
Die Häuser 38 und 36 im Zustand 1958 vor deren<br />
Abbruch resp. Umgestaltung.<br />
Mathys + Götschmann AG<br />
Licht – Kraft – Telefon<br />
Rathausgasse 21<br />
Tel. 031311 34 34<br />
Zu reden gibt vor allem die Veränderung der zwei<br />
Fassaden im antizipierten Klassizismus. Weniger<br />
problematisch werden die im frühen 19. Jahrhundert<br />
neuerbauten spätklassizistischen Haussteinfronten<br />
an der Brunngasshalde 51 bis 55 beurteilt.<br />
Am 13. August 1957 erhält die UNION <strong>Bern</strong> die<br />
Baubewilligung, nachdem einige Kompromisse u.<br />
a. in Bezug auf die Fassade Seite Brunngasse eingegangen<br />
werden, um die Auflagen des denkmalgeschützten<br />
<strong>Altstadt</strong>bildes zu erfüllen.<br />
Als Baujahr ist 1957 / 58 und als Bezugstermin der<br />
23. Dezember 1958 festgelegt<br />
Ch. Ed. Schmocker<br />
Der Bau, wie er sich an der Brunngasse heute präsentiert.<br />
Leider sind die formschönen, schmiedeeisernen<br />
Maueranker zwischen dem zweiten und<br />
dritten Stockwerk verschwunden.<br />
le bistro<br />
Janine Mangiantini<br />
Brunngasse 19 CH - 3011 <strong>Bern</strong><br />
T +41 31 311 15 42<br />
Öffnungszeiten 11.00 – 14.30 / 17.00 – 23.30<br />
Sonntag und Montag geschlossen<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di. 11.00 – 14.00 Uhr<br />
15.00 – 18.00 Uhr<br />
Do. 11.00 – 14.00 Uhr<br />
15.00 – 20.00 Uhr<br />
Sa. 11.00 – 16.00 Uhr<br />
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Mo 14.00 – 18.30<br />
Di 14.00 – 18.30<br />
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Do 14.00 – 20.00<br />
Fr 14.00 – 18.30<br />
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24<br />
A N G E B O T E<br />
<strong>Bern</strong>er Münster: Restaurierung Chorgewölbe<br />
Das Chorgewölbe (1515–1517)<br />
bedarf einer sorgfältigen<br />
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benötigte finanzielle Hilfe!<br />
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Spenden an die <strong>Bern</strong>er Münster-Stiftung<br />
sind steuerabzugsberechtigt.<br />
Kontakt: 031 312 04 64<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Gerechtigkeitsgasse 27 3011 <strong>Bern</strong><br />
Telefon 031 311 31 07<br />
Montag bis Freitag 7–17 Uhr
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
7<br />
3 Ins
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
21<br />
Baustelle <strong>Postgasse</strong> 52/54<br />
Abzäunungen, Schuttmulden, ein haushoher Fassadenlift,<br />
helmbewehrte Arbeiter gehören seit Oktober<br />
ins Bild der <strong>Postgasse</strong>. Zeitweilig<br />
beeinträchtigen Installationen den Durchgang<br />
durch die Lauben oder die Gasse, wenn Bretterbahnen<br />
gelegt werden müssen, oder, wie an der<br />
Postgasshalde, riesige Rohre zur Wegbeförderung<br />
des abgetragenen Schutts zum Abtransport: Die<br />
beiden Häuser, <strong>Postgasse</strong> 52 und 54 werden durchgehend<br />
bis zur Postgasshalde, dort die Nummern<br />
39 und 41 totalrenoviert/saniert. In der ersten<br />
Phase weckt wohl jede Baustelle Unmut. Lärm<br />
und Schmutz sind unvermeidlich, und nicht verstanden<br />
wurden die den Laubendurchgang sperrenden<br />
Tore. Aber das Sicherheitsdenken<br />
hat gegenüber Bequemlichkeit und Schönheit Vorrang.<br />
Immerhin musste massiv Material aus den<br />
Häusern abgetragen werden, Bodenbretter, Steinplatten,<br />
ein ganzes Treppenhaus, die maroden sanitären<br />
Anlagen und Kücheneinrichtungen etc. und<br />
von den Bauarbeitern aus dem Haus geschafft werden.<br />
Nur durch eine generelle Sperrung sind Unfälle<br />
und Verletzungen vermeidbar. Dazu kommt,<br />
dass Neugierige das Verbot des Betretens der Baustelle<br />
missachten und in Unkenntnis der Gefahren<br />
unvermutet nach einem Gang, einer Treppe vor<br />
einem klaffenden Abgrund stehen.<br />
Dem aktiven Bauen ist eine acht monatige Zusammenarbeit<br />
mit der Denkmalpflege vorausge-<br />
gangen, erzählt Stephan Probst, der mit der Renovation<br />
beauftragte Architekt und Bauleiter mit<br />
Büro an der Gerechtigkeitsgasse. Böden, Mauern,<br />
Wände, Täfelungen, Dachstock wurden auf ihr<br />
Alter und ihre Beschaffenheit und Zustand untersucht,<br />
entschieden, ob sie zu erhaltende Bausub-<br />
stanz und zu schützende Objekten seien. Das Haus<br />
hat eine mindestens 300-jährige Geschichte, da ist<br />
zu unterscheiden, was historisch wertvoll ist, oder<br />
bloss einer zwischenzeitlichen Ausbesserung<br />
diente. Der Charakter dieser <strong>Altstadt</strong>liegenschaft<br />
soll erhalten und sichtbar bleiben, das ist erklärtes<br />
