Ausgabe September 2011 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte
Ausgabe September 2011 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte
Ausgabe September 2011 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Brunne<br />
Zytig<br />
<strong>Bern</strong>, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Erscheint vierteljährlich<br />
Postfach 614<br />
3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
3/<strong>2011</strong><br />
27. Jahrgang<br />
Offizielles Organ des Leist der Untern Stadt <strong>Bern</strong>, Kesslergass-Gesellschaft, Rathausgass-Brunngass-Leist, Kramgassleist, Matteleist, Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste<br />
E D I T O R I A L<br />
Herzlich willkommen<br />
Jahrelang laborierte der Matteleist mit einer<br />
eigenen Zeitung, die sporadisch herausgebracht<br />
wurde. In den achtziger Jahren bemühte<br />
sich der damalige Vorstand des<br />
Matteleistes, in der Brunne Zytig mitzumachen.<br />
Allerdings in der etwas skurrilen Absicht,<br />
eine Zeitung in der Zeitung durchzubringen.<br />
Dieses konnte die damalige Redaktionskommission<br />
allerdings nicht tolerieren,<br />
erhielten doch die <strong>Altstadt</strong>leiste rund eine<br />
Seite, um ihr Anliegen darzustellen.<br />
Der damalige Matteleistvorstand zog sich<br />
demnach zurück und versuchte sein Glück in<br />
der sporadischen <strong>Ausgabe</strong> einer eigenen Zeitung.<br />
Periodisch tauchte immer wieder der<br />
Wunsch auf, sich bei der Brunne Zytig zu beteiligen.<br />
Um diesem Wunsch nachzukommen,<br />
beschloss die Redaktions-Kommission, das<br />
Mattequartier ganzflächig mit der jeweiligen<br />
Brunne Zytig zu bedienen, das heisst, die Zeitung<br />
im ganzen Quartier gratis zu verteilen.<br />
Die Kosten des Portoversandes wurden von<br />
der Brunne Zytig übernommen. Unter dem<br />
Präsidium des Matteleistes <strong>Bern</strong>hard Bürki<br />
beschloss der Matteleistvorstand, Verhandlungen<br />
mit der Brunne Zytig aufzunehmen.<br />
Als Verhandlungspartnerin wird Matteleist-<br />
Vorstandsmitglied Alexandra Flury bestimmt,<br />
die auch umgehend Kontakt mit der Brunne<br />
Zytig aufnahm und auf der letzten Redaktions-Sitzung<br />
teilnehmen konnte. Alexandra<br />
Flury ist Journalistin und demnach in der<br />
Lage, den Matteleist zu betreuen. Die Brunne<br />
Zytig lebt vor allem aus den Inseraten. Hier<br />
wird der Matteleist von der professionellen Inseratenstelle<br />
der DruckereiWeiss GmbH betreut,<br />
nehmen wir doch an, dass auch aus der<br />
Matte einige Inserate anfallen werden.<br />
Demnach HERZLICH WILLKOMMEN<br />
MATTEQUARTIER, denn endlich ist die untere<br />
<strong>Altstadt</strong> komplett zusammengeschlossen<br />
und ein langjähriger Wunsch erfüllt.<br />
Xaver Zach<br />
Die Rathausgasse im Ohr<br />
Eine Audioführer mit 30 Lebens- und Liebesgeschichten durch die<br />
Rathausgasse.<br />
Es heisst immer, um die Welt zu sehen, muss man<br />
verreisen. Aber wenn du hier bleibst und die<br />
Augen offen hältst, siehst du wirklich mehr als<br />
genug. Dies sagte sich auch Mats Staub vom Erinnerungsbüro<br />
und hat den Audioführer «Metzgergasse<br />
<strong>2011</strong>» mit 40 Stimmen der Rathausgasse<br />
kreiert, der unsere Brach liegende Entdeckungsfreude<br />
an unserer <strong>Altstadt</strong> wieder neu kultiviert<br />
und pflegt. In dreimonatiger Arbeit hat sich der<br />
Theaterdramaturg dem Geist der Rathausgasse angenähert<br />
und sieben Anwohner, 22 Gewerbler und<br />
einen Siegrist interviewt. Sie alle erzählen ihre persönliche<br />
Geschichte und Beobachtungen zur Rathaus-<br />
bzw. zur einstigen Metzgergasse.<br />
Alexander Wild – Der anarchistische Stadtentwickler<br />
Hier erfahren wir, wie der durch den Krieg mittellos<br />
gewordene Alexander Wild durch Versuch<br />
und Irrtum sich vom fleissigen Schlosser zum anarchistischen<br />
Stadtentwickler gemausert hat. Der<br />
81-Jährige berichtet im längsten Audiobeitrag,<br />
wie er sein wissenschaftliches Antiquariat bewusst<br />
mitten in den Milieu-Sumpf gestellt hat und<br />
wie er diesen mit Raffinesse Schritt für Schritt<br />
ausgetrocknet hat. Er musste dabei mancher Gefahr<br />
ins Auge blicken, sei es einer Brandstiftung<br />
am Sonntagmorgen oder einer hochgiftigen Sandviper,<br />
die den damaligen Tübeliwirt in seiner Anwesenheit<br />
zischend attackierte. Furchtlos und<br />
unerschrocken geht er auch mit pflichtbewussten<br />
<strong>Bern</strong>er Verwaltungsangestellten um, denen er mit<br />
Foto: Alexander Jaquemet<br />
genauer Dossierkenntnis und verstecktem zivilen<br />
Ungehorsam entgegentritt, sie entwaffnet und für<br />
seine Anliegen gewinnt. Wir lernen auch seine Vision<br />
für eine vitale <strong>Altstadt</strong> kennen und welche<br />
Rolle spielende Kinder als Verkehrsberuhiger<br />
darin einnehmen.<br />
Dejan – Der dreiblauäugige Strassenhund-<br />
Praktikant<br />
Dejan, der Hüter des Hip-Hop-Platten-Lifestyle-<br />
Kellerlokals «Vinylz Store», erzählt von der<br />
Freude, die ihm Leo, der dreijährige Sohn des benachbarten<br />
Piercing-Studios «Diavolo», mit seiner<br />
unbändigen Lebenslust bereitet. «Wenn dr Leo da<br />
isch, isch eifach aues e a s y und d’ Wäut isch in<br />
Ordnig», sagt Dejan im klangvollen serbisch-bernischen<br />
Strassenslang. Als Hip Hopper spricht er<br />
gerne in anschaulichen Bildern: «Leo ist der König<br />
des Rathausdschungels und ich selber bin der dreiblauäugige<br />
Strassenhund-Praktikant.»<br />
Rosi Jäger – Die Rathausgass-Chronistin<br />
Die in Russland geborene Tochter eines<br />
Fürstenkäsers, Rosi Jäger, erzählt ihre<br />
abenteuerliche Flucht aus Russland<br />
und wie sie sich in der Rathausgasse<br />
niedergelassen hat. Von<br />
der 94-Jährigen erfährt man,<br />
dass die Gassenanwohner<br />
bis in die Nähe der<br />
Jahrtausendwende<br />
von fünf Metzge-<br />
Gutschein für<br />
1 Holunderblüten-Sirup<br />
für Mieter des Audioführers.<br />
Bei Büchereule,<br />
Rathausgasse 32
2<br />
Der Geschichtensammler Ruedi Zemp und das feu sacré der Rathausgasse<br />
Leni Uhlmann zusammen beim Café (Lustigstes Gespräch im Audioführer)<br />
reien, drei Bäckereien, zwei Lebensmittelgeschäften<br />
und einem Schuhmächerli mit einer winzigen<br />
Werkstatt, nicht viel grösser als eine Kartonschachtel,<br />
versorgt wurden.<br />
Max Grunder – Der Ureinwohner<br />
Max Grunder von der Rossmetzgerei Grunder<br />
neben dem Schlachthaus, einer der letzten Privatmetzger<br />
der Stadt <strong>Bern</strong>, erzählt von einer Zeit, als<br />
man die Kunden der Metzgerei hinter Vorhängen<br />
versteckte. Es war damals verpönt, Pferdefleisch<br />
zu kaufen und zu essen. Er berichtet, wie die damalige<br />
Leistchefin mit ihrem gut geölten Mundwerk<br />
lärmige Zuhälter vertreibt und wo man am<br />
Freitagabend noch zusammen jasste und festete<br />
anstatt in sein Ferienhäuschen im <strong>Bern</strong>er Oberland<br />
oder zum Wohnwagen am Murtensee zu flüchten.<br />
Vincent Millioud – Der kommunistische<br />
Urchrist<br />
Wie die Anwohner von mittelalterlich anmutenden<br />
und spärlich ausgestatteten Kleinstwohnungen mit<br />
ihren Hygiene- und anderen Bedürfnissen zurecht<br />
kommen, verrät uns der famose und virtuose Yverdoner<br />
Jazzviolinist Vincent Millioud an der Rathausgasse<br />
40. Es herrscht hier nämlich ein kleines<br />
urchristlich-kommunistisches Paradies, wo Besitz<br />
verpönt wird, und Dusche, Schallplatten, Internet,<br />
Wasch- und Kaffeemaschine, ja selbst der gebakkene<br />
Gugelhopf in den Besitz der Allgemeinheit<br />
übergeht und dort spurlos in hungrigen Bäuchlein<br />
verschwindet.<br />
Karin Schatzmann – Die Sprachschöpferin<br />
An der Westfront der Gasse sinniert die Theologin<br />
und Gassenbeobachterin Karin Schatzmann über<br />
die Frage, was die Leute wohl zwischen 13:30 und<br />
17:00 Uhr in den 3 Eidgenossen so treiben. Hauptberuflich<br />
arbeitet sie «höllegern» in der ökumenischen<br />
Buchhandlung und ist Bewahrerin eines<br />
kostbaren Bücherschatzes von Lebensweisheiten<br />
aus mehreren Jahrhunderten und Kontinenten, den<br />
sie ihren sinnsuchenden Kunden gerne vermittelt.<br />
Jan Straub – Der Hüter des Grals<br />
Ganz unten an der Gasse wirkt der Kunsthistoriker,<br />
Dorfphilosoph und Sakristan der christkatohlischen<br />
Kirche St. Peter und Paul, Jan<br />
Straub. Er ist der Hüter zweier Ge-<br />
Gutschein für<br />
1 Café de Meuron<br />
für Mieter des Audioführers.<br />
Bei Videothek,<br />
Rathausgasse 38<br />
heimnisse: Einmal dem Standort der<br />
einzigen Toilette (gut verborgen in<br />
den Eingeweiden der Kirche)<br />
und des inspirierendsten<br />
Kraftortes innerhalb der<br />
Kirche. Er erzählt im<br />
Audioführer, wie<br />
sich das Berufs-<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
verständnis des Siegrists<br />
vom prü- gelnden Kindererzieher<br />
zum weltoffenen<br />
Kultur- und<br />
Eventmanager gewandelt<br />
hat.<br />
Ruedi Zemp – der Geschichtensammler<br />
Ruedi wollte immer Architekt<br />
werden. Heute allerdings<br />
führt er einen<br />
Laden für Spielzeugautos<br />
und Antiquitäten, der<br />
aus der Spielzeugeisenbahn-Kollektion<br />
seines<br />
Vaters entstanden ist.<br />
Voller Nostalgie erzählt<br />
Ruedi von den lebensfrohen<br />
italienischen Immigrantenfamilien<br />
und<br />
seinem ehemaligen<br />
Stammkunden Pascal<br />
Couchepin, der jeweils in Faltenhosen und blütenweissem<br />
Hemd durch die Gassen joggte, bis ihn<br />
Ruedi endlich von dieser lästigen Pflicht erlöste.<br />
Ruedi Zemp reiht eine Erinnerung an die andere.<br />
Wie bunte Seifenblasen tauchen diese aus seinem<br />
Gedächtnis auf und tanzen munter in der Vorstellungskraft<br />
des Zuhörers, bis sie platzen und von<br />
anderen ersetzt werden. Seine Erzählungen sind<br />
packend, lebendig und anschaulich. Seine Stimme<br />
klingt wie eine helle Glocke und man hat nur den<br />
einen Wunsch, dass diese nie verstummt.<br />
Leni Uhlmann – Das «feu sacré» der Gasse<br />
Wenn das Erbe der Rathausgasse eine Religion<br />
wäre, dann ist die 83-jährige Leni Uhlmann der<br />
Heilige Geist. Frau Uhlmann trägt mit ihren Erinnerungen<br />
das «feu sacré» der ehemaligen Metzgergasse<br />
wie ein Banner vor sich her, mit Schalk<br />
und Charme. Wenn sie erzählt, werden schon<br />
längst tot Geglaubte wieder lebendig: Madame de<br />
Meuron schreitet die Metzgergasse hoch und die<br />
schöne, ermordete Hulda Hotz geht an der Metzgergasse<br />
38 ihrem horizontalen Gewerbe nach. Als<br />
Inhaberin des letzten Tante-Emma-Ladens der Rathausgasse<br />
war sie auch Koch- und Wäschelehrerin<br />
für verlassene Männer und Anlaufstelle für Kummer,<br />
Sorgen und andere Artikel. Das grosszügige<br />
Geben von Rat und Tat hat über die Jahre nicht<br />
zum Abbau von Lebensenergie geführt, aber von<br />
Körpergrösse, nämlich von 175 cm auf 157 cm.<br />
Dr. Strangelove – Der Filmneurotiker<br />
«Die Digitalen Eingeborenen können sich heute<br />
das Leben und Wirken von Fräulein Uhlmann am<br />
besten vorstellen,» meint der Videothekar Stefan<br />
Theiler, «wenn sie «Smoke», das Buch des New<br />
Yorker Autors Paul Auster lesen.» Es erzählt die<br />
Geschichte eines Tabakwarenhändlers und seiner<br />
engen und liebevollen Beziehung zu seinen Kun-<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Martin Staubs Audioführer<br />
«Metzgergasse <strong>2011</strong>»<br />
In dreimonatiger Arbeit hat der Erinnerungskünstler<br />
über 30 Rathausgässler interviewt.<br />
Dabei ist 50 Stunden Tonbandmaterial entstanden,<br />
das er auf knapp 6 Stunden zusammengeschnitten<br />
hat. Die Interviewbeiträge von 5 bis<br />
25 Minuten Länge sind auf 22 (iPod-) Audioführern<br />
bis mindestens Mitte Oktober zur Vermietung<br />
verfügbar.<br />
Was ist ein Audioführer und wie verwende ich<br />
ihn?<br />
Der Audioführer «Metzgergasse <strong>2011</strong>» ist nicht<br />
viel grösser als ein Zündholzschächteli und ist<br />
mit Kopfhörern verbunden. Der Audioführer<br />
funktioniert wie eine Fernbedienung (bzw. wie<br />
Madame de Meurons Hörrohr): Man kann selber<br />
auswählen, welchem Ladenbesitzer oder<br />
Gassenbewohner man zuhören möchte («So<br />
ghör i nume was i wott!»). Er lädt dazu ein, vor<br />
der entsprechenden Hausnummer sitzend zu<br />
verweilen, das Schaufenster zu erkunden oder<br />
am besten gleich einzutreten und den Erzähler<br />
so persönlich kennenzulernen.<br />
Wo und wann ist der Audioführer erhältlich?<br />
– Bei der Büchereule von Roman Wild,<br />
Rathausgasse 32, Di-Fr: 11-18.30 Uhr,<br />
Sa 11–16 Uhr, Tel. 031 311 44 20<br />
– Bei der Videothek Dr. Strangelove, Rathausgasse<br />
38, Täglich von 14–22 Uhr, samstags<br />
bereits ab 11 Uhr, Tel. 031 311 02 93<br />
– Beim Peep Store, Rathausgasse 57,<br />
