Die Musik kehrt zurück EDITORIAL - postgasse-bern.ch
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Brunne<br />
Zytig<br />
Bern, 19. November 2010<br />
Ers<strong>ch</strong>eint vierteljährli<strong>ch</strong><br />
Postfa<strong>ch</strong> 614<br />
3000 Bern 8<br />
4/2010<br />
26. Jahrgang<br />
Offizielles Organ des Leist der Untern Stadt Bern, Kesslergass-Gesells<strong>ch</strong>aft, Rathausgass-Brunngass-Leist, Kramgassleist, Vereinigte Altstadtleiste<br />
<strong>EDITORIAL</strong><br />
Li<strong>ch</strong>twe<strong>ch</strong>sel<br />
Ende Oktober, na<strong>ch</strong> langen Nebel- und Regentagen,<br />
s<strong>ch</strong>eint endli<strong>ch</strong> wieder die Sonne. No<strong>ch</strong><br />
s<strong>ch</strong>afft sie es, über die Dä<strong>ch</strong>er der s<strong>ch</strong>attseitig gelegenen<br />
Häuser der Kramgasse zu klettern. Gefühlte<br />
zehn Zentimeter über den Dä<strong>ch</strong>ern strahlt<br />
sie an jenem blauen Herbsttag, der die Umstellung<br />
der Sommer- auf die Winterzeit bringen wird.<br />
Do<strong>ch</strong> am frühen Na<strong>ch</strong>mittag s<strong>ch</strong>on verlässt sie die<br />
Kraft, no<strong>ch</strong> ein wenig kann sie si<strong>ch</strong> am Da<strong>ch</strong>first<br />
festhalten. Dann ruts<strong>ch</strong>t sie weg. S<strong>ch</strong>on sehr bald<br />
wird ihr der Aufstieg ni<strong>ch</strong>t mehr gelingen, wird sie<br />
hinter den Dä<strong>ch</strong>ern hängen bleiben. Dann wird die<br />
dunkle Jahreszeit anbre<strong>ch</strong>en. Knapp drei Monate<br />
lang wird kein Sonnenstrahl mehr meinen geliebten<br />
Sitzplatz auf dem Fenstersims treffen. Auf dem<br />
i<strong>ch</strong> lese, arbeite und «Gassenkino» s<strong>ch</strong>aue. <strong>Die</strong> auf<br />
der Gasse herumwieselnden Touristen, die fremden<br />
Spra<strong>ch</strong>laute der Fremdenführer, die in ein Mikrofon<br />
gebellt, verzerrt zu mir heraufs<strong>ch</strong>allen,<br />
während unablässig Fotoblitze zucken. <strong>Die</strong> si<strong>ch</strong><br />
vor den Lauben innig umarmenden jungen und<br />
ni<strong>ch</strong>t-mehr-ganz-so-jungen Pär<strong>ch</strong>en, die ihr Glück<br />
mithilfe des Selbstauslösers der Kamera auf ewig<br />
festhalten wollen. <strong>Die</strong> Familienidyllen, wenn<br />
Mama, Oma, Opa und die Enkel si<strong>ch</strong> vor dem<br />
Samsonbrunnen hübs<strong>ch</strong> in Reih’ und Glied bringen,<br />
damit Papa ein s<strong>ch</strong>önes Foto s<strong>ch</strong>iessen kann.<br />
Sie alle werden mir fehlen, denn in den sonnenli<strong>ch</strong>tlosen<br />
Monaten bleibt mein Fenstersitzplatz<br />
verwaist, arbeite i<strong>ch</strong> am S<strong>ch</strong>reibtis<strong>ch</strong>, lese auf dem<br />
Sofa und statt Gassenkino gibt es TV.<br />
Denno<strong>ch</strong>: I<strong>ch</strong> mag die Zeit des Li<strong>ch</strong>twe<strong>ch</strong>sels. I<strong>ch</strong><br />
mag die Zeit, in der die Kramgasse im Sonnens<strong>ch</strong>atten<br />
liegt und die Dämmerung au<strong>ch</strong> bei<br />
blauem Himmel ni<strong>ch</strong>t ganz wei<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> mag die<br />
Zeit des künstli<strong>ch</strong>en Li<strong>ch</strong>ts. Des vorweihnä<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />
Li<strong>ch</strong>ts. <strong>Die</strong> leu<strong>ch</strong>tenden Tannenbäum<strong>ch</strong>en,<br />
die si<strong>ch</strong>, einer S<strong>ch</strong>lange aus riesenhaften Glühwürm<strong>ch</strong>en<br />
glei<strong>ch</strong>, von Ende November an den<br />
Hausfassaden entlang winden, werden mi<strong>ch</strong> in<br />
ihrem s<strong>ch</strong>euen, warmen Li<strong>ch</strong>t wieder entzücken.<br />
Flackernde Kerzen auf den Fenstersimsen werden<br />
da und dort den Li<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>immer der Bäum<strong>ch</strong>en verstärken,<br />
der so unaufdringli<strong>ch</strong> und denno<strong>ch</strong> festli<strong>ch</strong><br />
wirkt. No<strong>ch</strong> einmal jedo<strong>ch</strong> wird die<br />
Dunkelheit <strong>zurück</strong>kehren, Anfang Januar, wenn<br />
die Kramgasse wieder s<strong>ch</strong>mucklos da liegt, die<br />
Kerzen und Lämpli weggepackt, die Tannenbäum<strong>ch</strong>en<br />
entsorgt sind. Do<strong>ch</strong> das dauert nur no<strong>ch</strong><br />
einen kurzen Augenblick. Bald s<strong>ch</strong>on wird die<br />
Sonne wieder Kraft gesammelt haben und si<strong>ch</strong><br />
über die Da<strong>ch</strong>kanten ziehen können, werden die<br />
Tage länger, ist die Dunkelheit gebannt. Zum<br />
Li<strong>ch</strong>twe<strong>ch</strong>sel wird die Amsel wieder flöten.<br />
Barbara Büttner<br />
<strong>Die</strong> <strong>Musik</strong> <strong>kehrt</strong> <strong>zurück</strong><br />
Na<strong>ch</strong> einer gut einjährigen Sanierung wird das neu sanierte Konservatorium am 6. und 7. November<br />
mit dem Eröffnungsfest und dem Tag der offenen Tür offiziell wieder eröffnet. Der<br />
<strong>Musik</strong>unterri<strong>ch</strong>t in den renovierten Räumen startete termingere<strong>ch</strong>t bereits am 18. Oktober.<br />
S<strong>ch</strong>on länger zei<strong>ch</strong>nete si<strong>ch</strong> die Notwendigkeit<br />
einer Sanierung des Konservatoriums ab. Aus finanziellen<br />
Gründen wurde die Realisierung immer<br />
wieder verzögert. Im November 2006 hat der Gemeinderat<br />
der Stadt Bern dem Kauf der Liegens<strong>ch</strong>aften<br />
dur<strong>ch</strong> die Stadtbauten Bern zugestimmt<br />
und diese mit der Gesamtsanierung beauftragt. Im<br />
Januar 2008 hat der Stadtrat dem Baukredit zugestimmt.<br />
Im September 2009 erfolgte der grosse<br />
Auszug des ganzen Inventars inklusive vierzig<br />
Klavieren. Der Unterri<strong>ch</strong>t fand für die Zeit der Sanierung<br />
im Galgenfeld statt.<br />
<strong>Die</strong> Ziele der Sanierung waren gemäss den Berner<br />
Stadtbauten die Instandsetzung der Gebäudehüllen,<br />
der Hauste<strong>ch</strong>nik und des Innenausbaus, die<br />
Verbesserung der Gebäudesi<strong>ch</strong>erheit sowie die<br />
Verbesserung der Akustik in den Unterri<strong>ch</strong>tszimmern.<br />
Vorhandene S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>stellen sollten behoben<br />
werden. Der finanzielle Rahmen erlaubte ni<strong>ch</strong>t<br />
allzu viele Änderungen. Dur<strong>ch</strong> gezielten Einsatz<br />
weniger, aber prägnanter Gestaltungsmittel haben<br />
die sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Gebäudeteile ein einheitli<strong>ch</strong>es,<br />
benutzerfreundli<strong>ch</strong>es Ambiente erhalten.<br />
Im Zuge der Instandsetzungsarbeiten konnten au<strong>ch</strong><br />
einige funktionale Mängel im Grundriss behoben<br />
werden. <strong>Die</strong> drei Keller der einzelnen Häuser wurden<br />
mit zwei Verbindungskorridoren zu einem einzigen<br />
Unterges<strong>ch</strong>oss zusammenges<strong>ch</strong>lossen und<br />
mit einer neuen Station an den bestehenden Aufzug<br />
anges<strong>ch</strong>lossen. <strong>Die</strong>s ermögli<strong>ch</strong>t die stufenlose<br />
Ers<strong>ch</strong>liessung der vier Percussion-Unterri<strong>ch</strong>tsräume.<br />
Der grosse Saal<br />
Konservatorium für <strong>Musik</strong>, Kramgasse 36<br />
<strong>Die</strong> notwendigen Grabarbeiten begleitete der Ar<strong>ch</strong>äologis<strong>ch</strong>e<br />
<strong>Die</strong>nst des Kantons Bern. <strong>Die</strong> neuen<br />
Verbindungen der Keller ermögli<strong>ch</strong>ten eine zugängli<strong>ch</strong>e,<br />
übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e und rationelle Leitungsführung<br />
der Hauste<strong>ch</strong>nik. Eine zusätzli<strong>ch</strong>e<br />
Besonderheit im Unterges<strong>ch</strong>oss ist der dur<strong>ch</strong> die<br />
Grabarbeiten freigelegte und damit si<strong>ch</strong>tbar gewordene<br />
Ehgraben. Dem Brands<strong>ch</strong>utz galt ein besonderes<br />
Augenmerk.<br />
<strong>Die</strong> Liegens<strong>ch</strong>aft wurde<br />
neu mit im Brandfall<br />
selbst s<strong>ch</strong>liessenden<br />
Türen in mehrere Brandabs<strong>ch</strong>nitte<br />
unterteilt. <strong>Die</strong><br />
Flu<strong>ch</strong>twege wurden definiert<br />
und zum Teil neu<br />
gebaut. Zusätzli<strong>ch</strong> überwa<strong>ch</strong>t<br />
eine Brandmeldeanlage<br />
die ganze Liegens<strong>ch</strong>aft.<br />
<strong>Die</strong> Heizungsanlage<br />
wurde örtli<strong>ch</strong><br />
angepasst.<br />
<strong>Die</strong> Sanierung konnte<br />
termingere<strong>ch</strong>t auf das<br />
neue S<strong>ch</strong>ulsemester abges<strong>ch</strong>lossen<br />
werden.<br />
Au<strong>ch</strong> der Wiederbezug<br />
verlief gemäss Nicole
2<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
Impressum<br />
<strong>Die</strong> «Brunne Zytig» wird von den Altstadt leis ten gemeinsam gestaltet. Unter den Leist rubriken finden<br />
Sie leistinterne Informationen.<br />
Verantwortli<strong>ch</strong> für die Herausgabe: Leist der Untern Stadt, Postfa<strong>ch</strong> 614, 3000 Bern 8<br />
Redaktion Leist der Untern Stadt: Iris Gerber (ig), Johanna von Jecklin (JvJ), Xaver Za<strong>ch</strong> (Za)<br />
Redaktion Kesslergass-Gesells<strong>ch</strong>aft: Barbara Braun (bb), Annelies Hüssy (Hy)<br />
Redaktion Rathausgass-Brunngass-Leist: Edi Franz (ef), Peter Fröhli<strong>ch</strong> (pfö), Stefan Theiler (drs)<br />
Redaktion Kramgassleist: Barbara Büttner (BaBü), Regula Leuenberger (rlu)<br />
Inserateannahme + Produktion:<br />
Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und Pascale Thomann-Weiss, Kal<strong>ch</strong>ackerstrasse 7,<br />
3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79, weissdruck@bluewin.<strong>ch</strong><br />
www.<strong>bern</strong>-altstadt.<strong>ch</strong>/brunnezytig, brunnezytig@<strong>bern</strong>-altstadt.<strong>ch</strong><br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
Der Eingang Korridor Blick in die S<strong>ch</strong>aalgäss<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>e an die Vergangenheit<br />
des Konsigebäudes erinnert.<br />
Philipp, Kommunikation reibungslos. Sie fühlten<br />
si<strong>ch</strong> sehr wohl im sanierten Konsi. Das Haus habe<br />
enorm gewonnen und sei jetzt eine gute Mis<strong>ch</strong>ung<br />
aus Altbau und Moderne. Alles sei viel heller und<br />
fris<strong>ch</strong>er dur<strong>ch</strong> die neuen Farbakzente. Das Foyer<br />
vor dem Warlomont-Anger Saal habe dur<strong>ch</strong> die<br />
Kramgasse 36<br />
Das Konservatorium ist die Na<strong>ch</strong>folgerin der<br />
1858 gegründeten <strong>Musik</strong>s<strong>ch</strong>ule. Seit 1938 befindet<br />
es si<strong>ch</strong> an der Kramgasse 36.<br />
An der Stelle des heutigen Konservatoriums<br />
befand si<strong>ch</strong> früher der S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thof (S<strong>ch</strong>aal).<br />
<strong>Die</strong> Fleis<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>aal in der Kramgasse hatte gemäss<br />
dem Sickingerplan von 1607 keine Lauben,<br />
der offene S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thof war mit einer<br />
Mauer umgeben. Na<strong>ch</strong> dem Bezug dur<strong>ch</strong> das<br />
Konservatorium erfolgten 1940, 1955 und<br />
1970 bereits erste Umbauten.<br />
Li<strong>ch</strong>tfenster zur Terrasse sehr viel an Li<strong>ch</strong>t gewonnen.<br />
<strong>Die</strong> Akkustik in den Unterri<strong>ch</strong>tszimmern konnte<br />
zudem optimiert werden und auf der anderen Seite<br />
die Lärmdämmung verbessert werden. rlu<br />
Da<strong>ch</strong>terrasse<br />
Angebote des Konservatoriums<br />
– Neu ist die Zusammenarbeit mit der Volksho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule.<br />
In Kooperation mit der VHS<br />
werden erstmals Erwa<strong>ch</strong>senenkurse von Jodeln<br />
über Querflöte zu Tango im Konservatorium<br />
dur<strong>ch</strong>geführt. Das Programm ist bei<br />
der Volksho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule zu beziehen (vhsbe.<strong>ch</strong>).<br />
– 4. Dezember Adventskonzert im grossen<br />
Saal<br />
– Ab 15. Dezember Lehrerkonzerte<br />
– Mögli<strong>ch</strong>keit zur Miete des grossen Saals, des<br />
Warlomont-Anger Saal, der Da<strong>ch</strong>terrasse<br />
und weiterer Räumli<strong>ch</strong>keiten für ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>e<br />
oder private Veranstaltungen<br />
Abonnements-<br />
Bestellung<br />
Der/die Unterzei<strong>ch</strong>nete bestellt ein Jahres-<br />
Abo nnement der Brunne Zytig zum Preis<br />
von Fr. 20.–<br />
Name<br />
Vorname<br />
Adresse<br />
Unters<strong>ch</strong>rift<br />
Bitte einsenden an Brunne-Zytig, c/o Xaver Za<strong>ch</strong>,<br />
Postfa<strong>ch</strong> 614, 3000 Bern 8.<br />
<strong>Die</strong> nä<strong>ch</strong>ste Ausgabe der<br />
Brunne Zytig ers<strong>ch</strong>eint am<br />
11. März 2011<br />
Redaktionss<strong>ch</strong>luss:<br />
18. Februar 2011
Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />
3<br />
20 Jahre Berner Design Weekend<br />
BDW zum 10. Mal – Designszene S<strong>ch</strong>weiz<br />
1990 fand in Bern das erste Berner Design-Weekend<br />
statt. Bern kann stolz sein, ist dieser Anlass<br />
mittlerweile do<strong>ch</strong> der einzige dieser Art in der<br />
S<strong>ch</strong>weiz.<br />
Seinerzeit steckten einige Berner Einri<strong>ch</strong>tungs ges<strong>ch</strong>äfte<br />
ihre Köpfe zusammen und diskutierten,<br />
was der Tatsa<strong>ch</strong>e, dass immer mehr Ges<strong>ch</strong>äfte im<br />
designorientierten Berei<strong>ch</strong> rund um Bern entstanden,<br />
entgegengesetzt werden könnte. Man war<br />
beunruhigt, weil diese Standorte Vorteile gegenüber<br />
der Innenstadtlage ausspielten: Errei<strong>ch</strong>barkeit,<br />
gratis Parkplätze, günstigere Mieten. S<strong>ch</strong>nell<br />
war klar, dass ni<strong>ch</strong>t ein ruinöser Preiskampf das<br />
ri<strong>ch</strong>tige Mittel sein konnte, sondern Aktivitäten,<br />
wel<strong>ch</strong>e dem an zeitgenössis<strong>ch</strong>er Einri<strong>ch</strong>tung interessierten<br />
Publikum aufzeigen, wel<strong>ch</strong>e Vorteile<br />
die nahegelegenen Standorte der vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Ges<strong>ch</strong>äfte aufweisen: Nirgends sonst kann innerhalb<br />
einer sol<strong>ch</strong> eng begrenzten geografis<strong>ch</strong>en<br />
Lage in einem wunderbaren Stadtzentrum eine<br />
entspre<strong>ch</strong>end repräsentative Auswahl der internationalen<br />
Design-Szene besi<strong>ch</strong>tigt werden, nota-<br />
bene dank der Lauben mehrheitli<strong>ch</strong> trockenen Fusses.<br />
Seither findet dieser weitherum bea<strong>ch</strong>tete Anlass<br />
alle zwei Jahre am letzten Januar-Wo<strong>ch</strong>enende<br />
statt und stösst auf immer grösseres Interesse.<br />
<strong>Die</strong> Szene hat si<strong>ch</strong> verändert: Mehrere Betriebe<br />
rund um Bern existieren ni<strong>ch</strong>t mehr, die anspru<strong>ch</strong>svollen<br />
Kunden haben erkannt, dass die ausgewählten<br />
Sortimente in der Innenstadt zu finden<br />
sind, während si<strong>ch</strong> auf der grünen Wiese die Massenanbieter<br />
mit immer grösseren Flä<strong>ch</strong>en einen<br />
harten Konkurrenz kampf liefern. Eine Entwicklung,<br />
wie sie vor zwanzig Jahren ni<strong>ch</strong>t erwartet<br />
wurde und aufzeigt, dass Ges<strong>ch</strong>äfte in attraktiven<br />
Innenstadtlagen na<strong>ch</strong> wie vor eine Zukunft haben.<br />
Viel dazu beigetragen hat au<strong>ch</strong> der Verkehrs kompro<br />
miss mit der Begegnungszone untere Altstadt.<br />
<strong>Die</strong> Besu<strong>ch</strong>erinnen und Besu<strong>ch</strong>er nutzen die hervor<br />
ragende ÖV-Ers<strong>ch</strong>liessung und die Ges<strong>ch</strong>äfte<br />
werden dur<strong>ch</strong> die Zufahrtsmögli<strong>ch</strong>keiten für den<br />
Warenum s<strong>ch</strong>lag ni<strong>ch</strong>t unnötig bena<strong>ch</strong>teiligt. <strong>Die</strong><br />
allseitigen Bemühungen, die Attraktivität einer lebendigen<br />
Altstadt zu erhalten oder sogar zu steigern,<br />
zeigen so ihre positiven Auswirkungen.<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr findet das Berner Design Weekend<br />
am Samstag 29. und Sonntag 30. Januar 2011<br />
statt, jeweils von 10 bis 17 Uhr.<br />
Das gemeinsame Thema lautet Design-Szene<br />
S<strong>ch</strong>weiz. <strong>Die</strong> teilnehmenden Ges<strong>ch</strong>äfte präsentieren<br />
in ihren Räumli<strong>ch</strong>keiten Sonderausstellungen<br />
über S<strong>ch</strong>weizer Designer, Hersteller und Kollektionen.<br />
Also ein guter Grund, si<strong>ch</strong> wieder einmal in<br />
einem vergnügli<strong>ch</strong>en Altstadtspaziergang einen<br />
Überblick über das zeitgenössis<strong>ch</strong>e Einri<strong>ch</strong>ten zu<br />
vers<strong>ch</strong>affen. Zum bequemen Errei<strong>ch</strong>en der etwas<br />
ausserhalb liegenden Ges<strong>ch</strong>äfte steht ein Shuttle-<br />
<strong>Die</strong>nst zur Verfügung.<br />
Gastgeber sind 9 Berner Einri<strong>ch</strong>tungsges<strong>ch</strong>äfte,<br />
wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> mehrheitli<strong>ch</strong> in der unteren Altstadt<br />
befinden:<br />
Meer Wohnen, teo jakob, Zona, Wohnform Kil<strong>ch</strong>en<br />
mann, intraform sowie Anliker, Urs Arber +<br />
co und Form + Raum.<br />
Weitere Informationen zum Anlass: www.bdw.<strong>ch</strong><br />
Am Rande notiert<br />
Ein Feierabendbier in der<br />
Altstadt. So s<strong>ch</strong>ön und ruhig.<br />
Ein gemütli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>watz<br />
unter Freunden. Witz,<br />
Klats<strong>ch</strong> – und man<strong>ch</strong>mal<br />
au<strong>ch</strong> Trauriges. Und dann,<br />
ja dann, ergiesst si<strong>ch</strong> unvermittelt<br />
die kantonale Polit-<br />
Elite ins Lokal. Lärmig,<br />
sendungsbewusst, vom Sitzzwang<br />
befreit, lässt die Parlamentariers<strong>ch</strong>aft all<br />
dies über die Lippen sprudeln, was sie no<strong>ch</strong> gerne<br />
gesagt hätte, aber aus vers<strong>ch</strong>iedensten Sa<strong>ch</strong>zwängen<br />
heraus ni<strong>ch</strong>t konnte. Und das ist ni<strong>ch</strong>t wenig.<br />
S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> sind die Interessen vom Berner Jura<br />
bis ins Oberland sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> und ni<strong>ch</strong>t so<br />
lei<strong>ch</strong>t unter einen Hut zu bringen.<br />
Wussten Sie, liebe Lesende, dass das Parlamentariervolk<br />
si<strong>ch</strong> mit der Zeit eine eigene Spra<strong>ch</strong>e aneignet?<br />
Da ist beispielsweise vom «politis<strong>ch</strong>en<br />
Prozess» die Rede, von «Güterabwägung», von<br />
«optimierender Na<strong>ch</strong>haltigkeit», von «Kostenwahrheit»,<br />
von «Einheit der Materie» bis hin zum<br />
«S<strong>ch</strong>ritt in die ri<strong>ch</strong>tige Ri<strong>ch</strong>tung». Wer si<strong>ch</strong> so auszudrücken<br />
versteht, wird in der Altstadt gerne mal<br />
als Frau Grossrätin oder Herr Grossrat angespro<strong>ch</strong>en.<br />
Do<strong>ch</strong> seien wir ni<strong>ch</strong>t ungere<strong>ch</strong>t: Von ihrem ni<strong>ch</strong>t<br />
eben beraus<strong>ch</strong>enden Taggeld geben die Rätinnen<br />
und Räte in unseren Altstadtbeizen und -ges<strong>ch</strong>äften<br />
Beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>es aus. Sie obliegen ihrer Arbeit na<strong>ch</strong><br />
bestem Wissen und Können, in der Regel korrekt<br />
und gere<strong>ch</strong>t, man<strong>ch</strong>mal au<strong>ch</strong> selbstgere<strong>ch</strong>t. Sie reformieren,<br />
krempeln um und sind bestrebt, ihren<br />
Kanton auf Kurs zu halten. Hierfür opfern sie ihre<br />
Freizeit und strapazieren ihr Familienleben. Lassen<br />
wir sie also reden, wenn sie uns beim Feierabendbier<br />
engagiert zu erklären versu<strong>ch</strong>en, dass<br />
im Oberland ni<strong>ch</strong>t alles, «was gs<strong>ch</strong>totzet ou<br />
gs<strong>ch</strong>tutzet is<strong>ch</strong>».<br />
Hans Häusler,<br />
alt Informations<strong>ch</strong>ef der Stadt Bern<br />
Berner Handwerker Märit<br />
<strong>Die</strong> nä<strong>ch</strong>sten Berner<br />
Hand werker-Märite<br />
finden am<br />
Samstag, 4. Dezember<br />
Sonntag, 5. Dezember<br />
von 08.00 bis 16.00 Uhr<br />
auf der Münsterplattform<br />
statt.<br />
www.handwerkermaerit.<strong>ch</strong>
4<br />
25 Jahre Bärner Sami<strong>ch</strong>lous in der Kramgasse<br />
Ein vorweihna<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Anlass, der kleine und<br />
grosse Kinder glückli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t<br />
Wenn «dr Bärner Sami<strong>ch</strong>lous i de Chramere <strong>ch</strong>unnt» – dann ist erster Advent. Das ist so si<strong>ch</strong>er wie das Amen in der Kir<strong>ch</strong>e. Also wird der Sami<strong>ch</strong>lous<br />
mit seinem Gefolge au<strong>ch</strong> in diesem Jahr am ersten Advent wieder in der Kramgasse Station ma<strong>ch</strong>en, wird den Berner Kindern ein<br />
Gs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli erzählen, sie fragen, ob sie das Jahr über s<strong>ch</strong>ön brav gewesen sind, wird sie loben, dann und wann viellei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> ein biss<strong>ch</strong>en tadeln<br />