Ziel der Bauherrschaft und des<br />
Architekten. Wände mit ihren verschiedenartigen<br />
Täfelungen, Türen und Wandschränke, auch die<br />
unter dem Fenster durchgezogene Sitzbank werden<br />
beibehalten. Anderes wird sorgfältig ausgewechselt,<br />
beispielsweise sollen die<br />
durchgelaufenen und schadhaften Riemenböden<br />
ersetzt und mit neuen Hölzern, aber nach altem<br />
Vorbild des <strong>Bern</strong>erparketts, ausgelegt werden.<br />
Absolut neu muss die gesamte Elektrifizierung<br />
eingezogen werden, eine zentrale Gasheizung,<br />
neue Küchen und Bäder werden entstehen.<br />
Schliesslich muss zukünftiges Wohnen auch einem<br />
zeitgemässen Standard entsprechen. Die einschneidenden<br />
Massnahmen im Umbau dieser beiden<br />
Häuser werden gerade dadurch nötig, diesen<br />
Anforderungen zu genügen. Um etwas grösseren<br />
Wohnraum zu gewinnen, werden die beiden<br />
schmalen Häuser verbunden, die mittlere Trennwand<br />
mit Durchgängen versehen und eine bis drei<br />
Stufen überwinden dann die unterschiedlichen Niveaus<br />
der Böden. Das Treppenhaus der Nummer<br />
52, in den 1920er Jahren erstellt, wird dadurch<br />
überflüssig. Sein Abbau gibt Platz für einen Liftturm<br />
durchs neungeschossige Haus. Zum bisherigen<br />
Wohnraum wird neu eine fünf<br />
Für <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2012</strong><br />
Zimmer-Wohnung im Dachstock mit Einbezug der<br />
kleinen, eingelassenen Terrasse erstellt, so dass<br />
total neun Wohneinheiten bezogen werden können.<br />
Abgesehen vom Auswechseln schadhafter<br />
Dachträgerbalken werden dadurch Änderungen<br />
am Dach, Abbau eines überflüssigen Kamins,<br />
dafür aber neue und zusätzliche Fensterlukarnen<br />
nötig. Bis zum Jahresende soll die Bauphase abgeschlossen<br />
sein.<br />
Iris Gerber<br />
Legenden<br />
Bodenbretter wurden entfernt und die Schlacke<br />
durch die Rohre abgesaugt. Täfer und Wandschrank<br />
bleiben erhalten.<br />
Das Treppenhaus wird erhalten und den neuen<br />
Brandschutzauflagen angepasst.<br />
Sicht von oben durch den Lichthof. Seitliche Abstrebungen<br />
sichern die Nachbarhäuser. Hier wird<br />
der Liftturm entstehen.<br />
Steinplatten des Treppenhauses werden ausgesägt<br />
und abtransportiert.<br />
Was sich zeigt, wenn die Bodenbretter entfernt<br />
werden, ist Schutt.
14<br />
A N G E B O T E<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>
2<br />
Aus dem Gemeinderat<br />
der Stadt <strong>Bern</strong>…<br />
Eiskunstlauf EM 2011: Stadt und<br />
Kanton engagieren sich erneut<br />
gemeinsam<br />
Vom 24. bis 29. Januar 2011 finden die Eiskunstlauf<br />
Europameisterschaften in <strong>Bern</strong> statt. Der<br />
Schweizer Eislaufverband (SEV), die Stadt und<br />
der Kanton <strong>Bern</strong> veranstalten diesen Grossanlass<br />
gemeinsam. Der Gemeinderat hat dafür einen Kredit<br />
von 500’000 Franken zuhanden des Stadtrats<br />
verabschiedet.<br />
Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> können ihre Position als<br />
Sportstandorte weiter stärken: Nach der EURO<br />
2008 und der Eishockey WM 2009 organisieren<br />
sie nun gemeinsam mit dem Schweizer Eislaufverband<br />
(SEV) die Eiskunstlauf EM 2011. Austragungsort<br />
ist die Stadt <strong>Bern</strong>, die Wettkämpfe<br />
werden in der PostFinance Arena stattfinden.<br />
Gemeinsame Projektorganisation<br />
Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> haben sich mit dem Schweizer<br />
Eislauf-Verband (SEV) auf eine gemeinsame<br />
Projektorganisation verständigt. Aus Effizienzüberlegungen<br />
und auf ausdrücklichen Wunsch des SEV<br />
ist vorgesehen, die personellen Ressourcen von<br />
Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> direkt in das Organisationskomitee<br />
zu integrieren. Stadt und Kanton können<br />
dabei auf die Erfahrungen bewährter Kräfte zurückgreifen,<br />
die während der EURO 2008 und der<br />
Eishockey WM 2009 gesammelt wurden.<br />
Kredit von 500’000 Franken genehmigt<br />
Das Veranstaltungsbudget der EM beläuft sich auf<br />
insgesamt 7,5 Millionen Franken. Stadt und Kanton<br />
<strong>Bern</strong> haben sich verpflichtet, je einen Beitrag<br />
von 500’000 Franken beizusteuern. Der Gemeinderat<br />
der Stadt <strong>Bern</strong> hat den entsprechenden Kredit<br />
zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Der<br />
Regierungsrat des Kantons <strong>Bern</strong> hat den notwendigen<br />
Kredit an seiner Sitzung vom 21. Oktober<br />
2009 genehmigt und die Volkswirtschaftsdirektion<br />
mit der Umsetzung beauftragt.<br />
Werbung für den Standort <strong>Bern</strong><br />