Mo-Mi & Fr: 10-18.30 Uhr, Do 10–20 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr, Tel. 031 311 61 11<br />
Die Miete des Audioführers beträgt Fr. 20.–<br />
(Leistmitglieder: 15.–). Roman Wild, Stefan<br />
Theiler und die Mitarbeiter des Peep Store<br />
geben den weniger versierten Nutzern von<br />
elektronischen Geräten eine persönliche Einführung. <br />
den in Brooklyn. Für die Lesemüden oder Filminteressierten<br />
verschreibt der Filmdoktor die auf dem<br />
Buch beruhenden Filme «Smoke» und «Blue in<br />
the Face» mit Harvey Keitel.<br />
Michele – Der Dialekt-Akrobat aus Süditalien<br />
Ein herzerwärmendes Beispiel für den kreativem<br />
Umgang mit <strong>Bern</strong>deutsch ist der aus Apulien stammende<br />
Michele Bellino vom Bonsai-Restaurant<br />
«Lo Stuzzichino da Bellino»: «I immer im meine<br />
Lebe sag, i wolle eine Hotel-Rischtorant... aber<br />
ghleine!!!, besser ghleine!, und äh weisch scho, für<br />
mi das isch genuge, ganze famile arbeite da, und<br />
eh läbe, guete läbe. Und die Leute ghomen immer<br />
essen. Zufriiede. Eine Traum, ja! Eine.. Träum, nid<br />
Traum, Träum, Träum.. von mir.»<br />
drs<br />
Impressum<br />
Die «Brunne Zytig» wird von den <strong>Altstadt</strong> leis ten gemeinsam gestaltet. Unter den Leist rubriken finden<br />
Sie leistinterne Informationen.<br />
Verantwortlich für die Herausgabe: Leist der Untern Stadt, Postfach 614, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Redaktion Leist der Untern Stadt: Iris Gerber (ig), Johanna von Jecklin (JvJ), Xaver Zach (Za)<br />
Redaktion Kesslergass-Gesellschaft: Barbara Braun (bb), Annelies Hüssy (Hy)<br />
Redaktion Rathausgass-Brunngass-Leist: Edi Franz (ef), Peter Fröhlich (pfö), Stefan Theiler (drs)<br />
Redaktion Kramgassleist: Barbara Büttner (babü), Regula Leuenberger (rlu)<br />
Redaktion Matteleist: Alexandra Flury (fl)<br />
Inserateannahme + Produktion:<br />
Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und Pascale Thomann-Weiss, Kalchackerstrasse 7,<br />
3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79, weissdruck@bluewin.ch<br />
www.bern-altstadt.ch/brunnezytig, brunnezytig@bern-altstadt.ch
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
3<br />
Zahlen und Fakten zur Rathausgasse:<br />
Seit dem 1. November 1971 heisst die Verbindungsader<br />
zwischen Rathaus und Kornhaus Rathausgasse.<br />
Sie hat eine 800-jährige Geschichte,<br />
erstreckt sich über eine Länge von 333 Metern und<br />
beherbergt 468 Menschen aus fünf Kontinenten,<br />
57 Ländern und 21 Kantonen. Die Gasse besteht<br />
aus 71 <strong>Altstadt</strong>häusern (drei davon unbewohnt), 65<br />
Parterre-Lokalen (vier davon leerstehend), 41 Kellergewölben<br />
(fünf davon unbenutzt), dem Rathaus<br />
und der Kirche St. Peter und Paul.<br />
Die Fürsten der Gaumenfreude<br />
Mit viel Freude und häufig wenig Einkommen machen<br />
sie die Menschen in der <strong>Altstadt</strong> glücklich;<br />
mit 15 Restaurants, Bars & Cafés, zwei Hotels,<br />
einem Bed & Breakfast, einer Metzgerei, Weinhandlung,<br />
einem Nougat- und Teelädeli, dem Fair-<br />
Trade-Weltladen, dem Kiosk-Tabakwaren- und<br />
einem Tante-Emma-Käseladen.<br />
Die wachsamen Dienstleister<br />
Um Gesundheit und körperliches Wohlbefinden<br />
kümmern sich zwei Coiffeurs, 13 Arzt-, Massageund<br />
Schönheitspraxen, ein Piercing- und zwei Tattoostudios<br />
sowie die Schwarzwaldklinik. Dann<br />
gibt es eine Bank, drei öffentliche Verwaltungsämter,<br />
ein Immobilienvermittlungs-, ein Reiseund<br />
ein Kulturbüro.<br />
Die geschäftstüchtigen Kleinhändler<br />
Für den Einkaufsbummel gibt es sieben Antiquitäten-,<br />
je drei Spielzeug-, Schmuck/Accessoire -,<br />
Möbel- und Stoffgeschäfte, je einen Messer-, Gürtel-<br />
und African-Discovery-Laden, dazu einen<br />
Sexshop, vier Boutiquen und den UPD-Laden.<br />
Die vielseitigen Kulturunternehmer<br />
Für das kulturelle Angebot sind das Konservatorium,<br />
das Schlachthaustheater, drei Flamenco-,<br />
zwei Hip-Hop-Keller und eine Film-Jazz-Grotte<br />
besorgt. Für die Anregung zu Hause stehen den<br />
Altstädtern drei Buchantiquariate, zwei Bücherläden,<br />
ein Laden für Esoterik und Spiritualität, fünf<br />
Galerien, eine Praxis für Filmberatung und ein<br />
Laden für allerlei Blasinstrumente zur Verfügung.<br />
Die wackeren Handwerker<br />
Die wackeren Handwerksbetriebe kümmern sich<br />
um Reparaturen, Verbesserungen von Wohnung,<br />
Haushalt und Gebrauchsgütern: Eine Antikschreinerei,<br />
eine Blasinstrumente-, Computer- Näh- und<br />
Polsterei-Werkstatt, sowie eine Telefon & - Elektroinstallationsbude.<br />
drs<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der<br />
Brunne Zytig erscheint am<br />
18. November <strong>2011</strong><br />
Redaktionsschluss:<br />
28. Oktober <strong>2011</strong><br />
<strong>Bern</strong>er Handwerker Märit<br />
Die nächsten <strong>Bern</strong>er<br />
Hand werker-Märite<br />
finden am<br />
Samstag, 1. Oktober<br />
Samstag, 5. November<br />
Samstag, 3. Dezember<br />
Sonntag, 4. Dezember<br />
von 08.00 bis 16.00 Uhr<br />
auf der Münsterplattform<br />
statt.<br />
www.handwerkermaerit.ch<br />
Dällebach Kari<br />
Tatsachenbericht des Statisten Nr. 269<br />
Der original Dällebach Kari um die Jahrhundertwende<br />
Der Wecker reisst mich aus einem humorvollen<br />
Traum; dabei brachte mich der Kari gerade zum<br />
Lachen. Soweit die literairische Vorlage.<br />
In Tat und Wahrheit konnte ich vor lauter Aufregung<br />
fast die ganze Nacht kein Auge zumachen.<br />
ICH an einem Filmset; mit all den grossen Stars!<br />
Aber wieso hat der George Clooney mein Gesicht?<br />
Upps, da muss ich gleichwohl ein wenig weggedöst<br />
sein.<br />
Wegen einem nervösen Magen brachte ich am frühen<br />
Morgen keinen Bissen herunter, denn schon<br />
um 5.30 Uhr musste ich zum Einkleiden und<br />
Schminken im Wyler sein. An diesem Bilderbuch<br />
Tag wurde das «Schwingfest» gedreht. Also – rein<br />
in den guten alten dunkelbraunen Zwilch, weisses<br />
Hemd mit Gilet und Hut. Die Hosen sind etwas zu<br />
weit; aber für mich, mit einem Body-Mass-Index<br />
nahe der Präadipositas, wie alle behaupten, ist es<br />
ein wohltuendes Gefühl. So schlimm kann es also<br />
mit meinem angeblichen Übergewicht auch nicht<br />
sein. In der Maske wird mir noch ein «Soldat-<br />
Bild: Manuel Zingg<br />
Läppli-Schnauz» angeklebt und ich befürchte, dieser<br />
wird mich bei der vorausgesagten Hitze mehr<br />
als nur einmal zwicken und jucken. Aber jetzt vertrage<br />
ich einen Kaffee oder ich nehm vorsorglich<br />
gleich zwei.<br />
Beim x-ten Kaffee und dem 2. Gipfeli treffen nun<br />
auch die letzten Haupt-, Neben- und statischen<br />
Darsteller ein. Morgens um 8 Uhr ist es noch angenehm<br />
kühl. Im »Bund» lese ich später, rund 300<br />
Menschen seien an diesem Tag involviert gewesen,<br />
davon alleine 163 Statisten. Von Christian<br />
Casper, der uns betreut, erfahre ich, dass sich über<br />
750 Interessierte gemeldet hätten. Da hab ich ja<br />
Glück gehabt. Kein Wunder, es wurden ja auch<br />
Charakterköpfe gesucht! Sogar eine Gage, die nur<br />
bescheiden weniger als die von George Clooney<br />
ist, und freie Verpflegung gibt’s. Vor allem das<br />
Flüssige geht weg wie frische Weggli; wobei dieser<br />
Vergleich etwas hinkt. Es ist noch nicht einmal<br />
Mittag. Mein Hemd ist vom Schweiss pflotschnass<br />
und ein unangenehmes Rinnsal bahnt sich zwischen<br />
meinen Beinhaaren seinen Lauf. Ein kühles<br />
Bier wär jetzt die Erlösung. Aber wie hiess es doch<br />
im Kleingedruckten: Auf dem Set gilt – Bier und<br />
Wein lasse sein! Oder ein kühlendes Bad in der<br />
Aare wäre noch erlösender. Aber wie hiess es doch<br />
im Kleingedruckten: «Der Statist muss immer und<br />
überall einsatzbereit sein»!<br />
Mittlerweilen sind wir schon mitten im Dreh. Die<br />
Szene wird erklärt, geprobt und sogleich gefilmt.<br />
Das Ganze erinnert mich ein wenig ans Militär:<br />
seckle – warte – seckle – warte.<br />
Bild: Manuel Zingg<br />
Nach 2 Litern Mineral ist Mittag. In meinem Teller<br />
finde ich etwas mit nahöstlichem Migrationshintergrund<br />
und rümpfe meine mitteleuropäische<br />
Nase. Etwas lokalpatriotisches, wie Härdöpfusalat<br />
und eine Bratwurst wären typischer für ein<br />
Schwingfest gewesen.<br />
Nach kurzer Zeit geht es aber gleich weiter. Mein<br />
Schnauz hält mittlerweilen nur noch dank Sekundenkleber<br />
und das Kostüm wird dank meiner Transpiration<br />
immer dünkler und schwerer. Zuweilen<br />
scheint mir, will das Ganze kein Ende nehmen.<br />
Immer gibt es wieder etwas zu verbessern oder zu<br />
perfektionieren . Und immer wieder sind die Statisten<br />
schuld. Da latscht einer von links statt rechts<br />
über die Bildfläche, dort vergisst einer eine Bratwurst<br />
zu verkaufen (wo hat er diese nur her?).<br />
Was soll ich sagen? Um 20 Uhr war das Schwingfest,<br />
der Dreh und ich total fertig. Nun bin ich natürlich<br />
auf das Endprodukt gespannt. Sollte ich<br />
mich darin nicht wieder entdecken, werde ich mich<br />
in Zukunft für die zelluloide Zunft verweigern. Ob<br />
ich nun als George Clooney Double gebucht werde<br />
oder nicht! pfö
4<br />
Am Rande notiert<br />
So freundlich und ausgiebig<br />
bin ich auf meinen <strong>Altstadt</strong>gängen<br />
schon lange nicht<br />
mehr begrüsst worden. Eher<br />
unangenehm dabei, das<br />
nicht enden wollende Schulterklopfen<br />
bei 34 Grad Celsius.<br />
Im Beizengärtchen<br />
unter den <strong>Altstadt</strong>lauben<br />
schmeissen verschwitzte<br />
Krawattenträger eine Freibier- Runde nach der<br />
anderen. Was ist eigentlich los? Ach ja, es chunt<br />
cho wähle. Vom Strande zurückgekehrt, setzen<br />
Kandidierende verstärkt auf den Wahlkampf an der<br />
Front. «I bine – choschts was es wöu!»<br />
Das Gratisbier, auch «Wählerfang» genannt, wäre<br />
ja noch angenehm. Nicht so aber das aufdringliche<br />
Gefasel über vergangene, gegenwärtige und zukünftige<br />
Politik. Da kannst du dich beim besten<br />
Willen nicht mehr auf deine Herzdame konzentrieren.<br />
Das Geschimpfe über all die unsäglichen Unfähigen,<br />
die den baldigen Untergang der Republik<br />
zu verantworten haben, blockiert jeden erotischen<br />
Gedanken. Lässt du dich leichtsinnigerweise zum<br />
Mitdiskutieren hinreissen, ist der Abend gelaufen.<br />
Gewiss, Wahlen sind wichtig. Die Besten sollen<br />
das Rennen machen. Liegt das Wahlresultat dann<br />
vor, wird klar, dass es die Besten wieder nicht geschafft<br />
haben. Was schliessen wir daraus? Es sind<br />
nie die Besten, die am politischen Drücker sitzen…<br />
Hans Häusler<br />
RARITÄTEN AUS DEM ORIENT<br />
alte und antike flachgewebe<br />
und knüpfkunst<br />
restauration . schätzungen<br />
a t e l i e r<br />
IRMAK<br />
ATELIER Irmak<br />
kramgasse 10 . 3011 bern . tel. 031 312 06 04<br />
www.ATELIER-irmak.ch<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
Musik in der Stadt<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Im Rahmen des <strong>Bern</strong>er Kultursommers ertönte während zwei Anlässen die Musik in der <strong>Altstadt</strong>.<br />
Vom 2. bis 6. August swingte und groovte der Jazz am BeJazz Sommerfestival vor dem<br />
Rathaus und vom 11. bis 13. August besuchte die musikalische Welt und mit diesen einige<br />
zehntausend Besucher das Buskers in der Untern <strong>Altstadt</strong>.<br />
Bejazz-Sommer<br />
Der Sommer zeigt sich launig von sonnig und heiter<br />
über kühl und bewölkt und die <strong>Altstadt</strong> jazzt<br />
und swingt locker vor dem Rathaus in den sommerlichen<br />
Sonnenuntergang. Im Rahmen des <strong>Bern</strong>er<br />
Kultursommers führte Bejazz sein Sommer -<br />
festival auf dem Rathausplatz durch. Die fünf Tage<br />
Jazz trösteten die Jazzfans über die Zwischensaison<br />
hinweg und konnten doch den einen oder andern<br />
Zuhörer überzeugen, sich doch einmal mit<br />
Jazz zu beschäftigen.<br />
Das Programm zeigte Jazz in seinen vielen Formen<br />
und bot einen kleinen Querschnitt durch die<br />
aktuelle Schweizer Jazzszene. So tönte es bei der<br />
allgemeinen guten und friedlichen Stimmung bei<br />
Bier und Bratwurt, Wein und Flammkuchen oder<br />
Tapas mal eher funkig-rockig, dann wieder besinnlich-ruhig,<br />
in retrospektivem Blick auf die<br />
deutsche Welle der 80er bis hin zu lyrischer Instrumentalmusik.<br />
In Zukunft muss einfach mehr<br />
darauf geachtet werden, dass die Kirchenglocken<br />
besser in die musikalische Darbietung eingebunden<br />
werden können. Das eine oder andere Mal<br />
klappte es schon nicht schlecht.<br />
Ein einziger Kritikpunkt war die Lautstärke. Bei<br />
allem Verständnis für das Ruhebedürfnis der <strong>Altstadt</strong>bewohner,<br />
ein bisschen lauter und besser verstärkt<br />
hätten die Konzerte sein dürfen, dies vor<br />
allem auch da die Konzerte doch recht früh zu<br />
Ende waren.