und sie mit Mandarinli und Lebku<strong>ch</strong>en bes<strong>ch</strong>enken. So wie jedes Jahr eben. Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert. Grund genug also,<br />
einmal auf die Anfänge des «Chlousentreibens» in der Gasse <strong>zurück</strong>zus<strong>ch</strong>auen. <strong>Die</strong> BrunneZytig hat si<strong>ch</strong> mit Peter Inei<strong>ch</strong>en unterhalten, der<br />
im Auftrag des Kramgassleists von Anfang an diesen beliebten Anlass mit der Sami<strong>ch</strong>louszunft Bärn organisiert.<br />
Auf den ersten Blick fällt es etwas s<strong>ch</strong>wer, Peter<br />
Inei<strong>ch</strong>en mit dem Sami<strong>ch</strong>lous in Verbindung zu<br />
bringen. Zu zierli<strong>ch</strong> wirkt er, zu lebhaft, zu vers<strong>ch</strong>mitzt<br />
sein Blick und au<strong>ch</strong> der Bart ist viel zu<br />
kurz und no<strong>ch</strong> zu wenig weiss. Seine Kindheitserinnerungen<br />
an den Nikolaus waren längst verblasst,<br />
als er vor über 20 Jahren einwilligte,<br />
«Sami<strong>ch</strong>lous-Beauftragter» des Kramgassleists zu<br />
werden. Weil Not am Mann war, genauer gesagt<br />
Not am Nikolaus. «Damals hat mein Vorgänger im<br />
Leistvorstand, Kurt Anderegg, jeweils am 6. Dezember<br />
seine beiden Esel<strong>ch</strong>en in seinen alten VW-<br />
Bus geladen und vom freiburgis<strong>ch</strong>en Courlevon in<br />
die Stadt transportiert». Als S<strong>ch</strong>mutzli verkleidet<br />
seien der Kurt und dessen Frau Edith dann mit<br />
zwei Sami<strong>ch</strong>löisen der Zunft dur<strong>ch</strong> die Kramgasse<br />
gezogen und hätten die Kinder bes<strong>ch</strong>enkt, erinnert<br />
si<strong>ch</strong> Peter Inei<strong>ch</strong>en amüsiert. Der Erfolg war immens.<br />
«Jedes Jahr sind mehr Kinder gekommen».<br />
Daraufhin habe Kurt Plüss, der damalige Leist-<br />
Präsident, seinen Vorstand überzeugen können,<br />
den Anlass zu professionalisieren. Inei<strong>ch</strong>en wurde<br />
zum Organisator ernannt. «Der Grund war ganz<br />
pragmatis<strong>ch</strong>. Mit 35 Jahren war i<strong>ch</strong> damals der<br />
Jüngste im Leistvorstand. Alle anderen waren wesentli<strong>ch</strong><br />
älter». Aber die Aufgabe habe ihn au<strong>ch</strong> gereizt,<br />
gibt Inei<strong>ch</strong>en zu. Er nahm Kontakt auf mit<br />
der damals no<strong>ch</strong> jungen Sami<strong>ch</strong>louszunft Bärn.<br />
S<strong>ch</strong>on das erste Treffen sei offen und herzli<strong>ch</strong> gewesen.<br />
«Wir haben uns auf Anhieb gefunden und<br />
so ist das au<strong>ch</strong> bis heute geblieben», strahlt Inei<strong>ch</strong>en.<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
Anfangs sei der Chlous-Anlass no<strong>ch</strong> kleiner gewesen.<br />
Zwis<strong>ch</strong>en 500 und 1000 Kinder hätten si<strong>ch</strong><br />
jeweils eingefunden und die Busse seien no<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en<br />
den Sami<strong>ch</strong>löisen und den Kindern hindur<strong>ch</strong>gekurvt.<br />
«Als dann die Gasse für den<br />
Sami<strong>ch</strong>lous zum ersten Mal für den gesamten Verkehr<br />
gesperrt wurde, da waren etli<strong>ch</strong>e Anwohner<br />
<strong>Die</strong> Bärner Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis bei der Arbeit vor dem Zytglogge <strong>Die</strong> Belohnung fürs Värsli: Ein Lebku<strong>ch</strong>en<br />
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<strong>Die</strong> Bärner Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis bei der<br />
Besammlung im Zytglogge.<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
ganz s<strong>ch</strong>ön sauer. Heute sind sie dagegen ganz<br />
froh, wenn die Gasse mal verkehrsfrei ist», grinst<br />
er und blättert in seinem dicken Ordner, in dem er<br />
alle Unterlagen abgeheftet hat: <strong>Die</strong> Gesu<strong>ch</strong>e, die<br />
er bei der Stadt eingerei<strong>ch</strong>t hat für Bewilligung<br />
und Kostenerlass und die stets positiven Antworten<br />
der Behörden, die Re<strong>ch</strong>nungen für Clementinen,<br />
S<strong>ch</strong>okolade, Lebku<strong>ch</strong>en und <strong>Musik</strong>er, die der<br />
Kramgassleist jeweils zahlt, hands<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Notizen<br />
über das was jeweils no<strong>ch</strong> zu tun respektive<br />
bereits erledigt ist und natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> diverse Zeitungsberi<strong>ch</strong>te<br />
rund um den Nikolaus. «Ganz verreckt»<br />
sei der Papierkram früher gewesen. Mit<br />
jeder Behörde, jedem Amt habe Kontakt aufnehmen<br />
müssen. Heute sei alles viel einfa<strong>ch</strong>er geworden,<br />
obwohl der Anlass grösser geworden sei.<br />
Peter Inei<strong>ch</strong>en zupft ein Papier aus dem Ordner<br />
und zitiert die Begründung für das städtis<strong>ch</strong>e Ja zur<br />
Kostenbefreiung: «Es handelt si<strong>ch</strong> um eine traditionelle<br />
und für die Stadt Bern wi<strong>ch</strong>tige Veranstaltung,<br />
die kleine und grosse Kinder glückli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t<br />
und die ohne diese Gebührenbefreiung ni<strong>ch</strong>t<br />
dur<strong>ch</strong>geführt werden könnte».<br />
Turmwart für 24 Stunden<br />
Es ist aber ni<strong>ch</strong>t nur diese offizielle Anerkennung,<br />
die Peter Inei<strong>ch</strong>en freut. Hö<strong>ch</strong>stes Vergnügen bereitet<br />
ihm au<strong>ch</strong>, dass er 24 Stunden lang die alleinige<br />
S<strong>ch</strong>lüsselgewalt über eines von Berns<br />
bedeutendsten Wahrzei<strong>ch</strong>en erhält: Den Zytglogge.<br />
Denn im Turm versammeln si<strong>ch</strong> die über<br />
20 Sami<strong>ch</strong>löise und die S<strong>ch</strong>mutzlis vor ihrem Auf-<br />
Restaurant Harmonie<br />
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E-Mail harmonie@harrmonie.<strong>ch</strong>
Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />
5<br />
tritt in der Gasse. In der Obhut von Peter Inei<strong>ch</strong>en<br />
werden sie verpflegt und es wird no<strong>ch</strong>mals letzte<br />
Hand an Kostüm und Maske gelegt, bevor sie si<strong>ch</strong><br />
den zwei- bis dreitausend Kinder zeigen, die sie in<br />
der Gasse erwarten.<br />
<strong>Die</strong> Stimmung im Turm sei einfa<strong>ch</strong> super,<br />
s<strong>ch</strong>wärmt er. Für die Berner Sami<strong>ch</strong>löise sei der<br />
Auszug aus dem Zytglogge immer der Höhepunkt.<br />
Nur einmal fand die Besammlung der Nikoläuse<br />
ni<strong>ch</strong>t im Zytglogge statt, sondern im S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thaus,<br />
damals vor etwa 15 Jahren, als 300 Sami<strong>ch</strong>löise<br />
aus der ganzen S<strong>ch</strong>weiz na<strong>ch</strong> Bern zu ihrem ersten<br />
nationalen Treffen reisten und am ersten Advent<br />
natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> zu den Kindern in die Kramgasse<br />
kamen. Mindestens 15 000 Mens<strong>ch</strong>en seien damals<br />
in die Altstadt geströmt. Einfa<strong>ch</strong> gewaltig sei<br />
das gewesen – und für die Chlöise habe es fast kein<br />
Dur<strong>ch</strong>kommen mehr gegeben. <strong>Die</strong> Anekdoten<br />
sprudeln jetzt nur so aus Peter Inei<strong>ch</strong>en heraus. <strong>Die</strong><br />
Erlebnisse mit einem britis<strong>ch</strong>en Fernsehteam etwa,<br />
das 2001 die Berner Sami<strong>ch</strong>löuse beim Auftritt in<br />
der Kramgasse filmte und si<strong>ch</strong> vergebli<strong>ch</strong> mühte,<br />
die Berner Chlöise zu «britannisieren».<br />
Nur einmal kam Peter Inei<strong>ch</strong>en bei der Organisation<br />
des Chlousbesu<strong>ch</strong>s an den Rand der Ers<strong>ch</strong>öpfung,<br />
als er nämli<strong>ch</strong> ständig zwis<strong>ch</strong>en Zytglogge,<br />
wo si<strong>ch</strong> die Sami<strong>ch</strong>löise besammelten und Unteroffizierskeller<br />
in der Mitte der Kramgasse, wo si<strong>ch</strong><br />
die <strong>Musik</strong>er zum Einspielen trafen, hin und her<br />
springen musste. Denn kaum war ein Chlous beim<br />
Zytglogge eingetroffen, vers<strong>ch</strong>loss eine Bewohnerin<br />
der angrenzenden Liegens<strong>ch</strong>aft wieder die Tür.<br />
Und Inei<strong>ch</strong>en musste sie immer wieder aufs<strong>ch</strong>liessen.<br />
Das sei s<strong>ch</strong>on sehr speziell gewesen,<br />
s<strong>ch</strong>munzelt er heute.<br />
Stressen lässt si<strong>ch</strong> Peter Inei<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t mehr. Do<strong>ch</strong><br />
ein erstes Mal atmet er am ersten Advent erst um<br />
halb fünf auf, wenn er sieht, dass wieder ganz viele<br />
Kinder mit ihren Eltern in der Gasse auf den Sami<strong>ch</strong>lous<br />
warten. «S<strong>ch</strong>ade sei nur, dass die Mens<strong>ch</strong>en<br />
viel weniger singen als no<strong>ch</strong> vor ein paar<br />
Jahren, obwohl wir Noten und Texte verteilen».<br />
Inei<strong>ch</strong>en zieht ein Notenblatt aus seinem Ordner.<br />
1987 habe der Berner <strong>Musik</strong>er Paul Hirt eigens ein<br />
Lied komponiert: «Chlousetag ir Chramere».<br />
Super sei das gewesen!<br />
Na<strong>ch</strong> der Arbeit das Vergnügen<br />
Übli<strong>ch</strong>erweise ist der Besu<strong>ch</strong> der Sami<strong>ch</strong>löise in<br />
der Gasse na<strong>ch</strong> zwei Stunden vorbei. Dann greift<br />
Peter Inei<strong>ch</strong>en jeweils wieder zu S<strong>ch</strong>aufel und<br />
Besen. Gemeinsam mit Heinz Frey, «meinem<br />
wi<strong>ch</strong>tigsten Helfer», und den beiden Ehefrauen<br />
wird die Gasse aufgeräumt, die Hinterlassens<strong>ch</strong>aft<br />
der Esel beseitigt, der Abfall entsorgt. «Seit wir<br />
keine Nüssli mehr verteilen, geht das Aufräumen<br />
s<strong>ch</strong>nell. In einer halben Stunde sind wir fertig».<br />
Ans<strong>ch</strong>liessend trifft si<strong>ch</strong> das Quartett mit der Sami<strong>ch</strong>louszunft<br />
zu einem währs<strong>ch</strong>aften Abendessen.<br />
«Ein glatter Anlass» sei das jeweils.<br />
Peter Inei<strong>ch</strong>en klingt ganz und gar ni<strong>ch</strong>t so, als<br />
langweile ihn das immerglei<strong>ch</strong>e Sami<strong>ch</strong>lous-Ritual.<br />
Er fühlt si<strong>ch</strong> wohl bei den Berner Sami<strong>ch</strong>löisen,<br />
die ihn zu ihrem ersten und bislang einzigen<br />
«Ehrens<strong>ch</strong>mutzli» gema<strong>ch</strong>t haben. Der Ges<strong>ch</strong>äftsmann<br />
aber hat no<strong>ch</strong> ein weiteres Motiv für sein Engagement.<br />
«I<strong>ch</strong> will der Gasse etwas <strong>zurück</strong>geben,<br />
ni<strong>ch</strong>t nur vom Standort profitieren». Ob er ni<strong>ch</strong>t<br />
irgendwann einmal selbst als Sami<strong>ch</strong>lous die Gassen<br />
besu<strong>ch</strong>en mö<strong>ch</strong>te? Darüber habe er no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
geda<strong>ch</strong>t, sagt Peter Inei<strong>ch</strong>en und aus seinen Augen<br />
blitzt der S<strong>ch</strong>alk. «Mir ist wohl als Ehrens<strong>ch</strong>mutzli».<br />
Text: babü<br />
Fotos: Charly Hostettler<br />
(Sami<strong>ch</strong>louszunft Bärn)<br />
Der Tradition verpfli<strong>ch</strong>tet<br />
<strong>Die</strong> Bärner Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis haben si<strong>ch</strong><br />
den 28. November in ihrer Agenda dick angestri<strong>ch</strong>en.<br />
Denn auf dieses Datum fällt in diesem Jahr<br />
der erste Advent – der Tag des mittlerweile traditionell<br />
gewordenen Chlousauszugs aus dem Zytgloggeturm.<br />
Josef Bossard, Zunftmeister der<br />
Sami<strong>ch</strong>louszunft und damit Ober<strong>ch</strong>lous der Bärner<br />
Sami<strong>ch</strong>läuse und S<strong>ch</strong>mutzlis, freut si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on Wo<strong>ch</strong>en<br />
vorher auf den Besu<strong>ch</strong> in der Kramgasse. Er<br />
liebt die Kulisse der Gasse, die Sandsteinhäuser mit<br />
den Lauben, das Li<strong>ch</strong>t der Tannenbäum<strong>ch</strong>en vor den<br />
Fenstern, das beim Eindämmern die Fassaden in<br />
sanften S<strong>ch</strong>immer hüllt. Sehr stimmungsvoll sei<br />
das. Wenn es dann au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>neit, dann wird<br />
dem Ober<strong>ch</strong>lous so ri<strong>ch</strong>tig vorweihnä<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> warm<br />
ums Herz.<br />
Ein biss<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>ade ist es deshalb, dass ausgere<strong>ch</strong>net<br />
im Jubiläumsjahr der erste Advent bereits im<br />
November ist. Denn, so hat der Ober<strong>ch</strong>lous festgestellt,<br />
im November kämen tendenziell etwas weniger<br />
Eltern und Kinder zum Sami<strong>ch</strong>lous. «Erst im<br />
Dezember haben die Leute das Gefühl, jetzt ist<br />
Weihna<strong>ch</strong>tszeit.» Aufgefallen ist dem Ober<strong>ch</strong>lous<br />
au<strong>ch</strong>, dass immer mehr Touristen aus aller Welt mit<br />
ihren Kindern zum Chlousauszug am Zytglogge<br />
kämen. «Genau wie die S<strong>ch</strong>weizer Kinder sagen die<br />
Touristenkinder dem Sami<strong>ch</strong>lous ihre Verse, Gedi<strong>ch</strong>te<br />
und Lieder auf, nur eben in ihrer Mutterspra<strong>ch</strong>e,<br />
auf finnis<strong>ch</strong> oder ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> zum<br />
Beispiel». Ihr Vortrag erfreut den Nikolaus, au<strong>ch</strong><br />
wenn er «meist nur Bahnhof» verstehe. Er we<strong>ch</strong>selt<br />
dann ebenfalls die Spra<strong>ch</strong>e und dankt in der neuen<br />
Lingua Franca, dem Englis<strong>ch</strong>en.<br />
Auf S<strong>ch</strong>weizerdeuts<strong>ch</strong> erzählt der Ober<strong>ch</strong>lous vom<br />
Erker des Zytgloggeturms traditionsgemäss um 16<br />
Uhr 50 seine Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, bevor um<br />
Punkt 17 Uhr, mit dem fünften S<strong>ch</strong>lag der Glocke,<br />
die Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis aus dem Turm ausziehen.<br />
<strong>Die</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te jeweils auszuwählen sei<br />
ni<strong>ch</strong>t ganz einfa<strong>ch</strong>, denn kurze Nikolaus-Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
gebe es wenig, beri<strong>ch</strong>tet der Ober<strong>ch</strong>lous. Zur<br />
Seite stehen ihm bei der Auswahl eine Bu<strong>ch</strong>händlerin<br />
und deren Mann, ein Lehrer, der die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
jeweils ins S<strong>ch</strong>weizerdeuts<strong>ch</strong>e übersetzt. <strong>Die</strong><br />
Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten sind bei den Kindern beliebt.<br />
Wenn er zu erzählen begänne, sinke der Geräus<strong>ch</strong>pegel<br />
in der Gasse deutli<strong>ch</strong>. Au<strong>ch</strong> werde er<br />
immer wieder auf die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te angespro<strong>ch</strong>en.<br />
Der Ober<strong>ch</strong>lous s<strong>ch</strong>munzelt ein wenig. Wenn er gelegentli<strong>ch</strong><br />
dieselbe Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te bei einem Familienbesu<strong>ch</strong><br />
no<strong>ch</strong>mals erzähle, tadelten ihn die Kinder:<br />
Sami<strong>ch</strong>lous, die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hast Du s<strong>ch</strong>on am Zytglogge<br />
erzählt.<br />
Ein Sami<strong>ch</strong>lous besu<strong>ch</strong>e mitunter jahrelang dieselbe<br />
Familie, er sehe die Kinder aufwa<strong>ch</strong>sen. Während<br />
die einen, so ab der ersten oder zweiten Klasse, aus<br />
dem «Sami<strong>ch</strong>laus-Alter» herauswü<strong>ch</strong>sen, freuten<br />
si<strong>ch</strong> ihre jüngeren Ges<strong>ch</strong>wister weiterhin auf seinen<br />
Besu<strong>ch</strong>. Wohl deshalb su<strong>ch</strong>ten viele Kinder am Zytglogge<br />
au<strong>ch</strong> IHREN Nikolaus. «<strong>Die</strong> gehen ni<strong>ch</strong>t zur<br />
irgendeinem Sami<strong>ch</strong>lous, um ihren Vers aufzusagen<br />
oder ein Lied zu singen. <strong>Die</strong> mö<strong>ch</strong>ten zu dem, den<br />
sie kennen, weil er s<strong>ch</strong>on bei ihnen zuhause war».<br />
Der Ober<strong>ch</strong>lous erzählt seine Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te,<br />
immer um 16.50 Uhr.<br />
Dass die Nikolaustradition so ungebro<strong>ch</strong>en weiterlebe,<br />
sei vor allem das Verdienst der Mütter. Und<br />
der Kindergärtnerinnen. «Sie leisten da eine wertvolle<br />
Arbeit», lobt der Ober<strong>ch</strong>lous. Das Interesse an<br />
Nikolausbesu<strong>ch</strong>en steige seit geraumer Zeit wieder.<br />
<strong>Die</strong> Bärner Sami<strong>ch</strong>louszunft habe mehr Aufträge als<br />
sie annehmen könne. «Wir könnten Verstärkung gebrau<strong>ch</strong>en»<br />
sagt der Ober<strong>ch</strong>lous und formuliert<br />
glei<strong>ch</strong> ein «Sami<strong>ch</strong>lous-Anforderungsprofil»: Ein<br />
Herz für Kinder und die Bereits<strong>ch</strong>aft, si<strong>ch</strong> für sein<br />
Hobby zu engagieren. «Viele von uns nehmen um<br />
den 6. Dezember herum eine Wo<strong>ch</strong>e Ferien, damit<br />
sie all die Kindergärten, S<strong>ch</strong>ulen, Altersheime, Firmen<br />
und Vereine besu<strong>ch</strong>en können».<br />
Zum Wesen des Nikolaus’ gehört vor allem Güte,<br />
aber au<strong>ch</strong> die Ermahnung darf ni<strong>ch</strong>t fehlen. Was<br />
also würde der Ober<strong>ch</strong>lous dem Kramgassleist am<br />
ersten Advent mit auf den Weg geben? <strong>Die</strong> Antwort<br />
kommt s<strong>ch</strong>nell: Seinen Dank für die bisherige Unterstützung<br />
und der Wuns<strong>ch</strong>, dass dies au<strong>ch</strong> weiterhin<br />
so bleibe. Seine Mahnung gilt der Wahrung der<br />
Tradition. Weil Tradition nur dadur<strong>ch</strong> entstehe, dass<br />
man über längere Zeit ni<strong>ch</strong>ts ändere. «Solange der<br />
Besu<strong>ch</strong> der Sami<strong>ch</strong>löise in der Kramgasse no<strong>ch</strong> so<br />
populär ist wie jetzt, muss man ni<strong>ch</strong>t gross etwas<br />
verändern», würde der Ober<strong>ch</strong>lous sagen. Der Auszug<br />
der Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis aus dem Zytglogge<br />
sei fester Bestandteil geworden im Kalender<br />
der Stadt. «Und das ist s<strong>ch</strong>ön so». An dieser Stelle<br />
würde der Ober<strong>ch</strong>lous sein dickes Bu<strong>ch</strong> zuklappen,<br />
in seinen Sack greifen und dem Kramgassleist ein<br />
Madarinli und einen Lebku<strong>ch</strong>en überrei<strong>ch</strong>en.<br />
Text: babü<br />
Foto: Charly Hostettler (Sami<strong>ch</strong>louszunft Bärn)
6<br />
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Brunne Zytig, 19. November 2010
Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />
7<br />
Dahü-Bären für den Berner Bärenpark<br />
Der Bärenpark ist ein Jahr alt – die Gnadenfrist ist vorbei. Und so ist nun allenthalben ni<strong>ch</strong>t mehr nur Lob, sondern immer öfter au<strong>ch</strong> Kritik<br />
zu hören. Der Park ist zu steil, zu betonlastig, die Treppe zu s<strong>ch</strong>mal, das S<strong>ch</strong>wimmbecken ein s<strong>ch</strong>lammiger Tümpel, in dem kein Fis<strong>ch</strong> überlebt<br />
und die Bären riskieren, na<strong>ch</strong> einem S<strong>ch</strong>wumm unter Haarausfall zu leiden. Dazu kommt der Sta<strong>ch</strong>eldraht auf der unteren Mauer, der<br />
zu der Spezies der lieblosen Provisorien gehört, denen im Gegensatz zu unsereins auf Erden ewiges Leben garantiert zu sein s<strong>ch</strong>eint, die ärgerli<strong>ch</strong>e<br />
Einzäunung unten an der Aare, die fehlende Bepflanzung und anderes mehr.<br />
Aber immerhin glaubten wir bisher, dass es wenigstens<br />
den Bären im Park gefalle, was ja die Hauptsa<strong>ch</strong>e<br />
wäre. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> diese Illusion haben nun –<br />
der Berner «Bund» beri<strong>ch</strong>tete, namhafte Experten<br />
zerstört. Der Park sei seiner Abs<strong>ch</strong>üssigkeit wegen<br />
ni<strong>ch</strong>t plantigraden-kompatibel, Bären seien<br />
s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> keine Gämsen, erklärten diese. Und<br />
zudem sei störend, dass au<strong>ch</strong> in der teuren neuen<br />
Anlage die Besu<strong>ch</strong>er die Mutzen von oben herab<br />
betra<strong>ch</strong>teten – genau glei<strong>ch</strong> also, wie im alten Graben,<br />
von dessen unzeitgemässer, weil bärenvera<strong>ch</strong>tende<br />
Philosophie si<strong>ch</strong> das Berner Stimmvolk mit<br />
dem Plebiszit für eine neue Anlage ja s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />
deutli<strong>ch</strong> distanziert hatte.<br />
Ein wundersamer Anblick<br />
<strong>Die</strong> dur<strong>ch</strong> zahlrei<strong>ch</strong>e Fakten und Studien untermauerte<br />
Analyse hat viele Berner Gemüter na<strong>ch</strong>haltig<br />
verstört. Was ist zu tun? <strong>Die</strong> Bären in den<br />
alten Graben notumsiedeln und im Gehege berggängigere<br />
Tiere halten? <strong>Die</strong> rettende Antwort lautet,<br />
weder no<strong>ch</strong>, beziehungsweise sowohl als au<strong>ch</strong>,<br />
und zu verdanken hat sie Bern dem berühmten Walliser<br />