Der Gemeinderat und der Regierungsrat sind überzeugt,<br />
dass Stadt und Kanton <strong>Bern</strong> mit der Austra-<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
gung dieses Sportanlasses ihren internationalen<br />
Bekanntheitsgrad weiter erhöhen können. Sowohl<br />
aus touristischer wie auch aus wirtschaftlicher<br />
Sicht ist der Anlass interessant. Insbesondere für<br />
das Gewerbe bieten sich lohnende Perspektiven in<br />
einer ansonsten weniger frequentierten Zeit. Der<br />
SEV rechnet mit rund 45’000 Besucherinnen und<br />
Besuchern, die sich die Wettkämpfe in der PostFinance<br />
Arena ansehen werden, Touristiker rechnen<br />
mit rund 30’000 Übernachtungen, die der Anlass<br />
generiert.<br />
Der Gemeinderat und der Regierungsrat sind zuversichtlich,<br />
dass der Bevölkerung nach der EURO<br />
2008 und der Eishockey WM 2009 ein weiteres,<br />
attraktives Sporterlebnis geboten werden kann.<br />
Kurznachrichten<br />
*****<br />
– Budgetabstimmung am 29. November 2009<br />
Der Gemeinderat hat beschlossen, den Stimmberechtigten<br />
der Stadt <strong>Bern</strong> am 29. November<br />
2009 das Budget 2010 zur Abstimmung vorzulegen.<br />
Das Budget 2010 der Stadt <strong>Bern</strong> sieht für<br />
das folgende Jahr bei Aufwendungen und Erträgen<br />
von je rund einer Milliarde Franken ein ausgeglichenes<br />
Ergebnis vor. Dabei kann die Stadt<br />
den Bilanzfehlbetrag um weitere 25 Millionen<br />
Franken reduzieren.<br />
– Schulreglement verabschiedet<br />
Der Gemeinderat hat die Teilrevision des Schulreglements<br />
zuhanden des Stadtrats verabschiedet.<br />
Das Schulreglement war im Juni im Stadtrat<br />
beraten und mit 41 zu 32 Stimmen bei einer Enthaltung<br />
zurückgewiesen worden. Der Gemeinderat<br />
war deshalb verpflichtet, innerhalb von<br />
sechs Monaten einen neuen Entwurf vorzulegen,<br />
der die Auflagen des Stadtrats berücksichtigt.<br />
Dieser hatte beispielsweise verlangt, dass sich<br />
die Stadt <strong>Bern</strong> für ein einheitliches, integratives<br />
und durchlässiges Schulmodell entscheidet.<br />
Weiter sollten im Schulreglement mehrere Eckpunkte<br />
des Integrationskonzepts festgehalten<br />
und die Tatsachen festgeschrieben werden, dass<br />
es in der Stadt nur noch eine einzige Schulkommission<br />
geben solle oder dass die Schulareale<br />
und Schulgebäude rauchfrei und grundsätzlich<br />
auch alkoholfrei sein sollen. Soweit rechtlich<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
möglich, hat der Gemeinderat diese und andere<br />
Auflagen in den neuen Entwurf eingebaut.<br />
– Integrationskonzept genehmigt<br />
Der Gemeinderat hat das Integrationskonzept<br />
Volksschule Stadt <strong>Bern</strong> genehmigt. Er erfüllt mit<br />
diesem Konzept eine Vorgabe des kantonalen<br />
Volksschulgesetzes, das die Gemeinden verpflichtet,<br />
eigene Integrationskonzepte zu erarbeiten,<br />
sowie eine Massnahme aus der<br />
Bildungsstrategie 2004 – 2008. Das Integrationskonzept<br />
der Stadt <strong>Bern</strong> sieht vor, dass Schülerinnen<br />
und Schüler – wenn immer möglich<br />
und sinnvoll – in den Regelklassen unterrichtet<br />
werden. Es werden weiterhin besondere Klassen<br />
geführt, wenn dies im Interesse der Schülerin<br />
oder des Schülers ist. Die Zahl der Klassen für<br />
besondere Förderung soll gegenüber heute aber<br />
markant verringert werden.<br />
– Treffen mit Rat für Senioren und Seniorinnen<br />
Der Gemeinderat hat sich zur ordentlichen Jahressitzung<br />
mit dem Rat für Seniorinnen und Senioren<br />
getroffen und eine Reihe von<br />
alterspezifischen Fragen besprochen. Im Vordergrund<br />
stehen für den Rat der Seniorinnen und Senioren<br />
derzeit die Verkehrssicherheit für ältere<br />
Menschen, das barrierenfreie Bauen, die Zahl der<br />
öffentlichen Toiletten in der Stadt sowie das Anliegen,<br />
Trinkwasserbehälter im öffentlichen<br />
Raum aufzustellen. Weitere Themen für den Rat<br />
der Seniorinnen und Senioren sind die öffentliche<br />
Sicherheit, das Alterskonzept und das Bestreben,<br />
die Stadt altersfreundlich zu gestalten. Im Zusammenhang<br />
mit diesen Themen steht der Rat mit<br />
den zuständigen Fachstellen der Stadtverwaltung<br />
in Kontakt. Der Gemeinderat betonte die Bedeutung<br />
des Rates für Seniorinnen und Senioren als<br />
Beratungsgremium der Stadtregierung und bedankte<br />
sich für das konstruktive Gespräch.<br />
– EnergieWende<strong>Bern</strong>: Fristverlängerung beschlossen<br />
Der Gemeinderat hat beschlossen, dem Stadtrat<br />
einen Gegenvorschlag zur Initiative «Energie-<br />