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
5<br />
Buskers<br />
Nur eine Woche später ertönen schon wieder Musikklänge<br />
in der <strong>Altstadt</strong>. Zum achten Mal fand das<br />
Strassenmusik-Festival Buskers statt. Was in den<br />
Anfängen noch ein Geheimtipp war, ist zu einem<br />
festen Bestandteil des <strong>Bern</strong>er Sommers geworden.<br />
Manch einer mag bei den Menschenmengen, welche<br />
in die Untere <strong>Altstadt</strong> strömten, nostalgisch<br />
dem noch etwas intimeren Festival nachtrauern.<br />
Und dennoch ist es den Organisatoren der Erfolg<br />
und den Künstlern das Publikum zu gönnen.<br />
Wie beliebt und bekannt das Buskers inzwischen<br />
über die Stadt- und Landesgrenze hinaus ist, zeigt<br />
die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen um<br />
Teilnahme am Festival: 476 Gruppen wurden geprüft,<br />
davon schafften es dann 35 Gruppen (130<br />
Künstlerinnen und Künstler) auf die 30 Spielorten<br />
der Stadt <strong>Bern</strong>. Bei schönstem Wetter – abgesehen<br />
von einem kurzen, erfrischenden Schauer am Freitagabend<br />
– präsentierten die Strassenmusiker und<br />
–artisten ihre Musik, den Tanz und die Variétés vor<br />
60’000 – 80’000 Besuchern.<br />
Photo-Automat auf der Münsterplattform<br />
Auf der Münsterplattform war zudem nicht nur<br />
Konsumieren angesagt sondern am Aktionsmarkt<br />
BIZAAR Interaktion gefragt. So konnte man beispielsweise<br />
beim X-omat vorindustrielle Automaten-Photos<br />
malen lassen und gleich nebenan bei<br />
den Artacks, die dort entstandenen Bilder als kleineres<br />
oder grösseres «Take away. Kunst frisch und<br />
mit viel scharf» erstehen. So konnte man sicher<br />
sein, ein Unikat zu haben.<br />
Bevor man sich dann endgültig in den Trubel<br />
stürzte oder als erholende Pause dazwischen bot<br />
sich Tonik an. Im Zelt vor dem Münster konnte das<br />
Kopfhörer-Konzert für sich genossen werden. Die<br />
Geräusche blieben draussen und jeder konnte nach<br />
seinem Gutdünken die Lautstärke einstellen.<br />
Kopfhörer-Konzert von Tonic<br />
«Heinz baut» aus Stäben einen Turm.<br />
Ein besonderes Highlight des diesjährigen Buskers<br />
waren zwei Gruppen, mit ebenfalls leiseren Tönen.<br />
Zum einen waren dies Khonya aus dem Iran. Mit<br />
ihren persischen Liedern verzauberten sie die Zuhörer,<br />
und ausser mir mag noch manch einer bedauert<br />
haben, die lyrischen Texte nicht verstanden<br />
zu haben.<br />
Tanz zu Musik aus dem Iran von Khonya.<br />
Eschiglen – Pferdekopfgeige und Pferdekopfkontrabass<br />
Der zweite Glanzpunkt kam noch weiter aus dem<br />
Osten: Egschiglen aus der Mongolei. Die Übersetzung<br />
des Bandnamens trifft es gut «Schöne Melodie».<br />
Die Mongolen spielten auf ihren<br />
traditionellen, zentralasiatischen Instrumenten<br />
zeitgenössische mongolische Volksmusik. Insbesondere<br />
der Sänger Amartuwshin Baasandorj fesselte<br />
mit seinem Obertongesang das Publikum.<br />
Manchmal pfiff und sang er gleichzeitig, und man<br />
fragt sich, wie so etwas möglich ist.<br />
Neben diesen zwei Exoten erschien mir das diesjährige<br />
Buskers ein bisschen zu Europa-Lastig und<br />
als Afrika-Fan vermisste ich die Musik des<br />
Schwarzen Kontinents, welche ebenso gut in die<br />
gute Stimmung der <strong>Bern</strong>er Sommernächte gepasst<br />
hätte.<br />
Das Exotische traf man dann vor allem kulinarisch<br />
an. Mal exotisch, zum Beispiel bei den Tibetern,<br />
die in grosser Geschwindigkeit die gefüllten Teigtaschen<br />
zubereiteten. Mal roch es deftig schweizerisch<br />
nach klassischer Bratwurst. Man konnte<br />
sich aber auch einfach nur bei Prosecco, einer<br />
Glace oder einem Kaffee vom mobilen Kaffeservice<br />
wohl sein lassen oder bei einer Wasserpfeife<br />
und einem arabischen Kaffee von den Strapazen<br />
erholen…. Das kulinarische Angebot war zumindest<br />
ebenso vielfältig wie die musikalischen und<br />
künstlerischen Vorführungen.<br />
rlu<br />
PL ER<br />
Münstergasse 35<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
Tel 031 311 51 30<br />
Fax 031 311 51 39<br />
info@per-lei.ch<br />
EI<br />
B O U T I Q U E<br />
Marken: Masai, Coconuda,<br />
Maria Grazia Panizzi,<br />
Tarmanuda und Schuhe<br />
von Alberto Bressan<br />
Grössen: von 36 bis XXXL<br />
Alter: von 20 bis …4 Mal so "jung"<br />
Das indische Frauenprojekt:<br />
farbenfrohe Kleider aus reiner Seide<br />
Wolle und Baumwolle<br />
Accessoires und Geschenke<br />
Gerberngasse 36, 3011 <strong>Bern</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Do + Fr 13.30 – 18.30 Uhr<br />
Sa 10.00 – 16.00 Uhr
6<br />
Hilfe für betreuende<br />
Angehörige<br />
Wer pflegebedürftige Angehörige betreut,<br />
leistet eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe<br />
Ein wichtiges Ziel der städtischen Alterspolitik ist,<br />
dass pflegebedürftige Menschen so lange wie<br />
möglich und sinnvoll in ihrer Wohnung bleiben<br />
können. Partner oder Partnerinnen, Kinder und<br />
Verwandte übernehmen einen grossen Teil der Betreuung,<br />
Begleitung und Pflege von Angehörigen<br />
und sind somit ein wichtiger Baustein, um dieses<br />
Ziel zu erreichen. Die Betreuung von Angehörigen<br />
ist erfüllend, bringt aber auch grosse Verantwortung<br />
mit sich, ist anspruchsvoll und kräftezehrend.<br />
Zahlreiche Hilfsmittel und Unterstützungsangebote<br />
können die betreuenden Angehörigen bei Bedarf<br />
entlasten.<br />
Informationsbroschüre<br />
Das Alters- und Versicherungsamt hat eine Broschüre<br />
herausgegeben, welche sämtliche Unterstützungs-<br />
und Entlastungsangebote in der Stadt<br />
enthält. Die Broschüre kann per Telefon (031 321<br />
63 11) oder über das Internet (ava@bern.ch) bestellt<br />
werden.<br />
infodraht: Gratis-Beratung des Schweizerischen<br />
Roten Kreuzes <strong>Bern</strong>-Mittelland<br />
Das Schweizerische Rote Kreuz <strong>Bern</strong> Mittelland<br />
hat mit Unterstützung der Stadt eine zentrale telefonische<br />
Anlaufstelle, den «infodraht» ins Leben<br />
gerufen. Unter der Gratisnummer 0844 144 144<br />
vermittelt eine Fachperson des SRK <strong>Bern</strong>-Mittelland<br />
von Montag bis Freitag (9-12 Uhr) geeignete<br />
Entlastungsmöglichkeiten und berät die Anrufenden<br />
am Telefon.<br />
zvg<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
DIE LESE-ECKE<br />
Eine Kurzgeschichte von Helen Stark-Towlson<br />
Esprit de France<br />
Ist das dein Ernst? Bist du übergeschnappt? wurde<br />
ich vor meiner Abreise mehrmals gehänselt. Kein<br />
normaler Mensch fährt in der Juli-Hitze nach Paris!<br />
Wirklich keiner!<br />
Eines Morgens sitze ich dennoch im TGV, flitze an<br />
zahllosen Sonnenblumenfeldern vorbei, die wie<br />
gelbe Inseln in die Landschaft ragen und eine Unschuld<br />
ausstrahlen, als wüssten sie nichts von der<br />
Welt und einem Hochgeschwindigkeitszug, der<br />
dicht an ihnen vorbei der Landesmetropole entgegensaust.<br />
Quartier Latin. Mein kleines Hotel, mit seinen 200<br />
Jahren das älteste der Stadt, ohne Luxus, ohne Stern,<br />
aber mit einer Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.<br />
Gegenüber der kleine Park mit dem ältesten Baum<br />
von Paris, einer Robinie, 1602 gepflanzt, heute von<br />
einem Betonsockel notdürftig gestützt. Dahinter die<br />
Eglise St. Julien-le- Pauvre, dann das englische Antiquariat<br />
Shakespeare & Company mit der Katze,<br />
die immer noch eine Schnur um den Hals trägt und<br />
von der Schulter des Ladeninhabers auf die Kundschaft<br />
herunterschnurrt.......<br />
Alles noch da, unverändert, unversehrt - auch im<br />
Juli. Und im Hintergrund wie ein Schutz die Fassade<br />
von Notre-Dame im Licht des Frühnachmittags.<br />
Ich packe meinen Vier-Tage-Koffer aus und richte<br />
mich ein, glücklich, wieder hier zu sein und zu planen:<br />
Eine Führung durch die Oper Garnier, eine<br />
Ausstellung über das historische Paris im Musée<br />
Cluny, eine Bootsfahrt auf der Seine, dann auf der<br />
Ile St.Louis die wunderbare Buchhandlung mit dem<br />
Buchhändler, der Paris auswendig kennt.<br />
Am letzten Abend kehre ich nach einem Konzert in<br />
der Notre-Dame in mein heisses Hotelzimmer zurück,<br />
öffne das Fenster, ziehe die Vorhänge, gehe<br />
ins Bett, lese noch ein wenig, lösche das Licht.<br />
Um ein Uhr weckt mich ein sonderbares Geräusch.<br />
Ich setze mich schlaftrunken auf und sehe, wie sich<br />
vorne der Vorhang bauscht, zur Seite geschoben<br />
wird, ein Arm zum Vorschein kommt, dann ein<br />
Bein, dann - im Licht einer Taschenlampe - die Gestalt<br />
eines Schwarzen, dessen Hand nach den zwei<br />
Portemonnaies auf dem Tisch greift, das eine für<br />
meine Heimkehr mit Euros, das andere mit Schwei-<br />
Ig, Bruno Scheidegger, bi im Juli 1942 i dr Brunngass<br />
aus 5. Chind während de Chriegsjahr i dr Bärner<br />
<strong>Altstadt</strong> gebore. Dere bin ig treu blibe u ha viel<br />
ne Mitmönsche chönne mit schaffe Freud bringe.<br />
A dr Grabepromenade vis-a-vis vom Stadttheater<br />
hani e Goldschmiedelehr dörfe mache. Füf Jahr<br />
später mit em Partner Peter Thomi s’Lehrgschäft<br />
chönne us Patron mit grossem Idealismus übernäh.<br />
Im jetztige Zytpunkt, vor dr baudige Pensionierig<br />
stehend, chani uf e läbigi Zyt zrügg luege.<br />
I gseh d’Lehrlinge, elf a dr Zahl, woni mis Wüsse<br />
me oder weniger guet wytervermittlet u jedem<br />
öppis fürs wytercho gäh ha. Mängs isch mer<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
zerfranken bestückt......und ich schreie. Schreie wie<br />
am Spiess. Schreie den Einbrecher zum Fenster hinaus<br />
und benachrichtige die Réception.<br />
Zehn Minuten später stehen vier Polizisten im Zimmer.<br />
Habillez-vous! Venez avec nous! lautet ihr Befehl<br />
nach erfolgter Spurensuche.<br />
Um zwei Uhr morgens fahre ich in einem Streifenwagen<br />
durch mein geliebtes Quartier, vorbei an<br />
Schlägertypen und Betrunkenen. Von Poesie keine<br />
Spur. Auch keine vom Täter. Zuletzt lande ich auf<br />
dem Polizeiposten zur Befragung.<br />
Votre nom? Votre prénom? Votre profession?<br />
schnarrt der Kommissär ins nächtliche Büro, ohne<br />
die Zigarre aus dem Mund zu nehmen.<br />
Ecoutez, Monsieur....wage ich ihn zu unterbrechen.<br />
C’est le ton qui fait la musique.....<br />
Comment?<br />
C’est le ton qui....<br />
Revenez demain à neuf heures! winkt er ab und<br />
komplimentiert mich hinaus.<br />
Ein Polizist fährt mich zum Hotel zurück. Es ist drei<br />
Uhr morgens.<br />
Die vier Stunden bis zum Petit Déjeuner im Hotel<br />
klebe ich bei geschlossenem Fenster wie gelähmt<br />
auf der Bettkante, ohne Identität, ohne Geld, froh<br />
über idiotische Fernsehfilme, die mir aus dem Kasten<br />
an der Wand entgegenflimmern. Um sieben<br />
Uhr kommt mir im Frühstücksraum die Besitzerin<br />
des Hotels entgegen.<br />
Je suis profondément désolée, Madame! entschuldigt<br />
sie sich, Tränen in den Augen, und drückt mir<br />
eine Schachtel in die Hand.<br />
Un petit cadeau! Pour vous consoler! sagt sie und<br />
beteuert, noch nie habe die Polizei jemals die<br />
Schwelle ihres Hotels überschritten.<br />
Et maintenant une telle histoire! La criminalité à<br />
Paris....vous savez! klagt sie und schlägt empört die<br />
Hände zusammen.<br />
Ich bedanke mich für das Geschenk und öffne die<br />
Schachtel. Zum Vorschein kommt ein Teller, dann<br />
eine Tasse aus feinem, weissem Limoges-Porzellan<br />
mit der Aufschrift<br />
«Esprit de France».<br />
* * * * * * *<br />
Das erzählerische Archiv von Bruno Scheidegger<br />
Dr Erzähler und Illustrator<br />
glunge, mängs nid. I bi kei Schriber, aber e guete<br />
Handwärker mit Gschick im Zeichne. Agschbornt<br />
vo mim Umfäud hani mi entschlosse us dere Zyt<br />
z’brichte, fasch 60 Jahr zrügg u schrybe wie i das<br />
erläbt ha, nid was die andere mir zueflüschtere.<br />
Hüt isch d’Wäut gäng no rund aber d’Mönschheit<br />
u s’Umfäud vo mir het sech enorm stark veränderet.<br />
Me cha schwär abschetzte wie glücklech dr<br />
Einzelni mit däm fortschrittleche Wäutgsche würklech<br />
isch.<br />
Ig hoffe mit mine gschribene Zyle emene Läser<br />
öppis fürs Gmüet chönne offeriere, öppis zum unterlege<br />
oder nachedänke.
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
7<br />
Die Baustelle vor der Haustüre der untern <strong>Altstadt</strong><br />
Beim Erscheinen dieser Brunnezytig ist der<br />
Spuk schon wieder vorüber, die Bauarbeiten<br />
abgeschlossen und der Verkehr verläuft wieder<br />
wie gewohnt. Die normalerweise eher ruhigen<br />
Sommermonate in der <strong>Altstadt</strong><br />
wurden dieses Jahr durch Baulärm gestört.<br />
Die notwendige Sanierung des Weichendreieckes<br />
vor dem Zytgloggenturm stand an.<br />
Die Sanierung des Weichendreieckes wurde nötig,<br />
weil die letzte Sanierung 1995 / 1997 schon 14<br />
bzw. 16 Jahre zurücklag. Die Gleisanlage wird so<br />
stark belastet, so dass ca. alle 15 Jahre eine Sanierung<br />
notwendig wird. Die Sanierung ist ein Teil<br />
des Gesamtkonzeptes zur Sanierung der Marktgasse,<br />
welche 2013 geplant ist. Die Tramlinien<br />
waren in einem so kritischen Zustand, so dass<br />
nicht nur einzelne Reparaturen vorgenommen<br />
wurden, sondern eine Gesamterneuerung.<br />
Während acht Wochen wurden in zwei Schichten,<br />
mit einer Ruhepause von 24.00 – 6.00, die Arbeiten<br />
an den Gleisen vorgenommen. Bei dieser Gelegenheit<br />
wurde auch der 100-jährige<br />
Stadtbachkanal ersetzt, sowie die Strom-, Gas-,<br />
Wasser- und Telekomleitungen erneuert. Dies vor<br />
allem auch in Hinblick auf zukünftige Sanierungen.<br />
Die nächsten Ausbesserungen können dadurch<br />
schneller durchgeführt werden.<br />
«Die Intensivbauphase sollte, so auch das Wetter<br />
mitspielt, termingerecht auf den 3. <strong>September</strong> ab-<br />
geschlossen sein», so Simon Mosimann, verantwortlicher<br />
Projektleiter der Baustelle Weichendreieck<br />
Zytglogge. In der bis Ende <strong>September</strong><br />
andauernden «Nachphase» werden nur noch kleinere<br />
Abschlussarbeiten ausgeführt, von welchen<br />
jedoch weder Verkehr noch Passanten betroffen<br />
sein werden.<br />
Zeugen der Vergangenheit<br />
Bei den Sanierungsarbeiten erblickten dabei wieder<br />
einmal einige Gründungszeugen das Licht:<br />
Mauern aus der Gründungsstadt, welche bis zum<br />
Zytgloggenturm reichten. Sie wurden vom Archäologischen<br />
Dient des Kanton <strong>Bern</strong> untersucht<br />
und dokumentiert. Was durch die Sanierung zu<br />
Tage gefördert wurde, war aus früheren Untersuchen<br />
mehrheitlich bekannt. Ausserhalb des Zytgloggenturm<br />
befand sich der Stadtgraben. Dieser<br />
sei sehr tief gewesen, da an dieser Stelle die <strong>Altstadt</strong>halbinsel<br />
vor tausenden von Jahren durch die<br />
Aare geschnitten worden sei, so Armand Baeriswyl,<br />
Leiter des Ressorts Archäologische Untersuchungen.<br />
Der Graben wurde bei der Gründung<br />
<strong>Bern</strong>s zum ersten Stadtgraben. Er wurde aber nicht<br />
im natürlichen Zustand gelassen, sondern durch<br />
Grabenmauern und Grabengegenmauern gestützt.<br />
Von diesen Grabenmauern seien nun bei den Sanierungsarbeiten<br />
Reste zum Vorschein gekommen.<br />
Die Mauern wiesen sehr starke Brandspuren auf.<br />
«Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen. Es sind<br />
Brandspuren des Stadtbrandes von 1405.» Entweder<br />
seien brennende Bauten von der Aussenseite<br />
des Grabens in den Graben gefallen und da endgültig<br />
verbrannt oder Häuser, welche im Graben<br />
selbst standen, seien verbrannt. Vieles unterstütze<br />
die zweite Variante. So sei bekannt, dass es Gebäude<br />
im Graben gab, unter anderem ein Badhaus.<br />
Im weitern wurde auch noch der Ansatz der Grabenbrücke<br />
gefunden, welche über den Graben<br />
führte. Aus einer jüngeren Zeit, als der Graben bereits<br />
zugeschüttet war, stammten Mauerreste, die<br />
zwischen dem heutigen McDonald’s und dem Zytgloggen<br />
zum Vorschein kamen. «Dort stand seit<br />
1595 das schönste Renaissance-Gebäude der Stadt,<br />
das Zunfthaus zu Pfistern.» Das Gebäude ragte<br />
aber weiter in die Gasse hinein als das heutige.<br />
Die alten, neuen Funde wurden dokumentiert und<br />
dann bei den Bauarbeiten zerstört, um Platz für unterirdische<br />
Leitungen und Infrastrukturbauten zu<br />
schaffen. rlu<br />
GRATIS HAUSLIEFERDIENST<br />
Spécialités<br />
de produits d'Italie<br />
vins et comestibles s.a.<br />
Münstergasse 49 - 3011 <strong>Bern</strong><br />
Tél. 031 311 08 57<br />
Fax 031 312 26 13<br />
Natel 077 52 89 65<br />
TA-SWISS, das Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung<br />
sucht dringend einen<br />
Lager- und Archivraum (ca. 25 m3 )<br />
in der <strong>Altstadt</strong> <strong>Bern</strong>.<br />
Danke für Ihre Hinweise und Angebote an<br />
Séverine Jaussi, TA-SWISS,<br />
Brunngasse 36, 3011 <strong>Bern</strong>,<br />
031 310 99 60, info@ta-swiss.ch.
