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Die Musik kehrt zurück EDITORIAL - postgasse-bern.ch

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Brunne<br />

Zytig<br />

Bern, 19. November 2010<br />

Ers<strong>ch</strong>eint vierteljährli<strong>ch</strong><br />

Postfa<strong>ch</strong> 614<br />

3000 Bern 8<br />

4/2010<br />

26. Jahrgang<br />

Offizielles Organ des Leist der Untern Stadt Bern, Kesslergass-Gesells<strong>ch</strong>aft, Rathausgass-Brunngass-Leist, Kramgassleist, Vereinigte Altstadtleiste<br />

<strong>EDITORIAL</strong><br />

Li<strong>ch</strong>twe<strong>ch</strong>sel<br />

Ende Oktober, na<strong>ch</strong> langen Nebel- und Regentagen,<br />

s<strong>ch</strong>eint endli<strong>ch</strong> wieder die Sonne. No<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>afft sie es, über die Dä<strong>ch</strong>er der s<strong>ch</strong>attseitig gelegenen<br />

Häuser der Kramgasse zu klettern. Gefühlte<br />

zehn Zentimeter über den Dä<strong>ch</strong>ern strahlt<br />

sie an jenem blauen Herbsttag, der die Umstellung<br />

der Sommer- auf die Winterzeit bringen wird.<br />

Do<strong>ch</strong> am frühen Na<strong>ch</strong>mittag s<strong>ch</strong>on verlässt sie die<br />

Kraft, no<strong>ch</strong> ein wenig kann sie si<strong>ch</strong> am Da<strong>ch</strong>first<br />

festhalten. Dann ruts<strong>ch</strong>t sie weg. S<strong>ch</strong>on sehr bald<br />

wird ihr der Aufstieg ni<strong>ch</strong>t mehr gelingen, wird sie<br />

hinter den Dä<strong>ch</strong>ern hängen bleiben. Dann wird die<br />

dunkle Jahreszeit anbre<strong>ch</strong>en. Knapp drei Monate<br />

lang wird kein Sonnenstrahl mehr meinen geliebten<br />

Sitzplatz auf dem Fenstersims treffen. Auf dem<br />

i<strong>ch</strong> lese, arbeite und «Gassenkino» s<strong>ch</strong>aue. <strong>Die</strong> auf<br />

der Gasse herumwieselnden Touristen, die fremden<br />

Spra<strong>ch</strong>laute der Fremdenführer, die in ein Mikrofon<br />

gebellt, verzerrt zu mir heraufs<strong>ch</strong>allen,<br />

während unablässig Fotoblitze zucken. <strong>Die</strong> si<strong>ch</strong><br />

vor den Lauben innig umarmenden jungen und<br />

ni<strong>ch</strong>t-mehr-ganz-so-jungen Pär<strong>ch</strong>en, die ihr Glück<br />

mithilfe des Selbstauslösers der Kamera auf ewig<br />

festhalten wollen. <strong>Die</strong> Familienidyllen, wenn<br />

Mama, Oma, Opa und die Enkel si<strong>ch</strong> vor dem<br />

Samsonbrunnen hübs<strong>ch</strong> in Reih’ und Glied bringen,<br />

damit Papa ein s<strong>ch</strong>önes Foto s<strong>ch</strong>iessen kann.<br />

Sie alle werden mir fehlen, denn in den sonnenli<strong>ch</strong>tlosen<br />

Monaten bleibt mein Fenstersitzplatz<br />

verwaist, arbeite i<strong>ch</strong> am S<strong>ch</strong>reibtis<strong>ch</strong>, lese auf dem<br />

Sofa und statt Gassenkino gibt es TV.<br />

Denno<strong>ch</strong>: I<strong>ch</strong> mag die Zeit des Li<strong>ch</strong>twe<strong>ch</strong>sels. I<strong>ch</strong><br />

mag die Zeit, in der die Kramgasse im Sonnens<strong>ch</strong>atten<br />

liegt und die Dämmerung au<strong>ch</strong> bei<br />

blauem Himmel ni<strong>ch</strong>t ganz wei<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> mag die<br />

Zeit des künstli<strong>ch</strong>en Li<strong>ch</strong>ts. Des vorweihnä<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Li<strong>ch</strong>ts. <strong>Die</strong> leu<strong>ch</strong>tenden Tannenbäum<strong>ch</strong>en,<br />

die si<strong>ch</strong>, einer S<strong>ch</strong>lange aus riesenhaften Glühwürm<strong>ch</strong>en<br />

glei<strong>ch</strong>, von Ende November an den<br />

Hausfassaden entlang winden, werden mi<strong>ch</strong> in<br />

ihrem s<strong>ch</strong>euen, warmen Li<strong>ch</strong>t wieder entzücken.<br />

Flackernde Kerzen auf den Fenstersimsen werden<br />

da und dort den Li<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>immer der Bäum<strong>ch</strong>en verstärken,<br />

der so unaufdringli<strong>ch</strong> und denno<strong>ch</strong> festli<strong>ch</strong><br />

wirkt. No<strong>ch</strong> einmal jedo<strong>ch</strong> wird die<br />

Dunkelheit <strong>zurück</strong>kehren, Anfang Januar, wenn<br />

die Kramgasse wieder s<strong>ch</strong>mucklos da liegt, die<br />

Kerzen und Lämpli weggepackt, die Tannenbäum<strong>ch</strong>en<br />

entsorgt sind. Do<strong>ch</strong> das dauert nur no<strong>ch</strong><br />

einen kurzen Augenblick. Bald s<strong>ch</strong>on wird die<br />

Sonne wieder Kraft gesammelt haben und si<strong>ch</strong><br />

über die Da<strong>ch</strong>kanten ziehen können, werden die<br />

Tage länger, ist die Dunkelheit gebannt. Zum<br />

Li<strong>ch</strong>twe<strong>ch</strong>sel wird die Amsel wieder flöten.<br />

Barbara Büttner<br />

<strong>Die</strong> <strong>Musik</strong> <strong>kehrt</strong> <strong>zurück</strong><br />

Na<strong>ch</strong> einer gut einjährigen Sanierung wird das neu sanierte Konservatorium am 6. und 7. November<br />

mit dem Eröffnungsfest und dem Tag der offenen Tür offiziell wieder eröffnet. Der<br />

<strong>Musik</strong>unterri<strong>ch</strong>t in den renovierten Räumen startete termingere<strong>ch</strong>t bereits am 18. Oktober.<br />

S<strong>ch</strong>on länger zei<strong>ch</strong>nete si<strong>ch</strong> die Notwendigkeit<br />

einer Sanierung des Konservatoriums ab. Aus finanziellen<br />

Gründen wurde die Realisierung immer<br />

wieder verzögert. Im November 2006 hat der Gemeinderat<br />

der Stadt Bern dem Kauf der Liegens<strong>ch</strong>aften<br />

dur<strong>ch</strong> die Stadtbauten Bern zugestimmt<br />

und diese mit der Gesamtsanierung beauftragt. Im<br />

Januar 2008 hat der Stadtrat dem Baukredit zugestimmt.<br />

Im September 2009 erfolgte der grosse<br />

Auszug des ganzen Inventars inklusive vierzig<br />

Klavieren. Der Unterri<strong>ch</strong>t fand für die Zeit der Sanierung<br />

im Galgenfeld statt.<br />

<strong>Die</strong> Ziele der Sanierung waren gemäss den Berner<br />

Stadtbauten die Instandsetzung der Gebäudehüllen,<br />

der Hauste<strong>ch</strong>nik und des Innenausbaus, die<br />

Verbesserung der Gebäudesi<strong>ch</strong>erheit sowie die<br />

Verbesserung der Akustik in den Unterri<strong>ch</strong>tszimmern.<br />

Vorhandene S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>stellen sollten behoben<br />

werden. Der finanzielle Rahmen erlaubte ni<strong>ch</strong>t<br />

allzu viele Änderungen. Dur<strong>ch</strong> gezielten Einsatz<br />

weniger, aber prägnanter Gestaltungsmittel haben<br />

die sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Gebäudeteile ein einheitli<strong>ch</strong>es,<br />

benutzerfreundli<strong>ch</strong>es Ambiente erhalten.<br />

Im Zuge der Instandsetzungsarbeiten konnten au<strong>ch</strong><br />

einige funktionale Mängel im Grundriss behoben<br />

werden. <strong>Die</strong> drei Keller der einzelnen Häuser wurden<br />

mit zwei Verbindungskorridoren zu einem einzigen<br />

Unterges<strong>ch</strong>oss zusammenges<strong>ch</strong>lossen und<br />

mit einer neuen Station an den bestehenden Aufzug<br />

anges<strong>ch</strong>lossen. <strong>Die</strong>s ermögli<strong>ch</strong>t die stufenlose<br />

Ers<strong>ch</strong>liessung der vier Percussion-Unterri<strong>ch</strong>tsräume.<br />

Der grosse Saal<br />

Konservatorium für <strong>Musik</strong>, Kramgasse 36<br />

<strong>Die</strong> notwendigen Grabarbeiten begleitete der Ar<strong>ch</strong>äologis<strong>ch</strong>e<br />

<strong>Die</strong>nst des Kantons Bern. <strong>Die</strong> neuen<br />

Verbindungen der Keller ermögli<strong>ch</strong>ten eine zugängli<strong>ch</strong>e,<br />

übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e und rationelle Leitungsführung<br />

der Hauste<strong>ch</strong>nik. Eine zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Besonderheit im Unterges<strong>ch</strong>oss ist der dur<strong>ch</strong> die<br />

Grabarbeiten freigelegte und damit si<strong>ch</strong>tbar gewordene<br />

Ehgraben. Dem Brands<strong>ch</strong>utz galt ein besonderes<br />

Augenmerk.<br />

<strong>Die</strong> Liegens<strong>ch</strong>aft wurde<br />

neu mit im Brandfall<br />

selbst s<strong>ch</strong>liessenden<br />

Türen in mehrere Brandabs<strong>ch</strong>nitte<br />

unterteilt. <strong>Die</strong><br />

Flu<strong>ch</strong>twege wurden definiert<br />

und zum Teil neu<br />

gebaut. Zusätzli<strong>ch</strong> überwa<strong>ch</strong>t<br />

eine Brandmeldeanlage<br />

die ganze Liegens<strong>ch</strong>aft.<br />

<strong>Die</strong> Heizungsanlage<br />

wurde örtli<strong>ch</strong><br />

angepasst.<br />

<strong>Die</strong> Sanierung konnte<br />

termingere<strong>ch</strong>t auf das<br />

neue S<strong>ch</strong>ulsemester abges<strong>ch</strong>lossen<br />

werden.<br />

Au<strong>ch</strong> der Wiederbezug<br />

verlief gemäss Nicole


2<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

Impressum<br />

<strong>Die</strong> «Brunne Zytig» wird von den Altstadt leis ten gemeinsam gestaltet. Unter den Leist rubriken finden<br />

Sie leistinterne Informationen.<br />

Verantwortli<strong>ch</strong> für die Herausgabe: Leist der Untern Stadt, Postfa<strong>ch</strong> 614, 3000 Bern 8<br />

Redaktion Leist der Untern Stadt: Iris Gerber (ig), Johanna von Jecklin (JvJ), Xaver Za<strong>ch</strong> (Za)<br />

Redaktion Kesslergass-Gesells<strong>ch</strong>aft: Barbara Braun (bb), Annelies Hüssy (Hy)<br />

Redaktion Rathausgass-Brunngass-Leist: Edi Franz (ef), Peter Fröhli<strong>ch</strong> (pfö), Stefan Theiler (drs)<br />

Redaktion Kramgassleist: Barbara Büttner (BaBü), Regula Leuenberger (rlu)<br />

Inserateannahme + Produktion:<br />

Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und Pascale Thomann-Weiss, Kal<strong>ch</strong>ackerstrasse 7,<br />

3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79, weissdruck@bluewin.<strong>ch</strong><br />

www.<strong>bern</strong>-altstadt.<strong>ch</strong>/brunnezytig, brunnezytig@<strong>bern</strong>-altstadt.<strong>ch</strong><br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

Der Eingang Korridor Blick in die S<strong>ch</strong>aalgäss<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>e an die Vergangenheit<br />

des Konsigebäudes erinnert.<br />

Philipp, Kommunikation reibungslos. Sie fühlten<br />

si<strong>ch</strong> sehr wohl im sanierten Konsi. Das Haus habe<br />

enorm gewonnen und sei jetzt eine gute Mis<strong>ch</strong>ung<br />

aus Altbau und Moderne. Alles sei viel heller und<br />

fris<strong>ch</strong>er dur<strong>ch</strong> die neuen Farbakzente. Das Foyer<br />

vor dem Warlomont-Anger Saal habe dur<strong>ch</strong> die<br />

Kramgasse 36<br />

Das Konservatorium ist die Na<strong>ch</strong>folgerin der<br />

1858 gegründeten <strong>Musik</strong>s<strong>ch</strong>ule. Seit 1938 befindet<br />

es si<strong>ch</strong> an der Kramgasse 36.<br />

An der Stelle des heutigen Konservatoriums<br />

befand si<strong>ch</strong> früher der S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thof (S<strong>ch</strong>aal).<br />

<strong>Die</strong> Fleis<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>aal in der Kramgasse hatte gemäss<br />

dem Sickingerplan von 1607 keine Lauben,<br />

der offene S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thof war mit einer<br />

Mauer umgeben. Na<strong>ch</strong> dem Bezug dur<strong>ch</strong> das<br />

Konservatorium erfolgten 1940, 1955 und<br />

1970 bereits erste Umbauten.<br />

Li<strong>ch</strong>tfenster zur Terrasse sehr viel an Li<strong>ch</strong>t gewonnen.<br />

<strong>Die</strong> Akkustik in den Unterri<strong>ch</strong>tszimmern konnte<br />

zudem optimiert werden und auf der anderen Seite<br />

die Lärmdämmung verbessert werden. rlu<br />

Da<strong>ch</strong>terrasse<br />

Angebote des Konservatoriums<br />

– Neu ist die Zusammenarbeit mit der Volksho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule.<br />

In Kooperation mit der VHS<br />

werden erstmals Erwa<strong>ch</strong>senenkurse von Jodeln<br />

über Querflöte zu Tango im Konservatorium<br />

dur<strong>ch</strong>geführt. Das Programm ist bei<br />

der Volksho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule zu beziehen (vhsbe.<strong>ch</strong>).<br />

– 4. Dezember Adventskonzert im grossen<br />

Saal<br />

– Ab 15. Dezember Lehrerkonzerte<br />

– Mögli<strong>ch</strong>keit zur Miete des grossen Saals, des<br />

Warlomont-Anger Saal, der Da<strong>ch</strong>terrasse<br />

und weiterer Räumli<strong>ch</strong>keiten für ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>e<br />

oder private Veranstaltungen<br />

Abonnements-<br />

Bestellung<br />

Der/die Unterzei<strong>ch</strong>nete bestellt ein Jahres-<br />

Abo nnement der Brunne Zytig zum Preis<br />

von Fr. 20.–<br />

Name<br />

Vorname<br />

Adresse<br />

Unters<strong>ch</strong>rift<br />

Bitte einsenden an Brunne-Zytig, c/o Xaver Za<strong>ch</strong>,<br />

Postfa<strong>ch</strong> 614, 3000 Bern 8.<br />

<strong>Die</strong> nä<strong>ch</strong>ste Ausgabe der<br />

Brunne Zytig ers<strong>ch</strong>eint am<br />

11. März 2011<br />

Redaktionss<strong>ch</strong>luss:<br />

18. Februar 2011


Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />

3<br />

20 Jahre Berner Design Weekend<br />

BDW zum 10. Mal – Designszene S<strong>ch</strong>weiz<br />

1990 fand in Bern das erste Berner Design-Weekend<br />

statt. Bern kann stolz sein, ist dieser Anlass<br />

mittlerweile do<strong>ch</strong> der einzige dieser Art in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Seinerzeit steckten einige Berner Einri<strong>ch</strong>tungs ges<strong>ch</strong>äfte<br />

ihre Köpfe zusammen und diskutierten,<br />

was der Tatsa<strong>ch</strong>e, dass immer mehr Ges<strong>ch</strong>äfte im<br />

designorientierten Berei<strong>ch</strong> rund um Bern entstanden,<br />

entgegengesetzt werden könnte. Man war<br />

beunruhigt, weil diese Standorte Vorteile gegenüber<br />

der Innenstadtlage ausspielten: Errei<strong>ch</strong>barkeit,<br />

gratis Parkplätze, günstigere Mieten. S<strong>ch</strong>nell<br />

war klar, dass ni<strong>ch</strong>t ein ruinöser Preiskampf das<br />

ri<strong>ch</strong>tige Mittel sein konnte, sondern Aktivitäten,<br />

wel<strong>ch</strong>e dem an zeitgenössis<strong>ch</strong>er Einri<strong>ch</strong>tung interessierten<br />

Publikum aufzeigen, wel<strong>ch</strong>e Vorteile<br />

die nahegelegenen Standorte der vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Ges<strong>ch</strong>äfte aufweisen: Nirgends sonst kann innerhalb<br />

einer sol<strong>ch</strong> eng begrenzten geografis<strong>ch</strong>en<br />

Lage in einem wunderbaren Stadtzentrum eine<br />

entspre<strong>ch</strong>end repräsentative Auswahl der internationalen<br />

Design-Szene besi<strong>ch</strong>tigt werden, nota-<br />

bene dank der Lauben mehrheitli<strong>ch</strong> trockenen Fusses.<br />

Seither findet dieser weitherum bea<strong>ch</strong>tete Anlass<br />

alle zwei Jahre am letzten Januar-Wo<strong>ch</strong>enende<br />

statt und stösst auf immer grösseres Interesse.<br />

<strong>Die</strong> Szene hat si<strong>ch</strong> verändert: Mehrere Betriebe<br />

rund um Bern existieren ni<strong>ch</strong>t mehr, die anspru<strong>ch</strong>svollen<br />

Kunden haben erkannt, dass die ausgewählten<br />

Sortimente in der Innenstadt zu finden<br />

sind, während si<strong>ch</strong> auf der grünen Wiese die Massenanbieter<br />

mit immer grösseren Flä<strong>ch</strong>en einen<br />

harten Konkurrenz kampf liefern. Eine Entwicklung,<br />

wie sie vor zwanzig Jahren ni<strong>ch</strong>t erwartet<br />

wurde und aufzeigt, dass Ges<strong>ch</strong>äfte in attraktiven<br />

Innenstadtlagen na<strong>ch</strong> wie vor eine Zukunft haben.<br />

Viel dazu beigetragen hat au<strong>ch</strong> der Verkehrs kompro<br />

miss mit der Begegnungszone untere Altstadt.<br />

<strong>Die</strong> Besu<strong>ch</strong>erinnen und Besu<strong>ch</strong>er nutzen die hervor<br />

ragende ÖV-Ers<strong>ch</strong>liessung und die Ges<strong>ch</strong>äfte<br />

werden dur<strong>ch</strong> die Zufahrtsmögli<strong>ch</strong>keiten für den<br />

Warenum s<strong>ch</strong>lag ni<strong>ch</strong>t unnötig bena<strong>ch</strong>teiligt. <strong>Die</strong><br />

allseitigen Bemühungen, die Attraktivität einer lebendigen<br />

Altstadt zu erhalten oder sogar zu steigern,<br />

zeigen so ihre positiven Auswirkungen.<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr findet das Berner Design Weekend<br />

am Samstag 29. und Sonntag 30. Januar 2011<br />

statt, jeweils von 10 bis 17 Uhr.<br />

Das gemeinsame Thema lautet Design-Szene<br />

S<strong>ch</strong>weiz. <strong>Die</strong> teilnehmenden Ges<strong>ch</strong>äfte präsentieren<br />

in ihren Räumli<strong>ch</strong>keiten Sonderausstellungen<br />

über S<strong>ch</strong>weizer Designer, Hersteller und Kollektionen.<br />

Also ein guter Grund, si<strong>ch</strong> wieder einmal in<br />

einem vergnügli<strong>ch</strong>en Altstadtspaziergang einen<br />

Überblick über das zeitgenössis<strong>ch</strong>e Einri<strong>ch</strong>ten zu<br />

vers<strong>ch</strong>affen. Zum bequemen Errei<strong>ch</strong>en der etwas<br />

ausserhalb liegenden Ges<strong>ch</strong>äfte steht ein Shuttle-<br />

<strong>Die</strong>nst zur Verfügung.<br />

Gastgeber sind 9 Berner Einri<strong>ch</strong>tungsges<strong>ch</strong>äfte,<br />

wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> mehrheitli<strong>ch</strong> in der unteren Altstadt<br />

befinden:<br />

Meer Wohnen, teo jakob, Zona, Wohnform Kil<strong>ch</strong>en<br />

mann, intraform sowie Anliker, Urs Arber +<br />

co und Form + Raum.<br />

Weitere Informationen zum Anlass: www.bdw.<strong>ch</strong><br />

Am Rande notiert<br />

Ein Feierabendbier in der<br />

Altstadt. So s<strong>ch</strong>ön und ruhig.<br />

Ein gemütli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>watz<br />

unter Freunden. Witz,<br />

Klats<strong>ch</strong> – und man<strong>ch</strong>mal<br />

au<strong>ch</strong> Trauriges. Und dann,<br />

ja dann, ergiesst si<strong>ch</strong> unvermittelt<br />

die kantonale Polit-<br />

Elite ins Lokal. Lärmig,<br />

sendungsbewusst, vom Sitzzwang<br />

befreit, lässt die Parlamentariers<strong>ch</strong>aft all<br />

dies über die Lippen sprudeln, was sie no<strong>ch</strong> gerne<br />

gesagt hätte, aber aus vers<strong>ch</strong>iedensten Sa<strong>ch</strong>zwängen<br />

heraus ni<strong>ch</strong>t konnte. Und das ist ni<strong>ch</strong>t wenig.<br />

S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> sind die Interessen vom Berner Jura<br />

bis ins Oberland sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> und ni<strong>ch</strong>t so<br />

lei<strong>ch</strong>t unter einen Hut zu bringen.<br />

Wussten Sie, liebe Lesende, dass das Parlamentariervolk<br />

si<strong>ch</strong> mit der Zeit eine eigene Spra<strong>ch</strong>e aneignet?<br />

Da ist beispielsweise vom «politis<strong>ch</strong>en<br />

Prozess» die Rede, von «Güterabwägung», von<br />

«optimierender Na<strong>ch</strong>haltigkeit», von «Kostenwahrheit»,<br />

von «Einheit der Materie» bis hin zum<br />

«S<strong>ch</strong>ritt in die ri<strong>ch</strong>tige Ri<strong>ch</strong>tung». Wer si<strong>ch</strong> so auszudrücken<br />

versteht, wird in der Altstadt gerne mal<br />

als Frau Grossrätin oder Herr Grossrat angespro<strong>ch</strong>en.<br />

Do<strong>ch</strong> seien wir ni<strong>ch</strong>t ungere<strong>ch</strong>t: Von ihrem ni<strong>ch</strong>t<br />

eben beraus<strong>ch</strong>enden Taggeld geben die Rätinnen<br />

und Räte in unseren Altstadtbeizen und -ges<strong>ch</strong>äften<br />

Beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>es aus. Sie obliegen ihrer Arbeit na<strong>ch</strong><br />

bestem Wissen und Können, in der Regel korrekt<br />

und gere<strong>ch</strong>t, man<strong>ch</strong>mal au<strong>ch</strong> selbstgere<strong>ch</strong>t. Sie reformieren,<br />

krempeln um und sind bestrebt, ihren<br />

Kanton auf Kurs zu halten. Hierfür opfern sie ihre<br />

Freizeit und strapazieren ihr Familienleben. Lassen<br />

wir sie also reden, wenn sie uns beim Feierabendbier<br />

engagiert zu erklären versu<strong>ch</strong>en, dass<br />

im Oberland ni<strong>ch</strong>t alles, «was gs<strong>ch</strong>totzet ou<br />

gs<strong>ch</strong>tutzet is<strong>ch</strong>».<br />

Hans Häusler,<br />

alt Informations<strong>ch</strong>ef der Stadt Bern<br />

Berner Handwerker Märit<br />

<strong>Die</strong> nä<strong>ch</strong>sten Berner<br />

Hand werker-Märite<br />

finden am<br />

Samstag, 4. Dezember<br />

Sonntag, 5. Dezember<br />

von 08.00 bis 16.00 Uhr<br />

auf der Münsterplattform<br />

statt.<br />

www.handwerkermaerit.<strong>ch</strong>


4<br />

25 Jahre Bärner Sami<strong>ch</strong>lous in der Kramgasse<br />

Ein vorweihna<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Anlass, der kleine und<br />

grosse Kinder glückli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t<br />