Wende<strong>Bern</strong>» zu unterbreiten. Damit die Direktion<br />
für Sicherheit, Umwelt und Energie (SUE)<br />
genug Zeit erhält, die dafür notwendigen Grundlagen<br />
zu erarbeiten, beantragt der Gemeinderat<br />
dem Stadtrat gemäss Artikel 80, Absatz 2, des<br />
Reglements über die politischen Rechte eine<br />
Fristverlängerung um sechs Monate. Die Frist<br />
zur Erarbeitung einer Stadtratsvorlage ohne Gegenvorschlag<br />
läuft am 26. November 2009 ab.<br />
Zusammenstellung: Za
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
11<br />
DIE BUCH-ECKE<br />
Passepartout Band II<br />
Die Vögel der Familie Graviseth<br />
Die zweite <strong>Ausgabe</strong> des «Passepartout», der<br />
Schriftenreihe der Burgerbibliothek <strong>Bern</strong>, ist<br />
eine Bilderbuchreise der besonderen Art.<br />
Der ornithologisch interessierte<br />
Schlossherr zu Liebegg<br />
im bernischen<br />
Aargau, Jakob Graviseth,<br />
liess um die Mitte des 17.<br />
Jahrhunderts eine Sammlung<br />
von Vogelbildern anlegen.<br />
Mitglieder der<br />
Familie und eine Reihe von<br />
auswärtigen Künstlern<br />
schufen im Laufe der Jahre<br />
fast 200 Vogelbilder. In Farbe porträtiert wurden<br />
die damals heimischen Vogelarten von Yverdon bis<br />
an den Bodensee. Im 18. Jahrhundert vereinigte<br />
man die losen Bilder zu einem Album.<br />
Das Vogelbuch der Familie Graviseth befindet sich<br />
heute in der Burgerbibliothek <strong>Bern</strong>. Das reich illustrierte<br />
Werk ist nicht nur für die Geschichte der<br />
wild lebenden Vögel und die bernische Jagd- und<br />
Marktgeschichte von Interesse, sondern wegen seiner<br />
Zusammenhänge mit der Stilllebenmalerei des<br />
in <strong>Bern</strong> tätigen Strassburger Malers Albrecht<br />
Kauw auch für die Kunstgeschichte.<br />
Die Burgerbibliothek <strong>Bern</strong> ist ein Kulturinstitut<br />
der Burgergemeinde <strong>Bern</strong> und existiert seit 1951.<br />
Sie verfügt über eine grosse Handschriftenabteilung<br />
und ist ein öffentliches wissenschaftliches Archiv.<br />
Die Schriftenreihe «Passepartout» stellt<br />
daraus wertvolle Handschriften und Archivalien,<br />
besondere Objekte oder ausgewählte Sammlungsteile<br />
vor. Für die gegenwärtige <strong>Ausgabe</strong> zeichnen<br />
der Historiker Dr. Martin Germann, der Kunsthistoriker<br />
Dr. Georges Herzog und der Zoologe Dr.<br />
Peter Lüps verantwortlich.<br />
Burgerbibliothek <strong>Bern</strong> (Hrsg.)<br />
Die Vögel der Familie Graviseth<br />
Ein ornithologisches Bilderbuch aus dem 17. Jahrhundert<br />
120 Seiten, broschiert, zahlreiche Illustrationen und eine CD<br />
mit allen Abbildungen und einer Transkription der handschriftlichen<br />
Kommentare<br />
CHF 49.– / € 31,50<br />
ISBN 978-3-7272-1226-0<br />
DIE BUCH-ECKE<br />
<strong>Bern</strong>s moderne Zeit<br />
Das 19. und 20. Jahrhundert neu entdeckt.<br />
DIE LESE-ECKE<br />
Eine Kurzgeschichte von Helen Stark-Towlson<br />
Der Weihnachtsbaum, der<br />
Glöckner und ich<br />
Hatte ich mich getäuscht? Oder nicht richtig gele-<br />
Der Titel des Bandes symbolisiert den Prozess, den<br />
sen? Kein Mensch weit und breit. Der Parkplatz<br />
der Kanton <strong>Bern</strong> in den beiden letzten Jahrhun-<br />
leer. Und in zehn Minuten sollte er doch beginnen, Ein<br />
derten durchlebt hat.<br />
der Neujahrsgottesdienst in der kleinen Bergka-<br />
<strong>Bern</strong>s Weg in die Mopelle.<br />
Nur das Glöcklein bimmelte in die Stille des<br />
derne war schwierig,<br />
Es<br />
winterlichen Morgens. Oder wimmerte es, weil<br />
geprägt von erstaunli-<br />
Ist<br />
niemand zugegen war?<br />
chen Erfolgen, aber<br />
ich<br />
Ich öffnete die alte Holztür, in der schwachen<br />
auch von schmerzli-<br />
nor<br />
Hoffnung, immerhin ein paar besetzte Bänke anchen<br />
Rückschlägen.<br />
Wi<br />
zutreffen, das vertraute Gemurmel und Getuschel<br />
Der Übergang von<br />
von Predigtbesuchern zu vernehmen und ein paar<br />
einer kleinräumigen<br />
Ein<br />
bekannten Gesichtern zu begegnen. Nichts davon.<br />
Agrargesellschaft zu<br />
zah<br />
Leere Sitzbänke. Leerer Chor. Leere Kanzel.<br />
einer räumlich und so-<br />
gel<br />
Leere Empore. Stumme Orgel. Keine Geräusche,<br />
zial polarisierten Indu-<br />
sch<br />
die die Anwesenheit der Organistin und des Pfarstriegesellschaft<br />
erwies<br />
We<br />
rers verraten hätten.<br />
sich als äusserst an- Genau 2,5 Kg schwer ist<br />
dic<br />
Nur eine unheimliche Stille, einzig vom singenspruchsvoll.<br />
Über hun- der fünfte Band der<br />
gen<br />
den, bimmelnden Glöcklein und dem knarrenden<br />