Wildbiologen Narziss Abgottspon, dem ein<br />
Denkmal gebührt. <strong>Die</strong> Notlage der Bärenhauptstadt<br />
hat ihn nämli<strong>ch</strong> dazu bewogen, den Stadtbehörden<br />
eine bisher streng geheim gehaltene Feldstudie zu<br />
unterbreiten: Abgottspon hat, und das ist eine Sensation,<br />
in einem abgelegenen Ho<strong>ch</strong>gebirgstobel im<br />
Münstertal a<strong>ch</strong>t Dahü-Bären entdeckt.<br />
Das bedingt einen kleinen Exkurs: Dass im Wallis,<br />
in Graubünden und in gewissen Tälern des Jurabogens<br />
Dahüs existieren, ist erwiesen und seit dem 15.<br />
Jahrhundert au<strong>ch</strong> immer wieder dokumentiert worden,<br />
wie beispielsweise der renommierte Zür<strong>ch</strong>er<br />
«Tages-Anzeiger» (der damals eine ausgezei<strong>ch</strong>nete<br />
Wests<strong>ch</strong>weiz-Korrespondentin hatte) im Jahr 2002<br />
ausführli<strong>ch</strong> darlegte. Augenzeugenberi<strong>ch</strong>te sind allerdings<br />
eher selten. Do<strong>ch</strong> gerade diese Seltenheit<br />
konferiert ihnen grosse Glaubwürdigkeit:<br />
Das Dahü ist nämli<strong>ch</strong> ein extrem s<strong>ch</strong>eues Tier und<br />
DER TREND BIST DU<br />
DER KARI – LANG IST’S HEER!<br />
DER KÜRE – HAARGENAU!<br />
SEIT 10 JAHREN IN BERN<br />
SEIT 35 JAHREN IN ZÜRICH<br />
hat si<strong>ch</strong>, die darwins<strong>ch</strong>e Theorie auf den Bu<strong>ch</strong>staben<br />
befolgend, auf eine biologis<strong>ch</strong>e Nis<strong>ch</strong>e spezialisiert,<br />
die selbst erfahrenen Alpinisten nur s<strong>ch</strong>wer<br />
zugängli<strong>ch</strong> ist. Eine morphologis<strong>ch</strong>e Anpassung erlaubt<br />
es dem auf den ersten Blick einer kleinwü<strong>ch</strong>sigen<br />
Gämse offenbar ni<strong>ch</strong>t unähnli<strong>ch</strong>en Tier, si<strong>ch</strong><br />
auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> auf sehr abs<strong>ch</strong>üssigen Gebirgshängen<br />
aufzuhalten. Dort s<strong>ch</strong>reitet es, dank talwärts im<br />
Verglei<strong>ch</strong> zu bergseits doppelt so langen Beinen,<br />
mühelos gleitend daher, wo andere Tiere unansehnli<strong>ch</strong><br />
hinken, oder das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t verlieren und<br />
abstürzen müssten. Der Anblick ist so wundersam,<br />
dass si<strong>ch</strong> von den bereits sehr wenigen Mens<strong>ch</strong>en,<br />
denen das Privileg einer Dahü-Si<strong>ch</strong>tung zugekommen<br />
ist, nur ein infinitesimaler Bru<strong>ch</strong>teil dafür hält,<br />
anderen überhaupt davon zu erzählen.<br />
Des Dahüs ausserordentli<strong>ch</strong>e Anpassung an seinen<br />
Lebensraum erklärt seinen sorglosen Charakter:<br />
Feinde hat das fabelhafte Tier nämli<strong>ch</strong> praktis<strong>ch</strong><br />
keine. Allerdings bringt des Dahüs Besonderkeit<br />
au<strong>ch</strong> eine grosse Eins<strong>ch</strong>ränkung mit si<strong>ch</strong>. Es kann<br />
si<strong>ch</strong> nur in eine Ri<strong>ch</strong>tung fortbewegen, weshalb<br />
si<strong>ch</strong> zwei Formen unters<strong>ch</strong>eiden lassen. Da ist einmal<br />
das Dahü dextrogyrum, das auf zwei kürzeren<br />
re<strong>ch</strong>ten Beinen daherkommt und stets re<strong>ch</strong>terhand<br />
um den Berg kreist. Auf einem bergwärts kürzeren<br />
linken Beinpaar hingegen bewegt si<strong>ch</strong> im Gegenuhrzeigersinn<br />
das Dahü levogyrum.<br />
Levo- oder dextrogyrum?<br />
Nun s<strong>ch</strong>eint das Dahü aber ni<strong>ch</strong>t nur ein sorgloses,<br />
sondern au<strong>ch</strong> ein sehr mitfühlsames Tier zu sein,<br />
dem somit die Ungere<strong>ch</strong>tigkeit aufstossen musste,<br />
mit der die ihm seit ein paar Jahren sporadis<strong>ch</strong><br />
wieder begegnenden Lü<strong>ch</strong>se, Wölfe und Bären in<br />
den S<strong>ch</strong>weizer Alpen behandelt werden. Denn<br />
während im Alpenraum die Jagd auf das wundersame<br />
Dahü zwar ni<strong>ch</strong>t verboten, aber sehr verpönt<br />
ist, verhält es si<strong>ch</strong> beim vormalig ausgestorbenen,<br />
nun aber wieder lebendigen Lu<strong>ch</strong>s, Wolf und Bär<br />
gerade umge<strong>kehrt</strong>.<br />
In einer breit angelegten Feldstudie konnte Abgottspon<br />
jedenfalls na<strong>ch</strong>weisen, dass si<strong>ch</strong> das Dahü im<br />
Oberwallis, in den Berner Alpen und im hinteren<br />
Münstertal aus zwis<strong>ch</strong>enkreatürli<strong>ch</strong>em Mit ge fühl in<br />
mindestens a<strong>ch</strong>t Fällen mit Bären und in je drei mit<br />
Wölfen und Lu<strong>ch</strong>sen fortgepflanzt hat. Er legt sensationelle<br />
Bilder vor, die zeigen, dass die Na<strong>ch</strong>kommen<br />
dieser Kreuzungen in ihrer äusseren<br />
Gestalt stets dem involvierten Raubtier glei<strong>ch</strong>en und<br />
vom Dahü einzig die unglei<strong>ch</strong> langen Beine geerbt<br />
haben. Alle drei Mis<strong>ch</strong>formen weisen zudem denselben<br />
Defekt auf: Sie s<strong>ch</strong>ielen. Da ihr Raubtierhirn<br />
von der neuen Beinanordnung überfordert s<strong>ch</strong>eint,<br />
bleibt das linke Auge stets auf die re<strong>ch</strong>te Tatze fixiert,<br />
das re<strong>ch</strong>te Auge auf die linke Tatze.<br />
Zurück zum Bärenpark: Abgottspon hat unsere<br />
Stadtbehörden davon überzeugen können, dass<br />
Dahü-Bären, denen steilste Steilhänge ni<strong>ch</strong>ts anhaben<br />
können, hier ideale Lebensbedingungen vorfinden.<br />
Und da sie, ausgeprägt s<strong>ch</strong>ielend<br />
vornehmli<strong>ch</strong> mit ihren eigenen Beinen bes<strong>ch</strong>äftigt<br />
sind, würde es sie wohl au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in ihrer Seele<br />
treffen, vom Mens<strong>ch</strong>en von oben herab betra<strong>ch</strong>tet<br />
zu werden. Eine einzige bauli<strong>ch</strong>e Anpassung müsste<br />
vorgenommen werden: Der Stall würde einen zweiten<br />
Ausgang brau<strong>ch</strong>en, da die Dahü-Bären si<strong>ch</strong><br />
immer nur in eine einzige Ri<strong>ch</strong>tung bewegen und<br />
deshalb ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>tsum<strong>kehrt</strong> aus ihrem Vers<strong>ch</strong>lag<br />
wieder ins Freie gelangen könnten. Im Gelände<br />
selbst würden sie si<strong>ch</strong> wohl von selber einer in ansteigenden<br />
S<strong>ch</strong>laufen angelegten Spirale bewegen.<br />
Bleibt ein politis<strong>ch</strong>es Problem: soll Bern Bären<br />
haben, die nur links, oder nur re<strong>ch</strong>tsherum mars<strong>ch</strong>ieren<br />
können?<br />
JvJ<br />
K. Kir<strong>ch</strong>ofer<br />
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• Original-Holzs<strong>ch</strong>nitt-Kalender 2011<br />
• Editionen und Mappenwerke<br />
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Vernissage: 27. November, 14-22 Uhr<br />
28. November 2010 bis 8. Januar 2011<br />
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Bern – die Stadt<br />
der Brunnen<br />
von Jürg Hintermann<br />
Hand aufs Herz, haben Sie die Berner Brunnenfiguren<br />
s<strong>ch</strong>on einmal so ri<strong>ch</strong>tig anges<strong>ch</strong>aut? Könnten<br />
Sie einem Touristen etwas dazu sagen? Der<br />
kleine Führer gibt einen Anstoss, die erstaunli<strong>ch</strong>en<br />
Szenen auf und an den<br />
Brunnensäulen in Ruhe<br />
zu betra<strong>ch</strong>ten und mehr<br />
darüber zu erfahren.<br />
Brunnen waren einst die<br />
Lebensadern einer mittelalterli<strong>ch</strong>en<br />
und frühneuzeitli<strong>ch</strong>en<br />
Stadt. <strong>Die</strong><br />
Privathäuser wurden<br />
no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t per Druckleitung<br />
mit fliessendem<br />
Wasser versorgt. So<br />
spielte si<strong>ch</strong> ein bedeutender<br />
Teil des Alltagslebens bei den Brunnen ab.<br />
Hier traf man si<strong>ch</strong> und erzählte si<strong>ch</strong>, was man eben<br />
vernommen hatte. <strong>Die</strong>se Funktion haben die Berner<br />
Brunnen nun längst verloren, heute dienen sie<br />
mit ihren bunten Figuren der Stadt no<strong>ch</strong> zur<br />
Zierde. Zu oft aber geht man an ihnen vorbei, ohne<br />
ihre rei<strong>ch</strong>haltige Aussage zu bea<strong>ch</strong>ten…<br />
Besonders interessant ist die Entstehung der elf<br />
Renaissancefiguren zwis<strong>ch</strong>en 1542 und 1549 in<br />
der Altstadt ges<strong>ch</strong>ildert sowie das ausführli<strong>ch</strong>e Figurenprogramm<br />
im städtis<strong>ch</strong>en Kontext. Gesamthaft<br />
ein wertvoller Führer dur<strong>ch</strong> «Berns Brunnenlands<strong>ch</strong>aft»,<br />
liebevoll gestaltet vom Stämpfli<br />
Verlag AG, 56 Seiten mit zahlrei<strong>ch</strong>en Abbildungen,<br />
erhältli<strong>ch</strong> in allen Bu<strong>ch</strong>handlungen für nur<br />
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2010 Stämpfli, 56 Seiten, Farbotos, bros<strong>ch</strong>iert<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
Das Einmalige Objekt<br />
Von S<strong>ch</strong>afen, Or<strong>ch</strong>ideen und<br />
venezianis<strong>ch</strong>em Lagunenholz<br />
<strong>Die</strong> Stimmung war glückli<strong>ch</strong>erweise besser als das Wetter bei der diesjährigen Ausgabe des<br />
«Einmaligen Objekts.» Denn Kälte und Nieselregen konnten der Neugierde vieler Bernerinnen<br />
und Berner auf das, was die Läden in der Unteren Altstadt vom 22. bis 24. Oktober wieder als<br />
ihr «Einmaliges Objekt» zur S<strong>ch</strong>au stellten, ni<strong>ch</strong>ts anhaben.<br />
Goldene Ballone wiesen unter den Lauben der Altstadtgassen<br />
den Weg zu jenen Ges<strong>ch</strong>äften, die si<strong>ch</strong><br />
für diesen Anlass wieder etwas ganz besonderes<br />
hatten einfallen lassen. Entspannt liessen si<strong>ch</strong> die<br />
S<strong>ch</strong>aulustigen dur<strong>ch</strong> die Lauben treiben, von<br />
S<strong>ch</strong>aufenster zu S<strong>ch</strong>aufenster und kommentierten<br />
das Gezeigte ausgiebig und animiert.<br />
Vor dem Heimatwerk etwa werweisten die Na<strong>ch</strong>geborenen,<br />
wie das hölzerne Kegelspiel aus Urgrossmutters<br />
Zeiten denn funktionieren könnte.<br />
Vor dem Hutges<strong>ch</strong>äft «Coup de Chapeau» waren<br />
Damen wie Herren sehr erlei<strong>ch</strong>tert, dass heutzutage<br />
das passende Accessoire zur Kopfbedeckung<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr ein metallener Ritterhands<strong>ch</strong>uh ist, sondern<br />
ein wei<strong>ch</strong>er, eleganter Lederhands<strong>ch</strong>uh. Gerade<br />
im Winter. Und vor der anciens-Argenterie<br />
Howald’s Max Erben führte ein kleines buntes<br />
Häus<strong>ch</strong>en von Friedensrei<strong>ch</strong> Hundertwasser zu<br />
einer dur<strong>ch</strong>aus kontroversen Diskussion über Werk<br />
und Wert dieses österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Künstlers.<br />
Etwas weiter unten beklagt si<strong>ch</strong> derweil ein älterer<br />
Herr bei seinem Bekannten, dass ihn seine Frau<br />
ständig in die Möbelges<strong>ch</strong>äfte s<strong>ch</strong>leppe. Und das,<br />
ob wohl er ihr gesagt habe: keine Möbel! Was eigentli<strong>ch</strong><br />
s<strong>ch</strong>ade war, denn bei teo jacob faszinierte<br />
ein Ensemble aus intarsiertem Quaders<strong>ch</strong>rank und<br />
Tis<strong>ch</strong> des S<strong>ch</strong>weizer Designerpaars Trix und Ro-<br />
Ein oft gehörter Seufzer vor dem S<strong>ch</strong>aufenster:<br />
S<strong>ch</strong>ade, dass meine Wohnung zu klein ist.<br />
Bei diesen Hands<strong>ch</strong>uhen empfiehlt si<strong>ch</strong> zumindest<br />
im Winter Enteisungsspray.<br />
bert Hausmann. Ungewöhnli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> das Einmalige<br />
Objekt bei Intraform: Ein über drei Meter langer<br />
Tis<strong>ch</strong> des Designers Matteo Thun, ges<strong>ch</strong>nitten<br />
aus «briccole di Venezia», jenen <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>en<br />
Ei<strong>ch</strong>enpfählen, die in der Lagune von Venedig<br />
über viele Jahre hinweg Wasser, Wind und Meeresgetier<br />
ausgesetzt waren.<br />
Das, was die Natur sozusagen als Rohstoff liefert,<br />
zum Kunstobjekt veredeln – das war das heimli<strong>ch</strong>e<br />
Motto der diesjährigen Ausgabe des Einmaligen<br />
Objekts. Besonders eindrückli<strong>ch</strong> gelang dies<br />
wieder «art floral». Unter einem Da<strong>ch</strong> aus leu<strong>ch</strong>tend<br />
weissen Or<strong>ch</strong>ideen s<strong>ch</strong>ritten die Besu<strong>ch</strong>er<br />
über dicken Grasboden – und wähnten si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />
fast im Garten Eden. Den Spieltrieb weckte das<br />
viel bewunderte florale Glücksrad im Sempervivum<br />
Blumenkeller. Eine zwei Meter grosse, Blüte,<br />
deren Blätter in wo<strong>ch</strong>enlanger Handarbeit mit<br />
Fle<strong>ch</strong>ten, Moosen, Ähren, Pfauen- und Perlhuhnfedern<br />
beklebt wurden. Geduldig standen die Besu<strong>ch</strong>erInnen<br />
an, um beim Zwirbeln ihr Glück zu<br />
versu<strong>ch</strong>en.<br />
Wenn der Pfeil die Pfauenfeder trifft, dann la<strong>ch</strong>t<br />
das Rosenglück
Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />
9<br />
<strong>Die</strong> Wolllieferantinnen: Vorher und na<strong>ch</strong>her.<br />
Aber ni<strong>ch</strong>t nur die Flora, au<strong>ch</strong> die Fauna war würdig<br />
vertreten. <strong>Die</strong> S<strong>ch</strong>afe von Johann Ulri<strong>ch</strong> Grädel<br />
von der S<strong>ch</strong>aukarderei Huttwil entzückten<br />
ni<strong>ch</strong>t nur Kinder. Das Atelier Irmak hatte sie kommen<br />
lassen, um auf spieleris<strong>ch</strong>e Weise zu demonstrieren,<br />
wie ein Wollgewebe entsteht: Von der<br />
S<strong>ch</strong>afss<strong>ch</strong>ur vor dem Laden über das Kardieren,<br />
das «Kämmen» der Wolle vor dem Spinnen bis<br />
zum Weben eines Teppi<strong>ch</strong>s im Laden. (Siehe au<strong>ch</strong><br />
Seite 22: <strong>Die</strong> Geduld der S<strong>ch</strong>afe beim S<strong>ch</strong>eren).<br />
Alle gezeigten Einmaligen Objekte hier aufzuführen,<br />
sprengte leider den Rahmen. Festzuhalten<br />
bleibt indes: Au<strong>ch</strong> wenn si<strong>ch</strong> in diesem Jahr etwas<br />
weniger Ges<strong>ch</strong>äfte an diesem gassenübergreifenden<br />
Anlass der Vereinigten Altstadtleiste beteiligt<br />
haben als au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on: <strong>Die</strong> Vielfalt der Ideen war<br />
deshalb ni<strong>ch</strong>t geringer.<br />
Text und Fotos: babü<br />
Ein biss<strong>ch</strong>en Venedig in der eigenen Stube: Der<br />
Tis<strong>ch</strong> aus Ei<strong>ch</strong>enholzpfählen aus der Lagune<br />
Or<strong>ch</strong>ideenzauber: Poetis<strong>ch</strong>e Li<strong>ch</strong>tpunkte im Dunkel<br />
der Na<strong>ch</strong>t.<br />
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<strong>Die</strong>nstag ab 17 Uhr offen<br />
Mittwo<strong>ch</strong> bis Samstag 10 bis 24 Uhr offen<br />
Eine einmalige Leistungss<strong>ch</strong>au der<br />
Ges<strong>ch</strong>äfte in der Unteren Altstadt<br />
Das Einmalige Objekt konnte in diesem Jahr ein<br />
kleines Jubiläum feiern: Zum zehnten Mal haben<br />
Ursula Bis<strong>ch</strong>of S<strong>ch</strong>erer und Ursula Adamek diesen<br />
gassenübergreifenden Anlass der Vereinigten<br />
Altstadtleiste von Bern VAL organisiert. Zur Zufriedenheit<br />
der beteiligten Ges<strong>ch</strong>äfte wie der<br />
Kunds<strong>ch</strong>aft. Do<strong>ch</strong> nun wollen die beiden Organisatorinnen<br />
aufhören und den Anlass an den VAL<br />
<strong>zurück</strong>geben. Zehn Jahre sind genug, finden sie.<br />
<strong>Die</strong> BrunneZytig zieht mit Ursula Bis<strong>ch</strong>of S<strong>ch</strong>erer<br />
Bilanz.<br />
Ursula Bis<strong>ch</strong>of ist mit der diesjährigen Ausgabe<br />
des Einmaligen Objektes wieder ho<strong>ch</strong>zufrieden.<br />
50 Ges<strong>ch</strong>äfte hätten mitgema<strong>ch</strong>t und wieder wunderbare<br />
Objekte ausgestellt. «Unser Konzept, das<br />
vielfältige und individuelle S<strong>ch</strong>affen der Ges<strong>ch</strong>äfte<br />
in der Unteren Altstadt einem breiten Publikum zu<br />
präsentieren, ist aufgegangen und bei den Leuten<br />
angekommen», konstatiert sie. Etwa 40 Ges<strong>ch</strong>äfte<br />
hätten au<strong>ch</strong> sonntags geöffnet gehabt – und no<strong>ch</strong><br />
nie seien an einem Sonntag so viele Besu<strong>ch</strong>erinnen<br />
und Besu<strong>ch</strong>er gekommen wie in diesem Jahr.<br />
«Viele Besu<strong>ch</strong>er gingen in Ges<strong>ch</strong>äfte hinein, in die<br />
sie sonst nie gehen würden». Das sei au<strong>ch</strong> für die<br />
Ladenbesitzer eine gute Gelegenheit, im Gesprä<strong>ch</strong>,<br />
bei Häpp<strong>ch</strong>en und Wein oder Kaffee, neue<br />
Beziehung zu knüpfen. <strong>Die</strong>se Kontaktpflege<br />
werde auf allen Seiten sehr ges<strong>ch</strong>ätzt, weiss Ursula<br />
Bis<strong>ch</strong>of aus vielen Rückmeldungen. Das Einmalige<br />
Objekt sei keine kommerzielle<br />
Verkaufsmesse, vielmehr gehe es darum zu zeigen,<br />
wie lebendig die Untere Altstadt sei und wie<br />
viel individuelles Gewerbe und aktuelles Design<br />
dort zu finden sei. «Den Kommerz der Ges<strong>ch</strong>äfte<br />
unmittelbar an diesem Anlass zu fördern habe i<strong>ch</strong><br />
nie als meine Aufgabe gesehen».<br />
Do<strong>ch</strong> nun, da das Einmalige Objekt zu einer Tradition<br />
geworden ist, si<strong>ch</strong> der Erfolg dauerhaft eingestellt<br />
hat, da haben die beiden Ma<strong>ch</strong>erinnen,<br />
Ursula Adamek und Ursula Bis<strong>ch</strong>of, gemerkt, dass<br />
sie an ihre Grenzen gestossen sind. Der Aufwand<br />
sei eben do<strong>ch</strong> erhebli<strong>ch</strong>. Ursula Bis<strong>ch</strong>of lä<strong>ch</strong>elt.<br />
Man merke, dass die Ladenbesitzer in der Gasse<br />
Individualisten seien. Etli<strong>ch</strong>e vergässen zum Beispiel<br />
die Anmeldefristen oder füllten die Formulare<br />
unvollständig aus. «In diesem Jahr hatten wir<br />
am Anmeldes<strong>ch</strong>luss erst 20 Zusagen und haben<br />
s<strong>ch</strong>on überlegt, den Anlass abzusagen. Dann<br />
haben wir halt die Ges<strong>ch</strong>äfte no<strong>ch</strong>mals anges<strong>ch</strong>rieben<br />
und sind au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>mals vorbeigegangen».<br />
Eine grössere Organisation wie der VAL<br />
könne dies si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> professioneller managen.<br />
Au<strong>ch</strong> einige Begründungen, warum Ges<strong>ch</strong>äfte<br />
ni<strong>ch</strong>t mitma<strong>ch</strong>en wollen, lassen Ursula Bis<strong>ch</strong>of<br />
ni<strong>ch</strong>t ganz kühl. So muss sie bei Absagen wie<br />
man sei si<strong>ch</strong> selbst einmaliges Objekt genug oder<br />
man brau<strong>ch</strong>e keinen regionalen Anlass, weil man<br />
genügend internationale Kunds<strong>ch</strong>aft habe, erst<br />
einmal leer s<strong>ch</strong>lucken. Mehr anfangen kann sie<br />
mit Gründen wie mangelnde Ideen und Kapazitäten<br />
oder fehlendes Geld. Denn die Ges<strong>ch</strong>äfte<br />
zahlen für eine Teilnahme am Einmaligen Objekt,<br />
Leistmitglieder 400 Franken, Ni<strong>ch</strong>tmitglieder<br />
500 Franken. Das Geld kommt<br />
auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dem Anlass zugute, es fliesst in<br />
die Werbung, in kleine Plakate, die auf dem gesamten<br />
S-Bahnnetz ausgehängt werden, in Flyer<br />
und in Radiowerbung. Do<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>en Einfluss<br />
die Werbung habe, das sei für sie ganz s<strong>ch</strong>wer abzus<strong>ch</strong>ätzen,<br />
meint Ursula Bis<strong>ch</strong>of. «Sind am<br />
Freitagabend wegen des Kälteeinbru<strong>ch</strong>s weniger<br />
Leute gekommen als sonst oder weil sie die Werbung<br />
ni<strong>ch</strong>t gesehen haben? Kamen am Sonntag<br />
so viele, weil sie die Werbung gesehen oder gehört<br />
haben? I<strong>ch</strong> weiss es einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t». Au<strong>ch</strong> bei<br />
der Werbung habe der VAL als Organisation si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong><br />
mehr Mögli<strong>ch</strong>keiten, als zwei ehrenamtli<strong>ch</strong>e<br />
Organisatorinnen. Zudem könne im VAL<br />
au<strong>ch</strong> eine breitere Abstützung errei<strong>ch</strong>t werden,<br />
indem zum Beispiel jeder Altstadtleist ein Mitglied<br />
delegiere, das mit Freude und Engagement<br />
bei der Organisation helfen wolle. «Das Einmalige<br />
Objekt hat Zukunft, denn es hat si<strong>ch</strong> in den<br />
zehn Jahren seines Bestehens bewährt» davon ist<br />
Ursula Bis<strong>ch</strong>of überzeugt.<br />
In der Unteren Altstadt gibt es rund 250 Ges<strong>ch</strong>äfte.<br />
Ursula Bis<strong>ch</strong>of, die für ihre Verdienste um die Altstadt<br />
bereits mit der burgerli<strong>ch</strong>en Ehrenmedaille<br />
ausgezei<strong>ch</strong>net wurde, träumt davon, dass irgendwann<br />
einmal alle beim Einmaligen Objekt mitma<strong>ch</strong>en.<br />
Wenigstens die Läden in den beiden<br />
Hauptgassen. «Wenn so viele Ges<strong>ch</strong>äfte ho<strong>ch</strong>motiviert<br />
an einem Strick ziehen, dann kann do<strong>ch</strong> nur<br />
etwas Gutes herauskommen».