Wenn «dr Bärner Sami<strong>ch</strong>lous i de Chramere <strong>ch</strong>unnt» – dann ist erster Advent. Das ist so si<strong>ch</strong>er wie das Amen in der Kir<strong>ch</strong>e. Also wird der Sami<strong>ch</strong>lous<br />

mit seinem Gefolge au<strong>ch</strong> in diesem Jahr am ersten Advent wieder in der Kramgasse Station ma<strong>ch</strong>en, wird den Berner Kindern ein<br />

Gs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli erzählen, sie fragen, ob sie das Jahr über s<strong>ch</strong>ön brav gewesen sind, wird sie loben, dann und wann viellei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> ein biss<strong>ch</strong>en tadeln<br />

und sie mit Mandarinli und Lebku<strong>ch</strong>en bes<strong>ch</strong>enken. So wie jedes Jahr eben. Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert. Grund genug also,<br />

einmal auf die Anfänge des «Chlousentreibens» in der Gasse <strong>zurück</strong>zus<strong>ch</strong>auen. <strong>Die</strong> BrunneZytig hat si<strong>ch</strong> mit Peter Inei<strong>ch</strong>en unterhalten, der<br />

im Auftrag des Kramgassleists von Anfang an diesen beliebten Anlass mit der Sami<strong>ch</strong>louszunft Bärn organisiert.<br />

Auf den ersten Blick fällt es etwas s<strong>ch</strong>wer, Peter<br />

Inei<strong>ch</strong>en mit dem Sami<strong>ch</strong>lous in Verbindung zu<br />

bringen. Zu zierli<strong>ch</strong> wirkt er, zu lebhaft, zu vers<strong>ch</strong>mitzt<br />

sein Blick und au<strong>ch</strong> der Bart ist viel zu<br />

kurz und no<strong>ch</strong> zu wenig weiss. Seine Kindheitserinnerungen<br />

an den Nikolaus waren längst verblasst,<br />

als er vor über 20 Jahren einwilligte,<br />

«Sami<strong>ch</strong>lous-Beauftragter» des Kramgassleists zu<br />

werden. Weil Not am Mann war, genauer gesagt<br />

Not am Nikolaus. «Damals hat mein Vorgänger im<br />

Leistvorstand, Kurt Anderegg, jeweils am 6. Dezember<br />

seine beiden Esel<strong>ch</strong>en in seinen alten VW-<br />

Bus geladen und vom freiburgis<strong>ch</strong>en Courlevon in<br />

die Stadt transportiert». Als S<strong>ch</strong>mutzli verkleidet<br />

seien der Kurt und dessen Frau Edith dann mit<br />

zwei Sami<strong>ch</strong>löisen der Zunft dur<strong>ch</strong> die Kramgasse<br />

gezogen und hätten die Kinder bes<strong>ch</strong>enkt, erinnert<br />

si<strong>ch</strong> Peter Inei<strong>ch</strong>en amüsiert. Der Erfolg war immens.<br />

«Jedes Jahr sind mehr Kinder gekommen».<br />

Daraufhin habe Kurt Plüss, der damalige Leist-<br />

Präsident, seinen Vorstand überzeugen können,<br />

den Anlass zu professionalisieren. Inei<strong>ch</strong>en wurde<br />

zum Organisator ernannt. «Der Grund war ganz<br />

pragmatis<strong>ch</strong>. Mit 35 Jahren war i<strong>ch</strong> damals der<br />

Jüngste im Leistvorstand. Alle anderen waren wesentli<strong>ch</strong><br />

älter». Aber die Aufgabe habe ihn au<strong>ch</strong> gereizt,<br />

gibt Inei<strong>ch</strong>en zu. Er nahm Kontakt auf mit<br />

der damals no<strong>ch</strong> jungen Sami<strong>ch</strong>louszunft Bärn.<br />

S<strong>ch</strong>on das erste Treffen sei offen und herzli<strong>ch</strong> gewesen.<br />

«Wir haben uns auf Anhieb gefunden und<br />

so ist das au<strong>ch</strong> bis heute geblieben», strahlt Inei<strong>ch</strong>en.<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

Anfangs sei der Chlous-Anlass no<strong>ch</strong> kleiner gewesen.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en 500 und 1000 Kinder hätten si<strong>ch</strong><br />

jeweils eingefunden und die Busse seien no<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en<br />

den Sami<strong>ch</strong>löisen und den Kindern hindur<strong>ch</strong>gekurvt.<br />

«Als dann die Gasse für den<br />

Sami<strong>ch</strong>lous zum ersten Mal für den gesamten Verkehr<br />

gesperrt wurde, da waren etli<strong>ch</strong>e Anwohner<br />

<strong>Die</strong> Bärner Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis bei der Arbeit vor dem Zytglogge <strong>Die</strong> Belohnung fürs Värsli: Ein Lebku<strong>ch</strong>en<br />

COMCONA<br />

COMCONA AG DR. FRITZ GYGER<br />

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BERATUNGEN & SOFTWARE CH-3011 BERN<br />

COMCONA@COMCONA.CH T 031 313 11 51<br />

WWW.COMCONA.CH F 031 313 11 50<br />

<strong>Die</strong> Bärner Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis bei der<br />

Besammlung im Zytglogge.<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

ganz s<strong>ch</strong>ön sauer. Heute sind sie dagegen ganz<br />

froh, wenn die Gasse mal verkehrsfrei ist», grinst<br />

er und blättert in seinem dicken Ordner, in dem er<br />

alle Unterlagen abgeheftet hat: <strong>Die</strong> Gesu<strong>ch</strong>e, die<br />

er bei der Stadt eingerei<strong>ch</strong>t hat für Bewilligung<br />

und Kostenerlass und die stets positiven Antworten<br />

der Behörden, die Re<strong>ch</strong>nungen für Clementinen,<br />

S<strong>ch</strong>okolade, Lebku<strong>ch</strong>en und <strong>Musik</strong>er, die der<br />

Kramgassleist jeweils zahlt, hands<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Notizen<br />

über das was jeweils no<strong>ch</strong> zu tun respektive<br />

bereits erledigt ist und natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> diverse Zeitungsberi<strong>ch</strong>te<br />

rund um den Nikolaus. «Ganz verreckt»<br />

sei der Papierkram früher gewesen. Mit<br />

jeder Behörde, jedem Amt habe Kontakt aufnehmen<br />

müssen. Heute sei alles viel einfa<strong>ch</strong>er geworden,<br />

obwohl der Anlass grösser geworden sei.<br />

Peter Inei<strong>ch</strong>en zupft ein Papier aus dem Ordner<br />

und zitiert die Begründung für das städtis<strong>ch</strong>e Ja zur<br />

Kostenbefreiung: «Es handelt si<strong>ch</strong> um eine traditionelle<br />

und für die Stadt Bern wi<strong>ch</strong>tige Veranstaltung,<br />

die kleine und grosse Kinder glückli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t<br />

und die ohne diese Gebührenbefreiung ni<strong>ch</strong>t<br />

dur<strong>ch</strong>geführt werden könnte».<br />

Turmwart für 24 Stunden<br />

Es ist aber ni<strong>ch</strong>t nur diese offizielle Anerkennung,<br />

die Peter Inei<strong>ch</strong>en freut. Hö<strong>ch</strong>stes Vergnügen bereitet<br />

ihm au<strong>ch</strong>, dass er 24 Stunden lang die alleinige<br />

S<strong>ch</strong>lüsselgewalt über eines von Berns<br />

bedeutendsten Wahrzei<strong>ch</strong>en erhält: Den Zytglogge.<br />

Denn im Turm versammeln si<strong>ch</strong> die über<br />

20 Sami<strong>ch</strong>löise und die S<strong>ch</strong>mutzlis vor ihrem Auf-<br />

Restaurant Harmonie<br />

Fritz Gyger + Walter Aebis<strong>ch</strong>er<br />

Hotelgasse 3, 3011 Bern<br />

Tel. 031 313 11 41<br />

Fax 031 313 11 40<br />

Internet www.harmonie.<strong>ch</strong><br />

E-Mail harmonie@harrmonie.<strong>ch</strong>


Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />

5<br />

tritt in der Gasse. In der Obhut von Peter Inei<strong>ch</strong>en<br />

werden sie verpflegt und es wird no<strong>ch</strong>mals letzte<br />

Hand an Kostüm und Maske gelegt, bevor sie si<strong>ch</strong><br />

den zwei- bis dreitausend Kinder zeigen, die sie in<br />

der Gasse erwarten.<br />

<strong>Die</strong> Stimmung im Turm sei einfa<strong>ch</strong> super,<br />

s<strong>ch</strong>wärmt er. Für die Berner Sami<strong>ch</strong>löise sei der<br />

Auszug aus dem Zytglogge immer der Höhepunkt.<br />

Nur einmal fand die Besammlung der Nikoläuse<br />

ni<strong>ch</strong>t im Zytglogge statt, sondern im S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thaus,<br />

damals vor etwa 15 Jahren, als 300 Sami<strong>ch</strong>löise<br />

aus der ganzen S<strong>ch</strong>weiz na<strong>ch</strong> Bern zu ihrem ersten<br />

nationalen Treffen reisten und am ersten Advent<br />

natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> zu den Kindern in die Kramgasse<br />

kamen. Mindestens 15 000 Mens<strong>ch</strong>en seien damals<br />

in die Altstadt geströmt. Einfa<strong>ch</strong> gewaltig sei<br />

das gewesen – und für die Chlöise habe es fast kein<br />

Dur<strong>ch</strong>kommen mehr gegeben. <strong>Die</strong> Anekdoten<br />

sprudeln jetzt nur so aus Peter Inei<strong>ch</strong>en heraus. <strong>Die</strong><br />

Erlebnisse mit einem britis<strong>ch</strong>en Fernsehteam etwa,<br />

das 2001 die Berner Sami<strong>ch</strong>löuse beim Auftritt in<br />

der Kramgasse filmte und si<strong>ch</strong> vergebli<strong>ch</strong> mühte,<br />

die Berner Chlöise zu «britannisieren».<br />

Nur einmal kam Peter Inei<strong>ch</strong>en bei der Organisation<br />

des Chlousbesu<strong>ch</strong>s an den Rand der Ers<strong>ch</strong>öpfung,<br />

als er nämli<strong>ch</strong> ständig zwis<strong>ch</strong>en Zytglogge,<br />

wo si<strong>ch</strong> die Sami<strong>ch</strong>löise besammelten und Unteroffizierskeller<br />

in der Mitte der Kramgasse, wo si<strong>ch</strong><br />

die <strong>Musik</strong>er zum Einspielen trafen, hin und her<br />

springen musste. Denn kaum war ein Chlous beim<br />

Zytglogge eingetroffen, vers<strong>ch</strong>loss eine Bewohnerin<br />

der angrenzenden Liegens<strong>ch</strong>aft wieder die Tür.<br />

Und Inei<strong>ch</strong>en musste sie immer wieder aufs<strong>ch</strong>liessen.<br />

Das sei s<strong>ch</strong>on sehr speziell gewesen,<br />

s<strong>ch</strong>munzelt er heute.<br />

Stressen lässt si<strong>ch</strong> Peter Inei<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t mehr. Do<strong>ch</strong><br />

ein erstes Mal atmet er am ersten Advent erst um<br />

halb fünf auf, wenn er sieht, dass wieder ganz viele<br />

Kinder mit ihren Eltern in der Gasse auf den Sami<strong>ch</strong>lous<br />

warten. «S<strong>ch</strong>ade sei nur, dass die Mens<strong>ch</strong>en<br />

viel weniger singen als no<strong>ch</strong> vor ein paar<br />

Jahren, obwohl wir Noten und Texte verteilen».<br />

Inei<strong>ch</strong>en zieht ein Notenblatt aus seinem Ordner.<br />

1987 habe der Berner <strong>Musik</strong>er Paul Hirt eigens ein<br />

Lied komponiert: «Chlousetag ir Chramere».<br />

Super sei das gewesen!<br />

Na<strong>ch</strong> der Arbeit das Vergnügen<br />

Übli<strong>ch</strong>erweise ist der Besu<strong>ch</strong> der Sami<strong>ch</strong>löise in<br />

der Gasse na<strong>ch</strong> zwei Stunden vorbei. Dann greift<br />

Peter Inei<strong>ch</strong>en jeweils wieder zu S<strong>ch</strong>aufel und<br />

Besen. Gemeinsam mit Heinz Frey, «meinem<br />

wi<strong>ch</strong>tigsten Helfer», und den beiden Ehefrauen<br />

wird die Gasse aufgeräumt, die Hinterlassens<strong>ch</strong>aft<br />

der Esel beseitigt, der Abfall entsorgt. «Seit wir<br />

keine Nüssli mehr verteilen, geht das Aufräumen<br />

s<strong>ch</strong>nell. In einer halben Stunde sind wir fertig».<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend trifft si<strong>ch</strong> das Quartett mit der Sami<strong>ch</strong>louszunft<br />

zu einem währs<strong>ch</strong>aften Abendessen.<br />

«Ein glatter Anlass» sei das jeweils.<br />

Peter Inei<strong>ch</strong>en klingt ganz und gar ni<strong>ch</strong>t so, als<br />

langweile ihn das immerglei<strong>ch</strong>e Sami<strong>ch</strong>lous-Ritual.<br />

Er fühlt si<strong>ch</strong> wohl bei den Berner Sami<strong>ch</strong>löisen,<br />

die ihn zu ihrem ersten und bislang einzigen<br />

«Ehrens<strong>ch</strong>mutzli» gema<strong>ch</strong>t haben. Der Ges<strong>ch</strong>äftsmann<br />

aber hat no<strong>ch</strong> ein weiteres Motiv für sein Engagement.<br />

«I<strong>ch</strong> will der Gasse etwas <strong>zurück</strong>geben,<br />

ni<strong>ch</strong>t nur vom Standort profitieren». Ob er ni<strong>ch</strong>t<br />

irgendwann einmal selbst als Sami<strong>ch</strong>lous die Gassen<br />

besu<strong>ch</strong>en mö<strong>ch</strong>te? Darüber habe er no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

geda<strong>ch</strong>t, sagt Peter Inei<strong>ch</strong>en und aus seinen Augen<br />

blitzt der S<strong>ch</strong>alk. «Mir ist wohl als Ehrens<strong>ch</strong>mutzli».<br />

Text: babü<br />

Fotos: Charly Hostettler<br />

(Sami<strong>ch</strong>louszunft Bärn)<br />

Der Tradition verpfli<strong>ch</strong>tet<br />

<strong>Die</strong> Bärner Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis haben si<strong>ch</strong><br />

den 28. November in ihrer Agenda dick angestri<strong>ch</strong>en.<br />

Denn auf dieses Datum fällt in diesem Jahr<br />

der erste Advent – der Tag des mittlerweile traditionell<br />

gewordenen Chlousauszugs aus dem Zytgloggeturm.<br />

Josef Bossard, Zunftmeister der<br />

Sami<strong>ch</strong>louszunft und damit Ober<strong>ch</strong>lous der Bärner<br />

Sami<strong>ch</strong>läuse und S<strong>ch</strong>mutzlis, freut si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on Wo<strong>ch</strong>en<br />

vorher auf den Besu<strong>ch</strong> in der Kramgasse. Er<br />

liebt die Kulisse der Gasse, die Sandsteinhäuser mit<br />

den Lauben, das Li<strong>ch</strong>t der Tannenbäum<strong>ch</strong>en vor den<br />

Fenstern, das beim Eindämmern die Fassaden in<br />

sanften S<strong>ch</strong>immer hüllt. Sehr stimmungsvoll sei<br />

das. Wenn es dann au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>neit, dann wird<br />

dem Ober<strong>ch</strong>lous so ri<strong>ch</strong>tig vorweihnä<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> warm<br />

ums Herz.<br />

Ein biss<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>ade ist es deshalb, dass ausgere<strong>ch</strong>net<br />

im Jubiläumsjahr der erste Advent bereits im<br />

November ist. Denn, so hat der Ober<strong>ch</strong>lous festgestellt,<br />

im November kämen tendenziell etwas weniger<br />

Eltern und Kinder zum Sami<strong>ch</strong>lous. «Erst im<br />

Dezember haben die Leute das Gefühl, jetzt ist<br />

Weihna<strong>ch</strong>tszeit.» Aufgefallen ist dem Ober<strong>ch</strong>lous<br />

au<strong>ch</strong>, dass immer mehr Touristen aus aller Welt mit<br />

ihren Kindern zum Chlousauszug am Zytglogge<br />

kämen. «Genau wie die S<strong>ch</strong>weizer Kinder sagen die<br />

Touristenkinder dem Sami<strong>ch</strong>lous ihre Verse, Gedi<strong>ch</strong>te<br />

und Lieder auf, nur eben in ihrer Mutterspra<strong>ch</strong>e,<br />

auf finnis<strong>ch</strong> oder ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> zum<br />

Beispiel». Ihr Vortrag erfreut den Nikolaus, au<strong>ch</strong><br />

wenn er «meist nur Bahnhof» verstehe. Er we<strong>ch</strong>selt<br />

dann ebenfalls die Spra<strong>ch</strong>e und dankt in der neuen<br />

Lingua Franca, dem Englis<strong>ch</strong>en.<br />

Auf S<strong>ch</strong>weizerdeuts<strong>ch</strong> erzählt der Ober<strong>ch</strong>lous vom<br />

Erker des Zytgloggeturms traditionsgemäss um 16<br />

Uhr 50 seine Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, bevor um<br />

Punkt 17 Uhr, mit dem fünften S<strong>ch</strong>lag der Glocke,<br />

die Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis aus dem Turm ausziehen.<br />

<strong>Die</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te jeweils auszuwählen sei<br />

ni<strong>ch</strong>t ganz einfa<strong>ch</strong>, denn kurze Nikolaus-Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

gebe es wenig, beri<strong>ch</strong>tet der Ober<strong>ch</strong>lous. Zur<br />

Seite stehen ihm bei der Auswahl eine Bu<strong>ch</strong>händlerin<br />

und deren Mann, ein Lehrer, der die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

jeweils ins S<strong>ch</strong>weizerdeuts<strong>ch</strong>e übersetzt. <strong>Die</strong><br />

Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten sind bei den Kindern beliebt.<br />

Wenn er zu erzählen begänne, sinke der Geräus<strong>ch</strong>pegel<br />

in der Gasse deutli<strong>ch</strong>. Au<strong>ch</strong> werde er<br />

immer wieder auf die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te angespro<strong>ch</strong>en.<br />

Der Ober<strong>ch</strong>lous s<strong>ch</strong>munzelt ein wenig. Wenn er gelegentli<strong>ch</strong><br />

dieselbe Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te bei einem Familienbesu<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong>mals erzähle, tadelten ihn die Kinder:<br />

Sami<strong>ch</strong>lous, die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hast Du s<strong>ch</strong>on am Zytglogge<br />

erzählt.<br />

Ein Sami<strong>ch</strong>lous besu<strong>ch</strong>e mitunter jahrelang dieselbe<br />

Familie, er sehe die Kinder aufwa<strong>ch</strong>sen. Während<br />

die einen, so ab der ersten oder zweiten Klasse, aus<br />

dem «Sami<strong>ch</strong>laus-Alter» herauswü<strong>ch</strong>sen, freuten<br />

si<strong>ch</strong> ihre jüngeren Ges<strong>ch</strong>wister weiterhin auf seinen<br />

Besu<strong>ch</strong>. Wohl deshalb su<strong>ch</strong>ten viele Kinder am Zytglogge<br />

au<strong>ch</strong> IHREN Nikolaus. «<strong>Die</strong> gehen ni<strong>ch</strong>t zur<br />

irgendeinem Sami<strong>ch</strong>lous, um ihren Vers aufzusagen<br />

oder ein Lied zu singen. <strong>Die</strong> mö<strong>ch</strong>ten zu dem, den<br />

sie kennen, weil er s<strong>ch</strong>on bei ihnen zuhause war».<br />

Der Ober<strong>ch</strong>lous erzählt seine Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te,<br />

immer um 16.50 Uhr.<br />

Dass die Nikolaustradition so ungebro<strong>ch</strong>en weiterlebe,<br />

sei vor allem das Verdienst der Mütter. Und<br />

der Kindergärtnerinnen. «Sie leisten da eine wertvolle<br />

Arbeit», lobt der Ober<strong>ch</strong>lous. Das Interesse an<br />

Nikolausbesu<strong>ch</strong>en steige seit geraumer Zeit wieder.<br />

<strong>Die</strong> Bärner Sami<strong>ch</strong>louszunft habe mehr Aufträge als<br />

sie annehmen könne. «Wir könnten Verstärkung gebrau<strong>ch</strong>en»<br />

sagt der Ober<strong>ch</strong>lous und formuliert<br />

glei<strong>ch</strong> ein «Sami<strong>ch</strong>lous-Anforderungsprofil»: Ein<br />

Herz für Kinder und die Bereits<strong>ch</strong>aft, si<strong>ch</strong> für sein<br />

Hobby zu engagieren. «Viele von uns nehmen um<br />

den 6. Dezember herum eine Wo<strong>ch</strong>e Ferien, damit<br />

sie all die Kindergärten, S<strong>ch</strong>ulen, Altersheime, Firmen<br />

und Vereine besu<strong>ch</strong>en können».<br />

Zum Wesen des Nikolaus’ gehört vor allem Güte,<br />

aber au<strong>ch</strong> die Ermahnung darf ni<strong>ch</strong>t fehlen. Was<br />

also würde der Ober<strong>ch</strong>lous dem Kramgassleist am<br />

ersten Advent mit auf den Weg geben? <strong>Die</strong> Antwort<br />

kommt s<strong>ch</strong>nell: Seinen Dank für die bisherige Unterstützung<br />

und der Wuns<strong>ch</strong>, dass dies au<strong>ch</strong> weiterhin<br />

so bleibe. Seine Mahnung gilt der Wahrung der<br />

Tradition. Weil Tradition nur dadur<strong>ch</strong> entstehe, dass<br />

man über längere Zeit ni<strong>ch</strong>ts ändere. «Solange der<br />

Besu<strong>ch</strong> der Sami<strong>ch</strong>löise in der Kramgasse no<strong>ch</strong> so<br />

populär ist wie jetzt, muss man ni<strong>ch</strong>t gross etwas<br />

verändern», würde der Ober<strong>ch</strong>lous sagen. Der Auszug<br />

der Sami<strong>ch</strong>löise und S<strong>ch</strong>mutzlis aus dem Zytglogge<br />

sei fester Bestandteil geworden im Kalender<br />

der Stadt. «Und das ist s<strong>ch</strong>ön so». An dieser Stelle<br />

würde der Ober<strong>ch</strong>lous sein dickes Bu<strong>ch</strong> zuklappen,<br />

in seinen Sack greifen und dem Kramgassleist ein<br />

Madarinli und einen Lebku<strong>ch</strong>en überrei<strong>ch</strong>en.<br />

Text: babü<br />

Foto: Charly Hostettler (Sami<strong>ch</strong>louszunft Bärn)


6<br />

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Brunne Zytig, 19. November 2010


Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />

7<br />

Dahü-Bären für den Berner Bärenpark<br />

Der Bärenpark ist ein Jahr alt – die Gnadenfrist ist vorbei. Und so ist nun allenthalben ni<strong>ch</strong>t mehr nur Lob, sondern immer öfter au<strong>ch</strong> Kritik<br />

zu hören. Der Park ist zu steil, zu betonlastig, die Treppe zu s<strong>ch</strong>mal, das S<strong>ch</strong>wimmbecken ein s<strong>ch</strong>lammiger Tümpel, in dem kein Fis<strong>ch</strong> überlebt<br />

und die Bären riskieren, na<strong>ch</strong> einem S<strong>ch</strong>wumm unter Haarausfall zu leiden. Dazu kommt der Sta<strong>ch</strong>eldraht auf der unteren Mauer, der<br />

zu der Spezies der lieblosen Provisorien gehört, denen im Gegensatz zu unsereins auf Erden ewiges Leben garantiert zu sein s<strong>ch</strong>eint, die ärgerli<strong>ch</strong>e<br />