dert Autorinnen und Reihe «<strong>Bern</strong>er Zeiten»<br />
Glockenstuhl unterbrochen.<br />
Autoren dokumentieren in zahlreichen kurzen Bei-<br />
Qu<br />
Dennoch: die Kapelle lebte. Sie war geheizt. An den<br />
trägen sowie vielen meist noch nie publizierten<br />
Jah<br />
Seitenwänden brannten die kleinen Lampen. An der<br />
Bildern <strong>Bern</strong>s Weg in die Moderne. Sie lassen vor<br />
abe<br />
Decke über dem Chor strahlte der Leuchter. Sogar<br />
unserem Augen eine Welt entstehen, die uns trotz<br />
Ge<br />
die Osterkerze war angezündet, die Liedernummern<br />
geringer zeitlicher Distanz schon weit entrückt er-<br />
von<br />
gesteckt. Und vorn im Chor stand ein grosser, schön<br />
scheint. Za<br />
ein<br />
geschmückter Weihnachtsbaum mit brennenden<br />
Eg<br />
Kerzen. Sie flackerten. Sie zündeten in den men-<br />
Herausgeberschaft: Peter Martig, Anne-Marie Dubler,<br />
tiq<br />
Christian Lüthi, Andrea Schüpbach, Martin Stuber, schenleeren Raum. In den roten Kugeln spiegelten<br />
die<br />
Stephanie Summermatter<br />
sich die Flammen. Silberne Girlanden lagen auf den<br />
von<br />
Aesten, wie Botschaften miteinander verbunden.<br />
sch<br />
Verein «<strong>Bern</strong>er Zeiten» (Hrsg.)<br />
Schön, gewiss, aber doch etwas sonderbar. Wer<br />
«<strong>Bern</strong>s moderne Zeit», Band 5 der Reihe «<strong>Bern</strong>er Zei- hatte das alles hergerichtet?<br />
All<br />
ten»; 592 Seiten, Leinenband mit Schutzumschlag, reichIch<br />
setzte mich in eine Bank, ohne Antwort auf<br />
illustriert mit Farb- und s/w Abbildungen CHF 98.–<br />
Jul<br />
meine Frage. Ein wenig steif, gebannt von einem<br />
ISBN 978-3-7272-1199-7.<br />
sad<br />
Weihnachtsbaum, der so kam es mir vor für mich<br />
Stämpfli Verlag AG, 3001 <strong>Bern</strong><br />
tag<br />
allein brannte. Und das am ersten, nur zehn Stunden<br />
alten Tag im neuen Jahr.<br />
Ich<br />
Das Glöcklein verstummte. Die Stille wuchs. End-<br />
mi<br />
Ein Sommer auf der Alp<br />
lich ging die Holztür auf. Ein älterer, bärtiger Mann<br />
nen<br />
mit wildem, schwarzem Haar und markantem Ge-<br />
Eigentlich bringen wir Buchbeschreibungen, die<br />
Au<br />
sicht trat ein und kam schwer atmend auf mich zu.<br />
sich mit dem Thema <strong>Bern</strong> befassen. Hier machen<br />
Clu<br />
«Du auch nicht gut lesen? Du auch Fehler?» fragte<br />
wir eine Ausnahme, ist doch das Buch ein praxis-<br />
Ile<br />
er aufgeregt und suchte in der Westentasche nach<br />
nahes Handbuch und ein wertvoller Gesundheits-<br />
Bu<br />
der Predigtordnung.<br />
ratgeber für den Alltag auf der Alp und für den<br />
Er schüttelte den Kopf, tippte mit dem Finger an die<br />
Alltag zu Hause.<br />
Am<br />
Schläfe und verstand die Welt nicht mehr.<br />
der<br />
«O Madonna! Ich dumm. Saudumm! Ich alles an-<br />
Die Autorin Birgit<br />
rüc<br />
zünden. Dann ich läuten,» jammerte er, nachdem er<br />
Bayer kennt sowohl die<br />
ins<br />
endlich das Blatt gefunden hatte und nach mühsa-<br />
Gesundheitspflege als<br />
Um<br />
mem Lesen entdeckt, dass er die Daten von Neu-<br />
auch den Alpbetrieb<br />
Ich<br />
jahr und Berchtoldstag verwechselt hatte.<br />
aus eigener Erfahrung.<br />
vor<br />
Beschämt stand er da und griff sich erneut an den<br />
Handlich und über-<br />
wir<br />
Kopf. Unterdessen brannten die Kerzen am Weihsichtlich<br />
gestaltet, er-<br />
Be<br />
nachtsbaum weiter.<br />
gänzt der Ratgeber<br />
sta<br />
Ob wir, bevor wir wieder nach Hause gehen, nicht<br />
Alp-Apotheken und<br />
Po<br />
wenigstens ein Weihnachtslied zusammen singen<br />
Notfallschränke im Tal.<br />
me<br />
könnten? fragte ich ihn.<br />
Die Autorin hat sich<br />
«Ich nicht singen. Ich dumm,» sagte er niederge-<br />
über längere Zeit mit<br />
schlagen. «Du singen. Ich hören.»<br />
dem Thema «Gesund-<br />
Zum ersten Mal in meinem Leben fiel mir auch die<br />
heit und Sicherheit auf<br />
zweite Strophe ein.<br />
der Alp» auseinandergesetzt. Neben ihrer Tätigkeit<br />
als Krankenschwester hat sie sich drei Sommer auf<br />
Alpen im <strong>Bern</strong>er Oberland aufgehalten und mitgearbeitet.<br />
Dabei haben sie die Gefahrenquellen<br />
auf einem Alpbetrieb so beschäftigt, dass sie sich<br />
immer zielgerichteter mit der Thematik befasste.<br />
Im Verlauf zweier Studienjahre hat Birgit Bayer<br />
alles rund um die Gesundheit der Älpler beobachtet<br />
und erfasst – aber auch intensive Gespräche mit<br />
Älplern geführt. Za<br />
«Ein Sommer auf der Alp»; 144 Seiten; reicht bebildert;<br />
Fr. 29.–; ISBN-Nr. 3-909532-80-3. Erhältlich bei Weber<br />
AG Verlag (www.weberverlag.ch) oder im Buchhandel.