10<br />
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ANGEBOTE<br />
Für das uns im vergangenen Jahr entgegengebra<strong>ch</strong>te<br />
Vertrauen bedanken wir uns ganz herzli<strong>ch</strong><br />
Mit Ho<strong>ch</strong>spannung in das<br />
neue Jahr 2011<br />
Es würde uns freuen, Ihnen unsere Leistungsfähigkeit<br />
au<strong>ch</strong> in Zukunft weiterhin beweisen zu dürfen.<br />
André Steiger + Peter Oehrli<br />
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Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />
11<br />
Zum Gendenken an Perry Bärts<strong>ch</strong>i<br />
Oranger Pullover, erdtongraue Stadt – Wenn<br />
Figur und Raum ni<strong>ch</strong>t mehr zusammenfinden<br />
Vor dem Fenster ers<strong>ch</strong>eint ein riesiges S<strong>ch</strong>iff, ein<br />
Ozeantanker. Überhaupt ers<strong>ch</strong>einen immer wieder<br />
Ozeantanker, und es ist ni<strong>ch</strong>t klar, was sie sind:<br />
Drohbilder, Sehnsu<strong>ch</strong>tsbilder? [ Corrado Zeller<br />
bes<strong>ch</strong>ließt, auf einem dieser Tanker na<strong>ch</strong> Südamerika<br />
zu fahren. Aber kurz darauf spre<strong>ch</strong>en Corrado<br />
und Giuliana über die Unmögli<strong>ch</strong>keit, davonzukommen,<br />
ihre Welt zu verlassen] Der beliebige<br />
Raum ist kein Ort, er ist ein Zustand.<br />
(<strong>Die</strong> rote Wüste, Mi<strong>ch</strong>elangelo Antonioni)<br />
Lieber Perry<br />
Weisst du, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> einmal in einen Pullover<br />
verliebt habe, den du in deinem HerrenMode<br />
Laden Oxo men ausgestellt hattest? Ein leu<strong>ch</strong>toranger,<br />
dicker, grosser, unförmiger Pullover. Und<br />
wie es man<strong>ch</strong>mal ist mit der Liebe: es hat geklappt<br />
und bald war i<strong>ch</strong> stolzer Besitzer von diesem wundervollen<br />
Stück Wolle. Der Pullover ist heute no<strong>ch</strong><br />
genau so beliebt wie vor 10 Jahren und die Liebe<br />
zu ihm ungebro<strong>ch</strong>en, au<strong>ch</strong> tragen ihn andere. Mike<br />
(ein Künstler) trägt ihn in Paris immer für seine<br />
Spaziergänge in den Stadtpark «Buttes Chaumont»,<br />
die Frau ohne Namen, (Nona, eine Fotografin)<br />
trägt ihn anonym und in Berlin in der kalten<br />
Kreuzberg-Wohnung trägt ihn die Frau mit der<br />
weissen Haut.(Philosophin)<br />
Dein, mein Pullover teilt si<strong>ch</strong> auf im Raum, verliert<br />
si<strong>ch</strong> zum Gesamten und wird gelebte Spur, die<br />
punktuell im Alltag aufblitzt.<br />
Er ist das wertvollste und s<strong>ch</strong>önste Kleidungsstück,<br />
das i<strong>ch</strong> besitze, und alle, die ihn tragen, sind<br />
verwegene und ausgewählte Mens<strong>ch</strong>en. Wie ein<br />
Leu<strong>ch</strong>tturm sieht man darin aus. Mit diesem Pullover<br />
kann man dem Leben, den Dramen und dem<br />
Spécialités<br />
de produits d'Italie<br />
vins et comestibles s.a.<br />
Liebe Kundin, lieber Kunde<br />
Viellei<strong>ch</strong>t wissen Sie ni<strong>ch</strong>t,<br />
… dass wir na<strong>ch</strong> Ihren Wüns<strong>ch</strong>en kalte Platten<br />
vorbereiten und au<strong>ch</strong> liefern?<br />
… dass wir individuelle Ges<strong>ch</strong>enkkörbe gestalten?<br />
Si<strong>ch</strong>er aber wissen Sie,<br />
… dass Sie die Herzen Ihrer Lieben, Freunde und<br />
Bekannten mit einem Ges<strong>ch</strong>enk (oder Ges<strong>ch</strong>enkguts<strong>ch</strong>ein)<br />
höher s<strong>ch</strong>lagen lassen. Wer<br />
kann einem feinen Olivenöl, einem raffinierten<br />
aceto balsamico, getrockneten Steinpilzen oder<br />
Mor<strong>ch</strong>eln, hausgema<strong>ch</strong>ter Pasta oder gar<br />
einem Bacio widerstehen?<br />
Wir beraten Sie gerne<br />
Ihr FERRARI-Team<br />
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Wetter trotzen. Genau so verhält es si<strong>ch</strong> mit dem<br />
grünen Mantel von Monika Vitti in Mi<strong>ch</strong>elangelo<br />
Antonioni s Film «<strong>Die</strong> rote Wüste». Kennst du den<br />
Film?<br />
<strong>Die</strong> Farben und Räume bei Antonioni hat Gilles<br />
Deleuze als Beispiel des «beliebigen Raums» bezei<strong>ch</strong>net:<br />
Das Verhältnis von Raum und Figur ist<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr zusammengehalten von einer Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />
<strong>Die</strong> Erwartung der Einheit des Gezeigten<br />
verliert si<strong>ch</strong> irgendwo zwis<strong>ch</strong>en dem<br />
projizierten Horizont und den eigenen Betroffenheiten.<br />
<strong>Die</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te findet ni<strong>ch</strong>t statt. Sie ges<strong>ch</strong>ieht,<br />
per Zufall hier oder dort oder nirgendwo.<br />
<strong>Die</strong> «Beliebigkeit» des Raums ist ni<strong>ch</strong>ts anderes<br />
als das Vers<strong>ch</strong>winden der Selbstverständli<strong>ch</strong>keit<br />
der Lebenswelt. Geliebte Farbe mit geliebten Mens<strong>ch</strong>en<br />
markiert den Mut gegen die Verlorenheit im<br />
ortlosen Raum.<br />
Ein kleines Stück Kino, grelle, laute Farben und<br />
funktionale Realität, lieber Perry, hast in diese Altstadt<br />
hineingetragen und mitgeholfen, Gedankenfenster<br />
und Luftsprünge zu <strong>ch</strong>oreographieren.<br />
Au<strong>ch</strong> warst du für mi<strong>ch</strong> der Fremde im Dorfe, wie<br />
der jugendli<strong>ch</strong>e Ettore in Mamma Roma von Pasolini.<br />
<strong>Die</strong>ses Fremde hat mi<strong>ch</strong> immer sehr inspiriert.<br />
An dir hatte i<strong>ch</strong> jetzt ein Beispiel wie man ästhetis<strong>ch</strong><br />
und mit einem Hau<strong>ch</strong> von Oscar Wilde in der<br />
Burg überlebt. I<strong>ch</strong> hatte einen Verbündeten gefunden.<br />
Gute Reise Perry und danke für deine Inspiration<br />
Daniel Suter, freier Ausstellungsma<strong>ch</strong>er,<br />
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HAUTNAH<br />
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DIE LESE-ECKE<br />
Eine Kurzges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von Helen Stark-Towlson<br />
Der Weihna<strong>ch</strong>tsbaum, der<br />
Glöckner und i<strong>ch</strong><br />
Hatte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> getäus<strong>ch</strong>t? Oder ni<strong>ch</strong>t ri<strong>ch</strong>tig gelesen?<br />
Kein Mens<strong>ch</strong> weit und breit. Der Parkplatz<br />
leer. Und in zehn Minuten sollte er do<strong>ch</strong> beginnen,<br />
der Neujahrsgottesdienst in der kleinen Bergkapelle.<br />
Nur das Glöcklein bimmelte in die Stille des winterli<strong>ch</strong>en<br />
Morgens. Oder wimmerte es, weil niemand<br />
zugegen war?<br />
I<strong>ch</strong> öffnete die alte Holztür, in der s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Hoffnung,<br />
immerhin ein paar besetzte Bänke anzutreffen,<br />
das vertraute Gemurmel und Getus<strong>ch</strong>el von<br />
Predigtbesu<strong>ch</strong>ern zu vernehmen und ein paar bekannten<br />
Gesi<strong>ch</strong>tern zu begegnen. Ni<strong>ch</strong>ts davon.<br />
Leere Sitzbänke. Leerer Chor. Leere Kanzel. Leere<br />
Empore. Stumme Orgel. Keine Geräus<strong>ch</strong>e, die die<br />
Anwesenheit der Organistin und des Pfarrers verraten<br />
hätten.<br />
Nur eine unheimli<strong>ch</strong>e Stille, einzig vom singenden,<br />
bimmelnden Glöcklein und dem knarrenden Glokkenstuhl<br />
unterbro<strong>ch</strong>en.<br />
Denno<strong>ch</strong>: die Kapelle lebte. Sie war geheizt. An den<br />
Seitenwänden brannten die kleinen Lampen. An der<br />
Decke über dem Chor strahlte der Leu<strong>ch</strong>ter. Sogar<br />
die Osterkerze war angezündet, die Liedernummern<br />
gesteckt. Und vorn im Chor stand ein grosser, s<strong>ch</strong>ön<br />
ges<strong>ch</strong>mückter Weihna<strong>ch</strong>tsbaum mit brennenden<br />
Kerzen. Sie flackerten. Sie zündeten in den mens<strong>ch</strong>enleeren<br />
Raum. In den roten Kugeln spiegelten<br />
si<strong>ch</strong> die Flammen. Sil<strong>bern</strong>e Girlanden lagen auf den<br />
Aesten, wie Bots<strong>ch</strong>aften miteinander verbunden.<br />
S<strong>ch</strong>ön, gewiss, aber do<strong>ch</strong> etwas sonderbar. Wer<br />
hatte das alles hergeri<strong>ch</strong>tet?<br />
I<strong>ch</strong> setzte mi<strong>ch</strong> in eine Bank, ohne Antwort auf<br />
meine Frage. Ein wenig steif, gebannt von einem<br />
Weihna<strong>ch</strong>tsbaum, der so kam es mir vor für mi<strong>ch</strong><br />
allein brannte. Und das am ersten, nur zehn Stunden<br />
alten Tag im neuen Jahr.<br />
Das Glöcklein verstummte. <strong>Die</strong> Stille wu<strong>ch</strong>s. Endli<strong>ch</strong><br />
ging die Holztür auf. Ein älterer, bärtiger Mann<br />
mit wildem, s<strong>ch</strong>warzem Haar und markantem Gesi<strong>ch</strong>t<br />
trat ein und kam s<strong>ch</strong>wer atmend auf mi<strong>ch</strong> zu.<br />
«Du au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gut lesen? Du au<strong>ch</strong> Fehler?» fragte<br />
er aufgeregt und su<strong>ch</strong>te in der Westentas<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong><br />
der Predigtordnung.<br />
Er s<strong>ch</strong>üttelte den Kopf, tippte mit dem Finger an die<br />
S<strong>ch</strong>läfe und verstand die Welt ni<strong>ch</strong>t mehr.<br />
«O Madonna! I<strong>ch</strong> dumm. Saudumm! I<strong>ch</strong> alles anzünden.<br />
Dann i<strong>ch</strong> läuten,» jammerte er, na<strong>ch</strong>dem er<br />
endli<strong>ch</strong> das Blatt gefunden hatte und na<strong>ch</strong> mühsamem<br />
Lesen entdeckt, dass er die Daten von Neujahr<br />
und Ber<strong>ch</strong>toldstag verwe<strong>ch</strong>selt hatte.<br />
Bes<strong>ch</strong>ämt stand er da und griff si<strong>ch</strong> erneut an den<br />
Kopf. Unterdessen brannten die Kerzen am Weihna<strong>ch</strong>tsbaum<br />
weiter.<br />
Ob wir, bevor wir wieder na<strong>ch</strong> Hause gehen, ni<strong>ch</strong>t<br />
wenigstens ein Weihna<strong>ch</strong>tslied zusammen singen<br />
könnten? fragte i<strong>ch</strong> ihn.<br />
«I<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t singen. I<strong>ch</strong> dumm,» sagte er niederges<strong>ch</strong>lagen.<br />
«Du singen. I<strong>ch</strong> hören.»<br />
Zum ersten Mal in meinem Leben fiel mir au<strong>ch</strong> die<br />
zweite Strophe ein.
12<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
Vereinigte Altstadtleiste Kontaktadresse: Sekretariat VAL, Postfa<strong>ch</strong>, 3000 Bern 8<br />
Ein Li<strong>ch</strong>t geht an – ein Li<strong>ch</strong>t geht aus<br />
Teil 2: Dialog führt zum Ziel<br />
Na<strong>ch</strong>dem es in der <strong>bern</strong>is<strong>ch</strong>en Presse aufgrund des<br />
Beri<strong>ch</strong>tes in der letzten Brunnezytig einige kritis<strong>ch</strong>e<br />
Artikel zum Thema Laubenbeleu<strong>ch</strong>tung zu lesen<br />
gab, darf nun seitens der VAL Positives vom weiteren<br />
Verlauf dieser Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te beri<strong>ch</strong>tet werden.<br />
Vertreter der vers<strong>ch</strong>iedenen Leiste haben mit den<br />
zuständigen Personen von der städtis<strong>ch</strong>en Denkmal -<br />
pflege, Energie Wasser Bern (EWB) und dem Amt<br />
für Stadtentwicklung in abendli<strong>ch</strong>er Dunkelheit<br />
sämtli<strong>ch</strong>e Lauben begangen und die Verteilung der<br />
Beleu<strong>ch</strong>tung beurteilt.<br />
<strong>Die</strong> Vorgaben für die Verbesserung können etwa<br />
wie folgt bes<strong>ch</strong>rieben werden:<br />
Ungefähr in jedem zweiten Haus eine Deckenleu<strong>ch</strong>te,<br />
so viele wie nötig, so wenige wie mögli<strong>ch</strong>.<br />
Ziel ist eine einigermassen glei<strong>ch</strong>mässige Verteilung<br />
des Li<strong>ch</strong>ts mit Rücksi<strong>ch</strong>tnahme auf Orte, wo<br />
das subjektive Si<strong>ch</strong>er heit sempfinden der Passanten<br />
einges<strong>ch</strong>ränkt ist.<br />
Ers<strong>ch</strong>werend ist die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass die Häuserbrei-<br />
ten sehr stark variieren, somit gibt es Orte, wo mehrere<br />
Leu<strong>ch</strong>ten pro Haus notwendig sind. Weiter beein<br />
trä<strong>ch</strong>tigen die Reklames<strong>ch</strong>ilder und –Kästen die<br />
Beleu<strong>ch</strong>tung: Teilweise werfen diese S<strong>ch</strong>atten, teilweise<br />
überstrahlen die Leu<strong>ch</strong>tkästen die öffentli<strong>ch</strong>e<br />
Beleu<strong>ch</strong>tung. Kommt dazu, dass beurteilt werden<br />
muss, wie stark die S<strong>ch</strong>aufensterbeleu<strong>ch</strong>tungen das<br />
Li<strong>ch</strong>t in der Laube beeinflussen. Werden diese nämli<strong>ch</strong><br />
um Mitterna<strong>ch</strong>t ausges<strong>ch</strong>altet, ändern si<strong>ch</strong> die<br />
Li<strong>ch</strong>t verhältnisse massgebli<strong>ch</strong>.<br />
Was ges<strong>ch</strong>ieht nun weiter? Dort, wo nötig, werden<br />
zusätzli<strong>ch</strong>e Leu<strong>ch</strong>ten installiert. Das kann dazu führen<br />
dass teilweise bestehende Leu<strong>ch</strong>ten zugunsten<br />
einer besseren Platzierung ummontiert werden müssen.<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> werden in alle Leu<strong>ch</strong>ten warmweisse<br />
Leu<strong>ch</strong>tmittel eingesetzt. Unters<strong>ch</strong>iede in der<br />
Li<strong>ch</strong>tfarbe werden aber weiterhin bestehen, da ältere<br />
Leu<strong>ch</strong>ten ein etwas gelbli<strong>ch</strong>eres Abdeckglas besitzen.<br />
Bei privaten Leu<strong>ch</strong>tkästen, wel<strong>ch</strong>e zu hell abstrahlen,<br />
wird mit den Ladenbesitzern das Gesprä<strong>ch</strong> geführt.<br />
Ziel ist, diese mit Leu<strong>ch</strong>tmitteln geringerer<br />
Leistung auszu statten oder dur<strong>ch</strong> eine andere Lösung<br />
zu ersetzen.<br />
Zu helle Leu<strong>ch</strong>tkästen lassen die Lauben in der<br />
Fortsetzung dunkler ers<strong>ch</strong>einen, als sie wirkli<strong>ch</strong><br />
sind.<br />
Zusätzli<strong>ch</strong> wurden die mangelhafte Ausleu<strong>ch</strong>tung<br />
der Treppe zum Stettbrunnen, des Brunnehöflis<br />
(beides Brunngasse), des hofähnli<strong>ch</strong>en Ans<strong>ch</strong>lusses<br />
der <strong>ch</strong>ristkatholis<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>e an die Laube (Rathaus<br />
gasse) sowie die Laube der Stadt- und Burgerbibliothek<br />
(Herrengasse) beurteilt. Mit zusätzli<strong>ch</strong>en<br />
Leu<strong>ch</strong>ten werden diese Berei<strong>ch</strong>e aufgehellt.<br />
Seitens der VAL darf bemerkt werden, dass die Begehungen<br />
unter sehr konstruktiver und lösungs orientierter<br />
Haltung der zuständigen Personen<br />
statt gefunden haben. Wir mö<strong>ch</strong>ten dafür den betreffenden<br />
Damen und Herren unseren Dank ausspre<strong>ch</strong>en.<br />
<strong>Die</strong> Arbeiten sollten nun von EWB in den nä<strong>ch</strong>sten<br />
Wo<strong>ch</strong>en ausgeführt werden. Sind dana<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> weitere<br />
Optimierungsmögli<strong>ch</strong>keiten si<strong>ch</strong>tbar, werden<br />
diese punktuell no<strong>ch</strong>mals aufgegriffen.<br />
Konstruktive Hinweise nehmen die VAL gerne entgegen.<br />
(val@<strong>bern</strong>-altstadt.<strong>ch</strong>) ef<br />
Für Ihre Adventsdekorationen finden Sie am<br />
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Na<strong>ch</strong> dem 4. Dezember 2010 stellen wir unseren<br />
Fris<strong>ch</strong>blumenverkauf an den Marktständen Gurten- und Münstergasse<br />
bis anfangs März 2011 ein.<br />
Wir wüns<strong>ch</strong>en all unseren Kundinnen und Kunden s<strong>ch</strong>on jetzt s<strong>ch</strong>öne und<br />
erholsame Festtage und danken herzli<strong>ch</strong> für das uns immer wieder<br />
entgegengebra<strong>ch</strong>te Vertrauen.<br />
Barbara und Christian KOMMINOTH mit Mitarbeiterinnen<br />
Lenglod 5, 3182 Ueberstorf, Tel. 031 741 05 08<br />
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Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />
13<br />
Kesslergass-Gesells<strong>ch</strong>aft Kontaktadr.: Daniel Brunner, S<strong>ch</strong>auplatzgasse 23, PF, 3000 Bern 7<br />
Interview mit Christine Balbi<br />
MaisonArt Wohnambiente<br />
Am trapezförmig verbreiterten Westende der Herrengasse,<br />
die bis 1881 wegen ihrer Nähe zur Lateins<strong>ch</strong>ule<br />
au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ulgasse genannt wurde, steht<br />
wohl seit dem 15. Jahrhundert ein Sodbrunnen.<br />
Tröge, Stock, Säule und Vase stammen aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Jahrhunderten. Der Blick geht na<strong>ch</strong><br />
re<strong>ch</strong>ts auf die Fassade des von Wattenwyl-Hauses<br />
aus dem 18. Jahrhundert, in wel<strong>ch</strong>em der Gesandte<br />
des US-Geheimdienstes während des 2. Weltkriegs<br />
residierte und geheimnisumwitterte Besu<strong>ch</strong>er<br />
empfing, streift die ehemaligen Münstergass-<br />
Pfarrhäuser Ri<strong>ch</strong>tung Münsterplatz und zieht si<strong>ch</strong><br />
linker Hand auf das Eckhaus, Herrengasse 36, das<br />
ehemalige Rektoratsgebäude der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule, später<br />
<strong>Musik</strong>s<strong>ch</strong>ule <strong>zurück</strong>. Steht man mit dem Rükken<br />
zum Casinoplatz bleibt ein Hau<strong>ch</strong> von diesem<br />
ehemals in si<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>lossenen, <strong>ch</strong>araktervollen<br />
Aussenraum <strong>zurück</strong>, der ein Gefühl von S<strong>ch</strong>utz<br />
und Si<strong>ch</strong>erheit zu vermitteln vermag.<br />
<strong>Die</strong> S<strong>ch</strong>rift MaisonArt Wohnambiente leu<strong>ch</strong>tet auf<br />
den Fensters<strong>ch</strong>eiben aus altem Glas und in den<br />
Auslagen flimmert’s sil<strong>bern</strong> und farbig. Im Innern,<br />
unter grosszügigen, zur Jugendstilzeit vom Kaufmännis<strong>ch</strong>en<br />
Verein erri<strong>ch</strong>teten Gewölben, vor<br />
wunders<strong>ch</strong>ön ges<strong>ch</strong>weiften Fensterrahmen gesteht<br />
die Besitzerin des Ges<strong>ch</strong>äfts, Christine Balbi, auf<br />
die Frage, wie man si<strong>ch</strong> in einer zweiten Seitengasse<br />
in Berns Altstadt fühlt denn au<strong>ch</strong>: «Geborgen,<br />
heiter, ausgegli<strong>ch</strong>en, ausgestattet mit Ruhe<br />
und Zeit für die Kunds<strong>ch</strong>aft, die neben weniger<br />
Laufkunds<strong>ch</strong>aft besonders aus Stammkunden,<br />
treuen Bernern, besteht, wohlgelitten und getragen<br />
von der Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft».<br />
MaisonArt Wohnambiente, der Name sagt’s, lässt<br />
Raum fürs Sortiment, s<strong>ch</strong>öne Dinge fürs Haus, die<br />
Atmosphäre s<strong>ch</strong>affen, ein Glücksgefühl und Geborgenheit<br />
vermitteln, für klare Formen und Verspieltes.<br />
Das Ges<strong>ch</strong>äft bietet individuelle<br />
Wohnberatung, stilvolle Innendekorationen und<br />
S<strong>ch</strong>önes zum S<strong>ch</strong>enken: Ges<strong>ch</strong>irr und Tis<strong>ch</strong>wäs<strong>ch</strong>e<br />
von bester Qualität, au<strong>ch</strong> am Meter bestellbar,<br />
Textilien für den Wohnberei<strong>ch</strong> und<br />
Accessoires für ein besonderes Wohnambiente,<br />
Dekorationsartikel, au<strong>ch</strong> saisonbedingte für Ostern<br />
und Weihna<strong>ch</strong>ten, Glasobjekte, Kerzenständer,<br />