Einzäunung unten an der Aare, die fehlende Bepflanzung und anderes mehr.<br />

Aber immerhin glaubten wir bisher, dass es wenigstens<br />

den Bären im Park gefalle, was ja die Hauptsa<strong>ch</strong>e<br />

wäre. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> diese Illusion haben nun –<br />

der Berner «Bund» beri<strong>ch</strong>tete, namhafte Experten<br />

zerstört. Der Park sei seiner Abs<strong>ch</strong>üssigkeit wegen<br />

ni<strong>ch</strong>t plantigraden-kompatibel, Bären seien<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> keine Gämsen, erklärten diese. Und<br />

zudem sei störend, dass au<strong>ch</strong> in der teuren neuen<br />

Anlage die Besu<strong>ch</strong>er die Mutzen von oben herab<br />

betra<strong>ch</strong>teten – genau glei<strong>ch</strong> also, wie im alten Graben,<br />

von dessen unzeitgemässer, weil bärenvera<strong>ch</strong>tende<br />

Philosophie si<strong>ch</strong> das Berner Stimmvolk mit<br />

dem Plebiszit für eine neue Anlage ja s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

deutli<strong>ch</strong> distanziert hatte.<br />

Ein wundersamer Anblick<br />

<strong>Die</strong> dur<strong>ch</strong> zahlrei<strong>ch</strong>e Fakten und Studien untermauerte<br />

Analyse hat viele Berner Gemüter na<strong>ch</strong>haltig<br />

verstört. Was ist zu tun? <strong>Die</strong> Bären in den<br />

alten Graben notumsiedeln und im Gehege berggängigere<br />

Tiere halten? <strong>Die</strong> rettende Antwort lautet,<br />

weder no<strong>ch</strong>, beziehungsweise sowohl als au<strong>ch</strong>,<br />

und zu verdanken hat sie Bern dem berühmten Walliser<br />

Wildbiologen Narziss Abgottspon, dem ein<br />

Denkmal gebührt. <strong>Die</strong> Notlage der Bärenhauptstadt<br />

hat ihn nämli<strong>ch</strong> dazu bewogen, den Stadtbehörden<br />

eine bisher streng geheim gehaltene Feldstudie zu<br />

unterbreiten: Abgottspon hat, und das ist eine Sensation,<br />

in einem abgelegenen Ho<strong>ch</strong>gebirgstobel im<br />

Münstertal a<strong>ch</strong>t Dahü-Bären entdeckt.<br />

Das bedingt einen kleinen Exkurs: Dass im Wallis,<br />

in Graubünden und in gewissen Tälern des Jurabogens<br />

Dahüs existieren, ist erwiesen und seit dem 15.<br />

Jahrhundert au<strong>ch</strong> immer wieder dokumentiert worden,<br />

wie beispielsweise der renommierte Zür<strong>ch</strong>er<br />

«Tages-Anzeiger» (der damals eine ausgezei<strong>ch</strong>nete<br />

Wests<strong>ch</strong>weiz-Korrespondentin hatte) im Jahr 2002<br />

ausführli<strong>ch</strong> darlegte. Augenzeugenberi<strong>ch</strong>te sind allerdings<br />

eher selten. Do<strong>ch</strong> gerade diese Seltenheit<br />

konferiert ihnen grosse Glaubwürdigkeit:<br />

Das Dahü ist nämli<strong>ch</strong> ein extrem s<strong>ch</strong>eues Tier und<br />

DER TREND BIST DU<br />

DER KARI – LANG IST’S HEER!<br />

DER KÜRE – HAARGENAU!<br />

SEIT 10 JAHREN IN BERN<br />

SEIT 35 JAHREN IN ZÜRICH<br />

hat si<strong>ch</strong>, die darwins<strong>ch</strong>e Theorie auf den Bu<strong>ch</strong>staben<br />

befolgend, auf eine biologis<strong>ch</strong>e Nis<strong>ch</strong>e spezialisiert,<br />

die selbst erfahrenen Alpinisten nur s<strong>ch</strong>wer<br />

zugängli<strong>ch</strong> ist. Eine morphologis<strong>ch</strong>e Anpassung erlaubt<br />

es dem auf den ersten Blick einer kleinwü<strong>ch</strong>sigen<br />

Gämse offenbar ni<strong>ch</strong>t unähnli<strong>ch</strong>en Tier, si<strong>ch</strong><br />

auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> auf sehr abs<strong>ch</strong>üssigen Gebirgshängen<br />

aufzuhalten. Dort s<strong>ch</strong>reitet es, dank talwärts im<br />

Verglei<strong>ch</strong> zu bergseits doppelt so langen Beinen,<br />

mühelos gleitend daher, wo andere Tiere unansehnli<strong>ch</strong><br />

hinken, oder das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t verlieren und<br />

abstürzen müssten. Der Anblick ist so wundersam,<br />

dass si<strong>ch</strong> von den bereits sehr wenigen Mens<strong>ch</strong>en,<br />

denen das Privileg einer Dahü-Si<strong>ch</strong>tung zugekommen<br />

ist, nur ein infinitesimaler Bru<strong>ch</strong>teil dafür hält,<br />

anderen überhaupt davon zu erzählen.<br />

Des Dahüs ausserordentli<strong>ch</strong>e Anpassung an seinen<br />

Lebensraum erklärt seinen sorglosen Charakter:<br />

Feinde hat das fabelhafte Tier nämli<strong>ch</strong> praktis<strong>ch</strong><br />

keine. Allerdings bringt des Dahüs Besonderkeit<br />

au<strong>ch</strong> eine grosse Eins<strong>ch</strong>ränkung mit si<strong>ch</strong>. Es kann<br />

si<strong>ch</strong> nur in eine Ri<strong>ch</strong>tung fortbewegen, weshalb<br />

si<strong>ch</strong> zwei Formen unters<strong>ch</strong>eiden lassen. Da ist einmal<br />

das Dahü dextrogyrum, das auf zwei kürzeren<br />

re<strong>ch</strong>ten Beinen daherkommt und stets re<strong>ch</strong>terhand<br />

um den Berg kreist. Auf einem bergwärts kürzeren<br />

linken Beinpaar hingegen bewegt si<strong>ch</strong> im Gegenuhrzeigersinn<br />

das Dahü levogyrum.<br />

Levo- oder dextrogyrum?<br />

Nun s<strong>ch</strong>eint das Dahü aber ni<strong>ch</strong>t nur ein sorgloses,<br />

sondern au<strong>ch</strong> ein sehr mitfühlsames Tier zu sein,<br />

dem somit die Ungere<strong>ch</strong>tigkeit aufstossen musste,<br />

mit der die ihm seit ein paar Jahren sporadis<strong>ch</strong><br />

wieder begegnenden Lü<strong>ch</strong>se, Wölfe und Bären in<br />

den S<strong>ch</strong>weizer Alpen behandelt werden. Denn<br />

während im Alpenraum die Jagd auf das wundersame<br />

Dahü zwar ni<strong>ch</strong>t verboten, aber sehr verpönt<br />

ist, verhält es si<strong>ch</strong> beim vormalig ausgestorbenen,<br />

nun aber wieder lebendigen Lu<strong>ch</strong>s, Wolf und Bär<br />

gerade umge<strong>kehrt</strong>.<br />

In einer breit angelegten Feldstudie konnte Abgottspon<br />

jedenfalls na<strong>ch</strong>weisen, dass si<strong>ch</strong> das Dahü im<br />

Oberwallis, in den Berner Alpen und im hinteren<br />

Münstertal aus zwis<strong>ch</strong>enkreatürli<strong>ch</strong>em Mit ge fühl in<br />

mindestens a<strong>ch</strong>t Fällen mit Bären und in je drei mit<br />

Wölfen und Lu<strong>ch</strong>sen fortgepflanzt hat. Er legt sensationelle<br />

Bilder vor, die zeigen, dass die Na<strong>ch</strong>kommen<br />

dieser Kreuzungen in ihrer äusseren<br />

Gestalt stets dem involvierten Raubtier glei<strong>ch</strong>en und<br />

vom Dahü einzig die unglei<strong>ch</strong> langen Beine geerbt<br />

haben. Alle drei Mis<strong>ch</strong>formen weisen zudem denselben<br />

Defekt auf: Sie s<strong>ch</strong>ielen. Da ihr Raubtierhirn<br />

von der neuen Beinanordnung überfordert s<strong>ch</strong>eint,<br />

bleibt das linke Auge stets auf die re<strong>ch</strong>te Tatze fixiert,<br />

das re<strong>ch</strong>te Auge auf die linke Tatze.<br />

Zurück zum Bärenpark: Abgottspon hat unsere<br />

Stadtbehörden davon überzeugen können, dass<br />

Dahü-Bären, denen steilste Steilhänge ni<strong>ch</strong>ts anhaben<br />

können, hier ideale Lebensbedingungen vorfinden.<br />

Und da sie, ausgeprägt s<strong>ch</strong>ielend<br />

vornehmli<strong>ch</strong> mit ihren eigenen Beinen bes<strong>ch</strong>äftigt<br />

sind, würde es sie wohl au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in ihrer Seele<br />

treffen, vom Mens<strong>ch</strong>en von oben herab betra<strong>ch</strong>tet<br />

zu werden. Eine einzige bauli<strong>ch</strong>e Anpassung müsste<br />

vorgenommen werden: Der Stall würde einen zweiten<br />

Ausgang brau<strong>ch</strong>en, da die Dahü-Bären si<strong>ch</strong><br />

immer nur in eine einzige Ri<strong>ch</strong>tung bewegen und<br />

deshalb ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>tsum<strong>kehrt</strong> aus ihrem Vers<strong>ch</strong>lag<br />

wieder ins Freie gelangen könnten. Im Gelände<br />

selbst würden sie si<strong>ch</strong> wohl von selber einer in ansteigenden<br />

S<strong>ch</strong>laufen angelegten Spirale bewegen.<br />

Bleibt ein politis<strong>ch</strong>es Problem: soll Bern Bären<br />

haben, die nur links, oder nur re<strong>ch</strong>tsherum mars<strong>ch</strong>ieren<br />

können?<br />

JvJ<br />

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Postgasse 24, 3011 Bern, b.Rathaus Martin Thönen<br />

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8<br />

Bern – die Stadt<br />

der Brunnen<br />

von Jürg Hintermann<br />

Hand aufs Herz, haben Sie die Berner Brunnenfiguren<br />

s<strong>ch</strong>on einmal so ri<strong>ch</strong>tig anges<strong>ch</strong>aut? Könnten<br />

Sie einem Touristen etwas dazu sagen? Der<br />

kleine Führer gibt einen Anstoss, die erstaunli<strong>ch</strong>en<br />

Szenen auf und an den<br />

Brunnensäulen in Ruhe<br />

zu betra<strong>ch</strong>ten und mehr<br />

darüber zu erfahren.<br />

Brunnen waren einst die<br />

Lebensadern einer mittelalterli<strong>ch</strong>en<br />

und frühneuzeitli<strong>ch</strong>en<br />

Stadt. <strong>Die</strong><br />

Privathäuser wurden<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t per Druckleitung<br />

mit fliessendem<br />

Wasser versorgt. So<br />

spielte si<strong>ch</strong> ein bedeutender<br />

Teil des Alltagslebens bei den Brunnen ab.<br />

Hier traf man si<strong>ch</strong> und erzählte si<strong>ch</strong>, was man eben<br />

vernommen hatte. <strong>Die</strong>se Funktion haben die Berner<br />

Brunnen nun längst verloren, heute dienen sie<br />

mit ihren bunten Figuren der Stadt no<strong>ch</strong> zur<br />

Zierde. Zu oft aber geht man an ihnen vorbei, ohne<br />

ihre rei<strong>ch</strong>haltige Aussage zu bea<strong>ch</strong>ten…<br />

Besonders interessant ist die Entstehung der elf<br />

Renaissancefiguren zwis<strong>ch</strong>en 1542 und 1549 in<br />

der Altstadt ges<strong>ch</strong>ildert sowie das ausführli<strong>ch</strong>e Figurenprogramm<br />

im städtis<strong>ch</strong>en Kontext. Gesamthaft<br />

ein wertvoller Führer dur<strong>ch</strong> «Berns Brunnenlands<strong>ch</strong>aft»,<br />

liebevoll gestaltet vom Stämpfli<br />

Verlag AG, 56 Seiten mit zahlrei<strong>ch</strong>en Abbildungen,<br />

erhältli<strong>ch</strong> in allen Bu<strong>ch</strong>handlungen für nur<br />

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2010 Stämpfli, 56 Seiten, Farbotos, bros<strong>ch</strong>iert<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

Das Einmalige Objekt<br />

Von S<strong>ch</strong>afen, Or<strong>ch</strong>ideen und<br />

venezianis<strong>ch</strong>em Lagunenholz<br />

<strong>Die</strong> Stimmung war glückli<strong>ch</strong>erweise besser als das Wetter bei der diesjährigen Ausgabe des<br />

«Einmaligen Objekts.» Denn Kälte und Nieselregen konnten der Neugierde vieler Bernerinnen<br />

und Berner auf das, was die Läden in der Unteren Altstadt vom 22. bis 24. Oktober wieder als<br />

ihr «Einmaliges Objekt» zur S<strong>ch</strong>au stellten, ni<strong>ch</strong>ts anhaben.<br />

Goldene Ballone wiesen unter den Lauben der Altstadtgassen<br />

den Weg zu jenen Ges<strong>ch</strong>äften, die si<strong>ch</strong><br />

für diesen Anlass wieder etwas ganz besonderes<br />

hatten einfallen lassen. Entspannt liessen si<strong>ch</strong> die<br />

S<strong>ch</strong>aulustigen dur<strong>ch</strong> die Lauben treiben, von<br />

S<strong>ch</strong>aufenster zu S<strong>ch</strong>aufenster und kommentierten<br />

das Gezeigte ausgiebig und animiert.<br />

Vor dem Heimatwerk etwa werweisten die Na<strong>ch</strong>geborenen,<br />

wie das hölzerne Kegelspiel aus Urgrossmutters<br />

Zeiten denn funktionieren könnte.<br />

Vor dem Hutges<strong>ch</strong>äft «Coup de Chapeau» waren<br />

Damen wie Herren sehr erlei<strong>ch</strong>tert, dass heutzutage<br />

das passende Accessoire zur Kopfbedeckung<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr ein metallener Ritterhands<strong>ch</strong>uh ist, sondern<br />

ein wei<strong>ch</strong>er, eleganter Lederhands<strong>ch</strong>uh. Gerade<br />

im Winter. Und vor der anciens-Argenterie<br />

Howald’s Max Erben führte ein kleines buntes<br />

Häus<strong>ch</strong>en von Friedensrei<strong>ch</strong> Hundertwasser zu<br />

einer dur<strong>ch</strong>aus kontroversen Diskussion über Werk<br />

und Wert dieses österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Künstlers.<br />

Etwas weiter unten beklagt si<strong>ch</strong> derweil ein älterer<br />

Herr bei seinem Bekannten, dass ihn seine Frau<br />

ständig in die Möbelges<strong>ch</strong>äfte s<strong>ch</strong>leppe. Und das,<br />

ob wohl er ihr gesagt habe: keine Möbel! Was eigentli<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>ade war, denn bei teo jacob faszinierte<br />

ein Ensemble aus intarsiertem Quaders<strong>ch</strong>rank und<br />

Tis<strong>ch</strong> des S<strong>ch</strong>weizer Designerpaars Trix und Ro-<br />

Ein oft gehörter Seufzer vor dem S<strong>ch</strong>aufenster:<br />

S<strong>ch</strong>ade, dass meine Wohnung zu klein ist.<br />

Bei diesen Hands<strong>ch</strong>uhen empfiehlt si<strong>ch</strong> zumindest<br />

im Winter Enteisungsspray.<br />

bert Hausmann. Ungewöhnli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> das Einmalige<br />

Objekt bei Intraform: Ein über drei Meter langer<br />

Tis<strong>ch</strong> des Designers Matteo Thun, ges<strong>ch</strong>nitten<br />

aus «briccole di Venezia», jenen <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>en<br />

Ei<strong>ch</strong>enpfählen, die in der Lagune von Venedig<br />

über viele Jahre hinweg Wasser, Wind und Meeresgetier<br />

ausgesetzt waren.<br />

Das, was die Natur sozusagen als Rohstoff liefert,<br />

zum Kunstobjekt veredeln – das war das heimli<strong>ch</strong>e<br />

Motto der diesjährigen Ausgabe des Einmaligen<br />

Objekts. Besonders eindrückli<strong>ch</strong> gelang dies<br />

wieder «art floral». Unter einem Da<strong>ch</strong> aus leu<strong>ch</strong>tend<br />

weissen Or<strong>ch</strong>ideen s<strong>ch</strong>ritten die Besu<strong>ch</strong>er<br />

über dicken Grasboden – und wähnten si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />

fast im Garten Eden. Den Spieltrieb weckte das<br />

viel bewunderte florale Glücksrad im Sempervivum<br />

Blumenkeller. Eine zwei Meter grosse, Blüte,<br />

deren Blätter in wo<strong>ch</strong>enlanger Handarbeit mit<br />

Fle<strong>ch</strong>ten, Moosen, Ähren, Pfauen- und Perlhuhnfedern<br />

beklebt wurden. Geduldig standen die Besu<strong>ch</strong>erInnen<br />

an, um beim Zwirbeln ihr Glück zu<br />

versu<strong>ch</strong>en.<br />

Wenn der Pfeil die Pfauenfeder trifft, dann la<strong>ch</strong>t<br />

das Rosenglück


Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />

9<br />

<strong>Die</strong> Wolllieferantinnen: Vorher und na<strong>ch</strong>her.<br />

Aber ni<strong>ch</strong>t nur die Flora, au<strong>ch</strong> die Fauna war würdig<br />

vertreten. <strong>Die</strong> S<strong>ch</strong>afe von Johann Ulri<strong>ch</strong> Grädel<br />

von der S<strong>ch</strong>aukarderei Huttwil entzückten<br />

ni<strong>ch</strong>t nur Kinder. Das Atelier Irmak hatte sie kommen<br />

lassen, um auf spieleris<strong>ch</strong>e Weise zu demonstrieren,<br />

wie ein Wollgewebe entsteht: Von der<br />

S<strong>ch</strong>afss<strong>ch</strong>ur vor dem Laden über das Kardieren,<br />

das «Kämmen» der Wolle vor dem Spinnen bis<br />

zum Weben eines Teppi<strong>ch</strong>s im Laden. (Siehe au<strong>ch</strong><br />

Seite 22: <strong>Die</strong> Geduld der S<strong>ch</strong>afe beim S<strong>ch</strong>eren).<br />

Alle gezeigten Einmaligen Objekte hier aufzuführen,<br />

sprengte leider den Rahmen. Festzuhalten<br />

bleibt indes: Au<strong>ch</strong> wenn si<strong>ch</strong> in diesem Jahr etwas<br />

weniger Ges<strong>ch</strong>äfte an diesem gassenübergreifenden<br />

Anlass der Vereinigten Altstadtleiste beteiligt<br />

haben als au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on: <strong>Die</strong> Vielfalt der Ideen war<br />

deshalb ni<strong>ch</strong>t geringer.<br />

Text und Fotos: babü<br />

Ein biss<strong>ch</strong>en Venedig in der eigenen Stube: Der<br />

Tis<strong>ch</strong> aus Ei<strong>ch</strong>enholzpfählen aus der Lagune<br />

Or<strong>ch</strong>ideenzauber: Poetis<strong>ch</strong>e Li<strong>ch</strong>tpunkte im Dunkel<br />

der Na<strong>ch</strong>t.<br />

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<strong>Die</strong>nstag ab 17 Uhr offen<br />

Mittwo<strong>ch</strong> bis Samstag 10 bis 24 Uhr offen<br />

Eine einmalige Leistungss<strong>ch</strong>au der<br />

Ges<strong>ch</strong>äfte in der Unteren Altstadt<br />

Das Einmalige Objekt konnte in diesem Jahr ein<br />

kleines Jubiläum feiern: Zum zehnten Mal haben<br />

Ursula Bis<strong>ch</strong>of S<strong>ch</strong>erer und Ursula Adamek diesen<br />

gassenübergreifenden Anlass der Vereinigten<br />

Altstadtleiste von Bern VAL organisiert. Zur Zufriedenheit<br />

der beteiligten Ges<strong>ch</strong>äfte wie der<br />

Kunds<strong>ch</strong>aft. Do<strong>ch</strong> nun wollen die beiden Organisatorinnen<br />

aufhören und den Anlass an den VAL<br />

<strong>zurück</strong>geben. Zehn Jahre sind genug, finden sie.<br />

<strong>Die</strong> BrunneZytig zieht mit Ursula Bis<strong>ch</strong>of S<strong>ch</strong>erer<br />

Bilanz.<br />

Ursula Bis<strong>ch</strong>of ist mit der diesjährigen Ausgabe<br />

des Einmaligen Objektes wieder ho<strong>ch</strong>zufrieden.<br />

50 Ges<strong>ch</strong>äfte hätten mitgema<strong>ch</strong>t und wieder wunderbare<br />

Objekte ausgestellt. «Unser Konzept, das<br />

vielfältige und individuelle S<strong>ch</strong>affen der Ges<strong>ch</strong>äfte<br />

in der Unteren Altstadt einem breiten Publikum zu<br />

präsentieren, ist aufgegangen und bei den Leuten<br />

angekommen», konstatiert sie. Etwa 40 Ges<strong>ch</strong>äfte<br />

hätten au<strong>ch</strong> sonntags geöffnet gehabt – und no<strong>ch</strong><br />

nie seien an einem Sonntag so viele Besu<strong>ch</strong>erinnen<br />

und Besu<strong>ch</strong>er gekommen wie in diesem Jahr.<br />

«Viele Besu<strong>ch</strong>er gingen in Ges<strong>ch</strong>äfte hinein, in die<br />

sie sonst nie gehen würden». Das sei au<strong>ch</strong> für die<br />

Ladenbesitzer eine gute Gelegenheit, im Gesprä<strong>ch</strong>,<br />

bei Häpp<strong>ch</strong>en und Wein oder Kaffee, neue<br />

Beziehung zu knüpfen. <strong>Die</strong>se Kontaktpflege<br />

werde auf allen Seiten sehr ges<strong>ch</strong>ätzt, weiss Ursula<br />

Bis<strong>ch</strong>of aus vielen Rückmeldungen. Das Einmalige<br />

Objekt sei keine kommerzielle<br />

Verkaufsmesse, vielmehr gehe es darum zu zeigen,<br />

wie lebendig die Untere Altstadt sei und wie<br />

viel individuelles Gewerbe und aktuelles Design<br />

dort zu finden sei. «Den Kommerz der Ges<strong>ch</strong>äfte<br />

unmittelbar an diesem Anlass zu fördern habe i<strong>ch</strong><br />

nie als meine Aufgabe gesehen».<br />

Do<strong>ch</strong> nun, da das Einmalige Objekt zu einer Tradition<br />

geworden ist, si<strong>ch</strong> der Erfolg dauerhaft eingestellt<br />

hat, da haben die beiden Ma<strong>ch</strong>erinnen,<br />

Ursula Adamek und Ursula Bis<strong>ch</strong>of, gemerkt, dass<br />

sie an ihre Grenzen gestossen sind. Der Aufwand<br />

sei eben do<strong>ch</strong> erhebli<strong>ch</strong>. Ursula Bis<strong>ch</strong>of lä<strong>ch</strong>elt.<br />

Man merke, dass die Ladenbesitzer in der Gasse<br />

Individualisten seien. Etli<strong>ch</strong>e vergässen zum Beispiel<br />

die Anmeldefristen oder füllten die Formulare<br />

unvollständig aus. «In diesem Jahr hatten wir<br />

am Anmeldes<strong>ch</strong>luss erst 20 Zusagen und haben<br />

s<strong>ch</strong>on überlegt, den Anlass abzusagen. Dann<br />

haben wir halt die Ges<strong>ch</strong>äfte no<strong>ch</strong>mals anges<strong>ch</strong>rieben<br />

und sind au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>mals vorbeigegangen».<br />

Eine grössere Organisation wie der VAL<br />

könne dies si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> professioneller managen.<br />

Au<strong>ch</strong> einige Begründungen, warum Ges<strong>ch</strong>äfte<br />

ni<strong>ch</strong>t mitma<strong>ch</strong>en wollen, lassen Ursula Bis<strong>ch</strong>of<br />

ni<strong>ch</strong>t ganz kühl. So muss sie bei Absagen wie<br />

man sei si<strong>ch</strong> selbst einmaliges Objekt genug oder<br />

man brau<strong>ch</strong>e keinen regionalen Anlass, weil man<br />

genügend internationale Kunds<strong>ch</strong>aft habe, erst<br />

einmal leer s<strong>ch</strong>lucken. Mehr anfangen kann sie<br />

mit Gründen wie mangelnde Ideen und Kapazitäten<br />

oder fehlendes Geld. Denn die Ges<strong>ch</strong>äfte<br />

zahlen für eine Teilnahme am Einmaligen Objekt,<br />

Leistmitglieder 400 Franken, Ni<strong>ch</strong>tmitglieder<br />

500 Franken. Das Geld kommt<br />

auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dem Anlass zugute, es fliesst in<br />

die Werbung, in kleine Plakate, die auf dem gesamten<br />

S-Bahnnetz ausgehängt werden, in Flyer<br />

und in Radiowerbung. Do<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>en Einfluss<br />

die Werbung habe, das sei für sie ganz s<strong>ch</strong>wer abzus<strong>ch</strong>ätzen,<br />

meint Ursula Bis<strong>ch</strong>of. «Sind am<br />

Freitagabend wegen des Kälteeinbru<strong>ch</strong>s weniger<br />

Leute gekommen als sonst oder weil sie die Werbung<br />

ni<strong>ch</strong>t gesehen haben? Kamen am Sonntag<br />

so viele, weil sie die Werbung gesehen oder gehört<br />

haben? I<strong>ch</strong> weiss es einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t». Au<strong>ch</strong> bei<br />

der Werbung habe der VAL als Organisation si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong><br />

mehr Mögli<strong>ch</strong>keiten, als zwei ehrenamtli<strong>ch</strong>e<br />

Organisatorinnen. Zudem könne im VAL<br />

au<strong>ch</strong> eine breitere Abstützung errei<strong>ch</strong>t werden,<br />

indem zum Beispiel jeder Altstadtleist ein Mitglied<br />

delegiere, das mit Freude und Engagement<br />

bei der Organisation helfen wolle. «Das Einmalige<br />

Objekt hat Zukunft, denn es hat si<strong>ch</strong> in den<br />

zehn Jahren seines Bestehens bewährt» davon ist<br />

Ursula Bis<strong>ch</strong>of überzeugt.<br />

In der Unteren Altstadt gibt es rund 250 Ges<strong>ch</strong>äfte.<br />

Ursula Bis<strong>ch</strong>of, die für ihre Verdienste um die Altstadt<br />

bereits mit der burgerli<strong>ch</strong>en Ehrenmedaille<br />

ausgezei<strong>ch</strong>net wurde, träumt davon, dass irgendwann<br />

einmal alle beim Einmaligen Objekt mitma<strong>ch</strong>en.<br />

Wenigstens die Läden in den beiden<br />

Hauptgassen. «Wenn so viele Ges<strong>ch</strong>äfte ho<strong>ch</strong>motiviert<br />

an einem Strick ziehen, dann kann do<strong>ch</strong> nur<br />

etwas Gutes herauskommen».