8<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Was Barbara Horvath mit Steve Jobs gemeinsam hat<br />
... und weshalb der Apple-Macher die BAHO Quilt Gallery dennoch mit sich in den Tod reisst.<br />
Der Tod Steve Jobs hat weltweit einen Tsunami ausgelöst, und wenn man die Presseberichte liest und die Nachrufe, hat man den Eindruck,<br />
als ob man nicht nur seinen Tod bedauert, sondern dass mit ihm auch gleich jegliche Leidenschaft, jeglicher Sinn für Perfektion und Innovation<br />
untergegangen sind. Wie falsch dieses Denken doch ist.<br />
Es gibt unter uns nach wie vor einzelne Menschen,<br />
die in ihrem Leben höchste Ansprüche stellen, die<br />
lernen und arbeiten, bis sie ihre Vorstellungen und<br />
Visionen voll und ganz umgesetzt haben, ohne<br />
Kompromisse, ohne Abstriche. Zum Beispiel Barbara<br />
Horvath mit ihrer BAHO Quilt Gallery. Für sie<br />
gibt es keine Abkürzung zur Vollendung. Jeder Quilt<br />
braucht seine Zeit, planerische Weitsicht, unendliche<br />
Geduld, ein Höchstmass an Aufmerksamkeit,<br />
Meisterschaft in der Herstellung, Respekt vor den<br />
Materialien, den Farben, Unnachgiebigkeit in den<br />
Ansprüchen. Halbherzigkeit, Schlendrian, Selbstzufriedenheit<br />
verachtet sie genauso wie Steve Jobs.<br />
Einmalige Objekte statt Massenprodukte<br />
Doch während Steve Jobs seine Kreationen zu Millionen<br />
in Fabriken in Asien herstellen und mit einer<br />
Flotte von Luftfrachtern von DHL in die Apple<br />
Shops auf der ganzen Welt verteilen liess, sind die<br />
Werke von Barbara Horvath unbezahlbare Unikate.<br />
Dass man sie bei ihr dennoch erwerben kann, zu<br />
einem Preis, den eine Quiltliebhaber/in noch zahlen<br />
kann, hat damit zu tun, dass sie sich einen Stundenlohn<br />
auszahlt, der vom Europäischen Menschengerichtshof<br />
wohl als Selbstausbeutung verurteilt<br />
würde.<br />
Während Steve Jobs sein Leben dem Ausbau der<br />
Apple Computerlinien gewidmet hat und all ihren<br />
Derivaten, setzt sich die 70-Jährige seit über 40 Jahren<br />
unermüdlich für die Vermittlung der Quiltkultur<br />
in all ihren Facetten ein: Als Quilterin,<br />
Quilt-Sammlerin, Quilt-Händlerin, Quilt-Restauratorin<br />
und Quiltkursleiterin. Sie führte mehrere Galerien<br />
in Zürich, <strong>Bern</strong> und Locarno. Sie organisierte<br />
zahlreiche Ausstellungen mit internationaler Ausstrahlungskraft.<br />
Ihre Privatsammlung antiker Quilts<br />
enthält die schönsten und wertvollsten Objekte und<br />
war im historischen Museum Murten eine Schwangerschaftszeit<br />
lang ausgestellt.<br />
Vom viktorianischen bis zum abstrakten Quilt<br />
Ich war neugierig, Barbara Horvath kennenzulernen,<br />
und habe sie in ihrem kleinen Geschäft an der<br />
Münstergasse 76 besucht. Wie ein Meeresbiologe<br />
in die Tiefen eines Ozeans hinabtaucht, stieg ich<br />
voller Gwunder die paar Stufen hinunter in ihren<br />
Quiltkeller und musste mich dabei etwas ducken,<br />
damit ich an den Balken nicht meinen Kopf anstiess.<br />
Ich betrat eine für mich fremde Welt. Vergleichbar<br />
mit einem Unterseeboot, wo Platz<br />
wertvoll ist, und jede kleinste Ecke zur Lagerung<br />
genutzt werden muss, ist auch Barbara Horvath’s<br />
Geschäft zum Bersten voll.<br />
Jede Ecke ist ausgefüllt, den Wänden entlang stapelt<br />
sich wohlgeordnet ihre wertvolle Quiltsammlung:<br />
mit Crazy-Quilts, Antik-Quilts, Charme-<br />
Quilts, viktorianischen und modern-abstrakten<br />
Quilts. Alle Arten und Formen warten hier in einer<br />
für den Betrachter nicht erkennbarer Ordnung auf<br />
ein wachsames wohlwollendes Auge, das sie aus<br />
ihren gestapelten Anonymität herausholt, und sie an<br />
einem neuen Ort, in einem neuen Raum erkennt. In<br />
der Mitte des kleinen Raumes schwimmt wie ein<br />
treibender Kahn ein grosser Tisch, der bis auf Kinnhöhe<br />
mit Kissen und Geschenkartikeln beladen ist.<br />
Patchworkstoffe führt Barbara Horvath bis auf ein<br />
paar wenige Spezialitäten keine mehr.<br />
Fixe Öffnungszeiten noch bis Ende 2011<br />
Im kleinen Raum gibt es kaum Platz die gefalteten<br />
Quilts auszubreiten. So<br />
zeigt sie mir ein Fotobuch,<br />
das selbstgemachte<br />
Quilts umfasst, aber auch<br />
über die Jahre von ihr erworbene.<br />
Ein Quilt ist<br />
schöner als der andere.<br />
Jede Seite, jede Foto<br />
hütet ein unvergleichliches<br />
Kunstwerk, wo Farben<br />
und Formen auf eine<br />
immer neue Art und<br />
Weise kombiniert werden.<br />
Hier hat man das<br />
Gefühl, als ob die Muse<br />
der Kunst höchstpersönlich<br />
ihre Hand im Spiel<br />
gehabt habe, um Werke<br />
von vollendeter und zeitloser<br />
Poesie zu schaffen.<br />
Trotz all dieser Schönheit<br />
und Perfektion verlassen<br />
nur noch etwa drei Quilts mittlung der Quiltkultur.<br />
pro Monat die BAHO Quilt Gallery und auch das<br />
nur dank deutlichen Preisabschlägen. Deshalb ist<br />
das Kellerlokal seit 2006 auch nur am Donnerstag<br />
offen, von 10 bis 17 Uhr. Doch Ende Jahr geht auch<br />