8<br />
pfarreidreifaltigkeit<br />
Taubenstrasse 12, 3011 <strong>Bern</strong><br />
Telefon 031 313 03 03 (Sekretariat)<br />
info@dreifaltigkeit.ch www.dreifaltigkeit.ch<br />
Liebe Leser und Leserinnen<br />
Das Einzugsgebiet der Pfarrei Dreifaltigkeit reicht<br />
von der Nydeggbrücke bis zum Güterbahnhof. Wir<br />
freuen uns, ab dieser Nummer auch in der Brunne<br />
Zytig präsent zu sein. Informationen zu den regelmässig<br />
stattfinden Veranstaltungen, wie beispielsweise<br />
Gottesdienste finden Sie im kath.Pfarrblatt,<br />
auf unserer Homepage www.dreifaltigkeit.ch oder<br />
wenden Sie sich an das Sekretariat.<br />
Welche Farbe hat Ihr Glaube ?<br />
Chor und Apsiden der Dreifaltigkeitskirche erstrahlen<br />
seit der Renovation in kräftigen Blau-,<br />
Violett-, Rot und Gelbtönen. An Taufen werden<br />
hier neue Gemeindemitglieder begrüsst, Ehen werden<br />
geschlossen, an Abdankungsfeiern wird getrauert<br />
und eine breite Palette von Gottesdiensten<br />
gefeiert – «für alle diese Szenarien schaffe ich den<br />
sinnlichen Rahmen», sagte der Kunstmaler Jörg<br />
Niederberger der Chor, Apsiden und Aussenwände<br />
neu gestaltet hat. Dabei hat er die traditionellen Ornamente,<br />
wie sie über den Bogen im Kirchenschiff<br />
zu sehen sind, übernommen, verfremdet und neu<br />
angeordnet. Herausgekommen ist ein Kirchenraum<br />
der die Besuchenden herausfordert: im Mittelschiff<br />
die in traditioneller Form gehalten Bildergeschichten<br />
aus dem alten und neuen Testament, an der Aussenwänden<br />
und insbesondere im Chor ein Wandbild<br />
mit starken Farben und vielfältigen Flächen. Die<br />
Kirchentüre ist tagsüber offen – kommen Sie doch<br />
einfach einmal vorbei – oder geniessen Sie die Vielfalt<br />
der Angebote in der Kirche:<br />
Jodelmesse zum Bettag<br />
Samstag 17. <strong>September</strong> 16.30 Uhr<br />
Eucharistiefeier<br />
Samstag 24. <strong>September</strong> 16.30 Uhr<br />
Dietrich Buxtehude: «Alles, was ihr tut».<br />
Vokalensemble Voce umana, Barock-instrumentarium<br />
ad hoc, Kurt Meier, Leitung<br />
Evergreen-Gottesdienst<br />
Sonntag 25. <strong>September</strong> 20.00 Uhr<br />
Jürg Lietha, Klavier u.a.<br />
Jazz-Gottesdienst<br />
Sonntag 16. Oktober 20 Uhr<br />
Jürg Lietha, Klavier u.a.<br />
Kinderkleider Herbst-Börse<br />
Mittwoch 19. Oktober <strong>2011</strong>, 10.00 -14.00 Uhr,<br />
in der Rotonda. Detailinformationen:<br />
Frau Regina Schmid 078 893 87 87<br />
LÄBIGI ALTSTADT<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Spysi – Speiseanstalt der Untern Stadt <strong>Bern</strong><br />
Laudatio für Queen Elisabeth<br />
Won ihm alli geng nume Liseli säge, es isch richtig e veritabli Schand!<br />
Syt 1981, also syt 30 Jahr, bisch du ir Spysi als<br />
Saaldame tätig. Das isch wahrhaft e längi Zyt. I ha<br />
chly im Internet gschnouset und ha i däm Jahr es<br />
paar nennenswärti Ereignis chönnen entdecke:<br />
100 Jahre LOEB<br />
Auto des Jahres: Ford Escort, MK II (<strong>2011</strong> Electro<br />
Nissan, wo me no ei Chehr gar nid cha choufe)<br />
Die erschte CDs wärde verchouft<br />
Kurt Furgler wird Bundesrat<br />
Ronald Reagan wird Präsident vo de USA<br />
China: Urteil gäge d 4er Bande: D Witwe vom<br />
MAO TSEDONG, wird zum Tod verurteilt<br />
Hochzyt vom Prinz Charles und der Lady DI<br />
Der Moshe Dayan gründet e neui Partei: Bewegung<br />
für nationale Erneuerung. I weiss zwar nid,<br />
was so ne Partei, imene denn so junge Staat söll<br />
verrichte, aber i ha drum da ne Witz, wo me junge<br />
Lüt nümm cha verzelle, will sie nid wüsse wär dä<br />
Ma gsy isch. Hie, under üs weniger jungen ischs e<br />
chly anders:<br />
Wo der Nixon amerikanische Präsident worde<br />
isch, het sy’Frou gly einisch ds Gfüehl gha, sie<br />
chömi bi ihrem Ma, i Bezug uf ehelichi Ufmerksamkeite<br />
eidütig z’churz.<br />
Sie het der Witwe vom Vorgänger, der Frou Johnson,<br />
ihres Härz usgschüttet. Die het glachet und<br />
gseit, dass sie das Problem beschtens kenni. Sie<br />
het der Frou Nixon d’ Adrässe vom en e verschwiegene<br />
Versandhuus agäh, wo gwüssi Artikle,<br />
wo chönnte hälfe, ganz diskret i ds wysse Huus tät<br />
lifere. D’Frou Nixon isch glücklech gsy, het bstellt<br />
und wo die Sache da gsy sy, het sie sich am glyche<br />
Abe bereits in Aktion gstürzt. Är isch scho im Bett<br />
gsy, u sie het sech ufreizend afa abzieh. Är het ere<br />
zuegluegt. Wo sie dä schwarz Spitze-BH uf eir<br />
Syte scho het wägglöst gha, isch der Präsident<br />
ufgschosse, het sech a Chopf griffe und het gseit:<br />
Ou merci, jetz chunnts mer grad i Sinn, am Moshe<br />
Dayan hätt i o no sölle alüte.<br />
1. Start vo mene Space Shuttle.<br />
Attentat uf e Papst Johannes Paul II<br />
Yweihig vom TGV dür e François Mitterand<br />
Aegypten: Sadat wird ermordet / Mubarak wird<br />
Präsident<br />
Britney Spears und Paris Hilton chöme uf d’Wält<br />
Glychi Rächt für Ma u Frou wärden i der Bundesverfassig<br />
verankeret u 10 Jahr später, will nüt passiert,<br />
Streik: Wenn Frau will, steht alles still.<br />
U hie fasch du dyni Arbeit als ehrenamtlechi Saaldame<br />
a. Das isch im Grund gno gar nid erwähnenswärt,<br />
will ehrenamtlech, das isch ir Spysi geng<br />
so gsy. Aber äbe, es sy dryssg Jahr, u da sy scho<br />
nes paar Wort abracht.<br />
Anekdoten us dere<br />
länge Zyt sy mir<br />
keini bekannt. Es<br />
isch o rächt<br />
schwierig, we der<br />
Amtsjüngscht der<br />
Amtseltischte, i<br />
rede nume vor<br />
Amtszyt, söll e<br />
Laudatio ha.<br />
Aber i weiss, dass<br />
du, so lang i mi ma<br />
bsinne, am Mändi<br />
hinder em Buffet<br />
gschaffet hesch.<br />
Da schteit me chly<br />
höcher, aber nume<br />
optisch, Privilegie luege eim daderby kener use.<br />
Büffetdame, isch nid unbedingt d’ Steigerig vo Saaldame,<br />
isch aber scho e bsundere Job: uf e Pass ufpassen,<br />
schön agrichteti Täller use näh, rot, grün…,<br />
dräckigs Geschirr wider yne, d’ Müglechkeite vo<br />
däm munzig chlyne Lift 100% usschöpfe, d’Verbindig<br />
zwüsche Chuchi u Spyssaal gewährleiste.<br />
Ufpasse, dass ke Saaldame na me ne Täller grabschet,<br />
wo nere no gar nid ghört, Kafi usela, d’ Abrächnig<br />
mache, u gäng no nes Ohr und es Eggeli<br />
Hirni für ds Horni vom Pass, wo so lysli tönt, freibhalte.<br />
Hie, hinder em Buffet louft alles zäme. Hie<br />
isch der Check Point. Vo hie us wird d’Stimmig im<br />
Saal entscheidend beynflusst. Wes louft isch guet,<br />
we d’Buffetdame d’Übersicht verlüürt, de isch Murten<br />
uber, das heisst uf Bärndütsch Chaos. Nid ganz<br />
unträffend, het en ehemaligi, bereits sehr betagti<br />
Büffetdame, ihri Mitarbeiterinne als ihri Meitschi<br />
bezeichnet. Buffetdame isch e Mamajob.<br />
Aber da chunnt äbe no viel meh derzue: Me cha nid<br />
30 Jahr, nume will me lieb isch, ehrenamtlichi Saaldame<br />
sy. Es sy da no anderi, wo o Jubiläe chönne<br />
fyre, und ou 10 Jahr sy e grossi Leischtig, wo mir<br />
wüsse z’schetzen, u zwar sehr.<br />
Bi dir Elisabeth sys nid nume die 30 Jahr Saaldame,<br />
wo mi beyndrucke. Ig ha mi umeglost, umegfragt u<br />
ha zämegchrauet was i ha chönne, u ha afa zämerächne.<br />
Mir isch Mängs, aber no nid ganz Alles, klar<br />
worde, aber die Arbeit cha me währed so mängem<br />
Jahre nume düreschtah, geng wieder nöi apacke, we<br />
der Betrieb e chly zu nere Familiesach wird, so dass<br />
me dessi Nöt u Afälligkeite kennt. Der Uftrag vor<br />
Spysi u ds Dürefüehre vo däm Uftrag cha me nume<br />
richtig verschtah und usüebe, we me dürri und mageri<br />
Zyte erläbt het.<br />
U jetz chunnt für mi äbe der wichtiger, der eigetlech<br />
beyndruckender Teil vo dyre Spysizyt, dä wo vor<br />
dyne 30 Ehrejahr als Saaldame stattgfunde het, o we<br />
dä erhäblech chürzer gsy isch: Du bisch bereits vorhär<br />
i der Spysi tätig gsy. Vo wenn a lat sech nid
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
9<br />
genau eruiere, das verlüürt sech i der Fyschteri vo<br />
der Vergangeheit. O mys Abestächen i ds Archiv het<br />
nüt bracht. Genau die Unterlage, die Dokumänt,<br />
woni bruucht hätt, het e Brand u dr dermit verbundnig<br />
Wasserschade bim damalige Präsident, em<br />
Willi Fuhrer, vernichtet. Poing!<br />
I garantiere also nid für d’ Richtigkeit vo de Jahrzahle<br />
und all mynen Ussage. Aber mündlechi Überlieferige<br />
läbe vo de pärsönleche Uslegige. Was i<br />
verno ha, isch villecht bereits nümm ganz korräkt<br />
gsy, u bi däm, won i de nächhär druus gmacht ha,<br />
dass d’Zämehäng für mi ufgöh, isch müglecherwys<br />
scho wieder e gwüssi Veränderig passiert. Elisabeth,<br />
bis also nid allzu pingelig u dänk eifach: s’isch zwar<br />
nume fasch richtig, aber die gueti Absicht zellt meh.<br />
Weisch Ufgschribnigs, das isch u blybt so, das isch<br />
gnaglet. Mündlechi Überlieferige blybe, wäge de<br />
bständige Veränderige, geng wieder nöi läbig.<br />
U Gschichte läben e Bitz wyt geng vo de Lugine<br />
E Zyt lang bisch du Sekretärin, Kassierin und was<br />
weiss der Herr (me cha da nid guet säge weiss der<br />
Tüfel, o we das fasch besser würd passe) no was<br />
alles gsy i däm Verein.<br />
Alles in Personalunion, einfach die gute Seele des<br />
Hauses!<br />
U das hani absichtlech uf schriftdütsch gschribe.<br />
Da isch e Sekretär gsy, wo syni Jahresbrichte soidisant<br />
vom e ne lääre Blatt abgläse heig. Underdesse<br />
hani bereits vernoh, dass er syner Sache uf enes<br />
gälbs Poschtkonto-Couvert gsudlet heig, und de<br />
aber alles mindeschtens uf en e halb Stund «Abläse»<br />
heig chönne usdehne.<br />
Da hesch du Elisabeth, zur Kassierin zuechen o no<br />
ds Sekretariat überno. Druuf het der Präsident, der<br />
Willi Fuhrer, d‘ Beckerei ufgäh u isch uf Oberhofe<br />
züglet. Du hesch dermit d Arbeit im Verein als treui<br />
Sekretärin, als Kassierin und als Verträtterin vom<br />
Präsident, wo so wyt, meilewyt ewägg gwohnt het,<br />
wytergfüehrt, und der Spysi sukzessiv us em Schütt<br />
use ghulfe.<br />
Aber es isch no nid gnue, es chunnt no dicker. Während<br />
dere turbulänte Zyt hei Hobbychöch i der Institution<br />
Speise-Anstalt der unteren Stadt <strong>Bern</strong><br />
g’chochet. Die hei aber meh i ds Glas, als i d Töpf<br />
gluegt, sie hei uf Chöschte vor Spysi privati Fescht<br />
düregfüehrt, u du Elisabeth, hesch de das uf Grund<br />
vo den Abrächnige müesse feschtstelle und hesch<br />
müesse düregryffe. Da cha me nume froh sy, we me<br />
chly Haar a de Zäng het, jawolle Parolle!!<br />
Es isch so wyt cho, dass du, zäme mit der Rosmarie<br />
Schweingrueber, währed ere Saison hesch d<br />
Chuchi übernoh. Däm seit me couraschiert, gwaglet,<br />
u halt mit allne Wasser gwäsche.<br />
De isch e vielversprächendi Präsidentin gwählt<br />
worde. Sie isch Politikere gsy. O d’Zyt mit dere<br />
muess, wenn o nume churz, schwierig gsy sy. Die<br />
het probiert d Spysi uf e Chopf z’stelle, wie me mir<br />
gseit het, ds bestehende Konzäpt us den Angle<br />
z’lüpfe. Sie het d Spysi ganzjährig wölle betrybe,<br />
ohni überhoupt o nume d’Saaldamen z’informiere.<br />
Das isch offebar ziemlech falsch gsy. Das het<br />
Angscht gmacht, es het zu Rücktritten im Team<br />
g’füehrt.<br />
Der Rücktritt vo dere Präsidentin het du derzue gefüehrt,<br />
dass der Willi Fuhrer zum Ehrepräsident und<br />
du zum Ehremitglied ernennt worde sy, au moins<br />
ça!<br />
Es isch e Zyt gsy, wo me sech überleit het, d Spysi<br />
müesse zueztue. Me het us organisatorischen und<br />
finanzielle Gründ der Gedanke u der dermit verbundnig<br />
Uftrag, wo zur Gründig im Jahr 1877 gfüehrt<br />
het, schier nümm chönnen erfülle.<br />
Du hesch aber gwüsst, we me d Spysi zuetuet, de<br />
isch ds Huus, wo der Stadt ghört furt, u de chunnt da<br />
nie meh e Spysi häre, de wär de ändgültig usgschpyse.<br />
Du bisch i ds zwöite Glied, nid öppen us em Verein<br />
usträtte, nei bewahre. Du hesch dy Ma i Vordergrund<br />
geschobe, hesch ne portiert, wie me so schön<br />
seit. Dä het bi de Trägerleischte vorgschproche. Die<br />
hei gmerkt, wo u wie tüür, u hei gschpuuret.<br />
U hütt sy mer, me cha scho chly säge Dank dir<br />
Queen Elisabeth, dym guete Gschpüri, dym Durchblick,<br />
dyr zääje Chraft, dym Muet, dym Biss, dyre<br />
Hartnäckigkeit, dym Durchhaltewille und nid<br />
z’letscht wäge dym Fluum a de Zängeli, da, wo mer<br />
jetz äbe sy.<br />
Es git üs no, gsund, gfragt und heiss begährt.<br />
Elisabeth, di Bytrag für d Spysi wüsse mir z’eschtimiere.<br />
Zahle cha men e settigen Ysatz nie und<br />
nimmer. Mir säge tuusig Dank, blyb is no lang erhalte,<br />
so wie de bisch, mit allne dyne Egge und<br />
Kante. Lue, es isch doch so:<br />
Wenn e Möntsch paar Fähler het,<br />
zell ne nid grad zu de schlächte.<br />
Weisch am beschten Öpfelboum<br />
Git es öppe Miesch u Flächte.<br />
ERNST BALZLI<br />
Im Name vom Vorstand vo der Spysi<br />
Hans Gurtner<br />
Bärn, 10. April <strong>2011</strong><br />
DIE BUCH-ECKE<br />
<strong>Bern</strong>s moderne Zeit<br />
Das 19. und 20. Jahrhundert neu entdeckt.<br />
Der Titel des Bandes symbolisiert den Prozess, den<br />
der Kanton <strong>Bern</strong> in den beiden letzten Jahrhunderten<br />
durchlebt hat.<br />
<strong>Bern</strong>s Weg in die Moderne<br />
war schwierig,<br />
geprägt von erstaunlichen<br />
Erfolgen, aber<br />
auch von schmerzlichen<br />
Rückschlägen.<br />
Der Übergang von<br />
einer kleinräumigen<br />
Agrargesellschaft zu<br />
einer räumlich und sozial<br />
polarisierten Indu-<br />
striegesellschaft erwies<br />
sich als äusserst anspruchsvoll.<br />
Über hundert<br />
Autorinnen und<br />
Genau 2,5 Kg schwer ist<br />
der fünfte Band der<br />
Reihe «<strong>Bern</strong>er Zeiten»<br />
Autoren dokumentieren in zahlreichen kurzen Beiträgen<br />
sowie vielen meist noch nie publizierten<br />
Bildern <strong>Bern</strong>s Weg in die Moderne. Sie lassen vor<br />
unserem Augen eine Welt entstehen, die uns trotz<br />
geringer zeitlicher Distanz schon weit entrückt erscheint.<br />
Za<br />
Herausgeberschaft: Peter Martig, Anne-Marie Dubler,<br />
Christian Lüthi, Andrea Schüpbach, Martin Stuber,<br />
Stephanie Summermatter<br />
Verein «<strong>Bern</strong>er Zeiten» (Hrsg.)<br />
«<strong>Bern</strong>s moderne Zeit», Band 5 der Reihe «<strong>Bern</strong>er Zeiten»;<br />
592 Seiten, Leinenband mit Schutzumschlag, reich<br />
illustriert mit Farb- und s/w Abbildungen CHF 98.–<br />
ISBN 978-3-7272-1199-7.<br />
Stämpfli Verlag AG, 3001 <strong>Bern</strong><br />
Ein Sommer auf der Alp<br />
Eigentlich bringen wir Buchbeschreibungen, die<br />
sich mit dem Thema <strong>Bern</strong> befassen. Hier machen<br />
wir eine Ausnahme, ist doch das Buch ein praxisnahes<br />
Handbuch und ein wertvoller Gesundheitsratgeber<br />
für den Alltag auf der Alp und für den<br />
Alltag zu Hause.<br />
Die Autorin Birgit<br />
Bayer kennt sowohl die<br />
Gesundheitspflege als<br />
auch den Alpbetrieb<br />
aus eigener Erfahrung.<br />
Handlich und übersichtlich<br />
gestaltet, ergänzt<br />
der Ratgeber<br />
Alp-Apotheken und<br />
Notfallschränke im Tal.<br />
Die Autorin hat sich<br />
über längere Zeit mit<br />
dem Thema «Gesundheit<br />
und Sicherheit auf<br />
der Alp» auseinandergesetzt. Neben ihrer Tätigkeit<br />
als Krankenschwester hat sie sich drei Sommer auf<br />
Alpen im <strong>Bern</strong>er Oberland aufgehalten und mitgearbeitet.<br />
Dabei haben sie die Gefahrenquellen<br />
auf einem Alpbetrieb so beschäftigt, dass sie sich<br />
immer zielgerichteter mit der Thematik befasste.<br />
Im Verlauf zweier Studienjahre hat Birgit Bayer<br />
alles rund um die Gesundheit der Älpler beobachtet<br />
und erfasst – aber auch intensive Gespräche mit<br />
Älplern geführt. Za<br />
«Ein Sommer auf der Alp»; 144 Seiten; reicht bebildert;<br />
Fr. 29.–; ISBN-Nr. 3-909532-80-3. Erhältlich bei Weber<br />
AG Verlag (www.weberverlag.ch) oder im Buchhandel.