10<br />

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ANGEBOTE<br />

Für das uns im vergangenen Jahr entgegengebra<strong>ch</strong>te<br />

Vertrauen bedanken wir uns ganz herzli<strong>ch</strong><br />

Mit Ho<strong>ch</strong>spannung in das<br />

neue Jahr 2011<br />

Es würde uns freuen, Ihnen unsere Leistungsfähigkeit<br />

au<strong>ch</strong> in Zukunft weiterhin beweisen zu dürfen.<br />

André Steiger + Peter Oehrli<br />

mit Ihren Mitarbeitern<br />

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Tel. 031 311 22 40<br />

Fax 031 312 11 62<br />

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Brunne Zytig, 19. November 2010 LÄBIGI ALTSTADT<br />

11<br />

Zum Gendenken an Perry Bärts<strong>ch</strong>i<br />

Oranger Pullover, erdtongraue Stadt – Wenn<br />

Figur und Raum ni<strong>ch</strong>t mehr zusammenfinden<br />

Vor dem Fenster ers<strong>ch</strong>eint ein riesiges S<strong>ch</strong>iff, ein<br />

Ozeantanker. Überhaupt ers<strong>ch</strong>einen immer wieder<br />

Ozeantanker, und es ist ni<strong>ch</strong>t klar, was sie sind:<br />

Drohbilder, Sehnsu<strong>ch</strong>tsbilder? [ Corrado Zeller<br />

bes<strong>ch</strong>ließt, auf einem dieser Tanker na<strong>ch</strong> Südamerika<br />

zu fahren. Aber kurz darauf spre<strong>ch</strong>en Corrado<br />

und Giuliana über die Unmögli<strong>ch</strong>keit, davonzukommen,<br />

ihre Welt zu verlassen] Der beliebige<br />

Raum ist kein Ort, er ist ein Zustand.<br />

(<strong>Die</strong> rote Wüste, Mi<strong>ch</strong>elangelo Antonioni)<br />

Lieber Perry<br />

Weisst du, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> einmal in einen Pullover<br />

verliebt habe, den du in deinem HerrenMode<br />

Laden Oxo men ausgestellt hattest? Ein leu<strong>ch</strong>toranger,<br />

dicker, grosser, unförmiger Pullover. Und<br />

wie es man<strong>ch</strong>mal ist mit der Liebe: es hat geklappt<br />

und bald war i<strong>ch</strong> stolzer Besitzer von diesem wundervollen<br />

Stück Wolle. Der Pullover ist heute no<strong>ch</strong><br />

genau so beliebt wie vor 10 Jahren und die Liebe<br />

zu ihm ungebro<strong>ch</strong>en, au<strong>ch</strong> tragen ihn andere. Mike<br />

(ein Künstler) trägt ihn in Paris immer für seine<br />

Spaziergänge in den Stadtpark «Buttes Chaumont»,<br />

die Frau ohne Namen, (Nona, eine Fotografin)<br />

trägt ihn anonym und in Berlin in der kalten<br />

Kreuzberg-Wohnung trägt ihn die Frau mit der<br />

weissen Haut.(Philosophin)<br />

Dein, mein Pullover teilt si<strong>ch</strong> auf im Raum, verliert<br />

si<strong>ch</strong> zum Gesamten und wird gelebte Spur, die<br />

punktuell im Alltag aufblitzt.<br />

Er ist das wertvollste und s<strong>ch</strong>önste Kleidungsstück,<br />

das i<strong>ch</strong> besitze, und alle, die ihn tragen, sind<br />

verwegene und ausgewählte Mens<strong>ch</strong>en. Wie ein<br />

Leu<strong>ch</strong>tturm sieht man darin aus. Mit diesem Pullover<br />

kann man dem Leben, den Dramen und dem<br />

Spécialités<br />

de produits d'Italie<br />

vins et comestibles s.a.<br />

Liebe Kundin, lieber Kunde<br />

Viellei<strong>ch</strong>t wissen Sie ni<strong>ch</strong>t,<br />

… dass wir na<strong>ch</strong> Ihren Wüns<strong>ch</strong>en kalte Platten<br />

vorbereiten und au<strong>ch</strong> liefern?<br />

… dass wir individuelle Ges<strong>ch</strong>enkkörbe gestalten?<br />

Si<strong>ch</strong>er aber wissen Sie,<br />

… dass Sie die Herzen Ihrer Lieben, Freunde und<br />

Bekannten mit einem Ges<strong>ch</strong>enk (oder Ges<strong>ch</strong>enkguts<strong>ch</strong>ein)<br />

höher s<strong>ch</strong>lagen lassen. Wer<br />

kann einem feinen Olivenöl, einem raffinierten<br />

aceto balsamico, getrockneten Steinpilzen oder<br />

Mor<strong>ch</strong>eln, hausgema<strong>ch</strong>ter Pasta oder gar<br />

einem Bacio widerstehen?<br />

Wir beraten Sie gerne<br />

Ihr FERRARI-Team<br />

Münstergasse 49, Bern Beim LOEB, S<strong>ch</strong>auplatzgasse 37<br />

Tel. 031 311 08 57 Tel. 031 312 01 20<br />

Wetter trotzen. Genau so verhält es si<strong>ch</strong> mit dem<br />

grünen Mantel von Monika Vitti in Mi<strong>ch</strong>elangelo<br />

Antonioni s Film «<strong>Die</strong> rote Wüste». Kennst du den<br />

Film?<br />

<strong>Die</strong> Farben und Räume bei Antonioni hat Gilles<br />

Deleuze als Beispiel des «beliebigen Raums» bezei<strong>ch</strong>net:<br />

Das Verhältnis von Raum und Figur ist<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr zusammengehalten von einer Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />

<strong>Die</strong> Erwartung der Einheit des Gezeigten<br />

verliert si<strong>ch</strong> irgendwo zwis<strong>ch</strong>en dem<br />

projizierten Horizont und den eigenen Betroffenheiten.<br />

<strong>Die</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te findet ni<strong>ch</strong>t statt. Sie ges<strong>ch</strong>ieht,<br />

per Zufall hier oder dort oder nirgendwo.<br />

<strong>Die</strong> «Beliebigkeit» des Raums ist ni<strong>ch</strong>ts anderes<br />

als das Vers<strong>ch</strong>winden der Selbstverständli<strong>ch</strong>keit<br />

der Lebenswelt. Geliebte Farbe mit geliebten Mens<strong>ch</strong>en<br />

markiert den Mut gegen die Verlorenheit im<br />

ortlosen Raum.<br />

Ein kleines Stück Kino, grelle, laute Farben und<br />

funktionale Realität, lieber Perry, hast in diese Altstadt<br />

hineingetragen und mitgeholfen, Gedankenfenster<br />

und Luftsprünge zu <strong>ch</strong>oreographieren.<br />

Au<strong>ch</strong> warst du für mi<strong>ch</strong> der Fremde im Dorfe, wie<br />

der jugendli<strong>ch</strong>e Ettore in Mamma Roma von Pasolini.<br />

<strong>Die</strong>ses Fremde hat mi<strong>ch</strong> immer sehr inspiriert.<br />

An dir hatte i<strong>ch</strong> jetzt ein Beispiel wie man ästhetis<strong>ch</strong><br />

und mit einem Hau<strong>ch</strong> von Oscar Wilde in der<br />

Burg überlebt. I<strong>ch</strong> hatte einen Verbündeten gefunden.<br />

Gute Reise Perry und danke für deine Inspiration<br />

Daniel Suter, freier Ausstellungsma<strong>ch</strong>er,<br />

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HAUTNAH<br />

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DIE LESE-ECKE<br />

Eine Kurzges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von Helen Stark-Towlson<br />

Der Weihna<strong>ch</strong>tsbaum, der<br />

Glöckner und i<strong>ch</strong><br />

Hatte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> getäus<strong>ch</strong>t? Oder ni<strong>ch</strong>t ri<strong>ch</strong>tig gelesen?<br />

Kein Mens<strong>ch</strong> weit und breit. Der Parkplatz<br />

leer. Und in zehn Minuten sollte er do<strong>ch</strong> beginnen,<br />

der Neujahrsgottesdienst in der kleinen Bergkapelle.<br />

Nur das Glöcklein bimmelte in die Stille des winterli<strong>ch</strong>en<br />

Morgens. Oder wimmerte es, weil niemand<br />

zugegen war?<br />

I<strong>ch</strong> öffnete die alte Holztür, in der s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Hoffnung,<br />

immerhin ein paar besetzte Bänke anzutreffen,<br />

das vertraute Gemurmel und Getus<strong>ch</strong>el von<br />

Predigtbesu<strong>ch</strong>ern zu vernehmen und ein paar bekannten<br />

Gesi<strong>ch</strong>tern zu begegnen. Ni<strong>ch</strong>ts davon.<br />

Leere Sitzbänke. Leerer Chor. Leere Kanzel. Leere<br />

Empore. Stumme Orgel. Keine Geräus<strong>ch</strong>e, die die<br />

Anwesenheit der Organistin und des Pfarrers verraten<br />

hätten.<br />

Nur eine unheimli<strong>ch</strong>e Stille, einzig vom singenden,<br />

bimmelnden Glöcklein und dem knarrenden Glokkenstuhl<br />

unterbro<strong>ch</strong>en.<br />

Denno<strong>ch</strong>: die Kapelle lebte. Sie war geheizt. An den<br />

Seitenwänden brannten die kleinen Lampen. An der<br />

Decke über dem Chor strahlte der Leu<strong>ch</strong>ter. Sogar<br />

die Osterkerze war angezündet, die Liedernummern<br />

gesteckt. Und vorn im Chor stand ein grosser, s<strong>ch</strong>ön<br />

ges<strong>ch</strong>mückter Weihna<strong>ch</strong>tsbaum mit brennenden<br />

Kerzen. Sie flackerten. Sie zündeten in den mens<strong>ch</strong>enleeren<br />

Raum. In den roten Kugeln spiegelten<br />

si<strong>ch</strong> die Flammen. Sil<strong>bern</strong>e Girlanden lagen auf den<br />

Aesten, wie Bots<strong>ch</strong>aften miteinander verbunden.<br />

S<strong>ch</strong>ön, gewiss, aber do<strong>ch</strong> etwas sonderbar. Wer<br />

hatte das alles hergeri<strong>ch</strong>tet?<br />

I<strong>ch</strong> setzte mi<strong>ch</strong> in eine Bank, ohne Antwort auf<br />

meine Frage. Ein wenig steif, gebannt von einem<br />

Weihna<strong>ch</strong>tsbaum, der so kam es mir vor für mi<strong>ch</strong><br />

allein brannte. Und das am ersten, nur zehn Stunden<br />

alten Tag im neuen Jahr.<br />

Das Glöcklein verstummte. <strong>Die</strong> Stille wu<strong>ch</strong>s. Endli<strong>ch</strong><br />

ging die Holztür auf. Ein älterer, bärtiger Mann<br />

mit wildem, s<strong>ch</strong>warzem Haar und markantem Gesi<strong>ch</strong>t<br />

trat ein und kam s<strong>ch</strong>wer atmend auf mi<strong>ch</strong> zu.<br />

«Du au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gut lesen? Du au<strong>ch</strong> Fehler?» fragte<br />

er aufgeregt und su<strong>ch</strong>te in der Westentas<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong><br />

der Predigtordnung.<br />

Er s<strong>ch</strong>üttelte den Kopf, tippte mit dem Finger an die<br />

S<strong>ch</strong>läfe und verstand die Welt ni<strong>ch</strong>t mehr.<br />

«O Madonna! I<strong>ch</strong> dumm. Saudumm! I<strong>ch</strong> alles anzünden.<br />

Dann i<strong>ch</strong> läuten,» jammerte er, na<strong>ch</strong>dem er<br />

endli<strong>ch</strong> das Blatt gefunden hatte und na<strong>ch</strong> mühsamem<br />

Lesen entdeckt, dass er die Daten von Neujahr<br />

und Ber<strong>ch</strong>toldstag verwe<strong>ch</strong>selt hatte.<br />

Bes<strong>ch</strong>ämt stand er da und griff si<strong>ch</strong> erneut an den<br />

Kopf. Unterdessen brannten die Kerzen am Weihna<strong>ch</strong>tsbaum<br />

weiter.<br />

Ob wir, bevor wir wieder na<strong>ch</strong> Hause gehen, ni<strong>ch</strong>t<br />

wenigstens ein Weihna<strong>ch</strong>tslied zusammen singen<br />

könnten? fragte i<strong>ch</strong> ihn.<br />

«I<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t singen. I<strong>ch</strong> dumm,» sagte er niederges<strong>ch</strong>lagen.<br />

«Du singen. I<strong>ch</strong> hören.»<br />

Zum ersten Mal in meinem Leben fiel mir au<strong>ch</strong> die<br />

zweite Strophe ein.


12<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

Vereinigte Altstadtleiste Kontaktadresse: Sekretariat VAL, Postfa<strong>ch</strong>, 3000 Bern 8<br />

Ein Li<strong>ch</strong>t geht an – ein Li<strong>ch</strong>t geht aus<br />

Teil 2: Dialog führt zum Ziel<br />

Na<strong>ch</strong>dem es in der <strong>bern</strong>is<strong>ch</strong>en Presse aufgrund des<br />

Beri<strong>ch</strong>tes in der letzten Brunnezytig einige kritis<strong>ch</strong>e<br />

Artikel zum Thema Laubenbeleu<strong>ch</strong>tung zu lesen<br />

gab, darf nun seitens der VAL Positives vom weiteren<br />

Verlauf dieser Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te beri<strong>ch</strong>tet werden.<br />

Vertreter der vers<strong>ch</strong>iedenen Leiste haben mit den<br />

zuständigen Personen von der städtis<strong>ch</strong>en Denkmal -<br />

pflege, Energie Wasser Bern (EWB) und dem Amt<br />

für Stadtentwicklung in abendli<strong>ch</strong>er Dunkelheit<br />

sämtli<strong>ch</strong>e Lauben begangen und die Verteilung der<br />

Beleu<strong>ch</strong>tung beurteilt.<br />

<strong>Die</strong> Vorgaben für die Verbesserung können etwa<br />

wie folgt bes<strong>ch</strong>rieben werden:<br />

Ungefähr in jedem zweiten Haus eine Deckenleu<strong>ch</strong>te,<br />

so viele wie nötig, so wenige wie mögli<strong>ch</strong>.<br />

Ziel ist eine einigermassen glei<strong>ch</strong>mässige Verteilung<br />

des Li<strong>ch</strong>ts mit Rücksi<strong>ch</strong>tnahme auf Orte, wo<br />

das subjektive Si<strong>ch</strong>er heit sempfinden der Passanten<br />

einges<strong>ch</strong>ränkt ist.<br />

Ers<strong>ch</strong>werend ist die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass die Häuserbrei-<br />

ten sehr stark variieren, somit gibt es Orte, wo mehrere<br />

Leu<strong>ch</strong>ten pro Haus notwendig sind. Weiter beein<br />

trä<strong>ch</strong>tigen die Reklames<strong>ch</strong>ilder und –Kästen die<br />

Beleu<strong>ch</strong>tung: Teilweise werfen diese S<strong>ch</strong>atten, teilweise<br />

überstrahlen die Leu<strong>ch</strong>tkästen die öffentli<strong>ch</strong>e<br />

Beleu<strong>ch</strong>tung. Kommt dazu, dass beurteilt werden<br />

muss, wie stark die S<strong>ch</strong>aufensterbeleu<strong>ch</strong>tungen das<br />

Li<strong>ch</strong>t in der Laube beeinflussen. Werden diese nämli<strong>ch</strong><br />

um Mitterna<strong>ch</strong>t ausges<strong>ch</strong>altet, ändern si<strong>ch</strong> die<br />

Li<strong>ch</strong>t verhältnisse massgebli<strong>ch</strong>.<br />

Was ges<strong>ch</strong>ieht nun weiter? Dort, wo nötig, werden<br />

zusätzli<strong>ch</strong>e Leu<strong>ch</strong>ten installiert. Das kann dazu führen<br />

dass teilweise bestehende Leu<strong>ch</strong>ten zugunsten<br />

einer besseren Platzierung ummontiert werden müssen.<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> werden in alle Leu<strong>ch</strong>ten warmweisse<br />

Leu<strong>ch</strong>tmittel eingesetzt. Unters<strong>ch</strong>iede in der<br />

Li<strong>ch</strong>tfarbe werden aber weiterhin bestehen, da ältere<br />

Leu<strong>ch</strong>ten ein etwas gelbli<strong>ch</strong>eres Abdeckglas besitzen.<br />

Bei privaten Leu<strong>ch</strong>tkästen, wel<strong>ch</strong>e zu hell abstrahlen,<br />

wird mit den Ladenbesitzern das Gesprä<strong>ch</strong> geführt.<br />

Ziel ist, diese mit Leu<strong>ch</strong>tmitteln geringerer<br />

Leistung auszu statten oder dur<strong>ch</strong> eine andere Lösung<br />

zu ersetzen.<br />

Zu helle Leu<strong>ch</strong>tkästen lassen die Lauben in der<br />

Fortsetzung dunkler ers<strong>ch</strong>einen, als sie wirkli<strong>ch</strong><br />

sind.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> wurden die mangelhafte Ausleu<strong>ch</strong>tung<br />

der Treppe zum Stettbrunnen, des Brunnehöflis<br />

(beides Brunngasse), des hofähnli<strong>ch</strong>en Ans<strong>ch</strong>lusses<br />

der <strong>ch</strong>ristkatholis<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>e an die Laube (Rathaus<br />

gasse) sowie die Laube der Stadt- und Burgerbibliothek<br />

(Herrengasse) beurteilt. Mit zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

Leu<strong>ch</strong>ten werden diese Berei<strong>ch</strong>e aufgehellt.<br />

Seitens der VAL darf bemerkt werden, dass die Begehungen<br />

unter sehr konstruktiver und lösungs orientierter<br />

Haltung der zuständigen Personen<br />

statt gefunden haben. Wir mö<strong>ch</strong>ten dafür den betreffenden<br />

Damen und Herren unseren Dank ausspre<strong>ch</strong>en.<br />

<strong>Die</strong> Arbeiten sollten nun von EWB in den nä<strong>ch</strong>sten<br />

Wo<strong>ch</strong>en ausgeführt werden. Sind dana<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> weitere<br />

Optimierungsmögli<strong>ch</strong>keiten si<strong>ch</strong>tbar, werden<br />

diese punktuell no<strong>ch</strong>mals aufgegriffen.<br />

Konstruktive Hinweise nehmen die VAL gerne entgegen.<br />

(val@<strong>bern</strong>-altstadt.<strong>ch</strong>) ef<br />

Für Ihre Adventsdekorationen finden Sie am<br />

Blumenstand Komminoth<br />

in der Gurten- und Münstergasse<br />

eine grosse Auswahl an Koniferen, Ste<strong>ch</strong>palmen, Misteln,<br />

Blau- und Weisstannen sowie fertige Adventskränze und Arrangements.<br />

Na<strong>ch</strong> dem 4. Dezember 2010 stellen wir unseren<br />

Fris<strong>ch</strong>blumenverkauf an den Marktständen Gurten- und Münstergasse<br />

bis anfangs März 2011 ein.<br />

Wir wüns<strong>ch</strong>en all unseren Kundinnen und Kunden s<strong>ch</strong>on jetzt s<strong>ch</strong>öne und<br />

erholsame Festtage und danken herzli<strong>ch</strong> für das uns immer wieder<br />

entgegengebra<strong>ch</strong>te Vertrauen.<br />

Barbara und Christian KOMMINOTH mit Mitarbeiterinnen<br />

Lenglod 5, 3182 Ueberstorf, Tel. 031 741 05 08<br />

www.komminoth.com


Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />

13<br />

Kesslergass-Gesells<strong>ch</strong>aft Kontaktadr.: Daniel Brunner, S<strong>ch</strong>auplatzgasse 23, PF, 3000 Bern 7<br />

Interview mit Christine Balbi<br />

MaisonArt Wohnambiente<br />

Am trapezförmig verbreiterten Westende der Herrengasse,<br />

die bis 1881 wegen ihrer Nähe zur Lateins<strong>ch</strong>ule<br />

au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ulgasse genannt wurde, steht<br />

wohl seit dem 15. Jahrhundert ein Sodbrunnen.<br />

Tröge, Stock, Säule und Vase stammen aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Jahrhunderten. Der Blick geht na<strong>ch</strong><br />

re<strong>ch</strong>ts auf die Fassade des von Wattenwyl-Hauses<br />

aus dem 18. Jahrhundert, in wel<strong>ch</strong>em der Gesandte<br />

des US-Geheimdienstes während des 2. Weltkriegs<br />

residierte und geheimnisumwitterte Besu<strong>ch</strong>er<br />

empfing, streift die ehemaligen Münstergass-<br />

Pfarrhäuser Ri<strong>ch</strong>tung Münsterplatz und zieht si<strong>ch</strong><br />

linker Hand auf das Eckhaus, Herrengasse 36, das<br />

ehemalige Rektoratsgebäude der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule, später<br />

<strong>Musik</strong>s<strong>ch</strong>ule <strong>zurück</strong>. Steht man mit dem Rükken<br />

zum Casinoplatz bleibt ein Hau<strong>ch</strong> von diesem<br />

ehemals in si<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>lossenen, <strong>ch</strong>araktervollen<br />