Windli<strong>ch</strong>ter, silberfarbige Gegenstände, Lederwaren,<br />
Materialien für Badefreuden, Duftessenzen,<br />
Christine Balbi<br />
Körperpflege. Einen besonderen S<strong>ch</strong>werpunkt bilden<br />
wunders<strong>ch</strong>öne S<strong>ch</strong>als in allen Variationen in<br />
sage und s<strong>ch</strong>reibe 250 Stoffmustern, für die Kunden<br />
von weit her kommen und ein wenig Wohlfühlmode,<br />
für die Stammkunden extra<br />
vorbeis<strong>ch</strong>auen. Touristen, etwa Japaner, kaufen<br />
eher Tas<strong>ch</strong>en und S<strong>ch</strong>muck, Franzosen Elegantes,<br />
Italiener alles, was gefällt. S<strong>ch</strong>muck wird teilweise<br />
aquiriert, teilweise selbst hergestellt, z.B. fein gearbeitete<br />
Lederarmbänder mit Silber und Halbedelsteinen.<br />
Das gesamte, mit viel Liebe<br />
ausgesu<strong>ch</strong>te und hergestellte Assortiment ist zu erstaunli<strong>ch</strong><br />
günstigen Preisen zu haben, weil die Inhaberin,<br />
eine Diplomökonomin, beim Einkauf auf<br />
das Preis-Leistungsverhältnis für die Endverbrau<strong>ch</strong>er<br />
a<strong>ch</strong>tet und die Kunden mit ihrer Leidens<strong>ch</strong>aft<br />
für den Verkauf an ihrer Begeisterung für aussergewöhnli<strong>ch</strong>e<br />
Dinge teilhaben lassen mö<strong>ch</strong>te.<br />
Christine Balbi findet die ges<strong>ch</strong>mackvoll kombinierten<br />
Objekte, die es in andern Ges<strong>ch</strong>äften so<br />
ni<strong>ch</strong>t gibt, auf Messen im In- und Ausland, v.a. in<br />
Paris und in Deuts<strong>ch</strong>land und mö<strong>ch</strong>te Ihre Besu<strong>ch</strong>er<br />
beratend inspirieren, die eigenen Lebensräume<br />
zu verändern, si<strong>ch</strong> selbst und die eigenen<br />
vier Wände kunstvoll zu inszenieren.<br />
Sie empfängt Sie von <strong>Die</strong>nstag bis Freitag von<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
und Samstags von<br />
10.00 bis 16.00 Uhr.<br />
Ma<strong>ch</strong>en Sie einen kleinen<br />
Umweg, nur s<strong>ch</strong>on<br />
um die stets rei<strong>ch</strong> bestückten<br />
und ges<strong>ch</strong>mackvollausgestelltenS<strong>ch</strong>aufenster,<br />
das ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong><br />
gediegene Innere<br />
an der Herrengasse 36<br />
und vor allem die rei<strong>ch</strong>e<br />
Auswahl dieser unzähligen<br />
kleinen und<br />
grossen, zauberhaften<br />
Dinge zu bewundern!<br />
Es lohnt si<strong>ch</strong>!<br />
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Tel. 031 311 30 30<br />
In Bern vor<br />
100 Jahren …<br />
Am 20. Mai findet im Münster ein Gedä<strong>ch</strong>tnisgottesdienst<br />
für den verstorbenen König Edward VII.<br />
(1841–1910) von England statt.<br />
[Fotografie der Gedenkfeier im Münster 1910.<br />
Burgerbibliothek Bern. FP.E.436]<br />
Gute alte Zeit? Pferdefuhrwerke transportieren die<br />
Güter dur<strong>ch</strong> die Gassen der Altstadt<br />
[Ansi<strong>ch</strong>tskarte der Kesslergasse 1910. Burgerbibliothek<br />
Bern. AK.1098]<br />
In der Kesslergasse herrs<strong>ch</strong>t, wie stets an Markttagen,<br />
reges Treiben<br />
[Fotografie vom Markt in der Kesslergasse 1910.<br />
Burgerbibliothek Bern. FN.K.A.131]
14<br />
Veranstaltungen<br />
Verleihung des Bärendreckpreises 2010<br />
• Montag, 22. November 2010, ab 7 Uhr,<br />
beim Bärengraben<br />
1. Advent, offene Ges<strong>ch</strong>äfte in den Seitengassen<br />
der unteren Altstadt<br />
• Sonntag, 28. November 2010, 11 bis 17 Uhr<br />
(Brunngasse, Rathausgasse, Münstergasse,<br />
Postgasse)<br />
1. Advent, Sami<strong>ch</strong>lous an der Kramgasse<br />
• Sonntag, 28. November 2010,<br />
Besammlung: 16 Uhr am Kreuzgass-Brunnen.<br />
16.45 Uhr der Ober<strong>ch</strong>laus der «Sami<strong>ch</strong>louszunft<br />
Bärn» erzählt eine Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
Berner Handwerker-Märit, Münsterplattform<br />
• Samstag 4. und Sonntag 5. Dezember 2010<br />
Samstag, 18. und Sonntag, 19. Dezember 2010<br />
jeweils 8 – 16 Uhr. www.handwerkermaerit.<strong>ch</strong><br />
Seniorenweihna<strong>ch</strong>t in der Spysi<br />
• Montag, 22. Dezember, ab 16 Uhr<br />
Berner Design Weekend<br />
• Samstag und Sonntag 29. /30. Januar 2011,<br />
11 – 17 Uhr<br />
<strong>Die</strong> Welt des Designs in den führenden Berner<br />
Einri<strong>ch</strong>tungsges<strong>ch</strong>äften.<br />
Spezialausstellungen zum Thema Design Szene<br />
S<strong>ch</strong>weiz.<br />
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Qi Gong: Donnerstag, 20. Januar, 18.00<br />
Erste Stunde gilt als<br />
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Kursort: Tai Chi Studio,<br />
Kramgasse 19a, 1. Stock,<br />
3011 Bern<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Adelheid Miserre-Rubi<br />
Tel. 031 972 35 92 / 079 758 83 90<br />
e-mail: miserre@itcca.<strong>ch</strong>, www.tai<strong>ch</strong>i-<strong>bern</strong>.<strong>ch</strong><br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010
Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />
15<br />
1. Advent-Solidaritätskundgebung für das wackere Altstadtvölk<strong>ch</strong>en.<br />
Wir befinden uns im Jahre 2010 n. Chr. Ganz Bern ist von den Grossverteiler besetzt.<br />
Ganz Bern? Nein! Ein von über 500 unbeugsamen Kleingewerblern bevölkertes Altstädt<strong>ch</strong>en<br />
hört ni<strong>ch</strong>t auf, ihnen Widerstand zu leisten. <strong>Die</strong> <strong>ch</strong>rampfigen Altstädtler für<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> eigentli<strong>ch</strong><br />
nur vor einem – dass au<strong>ch</strong> ihnen die Kumuluswolke auf den Kopf fällt.<br />
Heugelix, Zempix, Grunderix, Cesarix, CMX und die Druiden Voirolix, Candinax, Zytgloggix,<br />
Hegnax und Wildix ma<strong>ch</strong>en in den Seitengassen der Unteren Berner Altstadt am 1. Advent ihre<br />
Tür<strong>ch</strong>en auf. Unterstützen Sie das gwundrige Völk<strong>ch</strong>en in ihrem Kampf gegen die umtriebigen<br />
Stri<strong>ch</strong>code-Gwagglis. Kommen Sie am 1. Advent in den Seitengassen go umegeis<strong>ch</strong>tere,<br />
probieren Sie von unserem Zaubertrank und lassen Sie Ihren Chlütter bei uns liegen.<br />
von Pantobidus drs
16<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
Leist der Untern Stadt Kontaktadresse: Xaver Za<strong>ch</strong>, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 22, 3011 Bern<br />
Anonyme Zettel<br />
… landen bei mir gewöhnli<strong>ch</strong> im Papierkorb.<br />
Bei untenstehendem S<strong>ch</strong>reiben interessiert es mi<strong>ch</strong><br />
aber ob no<strong>ch</strong> andere Bewohner der Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse<br />
diesen Zettel erhalten haben.<br />
Wenn ja, bitte um telefonis<strong>ch</strong>e Mitteilung, jewils<br />
vormittags unter 031 311 43 33.<br />
Danke für Ihre Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t. Xaver Za<strong>ch</strong><br />
Burkhard & Co AG<br />
Malerei und Gipserei<br />
Maler- und Tapeziererarbeiten<br />
3073 Gümligen<br />
Morgenstrasse 1<br />
Tel. 031 952 65 85<br />
Fax 031 952 65 86<br />
Postgasse 20:<br />
Im Keller des Künstlerhauses<br />
Ja, den alten Jauner, den Max, hat man s<strong>ch</strong>on gekannt.<br />
Von ihm gewusst, dass er von Möbeln etwas<br />
verstand, vom Holz, dass er wunders<strong>ch</strong>öne Intarsien<br />
legen konnte, Antiks<strong>ch</strong>reiner war er. Er<br />
wohnte im Haus Postgasse 32 zusammen mit seiner<br />
Frau, die im Ruf stand, ni<strong>ch</strong>t sehr lieb zu sein,<br />
aber die Werkstatt hatte er in der Nr.20, zur Postgasshalde<br />
hin. Das ist einige Jahre her, der Max<br />
Jauner ist längst gestorben und seine Werkstatt<br />
diente na<strong>ch</strong> ihm anderen Nutzern und Zwecken.<br />
Geblieben ist von seiner Antiks<strong>ch</strong>reinerei ein Andenken<br />
der liebli<strong>ch</strong>sten Art: im Sandstein des Türrahmens<br />
zu seiner Werkstatt, Postgasshalde-seitig,<br />
ist bis zum heutigen Tag seine eingeritze Ges<strong>ch</strong>äftsans<strong>ch</strong>rift<br />
zu sehen: JAU, ornamental unterstri<strong>ch</strong>en,<br />
drunter das kleine Kommöd<strong>ch</strong>en,<br />
fingergross hier in Stein gezei<strong>ch</strong>net, gefolgt vom<br />
Wort ANTK, oder ANIK, wie au<strong>ch</strong> immer, ein I<br />
oder T fehlt, aber der alte Herr Jauner und seine<br />
Antiks<strong>ch</strong>reinerei bleiben verewigt.<br />
Was von der Rückseite des Hauses ebenerdig ist,<br />
ist von der Gasse her im Keller. Ein s<strong>ch</strong>räger Kellereingang<br />
direkt von der Strasse, mit s<strong>ch</strong>weren<br />
aufklappbaren Brettern, weinrot gestri<strong>ch</strong>en, dazu<br />
ein grauer Sockel; dann und wann und einmal<br />
mehr ist er morgens versprayt. Dahinter führen die<br />
steilen Treppen hinunter, rundgetretene unregelmässige<br />
Tritte, Kopf einziehen – wat<strong>ch</strong> your step!<br />
Jetzt sind wir im Keller desselben Hauses, von<br />
dessen Da<strong>ch</strong>boden und den darin eingebauten<br />
<strong>Die</strong>nstbotenhütt<strong>ch</strong>en hier s<strong>ch</strong>on erzählt wurde,<br />
<strong>Die</strong> wu<strong>ch</strong>tigen Abwasserrohre. Der Gewölbekeller.<br />
Am Türpfosten zur Postgasshalde: M. Jauners Ans<strong>ch</strong>rift<br />
seiner Antiks<strong>ch</strong>reinerei .<br />
sind im glei<strong>ch</strong>en Haus, wo Maler und Bildhauer<br />
ihre Ateliers hatten und weiterhin haben. Meret<br />
Oppenheim, Elsa Stauffer und viele andere arbeiteten<br />
da, der Plastiker Walter Vögeli dann und<br />
heute Marianne Vögeli mit ihrem Malatelier vorne<br />
zur Laube hin, MF Robert und weitere.<br />
Im Keller nun sind an den Mauern, den Böden, den<br />
Wänden, an der Ar<strong>ch</strong>itektur all die Spuren der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
abzulesen, man<strong>ch</strong>mal bloss zu erraten:<br />
wer war da, was haben sie hier gema<strong>ch</strong>t, wozu war<br />
das und jenes – und staunen, viellei<strong>ch</strong>t über die<br />
Objekte, die Absi<strong>ch</strong>ten, die zu dem und jenem<br />
führte, über das handwerkli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>ick, über den<br />
Lauf der Zeit; la<strong>ch</strong>en über die Relativität der eige-
Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />
17<br />
Kunstobjekte von Walter Vögeli bevölkern den Keller.<br />
nen blossen Zeitweiligkeit, na<strong>ch</strong>denken über das<br />
Woher-Wohin-Wozu.<br />
Da ist der Boden: gestampfte Erde mit eingelassenen<br />
Flusssteinen, wohl no<strong>ch</strong> die Erde, auf der die<br />
Bären dur<strong>ch</strong> hiesigen Wald streiften, da sind die<br />
Sandsteinquader der Wände, ebenso sandsteinerne<br />
Bodenmäuer<strong>ch</strong>en, die den Raum dur<strong>ch</strong>ziehen, frühere<br />
Unterteilungen zur Gewinnung von Kellerabteilen.<br />
Später mal hatte man die Zwis<strong>ch</strong>enwände<br />
mit Metallstützen ersetzt, dann, Zeitsprung und<br />
Gott bewahre, ist da eine Lufts<strong>ch</strong>utztüre, massiv<br />
und trotzdem wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> untaugli<strong>ch</strong>, klaustrophob<br />
wirkt sie alleweil.<br />
Den Wänden entlang wiederum, wie in all den authentis<strong>ch</strong>en<br />
Altstadthäusern, sind die im Verlauf<br />
der Zeit eingezogenen Leitungen für Wasser, für<br />
Gas, für Strom, fürs Telefon zu sehen, mit ihren<br />
Messgeräten zwecks Abre<strong>ch</strong>nung fürs Wasser,<br />
Gas, für den Strom, fürs Telefon. Da sind die<br />
wu<strong>ch</strong>tigen Abwasserrohre, da sind die Treppenuntersi<strong>ch</strong>ten,<br />
all die bröckelnden Sandsteine, da sind<br />
die Senklö<strong>ch</strong>er im Boden, die, je na<strong>ch</strong> Wetterlage<br />
und Luftdruck einen unangenehmen Duft zu verbreiten<br />
belieben und einen daran erinnern, direkt<br />
an der Kanalisation anges<strong>ch</strong>lossen zu sein. Da ist<br />
das melonengrosse Lo<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Wand des gewundenen<br />
Treppenhauses. Erst wenn man weiss,<br />
dass ein Da<strong>ch</strong>decker hier seine Bude hatte und für<br />
seine langen Da<strong>ch</strong>latten die Krümmung der Treppe<br />
zu eng war, ist zu begreifen, dass er si<strong>ch</strong> damit erst<br />
den Zugang in den Keller ermögli<strong>ch</strong>t hatte.<br />
Und mitten im unübersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />
Kellerlabyrinth,<br />
dur<strong>ch</strong> Gänge und na<strong>ch</strong><br />
Dur<strong>ch</strong>gängen plötzli<strong>ch</strong> das<br />
Herzstück: der Gewölbekeller.<br />
Sakristei im Bürgerhaus,<br />
könnte sein ein<br />
Kellertheater, eine Bar wie<br />
die Jazz Lounge war oder<br />
das ONO ist. Ein Fenster<strong>ch</strong>en<br />
geht in ein angrenzendes<br />
Kellerabteil, sonst ist<br />
dieser s<strong>ch</strong>male Raum gefangen<br />
in dickem Gemäuer.<br />
Hier fühlt man si<strong>ch</strong> tief im<br />
Boden, weit weg von allem.<br />
Der weisse Anstri<strong>ch</strong> und<br />
das helle Li<strong>ch</strong>t ma<strong>ch</strong>en<br />
freundli<strong>ch</strong> und wohnli<strong>ch</strong>,<br />
<strong>ch</strong>armant.<br />
Ca<strong>ch</strong>et hats, wie das ganze<br />
Haus, wie jedes dieser Häuser,<br />
in denen alles krumm<br />
und s<strong>ch</strong>räg, alt, ersetzt und<br />
ergänzt, s<strong>ch</strong>on uneinheitli<strong>ch</strong> gebaut, irgendwie ausgebessert<br />
ist. Besonders sind sie s<strong>ch</strong>on – so wie ihre<br />
Bewohner, die genau dieses vers<strong>ch</strong>roben Eigenartige<br />
lieben.<br />
Leute wie Marianne Vögeli, die Hausherrin des<br />
Künstlerhauses. Sie erzählt mit Begeisterung und<br />
Staunen von all den Details, vom s<strong>ch</strong>wierigen Unterhalt,<br />
den speziellen Wohnbedingungen, den aufwändigen<br />
Instandhaltungsaufgaben. Dazu kennt<br />
sie Reminiszenzen des früheren Lebens hier im<br />
Haus, kennt die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, ni<strong>ch</strong>t nur die der Liegens<strong>ch</strong>aft,<br />
au<strong>ch</strong> die des frühen und Alten Berns. In<br />
Ar<strong>ch</strong>iven und im Historis<strong>ch</strong>en Museum fors<strong>ch</strong>t sie,<br />
sammelt Dokumente, versu<strong>ch</strong>t, den vielen Spuren<br />
und Andeutungen im Haus auf die S<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e zu<br />
kommen. La<strong>ch</strong>end weist sie auf den Kellertrog<br />
hin, rätselt, ob der für Wäs<strong>ch</strong>e oder zum Einlegen<br />
und ges<strong>ch</strong>meidig-Ma<strong>ch</strong>en der Hölzer in der<br />
S<strong>ch</strong>reinerei gebrau<strong>ch</strong>t wurde, oder eine Verwendung<br />
hatte, von der wir heutzutage ni<strong>ch</strong>ts mehr<br />
wissen; sie zeigt auf eine hölzerne Leiter mit gebogenen<br />
Zargen und präzisen Sprossen, warum so<br />
lang und: «S<strong>ch</strong>au, wie handwerkli<strong>ch</strong> perfekt sol<strong>ch</strong>e<br />
Sa<strong>ch</strong>en hergestellt wurden. Ehrensa<strong>ch</strong>e muss<br />
es gewesen sein, damals, Gebrau<strong>ch</strong>sgegenstände<br />
au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ön herzustellen. Das Handwerk haben die<br />
s<strong>ch</strong>on beherrs<strong>ch</strong>t, man staunt. So eine Leiter kann<br />
man ni<strong>ch</strong>t wegwerfen, wir haben sie nun längs in<br />
den Kellergang gehängt, sieht s<strong>ch</strong>ön aus und stören<br />
tut sie niemanden», kommentiert sie.<br />
So etwas kann man ni<strong>ch</strong>t wegwerfen – dieser Satz<br />
fällt mehrmals; gegenüber den unvollendet ge-<br />
<br />
<strong>Die</strong> Verkaufsausstellung mit hundert Druckgrafiken<br />
und Originalen findet wieder statt! In<br />
den Parterreräumen des Künstlerhauses, Postgasse<br />
20, sind Werke der Künstler, von Afonso<br />
bis Zuber, zu sehen und für 100 Franken (Mappen<br />
u.ä. 200.–) zu erstehen.<br />
<strong>Die</strong> Eröffnung ist am 18.11. um 17 Uhr,<br />
Öffnungszeiten Do, Fr, und Sa, 18.– 20.11. und<br />
25.–27.11.2010, jeweils von 16–19 Uhr.<br />
bliebenen Kunstobjekten von Walter Vögeli, dem<br />
langjährigen König über die Kellerwerkstatt, gegenüber<br />
dem Sandkasten, in dem er, damals eben<br />
<strong>zurück</strong> aus der Wüste, seine Sand-/Polyestergüsse<br />
herstellte, gegenüber seinem alten Werkzeug, der<br />
Rohrbiegemas<strong>ch</strong>ine, dem riesigen Kübel mit jahrzehntelang<br />
gelagerter, aufmerksam genässter Tonerde,<br />
aus dem nun in Marianne Vögelis Kursen<br />
wieder Figuren entstehen, gegenüber all den Sa<strong>ch</strong>en,<br />
die für uns Heutige ni<strong>ch</strong>t direkt brau<strong>ch</strong>bar<br />
mehr sind. Wegwerfen kann man sie ni<strong>ch</strong>t, aber<br />
brau<strong>ch</strong>bar sind sie trotzdem: für unsere Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, für sol<strong>ch</strong>e, die tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> hier<br />
spielten und für sol<strong>ch</strong>e, die aus ihnen erraten und<br />
ausgeda<strong>ch</strong>t werden können. Sol<strong>ch</strong>e Häuser sind eigentli<strong>ch</strong><br />
kleine Museen, kleine Bibliotheken.<br />
ig<br />
Hinunter in den Keller, Treppe und Dur<strong>ch</strong>gangsrohr<br />
für Materialtransporte
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Originelle Mode…<br />
Spezielle Accessoires…<br />
mit Liebe für Sie<br />
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ANGEBOTE<br />
❑ Beitrittserklärung ❑ Adressänderung<br />
Der/die Unterzei<strong>ch</strong>nende wüns<strong>ch</strong>t in einem I<strong>ch</strong> bin bereits Mitglied des unten<br />
der unten aufgeführten Leiste als Mitglied angekreuzten Leists, habe aber<br />
aufgenommen zu werden (Bitte ankreuzen). eine neue Adresse.<br />
❑ Leist der Untern Stadt Bern, Postfa<strong>ch</strong> 570, 3000 Bern 8<br />
❑ Kesslergass-Gesells<strong>ch</strong>aft, c/o Daniel Brunner, S<strong>ch</strong>auplatzgasse 23, Postfa<strong>ch</strong>, 3000 Bern 7<br />
❑ Rathausgass-Brunngass-Leist, z. H. Herr Edi Franz, Postfa<strong>ch</strong> 405, 3000 Bern 7<br />
❑ Kramgassleist, Postfa<strong>ch</strong> 852, 3000 Bern 8<br />
Name Vorname Beruf<br />
(❑ neue)<br />
Adresse<br />
Malerei Gipserei<br />
René Kistler 3006 Bern<br />
3047 Bremgarten Galgenfeldweg 1<br />
Hohstalenweg 5 Tel. 031 381 64 85<br />
Tel. 031 301 68 79 Fax 031 381 64 09<br />
Bern, den Unters<strong>ch</strong>rift<br />
(Bitte an den angekreuzten Leist einsenden.)<br />
Kramgasse 70<br />
3011 Bern<br />
Tel. 031 311 58 00<br />
Fax 031 311 19 87<br />
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Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
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Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />
19<br />
Drei auf einen S<strong>ch</strong>lag<br />
Sie erinnern si<strong>ch</strong> : Wir haben in einer der letzten<br />
Nummern das riesige Plakat erwähnt, das, vom<br />
Bärenpark kommend re<strong>ch</strong>terhand ein paar Fassaden<br />
an der Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse zudeckte und auf<br />
dem Antworten auf allerlei Fragen verhiessen wurden.<br />
<strong>Die</strong> BrunneZytig hat es wunder genommen,<br />
was si<strong>ch</strong> hinter dem Plakat verbarg und ist deshalb<br />
mit dem Ar<strong>ch</strong>itekten Stephan Probst auf das Baugerüst<br />