10<br />
A N G E B O T E<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Fleisch vom Steiner –<br />
nur das allerbeste<br />
für Sie und<br />
Ihre Gäste<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
Kramgasse 39<br />
Tel. 031 311 59 70<br />
Fax. 031 311 59 71
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />
11<br />
Einmalig alltägliche Objekte<br />
Jede Stadt lebt neben ihren grossen Bauwerken oder ihrem Gesamtbild auch von vielen kleinen<br />
Details. Beim ersten Besuch fallen diese vielleicht auf, aber je länger man irgendwo<br />
wohnt, arbeitet und lebt, je weniger bleiben die Augen bei diesen Kleinoden haften. Man<br />
sieht darüber hinweg und doch tragen auch noch so alltägliche Aussenwohnaccessoires oder<br />
architektonische Verziehrungen zu einem Ganzen bei.<br />
Einiges dient heute keinem Nutzen mehr, sondern<br />
ist nur noch reine Zierart und doch sind diese Gegenstände<br />
Zeugnisse der Vergangenheit. Hier war<br />
zuerst das (gemauerte) Haus, bei welchen durch<br />
die Türen das Innen vom Aussen abgegrenzt<br />
wurde. Hinter den Türen findet das familiäre und<br />
private Leben statt und ausserhalb das öffentliche.<br />
Doch das Leben fordert einen Austausch zwischen<br />
diesen beiden Welten. Für die Bewohner geht dies<br />
ganz einfach durch das Drücken der Türfalle und<br />
schon bleibt die grosse Stadt aussen vor oder man<br />
stürzt sich vom Kleinen in die grosse Welt. Wer jedoch<br />
nicht einfach so Zugang hat, muss sich den<br />
Bewohnern bemerkbar machen. Rufen und ans<br />
Küchenfenster klopfen geht vielleicht noch auf<br />
dem Land, jedoch bei grossen, gemauerten <strong>Altstadt</strong>häusern<br />
holt man so niemanden an die Tür.<br />
Ein Türklopfer musste also her. Nach Wikipedia<br />
ist ein Türklopfer ein an der Aussentür befestigter<br />
Ring, der auf einem darunter befestigen Knopf<br />
aufschlägt, um die Bewohner zum Öffnen aufzu-<br />
fordern. Der Türklopfer ersetzt das Klopfen von<br />
Hand oder verstärkt dieses. Meist bestehen der bewegliche<br />
Ring oder Schlegel des Klopfers sowie<br />
die Fläche, auf die der Ring geklopft wird, aus Metall,<br />
um auch bei sehr massiven Türen noch einen<br />
gut hörbaren Klopfton zu erzeugen. Wo andernorts<br />
reich verzierte Türklopfer vorherrschen und Ausdruck<br />
vom Reichtum des Hausbesitzers, so sind<br />
die Klopfer in der Stadt <strong>Bern</strong> von einer bernerischen<br />
Bescheidenheit. Selbst bei den Gesellschaftshäusern<br />
der Zünfte weist kein opulenter<br />
Türschmuck auf die Bedeutung der Liegenschaften<br />
hin. Im Allgemeinen sind die Stadtberner Türklopfer<br />
ornamental erweiterte Schlegel. Nur<br />
vereinzelt findet der aufmerksame Stadtbesucher<br />
ein paar spezielle Verzierungen wie den Vogel<br />
Gryff oder zwei Mönche (sind es wirklich Mönche?),<br />
welche sich auf den Kopf geben. Es lohnt<br />
sich auf alle Fälle, wieder einmal mit touristisch,<br />
neugierigen Augen durch die Stadt zu gehen. Viel<br />
Spass dabei! rlu
12<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste Kontaktadresse: Sekretariat VAL, Postfach, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Pinto sucht den Kontakt<br />
Auch Sie können uns direkt ansprechen<br />
Es braucht nicht immer polizeiliche Interventionen.<br />
Viele Situationen wie Drogenkonsum, kleine<br />
Fälle von Vandalismus oder störendes Verhalten<br />
lassen sich mit rein kommunikativen Mitteln bearbeiten,<br />
oder mit verschiedenen Massnahmen gar<br />
in der Entstehung verhindern.<br />
Pinto ist ein Angebot der Stadt <strong>Bern</strong>, das einen<br />
Beitrag zur Förderung und Erhaltung des friedlichen<br />
Zusammen lebens mit rein kommunikativen<br />
Mitteln leistet.<br />
Unsere Absicht ist, den Anwohnern und Gewerbetreibenden<br />
Pinto bekannt zu machen und den Kontakt<br />
mit Ihnen aufzubauen, um Ihnen die künftige<br />
Kommunikation mit Pinto und der Stadt <strong>Bern</strong> zu<br />
erleichtern.<br />
Wir versprechen uns davon, aktuelle Informationen<br />
der Situation in den Gassen der unteren <strong>Altstadt</strong><br />
zu erhalten. Wir wollen bei entstehenden<br />
Problemen möglichst früh intervenieren können.<br />
Ab <strong>September</strong> <strong>2011</strong> ist Pinto deshalb vermehrt<br />
in der unteren <strong>Altstadt</strong> präsent.<br />
Wir sprechen die Anwohner und Gewerbetreiben<br />
in den Gassen aktiv an.<br />
Auch Sie können uns direkt ansprechen oder per<br />
Telefon, Email und Internet erreichen. zvg<br />
Telefon: 031 321 75 54<br />
Montag bis Samstag 11.00 – 23.00 Uhr<br />
Email: pinto@bern.ch<br />
Internet: www.bern.ch/pinto<br />
Die Vereinigten <strong>Altstadt</strong>leiste sind froh, dass der<br />
seit langem geäusserte Wunsch nun erhört wird.<br />
Zusammen mit der versprochenen Erhöhung der<br />
sichtbaren Präsenz der Kantonspolizei <strong>Bern</strong> sollte<br />
dadurch die Sicherheit in der Unteren <strong>Altstadt</strong><br />
spürbar verbessert werden. Die VAL danken der<br />
Stadt <strong>Bern</strong> für die Realisierung dieser Massnahmen.<br />
ef<br />
dipl. Uhrenmacher<br />
Kramgasse 14, 3011 <strong>Bern</strong><br />
Telefon 031 311 12 60
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
13<br />
Kramgassleist Kontaktadresse: Kramgassleist, Postfach 852, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Nicht vergessen<br />
Zwei Termine möchte der Vorstand des<br />
Kramgassleists unseren Mitgliedern in den<br />
Wochen bis zum Erscheinen der nächsten<br />
BrunneZytig speziell ans Herz legen.<br />
Den Kulturanlass am 28. <strong>September</strong>: «Kramgasse<br />
goes» an diesem Tag nämlich in den Zyglogge.<br />
Klettern Sie also die steinerne Wendeltreppe zur<br />
Uhrenkammer hinauf, erfreuen Sie sich an den<br />
putzigen Bärchen des Figurenspiels und bestaunen<br />
Sie das mächtige Uhrwerk aus der Nähe. Bewundern<br />
Sie die Leistung von Kaspar Brunner, Konstrukteur<br />
und Erbauer der Uhr - und lassen Sie sich<br />
vom Zytglogge-Kenner Markus Marti alles Wissenswerte,<br />
Bekanntes und eher Unbekanntes, über<br />
Uhr und Uhrenturm erzählen. Wenn Sie dann den<br />
langjährigen Zeitglockenrichter auch noch bei seiner<br />
eigentlichen Arbeit sehen, werden Sie schnell<br />
merken, warum das Aufziehen des mächtigen Uhrwerks<br />
mühelos den Besuch eines Fitness-Studios<br />
ersetzt. Doch auch die spannendsten Geschichten<br />
und die faszinierendste Technik könnten nach<br />
einer gewissen Zeit bei den Besucherinnen und<br />
Besuchern möglicherweise leichte Ermüdungserscheinungen<br />
hervorrufen. Deshalb lädt der Vorstand<br />
des Kramgassleists die Anwesenden im<br />
Anschluss an die Besichtigung in der Turmstube<br />
des Zytglogge zum erfrischenden Apéro. Die Einladungen<br />
sind vom Leistsekretariat verschickt<br />
worden. Bitte melden Sie sich unbedingt schriftlich<br />
an, brieflich oder per e-mail.<br />
Das Einmalige Objekt. Vom 21. bis 23. Oktober<br />
präsentieren sich vom Zytglogge bis zum Bärenpark<br />
in diesem Jahr über 60 <strong>Geschäfte</strong> wieder in<br />
ihrem allerbesten Licht. Mit Flair für das Aussergewöhnliche<br />
und Freude am Besonderen gestalten<br />
sie ihre Schaufenster mit einer ganz speziellen<br />
Kreation, einem «Einmaligen Objekt» eben. Der<br />
mittlerweile schon zur Tradition gewordene Anlass<br />
wird in diesem Jahr erstmals unter der Regie<br />
der Vereinigten <strong>Altstadt</strong>leiste (VAL) durchgeführt.<br />
Als Sponsoren konnten Swisscom, <strong>Bern</strong> City und<br />
bernmobil gewonnen werden. Dies ermöglichte es,<br />
die Teilnahmegebühren zu senken, so dass in diesem<br />
Jahr vermehrt auch kleinere <strong>Geschäfte</strong> mitmachen.<br />
Und es gibt noch eine Neuerung: Einen<br />
Kinderhütedienst am Sonntag. Eltern können ihre<br />
Sprösslinge im Diestelzwang, Gerechtigkeitsgasse<br />
79, professionellen Betreuerinnen abgeben und<br />
dann in Ruhe durch die Gassen flanieren und nach<br />
Herzenslust in den <strong>Geschäfte</strong>n herumstöbern. Das<br />
Einmalige Objekt beginnt am Freitag, den 21. Oktober<br />
um 18 Uhr 30, wie gewohnt mit dem Apéro<br />
im Fackelschein. Die <strong>Geschäfte</strong> haben bis 22 Uhr<br />
geöffnet. Am Samstag sind die Läden von 10 Uhr<br />
bis 16 Uhr geöffnet und am Sonntag von 12 bis 16<br />
Uhr.<br />
babü<br />
Originelle Mode…<br />
Spezielle Accessoires…<br />
mit Liebe für Sie<br />
ausgewählt<br />
Kramgasse 70<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
Tel. 031 311 58 00<br />
Fax 031 311 19 87<br />
40 Jahre Marcopolo in der unteren<br />
<strong>Altstadt</strong><br />
Vor 40 Jahren eröffnete Walter Sachs an der Rathausgasse<br />
sein erstes Ladengeschäft mit einem<br />
grossen Sortiment an Schmuck, Textilien und Antiquitäten<br />
aus Afghanistan. Schon bald kam ein zweites<br />
Geschäft hinzu, das Angebot wurde umfassender<br />
und spezialisierter. Im Laufe der Zeit wurden Filialen<br />
in der oberen <strong>Altstadt</strong>, Interlaken, Thun, Fribourg<br />
und Zermatt eröffnet.<br />
Heute führt Walter Sachs in der Unteren <strong>Altstadt</strong><br />
zwei <strong>Geschäfte</strong>. An der Münstergasse 47 befindet<br />
sich «Ethnographica Marcopolo», an der Kramgasse<br />
35 «Bijoux Marcopolo». Die Kunden und<br />
Kundinnen können aus einem weiten Angebot an<br />
Schmuck aus Halbedelsteinen, welcher durch die<br />
Mitarbeiterinnen selbst kreiert wird, modernem Silberschmuck,<br />
Uhren bekannter Schweizer Marken<br />
und einer grossen Auswahl spezieller Ringe und<br />
Ohrhänger auswählen. Seit kurzem führt auch das<br />
«Bijoux Marcopolo» exklusiven Modeschmuck aus<br />
der Eigenkreation in Niederwangen. Im Keller-<br />
Laden «Bead-It» finden sich für all diejenigen, die<br />
ihren Schmuck lieber selber gestalten, eine beeindruckende<br />
Auswahl an Beads aus verschiedensten<br />
Materialien. rlu
14<br />
Buskers -Festival <strong>2011</strong><br />
Der Wettergott zeigte sich in diesem Jahr von seiner<br />
gnädigen Seite: Nur ein einziger kleiner Regenguss<br />
in den drei Buskers-Tagen - und der<br />
konnte die Festlaune nicht nachhaltig kühlen. Und<br />
so lief das Geschäft an der «La Tavola Kramgasse»<br />
rund. Die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer<br />
aus den Reihen der Leist-Mitglieder verkauften<br />
Hunderte Schinkli und Würste, löffelten<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Franz Ferdinand liess sich «Buskieren»<br />
Mein Buskers<br />
Fotoalbum<br />
«Jedes Jahr der selbe Stress» hat Onkel Nicola<br />
geklagt, als sie den Tavola-Stand eingerichtet<br />
haben. Aber ich glaube, dass sagt er nur zum<br />
Spass. Denn er sieht ziemlich relaxt aus, finde<br />
ich. Ziemlich cool eigenlich<br />
Auch Onkel Pesche und Onkel André haben<br />
die Ruhe weg. Ganz entspannt schauen sie zu,<br />
wie Tante Susi, Tante Pitsch und Cousine Katina<br />
arbeiten. Oma Mia seufzt leise. Das sei<br />
immer so, sagt sie. «Die Frauen arbeiten, die<br />
Männer schauen zu.» Das werde ich mir merken.<br />
Für später!<br />
kiloweise «Härdöpfu»- Salat auf die Teller, zapften<br />
das Bier hektoliterweise und gossen flaschenweise<br />
Wein, Prosecco, Limo und Mineral in immer neue<br />
Gläser. Einer, der sich drei Tage lang immer wieder<br />
am Leiststand herumdrückte, war Franz Ferdinand,<br />
ein elfjähriger blonder Bub, mit hellwachen<br />
braunen Augen und ungezählten Sommersprossen<br />
im runden Gesicht. Am liebsten hätte er mitgehol-<br />
Aber dann geht es doch noch richtig los, Onkel<br />
Christian hat kaum das erste Bier gezapft.....<br />
...... da kommt auch schon Tante Marie José zu<br />
springen. Die sei die Durstigste von allen, flüstert<br />
mir Oma Mia zu. Mit leisem Tadel in<br />
der Stimme. Aber ich kann Tante Marie José<br />
gut verstehen, Wenn ich Durst habe, muss ich<br />
auch gleich was trinken.<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
fen. Doch das verbot ihm seine Oma Mia, weil sie<br />
um die Nerven seiner Tanten, Onkels und Cousinen<br />
aus der grossen Leistfamilie fürchtete. Denn<br />
Franz Ferdinand ist ein ziemlich aufgewecktes<br />
Kerlchen, neugierig und ein guter Beobachter. Und<br />
einer, der Fragen ohne Ende stellt. Bis Oma Mia<br />
sich einen Fotoapparat auslieh und Franz Ferdinand<br />
in der Fotografie seine neue Bestimmung<br />
fand. Wieder zuhause, schickte er der BrunneZytig<br />
tonnenweise Fotos versehen mit seinen Kommentaren<br />
und der Bitte um Veröffentlichung. Der wir<br />
gerne nachkommen.<br />
Essen tue ich auch gerne. Und viel. Die Alphörner<br />
passen gut zum Härdopfusalat und<br />
dem Schinkli von der Tavola. So bodenständig<br />
alles. Ich durfte dann auch in so ein Horn rein<br />
blasen, aber es kam nix raus. Mein Ton muss irgendwie<br />
unterwegs verloren gegangen sein. Ich<br />
weiss nicht, ob ich Alphorn spielen möchte.<br />
Oma Mia sagt, unsere Wohnung sei zu klein<br />
für so ein grosses Instrument.<br />
Meinem Onkel Matthias gefallen die Alphörner<br />
auch. Er hat sogleich versucht, die Töne<br />
einzufangen. Ich habe aber vergessen ihn zu<br />
fragen, ob er einen Ton erwischt hat. Oma Mia<br />
findet das nicht so toll. Sie mahnt mich streng,<br />
nie mit dreckigen Socken aus dem Haus zu<br />
gehen. Ich finde das ein bisschen kleinlich.