Aussenraum <strong>zurück</strong>, der ein Gefühl von S<strong>ch</strong>utz<br />

und Si<strong>ch</strong>erheit zu vermitteln vermag.<br />

<strong>Die</strong> S<strong>ch</strong>rift MaisonArt Wohnambiente leu<strong>ch</strong>tet auf<br />

den Fensters<strong>ch</strong>eiben aus altem Glas und in den<br />

Auslagen flimmert’s sil<strong>bern</strong> und farbig. Im Innern,<br />

unter grosszügigen, zur Jugendstilzeit vom Kaufmännis<strong>ch</strong>en<br />

Verein erri<strong>ch</strong>teten Gewölben, vor<br />

wunders<strong>ch</strong>ön ges<strong>ch</strong>weiften Fensterrahmen gesteht<br />

die Besitzerin des Ges<strong>ch</strong>äfts, Christine Balbi, auf<br />

die Frage, wie man si<strong>ch</strong> in einer zweiten Seitengasse<br />

in Berns Altstadt fühlt denn au<strong>ch</strong>: «Geborgen,<br />

heiter, ausgegli<strong>ch</strong>en, ausgestattet mit Ruhe<br />

und Zeit für die Kunds<strong>ch</strong>aft, die neben weniger<br />

Laufkunds<strong>ch</strong>aft besonders aus Stammkunden,<br />

treuen Bernern, besteht, wohlgelitten und getragen<br />

von der Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft».<br />

MaisonArt Wohnambiente, der Name sagt’s, lässt<br />

Raum fürs Sortiment, s<strong>ch</strong>öne Dinge fürs Haus, die<br />

Atmosphäre s<strong>ch</strong>affen, ein Glücksgefühl und Geborgenheit<br />

vermitteln, für klare Formen und Verspieltes.<br />

Das Ges<strong>ch</strong>äft bietet individuelle<br />

Wohnberatung, stilvolle Innendekorationen und<br />

S<strong>ch</strong>önes zum S<strong>ch</strong>enken: Ges<strong>ch</strong>irr und Tis<strong>ch</strong>wäs<strong>ch</strong>e<br />

von bester Qualität, au<strong>ch</strong> am Meter bestellbar,<br />

Textilien für den Wohnberei<strong>ch</strong> und<br />

Accessoires für ein besonderes Wohnambiente,<br />

Dekorationsartikel, au<strong>ch</strong> saisonbedingte für Ostern<br />

und Weihna<strong>ch</strong>ten, Glasobjekte, Kerzenständer,<br />

Windli<strong>ch</strong>ter, silberfarbige Gegenstände, Lederwaren,<br />

Materialien für Badefreuden, Duftessenzen,<br />

Christine Balbi<br />

Körperpflege. Einen besonderen S<strong>ch</strong>werpunkt bilden<br />

wunders<strong>ch</strong>öne S<strong>ch</strong>als in allen Variationen in<br />

sage und s<strong>ch</strong>reibe 250 Stoffmustern, für die Kunden<br />

von weit her kommen und ein wenig Wohlfühlmode,<br />

für die Stammkunden extra<br />

vorbeis<strong>ch</strong>auen. Touristen, etwa Japaner, kaufen<br />

eher Tas<strong>ch</strong>en und S<strong>ch</strong>muck, Franzosen Elegantes,<br />

Italiener alles, was gefällt. S<strong>ch</strong>muck wird teilweise<br />

aquiriert, teilweise selbst hergestellt, z.B. fein gearbeitete<br />

Lederarmbänder mit Silber und Halbedelsteinen.<br />

Das gesamte, mit viel Liebe<br />

ausgesu<strong>ch</strong>te und hergestellte Assortiment ist zu erstaunli<strong>ch</strong><br />

günstigen Preisen zu haben, weil die Inhaberin,<br />

eine Diplomökonomin, beim Einkauf auf<br />

das Preis-Leistungsverhältnis für die Endverbrau<strong>ch</strong>er<br />

a<strong>ch</strong>tet und die Kunden mit ihrer Leidens<strong>ch</strong>aft<br />

für den Verkauf an ihrer Begeisterung für aussergewöhnli<strong>ch</strong>e<br />

Dinge teilhaben lassen mö<strong>ch</strong>te.<br />

Christine Balbi findet die ges<strong>ch</strong>mackvoll kombinierten<br />

Objekte, die es in andern Ges<strong>ch</strong>äften so<br />

ni<strong>ch</strong>t gibt, auf Messen im In- und Ausland, v.a. in<br />

Paris und in Deuts<strong>ch</strong>land und mö<strong>ch</strong>te Ihre Besu<strong>ch</strong>er<br />

beratend inspirieren, die eigenen Lebensräume<br />

zu verändern, si<strong>ch</strong> selbst und die eigenen<br />

vier Wände kunstvoll zu inszenieren.<br />

Sie empfängt Sie von <strong>Die</strong>nstag bis Freitag von<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

und Samstags von<br />

10.00 bis 16.00 Uhr.<br />

Ma<strong>ch</strong>en Sie einen kleinen<br />

Umweg, nur s<strong>ch</strong>on<br />

um die stets rei<strong>ch</strong> bestückten<br />

und ges<strong>ch</strong>mackvollausgestelltenS<strong>ch</strong>aufenster,<br />

das ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong><br />

gediegene Innere<br />

an der Herrengasse 36<br />

und vor allem die rei<strong>ch</strong>e<br />

Auswahl dieser unzähligen<br />

kleinen und<br />

grossen, zauberhaften<br />

Dinge zu bewundern!<br />

Es lohnt si<strong>ch</strong>!<br />

bb<br />

www.maisonart.<strong>ch</strong>,<br />

Tel. 031 311 30 30<br />

In Bern vor<br />

100 Jahren …<br />

Am 20. Mai findet im Münster ein Gedä<strong>ch</strong>tnisgottesdienst<br />

für den verstorbenen König Edward VII.<br />

(1841–1910) von England statt.<br />

[Fotografie der Gedenkfeier im Münster 1910.<br />

Burgerbibliothek Bern. FP.E.436]<br />

Gute alte Zeit? Pferdefuhrwerke transportieren die<br />

Güter dur<strong>ch</strong> die Gassen der Altstadt<br />

[Ansi<strong>ch</strong>tskarte der Kesslergasse 1910. Burgerbibliothek<br />

Bern. AK.1098]<br />

In der Kesslergasse herrs<strong>ch</strong>t, wie stets an Markttagen,<br />

reges Treiben<br />

[Fotografie vom Markt in der Kesslergasse 1910.<br />

Burgerbibliothek Bern. FN.K.A.131]


14<br />

Veranstaltungen<br />

Verleihung des Bärendreckpreises 2010<br />

• Montag, 22. November 2010, ab 7 Uhr,<br />

beim Bärengraben<br />

1. Advent, offene Ges<strong>ch</strong>äfte in den Seitengassen<br />

der unteren Altstadt<br />

• Sonntag, 28. November 2010, 11 bis 17 Uhr<br />

(Brunngasse, Rathausgasse, Münstergasse,<br />

Postgasse)<br />

1. Advent, Sami<strong>ch</strong>lous an der Kramgasse<br />

• Sonntag, 28. November 2010,<br />

Besammlung: 16 Uhr am Kreuzgass-Brunnen.<br />

16.45 Uhr der Ober<strong>ch</strong>laus der «Sami<strong>ch</strong>louszunft<br />

Bärn» erzählt eine Weihna<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

Berner Handwerker-Märit, Münsterplattform<br />

• Samstag 4. und Sonntag 5. Dezember 2010<br />

Samstag, 18. und Sonntag, 19. Dezember 2010<br />

jeweils 8 – 16 Uhr. www.handwerkermaerit.<strong>ch</strong><br />

Seniorenweihna<strong>ch</strong>t in der Spysi<br />

• Montag, 22. Dezember, ab 16 Uhr<br />

Berner Design Weekend<br />

• Samstag und Sonntag 29. /30. Januar 2011,<br />

11 – 17 Uhr<br />

<strong>Die</strong> Welt des Designs in den führenden Berner<br />

Einri<strong>ch</strong>tungsges<strong>ch</strong>äften.<br />

Spezialausstellungen zum Thema Design Szene<br />

S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Teinehmer: Meer Wohnen, teo jakob, Zona,<br />

Wohnform Kil<strong>ch</strong>en mann, intraform sowie Anliker,<br />

Urs Arber + co und Form + Raum.<br />

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und knüpfkunst<br />

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Qi Gong: Donnerstag, 20. Januar, 18.00<br />

Erste Stunde gilt als<br />

S<strong>ch</strong>nupperstunde<br />

Kursort: Tai Chi Studio,<br />

Kramgasse 19a, 1. Stock,<br />

3011 Bern<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Adelheid Miserre-Rubi<br />

Tel. 031 972 35 92 / 079 758 83 90<br />

e-mail: miserre@itcca.<strong>ch</strong>, www.tai<strong>ch</strong>i-<strong>bern</strong>.<strong>ch</strong><br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010


Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />

15<br />

1. Advent-Solidaritätskundgebung für das wackere Altstadtvölk<strong>ch</strong>en.<br />

Wir befinden uns im Jahre 2010 n. Chr. Ganz Bern ist von den Grossverteiler besetzt.<br />

Ganz Bern? Nein! Ein von über 500 unbeugsamen Kleingewerblern bevölkertes Altstädt<strong>ch</strong>en<br />

hört ni<strong>ch</strong>t auf, ihnen Widerstand zu leisten. <strong>Die</strong> <strong>ch</strong>rampfigen Altstädtler für<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> eigentli<strong>ch</strong><br />

nur vor einem – dass au<strong>ch</strong> ihnen die Kumuluswolke auf den Kopf fällt.<br />

Heugelix, Zempix, Grunderix, Cesarix, CMX und die Druiden Voirolix, Candinax, Zytgloggix,<br />

Hegnax und Wildix ma<strong>ch</strong>en in den Seitengassen der Unteren Berner Altstadt am 1. Advent ihre<br />

Tür<strong>ch</strong>en auf. Unterstützen Sie das gwundrige Völk<strong>ch</strong>en in ihrem Kampf gegen die umtriebigen<br />

Stri<strong>ch</strong>code-Gwagglis. Kommen Sie am 1. Advent in den Seitengassen go umegeis<strong>ch</strong>tere,<br />

probieren Sie von unserem Zaubertrank und lassen Sie Ihren Chlütter bei uns liegen.<br />

von Pantobidus drs


16<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

Leist der Untern Stadt Kontaktadresse: Xaver Za<strong>ch</strong>, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 22, 3011 Bern<br />

Anonyme Zettel<br />

… landen bei mir gewöhnli<strong>ch</strong> im Papierkorb.<br />

Bei untenstehendem S<strong>ch</strong>reiben interessiert es mi<strong>ch</strong><br />

aber ob no<strong>ch</strong> andere Bewohner der Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse<br />

diesen Zettel erhalten haben.<br />

Wenn ja, bitte um telefonis<strong>ch</strong>e Mitteilung, jewils<br />

vormittags unter 031 311 43 33.<br />

Danke für Ihre Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t. Xaver Za<strong>ch</strong><br />

Burkhard & Co AG<br />

Malerei und Gipserei<br />

Maler- und Tapeziererarbeiten<br />

3073 Gümligen<br />

Morgenstrasse 1<br />

Tel. 031 952 65 85<br />

Fax 031 952 65 86<br />

Postgasse 20:<br />

Im Keller des Künstlerhauses<br />

Ja, den alten Jauner, den Max, hat man s<strong>ch</strong>on gekannt.<br />

Von ihm gewusst, dass er von Möbeln etwas<br />

verstand, vom Holz, dass er wunders<strong>ch</strong>öne Intarsien<br />

legen konnte, Antiks<strong>ch</strong>reiner war er. Er<br />

wohnte im Haus Postgasse 32 zusammen mit seiner<br />

Frau, die im Ruf stand, ni<strong>ch</strong>t sehr lieb zu sein,<br />

aber die Werkstatt hatte er in der Nr.20, zur Postgasshalde<br />

hin. Das ist einige Jahre her, der Max<br />

Jauner ist längst gestorben und seine Werkstatt<br />

diente na<strong>ch</strong> ihm anderen Nutzern und Zwecken.<br />

Geblieben ist von seiner Antiks<strong>ch</strong>reinerei ein Andenken<br />

der liebli<strong>ch</strong>sten Art: im Sandstein des Türrahmens<br />

zu seiner Werkstatt, Postgasshalde-seitig,<br />

ist bis zum heutigen Tag seine eingeritze Ges<strong>ch</strong>äftsans<strong>ch</strong>rift<br />

zu sehen: JAU, ornamental unterstri<strong>ch</strong>en,<br />

drunter das kleine Kommöd<strong>ch</strong>en,<br />

fingergross hier in Stein gezei<strong>ch</strong>net, gefolgt vom<br />

Wort ANTK, oder ANIK, wie au<strong>ch</strong> immer, ein I<br />

oder T fehlt, aber der alte Herr Jauner und seine<br />

Antiks<strong>ch</strong>reinerei bleiben verewigt.<br />

Was von der Rückseite des Hauses ebenerdig ist,<br />

ist von der Gasse her im Keller. Ein s<strong>ch</strong>räger Kellereingang<br />

direkt von der Strasse, mit s<strong>ch</strong>weren<br />

aufklappbaren Brettern, weinrot gestri<strong>ch</strong>en, dazu<br />

ein grauer Sockel; dann und wann und einmal<br />

mehr ist er morgens versprayt. Dahinter führen die<br />

steilen Treppen hinunter, rundgetretene unregelmässige<br />

Tritte, Kopf einziehen – wat<strong>ch</strong> your step!<br />

Jetzt sind wir im Keller desselben Hauses, von<br />

dessen Da<strong>ch</strong>boden und den darin eingebauten<br />

<strong>Die</strong>nstbotenhütt<strong>ch</strong>en hier s<strong>ch</strong>on erzählt wurde,<br />

<strong>Die</strong> wu<strong>ch</strong>tigen Abwasserrohre. Der Gewölbekeller.<br />

Am Türpfosten zur Postgasshalde: M. Jauners Ans<strong>ch</strong>rift<br />

seiner Antiks<strong>ch</strong>reinerei .<br />

sind im glei<strong>ch</strong>en Haus, wo Maler und Bildhauer<br />

ihre Ateliers hatten und weiterhin haben. Meret<br />

Oppenheim, Elsa Stauffer und viele andere arbeiteten<br />

da, der Plastiker Walter Vögeli dann und<br />

heute Marianne Vögeli mit ihrem Malatelier vorne<br />

zur Laube hin, MF Robert und weitere.<br />

Im Keller nun sind an den Mauern, den Böden, den<br />

Wänden, an der Ar<strong>ch</strong>itektur all die Spuren der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

abzulesen, man<strong>ch</strong>mal bloss zu erraten:<br />

wer war da, was haben sie hier gema<strong>ch</strong>t, wozu war<br />

das und jenes – und staunen, viellei<strong>ch</strong>t über die<br />

Objekte, die Absi<strong>ch</strong>ten, die zu dem und jenem<br />

führte, über das handwerkli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>ick, über den<br />

Lauf der Zeit; la<strong>ch</strong>en über die Relativität der eige-


Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />

17<br />

Kunstobjekte von Walter Vögeli bevölkern den Keller.<br />

nen blossen Zeitweiligkeit, na<strong>ch</strong>denken über das<br />

Woher-Wohin-Wozu.<br />

Da ist der Boden: gestampfte Erde mit eingelassenen<br />

Flusssteinen, wohl no<strong>ch</strong> die Erde, auf der die<br />

Bären dur<strong>ch</strong> hiesigen Wald streiften, da sind die<br />

Sandsteinquader der Wände, ebenso sandsteinerne<br />

Bodenmäuer<strong>ch</strong>en, die den Raum dur<strong>ch</strong>ziehen, frühere<br />

Unterteilungen zur Gewinnung von Kellerabteilen.<br />

Später mal hatte man die Zwis<strong>ch</strong>enwände<br />

mit Metallstützen ersetzt, dann, Zeitsprung und<br />

Gott bewahre, ist da eine Lufts<strong>ch</strong>utztüre, massiv<br />

und trotzdem wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> untaugli<strong>ch</strong>, klaustrophob<br />

wirkt sie alleweil.<br />

Den Wänden entlang wiederum, wie in all den authentis<strong>ch</strong>en<br />

Altstadthäusern, sind die im Verlauf<br />

der Zeit eingezogenen Leitungen für Wasser, für<br />

Gas, für Strom, fürs Telefon zu sehen, mit ihren<br />

Messgeräten zwecks Abre<strong>ch</strong>nung fürs Wasser,<br />

Gas, für den Strom, fürs Telefon. Da sind die<br />

wu<strong>ch</strong>tigen Abwasserrohre, da sind die Treppenuntersi<strong>ch</strong>ten,<br />

all die bröckelnden Sandsteine, da sind<br />

die Senklö<strong>ch</strong>er im Boden, die, je na<strong>ch</strong> Wetterlage<br />

und Luftdruck einen unangenehmen Duft zu verbreiten<br />

belieben und einen daran erinnern, direkt<br />

an der Kanalisation anges<strong>ch</strong>lossen zu sein. Da ist<br />

das melonengrosse Lo<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Wand des gewundenen<br />

Treppenhauses. Erst wenn man weiss,<br />

dass ein Da<strong>ch</strong>decker hier seine Bude hatte und für<br />

seine langen Da<strong>ch</strong>latten die Krümmung der Treppe<br />

zu eng war, ist zu begreifen, dass er si<strong>ch</strong> damit erst<br />

den Zugang in den Keller ermögli<strong>ch</strong>t hatte.<br />

Und mitten im unübersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Kellerlabyrinth,<br />

dur<strong>ch</strong> Gänge und na<strong>ch</strong><br />

Dur<strong>ch</strong>gängen plötzli<strong>ch</strong> das<br />

Herzstück: der Gewölbekeller.<br />

Sakristei im Bürgerhaus,<br />

könnte sein ein<br />

Kellertheater, eine Bar wie<br />

die Jazz Lounge war oder<br />

das ONO ist. Ein Fenster<strong>ch</strong>en<br />

geht in ein angrenzendes<br />

Kellerabteil, sonst ist<br />

dieser s<strong>ch</strong>male Raum gefangen<br />

in dickem Gemäuer.<br />

Hier fühlt man si<strong>ch</strong> tief im<br />

Boden, weit weg von allem.<br />

Der weisse Anstri<strong>ch</strong> und<br />

das helle Li<strong>ch</strong>t ma<strong>ch</strong>en<br />

freundli<strong>ch</strong> und wohnli<strong>ch</strong>,<br />

<strong>ch</strong>armant.<br />

Ca<strong>ch</strong>et hats, wie das ganze<br />

Haus, wie jedes dieser Häuser,<br />

in denen alles krumm<br />

und s<strong>ch</strong>räg, alt, ersetzt und<br />

ergänzt, s<strong>ch</strong>on uneinheitli<strong>ch</strong> gebaut, irgendwie ausgebessert<br />

ist. Besonders sind sie s<strong>ch</strong>on – so wie ihre<br />

Bewohner, die genau dieses vers<strong>ch</strong>roben Eigenartige<br />

lieben.<br />

Leute wie Marianne Vögeli, die Hausherrin des<br />

Künstlerhauses. Sie erzählt mit Begeisterung und<br />

Staunen von all den Details, vom s<strong>ch</strong>wierigen Unterhalt,<br />

den speziellen Wohnbedingungen, den aufwändigen<br />

Instandhaltungsaufgaben. Dazu kennt<br />

sie Reminiszenzen des früheren Lebens hier im<br />

Haus, kennt die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, ni<strong>ch</strong>t nur die der Liegens<strong>ch</strong>aft,<br />

au<strong>ch</strong> die des frühen und Alten Berns. In<br />

Ar<strong>ch</strong>iven und im Historis<strong>ch</strong>en Museum fors<strong>ch</strong>t sie,<br />

sammelt Dokumente, versu<strong>ch</strong>t, den vielen Spuren<br />

und Andeutungen im Haus auf die S<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e zu<br />

kommen. La<strong>ch</strong>end weist sie auf den Kellertrog<br />

hin, rätselt, ob der für Wäs<strong>ch</strong>e oder zum Einlegen<br />

und ges<strong>ch</strong>meidig-Ma<strong>ch</strong>en der Hölzer in der<br />

S<strong>ch</strong>reinerei gebrau<strong>ch</strong>t wurde, oder eine Verwendung<br />

hatte, von der wir heutzutage ni<strong>ch</strong>ts mehr<br />

wissen; sie zeigt auf eine hölzerne Leiter mit gebogenen<br />

Zargen und präzisen Sprossen, warum so<br />

lang und: «S<strong>ch</strong>au, wie handwerkli<strong>ch</strong> perfekt sol<strong>ch</strong>e<br />

Sa<strong>ch</strong>en hergestellt wurden. Ehrensa<strong>ch</strong>e muss<br />

es gewesen sein, damals, Gebrau<strong>ch</strong>sgegenstände<br />

au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ön herzustellen. Das Handwerk haben die<br />

s<strong>ch</strong>on beherrs<strong>ch</strong>t, man staunt. So eine Leiter kann<br />

man ni<strong>ch</strong>t wegwerfen, wir haben sie nun längs in<br />

den Kellergang gehängt, sieht s<strong>ch</strong>ön aus und stören<br />

tut sie niemanden», kommentiert sie.<br />

So etwas kann man ni<strong>ch</strong>t wegwerfen – dieser Satz<br />

fällt mehrmals; gegenüber den unvollendet ge-<br />

<br />

<strong>Die</strong> Verkaufsausstellung mit hundert Druckgrafiken<br />

und Originalen findet wieder statt! In<br />

den Parterreräumen des Künstlerhauses, Postgasse<br />

20, sind Werke der Künstler, von Afonso<br />

bis Zuber, zu sehen und für 100 Franken (Mappen<br />

u.ä. 200.–) zu erstehen.<br />

<strong>Die</strong> Eröffnung ist am 18.11. um 17 Uhr,<br />

Öffnungszeiten Do, Fr, und Sa, 18.– 20.11. und<br />

25.–27.11.2010, jeweils von 16–19 Uhr.<br />

bliebenen Kunstobjekten von Walter Vögeli, dem<br />

langjährigen König über die Kellerwerkstatt, gegenüber<br />

dem Sandkasten, in dem er, damals eben<br />

<strong>zurück</strong> aus der Wüste, seine Sand-/Polyestergüsse<br />

herstellte, gegenüber seinem alten Werkzeug, der<br />

Rohrbiegemas<strong>ch</strong>ine, dem riesigen Kübel mit jahrzehntelang<br />

gelagerter, aufmerksam genässter Tonerde,<br />

aus dem nun in Marianne Vögelis Kursen<br />

wieder Figuren entstehen, gegenüber all den Sa<strong>ch</strong>en,<br />

die für uns Heutige ni<strong>ch</strong>t direkt brau<strong>ch</strong>bar<br />

mehr sind. Wegwerfen kann man sie ni<strong>ch</strong>t, aber<br />

brau<strong>ch</strong>bar sind sie trotzdem: für unsere Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, für sol<strong>ch</strong>e, die tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> hier<br />

spielten und für sol<strong>ch</strong>e, die aus ihnen erraten und<br />

ausgeda<strong>ch</strong>t werden können. Sol<strong>ch</strong>e Häuser sind eigentli<strong>ch</strong><br />

kleine Museen, kleine Bibliotheken.<br />

ig<br />

Hinunter in den Keller, Treppe und Dur<strong>ch</strong>gangsrohr<br />

für Materialtransporte


18<br />

Originelle Mode…<br />

Spezielle Accessoires…<br />

mit Liebe für Sie<br />

ausgewählt<br />

ANGEBOTE<br />

❑ Beitrittserklärung ❑ Adressänderung<br />

Der/die Unterzei<strong>ch</strong>nende wüns<strong>ch</strong>t in einem I<strong>ch</strong> bin bereits Mitglied des unten<br />

der unten aufgeführten Leiste als Mitglied angekreuzten Leists, habe aber<br />

aufgenommen zu werden (Bitte ankreuzen). eine neue Adresse.<br />

❑ Leist der Untern Stadt Bern, Postfa<strong>ch</strong> 570, 3000 Bern 8<br />

❑ Kesslergass-Gesells<strong>ch</strong>aft, c/o Daniel Brunner, S<strong>ch</strong>auplatzgasse 23, Postfa<strong>ch</strong>, 3000 Bern 7<br />

❑ Rathausgass-Brunngass-Leist, z. H. Herr Edi Franz, Postfa<strong>ch</strong> 405, 3000 Bern 7<br />

❑ Kramgassleist, Postfa<strong>ch</strong> 852, 3000 Bern 8<br />

Name Vorname Beruf<br />

(❑ neue)<br />

Adresse<br />

Malerei Gipserei<br />

René Kistler 3006 Bern<br />

3047 Bremgarten Galgenfeldweg 1<br />

Hohstalenweg 5 Tel. 031 381 64 85<br />

Tel. 031 301 68 79 Fax 031 381 64 09<br />

Bern, den Unters<strong>ch</strong>rift<br />

(Bitte an den angekreuzten Leist einsenden.)<br />

Kramgasse 70<br />

3011 Bern<br />

Tel. 031 311 58 00<br />

Fax 031 311 19 87<br />

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Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

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Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />

19<br />

Drei auf einen S<strong>ch</strong>lag<br />

Sie erinnern si<strong>ch</strong> : Wir haben in einer der letzten<br />

Nummern das riesige Plakat erwähnt, das, vom<br />

Bärenpark kommend re<strong>ch</strong>terhand ein paar Fassaden<br />

an der Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse zudeckte und auf<br />

dem Antworten auf allerlei Fragen verhiessen wurden.<br />

<strong>Die</strong> BrunneZytig hat es wunder genommen,<br />

was si<strong>ch</strong> hinter dem Plakat verbarg und ist deshalb<br />

mit dem Ar<strong>ch</strong>itekten Stephan Probst auf das Baugerüst<br />

gestiegen, obwohl sie ni<strong>ch</strong>t ganz s<strong>ch</strong>windelfrei<br />

ist. Es lohnte si<strong>ch</strong>: <strong>Die</strong> BrunneZytig hatte<br />

von dort oben nämli<strong>ch</strong> eine wunderbare Aussi<strong>ch</strong>t<br />

auf die mit lei<strong>ch</strong>tem Re<strong>ch</strong>tss<strong>ch</strong>wung abfallende<br />

Gasse, den s<strong>ch</strong>önen Turmspitz der Nydeggkir<strong>ch</strong>e<br />

und die Bäume vom Obstberg hintendran. Gegenüber<br />

sah sie auf einem Da<strong>ch</strong> den letzten Stor<strong>ch</strong>enkamin<br />

von Bern: ein Doppelkamin mit einem<br />

v-förmigen Zwis<strong>ch</strong>enraum, wo früher, als sie au<strong>ch</strong><br />

in Bern no<strong>ch</strong> von den Dä<strong>ch</strong>ern klapperten, Stör<strong>ch</strong>e<br />

ihr Nest bauten. Das veranlasste die BrunnenZytig<br />

dazu, einen Augenblick mit wehmütigen Meditationen<br />

über die Zeiten zu verbringen, in denen<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alle Tümpel und Moose rund um Bern<br />

mit Strassen und Häusern zugepflastert waren und<br />

die Stör<strong>ch</strong>e hier no<strong>ch</strong> Halt ma<strong>ch</strong>ten. Aber dann gab<br />

sie si<strong>ch</strong> einen Ruck und das lohnte si<strong>ch</strong> dann au<strong>ch</strong><br />

sehr, gab es do<strong>ch</strong> an den Fassaden der drei fris<strong>ch</strong><br />

renovierten Häuser an der Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 48,<br />

50 und 52 sehr viel Interessantes zu entdecken.<br />

Das bekannteste der drei Häuser ist si<strong>ch</strong>er die<br />

Nummer 52, das Hospiz zur Heimat. Auf der grossen<br />

Wappenkartus<strong>ch</strong>e auf dem Kranzgesims mit<br />

dem doppelten H stand früher wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> ein<br />

doppeltes W: denn das vierges<strong>ch</strong>ossige Haus mit<br />

den vier Fenstera<strong>ch</strong>sen wurde 1760 von Niklaus<br />

Sprüngli, einem der bedeutendsten Ar<strong>ch</strong>itekten des<br />

Spätbarocks in Bern, für Emanuel von Wattenwyl<br />

entworfen, die Herberge wurde, na<strong>ch</strong> Hinzukauf<br />

der Nummer 50, erst 1910 eingeri<strong>ch</strong>tet – zuvor war<br />

sie einige Jahre provisoris<strong>ch</strong> im S<strong>ch</strong>lüssel untergebra<strong>ch</strong>t.<br />

Das war früher. Seither ist viel Wasser die Aare<br />

hinuntergeflossen, viel saurer Regen gefallen,<br />

haben Russ und Abgase den Sandsteinfassaden zugesetzt.<br />

Und so gelangte im April 2008 der Besitzer<br />

der Nummer 48 mit seinem Sanierungswuns<strong>ch</strong><br />

an den Renovationsspezialisten Stephan Probst..<br />

Der sah si<strong>ch</strong> mit einem grossen praktis<strong>ch</strong>en Problem<br />

konfrontiert: <strong>Die</strong> Nummer 48 befindet si<strong>ch</strong><br />

nämli<strong>ch</strong> haargenau vor dem Gere<strong>ch</strong>tigkeitsbrunnen<br />

– unmögli<strong>ch</strong> hier ein Baugerüst mit Installationsplatz<br />

aufzubauen, denn dann käme der Bus<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr dur<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> einigem Hin- und Her<br />

wurde eine Lösung gefunden. <strong>Die</strong> Besitzer der<br />

Nummern 50 und 52, wo die Gasse ohne Brunnen<br />

etwas breiter ist, erklärten si<strong>ch</strong> bereit, ihre Häuser<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig sanieren zu lassen und damit Gerüst<br />

und Bauplatzkosten zu teilen.<br />

Zwei Jahre hat die Vorbereitung für die gemeinsame<br />

Renovation in Anspru<strong>ch</strong> genommen. Sie bedurfte<br />

einer minutiösen Planung, denn um so<br />

einem alten Berner Standsteinhaus neuen Glanz zu<br />

verleihen, müssen Maurer, Zimmerleute, Da<strong>ch</strong>decker,<br />

Steinmetze, Spengler und Gerüstbauer zusammenarbeiten<br />

– und sogar ein Pilot, denn das<br />

neue Glasziegelfenster für das Haus Nummer 48<br />

musste genau in der Neigung der Da<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>räge<br />

vom Gerüst auf dem Lastwagen unten auf der<br />

Strasse aufs Da<strong>ch</strong> ho<strong>ch</strong> gehoben werden. Eine weiter<br />

S<strong>ch</strong>wierigkeit war, dass si<strong>ch</strong> die Liegens<strong>ch</strong>aften<br />

in der Anflugs<strong>ch</strong>neise des Flughafens Belpmoos<br />

befinden.<br />

Und das Resultat lässt si<strong>ch</strong> sehen. <strong>Die</strong> Ziegeldä<strong>ch</strong>er,<br />

die Da<strong>ch</strong>lukarnen, die Da<strong>ch</strong>rinnen: alles erstrahlt<br />

in neuem Glanz und nebenbei wurde no<strong>ch</strong><br />

ein mors<strong>ch</strong>er Kamin saniert, der keinen zweiten<br />

Lothar überstanden hätte. <strong>Die</strong> Standsteinfassaden<br />

wurden herunter gewas<strong>ch</strong>en und ihre Reliefs, wo<br />

der Zahn der Zeit allzu hartnäckig genagt hatte,<br />

mit Kalktrassmörtel ausgebessert, reprofiliert und<br />

verputzt. Überall sind Berufsstolz und Liebe zum<br />

gutgema<strong>ch</strong>ten Handwerk si<strong>ch</strong>tbar: Jeder Rinnenkasten<br />

trägt eine s<strong>ch</strong>öne Verzierung, die Da<strong>ch</strong>lukarnen<br />

jedes Hauses ein anderes Holzfries, und die<br />

Ziergitter vor den Fenstern glänzen fris<strong>ch</strong>e vergoldet.<br />

Aber trotz Sanierung bleibt überall au<strong>ch</strong> die<br />

Vergangenheit si<strong>ch</strong>tbar: In den Brandwasserspuren<br />

auf der Fassade glei<strong>ch</strong> unter dem Da<strong>ch</strong>, den<br />

zum Teil no<strong>ch</strong> handgema<strong>ch</strong>ten Ziegeln – Mas<strong>ch</strong>inenziegel<br />

wurden erst na<strong>ch</strong> den 30er Jahren gefertigt.<br />

Und darum geht es ja bei einer sol<strong>ch</strong>en<br />

Gebäudesanierung: das Alte sanft zu erneuern und<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig zu erhalten. Dank der sehr guten und<br />

konstruktiven Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en dem<br />

Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross und Stephan<br />

Probst, konnte dieses Kunststück realisiert werden.<br />

Und wie er da zuoberst auf dem Gerüst steht und<br />

sein Werk betra<strong>ch</strong>tet, sieht die BrunnenZytig dem<br />

Pröbstu an, dass er findet, es sei gut herausgekommen.<br />

JvJ<br />

Neuli<strong>ch</strong> in der<br />

Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse<br />

«Psst!», sagte der Bär, als eine Gruppe von Touristen<br />

nahte, und trat aus dem S<strong>ch</strong>atten des Laubenbogens<br />

hervor, «hei, psst!». Und als die Touristen<br />

stehen blieben, zog er ein Köffer<strong>ch</strong>en hinter einem<br />

parkierten Auto hervor, die Touristen s<strong>ch</strong>auten interessiert<br />

und zogen bald einmal ihre Portemonnaies<br />

aus der Tas<strong>ch</strong>e. Was genau er ihnen da<br />

andrehte – viellei<strong>ch</strong>t Bärendreck oder Regens<strong>ch</strong>irme,<br />

Biergläser, Feuerzeuge ... all die Sa<strong>ch</strong>en,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Besu<strong>ch</strong>er ins Gehege fallen lassen –<br />

habe i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gesehen. Aber es dünkt mi<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />

bedenkli<strong>ch</strong>, dass die armen Bären jetzt, nur weil<br />

der Bärenpark etwas teurer geworden ist als geplant<br />

– am Samstag au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> zum Geldverdienen<br />

in die Stadt ges<strong>ch</strong>ickt werden. JvJ<br />

LIVING∙GARDEN zieht aufs Land<br />

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20<br />

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Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

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ten mit den jeweils geeignetsten Methoden umzusetzen.<br />

Sei dies bei einer umfangrei<strong>ch</strong>en Sanierung<br />

oder bei einer sanften Renovation. Der Kunde behält<br />

in jeder Phase des Projektes den Überblick.<br />

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Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />

21<br />

Fis<strong>ch</strong>e zählen im Café du Commerce<br />

Warum mir immer gerade hier das Meer in den Sinn kommt? Keine Paella vor mir, die mir duftend irgendwel<strong>ch</strong>e spanis<strong>ch</strong>en Stranderinnerungen<br />

aufkommen liesse, (wenn i<strong>ch</strong> denn spanis<strong>ch</strong>e Strände kennte, die i<strong>ch</strong> nun erinnern könnte), ni<strong>ch</strong>t mal abreisesü<strong>ch</strong>tiger gelaunt als<br />

normalerweise, ni<strong>ch</strong>ts derglei<strong>ch</strong>en. Kaffee, wunderbaren, und die BZ eben, im tiefsten Bern sitz i<strong>ch</strong> also – und denke ans Meer.<br />

Gedanken gehen seltsame Wege, und man<strong>ch</strong>mal<br />

nur in die eine Ri<strong>ch</strong>tung. Denn umge<strong>kehrt</strong>: bin i<strong>ch</strong><br />

mal am Meer, denke i<strong>ch</strong> kaum an diesen, wenn<br />

au<strong>ch</strong> so s<strong>ch</strong>önen Platz hier im Café du Commerce<br />

vor dem Aquarium. Warum sollte i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, immerhin<br />

sieht kein Meer so aus wie dieses Aquarium,<br />

und im roten Meer, wo es viellei<strong>ch</strong>t ähnli<strong>ch</strong><br />

sein könnte, habe i<strong>ch</strong> nie ges<strong>ch</strong>nor<strong>ch</strong>elt. Da sitz i<strong>ch</strong><br />

also, rühre den Rahm in den Kaffee, sollte die BZ<br />

dur<strong>ch</strong>blättern, aber s<strong>ch</strong>on bin i<strong>ch</strong> im Aquarium<br />

versunken. Mit den Blicken natürli<strong>ch</strong>, und den Gedanken.<br />

Zähle die neonleu<strong>ch</strong>tenden Rotblauen,<br />

zähle die fast dur<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>tigen Wässerigen, muss die<br />

neonleu<strong>ch</strong>tenden no<strong>ch</strong>mals zählen, weil i<strong>ch</strong> mir<br />

ni<strong>ch</strong>t ganz si<strong>ch</strong>er bin, ob i<strong>ch</strong> die zwei, die erst jetzt<br />

hinter dem Stein hervorkommen,<br />

beim ersten<br />

Dur<strong>ch</strong>gang<br />

mitzählte. Wieviele<br />

s<strong>ch</strong>wimmen im<br />

S<strong>ch</strong>warm und wel<strong>ch</strong>er<br />

Fis<strong>ch</strong> gibt das<br />

Zei<strong>ch</strong>en zum Wenden,<br />

was für ein Zei<strong>ch</strong>en<br />

könnte das sein?<br />

Putzfis<strong>ch</strong>e sind fünf<br />

jetzt in meiner Nähe,<br />

da kommt ein se<strong>ch</strong>ster,<br />

einer saugt gerade<br />

vor mir das<br />

Innenglas – danke –<br />

seh wohl in einem<br />

unmessbaren Mikrograd<br />

klarer. Wo ist<br />

denn der grösste aller<br />

Putzer, das immer<br />

glei<strong>ch</strong>e ar<strong>ch</strong>ais<strong>ch</strong>e<br />

Wesen mit seiner getupften<br />

Krötenhaut?<br />

Von meinem Platz<br />

aus kann i<strong>ch</strong> ihn ni<strong>ch</strong>t<br />

finden, viellei<strong>ch</strong>t ist<br />

er hinter dem Stein<br />

dort. Wenn i<strong>ch</strong> ein<br />

Fis<strong>ch</strong> wäre, würde<br />

i<strong>ch</strong> meine Existenz<br />

als silbergraue Kleinkarpfe mit den eleganten Eglistreifen<br />

derjenigen des S<strong>ch</strong>leiers<strong>ch</strong>wänz<strong>ch</strong>ens<br />

vorziehen? I<strong>ch</strong> denke s<strong>ch</strong>on. Am liebsten wäre i<strong>ch</strong><br />

derjenige, der gerade jetzt mit so fis<strong>ch</strong>typis<strong>ch</strong>en<br />

Zitterbewegungen längs dur<strong>ch</strong>s Aquarium saust<br />

s<strong>ch</strong>oss in froher Eil‘- würde S<strong>ch</strong>ubert hier notieren,<br />

so wie ers gema<strong>ch</strong>t hat in seinem Lied an die<br />

Forelle, er, der sein s<strong>ch</strong>önstes Lied ‚das Meer‘ ges<strong>ch</strong>rieben<br />

hatte, ohne das Meer je gesehen zu haben.<br />

<strong>Die</strong>se Fis<strong>ch</strong>e hier werden das Meer au<strong>ch</strong> nie sehen,<br />

glückli<strong>ch</strong>erweise, weil erstens sind sie Süsswasserfis<strong>ch</strong>e<br />

und zweitens, was sollte der Putzfis<strong>ch</strong> in<br />

einem Meer putzen wollen, drittens s<strong>ch</strong>wappts im<br />

Meer für diese Fis<strong>ch</strong>e zu stark und viertens: i<strong>ch</strong><br />

hätte mit dem Fis<strong>ch</strong>e-Zählen unendli<strong>ch</strong> mehr Mühe,<br />

Restaurant<br />

i<strong>ch</strong> käme damit wirkli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu Rande.<br />

Also ni<strong>ch</strong>ts mit Meer, alles spri<strong>ch</strong>t dagegen. Und<br />

trotzdem kann es passieren, dass, wenn i<strong>ch</strong> so da<br />

sitze und mir das Meer ausrede, i<strong>ch</strong> im Motorengedröhn<br />

des von der Rathaushaltestelle abfahrenden<br />

12er Busses einen Moment lang, nur einen<br />

kurzen Moment lang, das mit genau glei<strong>ch</strong>em Motorengedröhn<br />

in Venedigs San Marco abfahrende<br />

S<strong>ch</strong>iff höre.<br />

Momente am Meer, hier und dort.<br />

150-200 Fis<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>wimmen da, 7-8 Sorten, etwa<br />

20 Putzfis<strong>ch</strong>e. Der grösste, der irgendwie an eine<br />

Kröte erinnernde, sei in diesem Jahr mit 16 Fis<strong>ch</strong>jahren<br />

gestorben. Als er vor zehn Jahren das Com-<br />

merce ü<strong>bern</strong>ommen habe, sei dieser Fis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />

se<strong>ch</strong>s-sieben jährig gewesen, erzählt der Chef. Und<br />

er hätte damals ni<strong>ch</strong>ts von Fis<strong>ch</strong>en verstanden und<br />

ni<strong>ch</strong>t den Sinn dafür gehabt, warum er einen Fis<strong>ch</strong><br />

in vier Glaswänden haben sollte. Jetzt sei eine Passion<br />

daraus geworden. Eigentli<strong>ch</strong> kenne er jeden<br />

seiner Fis<strong>ch</strong>e. Immerhin seien mittlerweile die<br />

meisten hier zur Welt gekommen. Das Wissen zur<br />

Pflege und zur Zu<strong>ch</strong>t habe er si<strong>ch</strong> angeeignet, gesammelt<br />

von hier und da ... und habe den Aquariumliebha<strong>bern</strong><br />

unter seinen Gästen zugehört. Arbeit<br />

gebe es s<strong>ch</strong>on, wirkli<strong>ch</strong> ein grosser Aufwand, aber<br />

eben: eine Passion. Ein S<strong>ch</strong>ock sei es für ihn gewesen,<br />

als er erstmals zusehen musste, wie eine<br />

Fis<strong>ch</strong>mutter ihre Jungen frass, erzählt er weiter.<br />

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Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 74 3011 Bern Telefon 031 311 11 61<br />

Sonntag ganzer Tag ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Montag ab 17.00 Uhr geöffnet<br />

Damit das ni<strong>ch</strong>t mehr passiere, seien nun zusätzli<strong>ch</strong><br />

kleine Behälter im Wasser, Fis<strong>ch</strong>erei-S<strong>ch</strong>ongebiete,<br />

gegen die gefrässigen Mütter. Drin<br />

ges<strong>ch</strong>ützt s<strong>ch</strong>wimmen kleinste, jüngste Fis<strong>ch</strong><strong>ch</strong>en<br />

und warten die Forts<strong>ch</strong>ritte ihres Wa<strong>ch</strong>stums ab.<br />

Er habe vor allem ruhige Fis<strong>ch</strong>e gewählt, ni<strong>ch</strong>t<br />

Kampffis<strong>ch</strong>e, und es sei zu bemerken, wie ihre<br />

Wirkung auf die Leute ebenso beruhigend sei. Oft<br />

würden hitzige oder gehässige Gesprä<strong>ch</strong>e an den<br />

Tis<strong>ch</strong>en entlang den Aquariumswänden na<strong>ch</strong> kurzer<br />

Zeit gedämpft, das habe er oft beoba<strong>ch</strong>ten können.<br />

<strong>Die</strong> Leute würden abgelenkt und dur<strong>ch</strong> das<br />

s<strong>ch</strong>webend s<strong>ch</strong>wimmende Gleiten der Fis<strong>ch</strong>e wohl<br />

unbewusst beeinflusst, würden kontemplativ, unaufgeregt.<br />

No<strong>ch</strong> viel deutli<strong>ch</strong>er sei dies bei Kindern<br />

festzustellen,<br />

die seien fasziniert<br />

und würden nie fertig<br />

mit ihren Beoba<strong>ch</strong>tungen.<br />

Umge<strong>kehrt</strong> brau<strong>ch</strong>ten<br />

au<strong>ch</strong> die Fis<strong>ch</strong>e<br />

ihre Ruhe: bis 11halb<br />

12 am Vormittag<br />

gibt’s kein<br />

künstli<strong>ch</strong>es Li<strong>ch</strong>t im<br />

Aquarium. Zeit für<br />

ihren dämmrigen<br />

Fis<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>laf bei offenen<br />

Kulleraugen<br />

und am Ort verweilendemS<strong>ch</strong>wimmen,<br />

mit bloss<br />

kleinsten Bewegungen<br />

in den Kiemen<br />

und dann und wann<br />

einer wellenartigen<br />

über die Rückenflossen.<br />

Wohl seit immer sei<br />

das Aquarium hier,<br />

das Commerce ohne<br />

es s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t<br />

vorstellbar. Ein Teil<br />

der Atmosphäre,<br />

wie die alten Lampen, wofür ihm niemand au<strong>ch</strong><br />

nur einen Franken bezahlen würde, einmalig seien<br />

die, wie au<strong>ch</strong> die beiden Wände ohne Bilder, wie<br />

das grosse Wandgemälde im hinteren Restaurantteil<br />

beim grossen Tis<strong>ch</strong>, einmalig! Und dazu gehöre<br />

eben au<strong>ch</strong> das Aquarium, wie es immer s<strong>ch</strong>on<br />

dazu gehörte. Mehr als einmal sei vorgekommen,<br />

dass ihm ein Gast erzählt habe, wie ihn seine Eltern<br />

vor einer kleinen Ewigkeit ins Commerce geführt<br />

hätten, um ihm die Fis<strong>ch</strong>e zu zeigen, und wie<br />

er no<strong>ch</strong> auf den heutigen Tag wisse, wie er fasziniert<br />

gewesen sei, damals.<br />

Eine kleine Ewigkeit – ein kleines Meer.<br />

Iris Gerber<br />

marianne mi1ani<br />

couture<br />

Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 49<br />

CH 3011 Bern<br />

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Fax 031 311 01 47


22<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

Kramgassleist Kontaktadresse: Kramgassleist, Postfa<strong>ch</strong> 852, 3000 Bern 8<br />

Das Einmalige Objekt in der Kramgasse<br />

<strong>Die</strong> Geduld der S<strong>ch</strong>afe beim S<strong>ch</strong>eren<br />

Das S<strong>ch</strong>af wird für die S<strong>ch</strong>ur in Position gesetzt<br />

Vom S<strong>ch</strong>af zum Teppi<strong>ch</strong> oder wie aus Handwerk<br />

Kunst entsteht – das hat das Teppi<strong>ch</strong>-Atelier Irmak<br />

an der Kramgasse beim diesjährigen Einmaligen<br />

Objekt hö<strong>ch</strong>st ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> gezeigt. Mit leibhaften<br />

S<strong>ch</strong>afen und allerlei Geräts<strong>ch</strong>aften, die notwenig<br />

sind, damit aus der S<strong>ch</strong>afswolle ein Teppi<strong>ch</strong> gewoben<br />

werden kann, zum Beispiel die mit kleinen<br />

Stahlhäk<strong>ch</strong>en bewehrten Handkarden und kleinen<br />

Kardiermas<strong>ch</strong>inen, mit denen die gereinigte Wolle<br />

sozusagen gekämmt wird, um das Spinnen zu erlei<strong>ch</strong>tern.<br />

Entstehungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te zum Staunen –<br />

und vor allem au<strong>ch</strong> zum Anfassen. Der Andrang<br />

war denn au<strong>ch</strong> gross. Do<strong>ch</strong> zumindest am Eröffnungsabend<br />

trat die handwerkli<strong>ch</strong>e Kunst ein klein<br />

wenig in den Hintergrund, die Stars waren die<br />

S<strong>ch</strong>afe.<br />

Armin Hegglin heisst der Mann, der den kleinen<br />

und grossen Städtern vorführt, wie S<strong>ch</strong>afe ges<strong>ch</strong>oren<br />

werden. Und der geduldig alle neugierigen Fragen<br />

beantwortet. Ob S<strong>ch</strong>afe Angst haben vor der<br />

S<strong>ch</strong>ur zum Beispiel. <strong>Die</strong> Antwort ist ein klares Nein.<br />

«<strong>Die</strong> Tiere kennen das Prozedere und meistens au<strong>ch</strong><br />

den S<strong>ch</strong>erer» lä<strong>ch</strong>elt der drahtige 58jährige. S<strong>ch</strong>afe<br />

seien vertrauensvolle Wesen. Und natürli<strong>ch</strong>e rede<br />

er no<strong>ch</strong> mit ihnen, bevor er zum Messer greife. «I<strong>ch</strong><br />

muss sie mir ja au<strong>ch</strong> genau angucken, damit i<strong>ch</strong> sie<br />

ni<strong>ch</strong>t verletze, zum Beispiel an den Zitzen». Aber<br />

<strong>Die</strong> Haltung muss no<strong>ch</strong> ein wenig korrigiert werden<br />

vor der S<strong>ch</strong>ur sollten sie keinen Stress haben. Und<br />

natürli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t allein sein. «Das Alleinsein ist das<br />

S<strong>ch</strong>limmste für S<strong>ch</strong>afe», sagt er mit Na<strong>ch</strong>druck.<br />

Si<strong>ch</strong>tkontakt zu den Gs<strong>ch</strong>pänlis – das sei das Mindeste.<br />