gestiegen, obwohl sie ni<strong>ch</strong>t ganz s<strong>ch</strong>windelfrei<br />
ist. Es lohnte si<strong>ch</strong>: <strong>Die</strong> BrunneZytig hatte<br />
von dort oben nämli<strong>ch</strong> eine wunderbare Aussi<strong>ch</strong>t<br />
auf die mit lei<strong>ch</strong>tem Re<strong>ch</strong>tss<strong>ch</strong>wung abfallende<br />
Gasse, den s<strong>ch</strong>önen Turmspitz der Nydeggkir<strong>ch</strong>e<br />
und die Bäume vom Obstberg hintendran. Gegenüber<br />
sah sie auf einem Da<strong>ch</strong> den letzten Stor<strong>ch</strong>enkamin<br />
von Bern: ein Doppelkamin mit einem<br />
v-förmigen Zwis<strong>ch</strong>enraum, wo früher, als sie au<strong>ch</strong><br />
in Bern no<strong>ch</strong> von den Dä<strong>ch</strong>ern klapperten, Stör<strong>ch</strong>e<br />
ihr Nest bauten. Das veranlasste die BrunnenZytig<br />
dazu, einen Augenblick mit wehmütigen Meditationen<br />
über die Zeiten zu verbringen, in denen<br />
no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alle Tümpel und Moose rund um Bern<br />
mit Strassen und Häusern zugepflastert waren und<br />
die Stör<strong>ch</strong>e hier no<strong>ch</strong> Halt ma<strong>ch</strong>ten. Aber dann gab<br />
sie si<strong>ch</strong> einen Ruck und das lohnte si<strong>ch</strong> dann au<strong>ch</strong><br />
sehr, gab es do<strong>ch</strong> an den Fassaden der drei fris<strong>ch</strong><br />
renovierten Häuser an der Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 48,<br />
50 und 52 sehr viel Interessantes zu entdecken.<br />
Das bekannteste der drei Häuser ist si<strong>ch</strong>er die<br />
Nummer 52, das Hospiz zur Heimat. Auf der grossen<br />
Wappenkartus<strong>ch</strong>e auf dem Kranzgesims mit<br />
dem doppelten H stand früher wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> ein<br />
doppeltes W: denn das vierges<strong>ch</strong>ossige Haus mit<br />
den vier Fenstera<strong>ch</strong>sen wurde 1760 von Niklaus<br />
Sprüngli, einem der bedeutendsten Ar<strong>ch</strong>itekten des<br />
Spätbarocks in Bern, für Emanuel von Wattenwyl<br />
entworfen, die Herberge wurde, na<strong>ch</strong> Hinzukauf<br />
der Nummer 50, erst 1910 eingeri<strong>ch</strong>tet – zuvor war<br />
sie einige Jahre provisoris<strong>ch</strong> im S<strong>ch</strong>lüssel untergebra<strong>ch</strong>t.<br />
Das war früher. Seither ist viel Wasser die Aare<br />
hinuntergeflossen, viel saurer Regen gefallen,<br />
haben Russ und Abgase den Sandsteinfassaden zugesetzt.<br />
Und so gelangte im April 2008 der Besitzer<br />
der Nummer 48 mit seinem Sanierungswuns<strong>ch</strong><br />
an den Renovationsspezialisten Stephan Probst..<br />
Der sah si<strong>ch</strong> mit einem grossen praktis<strong>ch</strong>en Problem<br />
konfrontiert: <strong>Die</strong> Nummer 48 befindet si<strong>ch</strong><br />
nämli<strong>ch</strong> haargenau vor dem Gere<strong>ch</strong>tigkeitsbrunnen<br />
– unmögli<strong>ch</strong> hier ein Baugerüst mit Installationsplatz<br />
aufzubauen, denn dann käme der Bus<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr dur<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> einigem Hin- und Her<br />
wurde eine Lösung gefunden. <strong>Die</strong> Besitzer der<br />
Nummern 50 und 52, wo die Gasse ohne Brunnen<br />
etwas breiter ist, erklärten si<strong>ch</strong> bereit, ihre Häuser<br />
glei<strong>ch</strong>zeitig sanieren zu lassen und damit Gerüst<br />
und Bauplatzkosten zu teilen.<br />
Zwei Jahre hat die Vorbereitung für die gemeinsame<br />
Renovation in Anspru<strong>ch</strong> genommen. Sie bedurfte<br />
einer minutiösen Planung, denn um so<br />
einem alten Berner Standsteinhaus neuen Glanz zu<br />
verleihen, müssen Maurer, Zimmerleute, Da<strong>ch</strong>decker,<br />
Steinmetze, Spengler und Gerüstbauer zusammenarbeiten<br />
– und sogar ein Pilot, denn das<br />
neue Glasziegelfenster für das Haus Nummer 48<br />
musste genau in der Neigung der Da<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>räge<br />
vom Gerüst auf dem Lastwagen unten auf der<br />
Strasse aufs Da<strong>ch</strong> ho<strong>ch</strong> gehoben werden. Eine weiter<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeit war, dass si<strong>ch</strong> die Liegens<strong>ch</strong>aften<br />
in der Anflugs<strong>ch</strong>neise des Flughafens Belpmoos<br />
befinden.<br />
Und das Resultat lässt si<strong>ch</strong> sehen. <strong>Die</strong> Ziegeldä<strong>ch</strong>er,<br />
die Da<strong>ch</strong>lukarnen, die Da<strong>ch</strong>rinnen: alles erstrahlt<br />
in neuem Glanz und nebenbei wurde no<strong>ch</strong><br />
ein mors<strong>ch</strong>er Kamin saniert, der keinen zweiten<br />
Lothar überstanden hätte. <strong>Die</strong> Standsteinfassaden<br />
wurden herunter gewas<strong>ch</strong>en und ihre Reliefs, wo<br />
der Zahn der Zeit allzu hartnäckig genagt hatte,<br />
mit Kalktrassmörtel ausgebessert, reprofiliert und<br />
verputzt. Überall sind Berufsstolz und Liebe zum<br />
gutgema<strong>ch</strong>ten Handwerk si<strong>ch</strong>tbar: Jeder Rinnenkasten<br />
trägt eine s<strong>ch</strong>öne Verzierung, die Da<strong>ch</strong>lukarnen<br />
jedes Hauses ein anderes Holzfries, und die<br />
Ziergitter vor den Fenstern glänzen fris<strong>ch</strong>e vergoldet.<br />
Aber trotz Sanierung bleibt überall au<strong>ch</strong> die<br />
Vergangenheit si<strong>ch</strong>tbar: In den Brandwasserspuren<br />
auf der Fassade glei<strong>ch</strong> unter dem Da<strong>ch</strong>, den<br />
zum Teil no<strong>ch</strong> handgema<strong>ch</strong>ten Ziegeln – Mas<strong>ch</strong>inenziegel<br />
wurden erst na<strong>ch</strong> den 30er Jahren gefertigt.<br />
Und darum geht es ja bei einer sol<strong>ch</strong>en<br />
Gebäudesanierung: das Alte sanft zu erneuern und<br />
glei<strong>ch</strong>zeitig zu erhalten. Dank der sehr guten und<br />
konstruktiven Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en dem<br />
Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross und Stephan<br />
Probst, konnte dieses Kunststück realisiert werden.<br />
Und wie er da zuoberst auf dem Gerüst steht und<br />
sein Werk betra<strong>ch</strong>tet, sieht die BrunnenZytig dem<br />
Pröbstu an, dass er findet, es sei gut herausgekommen.<br />
JvJ<br />
Neuli<strong>ch</strong> in der<br />
Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse<br />
«Psst!», sagte der Bär, als eine Gruppe von Touristen<br />
nahte, und trat aus dem S<strong>ch</strong>atten des Laubenbogens<br />
hervor, «hei, psst!». Und als die Touristen<br />
stehen blieben, zog er ein Köffer<strong>ch</strong>en hinter einem<br />
parkierten Auto hervor, die Touristen s<strong>ch</strong>auten interessiert<br />
und zogen bald einmal ihre Portemonnaies<br />
aus der Tas<strong>ch</strong>e. Was genau er ihnen da<br />
andrehte – viellei<strong>ch</strong>t Bärendreck oder Regens<strong>ch</strong>irme,<br />
Biergläser, Feuerzeuge ... all die Sa<strong>ch</strong>en,<br />
wel<strong>ch</strong>e die Besu<strong>ch</strong>er ins Gehege fallen lassen –<br />
habe i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gesehen. Aber es dünkt mi<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />
bedenkli<strong>ch</strong>, dass die armen Bären jetzt, nur weil<br />
der Bärenpark etwas teurer geworden ist als geplant<br />
– am Samstag au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> zum Geldverdienen<br />
in die Stadt ges<strong>ch</strong>ickt werden. JvJ<br />
LIVING∙GARDEN zieht aufs Land<br />
Ab 23. Februar 2011 finden Sie uns<br />
im Bodena<strong>ch</strong>er 7 in Bremgarten bei Bern<br />
Unsere Öffnungszeiten sind:<br />
Mi – Fr 13.30 – 18.30 Uhr<br />
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Termine für Einri<strong>ch</strong>tungs- und<br />
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LIVING∙GARDEN bleibt bis<br />
Samstag, 29. Januar 2011 an der<br />
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20<br />
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des guten Ges<strong>ch</strong>macks, sondern basiert auf Detailwissen<br />
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deckt diese Aspekte vollumfängli<strong>ch</strong> ab. Nebst der<br />
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Arttesa ausgezei<strong>ch</strong>net, den Ges<strong>ch</strong>mack und die<br />
Vorstellungen der Kunden bei Neu- oder Umbau-<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
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Objekt ein unverglei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Einzelstück wird.<br />
ten mit den jeweils geeignetsten Methoden umzusetzen.<br />
Sei dies bei einer umfangrei<strong>ch</strong>en Sanierung<br />
oder bei einer sanften Renovation. Der Kunde behält<br />
in jeder Phase des Projektes den Überblick.<br />
Ein Umbau oder Neubau wird mit Arttesa zu<br />
einem Erlebnis. Viele zufriedene Kunden und eindrückli<strong>ch</strong>e<br />
Referenzobjekte belegen das Ges<strong>ch</strong>ick<br />
der Spezialisten von Arttesa. zvg<br />
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Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />
21<br />
Fis<strong>ch</strong>e zählen im Café du Commerce<br />
Warum mir immer gerade hier das Meer in den Sinn kommt? Keine Paella vor mir, die mir duftend irgendwel<strong>ch</strong>e spanis<strong>ch</strong>en Stranderinnerungen<br />
aufkommen liesse, (wenn i<strong>ch</strong> denn spanis<strong>ch</strong>e Strände kennte, die i<strong>ch</strong> nun erinnern könnte), ni<strong>ch</strong>t mal abreisesü<strong>ch</strong>tiger gelaunt als<br />
normalerweise, ni<strong>ch</strong>ts derglei<strong>ch</strong>en. Kaffee, wunderbaren, und die BZ eben, im tiefsten Bern sitz i<strong>ch</strong> also – und denke ans Meer.<br />
Gedanken gehen seltsame Wege, und man<strong>ch</strong>mal<br />
nur in die eine Ri<strong>ch</strong>tung. Denn umge<strong>kehrt</strong>: bin i<strong>ch</strong><br />
mal am Meer, denke i<strong>ch</strong> kaum an diesen, wenn<br />
au<strong>ch</strong> so s<strong>ch</strong>önen Platz hier im Café du Commerce<br />
vor dem Aquarium. Warum sollte i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, immerhin<br />
sieht kein Meer so aus wie dieses Aquarium,<br />
und im roten Meer, wo es viellei<strong>ch</strong>t ähnli<strong>ch</strong><br />
sein könnte, habe i<strong>ch</strong> nie ges<strong>ch</strong>nor<strong>ch</strong>elt. Da sitz i<strong>ch</strong><br />
also, rühre den Rahm in den Kaffee, sollte die BZ<br />
dur<strong>ch</strong>blättern, aber s<strong>ch</strong>on bin i<strong>ch</strong> im Aquarium<br />
versunken. Mit den Blicken natürli<strong>ch</strong>, und den Gedanken.<br />
Zähle die neonleu<strong>ch</strong>tenden Rotblauen,<br />
zähle die fast dur<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>tigen Wässerigen, muss die<br />
neonleu<strong>ch</strong>tenden no<strong>ch</strong>mals zählen, weil i<strong>ch</strong> mir<br />
ni<strong>ch</strong>t ganz si<strong>ch</strong>er bin, ob i<strong>ch</strong> die zwei, die erst jetzt<br />
hinter dem Stein hervorkommen,<br />
beim ersten<br />
Dur<strong>ch</strong>gang<br />
mitzählte. Wieviele<br />
s<strong>ch</strong>wimmen im<br />
S<strong>ch</strong>warm und wel<strong>ch</strong>er<br />
Fis<strong>ch</strong> gibt das<br />
Zei<strong>ch</strong>en zum Wenden,<br />
was für ein Zei<strong>ch</strong>en<br />
könnte das sein?<br />
Putzfis<strong>ch</strong>e sind fünf<br />
jetzt in meiner Nähe,<br />
da kommt ein se<strong>ch</strong>ster,<br />
einer saugt gerade<br />
vor mir das<br />
Innenglas – danke –<br />
seh wohl in einem<br />
unmessbaren Mikrograd<br />
klarer. Wo ist<br />
denn der grösste aller<br />
Putzer, das immer<br />
glei<strong>ch</strong>e ar<strong>ch</strong>ais<strong>ch</strong>e<br />
Wesen mit seiner getupften<br />
Krötenhaut?<br />
Von meinem Platz<br />
aus kann i<strong>ch</strong> ihn ni<strong>ch</strong>t<br />
finden, viellei<strong>ch</strong>t ist<br />
er hinter dem Stein<br />
dort. Wenn i<strong>ch</strong> ein<br />
Fis<strong>ch</strong> wäre, würde<br />
i<strong>ch</strong> meine Existenz<br />
als silbergraue Kleinkarpfe mit den eleganten Eglistreifen<br />
derjenigen des S<strong>ch</strong>leiers<strong>ch</strong>wänz<strong>ch</strong>ens<br />
vorziehen? I<strong>ch</strong> denke s<strong>ch</strong>on. Am liebsten wäre i<strong>ch</strong><br />
derjenige, der gerade jetzt mit so fis<strong>ch</strong>typis<strong>ch</strong>en<br />
Zitterbewegungen längs dur<strong>ch</strong>s Aquarium saust<br />
s<strong>ch</strong>oss in froher Eil‘- würde S<strong>ch</strong>ubert hier notieren,<br />
so wie ers gema<strong>ch</strong>t hat in seinem Lied an die<br />
Forelle, er, der sein s<strong>ch</strong>önstes Lied ‚das Meer‘ ges<strong>ch</strong>rieben<br />
hatte, ohne das Meer je gesehen zu haben.<br />
<strong>Die</strong>se Fis<strong>ch</strong>e hier werden das Meer au<strong>ch</strong> nie sehen,<br />
glückli<strong>ch</strong>erweise, weil erstens sind sie Süsswasserfis<strong>ch</strong>e<br />
und zweitens, was sollte der Putzfis<strong>ch</strong> in<br />
einem Meer putzen wollen, drittens s<strong>ch</strong>wappts im<br />
Meer für diese Fis<strong>ch</strong>e zu stark und viertens: i<strong>ch</strong><br />
hätte mit dem Fis<strong>ch</strong>e-Zählen unendli<strong>ch</strong> mehr Mühe,<br />
Restaurant<br />
i<strong>ch</strong> käme damit wirkli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu Rande.<br />
Also ni<strong>ch</strong>ts mit Meer, alles spri<strong>ch</strong>t dagegen. Und<br />
trotzdem kann es passieren, dass, wenn i<strong>ch</strong> so da<br />
sitze und mir das Meer ausrede, i<strong>ch</strong> im Motorengedröhn<br />
des von der Rathaushaltestelle abfahrenden<br />
12er Busses einen Moment lang, nur einen<br />
kurzen Moment lang, das mit genau glei<strong>ch</strong>em Motorengedröhn<br />
in Venedigs San Marco abfahrende<br />
S<strong>ch</strong>iff höre.<br />
Momente am Meer, hier und dort.<br />
150-200 Fis<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>wimmen da, 7-8 Sorten, etwa<br />
20 Putzfis<strong>ch</strong>e. Der grösste, der irgendwie an eine<br />
Kröte erinnernde, sei in diesem Jahr mit 16 Fis<strong>ch</strong>jahren<br />
gestorben. Als er vor zehn Jahren das Com-<br />
merce ü<strong>bern</strong>ommen habe, sei dieser Fis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />
se<strong>ch</strong>s-sieben jährig gewesen, erzählt der Chef. Und<br />
er hätte damals ni<strong>ch</strong>ts von Fis<strong>ch</strong>en verstanden und<br />
ni<strong>ch</strong>t den Sinn dafür gehabt, warum er einen Fis<strong>ch</strong><br />
in vier Glaswänden haben sollte. Jetzt sei eine Passion<br />
daraus geworden. Eigentli<strong>ch</strong> kenne er jeden<br />
seiner Fis<strong>ch</strong>e. Immerhin seien mittlerweile die<br />
meisten hier zur Welt gekommen. Das Wissen zur<br />
Pflege und zur Zu<strong>ch</strong>t habe er si<strong>ch</strong> angeeignet, gesammelt<br />
von hier und da ... und habe den Aquariumliebha<strong>bern</strong><br />
unter seinen Gästen zugehört. Arbeit<br />
gebe es s<strong>ch</strong>on, wirkli<strong>ch</strong> ein grosser Aufwand, aber<br />
eben: eine Passion. Ein S<strong>ch</strong>ock sei es für ihn gewesen,<br />
als er erstmals zusehen musste, wie eine<br />
Fis<strong>ch</strong>mutter ihre Jungen frass, erzählt er weiter.<br />
A. + R. Pa<strong>ch</strong>eco<br />
Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 74 3011 Bern Telefon 031 311 11 61<br />
Sonntag ganzer Tag ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Montag ab 17.00 Uhr geöffnet<br />
Damit das ni<strong>ch</strong>t mehr passiere, seien nun zusätzli<strong>ch</strong><br />
kleine Behälter im Wasser, Fis<strong>ch</strong>erei-S<strong>ch</strong>ongebiete,<br />
gegen die gefrässigen Mütter. Drin<br />
ges<strong>ch</strong>ützt s<strong>ch</strong>wimmen kleinste, jüngste Fis<strong>ch</strong><strong>ch</strong>en<br />
und warten die Forts<strong>ch</strong>ritte ihres Wa<strong>ch</strong>stums ab.<br />
Er habe vor allem ruhige Fis<strong>ch</strong>e gewählt, ni<strong>ch</strong>t<br />
Kampffis<strong>ch</strong>e, und es sei zu bemerken, wie ihre<br />
Wirkung auf die Leute ebenso beruhigend sei. Oft<br />
würden hitzige oder gehässige Gesprä<strong>ch</strong>e an den<br />
Tis<strong>ch</strong>en entlang den Aquariumswänden na<strong>ch</strong> kurzer<br />
Zeit gedämpft, das habe er oft beoba<strong>ch</strong>ten können.<br />
<strong>Die</strong> Leute würden abgelenkt und dur<strong>ch</strong> das<br />
s<strong>ch</strong>webend s<strong>ch</strong>wimmende Gleiten der Fis<strong>ch</strong>e wohl<br />
unbewusst beeinflusst, würden kontemplativ, unaufgeregt.<br />
No<strong>ch</strong> viel deutli<strong>ch</strong>er sei dies bei Kindern<br />
festzustellen,<br />
die seien fasziniert<br />
und würden nie fertig<br />
mit ihren Beoba<strong>ch</strong>tungen.<br />
Umge<strong>kehrt</strong> brau<strong>ch</strong>ten<br />
au<strong>ch</strong> die Fis<strong>ch</strong>e<br />
ihre Ruhe: bis 11halb<br />
12 am Vormittag<br />
gibt’s kein<br />
künstli<strong>ch</strong>es Li<strong>ch</strong>t im<br />
Aquarium. Zeit für<br />
ihren dämmrigen<br />
Fis<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>laf bei offenen<br />
Kulleraugen<br />
und am Ort verweilendemS<strong>ch</strong>wimmen,<br />
mit bloss<br />
kleinsten Bewegungen<br />
in den Kiemen<br />
und dann und wann<br />
einer wellenartigen<br />
über die Rückenflossen.<br />
Wohl seit immer sei<br />
das Aquarium hier,<br />
das Commerce ohne<br />
es s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t<br />
vorstellbar. Ein Teil<br />
der Atmosphäre,<br />
wie die alten Lampen, wofür ihm niemand au<strong>ch</strong><br />
nur einen Franken bezahlen würde, einmalig seien<br />
die, wie au<strong>ch</strong> die beiden Wände ohne Bilder, wie<br />
das grosse Wandgemälde im hinteren Restaurantteil<br />
beim grossen Tis<strong>ch</strong>, einmalig! Und dazu gehöre<br />
eben au<strong>ch</strong> das Aquarium, wie es immer s<strong>ch</strong>on<br />
dazu gehörte. Mehr als einmal sei vorgekommen,<br />
dass ihm ein Gast erzählt habe, wie ihn seine Eltern<br />
vor einer kleinen Ewigkeit ins Commerce geführt<br />
hätten, um ihm die Fis<strong>ch</strong>e zu zeigen, und wie<br />
er no<strong>ch</strong> auf den heutigen Tag wisse, wie er fasziniert<br />
gewesen sei, damals.<br />
Eine kleine Ewigkeit – ein kleines Meer.<br />
Iris Gerber<br />
marianne mi1ani<br />
couture<br />
Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 49<br />
CH 3011 Bern<br />
Fon 031 311 01 06<br />
Fax 031 311 01 47
22<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
Kramgassleist Kontaktadresse: Kramgassleist, Postfa<strong>ch</strong> 852, 3000 Bern 8<br />
Das Einmalige Objekt in der Kramgasse<br />
<strong>Die</strong> Geduld der S<strong>ch</strong>afe beim S<strong>ch</strong>eren<br />
Das S<strong>ch</strong>af wird für die S<strong>ch</strong>ur in Position gesetzt<br />
Vom S<strong>ch</strong>af zum Teppi<strong>ch</strong> oder wie aus Handwerk<br />
Kunst entsteht – das hat das Teppi<strong>ch</strong>-Atelier Irmak<br />
an der Kramgasse beim diesjährigen Einmaligen<br />
Objekt hö<strong>ch</strong>st ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> gezeigt. Mit leibhaften<br />
S<strong>ch</strong>afen und allerlei Geräts<strong>ch</strong>aften, die notwenig<br />
sind, damit aus der S<strong>ch</strong>afswolle ein Teppi<strong>ch</strong> gewoben<br />