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
15<br />
Als meine Onkel Rocco und Stefan auf den Tavola-Stand<br />
zusteuern, vereist dort die Stimmung<br />
schlagartig. Oma Mia presst verärgert<br />
die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen<br />
und geht wortlos mit Onkel Kurt neue<br />
Gläser holen. Ich bin verwirrt. Denn niemand<br />
will mir den Grund des feindseligen Schweigens<br />
erklären.<br />
Nicht einmal Tante Ursula sagt etwas. Auch<br />
als ich, in der Hoffnung, sie aus der Reserve zu<br />
locken, ein Kompliment über ihren neuen Hut<br />
mache, schweigt sie eisern weiter. «Dafür bist<br />
Du noch zu klein, Franz Ferdinand», ist das<br />
Einzige, was ich ihr entlocken kann. So ein<br />
Ärger!<br />
Bei diesem Muskelzwerg scheint es sich um<br />
meinen Cousin Mändu zu handeln, der irgendwie<br />
zu Onkel Rocco und Onkel Stefan gehört.<br />
Wie das genau ist, sagt mir aber<br />
natürlich keiner. Und als ich Mändu ganz direkt<br />
frage, schnarrt der nur, dass er an seine<br />
Muskeln nur Würste von Grunder und Steiner<br />
lasse. Alles andere sei Beilage. Ich verstehe nur<br />
Bahnhof und denke bei mir, dass Mändus Kopf<br />
halt viel zu klein ist im Vergleich zu seinen<br />
Muskelwürsten.<br />
Die Zeit vergeht rasend schnell – und ich verdränge<br />
die Gedanken an Rocco&Co. Lieber mische<br />
ich mich jetzt unter die Gäste der Tavola.<br />
Da sieht mich Oma Mia nicht so schnell und<br />
kann mich nicht ins Bett schicken.<br />
Kurz vor Feierabend kommt noch Onkel<br />
Amartuwshin mit seinem ganzen Anhang zur<br />
Tavola. Ich verstehe zwar nicht gerade viel<br />
mongolisch, doch nie habe ich jemanden so inbrünstig<br />
nach Bier rufen hören wie ihn. Der<br />
Ton klang so unterirdisch tief als käme er direkt<br />
aus dem Innersten der Erde.<br />
Natürlich bringe ich den Verwandten aus der<br />
fernen Mongolei das Bier. Ehrensache! Aber ich<br />
muss mich ganz schön beeilen, denn bei unserer<br />
Tavola stehen die Zeichen bereits auf Abbruch.<br />
Nur Onkel Edward findet mal wieder kein<br />
Ende. Er fiedelt, bis der Bogen bricht. Echt<br />
sportlich!<br />
Und dann ist halt doch alles zu definitiv<br />
Ende. Dort wo die Tavola gestanden hat, ist<br />
gähnende Leere. ALs hätte sich der Stand in<br />
Luft aufgelöst. Meine Onkel Nicola&Nicolas<br />
schauen, als könnten sie es noch gar nicht<br />
glauben.<br />
Onkel Manchetto aus La Mancha ist allerdings<br />
nicht der Richtige, um die Tristesse im<br />
Augenblicks des Abschieds zu vertreiben. «Es<br />
war doch wieder ganz lustig in diesem Jahr»,<br />
grummelt er nur. Hätte man mich gefragt,<br />
dann hätte ich gesagt, dass ich das Buskers megageil<br />
fand. Aber niemand fragt mich. Vielleicht<br />
ist das auch besser so, sonst würde Oma<br />
Mia nur wieder mit mir schimpfen, weil man<br />
so ein Wort nicht sagt. Nächstes Jahr will ich<br />
aber wissen, was es mit Rocco, Stefan und<br />
Mändu auf sich hat. Sonst werde ich noch<br />
ganz andere Worte sagen. Ganz bestimmt!<br />
Auswahl und Redaktion des Busker-Fotoalbums:<br />
Tante babü
16<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Matte-Leist Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13 / www.matte-leist.ch / matteleist.info@gmail.com<br />
Neuigkeiten aus dem Matte-Leist<br />
Wahlen in den Vorstand<br />
An der diesjährigen Hauptversammlung im April<br />
ist der bisherige Delegierte Hochwasserschutz,<br />
Andreas Lüthi, neu in den Vorstand gewählt worden.<br />
Weiter gehören dem Vorstand an: <strong>Bern</strong>hard<br />
Bürkli (Präsident), Christian Ammann, Alexandra<br />
Flury, Martin Giezendanner, Aram Melikjan, Claudia<br />
Mätzler und Brigitte Holzer.<br />
Einsprachen gegen den Matte-Poller light<br />
Gegen den Poller, der während der Stosszeiten das<br />
verbotene Durchfahren durch die Matte verhindern<br />
soll, sind sieben Einsprachen von insgesamt 26<br />
Einzelpersonen eingegangen. Gegen die dazugehörende<br />
Verordnung, die regelt, wer einen Badge<br />
beziehen darf, erhoben 21 Einzelpersonen Beschwerde.<br />
Der Vorstand des Matte-Leistes hofft, dass der Poller<br />
light trotz der Einsprachen möglichst bald gebaut<br />
werden kann. Der Poller light ist ein<br />
Kompromiss zwischen Anwohnenden und Gewerbetreibenden.<br />
Vorgesehen ist, dass der Poller auf der Aarstrasse<br />
auf Höhe Jugendherberge zu stehen kommt. Montag<br />
bis Samstag ist die Zufahrt vom Marzili her<br />
von 9 bis 17 Uhr möglich. Sonntags ist gesperrt.<br />
Über die Matteenge bleibt das Quartier jederzeit<br />
erreichbar.<br />
Aktion gegen den verbotenen Durchfahrtsverkehr<br />
An zwei Freitagabenden im Mai hat der Leist Verkehrsaktionen<br />
durchgeführt: Der Vorstand und<br />
mehrere Leistmitglieder machten die Autofahrerinnen<br />
und Autofahrer auf das Durchfahrtsverbot,<br />
Tempo 30 und den geltenden Rechtsvortritt aufmerksam.<br />
Flyers und Täfeli wurden verteilt. Als<br />
gute Idee stellte sich heraus, Leuchtwesten zu tragen.<br />
Vermutlich in der Annahme es handle sich um<br />
eine Aktion der Polizei, bremsten die meisten Autofahrer<br />
freundlich ab. Einige drehten ab und fuhren<br />
erst gar nicht durch die Matte.<br />
Zeitungen, Radio und Fernsehen berichteten über<br />
die Aktionen. Der Vorstand des Matte-Leistes bewertete<br />
diese als gelungen.<br />
Matte-Fest 2012<br />
Am letzten Maiwochenende 2012 (26./27.5) wird<br />
das nächste Matte-Fest über die Bühne gehen. Für<br />
die Organisation hat sich ein neuer Verein gegrün-<br />
Ich möchte dem<br />
beitreten<br />
❑ Einzelmitgliedschaft 30.– / Jahr<br />
❑ Paarmitgliedschaft 50.– / Jahr<br />
❑ Firmenmitgliedschaft 70.– / Jahr<br />
❑ Firmenmitgliedschaft mit Link<br />
auf www.matte-leist.ch 100.– / Jahr<br />
Name<br />
Adresse<br />
E-Mail<br />
Senden an:<br />
Matte-Leist, Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />
det, der das Fest kleiner und feiner gestalten will.<br />
Auch strebt der Verein eine Zusammenarbeit mit<br />
den Restaurants und Vereinen in der Matte an. Für<br />
die Bevölkerung gab es am 1. <strong>September</strong> im<br />
Wöschhüsi einen Informationsanlass. Als Vertreter<br />
des Matte-Leistes hat Präsident <strong>Bern</strong>hard Bürkli<br />
im Vorstand des neuen Vereins Einsitz<br />
genommen.<br />
Der Vorstand des Matte-Leistes freut sich über<br />
diese Entwicklung. Er hofft, dass ein Fest zustande<br />
kommt, an dem auch die Mättelerinnen und Mätteler<br />
wieder Freude haben.<br />
Schliessung Wasserwerk Club<br />
Die Betreiber des «Wasserwerk Clubs» haben die<br />
Schliessung des Lokals per Ende Jahr angekündigt.<br />
Auslöser war, dass dem Lokal in Aussicht gestellt<br />
wurde, keine Überzeitbewilligung bis am<br />
Morgen um fünf Uhr zu erhalten. Gegen das Gesuch<br />
um Überzeit hatte es Einsprachen aus der<br />
Matte gehagelt, auch der<br />
Matte-Leist erhob Einsprache.<br />
Der Vorstand des Leistes<br />
stellt fest, dass in einer<br />
gemischten Zone wie<br />
der Matte der Anspruch<br />
auf Ruhe und jener auf<br />
Partynächte bei den heutigenAusgehgewohnheiten<br />
wohl nicht mehr<br />
vereinbar ist. Die Mättelerinnen<br />
und Mätteler<br />
leiden unter dem Gejohle<br />
der Heimkehrenden<br />
und der hinterlassenen<br />
Sauerei in<br />
der Umgebung des<br />
Klubs. Auch wurden<br />
Mätteler von Ausgehenden<br />
schon tätlich angegriffen.<br />
Kunst in der alten Telefonkabine<br />
Der Matte-Leist möchte die alte Telefonkabine in<br />
der Schifflaube übernehmen und zu neuem Leben<br />
erwecken. Verhandlungen mit dem städtischen<br />
Tiefbauamt sind im Gange. Es geht dabei vor<br />
allem um die Sanierung der unter Denkmalschutz<br />
stehenden Litfasssäule.<br />
Es besteht die Idee, die Telefonkabine in eine<br />
Mini-Kunstgalerie umzufunktionieren. Eine kleine<br />
Trägerschaft, welcher auch der Matte-Leist angehört,<br />
hat sich dafür bereits gebildet. Auch erste<br />
Geldgeber und weitere Interessierte sind vorhanden.<br />
Der Vorstand des Matte-Leistes findet, es ist es<br />
wert, das Projekt ernsthaft weiterzutreiben.<br />
Es geht nicht vorwärts beim Hochwasserschutz<br />
Offenbar liegt nun mit einiger Verspätung eine sogenannte<br />
Projektstudie zum «dritten Weg» bereit.<br />
Der «dritte Weg» wird jene Variante genannt, die<br />
neben «Mauer» und «Stollen» vom Stadtparlament<br />
vor über zwei Jahren zur Diskussion gestellt wurde<br />
und ein gewisses Hochwasserrisiko akzeptiert.<br />
Die Stadtbehörden mussten in der Folge über die<br />
Bücher und insbesondere rechtliche Aspekte und<br />
Versicherungsfragen der neuen Variante prüfen.<br />
Die Ergebnisse stehen nun in der Projektstudie,<br />
doch wird diese unter Verschluss gehalten. Gegenüber<br />
Quartiervertretern wurde eine öffentliche<br />
Informationsveranstaltung für den Sommer <strong>2011</strong><br />
in Aussicht gestellt – sobald der Gemeinderat über<br />
das weitere Vorgehen beraten hätte. Mitte August<br />
<strong>2011</strong> war dann gerüchteweise zu vernehmen, dass<br />
der Gemeinderat im <strong>September</strong> <strong>2011</strong> plane, über<br />
die Ergebnisse der Projektstudie und die nächsten<br />
Schritte zu informieren.<br />
Der Vorstand des Matte-Leistes ist gespannt, was<br />
sich hinter der Geheimnistuerei verbirgt und<br />
warum die Direktbetroffenen nicht längst in eine<br />
etwas breiter abgestützte Lösungsfindung einbezogen<br />
wurden.<br />
Stand am Flohmarkt Mühlenplatz<br />
Zur Aufbesserung der Leist-Kasse hat der Vorstand<br />
am 20. August einen Stand am Flohmarkt auf dem<br />
Mühleplatz gemacht. Verkauft wurden Sachen,<br />
welche die Mättelerinnen und Mätteler nicht mehr<br />
brauchten und dem Leist zur Verfügung stellten.<br />
Das Ausharren an dem heissen Augusttag von Präsident<br />
<strong>Bern</strong>hard Bürkli und den Vorstandsmitgliedern<br />
Claudia Mätzler und Martin Giezendanner<br />
hat sich gelohnt: Der Verkaufserlös betrug rund<br />
300 Franken.<br />
<strong>Bern</strong>hard Bürkli und Claudia Mätzler am Flohmarkt Mühlenplatz<br />
Frühlingsapéro<br />
Das traditionelle Frühlingsapéro fand am 27. Mai<br />
bei einem kurzen Regenguss und anschliessendem<br />
Sonnenschein im und ums Wöschhüsi statt. Teilgenommen<br />
haben rund zwanzig Personen.<br />
Risotto-Essen<br />
Zum Risotto-Essen vom 19. August an der Wasserwerkgasse<br />
sind rund dreissig Personen gekommen.<br />
Neben dem Gratis-Risotto stand ein Grill<br />
bereit. Mitgebrachte Würste konnte man vom Präsidenten<br />
persönlich grillieren lassen. Dessert wurden<br />
zugunsten von UNICEF verkauft. Der Anlass<br />
fand zur Erinnerung an das letzte schwere Hochwasser<br />
vor sechs Jahren statt.<br />
Adventsfenster <strong>2011</strong><br />
Wer sich interessiert, im kommenden Dezember<br />
ein Adventsfenster zu gestalten und die Mätteler<br />
und Mättelerinnen auf einen Apéro einzuladen,<br />
kann sich bei Rosmarie <strong>Bern</strong>asconi melden (rosmariebe@bluewin.ch).<br />
Welche Daten noch frei<br />
sind, ist auf folgender Webseite zu sehen:<br />
http://einfachlesen.ch/dezember<strong>2011</strong>.htm.<br />
Stand Ende August <strong>2011</strong>.<br />
Für den Vorstand niedergeschrieben von<br />
Alexandra Flury und Andreas Lüthi
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
17<br />
Boutique Nila Moti<br />
Wo auch Prinz Charles einkauft<br />
Farben und Muster sind indisch, der Schnitt europäisch. Das sind die Kleider, welche die Boutique<br />
Nila Moti in der Matte im Angebot hat. Die Kleider sind aus Seide oder Baumwolle und<br />
von höchster Qualität. Kein Wunder, gehört auch Prinz Charles zu den Kunden von Nila Moti.<br />
Doch davon später.<br />
Genäht werden die Kleider von indischen Frauen in<br />
einem Handwerkzentrum im indischen Bundesstaat<br />
Rajasthan. Die Frauen kommen aus allen Kasten.<br />
Gemeinsam ist ihnen, dass sie dringend auf ein Einkommen<br />
angewiesen sind. «Wenn etwa der Ehemann<br />
stirbt, stehen die Frauen in Indien oft alleine<br />
da», sagt Natalia Ganzoni, eine der fünf Frauen, die<br />
in der Boutique an der Gerberngasse 36 verkauft<br />
und für administrative Dinge zuständig ist.<br />
Im Handwerkzentrum in der Stadt Khimsar finden<br />
die mittellosen Frauen Arbeit. Wenn sie noch nicht<br />
nähen können, wird es ihnen beigebracht. Ziel ist<br />
es, dass die Frauen in ihren Heimatdörfern, von wo<br />
sie jeden Werktag anreisen, nach einiger Zeit als<br />
selbstständige Näherinnen arbeiten können. Zurzeit<br />
sind rund achtzig Frauen angestellt. Ins Leben<br />
gerufen hat das Zentrum ein Ehepaar aus dem<br />
Waadtland, Monica und Michel Matter. Nach ihrer<br />
Heirat in Neu Dehli blieben die beiden eng mit Indien<br />
verbunden und gründeten die Stiftung Nila<br />
Moti (Hindi: «die blaue Perle»), welche das Zentrum<br />
trägt.<br />
Gleichzeitig zum Handwerkzentrum in Khimsar<br />
wurden im Jahr 2001 auch zwei Ladenlokale eröffnet<br />
– das eine in Penthalaz oberhalb von Lausanne,<br />
das andere beim Zentrum selbst. «Der Laden in Indien<br />
ist an ein internationales Hotel angeschlossen,<br />
ein Glücksfall», sagt Ganzoni. So kam es, dass<br />
sogar Prinz Charles schon bei Nila Moti reinschaute.<br />
«Er kaufte einen riesigen Elefanten aus<br />
Stoff – für wen, hat er uns nicht verraten.»<br />
Kleine und grosse Stoff-Elefanten gibt es auch im<br />
Laden in der Matte zu kaufen. Drei von ihnen sitzen<br />
am Eingang und heissen die Kundinnen und<br />
Kunden willkommen. «Ein indischer Brauch»,<br />
sagt Ganzoni dazu. Die Elefanten verkörpern die<br />
Gottheit Ganesha und bringen Glück.<br />
Notfallplan im Falle eines Hochwassers<br />
Der Laden in der Matte wurde vor rund zwei Jahren<br />
eröffnet. Zuvor hatte die Stiftung Nila Moti ein<br />
Lokal im Lorraine-Quartier. Die Miete dort war<br />
aber auf die Länge zu teuer. Die Räumlichkeiten<br />
in der Matte sind günstiger, nicht zuletzt wegen der<br />
Gefahr von Hochwasser. Doch das <strong>Bern</strong>er Team<br />
von Nila Moti ist vorbereitet für den Fall der Fälle:<br />
Eine Mitarbeiterin kontrolliert bei Regen regelmässig<br />
den Pegelstand der Aare. Das Zusammenpacken<br />
der Kleider ist eingeübt. «Wir schaffen es,<br />
in knappen zwei Stunden alles in Sicherheit zu<br />
bringen.» Eine Nachbarin im Haus hält einen trokkenen<br />
Platz für Kisten und Schachteln bereit.<br />
Ein anderer Nachteil am Standort Matte ist, dass<br />
nur wenig Laufkundschaft vorbeikommt. «Wir setzen<br />
daher auf Stammkundinnen», sagte Ganzoni.<br />
Es gebe Frauen, die immer wieder vorbeikommen<br />
würden, wenn sie ein schönes Kleidungsstück für<br />
einen speziellen Anlass suchten. Bei Nila Moti<br />
sind alle Kleider von höchster Qualität und vergleichsweise<br />
preisgünstig. So kostet ein Jupe aus<br />
Taftseide und mit Bordüren-Stickerei rund 200<br />
Franken. In einer normalen Boutique ist ein solches<br />
Stück gut fünfmal so teuer. Die Verkäuferin-<br />
nen von Nila Moti lassen ihre Kundinnen auch<br />
gerne ausgiebig anprobieren.<br />
Die farbenfrohen Kleider sind oft auch beidseitig<br />
tragbar. In Indien gehört der Kreuzstich nicht zum<br />
traditionellen Textilhandwerk. So nähen die<br />
Frauen von Rajasthan jeweils zwei Stoffe aufeinander<br />
– einen für innen und einen für aussen, oder<br />
eben umgekehrt.<br />
Alexandra Flury<br />
<strong>Bern</strong>s<br />
pfiffiger Kinderladen<br />
SUN KID<br />
Mühlenplatz 6+8<br />
3011 <strong>Bern</strong> Matte<br />
Tel. + Fax 031 311 15 08<br />
Natel 079 208 31 11<br />
Claudia Mätzler 079 215 41 61<br />
www.sunkid.ch
18<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Die Mitglieder der Kesslergass-Gesellschaft sind herzlich eingeladen zu einer Führung im<br />
Einstein-Haus in <strong>Bern</strong><br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Kesslergass-Gesellschaft Kontaktadr.: Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, PF, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