Das S<strong>ch</strong>af, der Inbegriff des Herdentieres<br />

eben.<br />

Ungefähr drei Minuten brau<strong>ch</strong>t Armin Hegglin für<br />

die S<strong>ch</strong>ur eines S<strong>ch</strong>afes. Der 58 jährige gehört zu<br />

dem ni<strong>ch</strong>t mal ganz ein Dutzend Berufs<strong>ch</strong>erern in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz. Seit 30 Jahren ma<strong>ch</strong>t er dies bereits,<br />

seit zehn Jahren ist er selbständig. Ungefährt eine<br />

Viertelmillion S<strong>ch</strong>afe habe er in dieser Zeit ges<strong>ch</strong>oren.<br />

Ein Job zum Rei<strong>ch</strong>werden ist das ni<strong>ch</strong>t. Fünf<br />

Franken erhält er pro ges<strong>ch</strong>orenes S<strong>ch</strong>af. Aber<br />

Armin Hegglin stört das überhaupt ni<strong>ch</strong>t. Für ihn<br />

gibt es ni<strong>ch</strong>ts S<strong>ch</strong>öneres. «I<strong>ch</strong> habe mein Hobby<br />

zum Beruf gema<strong>ch</strong>t». Er wolle so lange arbeiten wie<br />

es nur gehe. Do<strong>ch</strong> er weiss natürli<strong>ch</strong>, dass irgendwann<br />

die Kräfte na<strong>ch</strong>lassen werden. Es brau<strong>ch</strong>e<br />

s<strong>ch</strong>on ordentli<strong>ch</strong> Muskelkraft, um ein S<strong>ch</strong>af zu<br />

Das S<strong>ch</strong>af wird aus seiner Wolle gepellt… ... und legt eine wahre S<strong>ch</strong>afsgeduld an den Tag<br />

Dann wird das Messer angesetzt. Es muss sehr<br />

s<strong>ch</strong>arf sein, darf ni<strong>ch</strong>t zupfen<br />

heben und zu drehen. Erst re<strong>ch</strong>t bei den Böcken.<br />

«<strong>Die</strong> werden bis zu 180 Kilo s<strong>ch</strong>wer. Da muss man<br />

zu zweit ran».<br />

S<strong>ch</strong>afe werden das ganze Jahr über ges<strong>ch</strong>oren. Au<strong>ch</strong><br />

am Wo<strong>ch</strong>enende, denn dann «haben die Leute<br />

Zeit». Nur im Sommer, da hat Armin Hegglin zwei<br />

Monate frei. Eigentli<strong>ch</strong> müsse er aber au<strong>ch</strong> dann<br />

einsatzbereit sein. Wenn ein S<strong>ch</strong>af erkranke und<br />

zum Beispiel wegen Madenbefalls notfallmässig<br />

ges<strong>ch</strong>oren werden müsse. Seine Kunden wissen,<br />

wie sie ihn errei<strong>ch</strong>en. «I<strong>ch</strong> habe seit 20 Jahren die<br />

glei<strong>ch</strong>en Kunden», sagt er stolz. Man kenne si<strong>ch</strong> gut<br />

und verstehe si<strong>ch</strong>. Man<strong>ch</strong>mal aber, wenn er zu jährli<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>ur wieder auf einen Hof komme, dann<br />

gibt es s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten. Ein Todesfall etwa.<br />

Oder dem Bauern ist die Frau weggelaufen. «Das<br />

seien dann s<strong>ch</strong>wierige Situationen.» Hegglin s<strong>ch</strong>aut<br />

prüfend zum provisoris<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>afspfer<strong>ch</strong> auf der<br />

Gasse. « Jetzt wird es langsam Zeit, dass die S<strong>ch</strong>afe<br />

in den Transporter kommen. Mit einer Handbewegung<br />

wehrt er die unauswei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Frage ab. S<strong>ch</strong>afe<br />

frören na<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>ur eigentli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Aber wegen<br />

des Nieselregens werde es nun do<strong>ch</strong> etwas kühl.<br />

Es ist kurz vor 22 Uhr, no<strong>ch</strong> ein S<strong>ch</strong>af muss ges<strong>ch</strong>oren<br />

werden. Wie gesagt, eine Sa<strong>ch</strong>e von wenigen<br />

Minuten. <strong>Die</strong> s<strong>ch</strong>reibende Stadtpflanze mö<strong>ch</strong>te<br />

den in ihrer Haarlosigkeit rosig s<strong>ch</strong>immernden,<br />

glatthäutigen S<strong>ch</strong>afen den wärmenden Stall jetzt<br />

von Herzen gönnen. Au<strong>ch</strong> sie muss dringend an die<br />

Wärme.<br />

Text und Fotos: babü<br />

Was übrig bleibt: Etwa 2 Kilo Wolle, etwas fettig<br />

und streng rie<strong>ch</strong>end


Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />

23<br />

Laubengeflüster<br />

Café-Eröffnung im Einsteinhaus<br />

verzögert si<strong>ch</strong><br />

Seit drei Jahren ist das Restaurant Zum Unteren<br />

Juker/Pastamania im Einsteinhaus nun s<strong>ch</strong>on ges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Do<strong>ch</strong> seit geraumer Zeit sind dort die<br />

Handwerker heftig am Werkeln. Der Tagespresse<br />

war zu entnehmen, dass der Berner Theaterregisseur<br />

Lukas Leuenberger Anfang 2011 dort ein<br />

Café eröffnen will.<br />

Do<strong>ch</strong> der Eröffnungstermin dürfte si<strong>ch</strong> nun etwas<br />

vers<strong>ch</strong>ieben. Der Grund: Einige Balken der Holzdecke<br />

sind mors<strong>ch</strong>er als erwartet und das gefährdet<br />

die Statik des Hauses. Es sei zwar keine alarmierende<br />

Sa<strong>ch</strong>e, sagt der zuständige Vertreter der<br />

Hauseigentümerin, des Immobilienunternehmens<br />

PSP Swiss Property. Do<strong>ch</strong> die Balken müssten ersetzt<br />

werden. Das bringe natürli<strong>ch</strong> den Zeitplan<br />

etwas dur<strong>ch</strong>einander. Eine Eröffnung no<strong>ch</strong> im Januar<br />

sollte aber mögli<strong>ch</strong> sein, hofft, Eigentümervertreter<br />

Christoph Sättler. Denn ansonsten sei das<br />

Bauprojekt gut auf Kurs. Ihn hat besonders beeindruckt,<br />

dass im Zuge der Umbauarbeiten immer<br />

neue Bausubstanzen zum Vors<strong>ch</strong>ein kamen. Da<br />

würde die Bauges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des Hauses si<strong>ch</strong>tbar,<br />

s<strong>ch</strong>wärmt er. Unter anderem sei au<strong>ch</strong> ein grösseres<br />

Oberli<strong>ch</strong>t entdeckt worden, das nun mehr Li<strong>ch</strong>t in<br />

die Räumli<strong>ch</strong>keiten bringen wird. Über eine Million<br />

Franken hat PSP für die Renovation der Restauranträumli<strong>ch</strong>keiten<br />

verans<strong>ch</strong>lagt. Nun werden<br />

si<strong>ch</strong> die Kosten erhöhen. Für PSP ist dies aber kein<br />

Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. «Das Einsteinhaus<br />

ist unser absolutes Liebhaberobjekt», betont<br />

Sättler mit Na<strong>ch</strong>druck.<br />

Das zu hören freut die BrunneZytig. Na<strong>ch</strong> drei<br />

Jahren zugeklebter Fenster kommt es, sind wir ehrli<strong>ch</strong>,<br />

auf ein paar Wo<strong>ch</strong>en mehr oder weniger bis<br />

zur Eröffnung au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr an.<br />

babü<br />

ECCO Store an der Berner Kramgasse<br />

Seit März dieses Jahres ist die Stadt Bern um einen<br />

S<strong>ch</strong>uhanbieter rei<strong>ch</strong>er. In Zusammenarbeit mit<br />

dem S<strong>ch</strong>weizer Familienunternehmen S<strong>ch</strong>uhhaus<br />

Walder AG eröffnete ECCO in Bern seinen zweiten<br />

Store in der S<strong>ch</strong>weiz, na<strong>ch</strong>dem 2009 in Zug<br />

das erste Monomarkenges<strong>ch</strong>äft des dänis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>uhherstellers eröffnet wurde.<br />

ECCO wurde 1963 gegründet und hat seinen<br />

Hauptsitz im dänis<strong>ch</strong>en Bredebro. Dank dem Betreiben<br />

eigener Gerbereien und Produktionsstätten<br />

in Europa und Asien ist es ECCO mögli<strong>ch</strong>, Qualitätsprodukte<br />

in umweltfreundli<strong>ch</strong>er Herstellung zu<br />

fertigen und dies unter Einhaltung von fairen Arbeitsbedingungen,<br />

wofür ein eigener Verhaltenskodex<br />

bürgt. ECCO S<strong>ch</strong>uhe sind für jedermann<br />

geda<strong>ch</strong>t, passend zum Statement «Zur Zielgruppe<br />

von ECCO gehören Damen, Herren, Kinder,<br />

Sportler oder was sonst no<strong>ch</strong> zwei Füsse hat».<br />

Der Store in Bern ist na<strong>ch</strong> dem modernen, freundli<strong>ch</strong>en,<br />

übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en ECCO Retailkonzept umgesetzt<br />

worden. Auf über 80 m2 zeigt ECCO ein<br />

breites Sortiment an Damens<strong>ch</strong>uhen, das von modis<strong>ch</strong>en,<br />

trendigen Balle rinen und Pumps über bequeme,<br />

farbenfrohe Sneakertypen bis hin zu<br />

warmen Winterboots rei<strong>ch</strong>t. Zusätzli<strong>ch</strong> wird das<br />

Angebot dur<strong>ch</strong> eine attraktive Tas<strong>ch</strong>enkollektion<br />

ergänzt. Au<strong>ch</strong> Männer finden S<strong>ch</strong>uh mode für den<br />

Businessalltag, wie au<strong>ch</strong> bequemes S<strong>ch</strong>uhwerk für<br />

die Frei zeit. <strong>Die</strong> Kinders<strong>ch</strong>uhabteilung bietet<br />

ebenfalls eine abgerundete Kollek tion und besti<strong>ch</strong>t<br />

dur<strong>ch</strong> die optimale Passform. Weiter hat si<strong>ch</strong><br />

ECCO au<strong>ch</strong> einen hervorragenden Ruf in der Herstellung<br />

von Wander- und Trekkings<strong>ch</strong>uhen ers<strong>ch</strong>affen.<br />

Bei dieser Produktgruppe kommen die<br />

Qualität der Materialien und die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Te<strong>ch</strong>nologien besonders gut zum Tragen. So sind<br />

viele Wanders<strong>ch</strong>uhe aus Yak-Leder gefertigt, wel<strong>ch</strong>es<br />

drei Mal so robust ist wie herkömmli<strong>ch</strong>es<br />

Rindsleder. Bei vielen Modellen über alle Sparten<br />

arbeitet ECCO mit der Membrane von Gore-Tex,<br />

wel<strong>ch</strong>e Atmungsaktivität und Wasserdi<strong>ch</strong>theit garantiert.<br />

Das helle und freundli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>äft an der Kramgasse<br />

besti<strong>ch</strong>t zusätzli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> seine einzigartigen<br />

S<strong>ch</strong>aufenster und Vitrinen unter den Lauben, wel<strong>ch</strong>e<br />

die Bernerinnen und Berner zum Stehen bleiben<br />

und Verweilen einladen. <strong>Die</strong>se Einzigartigkeit,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Stadt Bern bietet, ermögli<strong>ch</strong>t eine anspre<strong>ch</strong>ende<br />

und übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Warenpräsentation.<br />

Dur<strong>ch</strong> regelmässige S<strong>ch</strong>ulungen wird garantiert,<br />

dass das ECCO Verkaufsteam, rund um die Filialleiterin<br />

Denise Borer, einen kompetenten, erstklassigen<br />

Service bietet. Frau Borer und ihr Team<br />

freuen si<strong>ch</strong> darauf, die Berner Bevölkerung im<br />

ECCO Store an der Kramgasse 65 begrüssen, beraten<br />

und bedienen zu dürfen.<br />

Text: Daniel Walder, Leiter Marketing &<br />

Kommunikation S<strong>ch</strong>uhhaus Walder AG<br />

Edle Steine und<br />

Metalle<br />

Seit 10 Jahren pflegt die diplomierte Gemmologin<br />

und Golds<strong>ch</strong>miedin Delia S<strong>ch</strong>reurs<br />

an der Kramgasse 11 ihre S<strong>ch</strong>muckkultur. Im<br />

September 2000 zog sie im Rahmen einer Erweiterung<br />

ihres bestehenden Ateliers in ihre<br />

immer no<strong>ch</strong> bestehenden Ges<strong>ch</strong>äfts- und<br />

Atelierräume.<br />

Gemäss Romy Baumann, Leiterin des Verkaufs<br />

und Administration, ist es ds S<strong>ch</strong>muckkultur wi<strong>ch</strong>tig<br />

eine S<strong>ch</strong>muckkultur zu pflegen und den Kunden<br />

zu zeigen, was alles mit S<strong>ch</strong>muck mögli<strong>ch</strong> ist.<br />

S<strong>ch</strong>muck sei ein Teil der Persönli<strong>ch</strong>keit, und deshalb<br />

liege ihnen die Herstellung von individuellen<br />

S<strong>ch</strong>muckstücken am Herzen. Im Vordergrund steht<br />

für die Inhaberin Delia S<strong>ch</strong>reurs und ihre beiden<br />

Mitarbeiterinnen Golds<strong>ch</strong>miedin Natalie Konrad<br />

und Romy Baumann sowie Co-Ges<strong>ch</strong>äftsleiter<br />

Stefan Mattiat die persönli<strong>ch</strong>e Beratung zur Anfertigung<br />

des gewüns<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>muckstückes.<br />

Dabei würden sie si<strong>ch</strong> viel Zeit nehmen. Mit den<br />

Kunden zusammen werden die Ideen bespro<strong>ch</strong>en,<br />

skizziert und die Entwürfe entwickelt. <strong>Die</strong> Realisierung<br />

orientiert si<strong>ch</strong> anhand dieser Ideen und<br />

dem Budget. So entstehen dann persönli<strong>ch</strong>e Unikate.<br />

Ebenso repariert ds S<strong>ch</strong>muckkultur defekte<br />

S<strong>ch</strong>muckstücke oder arbeitet bestehende<br />

S<strong>ch</strong>muckstücke zu neuen Kreationen um.<br />

<strong>Die</strong> Inhaberin und Gemmologin S<strong>ch</strong>reurs führt ein<br />

grosses Steinlager von ges<strong>ch</strong>liffenen, aber no<strong>ch</strong><br />

ungefassten Steinen in allen Farben und Grössen<br />

aus aller Welt. <strong>Die</strong>se dürfe man gemäss Romy<br />

Baumann gerne au<strong>ch</strong> einmal ans<strong>ch</strong>auen kommen.<br />

Das ganze Team gebe gerne Einblick in die Welt<br />

der bunten Steine.<br />

Neben vielen edlen Steinen und Metallen bietet ds<br />

S<strong>ch</strong>muckkultur re<strong>ch</strong>tzeitig auf die kalte Jahreszeit<br />

hin unter dem Titel ds mohair Angoradecken aus<br />

Südafrika an. Delia S<strong>ch</strong>reurs unterstützt damit eine<br />

Mohair Werkstatt in Port Elisabeth die au<strong>ch</strong> bei ds<br />

S<strong>ch</strong>muckkultur gelten.<br />

rlu


24<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Ein Hau<strong>ch</strong> Frankrei<strong>ch</strong> in der<br />

Kramgasse<br />

Seit Ende August beheimatet die Kramgasse wieder<br />

ein Speiserestaurant. An der Kramgasse 74<br />

(vorher Artemisia, und in den 60er Jahren der Jazztreffpunkt<br />

S<strong>ch</strong>warze Tinte) ist die Brasserie Capitol<br />

Ts<strong>ch</strong>irren eingezogen und bietet mit einer Bar,<br />

gemütli<strong>ch</strong>em Loungeberei<strong>ch</strong> im Parterre, sowie<br />

Brasserie Capitol Ts<strong>ch</strong>irren an der Kramgasse 74<br />

Fleis<strong>ch</strong> vom Steiner –<br />

nur das allerbeste<br />

für Sie und<br />

Ihre Gäste<br />

3011 Bern<br />

Kramgasse 39<br />

Tel. 031 311 59 70<br />

Fax. 031 311 59 71<br />

der Brasserie im 1. Stock für alle kulinaris<strong>ch</strong>en Bedürfnisse<br />

gepflegte Räumli<strong>ch</strong>keiten.<br />

In den Laubenbögen laden Sessel mit Lammfellen<br />

zum Verweilen ein. Im Parterre im vorderen Teil<br />

Bistrotis<strong>ch</strong>e zu Kaffee und Ku<strong>ch</strong>en, im hinteren<br />

Teil verführt die gemütli<strong>ch</strong>e Lounge zum Bleiben.<br />

Ein alter, blaubemalter Ofen s<strong>ch</strong>mückt zentral die<br />

Brasserie im ersten Stock. <strong>Die</strong> Stuckdecken und<br />

Kronleu<strong>ch</strong>ter geben den stilvoll gedeckten Tis<strong>ch</strong>en<br />

den ri<strong>ch</strong>tigen Rahmen. Im gepflegten Ambiente<br />

lässt si<strong>ch</strong> gut essen und trinken. <strong>Die</strong> Speisekarte<br />

hat auf einer Seite Platz bietet jedo<strong>ch</strong> für alle Ges<strong>ch</strong>mäcker<br />

etwas. <strong>Die</strong> Testesserin gönnte si<strong>ch</strong> wieder<br />

einmal Moules, wel<strong>ch</strong>e wirkli<strong>ch</strong> sauber waren<br />

und in einer s<strong>ch</strong>önen sämigen Sauce gerei<strong>ch</strong>t wurden.<br />

Dazu passte der Elsässer Riesling (offen aber<br />

in Flas<strong>ch</strong>enqualität) hervorragend. Da die Brasserie<br />

den Ts<strong>ch</strong>irren mit im Namen führt verzi<strong>ch</strong>tete<br />

die Testesserin auf den heissgeliebten Käse zur<br />

Na<strong>ch</strong>speise und ents<strong>ch</strong>ied si<strong>ch</strong> ausnahmsweise für<br />

etwas Süsses, was si<strong>ch</strong> allemal gelohnt hat.<br />

Weinkarte: erlesen, ebenso wie die restli<strong>ch</strong>e Getränkekarte<br />

Speisekarte: klein aber fein, mit französis<strong>ch</strong>en Bistro-Klassikern<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

Speisesaal mit altem Ofen im 1. Stock<br />

Dessert: Qualität Ts<strong>ch</strong>irren<br />

Service: freundli<strong>ch</strong>, zuvorkommend<br />

Loungemusik: jazzig und ni<strong>ch</strong>t zu laut<br />

Publikum: am Na<strong>ch</strong>mittag – ers<strong>ch</strong>öpfte Touristen,<br />

Dessertliebhaberinnen bei Kaffee und Ku<strong>ch</strong>en<br />

vorne im Cafe<br />

Am Abend – Damen und Herren beim Digestif und<br />

den Abend ausklingen lassen<br />

Preisleistungsverhältnis: gut rlu<br />

MICRODERMABRASION<br />

Nanette Wüthri<strong>ch</strong> Witzmann<br />

Kramgasse 55, 3011 Bern<br />

Telefon 079 749 14 42<br />

Microdermabrasion ist eine kurze und ni<strong>ch</strong>t invasive Behandlung<br />

zur Glättung und Tiefenreinigung der Haut. <strong>Die</strong>ses<br />

neue Verfahren entfernt sanft die oberen S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten der ges<strong>ch</strong>ädigten<br />

Gesi<strong>ch</strong>ts- und Halshaut dur<strong>ch</strong> eine Art «Sandstrahl»<br />

aus Salzkristallen. <strong>Die</strong> Te<strong>ch</strong>nik ist geeignet bei unreiner<br />

und s<strong>ch</strong>uppiger Haut. Unregelmässige Pigmentierungen und<br />

Altersflecken können dadur<strong>ch</strong> verringert werden. Dur<strong>ch</strong> die<br />

s<strong>ch</strong>onen de, s<strong>ch</strong>merzfreie und unblutige Entfernung der<br />

oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Hauts<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten wird eine Regeneration resp.<br />

Neubildung angeregt. Microdermabrasion kann bei allen<br />

Haut-Typen und jedem Teint angewendet werden.<br />

Behandlungsdauer: 11 ⁄2 Stunden<br />

Eine Probebehandlung offeriere i<strong>ch</strong> für Fr. 100.– anstelle<br />

von Fr. 130.–<br />

Ebenso stelle i<strong>ch</strong> Guts<strong>ch</strong>eine aus für Sie und Ihn.


Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />

25<br />

Rathausgass-Brunngass-Leist Kontakt: Edi Franz, Postfa<strong>ch</strong> 405, 3000 Bern 7<br />

Spass trotz Nass: Brunnehöflifest<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr leider kein Wetterglück, trotzdem gute Stimmung an der Brunngasse<br />

Trotz Fussball-WM hielt das OK des Rathausgass-<br />

Brunngass- Leists am Datum fest, s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> erlebten<br />

wir im Vorjahr perfektes Sommerwetter.<br />

Leider war uns Petrus dieses Jahr ni<strong>ch</strong>t wohlgesinnt:<br />

Kühl und regneris<strong>ch</strong> präsentierte si<strong>ch</strong> der<br />

Na<strong>ch</strong>mittag, einzige Aufmunterung der erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />

Abs<strong>ch</strong>luss des WM-Spiels S<strong>ch</strong>weiz-Spanien,<br />

wel<strong>ch</strong>es wir bis zum KO des Akkus auf dem<br />

Handy unseres neuen Vorstands mitglieds Ivo Bieri<br />

verfolgten.<br />

Grosser Andrang herrs<strong>ch</strong>te dieses Jahr auf dem<br />

Tis<strong>ch</strong> für die mitgebra<strong>ch</strong>ten Backwaren. Von der<br />

selbst ge backenen Züpfe über Ku<strong>ch</strong>en jegli<strong>ch</strong>er<br />

Gemütli<strong>ch</strong>es Zämehöckle unter den Lauben<br />

Mathys + Göts<strong>ch</strong>mann AG<br />

Li<strong>ch</strong>t – Kraft – Telefon<br />

Rathausgasse 21<br />

Tel. 031 311 34 34<br />

Seit 1907<br />

Rathausgasse 24 • 3011 Bern<br />

Telefon 031 311 29 92 • Fax 031 312 23 89<br />

Montag ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Provenienz bis hin zur Riesenplatte Zimmermania-Crême-S<strong>ch</strong>nitten:<br />

Herzli<strong>ch</strong>en Dank allen lieben<br />

Geistern, die damit das wohl grösste<br />

Dessertbuffet in der Berner Altstadt ermögli<strong>ch</strong>ten.<br />

Dank dem Sponsoring der Suppen dur<strong>ch</strong> das Hotel<br />

Restaurant Goldener S<strong>ch</strong>lüssel konnte trotz der geringeren<br />

Besu<strong>ch</strong>erzahl ein kleiner Gewinn verbu<strong>ch</strong>t<br />

werden. Herzli<strong>ch</strong>en Dank, Jost Troxler!<br />

Gedankt sei im weiteren allen Helferinnen und<br />

Helfern, die au<strong>ch</strong> bei kühler Witterung die gute<br />

Laune behielten, den Firmen Bu<strong>ch</strong>erBau und<br />

Metzgerei Grunder für das Zurverfügungstellen<br />

der Tis<strong>ch</strong>e und Bänke und Dominik Jacob für das<br />

Freihalten des Brunnehöflis. ef<br />

B A R + W O H N Z I M M E R<br />

RATHAUSGASSE 63 * 3011 BERN<br />

TEL. 031 311 51 87 * WWW.LESAMIS.CH<br />

OEFFNUNGSZEITEN:<br />

BAR MO-FR 17H - 00:30H<br />

SA 15H - 00:30H<br />

WOHNZIMMER FR-SA 22H - 03:00H<br />

Gute Laune trotz Kälte und Regen beim Aufbau<br />

Tanti auguri di buon<br />

compleanno!<br />

Piccola Festa Italiana al Ristorantino Bellino.<br />

Angioletto Mi<strong>ch</strong>ele offre Stuzzi<strong>ch</strong>ino e Vino.<br />