diese Präsenzzeit zu Ende. Wer Barbara Horvath<br />
dann noch treffen will, muss wie beim Zahnarzt,<br />
einen Termin vereinbaren. (076 244 67 23)<br />
Die Nutella-Generation<br />
Wie ist dieses schwindende Interesse für eine der<br />
faszinierendsten Textilkunstformen zu erklären?<br />
Wodurch wurde dieses Handwerk verdrängt? Dieser<br />
Niedergang muss jeden beschäftigen, der sein Brot<br />
mit Kunsthandwerk und der Vermittlung von traditionellen<br />
Handarbeiten verdient. Ein von Hand gesteppter<br />
Quilt kann Hunderte von Arbeitsstunden in<br />
Anspruch nehmen. Hat die heutige Nutella-Generation,<br />
zu der ich mich auch zähle, wo alles einfach,<br />
bequem, billig und sofort konsumierbar sein muss,<br />
allenfalls verlernt, die Schönheit zu erkennen, die<br />
im Komplexen, im Unbequemen, im Kostbaren und<br />
Nachhaltigen liegt?<br />
Das echte Quilten ist eine sinnliche Erfahrung, die<br />
ganz ohne Maschinen auskommt und deshalb viel<br />
Geduld erfordert. Es braucht Zeit, Ruhe, Charakterstärke<br />
und das Durchhaltevermögen sich über<br />
Crazy Quilt – ca 1870: bestehend aus sehr vielen<br />
Samt-, Seiden- und Brokastoffe<br />
Seit 40 Jahren widmet die 70-jährige Barbara Horvath ihr Leben der Ver-<br />
Stunden in eine andere Zeit zu begeben, in der es<br />
keine Ablenkung braucht, keinen Fernseher, kein<br />
iPhone, keinen Computer. Es fehlt heute oft die Geduld<br />
und wohl auch die Bereitschaft zum dauernden<br />
Lernen, um sich weiter zu entwickeln. Barbara<br />
Horvath sagt mir über ihre Erfahrung als Quiltkursleiterin:<br />
«Es ist, als ob die Leute gerademal die<br />
2. Klasse besuchen kommen und dann mit dem<br />
wenig gelernten Wissen immer auf derselben Stufe<br />
des Unwissens bleiben, ohne Entwicklung und ohne<br />
Anspruch.»<br />
Quilten vs. Downloadmentalität<br />
Steve Jobs haben wir sicher viel Positives zu verdanken.<br />
Aber über die Auswirkungen seiner Innovationen<br />
auf unseren Lebensstil denken wir kaum<br />
je nach. Steve Jobs hat die Faulen unter uns zu untätigen<br />
Couch-Kartoffeln degradiert. Er füllt unsere<br />
Zeit mit seinen Produkten von morgens früh bis<br />
abends spät aus. Der Tag wird in kleine Appetithäppchen<br />
zerlegt, gefüllt mit digitaler Umweltverschmutzung,<br />
wo wir immer und jederzeit erreichbar<br />
sind, unterhalten und berieselt werden, meist mit belanglosen<br />
Informationen und Gesprächen. Ganz im<br />
Late Roses: handappliziert, Trapunto, handgequilltet
Brunne Zytig, 15. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
9<br />
Quilt – Was ist das?<br />
Ein Quilt gehört zum stimmungsvollen Wohnen.<br />
Er verkörpert ein Stück Geborgenheit, er ist ein<br />
Blickfang, ein Highlight jedes Intérieurs. Ob auf<br />
dem Bett, an der Wand, auf der Couch oder dem<br />
Ohrensessel – ein echter Quilt ist immer ein<br />
Statement.<br />
Was aber ist ein echter Quilt? Der Na -<br />
me Quilt kommt vom Englischen und bedeutet<br />
«Steppdecke», «steppen»). Er besteht im<br />
Grundsatz aus drei textilen Lagen und kann eine<br />
Decke sein oder ein Bild – oft ist er beides zugleich.<br />
Oben liegt die Schauseite, auch Top genannt,<br />
die Zwischenlage bildet ein wärmendes<br />
Vlies aus Wolle, Baumwolle, Seide oder Synthetik.<br />
Die Rückseite oder die Unterseite besteht<br />
zumeist aus einer Stoffbahn. Diese drei Lagen<br />
werden mit groben Heftstichen oder Sicherheitsnadeln<br />
gegen ein Verschieben während der<br />
weiteren Bearbeitung fixiert.<br />
Ein Quilt ist immer von Hand gesteppt, in aufwendiger<br />
Machart und deshalb kostbar. Er kann<br />
sich diskret im Hintergrund halten, einen Raum<br />
dominieren oder sich harmonisch einfügen. Ein<br />
Quilt wärmt und dekoriert. Er ist niemals irgendein<br />
Stück unter vielen anderen.<br />
Quilts gibt in allen Grössen, vom Kissenbezug<br />
bis zum Riesenüberwurf. Quilts stammen aus<br />
den verschiedensten Teilen der Welt, von China,<br />
der Wiege der Quiltkultur, bis Südamerika, welches<br />
diese Tradition von den Cunaindiandern<br />
geerbt hat. Quilts kommen in verschiedensten<br />
Stilrichtungen vor, von amish, viktorianisch,<br />
Modern-Art bis Crazy-Quilt. drs<br />
Gegensatz zur vorherrschender Meinung, dass uns<br />
diese Geräte frei und ungebunden machen, sperren<br />
sie uns ins Gefängnis der Ungeduld, Ablenkung und<br />
Hysterie. Wir sind der Meinung, dass man das<br />
ganze Leben downloaden kann. Quilten ist out,<br />
Apple ist in.<br />
Der Quilt ist in. Der TV ist out.<br />
Ich muss gestehen, dass auch ich mich immer wieder<br />
den Lockrufen der Bequemlichkeit entgegenstellen<br />
muss. So kaufte ich mir in Barbara Horvaths<br />
Quiltgallery einen kleinen quadratischen, farbenfrohen<br />
und wild bemusterten Crazy-Quilt, der mich<br />
bei meinem letzten Besuch so sehnsüchtig ansprang.<br />
Er fand in meiner <strong>Altstadt</strong>-1-Zimmerwohnug<br />
gleich auch eine wunderbare Verwendung<br />