Herr Prof. Dr. Hans Rudolf Ott wird uns durch<br />
Raum und Zeit des Hauses und der Familie Einstein<br />
führen. Der Unkostenbeitrag beträgt Fr.<br />
20.00/Person. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt,<br />
rasche Anmeldung lohnt sich!<br />
Ort: Einstein-Haus, Kramgasse 49,<br />
<strong>Bern</strong><br />
Besammlung: 17.10.<strong>2011</strong> um 18.20 Uhr im<br />
Einstein-Clubraum, 1. Stock.<br />
N.B: Um 18.30 Uhr wird die<br />
Hauseingangs-Türe geschlossen!<br />
Im Anschluss an die Führung stärken wir uns bei<br />
einem Apéro im Einstein-Clubraum.<br />
Wir freuen uns sehr über Ihre Anmeldung bis 10.<br />
Oktober <strong>2011</strong> per E-Mail, oder Fax oder Telefon:<br />
Daniel Brunner, Präsident<br />
Schauplatzgasse 23<br />
3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
Tel. 031 312 03 61<br />
Fax 031 312 23 35<br />
dan@notare-brunner.ch<br />
www.komminoth.com<br />
und staunen, dass alle Rosen und Schnittblumen, die wir Ihnen am<br />
Dienstag und Samstag in der Münster- und Gurtengasse anbieten,<br />
tatsächlich ganz in Ihrer Nähe produziert werden!<br />
COMCONA<br />
COMCONA AG DR. FRITZ GYGER<br />
COMPUTER CONSULTANTS HOTELGASSE 3<br />
BERATUNGEN & SOFTWARE CH-3011 BERN<br />
COMCONA@COMCONA.CH T 031 313 11 51<br />
WWW.COMCONA.CH F 031 313 11 50<br />
1. August Feuerwerk<br />
in 6 Bildern<br />
auf dem Gurten<br />
Ein Höhepunkt der diesjährigen 1.-August-Feierlichkeiten<br />
war das um 22.30 auf dem Gurten gezündete<br />
Feuerwerk in 6 Bildern. Radio BE1<br />
brachte jeweils die abgestimmte Begleitmusik<br />
dazu.<br />
Die sechs Feuerwerksbilder dauerten zwischen 3<br />
und 4 Minuten und wurden durch private Sponsoren<br />
wie Bellevue Palace, Casino Restaurants<br />
<strong>Bern</strong>, Burgergemeinde <strong>Bern</strong>, Bank EEK, Migros<br />
sowie BERNcity ermöglicht. bb<br />
Der 1. Advent in den Seitengassen der unteren <strong>Altstadt</strong><br />
ist eine liebgewonnene Tradition geworden.<br />
<strong>Geschäfte</strong>, Galerien und Ateliers haben ihre Tore<br />
geöffnet und laden zum Sonntagseinkauf ein.<br />
Restaurant Harmonie<br />
Fritz Gyger + Walter Aebischer<br />
Hotelgasse 3, 3011 <strong>Bern</strong><br />
Tel. 031 313 11 41<br />
Fax 031 313 11 40<br />
Internet www.harmonie.ch<br />
E-Mail harmonie@harrmonie.ch
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
19<br />
Ein neuer Laden in der Herrengasse!<br />
KLEX – Kunst & Spielereien<br />
Viel hat sich getan in der Herrengasse in letzter Zeit, verschiedene neue<br />
<strong>Geschäfte</strong> sind eröffnet worden mit Einrichtungsgegenständen, Büchern,<br />
Texten und Objekten zur Esoterik, ein Café und jetzt KLEX, seit Juni <strong>2011</strong>,<br />
ein bunter Laden für Kunst & Spielereien, Kreatives, Originelles, Verspieltes<br />
und Nützliches. Auch der Name Klex soll auch inspirierend wirken:<br />
(Farb)klex, (Kl)experiment, (Kl)express…Der Phantasie sind keine<br />
Grenzen gesetzt!<br />
In der unteren <strong>Altstadt</strong> herrscht eine spezielle Atmosphäre,<br />
die Nebengassen verströmen ein ganz<br />
besonderes Flair, die Hektik bleibt zurück, die Verkehrs-<br />
und Touristenströme verlaufen anderswo,<br />
man schlägt eine ruhigere Gangart an, hat den Eindruck,<br />
mehr Zeit zu haben, darum hoffen die Ladeninhaber<br />
neben der Lauf- auf Stammkundschaft,<br />
auf ein Publikum von Interessenten mit Zeit zum<br />
Flanieren und Stöbern.<br />
Das Angebot umfasst originell bedruckte T-Shirts,<br />
Taschen (z.B. eine Badetuchtasche mit KLEX-<br />
Logo oder farbenprächtige Gummischlauchtaschen),<br />
Drucke, Fotografien, Kunsthandwerk,<br />
Töpfereien, Erzeugnisse eines Messerschmieds,<br />
Schlüsselanhänger, Nähereien, Stickereien, Leinwandbildchen,<br />
Siebdruckplakate, CDs von <strong>Bern</strong>er<br />
Bands.<br />
Ausserdem steht eine grosse Auswahl von Postkarten<br />
zur Verfügung: vom Fotografen Adrian<br />
Flütsch mit Ansichten von Landschaften, Städten,<br />
zum Thema Essen und Trinken etc., Serien von<br />
freshfish-postcards verschiedener Künstler mit unterschiedlichsten<br />
Motiven wie Angels, Birthday,<br />
Feelings, Funky Fresh, Feiertage, Pflanzen, Tiere,<br />
zu diversen Wünschen, es locken vorgedruckte<br />
Stempelkarten als Gutscheine für ein abendbier,<br />
ein kinderhütedienst-angebot, einen Verwöhntag…<br />
Auch Spielereien sind zu finden: Nintendo-Döschen,<br />
Zaubertassen, grelle Haarfarben, Spezielles,<br />
ans Herz Gewachsenes wie ausgewählte und Lieb-<br />
PHARMACIE BÄREN APOTHEKE<br />
Moderne Apotheke in historischem Ambiente<br />
Kompetent in allen Fragen Ihrer Gesundheit<br />
L. Schwander, eidg. dipl. pharm. ETH<br />
bim Zytglogge 1 3000 <strong>Bern</strong> 7 Tel. 031 311 02 42<br />
lingsbücher (z.B. das originelle Kinderbuch von<br />
Annemarie Flückiger) und Comics.<br />
Wichtig ist den Ladeninhabern, welche ihr Sortiment<br />
durch Inspirationen von Reisen, Hinweisen<br />
von Freunden und aus einem breiten Beziehungsnetz<br />
zusammenstellen und ausbauen, ein fairer<br />
Rahmen für Herstellung und Handel, insbesondere<br />
für den Kaffee, mit dessen Erlös zapatistische Dörfer<br />
in Mexiko unterstützt werden sollen, auch müssen<br />
die Produkte erschwinglich sein. Sie suchen<br />
selbst aktiv nach Leuten mit kreativen Ideen aus<br />
den Bereichen Kunst und anverwandten Gebieten,<br />
eher aus dem bernischen Umfeld aber auch, wie<br />
ein Blick zeigt, aus dem Ausland. Zur Zeit finden<br />
sich zwei gefragte Berliner Künstler im Sortiment.<br />
Das Bedürfnis für diesen Raum besteht, die Formel<br />
zeitigt bereits Erfolge, das Geschäft bekommt<br />
fast täglich Angebote und Anfragen zur Aufnahme<br />
von Kreationen ins Sortiment und entwickelt sich<br />
zu einem Ort der Begegnung, wo man kauft, aber<br />
auch Ideen und Produkte bringt, zu einem Ort des<br />
Austauschs, wo man sich einen Moment ausruhen<br />
und ein Gespräch führen kann. Betreut wird diese<br />
ungewöhnliche Plattform von Heiner Graf und<br />
Esty Ryf, beide ehemalige Buchhändler, die aus<br />
dem Massenbetrieb ausgestiegen sind, mit viel<br />
Idealismus ans Werk gehen und das Spezielle, Individuelle,<br />
den Kontakt zum Menschen suchen.<br />
Wer weiss, vielleicht entwickelt sich die Herrengasse<br />
wenn nicht gerade wieder zum Quartier latin<br />
doch zu einem interaktiven Begegnungsort? Die<br />
Kesslergass-Gesellschaft<br />
wünscht den<br />
kreativen Ladeninhabern<br />
weiterhin eine gute<br />
Startphase, eine stets<br />
wiederkommende, interessierte<br />
Kundschaft<br />
und erfolgreiche <strong>Geschäfte</strong>.<br />
Öffnungszeiten:<br />
MO/DI/Mi/FR<br />
11.00 – 18.30 Uhr<br />
DO 11.00 – 20.00 Uhr<br />
SA 10.00 – 16.00 Uhr<br />
Herrengasse 6,<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
031 312 20 12<br />
info@klex.be<br />
www.klex.be<br />
bb<br />
Neuerscheinung<br />
Der Bärner Märit hat sein<br />
eigenes Kochbuch<br />
Mehr als 60 Rezepte von den Marktfahrern und<br />
ihrer Kundschaft, eingebunden in einem grosszügigen<br />
Fotoband mit Bildern aus allen vier Jahreszeiten:<br />
So präsentiert sich das neue <strong>Bern</strong>er<br />
Markt-Kochbuch. Es inspiriert und weckt Lust auf<br />
einen Marktbummel und genüssliche Stunden in<br />
der Küche. Das <strong>Bern</strong>er Markt-Kochbuch kostet 44<br />
Franken und ist an den <strong>Bern</strong>er Marktständen, im<br />
Buchhandel oder unter www.marktkochbuch.ch ab<br />
dem 3. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> erhältlich. bb
20<br />
Leist der Untern Stadt Kontaktadresse: Postfach 570, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Les Miserables waren<br />
nicht miserabel<br />
Aus wettertechnischen Gründen fand unser LUS-<br />
Sommeranlass statt am 13. Juli <strong>2011</strong> erst am 18.<br />
Juli statt. Die um einige Tage vertrösteten Leistmitglieder<br />
fanden sich dann aber wie vereinbart<br />
bei der Bar auf der «Pläfe» ein und genossen bei<br />
schönem Wetter ein feines Apéro und den freundund<br />
nachbarschaftlichen Austausch. Elend wurde<br />
dabei zum Glück niemandem. Nicht nur das Wetter<br />
spielte seine Rolle gut, auch die Laiendarsteller<br />
auf der Bühne trugen zum Gelingen des Abends<br />
bei. Die Theatervorstellung ging manchem Zuschauer<br />
trotz wärmendem Faserpelz arg unter die<br />
Haut und etlichen wurde ob dem Elend der Elenden<br />
ganz elend. Dem Organisator, LUS-Event-<br />
Verantwortlicher Stephan Probst, sei hiermit für<br />
die Idee und Umsetzung des Anlasses bestens gedankt.<br />
Stefanie Anliker<br />
Elektronische Leistpost<br />
Sind Sie ein LUS-Mitglied? Bitte teilen Sie uns<br />
Ihre E-Mailadresse mit einer E-Mail an «leistpost@gmail.com»<br />
mit, wenn Sie unsere elektronische<br />
«Leistpost» noch nicht erhalten.<br />
Jubiläumsausstellung<br />
70 Jahre<br />
Künstlerhaus<br />
Im Haus <strong>Postgasse</strong> 20 haben seit 7 Jahrzehnten<br />
Künstler ihre Ateliers. Marianne Vögeli, als Besitzerin<br />
unterhält sie auch den Galeriebetrieb und ihr<br />
Malkursatelier, feiert diesen Anlass mit einer Ausstellung,<br />
in der alle 17 KünstlerInnen, die hier arbeiteten,<br />
gezeigt werden. Zu sehen sind Werke von<br />
Esther Altorfer, Verena Felber, Simon Fuhrer,<br />
Anna Hosig, Hans Jegerlehner, Lilly Keller, Pia<br />
Kläy, Gottfried Lüscher, Egbert Moehsnang, Alexander<br />
Müllegg, Judith Müller, Meret Oppenheim,<br />
Marie-Françoise Robert, Andreas Roth, Walter<br />
Schälchli, Elsa Stauffe und Walter Vögeli.<br />
Die Ausstellung, zu der herzlich eingeladen wird,<br />
findet vom 6. bis 8. Oktober <strong>2011</strong>. (Für Details<br />
bitte den Aushang vor Ort beachten.) ig<br />
Malerei Gipserei<br />
René Kistler 3006 <strong>Bern</strong><br />
3047 Bremgarten Galgenfeldweg 1<br />
Hohstalenweg 5 Tel. 031 381 64 85<br />
Tel. 031 301 68 79 Fax 031 381 64 09<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Buskers<br />
Ohne viel Lärm wurden wir gezügelt: erstmals<br />
fand unser traditioneller Barbetrieb am Buskers<br />
nicht im, sondern vor den Toren des Erlacherhofes<br />
statt. Die freiwillig arbeitende Bar-Crew und<br />
ihre Gäste hatten dadurch mehr Platz zum Tanzen,<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Musikhören, Essen und Getränkeausschenken. Sie<br />
lauschten den sanften Tönen der Strassenmusiker<br />
sowie den freudigen Publikumslachern, welche<br />
aus dem Hof erklangen. Laut knurrende Magen<br />
wurden dank dem überaus leckeren Hans-Gurtner-<br />
Risotto rasch besänftigt. Einige LUS-Mitglieder<br />
liessen sich von der Musik verzaubern und verzichteten<br />
zu Gunsten der LUS-Kasse auf die Rückerstattung<br />
ihres Depots. Dies möchten wir hiermit<br />
in den höchsten Tönen verdanken! Zudem geht an<br />
die vielen lautlos helfenden LUS-Händen, insbesondere<br />
an Stephan Probst, welcher als LUS-<br />
Event-Verantwortlicher die erste Geige spielte, ein<br />
grosses Merci. Wir stimmen uns bereits auf nächste<br />
Mal ein!<br />
Stefanie Anliker<br />
Burkhard & Co AG<br />
Malerei und Gipserei<br />
Maler- und Tapeziererarbeiten<br />
3073 Gümligen<br />
Morgenstrasse 1<br />
Tel. 031 952 65 85<br />
Fax 031 952 65 86
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
21<br />
Kulissen und Tricks:<br />
Filmset im Künstlerhaus<br />
Für kurze Zeit hat nun also Dällenbach Kari an der <strong>Postgasse</strong> gewohnt. Nicht weil er da tatsächlich<br />
gewohnt hätte, der Film wollte es bloss so.<br />
Im Parterreraum wurde seine Schwester einquartiert,<br />
im Dachstock er selber, wie er jung war, dort<br />
sein kleines Zimmer hatte und drin seine grosse<br />
Liebe. Plötzlich atmeten hier die frühen 1900er<br />
Jahre. An alles was über Jahre und Jahrzehnte zeitgemässen<br />
Ansprüchen der Hausnutzung angepasste<br />
wurde, legte die Filmcrew um Xavier Koller<br />
Hand an und buchstabierte innert Stunden Renovationsarbeiten<br />
der letzten Jahrzehnte zurück. Das<br />
edle Grau des einen Atelierbodens wurde überpinselt,<br />
auf alt und fürs Auge täuschend echt als abgenutzten<br />
Tannenholzriemenboden inszeniert.<br />
Ganze Wände mitsamt schön verziertem Säulentäfer<br />
wurden exakt nachkonstruiert und versetzt<br />
wieder montiert, weil die einmal vorgenommene<br />
Keine Sommeraktion von Flamingos hair-Shop, sondern Maskenarbeiten des<br />
Filmsets<br />
A. STEIGER ELEKTRO AG<br />
Elektroinstallationen Brunngasshalde 69<br />
Beleuchtung Postfach<br />
Telekommunikation 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
Projekte Tel. 031 311 13 11<br />
Mir sorge für Spannig und Strom<br />
PETER AMMANN AG<br />
SPENGLEREI &<br />
SANITAR<br />
Wasserwerkgasse 12/14, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />
Tel. 031 311 04 93, Fax 031 311 57 66<br />
Raumzusammenlegung nicht der beengten Situation<br />
in Dällenbachs Leben entsprach. Dünne<br />
Wände, vorne optisch echt, hinten abgestützt mit<br />
Dachlatten und Winkeleisen. Dem neuen Holz<br />
wurde mit einer Mischung aus Bier und Honig die<br />
nötige Patina zum Altaussehen verliehen. Kulissen<br />
und Tricks! Die angekarrten Möbel liessen einen<br />
staunend fragen, wo solche denn noch aufbewahrt<br />
würden, düstere Lampenschirme, Kreuzstichbilder<br />
mit gottesfürchtigem Spruch, Nähkistchen auf<br />
Standsockel, verblichene Fusspolster, alles mitsamt<br />
muffigem Duft. Das Haus, Veränderungen<br />
gewohnt, machte die Metamorphose problemlos<br />
mit.<br />
Dällenbach wohnte im Alter mit seiner ihn umsorgenden<br />
Schwester zusammen<br />
(wenn auch<br />
nicht an der <strong>Postgasse</strong>).Um<br />
sein Magenleiden<br />
zu behandeltn<br />
bereitete sie ihm eigens<br />
Schneckensaft zu, legte<br />
die Schleimtiere in einen<br />
Sud, füllte Einmachgläser<br />
damit, die sich nun in<br />
der Küche des Filmsets<br />
auf Regalen alter Mode<br />
stapelten, neben dem<br />
Fliegenkasten, dem Vorläufermodell<br />
des Kühlschranks.<br />
Ein seltsames<br />
Gefühl beschlich einem,<br />
wie man in Drehpausen<br />
in dieser Küche stand,<br />
um hundert Jahre rückwärtsversetzt,<br />
umstellt<br />
Dällenbach Karis Schwester Kreuzstichbild<br />
mit Funzeln, Dörrsieben, Pressen, kaum getrennt<br />
und im scharfen Gegensatz zur hochtechnologischen<br />
Ausrüstung des Filmteams. Stolpern über all<br />
das technische Equipment, Kabelrollen, Ausleuchtungsscheinwerfer<br />
hier und über Waschbretter,<br />
Nachttöpfe und Armseligkeit da. Sowenig wie<br />
Dällenbach seinen Coiffeursalon an der <strong>Postgasse</strong><br />
hatte, sowenig hatte er tatsächlich hier gewohnt,<br />
weder im Estrichräumchen als junger Mann mit<br />
bloss Bett, Stuhl, Truhe, Rasierzeug, noch später<br />
mit seiner Schwester im gleichen Haus im Parterre.<br />
Aber den jungen Dällenbach, sowohl als<br />
auch den alten, ihn also gleich zu zweit als Gast,<br />
sie beide hier in der Laube anzutreffen, gab uns,<br />
seinen temporären Nachbarn, doch einige filmreife<br />
Szenerien. ig<br />
<strong>Postgasse</strong> 23, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Tel. 031 311 22 40 Fax 031 312 11 62<br />
elektro@postgasse.ch<br />
teo jakob<br />
Teo Jakob AG<br />
Gerechtigkeitsgasse 25<br />
3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
info@teojakob.ch<br />
www.teojakob.ch<br />
MÖBEL<br />
BÜROMÖBEL<br />
OBJEKTMÖBEL<br />
LEUCHTEN<br />
TEXTILIEN<br />
PLANUNG UND<br />
INNENARCHITEKTUR
22<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Daniel Ritter’s Zahlenbilder<br />
im Volver<br />
Wie sich zeigt, ist jeder ein Zahlenfetischist.<br />
Bestenfalls ein<br />
kleiner, normalerweise ein relativ<br />
grosser. Lieblingszahlen<br />
nach Geburtstag, dem eigenen,<br />
den seiner Liebe oder der Kinder,<br />
dem Hochzeitstag, der<br />
Hausnummer, auch nach Postleitzahl,<br />
ja sogar das gibt’s. Lottozahlen<br />
werden danach gewählt,<br />
Autonummern ausgesucht,<br />
Bankkartencodes und<br />
Zahlenschlosskombinationen<br />