Sabato, 20.11., 14.30-17.30, Rathausgasse 23


26<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

pasTou<strong>ch</strong>e – Tu<strong>ch</strong>fühlung garantiert<br />

<strong>Die</strong> farbenfreudigsten Knöpfe kommen aus dem<br />

Lummerland und aus Indonesien.<br />

Erfris<strong>ch</strong>end ungewohnt strahlt einem der pinkfarbene<br />

Sonnens<strong>ch</strong>irm zwis<strong>ch</strong>en den Laubenpfeilern<br />

der Brunngasse entgegen und lockt den Passanten<br />

vor die anregend dekorierten S<strong>ch</strong>aufenster. Pink<br />

ist au<strong>ch</strong> hier der «rosarote» Faden, der si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

das angenehm ausgewogen dekorierte S<strong>ch</strong>aufenster<br />

zieht. Pas tou<strong>ch</strong>e ist auf der Türe zu lesen und<br />

man fühlt si<strong>ch</strong> einen Augenblick in frühe Kindheitsjahre<br />

<strong>zurück</strong>versetzt, in denen man si<strong>ch</strong> in den<br />

Läden zusammenreissen musste ni<strong>ch</strong>t alles mit den<br />

Fingern zu erkunden, da sonst von Eltern oder Verkäufer<br />

sofort die Ermahnung: «Nume mit de Ouge<br />

luege, nid alänge!» zu hören war. Aber so ist pas -<br />

Tou<strong>ch</strong>e wohl ni<strong>ch</strong>t gemeint und dank dem Reiz des<br />

Verbotenen, zwingt einen das Prinzip der umge<strong>kehrt</strong>en<br />

Psy<strong>ch</strong>ologie s<strong>ch</strong>on fast, den Laden zu betreten.<br />

Und wahrhaftig s<strong>ch</strong>reien die Kleider,<br />

wel<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>ickt assortiert in den Regalen hängen:<br />

s<strong>ch</strong>au mi<strong>ch</strong> an, fass mi<strong>ch</strong> an! Tüll, Spitze, glänzende<br />

& wei<strong>ch</strong>e Stoffe leu<strong>ch</strong>ten aus den Gestellen<br />

und laden zum durs<strong>ch</strong>auen und berühren ein.<br />

Das pasTou<strong>ch</strong>e ist ein zwei-Frau-ein-Mann Betrieb,<br />

angeführt von der Dame, und eine Dame ist<br />

Der Disentiser Cleto und die Fribourgerin Chantal Gadola besu<strong>ch</strong>en Heugels<br />

Chäshütte wie die tägli<strong>ch</strong>e Messe<br />

Natalie, die S<strong>ch</strong>neiderin, arbeitet unermüdli<strong>ch</strong> an<br />

der versenkten Nähmas<strong>ch</strong>ine<br />

sie, wel<strong>ch</strong>e in ihrem Auftritt den Spagat von taffer,<br />

kühler Ges<strong>ch</strong>äftsfrau zu liebli<strong>ch</strong>-<strong>ch</strong>armanter<br />

,für ihr Handwerk leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> entflammten,<br />

kreativen Denkerin s<strong>ch</strong>afft. Hinter all diesen Attributen<br />

steht Chantal Gadola, die mit dem Laden an<br />

der Brunngasse 58, die erste Boutique für den Verkauf<br />

Ihrer eigenen Kollektionen eröffnete. Der<br />

Weg hier her war jedo<strong>ch</strong> ein langer. Bevor die ausgebildete<br />

Kindergärtnerin an der Brunngasse landete,<br />

hatte sie einen Produktionsbetrieb für<br />

Modeknöpfe in Indonesien, wo Chantal Gadola<br />

au<strong>ch</strong> eine Zeit lang lebte, arbeitete si<strong>ch</strong>, wieder <strong>zurück</strong><br />

in der S<strong>ch</strong>weiz, in die virtuelle Welt der IT<br />

ein und führte dann eine Firma in der Telekommunikations-Bran<strong>ch</strong>e.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Verkauf eben jener Firma, ents<strong>ch</strong>ied<br />

si<strong>ch</strong> die Frau, die so viele Welten in si<strong>ch</strong> vereint,<br />

für die Verwirkli<strong>ch</strong>ung eines Herzenswuns<strong>ch</strong>es,<br />

nämli<strong>ch</strong> zusammen mit ihrem Mann ein eigenes<br />

Modelabel zu lancieren. Ihr Mann und Ges<strong>ch</strong>äftspartner,<br />

Cleto Gadola, ist diplomierter Ar<strong>ch</strong>itekt<br />

und hat bei pasTou<strong>ch</strong>e die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Umsetzung<br />

der Teile ü<strong>bern</strong>ommen. Er zei<strong>ch</strong>net mit einer professionellen<br />

CAD Software<br />

die Entwürfe der<br />

Musterkollektion ins<br />

Reine und erstellt so die<br />

S<strong>ch</strong>nittmuster für die<br />

Produktion.<br />

Der erste S<strong>ch</strong>ritt auf dem<br />

Weg zum heutigen pas<br />

Tou<strong>ch</strong>e war ein Atelier in<br />

Bourguillon, gefolgt von<br />

einer Produktionsstätte<br />

mit Showroom in Düdingen.<br />

Jetzt endli<strong>ch</strong> Produktion,<br />

Laden und<br />

Atelier in einer Räumli<strong>ch</strong>keit<br />

zu haben ist ein<br />

weiterer wi<strong>ch</strong>tiger<br />

S<strong>ch</strong>ritt. Auf das unmittelbare<br />

Feedback und die<br />

Kundennähe legt Chantal<br />

Gadola grossen Wert.<br />

Wenn sie von ihrer Mode<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

Aus der Versenkung wieder aufgetau<strong>ch</strong>t: <strong>Die</strong> versenkbare<br />

Nähmas<strong>ch</strong>ine.<br />

spri<strong>ch</strong>t, spürt man den Bezug den sie zu den<br />

(hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>weizer) Stoffen und Formen<br />

Ihrer Kleider hat. Liebevoll hat sie zu jedem Stück<br />

eine Erklärung oder Anmerkung und unmerkli<strong>ch</strong><br />

überträgt si<strong>ch</strong> die Begeisterung auf den Betra<strong>ch</strong>ter.<br />

Au<strong>ch</strong> die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass man quasi bei der Entstehung<br />

der Kollektionen dabei ist, s<strong>ch</strong>afft einen<br />

zusätzli<strong>ch</strong>en Bezug zu den Stücken. Man sieht die<br />

Stoffrollen, die Farbigen Bänder und Knöpfe, die<br />

Näherin die im hinteren Berei<strong>ch</strong> des Ladens arbeitet<br />

und den Riesendrucker für die S<strong>ch</strong>nittmuster<br />

und das alles ist neben seiner<br />

Zweckmässigkeit au<strong>ch</strong> sehr dekorativ.<br />

Ihr Faible für Pink ist ni<strong>ch</strong>t zu übersehen. Sie mag<br />

feminine Mode, verspielte Details und klare<br />

s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>te S<strong>ch</strong>nitte. pasTou<strong>ch</strong>e ist Mode für starke<br />

Frauen, wel<strong>ch</strong>e Ihre Autorität ni<strong>ch</strong>t primär dur<strong>ch</strong><br />

sture Ernsthaftigkeit und Strenge in ihrer Bekleidung<br />

zum Ausdruck bringen müssen. Von extravagant<br />

zu dezent, ist alles zu haben. Verspielte<br />

S<strong>ch</strong>leif<strong>ch</strong>en und die klaren s<strong>ch</strong>on fast geometris<strong>ch</strong>en<br />

Formen halten si<strong>ch</strong> die Waags<strong>ch</strong>ale und<br />

s<strong>ch</strong>affen Kleider die vielseitige Verwendung geniessen.<br />

Ein Besu<strong>ch</strong> bei dem Familienbetrieb von Format<br />

lohnt si<strong>ch</strong> sehr und wer Lust hat, si<strong>ch</strong> die Mode<br />

präsentieren zu lassen ist am 26.11.2010 herzli<strong>ch</strong><br />

eingeladen, dem Defilee in der Boutique selber bei<br />

zu wohnen.<br />

Unter den Lauben der Brunngasse 58 kreuzen si<strong>ch</strong><br />

so man<strong>ch</strong>e Wege.


Brunne Zytig, 19. November 2010 AUS DEN LEISTEN<br />

27<br />

Familie Wild öffnet Alibaba’s Bü<strong>ch</strong>erhöhle für die Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft<br />

Von der Bü<strong>ch</strong>erhöhle zum Jazzkeller<br />

zur Filmgrotte<br />

Jetzt gibt’s an der Rathausgasse einen Wo<strong>ch</strong>entag<br />

mehr. Herr Alexander Wild von der Rathausgasse<br />

30 hat seinen gewölbten Keller aus dem 17. Jahrhundert<br />

– Alibaba’s Bü<strong>ch</strong>erhöhle – bauli<strong>ch</strong> so umgestaltet,<br />

dass eine Doppelnutzung mögli<strong>ch</strong> wurde.<br />

Am Tag Bü<strong>ch</strong>erverkauf (jedes Bu<strong>ch</strong>: SFr. 2.–), am<br />

Abend frei für Veranstaltungen. Der Samstagabend<br />

und der Sonntag wurde bereits von zwei Na<strong>ch</strong>barn<br />

des 80-Jährigen gebu<strong>ch</strong>t.<br />

Das Jazz-Quartett Oriak<br />

am Kellereingang der<br />

Rathausgasse 30<br />

Am Samstagabend zwis<strong>ch</strong>en<br />

21:00 und 23:00<br />

verwandelt si<strong>ch</strong> Alibaba’s<br />

Bü<strong>ch</strong>erhöhle in<br />

ORIAK’s Jazzkeller.<br />

Der Violinist und Student<br />

der Jazzs<strong>ch</strong>ule<br />

Vincent Millioud von<br />

der Rathausgasse 40<br />

spielt mit seinem Jazz-<br />

Quartett (E-Gitarre:<br />

Markus Is<strong>ch</strong>er, Kontrabass:<br />

Stefan Bättig und<br />

S<strong>ch</strong>lagzeug: Sonia Bösna<strong>ch</strong>)<br />

eigene Kompositionen<br />

mit orientalis<strong>ch</strong>em<br />

Einfluss.<br />

Sonntags lädt die DVD Leihbibliothèque in der<br />

Rathausgasse alle Na<strong>ch</strong>barn und Fremde mit Passiers<strong>ch</strong>ein<br />

A38 in Dr. Strangelove's Filmgrotte ein.<br />

Von 11 bis 22 Uhr laufen auf einer kleinen Leinwand<br />

jeweils fünf Filme aus dem vergangenen<br />

Jahrhundert. Im November und Dezember sind die<br />

fünf Monatsthemen:<br />

11:00 Uhr S<strong>ch</strong>weizer Filmklassiker von 1935 bis<br />

1945, 13:00 Frank Capra oder: Der Anwalt für Ge-<br />

PHARMACIE BÄREN APOTHEKE<br />

Moderne Apotheke in historis<strong>ch</strong>em Ambiente<br />

Kompetent in allen Fragen Ihrer Gesundheit<br />

L. S<strong>ch</strong>wander, eidg. dipl. pharm. ETH<br />

bim Zytglogge 1 3000 Bern 7 Tel. 031 311 02 42<br />

Frau Renate Wild von Alibaba’s Bü<strong>ch</strong>erhöhle<br />

re<strong>ch</strong>tigkeit, 16:00 Asterix’ und Obelix’ Kampf<br />

gegen die Römer, 18:00 Wer war Klaus Kinski<br />

(1926 – 1991)? 20:00 Dr. Strangelove vers<strong>ch</strong>reibt<br />

merkwürdige Liebe aus Italien, Frankrei<strong>ch</strong>, USA,<br />

S<strong>ch</strong>weden und Großbritannien.<br />

Für Details siehe Kasten.<br />

Alfred Rasser und Annemarie Blanc in «<strong>Die</strong> missbrau<strong>ch</strong>ten<br />

Liebesbriefe» (Bu<strong>ch</strong>: Gottfried Keller,<br />

Regie: Leopold Lindtberg, S<strong>ch</strong>weiz 1940)<br />

Wer den na<strong>ch</strong> alten Bü<strong>ch</strong>ern rie<strong>ch</strong>enden Keller für<br />

andere Gelegenheiten nutzen will, meldet si<strong>ch</strong> bei<br />

Alexander Wild im Wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Antiquariat,<br />

Rathausgasse 30. drs<br />

le bistro<br />

Janine Mangiantini<br />

Brunngasse 19 CH - 3011 Bern T +41 31 311 15 42<br />

Öffnungszeiten 11.00 – 14.30 / 17.00 – 23.30<br />

Sonntag und Montag ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Zibelemärit offen<br />

Samstag, 20. November 2010<br />

21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />

Sonntag, 21. November 2010<br />

*11:00 Jä-soo! 1935 85’ Erster Mundartfilm<br />

Mit Hegi, Elsie, H. Gretler & Fam. Carigiet<br />

*13:00 Mr. Deeds geht in die Stadt<br />

Mit G. Cooper, F. Capra, USA 1936, 115’ D<br />

16:00 Asterix der Gallier<br />

Mit Ständ<strong>ch</strong>en von Troubadix, F 1967, 65’<br />

18:00 Aguirre, der Zorn Gottes Kinski als<br />

Konquistador, W. Herzog, GER 1972, 91’ D<br />

20:00 Cinema Paradiso (Mit Stuzzi<strong>ch</strong>ino<br />

da Bellino, G. Tornatore, ITA 1988, I/d 118’<br />

Samstag, 27. November 2010<br />

21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />

1. Advent, 28. November 2010<br />

*11:00 <strong>Die</strong> missbrau<strong>ch</strong>ten Liebesbriefe<br />

Bu<strong>ch</strong>: G. Keller, CH 1940, 87’, CHD/(d)<br />

*13:00 Matinee Idol (STUMMFILM)<br />

F. Capra: Actors Wanted, USA 1928, 55’<br />

16:00 Asterix und Kleopatra<br />

Mit Zaubertrank vom Sirupix, F 1968, 69’<br />

18:00 Mein liebster Feind (Dok-Film)<br />

W. Herzog über Kinski, GER 1999, 95’ D<br />

20:00 Jules et Jim<br />

(Ménage à trois et plus)<br />

F. Truffaut, FRA 1962, 105’ F/d<br />

Samstag, 4. Dezember 2010<br />

21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />

2. Advent, 5. Dezember 2010<br />

*11:00 Wilder Urlaub von Franz S<strong>ch</strong>nyder<br />

Bu<strong>ch</strong>: K. Guggenheim, 1943, 78’ CHD/(d)<br />

*13:00 Lebenskünstler von Frank Capra<br />

Drehbu<strong>ch</strong>: R. Riskin, USA 1938, 126’, D<br />

16:00 Asterix erobert Rom<br />

Nur mit Passiers<strong>ch</strong>ein A38, F 1976, 78’<br />

18:00 Lesung aus Kinskis Autobiographie<br />

I<strong>ch</strong> bin so wild na<strong>ch</strong> deinem Erdbeermund<br />

20:00 Harold and Maude<br />

(Liebe zwis<strong>ch</strong>en Generationen)<br />

H. Ashby, USA 1971, 88’ E/d oder D<br />

Samstag, 11. Dezember 2010<br />

21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />

3. Advent, 12. Dezember 2010<br />

*11:00 <strong>Die</strong> Letzte Chance<br />

L. Lindtberg, CH 1945, 101’ I/E/CHD/d<br />

*13:00 Mr. Smith goes to Washington<br />

Mit J. Steward, USA 1939, 125’ E/d<br />

16:00 Asterix – Sieg über Cesar<br />

Wilds<strong>ch</strong>wein von Grunderix, F 1985, 74’<br />

18:00 Fitzcarraldo K. als Kauts<strong>ch</strong>ukbaron<br />

W. Herzog, GER 1981, 151’ D<br />

20:30 Überras<strong>ch</strong>ungsfilm aus S<strong>ch</strong>weden<br />

(Liebe zu Außenseitern)<br />

Samstag, 18. Dezember 2010<br />

21:00 Jazz-Quartett ORIAK<br />

4. Advent, 19. Dezember 2010<br />

*11:00 Marie-Louise gesponsert von Dutti<br />

L. Lindtberg, CH 1944, 92’ F/CHD<br />

*13:00 Ist das Leben ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>ön?<br />

Weihna<strong>ch</strong>tsfilm, F. Capra, USA 1946, 125’ D<br />

16:00 Asterix bei den Briten<br />

Spielzeugges<strong>ch</strong>enk von CMX, F 1986, 79’<br />

18:00 Cobra Verde K. als Sklaventreiber<br />

W. Herzog, GER 1987, 106’ D<br />

20:00 Brief Encounter (Begegnung)<br />

(<strong>Die</strong> Unerfüllte Liebe)<br />

David Lean, GB 1945, 85’ E/d<br />

*Mit Brun<strong>ch</strong> aus Heugels Chäshütte sowie<br />

anderen Zaubertrank-Ingredienzien aus<br />

der Altstadt-Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft. Türöffnung 10:15


28<br />

FEIERTAGS-KALENDER<br />

Brunne Zytig, 19. November 2010<br />

Gottesdienste während der Feiertage 2010/2011<br />

Antonierkir<strong>ch</strong>e, Münster, Nydeggkir<strong>ch</strong>e und Christkatholis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e St. Peter und Paul<br />

Antonierkir<strong>ch</strong>e<br />

Münster<br />

Nydeggkir<strong>ch</strong>e<br />

St. Peter<br />

und Paul<br />

24. Dezember 25. Dezember 31. Dezember 1. Januar<br />

Heilig-Abend Weihna<strong>ch</strong>ten Silvester Neujahr<br />

15.30 Uhr; Familiengottesdienst<br />

mit Krippenspiel<br />

17 Uhr; Christvesper<br />

Pfarrer Harald Möhle<br />

17 Uhr; Heiligabendfeier für Kinder<br />

und Erwa<strong>ch</strong>sene<br />

Pfrn. Maja Zimmermann-Güpfert<br />

23 Uhr; Christna<strong>ch</strong>tfeier,<br />

Pfr. Jürg Welter<br />

22.30 Uhr<br />

Christna<strong>ch</strong>tfeier mit Pfarrer<br />

Markus Niederhäuser. Ana Oltean,<br />

Flöte, Thomas Leutenegger, Orgel.<br />

22 Uhr<br />

Eu<strong>ch</strong>aristiefeier, Pfarrer Christoph<br />

S<strong>ch</strong>uler, Pfarrer Peter-Ben Smit<br />

26. Dez.: 10 Uhr; Abendmahls gottes -<br />

dienst zum Christfest. Mitwirkung des<br />

Musizierkreises «Allegro ma non troppo»;<br />

Pfarrer Harald Möhle<br />

10 Uhr<br />

Weihna<strong>ch</strong>tsgottesdienst mit Abendmahl;<br />

Predigt: Pfr. Klaus Bäumlin; Teile der Liturgie:<br />

Pfrn. Maja Zimmermann-Güpfert; Münster<strong>ch</strong>or<br />

Bern; Leitung: Desmond Wright;<br />

Daniel Glaus, Orgel<br />

10 Uhr; Weihna<strong>ch</strong>tsgottesdienst<br />

mit Abendmahl mit Pfarrer Markus<br />

Niederhäuser. Dorothée S<strong>ch</strong>mid,<br />

Brats<strong>ch</strong>e, Thomas Leutenegger, Orgel.<br />

10 Uhr<br />

Eu<strong>ch</strong>aristiefeier, Bis<strong>ch</strong>of Harald Rein,<br />

Pfarrer Peter-Ben Smit,<br />

Mitwirkung des Kir<strong>ch</strong>en<strong>ch</strong>ores.<br />

17 Uhr<br />

Abendmahls gottesdienst<br />

zum Jahress<strong>ch</strong>luss<br />

Pfarrer Harald Möhle<br />

22.30 Uhr<br />

Silvestergottesdienst<br />

Predigt: Pfrn. Maja Zimmermann-Güpfert;<br />

J. S. Ba<strong>ch</strong>:<br />

«Passacaglia et Thema fugatum»;<br />

Daniel Glaus, Orgel<br />

Öffnungszeiten der Restaurants in der Berner Altstadt während der Feiertage 2010/2011<br />

Aufgeführt sind alle Restaurants, die unsere Anfrage 24. Dezember 25. Dezember 26. Dezember 31. Dezember 1. Januar 2. Januar<br />

re<strong>ch</strong>tzeitig beantwortet haben. Änderungen vorbehalten. Heilig-Abend Weihna<strong>ch</strong>ten Stephanstag Silvester Neujahr Ber<strong>ch</strong>toldstag<br />

Café Alpin, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 19 offen bis 16.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 16.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Altes Tramdepot, Grosser Muristalden 6 offen bis 17.00 offen bis 17.00 10.00 – 00.30 11.00 – 01.00 10.00 – 00.30 10.00 – 00.30<br />

Rest. Anker, Kornhausplatz 16 offen bis 15.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 15.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Bar aux petits fours, Kramgasse 67 ges<strong>ch</strong>lossen 18.00 – 00.30 15.00 – 00.30 ges<strong>ch</strong>lossen 18.00 – 00.30 15.00 – 00.30<br />

Brasserie Bärengraben, Grosser Muristalden 1 offen bis 24.00 offen bis 24.00 offen bis 24.00 offen bis 24.00 offen bis 24.00 offen bis 24.00<br />

Café Bar Blue Cat, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 75 09.00 bis 18.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen 09.00 – 03.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Brasserie Capitol Ts<strong>ch</strong>irren, Kramgasse 74 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest./Bar Cinématte, Wasserwerkgasse 7 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen nur Barbetrieb auf Anmeldung ges<strong>ch</strong>lossen offen ab 18.30<br />

Comeback Bar, Rathausgasse 42 offen ab 18.00 offen ab 18.00 offen ab 18.00 offen ab 18.00 offen ab 18.00 offen ab 18.00<br />

Rest. Commerce, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 74 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Falken, Münstergasse 64 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Goldener S<strong>ch</strong>lüssel, Rathausgasse 72 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Harmonie, Hotelgasse 3 offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Junkere The Bar, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 1 offen bis 05.00 offen bis 05.00 offen bis 02.30 offen bis 05.00 offen bis 05.00 offen bis 05.00<br />

Rest. Klötzlikeller, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 62 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 23.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Krone, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 66 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Landhaus / Hotel, Altenbergstrasse 6 offen bis 18.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Café Bar Lemp, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 27 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Bar Les Amis, Rathausgasse 63 17.30 – 03.00 17.30 – 03.00 20.00 – 03.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Marzilibrücke, Gasstrasse 8 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen 10.30 – 23.30 offen ab 19.00 ges<strong>ch</strong>lossen 10.30 – 23.30<br />

Rest. Mekong, Kornhausplatz 7 offen bis 14.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 14.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Pizzeriatreff, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 12 offen bis 17.00 offen bis 23.00 offen bis 23.00 offen bis 03.00 offen bis 23.00 offen bis 23.00<br />

Rest. Café Postgasse, Postgasse 48 offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Punkt, Rathausgasse 37 11.00 – 17.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen 18.00 – 00.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. des Pyrénées, Kornhausplatz 17 offen bis 17.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 17.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Bar Quasimodo, Rathausgasse 75 16.00 – 03.30 18.00 – 03.30 ges<strong>ch</strong>lossen 16.00 – openend 18.00 – 03.30 ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Ratskeller, Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 81 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ab 10.30 offen ab 10.30 ges<strong>ch</strong>lossen offen ab 10.30<br />

Rest. S<strong>ch</strong>miedstube, S<strong>ch</strong>miedenplatz 5 offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Spaghetti Factory Chindlifrässer, Kornhausplatz 7 offen bis 15.00 ges<strong>ch</strong>lossen offen offen bis 23.30 offen offen<br />

Bar Tredicipercento, Rathausgasse 25 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. Zimmermania-Le Bistro, Brunngasse 19 offen bis 14.30 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Bar Zsa-Zsa, Brunngasse 11 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen offen ab 17.00 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

Rest. zum Zähringer, Badgasse 1 ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen ges<strong>ch</strong>lossen<br />

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10 Uhr<br />

Neujahrsgottesdienst<br />

Predigt: Pfr. Jürg Welter<br />

J. S. Ba<strong>ch</strong>: «Passacaglia et Thema<br />

fugatum»; Daniel Glaus, Orgel<br />

10 Uhr; Neujahrsgottesdienst<br />

mit Abendmahl mit Pfarrer<br />

Markus Niederhäuser.<br />

Thomas Leutenegger, Orgel<br />

17 Uhr<br />

Eu<strong>ch</strong>aristiefeier, Pfarrer em. Peter<br />

Hagmann, Neujahrsapéro des Männervereines.

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