als bunte Hülle für den dumpfen, lichtschluckenden<br />
DVD-Bildschirm. Statt dem leeren stumpfen<br />
Schwarz schmückt nun ein lebendiger Quilt meinen<br />
Wohnraum aus. Und so wird plötzlich auch das Filmeschauen<br />
durch die Enthüllung der Bildprothesenmaschine<br />
Fernseher zu einem theatralischen<br />
Zeremoniell – ähnlich wie in den 80er-Jahren die<br />
Kindersendung «Franz und René» mit ihrem violetten<br />
Filmchischtli, an das sich vielleicht einige der<br />
aufmerksamen Leser dieses Artikels zu erinnern<br />
vermögen. drs<br />
Maschinengenähter, handgequilteter Amish Quilt<br />
von Barbara Horvath<br />
Die <strong>Altstadt</strong> lebt: Fabio Guillelmon<br />
6-jährig, begeisterter Erstklässler, Alstadtbewohner<br />
Seit er sich erinnern kann, wohnt Fabio an der Junkerngasse. Er lebt gerne in der <strong>Altstadt</strong>,<br />
«weil es so viele schöne Gebäude gibt». In neuen Städten ist das nicht so: Dort sind die Häuser<br />
grosse, viereckige, hässliche Blöcke, wo manchmal auch tausend Menschen aufs Mal wohnen.<br />
Schön ist anders.<br />
In der <strong>Altstadt</strong> hingegen ist es schön. Unter den<br />
Lauben hat Fabio Velofahren gelernt: durch die<br />
Pfeiler vom Verkehr geschützt, der Boden glatt, die<br />
Neigung ideal. Durch die Lauben fräsen, das<br />
macht er noch immer gern. Schön ist, dass sich<br />
vieles in der Nähe befindet; das Schulhaus in der<br />
Matte, wo es einen Bach gibt, in den Fabio am ersten<br />
Schultag hineingefallen ist, und eine tolle<br />
Lehrerin, die das Kunststück zustande gebracht<br />
hat, dass die Kinder – elf Erstklässler und zehn<br />
Zweitklässer – mit Leidenschaft Hausaufgaben<br />
machen. Das Konservatorium, wo er Cellostunden<br />
nimmt. Das Naturhistorische Museum, wo es<br />
neben vielem anderen eine Sammlung von Knochen<br />
gibt, eine von Fabios Leidenschaften. Auch<br />
zwei Schulkameraden wohnen ganz in der Nähe,<br />
vom Bubenbergtor an legen sie den Schulweg den<br />
Bubenbergrain hinunter gemeinsam zurück, ohne<br />
Begleitung der Mütter, und manchmal kommen sie<br />
zu spät, weil irgendeine Katze noch gestreichelt<br />
sein will. Das passiert, gibt Fabio zu verstehen,<br />
aber hauptsächlich der Mädchen wegen; ihm<br />
müsste schon ein besonderes Tier über den Weg<br />
laufen, zum Beispiel ein Hase, damit er sich zum<br />
Zuspätkommen entschliessen würde. Gegen Ende<br />
des ersten Schuljahres werden Fabio und seine<br />
Gspänli den Schulweg wohl schon ganz allein<br />
meistern.<br />
Schön ist auch die Aare, die manchmal ganz dunkelgrün<br />
daherkommt. Zum Schwimmen ist sie<br />
Fabio noch zu gefährlich, aber er plantscht im<br />
Sommer mit den Füssen im Wasser und übt sich<br />
im «Schifere», manchmal hüpft der Stein zwei Mal<br />
auf der Wasseroberfläche und ausgerechnet dann,<br />
wenn man etwas ganz anderes denkt und sich gar<br />
keine besondere Mühe gibt, gelingt es sogar vier<br />
Mal. Schön ist, wenn man an einer Kirche vorbei<br />
geht und Orgelmusik hört. Schön ist, dass das<br />
Krippenspiel, das Fabios Klasse gerade einübt – er<br />
spielt die Rolle von Josef – nicht in irgendeinem<br />
Mehrzweckraum aufgeführt werden wird, sondern<br />
in der Nydeggkirche.<br />
Einer von Fabios Lieblingsorten ist der Waldkindergarten<br />
im Zehndermätteli, er liebt das <strong>Bern</strong>er<br />
Puppentheater an der Gerechtigkeitsgasse, die<br />
Creaviva-Kinderworkshops im Zentrum Paul<br />
Klee, das Fägerfest auf der Münsterplattform, die<br />
Kasperlikutsche, die im Sommer von Spielplatz zu<br />
Spielplatz zieht. Ein guter Ort ist auch der Längmuurspielplatz,<br />
wo man an einem Mittwochnachmittag<br />
darauf zählen kann, die meisten seiner<br />
Freunde anzutreffen. Dort kann man mit Wasser<br />
spielen und das ist super, auch wenn es im Frühling<br />
eiskalte Hände gibt. Den Spielplatz im Ro-<br />
sengarten hingegen findet Fabio inzwischen ein<br />
bisschen langweilig. Lieber klettert er auf Bäume.<br />
Und lustig findet er die Kurse im Botanischen Garten,<br />
wo Kinder Süssmost machen oder Essiggurken<br />
einlegen können.<br />
Irgendwo draussen im Kakao zu leben, das würde,<br />
stellt sich Fabio vor, keinen Spass machen, weil da<br />
nie etwas los wäre. Dennoch schwankt sein Herz<br />
zwischen der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> und dem Wald, «weil<br />
es dort schöne Tiere gibt». Zwar kann er von seinem<br />
Fenster aus die Bären in Bärenpark sehen,<br />
aber die leben, so lustig sie sind, eben doch nur<br />
einfach in einem Gehege. Richtige Tiere fehlen in<br />
der Stadt, das findet Fabio «ein bisschen blöd»:<br />
Der Lärm, die Autos und der Rauch, denkt er,<br />
haben sie vertrieben. Überhaupt wird ihm der<br />
Lärm manchmal ein bisschen zu viel: Das Hämmern<br />
von der Baustelle im Hotel Adler, die nächtlichen<br />
Musikfetzen vom Mattenfest, die Krähen<br />
auf den Dächern und das Läuten der Münsterglocken:<br />
«Im Wald gibt es auch Geräusche, aber<br />
schöne.»<br />
JvJ