werden kann, zum Beispiel die mit kleinen<br />
Stahlhäk<strong>ch</strong>en bewehrten Handkarden und kleinen<br />
Kardiermas<strong>ch</strong>inen, mit denen die gereinigte Wolle<br />
sozusagen gekämmt wird, um das Spinnen zu erlei<strong>ch</strong>tern.<br />
Entstehungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te zum Staunen –<br />
und vor allem au<strong>ch</strong> zum Anfassen. Der Andrang<br />
war denn au<strong>ch</strong> gross. Do<strong>ch</strong> zumindest am Eröffnungsabend<br />
trat die handwerkli<strong>ch</strong>e Kunst ein klein<br />
wenig in den Hintergrund, die Stars waren die<br />
S<strong>ch</strong>afe.<br />
Armin Hegglin heisst der Mann, der den kleinen<br />
und grossen Städtern vorführt, wie S<strong>ch</strong>afe ges<strong>ch</strong>oren<br />
werden. Und der geduldig alle neugierigen Fragen<br />
beantwortet. Ob S<strong>ch</strong>afe Angst haben vor der<br />
S<strong>ch</strong>ur zum Beispiel. <strong>Die</strong> Antwort ist ein klares Nein.<br />
«<strong>Die</strong> Tiere kennen das Prozedere und meistens au<strong>ch</strong><br />
den S<strong>ch</strong>erer» lä<strong>ch</strong>elt der drahtige 58jährige. S<strong>ch</strong>afe<br />
seien vertrauensvolle Wesen. Und natürli<strong>ch</strong>e rede<br />
er no<strong>ch</strong> mit ihnen, bevor er zum Messer greife. «I<strong>ch</strong><br />
muss sie mir ja au<strong>ch</strong> genau angucken, damit i<strong>ch</strong> sie<br />
ni<strong>ch</strong>t verletze, zum Beispiel an den Zitzen». Aber<br />
<strong>Die</strong> Haltung muss no<strong>ch</strong> ein wenig korrigiert werden<br />
vor der S<strong>ch</strong>ur sollten sie keinen Stress haben. Und<br />
natürli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t allein sein. «Das Alleinsein ist das<br />
S<strong>ch</strong>limmste für S<strong>ch</strong>afe», sagt er mit Na<strong>ch</strong>druck.<br />
Si<strong>ch</strong>tkontakt zu den Gs<strong>ch</strong>pänlis – das sei das Mindeste.<br />
Das S<strong>ch</strong>af, der Inbegriff des Herdentieres<br />
eben.<br />
Ungefähr drei Minuten brau<strong>ch</strong>t Armin Hegglin für<br />
die S<strong>ch</strong>ur eines S<strong>ch</strong>afes. Der 58 jährige gehört zu<br />
dem ni<strong>ch</strong>t mal ganz ein Dutzend Berufs<strong>ch</strong>erern in<br />
der S<strong>ch</strong>weiz. Seit 30 Jahren ma<strong>ch</strong>t er dies bereits,<br />
seit zehn Jahren ist er selbständig. Ungefährt eine<br />
Viertelmillion S<strong>ch</strong>afe habe er in dieser Zeit ges<strong>ch</strong>oren.<br />
Ein Job zum Rei<strong>ch</strong>werden ist das ni<strong>ch</strong>t. Fünf<br />
Franken erhält er pro ges<strong>ch</strong>orenes S<strong>ch</strong>af. Aber<br />
Armin Hegglin stört das überhaupt ni<strong>ch</strong>t. Für ihn<br />
gibt es ni<strong>ch</strong>ts S<strong>ch</strong>öneres. «I<strong>ch</strong> habe mein Hobby<br />
zum Beruf gema<strong>ch</strong>t». Er wolle so lange arbeiten wie<br />
es nur gehe. Do<strong>ch</strong> er weiss natürli<strong>ch</strong>, dass irgendwann<br />
die Kräfte na<strong>ch</strong>lassen werden. Es brau<strong>ch</strong>e<br />
s<strong>ch</strong>on ordentli<strong>ch</strong> Muskelkraft, um ein S<strong>ch</strong>af zu<br />
Das S<strong>ch</strong>af wird aus seiner Wolle gepellt… ... und legt eine wahre S<strong>ch</strong>afsgeduld an den Tag<br />
Dann wird das Messer angesetzt. Es muss sehr<br />
s<strong>ch</strong>arf sein, darf ni<strong>ch</strong>t zupfen<br />
heben und zu drehen. Erst re<strong>ch</strong>t bei den Böcken.<br />
«<strong>Die</strong> werden bis zu 180 Kilo s<strong>ch</strong>wer. Da muss man<br />
zu zweit ran».<br />
S<strong>ch</strong>afe werden das ganze Jahr über ges<strong>ch</strong>oren. Au<strong>ch</strong><br />
am Wo<strong>ch</strong>enende, denn dann «haben die Leute<br />
Zeit». Nur im Sommer, da hat Armin Hegglin zwei<br />
Monate frei. Eigentli<strong>ch</strong> müsse er aber au<strong>ch</strong> dann<br />
einsatzbereit sein. Wenn ein S<strong>ch</strong>af erkranke und<br />
zum Beispiel wegen Madenbefalls notfallmässig<br />
ges<strong>ch</strong>oren werden müsse. Seine Kunden wissen,<br />
wie sie ihn errei<strong>ch</strong>en. «I<strong>ch</strong> habe seit 20 Jahren die<br />
glei<strong>ch</strong>en Kunden», sagt er stolz. Man kenne si<strong>ch</strong> gut<br />
und verstehe si<strong>ch</strong>. Man<strong>ch</strong>mal aber, wenn er zu jährli<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>ur wieder auf einen Hof komme, dann<br />
gibt es s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten. Ein Todesfall etwa.<br />
Oder dem Bauern ist die Frau weggelaufen. «Das<br />
seien dann s<strong>ch</strong>wierige Situationen.» Hegglin s<strong>ch</strong>aut<br />
prüfend zum provisoris<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>afspfer<strong>ch</strong> auf der<br />
Gasse. « Jetzt wird es langsam Zeit, dass die S<strong>ch</strong>afe<br />
in den Transporter kommen. Mit einer Handbewegung<br />
wehrt er die unauswei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Frage ab. S<strong>ch</strong>afe<br />
frören na<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>ur eigentli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Aber wegen<br />
des Nieselregens werde es nun do<strong>ch</strong> etwas kühl.<br />
Es ist kurz vor 22 Uhr, no<strong>ch</strong> ein S<strong>ch</strong>af muss ges<strong>ch</strong>oren<br />
werden. Wie gesagt, eine Sa<strong>ch</strong>e von wenigen<br />
Minuten. <strong>Die</strong> s<strong>ch</strong>reibende Stadtpflanze mö<strong>ch</strong>te<br />
den in ihrer Haarlosigkeit rosig s<strong>ch</strong>immernden,<br />
glatthäutigen S<strong>ch</strong>afen den wärmenden Stall jetzt<br />
von Herzen gönnen. Au<strong>ch</strong> sie muss dringend an die<br />
Wärme.<br />
Text und Fotos: babü<br />
Was übrig bleibt: Etwa 2 Kilo Wolle, etwas fettig<br />
und streng rie<strong>ch</strong>end
Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />
23<br />
Laubengeflüster<br />
Café-Eröffnung im Einsteinhaus<br />
verzögert si<strong>ch</strong><br />
Seit drei Jahren ist das Restaurant Zum Unteren<br />
Juker/Pastamania im Einsteinhaus nun s<strong>ch</strong>on ges<strong>ch</strong>lossen.<br />
Do<strong>ch</strong> seit geraumer Zeit sind dort die<br />
Handwerker heftig am Werkeln. Der Tagespresse<br />
war zu entnehmen, dass der Berner Theaterregisseur<br />
Lukas Leuenberger Anfang 2011 dort ein<br />
Café eröffnen will.<br />
Do<strong>ch</strong> der Eröffnungstermin dürfte si<strong>ch</strong> nun etwas<br />
vers<strong>ch</strong>ieben. Der Grund: Einige Balken der Holzdecke<br />
sind mors<strong>ch</strong>er als erwartet und das gefährdet<br />
die Statik des Hauses. Es sei zwar keine alarmierende<br />
Sa<strong>ch</strong>e, sagt der zuständige Vertreter der<br />
Hauseigentümerin, des Immobilienunternehmens<br />
PSP Swiss Property. Do<strong>ch</strong> die Balken müssten ersetzt<br />
werden. Das bringe natürli<strong>ch</strong> den Zeitplan<br />
etwas dur<strong>ch</strong>einander. Eine Eröffnung no<strong>ch</strong> im Januar<br />
sollte aber mögli<strong>ch</strong> sein, hofft, Eigentümervertreter<br />
Christoph Sättler. Denn ansonsten sei das<br />
Bauprojekt gut auf Kurs. Ihn hat besonders beeindruckt,<br />
dass im Zuge der Umbauarbeiten immer<br />
neue Bausubstanzen zum Vors<strong>ch</strong>ein kamen. Da<br />
würde die Bauges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des Hauses si<strong>ch</strong>tbar,<br />
s<strong>ch</strong>wärmt er. Unter anderem sei au<strong>ch</strong> ein grösseres<br />
Oberli<strong>ch</strong>t entdeckt worden, das nun mehr Li<strong>ch</strong>t in<br />
die Räumli<strong>ch</strong>keiten bringen wird. Über eine Million<br />
Franken hat PSP für die Renovation der Restauranträumli<strong>ch</strong>keiten<br />
verans<strong>ch</strong>lagt. Nun werden<br />
si<strong>ch</strong> die Kosten erhöhen. Für PSP ist dies aber kein<br />
Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. «Das Einsteinhaus<br />
ist unser absolutes Liebhaberobjekt», betont<br />
Sättler mit Na<strong>ch</strong>druck.<br />
Das zu hören freut die BrunneZytig. Na<strong>ch</strong> drei<br />
Jahren zugeklebter Fenster kommt es, sind wir ehrli<strong>ch</strong>,<br />
auf ein paar Wo<strong>ch</strong>en mehr oder weniger bis<br />
zur Eröffnung au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr an.<br />
babü<br />
ECCO Store an der Berner Kramgasse<br />
Seit März dieses Jahres ist die Stadt Bern um einen<br />
S<strong>ch</strong>uhanbieter rei<strong>ch</strong>er. In Zusammenarbeit mit<br />
dem S<strong>ch</strong>weizer Familienunternehmen S<strong>ch</strong>uhhaus<br />
Walder AG eröffnete ECCO in Bern seinen zweiten<br />
Store in der S<strong>ch</strong>weiz, na<strong>ch</strong>dem 2009 in Zug<br />
das erste Monomarkenges<strong>ch</strong>äft des dänis<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>uhherstellers eröffnet wurde.<br />
ECCO wurde 1963 gegründet und hat seinen<br />
Hauptsitz im dänis<strong>ch</strong>en Bredebro. Dank dem Betreiben<br />
eigener Gerbereien und Produktionsstätten<br />
in Europa und Asien ist es ECCO mögli<strong>ch</strong>, Qualitätsprodukte<br />
in umweltfreundli<strong>ch</strong>er Herstellung zu<br />
fertigen und dies unter Einhaltung von fairen Arbeitsbedingungen,<br />
wofür ein eigener Verhaltenskodex<br />
bürgt. ECCO S<strong>ch</strong>uhe sind für jedermann<br />
geda<strong>ch</strong>t, passend zum Statement «Zur Zielgruppe<br />
von ECCO gehören Damen, Herren, Kinder,<br />
Sportler oder was sonst no<strong>ch</strong> zwei Füsse hat».<br />
Der Store in Bern ist na<strong>ch</strong> dem modernen, freundli<strong>ch</strong>en,<br />
übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en ECCO Retailkonzept umgesetzt<br />
worden. Auf über 80 m2 zeigt ECCO ein<br />
breites Sortiment an Damens<strong>ch</strong>uhen, das von modis<strong>ch</strong>en,<br />
trendigen Balle rinen und Pumps über bequeme,<br />
farbenfrohe Sneakertypen bis hin zu<br />
warmen Winterboots rei<strong>ch</strong>t. Zusätzli<strong>ch</strong> wird das<br />
Angebot dur<strong>ch</strong> eine attraktive Tas<strong>ch</strong>enkollektion<br />
ergänzt. Au<strong>ch</strong> Männer finden S<strong>ch</strong>uh mode für den<br />
Businessalltag, wie au<strong>ch</strong> bequemes S<strong>ch</strong>uhwerk für<br />
die Frei zeit. <strong>Die</strong> Kinders<strong>ch</strong>uhabteilung bietet<br />
ebenfalls eine abgerundete Kollek tion und besti<strong>ch</strong>t<br />
dur<strong>ch</strong> die optimale Passform. Weiter hat si<strong>ch</strong><br />
ECCO au<strong>ch</strong> einen hervorragenden Ruf in der Herstellung<br />
von Wander- und Trekkings<strong>ch</strong>uhen ers<strong>ch</strong>affen.<br />
Bei dieser Produktgruppe kommen die<br />
Qualität der Materialien und die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Te<strong>ch</strong>nologien besonders gut zum Tragen. So sind<br />
viele Wanders<strong>ch</strong>uhe aus Yak-Leder gefertigt, wel<strong>ch</strong>es<br />
drei Mal so robust ist wie herkömmli<strong>ch</strong>es<br />
Rindsleder. Bei vielen Modellen über alle Sparten<br />
arbeitet ECCO mit der Membrane von Gore-Tex,<br />
wel<strong>ch</strong>e Atmungsaktivität und Wasserdi<strong>ch</strong>theit garantiert.<br />
Das helle und freundli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>äft an der Kramgasse<br />
besti<strong>ch</strong>t zusätzli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> seine einzigartigen<br />
S<strong>ch</strong>aufenster und Vitrinen unter den Lauben, wel<strong>ch</strong>e<br />
die Bernerinnen und Berner zum Stehen bleiben<br />
und Verweilen einladen. <strong>Die</strong>se Einzigartigkeit,<br />
wel<strong>ch</strong>e die Stadt Bern bietet, ermögli<strong>ch</strong>t eine anspre<strong>ch</strong>ende<br />
und übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Warenpräsentation.<br />
Dur<strong>ch</strong> regelmässige S<strong>ch</strong>ulungen wird garantiert,<br />
dass das ECCO Verkaufsteam, rund um die Filialleiterin<br />
Denise Borer, einen kompetenten, erstklassigen<br />
Service bietet. Frau Borer und ihr Team<br />
freuen si<strong>ch</strong> darauf, die Berner Bevölkerung im<br />
ECCO Store an der Kramgasse 65 begrüssen, beraten<br />
und bedienen zu dürfen.<br />
Text: Daniel Walder, Leiter Marketing &<br />
Kommunikation S<strong>ch</strong>uhhaus Walder AG<br />
Edle Steine und<br />
Metalle<br />
Seit 10 Jahren pflegt die diplomierte Gemmologin<br />
und Golds<strong>ch</strong>miedin Delia S<strong>ch</strong>reurs<br />
an der Kramgasse 11 ihre S<strong>ch</strong>muckkultur. Im<br />
September 2000 zog sie im Rahmen einer Erweiterung<br />
ihres bestehenden Ateliers in ihre<br />
immer no<strong>ch</strong> bestehenden Ges<strong>ch</strong>äfts- und<br />
Atelierräume.<br />
Gemäss Romy Baumann, Leiterin des Verkaufs<br />
und Administration, ist es ds S<strong>ch</strong>muckkultur wi<strong>ch</strong>tig<br />
eine S<strong>ch</strong>muckkultur zu pflegen und den Kunden<br />
zu zeigen, was alles mit S<strong>ch</strong>muck mögli<strong>ch</strong> ist.<br />
S<strong>ch</strong>muck sei ein Teil der Persönli<strong>ch</strong>keit, und deshalb<br />
liege ihnen die Herstellung von individuellen<br />
S<strong>ch</strong>muckstücken am Herzen. Im Vordergrund steht<br />
für die Inhaberin Delia S<strong>ch</strong>reurs und ihre beiden<br />
Mitarbeiterinnen Golds<strong>ch</strong>miedin Natalie Konrad<br />
und Romy Baumann sowie Co-Ges<strong>ch</strong>äftsleiter<br />
Stefan Mattiat die persönli<strong>ch</strong>e Beratung zur Anfertigung<br />
des gewüns<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>muckstückes.<br />
Dabei würden sie si<strong>ch</strong> viel Zeit nehmen. Mit den<br />
Kunden zusammen werden die Ideen bespro<strong>ch</strong>en,<br />
skizziert und die Entwürfe entwickelt. <strong>Die</strong> Realisierung<br />
orientiert si<strong>ch</strong> anhand dieser Ideen und<br />
dem Budget. So entstehen dann persönli<strong>ch</strong>e Unikate.<br />
Ebenso repariert ds S<strong>ch</strong>muckkultur defekte<br />
S<strong>ch</strong>muckstücke oder arbeitet bestehende<br />
S<strong>ch</strong>muckstücke zu neuen Kreationen um.<br />
<strong>Die</strong> Inhaberin und Gemmologin S<strong>ch</strong>reurs führt ein<br />
grosses Steinlager von ges<strong>ch</strong>liffenen, aber no<strong>ch</strong><br />
ungefassten Steinen in allen Farben und Grössen<br />
aus aller Welt. <strong>Die</strong>se dürfe man gemäss Romy<br />
Baumann gerne au<strong>ch</strong> einmal ans<strong>ch</strong>auen kommen.<br />
Das ganze Team gebe gerne Einblick in die Welt<br />
der bunten Steine.<br />
Neben vielen edlen Steinen und Metallen bietet ds<br />
S<strong>ch</strong>muckkultur re<strong>ch</strong>tzeitig auf die kalte Jahreszeit<br />
hin unter dem Titel ds mohair Angoradecken aus<br />
Südafrika an. Delia S<strong>ch</strong>reurs unterstützt damit eine<br />
Mohair Werkstatt in Port Elisabeth die au<strong>ch</strong> bei ds<br />
S<strong>ch</strong>muckkultur gelten.<br />
rlu
24<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Ein Hau<strong>ch</strong> Frankrei<strong>ch</strong> in der<br />
Kramgasse<br />
Seit Ende August beheimatet die Kramgasse wieder<br />
ein Speiserestaurant. An der Kramgasse 74<br />
(vorher Artemisia, und in den 60er Jahren der Jazztreffpunkt<br />
S<strong>ch</strong>warze Tinte) ist die Brasserie Capitol<br />
Ts<strong>ch</strong>irren eingezogen und bietet mit einer Bar,<br />
gemütli<strong>ch</strong>em Loungeberei<strong>ch</strong> im Parterre, sowie<br />
Brasserie Capitol Ts<strong>ch</strong>irren an der Kramgasse 74<br />
Fleis<strong>ch</strong> vom Steiner –<br />
nur das allerbeste<br />
für Sie und<br />
Ihre Gäste<br />
3011 Bern<br />
Kramgasse 39<br />
Tel. 031 311 59 70<br />
Fax. 031 311 59 71<br />
der Brasserie im 1. Stock für alle kulinaris<strong>ch</strong>en Bedürfnisse<br />
gepflegte Räumli<strong>ch</strong>keiten.<br />
In den Laubenbögen laden Sessel mit Lammfellen<br />
zum Verweilen ein. Im Parterre im vorderen Teil<br />
Bistrotis<strong>ch</strong>e zu Kaffee und Ku<strong>ch</strong>en, im hinteren<br />
Teil verführt die gemütli<strong>ch</strong>e Lounge zum Bleiben.<br />
Ein alter, blaubemalter Ofen s<strong>ch</strong>mückt zentral die<br />
Brasserie im ersten Stock. <strong>Die</strong> Stuckdecken und<br />
Kronleu<strong>ch</strong>ter geben den stilvoll gedeckten Tis<strong>ch</strong>en<br />
den ri<strong>ch</strong>tigen Rahmen. Im gepflegten Ambiente<br />
lässt si<strong>ch</strong> gut essen und trinken. <strong>Die</strong> Speisekarte<br />
hat auf einer Seite Platz bietet jedo<strong>ch</strong> für alle Ges<strong>ch</strong>mäcker<br />
etwas. <strong>Die</strong> Testesserin gönnte si<strong>ch</strong> wieder<br />
einmal Moules, wel<strong>ch</strong>e wirkli<strong>ch</strong> sauber waren<br />
und in einer s<strong>ch</strong>önen sämigen Sauce gerei<strong>ch</strong>t wurden.<br />
Dazu passte der Elsässer Riesling (offen aber<br />
in Flas<strong>ch</strong>enqualität) hervorragend. Da die Brasserie<br />
den Ts<strong>ch</strong>irren mit im Namen führt verzi<strong>ch</strong>tete<br />
die Testesserin auf den heissgeliebten Käse zur<br />
Na<strong>ch</strong>speise und ents<strong>ch</strong>ied si<strong>ch</strong> ausnahmsweise für<br />
etwas Süsses, was si<strong>ch</strong> allemal gelohnt hat.<br />
Weinkarte: erlesen, ebenso wie die restli<strong>ch</strong>e Getränkekarte<br />
Speisekarte: klein aber fein, mit französis<strong>ch</strong>en Bistro-Klassikern<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
Speisesaal mit altem Ofen im 1. Stock<br />
Dessert: Qualität Ts<strong>ch</strong>irren<br />
Service: freundli<strong>ch</strong>, zuvorkommend<br />
Loungemusik: jazzig und ni<strong>ch</strong>t zu laut<br />
Publikum: am Na<strong>ch</strong>mittag – ers<strong>ch</strong>öpfte Touristen,<br />
Dessertliebhaberinnen bei Kaffee und Ku<strong>ch</strong>en<br />
vorne im Cafe<br />
Am Abend – Damen und Herren beim Digestif und<br />
den Abend ausklingen lassen<br />
Preisleistungsverhältnis: gut rlu<br />
MICRODERMABRASION<br />
Nanette Wüthri<strong>ch</strong> Witzmann<br />
Kramgasse 55, 3011 Bern<br />
Telefon 079 749 14 42<br />
Microdermabrasion ist eine kurze und ni<strong>ch</strong>t invasive Behandlung<br />
zur Glättung und Tiefenreinigung der Haut. <strong>Die</strong>ses<br />
neue Verfahren entfernt sanft die oberen S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten der ges<strong>ch</strong>ädigten<br />
Gesi<strong>ch</strong>ts- und Halshaut dur<strong>ch</strong> eine Art «Sandstrahl»<br />
aus Salzkristallen. <strong>Die</strong> Te<strong>ch</strong>nik ist geeignet bei unreiner<br />
und s<strong>ch</strong>uppiger Haut. Unregelmässige Pigmentierungen und<br />
Altersflecken können dadur<strong>ch</strong> verringert werden. Dur<strong>ch</strong> die<br />
s<strong>ch</strong>onen de, s<strong>ch</strong>merzfreie und unblutige Entfernung der<br />
oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Hauts<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten wird eine Regeneration resp.<br />
Neubildung angeregt. Microdermabrasion kann bei allen<br />
Haut-Typen und jedem Teint angewendet werden.<br />
Behandlungsdauer: 11 ⁄2 Stunden<br />
Eine Probebehandlung offeriere i<strong>ch</strong> für Fr. 100.– anstelle<br />
von Fr. 130.–<br />
Ebenso stelle i<strong>ch</strong> Guts<strong>ch</strong>eine aus für Sie und Ihn.
Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />
25<br />
Rathausgass-Brunngass-Leist Kontakt: Edi Franz, Postfa<strong>ch</strong> 405, 3000 Bern 7<br />
Spass trotz Nass: Brunnehöflifest<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr leider kein Wetterglück, trotzdem gute Stimmung an der Brunngasse<br />
Trotz Fussball-WM hielt das OK des Rathausgass-<br />
Brunngass- Leists am Datum fest, s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> erlebten<br />
wir im Vorjahr perfektes Sommerwetter.<br />
Leider war uns Petrus dieses Jahr ni<strong>ch</strong>t wohlgesinnt:<br />
Kühl und regneris<strong>ch</strong> präsentierte si<strong>ch</strong> der<br />
Na<strong>ch</strong>mittag, einzige Aufmunterung der erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />
Abs<strong>ch</strong>luss des WM-Spiels S<strong>ch</strong>weiz-Spanien,<br />
wel<strong>ch</strong>es wir bis zum KO des Akkus auf dem<br />
Handy unseres neuen Vorstands mitglieds Ivo Bieri<br />
verfolgten.<br />
Grosser Andrang herrs<strong>ch</strong>te dieses Jahr auf dem<br />
Tis<strong>ch</strong> für die mitgebra<strong>ch</strong>ten Backwaren. Von der<br />
selbst ge backenen Züpfe über Ku<strong>ch</strong>en jegli<strong>ch</strong>er<br />
Gemütli<strong>ch</strong>es Zämehöckle unter den Lauben<br />
Mathys + Göts<strong>ch</strong>mann AG<br />
Li<strong>ch</strong>t – Kraft – Telefon<br />
Rathausgasse 21<br />
Tel. 031 311 34 34<br />
Seit 1907<br />
Rathausgasse 24 • 3011 Bern<br />
Telefon 031 311 29 92 • Fax 031 312 23 89<br />
Montag ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Provenienz bis hin zur Riesenplatte Zimmermania-Crême-S<strong>ch</strong>nitten:<br />
Herzli<strong>ch</strong>en Dank allen lieben<br />
Geistern, die damit das wohl grösste<br />
Dessertbuffet in der Berner Altstadt ermögli<strong>ch</strong>ten.<br />
Dank dem Sponsoring der Suppen dur<strong>ch</strong> das Hotel<br />
Restaurant Goldener S<strong>ch</strong>lüssel konnte trotz der geringeren<br />
Besu<strong>ch</strong>erzahl ein kleiner Gewinn verbu<strong>ch</strong>t<br />
werden. Herzli<strong>ch</strong>en Dank, Jost Troxler!<br />
Gedankt sei im weiteren allen Helferinnen und<br />
Helfern, die au<strong>ch</strong> bei kühler Witterung die gute<br />
Laune behielten, den Firmen Bu<strong>ch</strong>erBau und<br />
Metzgerei Grunder für das Zurverfügungstellen<br />
der Tis<strong>ch</strong>e und Bänke und Dominik Jacob für das<br />
Freihalten des Brunnehöflis. ef<br />
B A R + W O H N Z I M M E R<br />
RATHAUSGASSE 63 * 3011 BERN<br />
TEL. 031 311 51 87 * WWW.LESAMIS.CH<br />
OEFFNUNGSZEITEN:<br />
BAR MO-FR 17H - 00:30H<br />
SA 15H - 00:30H<br />
WOHNZIMMER FR-SA 22H - 03:00H<br />
Gute Laune trotz Kälte und Regen beim Aufbau<br />
Tanti auguri di buon<br />
compleanno!<br />
Piccola Festa Italiana al Ristorantino Bellino.<br />
Angioletto Mi<strong>ch</strong>ele offre Stuzzi<strong>ch</strong>ino e Vino.<br />
Sabato, 20.11., 14.30-17.30, Rathausgasse 23
26<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
pasTou<strong>ch</strong>e – Tu<strong>ch</strong>fühlung garantiert<br />
<strong>Die</strong> farbenfreudigsten Knöpfe kommen aus dem<br />
Lummerland und aus Indonesien.<br />
Erfris<strong>ch</strong>end ungewohnt strahlt einem der pinkfarbene<br />
Sonnens<strong>ch</strong>irm zwis<strong>ch</strong>en den Laubenpfeilern<br />
der Brunngasse entgegen und lockt den Passanten<br />
vor die anregend dekorierten S<strong>ch</strong>aufenster. Pink<br />
ist au<strong>ch</strong> hier der «rosarote» Faden, der si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />
das angenehm ausgewogen dekorierte S<strong>ch</strong>aufenster<br />
zieht. Pas tou<strong>ch</strong>e ist auf der Türe zu lesen und<br />
man fühlt si<strong>ch</strong> einen Augenblick in frühe Kindheitsjahre<br />
<strong>zurück</strong>versetzt, in denen man si<strong>ch</strong> in den<br />
Läden zusammenreissen musste ni<strong>ch</strong>t alles mit den<br />
Fingern zu erkunden, da sonst von Eltern oder Verkäufer<br />
sofort die Ermahnung: «Nume mit de Ouge<br />
luege, nid alänge!» zu hören war. Aber so ist pas -<br />
Tou<strong>ch</strong>e wohl ni<strong>ch</strong>t gemeint und dank dem Reiz des<br />
Verbotenen, zwingt einen das Prinzip der umge<strong>kehrt</strong>en<br />
Psy<strong>ch</strong>ologie s<strong>ch</strong>on fast, den Laden zu betreten.<br />
Und wahrhaftig s<strong>ch</strong>reien die Kleider,<br />
wel<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>ickt assortiert in den Regalen hängen:<br />
s<strong>ch</strong>au mi<strong>ch</strong> an, fass mi<strong>ch</strong> an! Tüll, Spitze, glänzende<br />
& wei<strong>ch</strong>e Stoffe leu<strong>ch</strong>ten aus den Gestellen<br />
und laden zum durs<strong>ch</strong>auen und berühren ein.<br />
Das pasTou<strong>ch</strong>e ist ein zwei-Frau-ein-Mann Betrieb,<br />
angeführt von der Dame, und eine Dame ist<br />
Der Disentiser Cleto und die Fribourgerin Chantal Gadola besu<strong>ch</strong>en Heugels<br />
Chäshütte wie die tägli<strong>ch</strong>e Messe<br />
Natalie, die S<strong>ch</strong>neiderin, arbeitet unermüdli<strong>ch</strong> an<br />
der versenkten Nähmas<strong>ch</strong>ine<br />
sie, wel<strong>ch</strong>e in ihrem Auftritt den Spagat von taffer,<br />
kühler Ges<strong>ch</strong>äftsfrau zu liebli<strong>ch</strong>-<strong>ch</strong>armanter<br />
,für ihr Handwerk leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> entflammten,<br />
kreativen Denkerin s<strong>ch</strong>afft. Hinter all diesen Attributen<br />
steht Chantal Gadola, die mit dem Laden an<br />
der Brunngasse 58, die erste Boutique für den Verkauf<br />
Ihrer eigenen Kollektionen eröffnete. Der<br />
Weg hier her war jedo<strong>ch</strong> ein langer. Bevor die ausgebildete<br />
Kindergärtnerin an der Brunngasse landete,<br />
hatte sie einen Produktionsbetrieb für<br />
Modeknöpfe in Indonesien, wo Chantal Gadola<br />
au<strong>ch</strong> eine Zeit lang lebte, arbeitete si<strong>ch</strong>, wieder <strong>zurück</strong><br />
in der S<strong>ch</strong>weiz, in die virtuelle Welt der IT<br />
ein und führte dann eine Firma in der Telekommunikations-Bran<strong>ch</strong>e.<br />
Na<strong>ch</strong> dem Verkauf eben jener Firma, ents<strong>ch</strong>ied<br />
si<strong>ch</strong> die Frau, die so viele Welten in si<strong>ch</strong> vereint,<br />
für die Verwirkli<strong>ch</strong>ung eines Herzenswuns<strong>ch</strong>es,<br />
nämli<strong>ch</strong> zusammen mit ihrem Mann ein eigenes<br />
Modelabel zu lancieren. Ihr Mann und Ges<strong>ch</strong>äftspartner,<br />
Cleto Gadola, ist diplomierter Ar<strong>ch</strong>itekt<br />
und hat bei pasTou<strong>ch</strong>e die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Umsetzung<br />
der Teile ü<strong>bern</strong>ommen. Er zei<strong>ch</strong>net mit einer professionellen<br />
CAD Software<br />
die Entwürfe der<br />
Musterkollektion ins<br />
Reine und erstellt so die<br />
S<strong>ch</strong>nittmuster für die<br />
Produktion.<br />
Der erste S<strong>ch</strong>ritt auf dem<br />
Weg zum heutigen pas<br />
Tou<strong>ch</strong>e war ein Atelier in<br />
Bourguillon, gefolgt von<br />
einer Produktionsstätte<br />
mit Showroom in Düdingen.<br />
Jetzt endli<strong>ch</strong> Produktion,<br />
Laden und<br />
Atelier in einer Räumli<strong>ch</strong>keit<br />
zu haben ist ein<br />
weiterer wi<strong>ch</strong>tiger<br />
S<strong>ch</strong>ritt. Auf das unmittelbare<br />
Feedback und die<br />
Kundennähe legt Chantal<br />
Gadola grossen Wert.<br />
Wenn sie von ihrer Mode<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
Aus der Versenkung wieder aufgetau<strong>ch</strong>t: <strong>Die</strong> versenkbare<br />
Nähmas<strong>ch</strong>ine.<br />
spri<strong>ch</strong>t, spürt man den Bezug den sie zu den<br />
(hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>weizer) Stoffen und Formen<br />
Ihrer Kleider hat. Liebevoll hat sie zu jedem Stück<br />
eine Erklärung oder Anmerkung und unmerkli<strong>ch</strong><br />
überträgt si<strong>ch</strong> die Begeisterung auf den Betra<strong>ch</strong>ter.<br />
Au<strong>ch</strong> die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass man quasi bei der Entstehung<br />
der Kollektionen dabei ist, s<strong>ch</strong>afft einen<br />
zusätzli<strong>ch</strong>en Bezug zu den Stücken. Man sieht die<br />
Stoffrollen, die Farbigen Bänder und Knöpfe, die<br />
Näherin die im hinteren Berei<strong>ch</strong> des Ladens arbeitet<br />
und den Riesendrucker für die S<strong>ch</strong>nittmuster<br />
und das alles ist neben seiner<br />
Zweckmässigkeit au<strong>ch</strong> sehr dekorativ.<br />
Ihr Faible für Pink ist ni<strong>ch</strong>t zu übersehen. Sie mag<br />
feminine Mode, verspielte Details und klare<br />
s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>te S<strong>ch</strong>nitte. pasTou<strong>ch</strong>e ist Mode für starke<br />
Frauen, wel<strong>ch</strong>e Ihre Autorität ni<strong>ch</strong>t primär dur<strong>ch</strong><br />
sture Ernsthaftigkeit und Strenge in ihrer Bekleidung<br />
zum Ausdruck bringen müssen. Von extravagant<br />
zu dezent, ist alles zu haben. Verspielte<br />
S<strong>ch</strong>leif<strong>ch</strong>en und die klaren s<strong>ch</strong>on fast geometris<strong>ch</strong>en<br />
Formen halten si<strong>ch</strong> die Waags<strong>ch</strong>ale und<br />
s<strong>ch</strong>affen Kleider die vielseitige Verwendung geniessen.<br />
Ein Besu<strong>ch</strong> bei dem Familienbetrieb von Format<br />
lohnt si<strong>ch</strong> sehr und wer Lust hat, si<strong>ch</strong> die Mode<br />
präsentieren zu lassen ist am 26.11.2010 herzli<strong>ch</strong><br />
eingeladen, dem Defilee in der Boutique selber bei<br />
zu wohnen.<br />
Unter den Lauben der Brunngasse 58 kreuzen si<strong>ch</strong><br />
so man<strong>ch</strong>e Wege.
Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />
27<br />
Familie Wild öffnet Alibaba’s Bü<strong>ch</strong>erhöhle für die Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft<br />
Von der Bü<strong>ch</strong>erhöhle zum Jazzkeller<br />
zur Filmgrotte<br />
Jetzt gibt’s an der Rathausgasse einen Wo<strong>ch</strong>entag<br />
mehr. Herr Alexander Wild von der Rathausgasse<br />
30 hat seinen gewölbten Keller aus dem 17. Jahrhundert<br />
– Alibaba’s Bü<strong>ch</strong>erhöhle – bauli<strong>ch</strong> so umgestaltet,<br />
dass eine Doppelnutzung mögli<strong>ch</strong> wurde.<br />
Am Tag Bü<strong>ch</strong>erverkauf (jedes Bu<strong>ch</strong>: SFr. 2.–), am<br />
Abend frei für Veranstaltungen. Der Samstagabend<br />
und der Sonntag wurde bereits von zwei Na<strong>ch</strong>barn<br />
des 80-Jährigen gebu<strong>ch</strong>t.<br />
Das Jazz-Quartett Oriak<br />
am Kellereingang der<br />
Rathausgasse 30<br />
Am Samstagabend zwis<strong>ch</strong>en<br />
21:00 und 23:00<br />
verwandelt si<strong>ch</strong> Alibaba’s<br />
Bü<strong>ch</strong>erhöhle in<br />
ORIAK’s Jazzkeller.<br />
Der Violinist und Student<br />
der Jazzs<strong>ch</strong>ule<br />
Vincent Millioud von<br />
der Rathausgasse 40<br />
spielt mit seinem Jazz-<br />
Quartett (E-Gitarre:<br />
Markus Is<strong>ch</strong>er, Kontrabass:<br />
Stefan Bättig und<br />
S<strong>ch</strong>lagzeug: Sonia Bösna<strong>ch</strong>)<br />
eigene Kompositionen<br />
mit orientalis<strong>ch</strong>em<br />
Einfluss.<br />
Sonntags lädt die DVD Leihbibliothèque in der<br />
Rathausgasse alle Na<strong>ch</strong>barn und Fremde mit Passiers<strong>ch</strong>ein<br />
A38 in Dr. Strangelove's Filmgrotte ein.<br />
Von 11 bis 22 Uhr laufen auf einer kleinen Leinwand<br />
jeweils fünf Filme aus dem vergangenen<br />
Jahrhundert. Im November und Dezember sind die<br />
fünf Monatsthemen:<br />
11:00 Uhr S<strong>ch</strong>weizer Filmklassiker von 1935 bis<br />
1945, 13:00 Frank Capra oder: Der Anwalt für Ge-<br />
PHARMACIE BÄREN APOTHEKE<br />
Moderne Apotheke in historis<strong>ch</strong>em Ambiente<br />
Kompetent in allen Fragen Ihrer Gesundheit<br />
L. S<strong>ch</strong>wander, eidg. dipl. pharm. ETH<br />
bim Zytglogge 1 3000 Bern 7 Tel. 031 311 02 42<br />
Frau Renate Wild von Alibaba’s Bü<strong>ch</strong>erhöhle<br />
re<strong>ch</strong>tigkeit, 16:00 Asterix’ und Obelix’ Kampf<br />
gegen die Römer, 18:00 Wer war Klaus Kinski<br />
(1926 – 1991)? 20:00 Dr. Strangelove vers<strong>ch</strong>reibt<br />
merkwürdige Liebe aus Italien, Frankrei<strong>ch</strong>, USA,<br />
S<strong>ch</strong>weden und Großbritannien.<br />
Für Details siehe Kasten.<br />
Alfred Rasser und Annemarie Blanc in «<strong>Die</strong> missbrau<strong>ch</strong>ten<br />
Liebesbriefe» (Bu<strong>ch</strong>: Gottfried Keller,<br />
Regie: Leopold Lindtberg, S<strong>ch</strong>weiz 1940)<br />
Wer den na<strong>ch</strong> alten Bü<strong>ch</strong>ern rie<strong>ch</strong>enden Keller für<br />
andere Gelegenheiten nutzen will, meldet si<strong>ch</strong> bei<br />
Alexander Wild im Wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Antiquariat,<br />
Rathausgasse 30. drs<br />
le bistro<br />
Janine Mangiantini<br />
Brunngasse 19 CH - 3011 Bern T +41 31 311 15 42<br />
Öffnungszeiten 11.00 – 14.30 / 17.00 – 23.30<br />
Sonntag und Montag ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Zibelemärit offen<br />
Samstag, 20. November 2010<br />
21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />
Sonntag, 21. November 2010<br />
*11:00 Jä-soo! 1935 85’ Erster Mundartfilm<br />
Mit Hegi, Elsie, H. Gretler & Fam. Carigiet<br />
*13:00 Mr. Deeds geht in die Stadt<br />
Mit G. Cooper, F. Capra, USA 1936, 115’ D<br />
16:00 Asterix der Gallier<br />
Mit Ständ<strong>ch</strong>en von Troubadix, F 1967, 65’<br />
18:00 Aguirre, der Zorn Gottes Kinski als<br />
Konquistador, W. Herzog, GER 1972, 91’ D<br />
20:00 Cinema Paradiso (Mit Stuzzi<strong>ch</strong>ino<br />
da Bellino, G. Tornatore, ITA 1988, I/d 118’<br />
Samstag, 27. November 2010<br />
21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />
1. Advent, 28. November 2010<br />
*11:00 <strong>Die</strong> missbrau<strong>ch</strong>ten Liebesbriefe<br />
Bu<strong>ch</strong>: G. Keller, CH 1940, 87’, CHD/(d)<br />
*13:00 Matinee Idol (STUMMFILM)<br />
F. Capra: Actors Wanted, USA 1928, 55’<br />
16:00 Asterix und Kleopatra<br />
Mit Zaubertrank vom Sirupix, F 1968, 69’<br />
18:00 Mein liebster Feind (Dok-Film)<br />
W. Herzog über Kinski, GER 1999, 95’ D<br />
20:00 Jules et Jim<br />
(Ménage à trois et plus)<br />
F. Truffaut, FRA 1962, 105’ F/d<br />
Samstag, 4. Dezember 2010<br />
21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />
2. Advent, 5. Dezember 2010<br />
*11:00 Wilder Urlaub von Franz S<strong>ch</strong>nyder<br />
Bu<strong>ch</strong>: K. Guggenheim, 1943, 78’ CHD/(d)<br />
*13:00 Lebenskünstler von Frank Capra<br />
Drehbu<strong>ch</strong>: R. Riskin, USA 1938, 126’, D<br />
16:00 Asterix erobert Rom<br />
Nur mit Passiers<strong>ch</strong>ein A38, F 1976, 78’<br />
18:00 Lesung aus Kinskis Autobiographie<br />
I<strong>ch</strong> bin so wild na<strong>ch</strong> deinem Erdbeermund<br />
20:00 Harold and Maude<br />
(Liebe zwis<strong>ch</strong>en Generationen)<br />
H. Ashby, USA 1971, 88’ E/d oder D<br />
Samstag, 11. Dezember 2010<br />
21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />
3. Advent, 12. Dezember 2010<br />
*11:00 <strong>Die</strong> Letzte Chance<br />
L. Lindtberg, CH 1945, 101’ I/E/CHD/d<br />
*13:00 Mr. Smith goes to Washington<br />
Mit J. Steward, USA 1939, 125’ E/d<br />
16:00 Asterix – Sieg über Cesar<br />
Wilds<strong>ch</strong>wein von Grunderix, F 1985, 74’<br />
18:00 Fitzcarraldo K. als Kauts<strong>ch</strong>ukbaron<br />
W. Herzog, GER 1981, 151’ D<br />
20:30 Überras<strong>ch</strong>ungsfilm aus S<strong>ch</strong>weden<br />
(Liebe zu Außenseitern)<br />
Samstag, 18. Dezember 2010<br />
21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />
4. Advent, 19. Dezember 2010<br />
*11:00 Marie-Louise gesponsert von Dutti<br />
L. Lindtberg, CH 1944, 92’ F/CHD<br />
*13:00 Ist das Leben ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>ön?<br />
Weihna<strong>ch</strong>tsfilm, F. Capra, USA 1946, 125’ D<br />
16:00 Asterix bei den Briten<br />
Spielzeugges<strong>ch</strong>enk von CMX, F 1986, 79’<br />
18:00 Cobra Verde K. als Sklaventreiber<br />
W. Herzog, GER 1987, 106’ D<br />
20:00 Brief Encounter (Begegnung)<br />
(<strong>Die</strong> Unerfüllte Liebe)<br />
David Lean, GB 1945, 85’ E/d<br />
*Mit Brun<strong>ch</strong> aus Heugels Chäshütte sowie<br />
anderen Zaubertrank-Ingredienzien aus<br />
der Altstadt-Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft. Türöffnung 10:15
28<br />
FEIERTAGS-KALENDER<br />
Brunne Zytig, 19. November 2010<br />
Gottesdienste während der Feiertage 2010/2011<br />
Antonierkir<strong>ch</strong>e, Münster, Nydeggkir<strong>ch</strong>e und Christkatholis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e St. Peter und Paul<br />
Antonierkir<strong>ch</strong>e<br />
Münster<br />
Nydeggkir<strong>ch</strong>e<br />
St. Peter<br />
und Paul<br />
24. Dezember 25. Dezember 31. Dezember 1. Januar<br />
Heilig-Abend Weihna<strong>ch</strong>ten Silvester Neujahr<br />
15.30 Uhr; Familiengottesdienst<br />
mit Krippenspiel<br />
17 Uhr; Christvesper<br />
Pfarrer Harald Möhle<br />
17 Uhr; Heiligabendfeier für Kinder<br />
und Erwa<strong>ch</strong>sene<br />
Pfrn. Maja Zimmermann-Güpfert<br />
23 Uhr; Christna<strong>ch</strong>tfeier,<br />
Pfr. Jürg Welter<br />
22.30 Uhr<br />
Christna<strong>ch</strong>tfeier mit Pfarrer<br />
Markus Niederhäuser. Ana Oltean,<br />
Flöte, Thomas Leutenegger, Orgel.<br />
22 Uhr<br />
Eu<strong>ch</strong>aristiefeier, Pfarrer Christoph<br />
S<strong>ch</strong>uler, Pfarrer Peter-Ben Smit<br />
26. Dez.: 10 Uhr; Abendmahls gottes -<br />
dienst zum Christfest. Mitwirkung des<br />
Musizierkreises «Allegro ma non troppo»;<br />
Pfarrer Harald Möhle<br />
10 Uhr<br />
Weihna<strong>ch</strong>tsgottesdienst mit Abendmahl;<br />
Predigt: Pfr. Klaus Bäumlin; Teile der Liturgie:<br />
Pfrn. Maja Zimmermann-Güpfert; Münster<strong>ch</strong>or<br />
Bern; Leitung: Desmond Wright;<br />
Daniel Glaus, Orgel<br />
10 Uhr; Weihna<strong>ch</strong>tsgottesdienst<br />
mit Abendmahl mit Pfarrer Markus<br />
Niederhäuser. Dorothée S<strong>ch</strong>mid,<br />
Brats<strong>ch</strong>e, Thomas Leutenegger, Orgel.<br />
10 Uhr<br />
Eu<strong>ch</strong>aristiefeier, Bis<strong>ch</strong>of Harald Rein,<br />
Pfarrer Peter-Ben Smit,<br />
Mitwirkung des Kir<strong>ch</strong>en<strong>ch</strong>ores.<br />
17 Uhr<br />
Abendmahls gottesdienst<br />
zum Jahress<strong>ch</strong>luss<br />
Pfarrer Harald Möhle<br />
22.30 Uhr<br />
Silvestergottesdienst<br />
Predigt: Pfrn. Maja Zimmermann-Güpfert;<br />
J. S. Ba<strong>ch</strong>:<br />
«Passacaglia et Thema fugatum»;<br />
Daniel Glaus, Orgel<br />
Öffnungszeiten der Restaurants in der Berner Altstadt während der Feiertage 2010/2011<br />
Aufgeführt sind alle Restaurants, die unsere Anfrage 24. Dezember 25. Dezember 26. Dezember 31. Dezember 1. Januar 2. Januar<br />
re<strong>ch</strong>tzeitig beantwortet haben. Änderungen vorbehalten. Heilig-Abend Weihna<strong>ch</strong>ten Stephanstag Silvester Neujahr Ber<strong>ch</strong>toldstag<br />
Café Alpin, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 19 offen bis 16.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 16.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Altes Tramdepot, Grosser Muristalden 6 offen bis 17.00 offen bis 17.00 10.00 – 00.30 11.00 – 01.00 10.00 – 00.30 10.00 – 00.30<br />
Rest. Anker, Kornhausplatz 16 offen bis 15.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 15.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Bar aux petits fours, Kramgasse 67 ges<strong>ch</strong>lossen 18.00 – 00.30 15.00 – 00.30 ges<strong>ch</strong>lossen 18.00 – 00.30 15.00 – 00.30<br />
Brasserie Bärengraben, Grosser Muristalden 1 offen bis 24.00 offen bis 24.00 offen bis 24.00 offen bis 24.00 offen bis 24.00 offen bis 24.00<br />
Café Bar Blue Cat, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 75 09.00 bis 18.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen 09.00 – 03.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Brasserie Capitol Ts<strong>ch</strong>irren, Kramgasse 74 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest./Bar Cinématte, Wasserwerkgasse 7 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen nur Barbetrieb auf Anmeldung ges<strong>ch</strong>lossen offen ab 18.30<br />
Comeback Bar, Rathausgasse 42 offen ab 18.00 offen ab 18.00 offen ab 18.00 offen ab 18.00 offen ab 18.00 offen ab 18.00<br />
Rest. Commerce, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 74 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Falken, Münstergasse 64 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Goldener S<strong>ch</strong>lüssel, Rathausgasse 72 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Harmonie, Hotelgasse 3 offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Junkere The Bar, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 1 offen bis 05.00 offen bis 05.00 offen bis 02.30 offen bis 05.00 offen bis 05.00 offen bis 05.00<br />
Rest. Klötzlikeller, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 62 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 23.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Krone, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 66 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Landhaus / Hotel, Altenbergstrasse 6 offen bis 18.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Café Bar Lemp, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 27 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Bar Les Amis, Rathausgasse 63 17.30 – 03.00 17.30 – 03.00 20.00 – 03.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Marzilibrücke, Gasstrasse 8 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen 10.30 – 23.30 offen ab 19.00 ges<strong>ch</strong>lossen 10.30 – 23.30<br />
Rest. Mekong, Kornhausplatz 7 offen bis 14.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 14.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Pizzeriatreff, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 12 offen bis 17.00 offen bis 23.00 offen bis 23.00 offen bis 03.00 offen bis 23.00 offen bis 23.00<br />
Rest. Café Postgasse, Postgasse 48 offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Punkt, Rathausgasse 37 11.00 – 17.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen 18.00 – 00.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. des Pyrénées, Kornhausplatz 17 offen bis 17.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 17.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Bar Quasimodo, Rathausgasse 75 16.00 – 03.30 18.00 – 03.30 ges<strong>ch</strong>lossen 16.00 – openend 18.00 – 03.30 ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Ratskeller, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 81 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ab 10.30 offen ab 10.30 ges<strong>ch</strong>lossen offen ab 10.30<br />
Rest. S<strong>ch</strong>miedstube, S<strong>ch</strong>miedenplatz 5 offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Spaghetti Factory Chindlifrässer, Kornhausplatz 7 offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen offen offen bis 23.30 offen offen<br />
Bar Tredicipercento, Rathausgasse 25 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. Zimmermania-Le Bistro, Brunngasse 19 offen bis 14.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Bar Zsa-Zsa, Brunngasse 11 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ab 17.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
Rest. zum Zähringer, Badgasse 1 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />
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10 Uhr<br />
Neujahrsgottesdienst<br />
Predigt: Pfr. Jürg Welter<br />
J. S. Ba<strong>ch</strong>: «Passacaglia et Thema<br />
fugatum»; Daniel Glaus, Orgel<br />
10 Uhr; Neujahrsgottesdienst<br />
mit Abendmahl mit Pfarrer<br />
Markus Niederhäuser.<br />
Thomas Leutenegger, Orgel<br />
17 Uhr<br />
Eu<strong>ch</strong>aristiefeier, Pfarrer em. Peter<br />
Hagmann, Neujahrsapéro des Männervereines.