am Velo, Reisedaten bestimmt.<br />
Was gut kommen, Glück oder<br />
Gewinn bringen soll, braucht<br />
die bedeutungsvolle Zahl. So<br />
kann man nun in der Tapas-/Cafébar<br />
Volver am Rathausplatz<br />
Gäste beobachten, die aufmerksam<br />
die 42 Bilder betrachten, die den Sommer<br />
durch zwei Wände flächendeckend und die eine mit<br />
einer in der Höhe gezogenen Linie schmücken. 42<br />
eigentlich gleiche Bilder. Eine perspektivisch geraffte<br />
Klaviertastatur, identisch auf jeder 30x22 cm<br />
grossen Leinwand. Aber dann kommt eine gerade<br />
gestellte Zahl in Schablonenschrift dazu, und da beginnt<br />
das Rätseln. Versteckt sich eine mathematische<br />
Reihe, eine Logik in der Abfolge?<br />
Zahlenreihen kommen einem in den Kopf. Wie war<br />
das mit der Fibonaccireihe, den Mersennischen<br />
Zahlen, oder sinds Primzahlen? Alles scheint irgendwie<br />
nicht zu passen, geht nicht auf: also sucht<br />
man nach ‚seinen‘ Zahlen: wo ist meine Geburtstagssechs,<br />
oder ist die zwölf, die siebzehn da?<br />
Der Barraum des Cafés Volver hat sich verändert<br />
Daniel Ritter vor seiner Inszenierung der Tastenbilder<br />
Die aufgelegte Karte und noch besser der Künstler<br />
Daniel Ritter geben Auskunft. Er nahm die wenigen<br />
Zeilen des französischen Avantgardisten Marcel<br />
Duchamp auf, wonach die Tasten eines Klaviers<br />
durchnummeriert, auf einzelne Zettelchen geschrieben,<br />
gemischt und dann zufällig gezogen werden<br />
sollen, und gemäss dieser Ziehung einzeln in<br />
einem Nacheinander zu spielen sind. Anstelle der<br />
musikalischen Umsetzung auf dem Klavier hat sie<br />
Daniel Ritter auf die Leinwand gemalt und so hängen<br />
sie nun an den Wänden im Volver. Nicht alle 88<br />
Zahlen, die eine Klaviertastatur zu bieten hätte, das<br />
Wandplatzangebot lässt einen Ausschnitt von 42 zu.<br />
,Volver im Rausch der Tastaturen‘ ist die Inszenierung<br />
benannt. Würden die den Zahlen zugeordneten<br />
Klaviertasten angeschlagen, ergäbe sich eine<br />
fast meditative Abfolge von Einzelklängen, ohne<br />
Rhythmus, ohne Melodie, einfach klingende Töne,<br />
das Grundmaterial aller Musik. So sind die Bilder<br />
eigentlich abstrahierter Klang. Konkreter, wenn<br />
auch sehr versteckt und leise, bloss an zwei Orten,<br />
da wo die Refrainmelodie aus Almadovars Film<br />
‚Volver‘ aufgenommen und in die Zahlen verschlüsselt<br />
eine stumme Referenz ans Lokal erweisen.<br />
Suchen Sie doch beim nächsten Kaffee, beim<br />
nächsten Tapasgenuss und nachdem ihre Fetischzahl<br />
geortet ist, auch nach diesem kurzen Melodieabschnitt,<br />
zweisilbig ist er und geht auf den Text:<br />
‚Vol-ver‘, zweimal ‚Vol-ver‘. ig<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Cafe <strong>Postgasse</strong><br />
Da spricht niemand von Event, keine Mordsbühne<br />
setzt einen überrissenen Rahmen, nichts soll jedes<br />
Jahr noch grösser werden, es ist, wie’s ist: Wunderbar.<br />
Stephan und Regula Hofmann luden zur<br />
Paella in ihr Café Restaurant <strong>Postgasse</strong>, denn am<br />
letzten Abend vor ihren/des Cafés Sommerferien<br />
soll gefeiert werden. Die beiden bedankten sich<br />
damit bei den Gästen für die Treue und Freundschaft<br />
durchs Jahr.<br />
Unter dem Laubenbogen, zusätzliche Bänke standen<br />
schon parat, köchelte in einer riesigen flachen<br />
Pfanne das farbenfrohe Gemisch der Meeresfrüchte-Gemüse-Reis-Paella,<br />
es duftete herrlich.<br />
Natürlich weiss Stefan bestens, wie Meeresfrüchte<br />
zuzubereiten sind, einmal mehr wars vom Feinsten.<br />
Die Grosszügigkeit liess die beschenkten<br />
Gäste manchmal fast etwas verlegen den gefüllten<br />
Teller, das wieder und wieder aufgefüllte Glas entgegennehmen.<br />
Man konnte feiern, den Sommer, das Essen, das<br />
Hier und Jetzt. Es war ein wunderbarer Abend, und<br />
für solche Stimmung und solchen Genuss sei dem<br />
Wirtepaar Stephan und Regula herzlich gedankt!<br />
ig<br />
U-Tiger<br />
Das Fachgeschäft für Kindermöbel<br />
Seit 7 Jahren ist das U-Tiger Kindermöbelgeschäft<br />
an der Gerechtigkeitsgasse 79.<br />
Man findet viele bunte Artikel, sowie Betten in<br />
verschiedenen Ausführungen, Schreibtische die<br />
mit den Kindern mitwachsen und viele schöne Geschenke<br />
für Babys, Kids und Teenies.<br />
Nun steht ein Standortwechsel an. Der U-Tiger<br />
zieht in ein grösseres Verkaufslokal an die Gerechtigkeitsgasse<br />
69 bzw. Junkerngasse 48 um.<br />
Somit kann das Sortiment mit weiteren neuen Produkten<br />
erweitert werden.<br />
Das neue Lokal wird gegenwärtig umgebaut. Es<br />
wird ein frisches helles Geschäft auf mehreren<br />
Ebenen. Nach dem Umbau erwartet sie ab dem 11.<br />
Oktober <strong>2011</strong> das grösste Kindermöbelgeschäft in<br />
der Stadt <strong>Bern</strong>!<br />
Am Freitag 21. bis Sonntag 23. Oktober sind Sie<br />
herzlich zum Eröffnungsfest mit vielen Attraktionen<br />
eingeladen.<br />
Der U-Tiger sagt:<br />
«Chumm cho luege, ig fröie mi!»<br />
zvg
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
23<br />
Rathausgass-Brunngass-Leist Kontakt: Edi Franz, Postfach 405, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
Wo sich Bär(ner) coiffieren lassen<br />
Als am Dienstag, den 13. <strong>September</strong> <strong>2011</strong>, haargenau um 16.53 Uhr das Nünitram, das gerade<br />
am Kornhausplatz anhielt um andere Bärnerinnen und Bärner ein- oder aussteigen zu<br />
lassen, entsprang dem Wappen sein Tier und trottete, zwecks Neugestaltung seiner Haarpracht,<br />
Richtung <strong>Altstadt</strong>. Bei der nächsten Haarnadelkurve bog es haarscharf rechts ab und<br />
stand vor der Tür seiner (noch) unerfüllten Wünsche.<br />
Da seine zwei Stühle im Studio 7 noch nicht frei<br />
waren (bei einer Grösse von 2.50 m und einem Gewicht<br />
von knapp 520 kg ging’s nicht anders) setzte<br />
sich der Bär vor dem Laden in die Laube und<br />
schaute dem Treiben um ihn herum zu. Vor sich<br />
auf dem Tischchen fand er ein gekühlt-schäumendes<br />
Honigbier (wobei er sich vor zu vielem Genuss<br />
desselben vor einem Haarspitzenkatarr in acht<br />
nehmen musste {scherzhaft für Kopfschmerzen<br />
z.B. nach durchzechter Nacht}) und verschiedene<br />
Prospekte und Müsterchen für Haarstränchen,<br />
Haarwaschmittel oder Haarfestiger, dabei war er<br />
nicht einmal am haaren. Als zwei Touristinnen vor<br />
dem Bären stehen blieben, stellte er sich in Positur,<br />
wollte gerade charmant zu lächeln beginnen als er<br />
merkte, dass sie nicht ihn sondern das Guckkastenschaufenster<br />
neben ihm mit all den sommerlich<br />
farbigen Gläsern fotografierten.<br />
«Die meisten Betrachter wissen gar nicht, für was<br />
wir Reklame machen. Es ist ja auch schwierig, aus<br />
den vielen verschiedenfarbigen Gläsern auf ein<br />
Coiffeurladen zu schliessen. Ich glaube, ich lass<br />
die Dekoration noch ein wenig stehen; denn so<br />
viele Male wie diese Werbung fotografiert wurde<br />
geschah dies seit der Eröffnung noch nicht» meinte<br />
Mélanie Clerc, die das Geschäft seit 2009 führt,<br />
als er später im Gestühl Platz nahm. Bei der Haaranalyse<br />
der Chefin ging ihm eine Melodie mit seinem<br />
haarfeinen ironischen Text nicht aus dem<br />
Sinn:<br />
«Bim Coiffeur bin i gsässe vor<br />
em Spiegel, luege dry<br />
Und gseh dert drinn e Spiegel wo ar Wand isch visà-vis<br />
Und dert drin spieglet sech dr Spiegel da vor mir<br />
Und i däm Spiegel widerum dr Spiegel hindefür».<br />
Ein ganzer Bärenpark öffnete sich vor ihm.<br />
Drei Angestellte und zwei Lernende kümmerten<br />
sich liebevoll um jeden noch so haarkleinen<br />
Wunsch von den Augen ablesend um ihn. Das sei<br />
die Geschäftsphilosophie: «eine Wohlfühloase im<br />
Strudel der Hektik mitten in der <strong>Altstadt</strong>». Die Kundin/der<br />
Kunde solle sich bei einem Tee, Kaffee oder<br />
sogar Cüpli entspannen können und stellte einen<br />
neuen Waldhonigtopf vor ihn hin. Darum gäben sie<br />
auch Tipps für «draussen»; wie schminke oder<br />
kleide ich mich passend. Welche Haarspange oder –<br />
krönchen trage ich welchem Anlass.<br />
Und dann fängt die Chefin von ihrem tollen Team<br />
an zu schwärmen. Alte (57) und Junge (18) würden<br />
super zusammenarbeiten. Das Geschäft habe Platz<br />
für individuelle Ideen der Arbeitskolleginnen. Da<br />
gebe es keinen Zickenkrieg.<br />
Nur männliche Angestellte gibt es nicht. Das ist<br />
zwar haarsträubend, aber es habe sich einfach fast<br />
nie ergeben.<br />
Voller Respekt und einem Gemisch von zurückhaltendem<br />
Gwunder; man hätte fast glauben können,<br />
er hätte Haarlinge (=Lausart), gruppierte sich<br />
die Studio 7 Crew: hinten; Céline Thiévent, kniender<br />
Mutz, Mélanie Clerc, vorne: Rebecca Blaser,<br />
Lucia Gaudolfo, Gianina Sotelo um den Bären.<br />
Dabei war er doch so haarmlos und wollte eigentlich<br />
nur spielen.<br />
Ein Laden in der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> zu haben ist einfach<br />
etwas ganz Spezielles und Einmaliges» meint<br />
Mélanie Clerc. Deshalb würden sie rege am <strong>Altstadt</strong>leben<br />
teilnehmen. So hätten sie am «das einmalige<br />
Objekt» mitgemacht. «Die clientèle ist ein<br />
Spiegelbild der Einwohner und Durchgeher der<br />
<strong>Altstadt</strong>. Entsprechend vielschichtig und interessant<br />
sind die Kundinnen und Kunden. Zur Stammkundschaft<br />
gehörten ebenso <strong>Bern</strong>er Honoratioren<br />
wie Laufkundschaft. Die Diskretion verbietet es<br />
Namen zu nennen. Wer es dennoch haargenau wissen<br />
möchte soll doch einfach vorbei schauen».<br />
Als der Bär noch ganz gerne seine Brust- und Rükkenhaare<br />
gepflegt haben wollte, meinte Mélanie<br />
Clerc lachend: «Nei nei, mir bliebe uf em Chopf».<br />
Hingegen hätte er sich für 16.- die Augenbrauen<br />
zupfen lassen können. Das wollte hingegen er wieder<br />
nicht; sein Augenaufschlag sei erotisch genug.<br />
Apropos Preise; im Studio 7 bekommt man einiges<br />
für sein Geld: farbliche Typenberatung, oder welcher<br />
Haarschnitt passt zu welchem Gesicht, oder<br />
Entspannung, Beratung für ein attraktives Ausse-<br />
hen, Emotionen, Entspannung. Welcher farbige<br />
Haarschnitt passt zum Charakter. Und noch vieles<br />
mehr.<br />
Was sie hingegen von anderen Haarstylisten unterscheide,<br />
seien die Schminkkurse für IndividualistInnen<br />
oder für Gruppen. Damit wir uns recht<br />
verstehen, das sind Schminkkurse für die<br />
Frau/Mann von Welt und/oder ganz spezielle Anlässe<br />
(Fasnacht ausgeschlossen). Während der<br />
Narrenzeit werden keine Engelchen oder Teufelchen<br />
bemalt; da muss man dann schon in den Keller<br />
nebenan. Apropos Fasnacht: an dieser würde<br />
nur die Chefin aktiv mitmachen. Der Rest der<br />
Haarspezialistinnen würde sich zwar mit bunten<br />
und Fantasie anregenden Kostümen verkleiden,<br />
blieben aber im Laden und kümmerten sich um<br />
haarigere Sachen.<br />
pfo<br />
Öffnungszeiten: durch die Woche Dienstag bis<br />
Freitag, 8.30 bis 18.30; am Donnerstag bis 21.00<br />
Uhr. Und am Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr.<br />
Sollte ein Bräutigam noch einen Hochzeitshaarschnitt<br />
mit der Tondöse für 25.- brauchen, würden<br />
sie sehr sehr kundenfreundlich öffnen.
24<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Türkischer Phönix<br />
Seit Februar dieses Jahres kredenzt Erkan Düzgünkaya<br />
Spezialitäten aus seinem Heimatland. Bescheiden<br />
verweist er auf seine besten Kebabs der<br />
Stadt <strong>Bern</strong> und seine besten Falafel der Stadt <strong>Bern</strong>.<br />
Längst sind diese ein Insidertipp unter den regelmässigen<br />
Mittagsessern aus den umliegenden<br />
Büros, konnte man diese Leckerbissen (oder zwei)<br />
schon seit 2002 im Kappa Take Away im Schlüsselgässchen<br />
kaufen. Das, wie die in Felsen gehauenen<br />
Häuser in Zentralanatolien (Kappa dokien,<br />
eben) versteckt ist. Experten sagen, sie würden<br />
schnell zum «Kiebabtschi» gehen.<br />
Apropos Mittagessen; jeden Tag werden spezielle<br />
Menüs serviert (div. Kebabs und Falafel). Selbstverständlich<br />
kann man sich eines der 10 Hauptgänge<br />
aus der Karte extra zubereiten lassen. (Preise<br />
zwischen 18.50 und 30.50) und diese schmecken an<br />
den schmucken kleinen Tischchen, draussen auf der<br />
sonnigen Gasse, besonders sommerlich. Genauso<br />
wie die marktfrischen griechischen und türkischen<br />
Salate. Frische Zutaten und nur solche kommen<br />
Erkan Düzgünkaya in die Küche, sind bei ihm Essenskultur.<br />
Für all jene Leserinnen und Leser denen die kleinasiatische<br />
Küche nicht so bekannt ist: Falafel sind<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Langsam entwickelt sich die Rathausgasse in eine verführerisch – kalorienreiche «Sündenmeile»,<br />
an der es für jeden Geschmack etwas zu schlemmen gibt. Neben einer gut Bürgerlichen<br />
(zum Goldenen Schwert) über Italienischer (lo stuzztichino), Arabischer (Ali Baba),<br />
Japanischer (Punkt) Küche, einem kleinen Snack zu einem rot-perlenden Wein (tredicipercento)<br />
oder dem schnellen dunklen Expresso in einer Rauchpause (Volver / Cafe Espresso),<br />
gibt es nun auch an der Rathausgasse 59 ein türkisches Restaurant; das KAPADOKIA (dieses<br />
hat, ausser dem Namen, nichts mit dem vormaligen Kellerrestaurant zu tun).<br />
frittierte Bällchen aus pürierten Bohnen oder Kichererbsen,<br />
Kräutern (Petersilie Korianderkraut,<br />
Knoblauch und Lauchzwiebeln) und Gewürzen<br />
(Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Dill, Cayennepfeffer<br />
oder Bulgur). Serviert werden sie in der Regel mit<br />
Tahina (Sesam-Sauce) oder Hummus (Kichererbsen-Sauce)<br />
und verschiedenen eingelegten oder gebratenen<br />
Gemüsen und Pita, einem dünnen<br />
Fladenbrot.<br />
Für Döner Kebab («sich drehendes Fleisch) bei uns<br />
in <strong>Bern</strong> gibt’s meistens Kalb- oder Rindfleisch. Aber<br />
auch Geflügel wie Pute oder Hühnchen sind üblich.<br />
Serviert wird Kebab als Hauptgericht mit Reis und<br />
Salat. Als «amuse bouche» zwischendurch in einem<br />
«ekmek arasi döner (Pide) oder in einer Dürüm<br />
Döner (gerollter Döner) genannten Variante, oder<br />
auch in ein besonders dünnes Fladenbrot (Yuki) gewickelt.<br />
Es gibt aber auch Internationales, Z.B. Tsatsiki<br />
(dazu benötigt man stichfestes Joghurt, eine geschälte<br />
und entkernte Gurke wird geraffelt, vermischt<br />
und mit Salz, Pfeffer und gehacktem<br />
Knoblauch gewürzt und mit einem Schuss Olivenöl<br />
vollendet. Sollten sie oder vielmehr ihre Kinder bei<br />
der Menüauswahl Entscheidungsschwierigkeiten<br />
haben, empfehlen sich die allseits beliebten<br />
Pommes mit Nuggets (die geschälten Kartoffeln<br />
werden in rechteckige Streifen geschnitten und in<br />
frischem (!) Öl frittiert und gesalzen (oder schockgefroren<br />
im Backofen aufgewärmt). Das Hühnerfleisch<br />
wird durch den Wolf und in eine handliche<br />
Form gepresst. Serviert wird diese Delikatesse mit<br />
Mayonnaise oder feinst pürierten Tomaten mit Zukker<br />
(Ketchup).<br />
Jetzt könnten sie die Köstlichkeiten des Kappadokias<br />
eigentlich selber machen. Jedoch sei vor Enttäuschungen<br />
gewarnt; so exzellent und typisch<br />
türkisch wird ihnen das sicher nicht wie der Crew<br />
von Erkan Düzgünkaya gelingen.<br />
pfö
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
25<br />
Im Ethno-Schmuck-Lädeli MOSAIK an der Rathausgasse 40<br />
Landung in Moniques Welt<br />
Monique – Die Frau mit den drei Händen.<br />
Für viele Menschen ist das Leben wie eine Geisterbahn,<br />
bei der völlig ungewiss ist, was nach der<br />
nächsten Kurve aus dem Dunkel auftaucht oder was<br />
uns auf der nächsten Ebene erwartet. Manche Ereignisse<br />
tauchen wie Ungeheuer aus dem Dunkel<br />
auf, um dann wieder im Dunkeln zu verschwinden,<br />
ohne dass wir sie nur im Geringsten beeinflussen<br />
können. In dieser Sichtweise ist der Weg unausweichlich<br />
vorgespurt und nimmt seinen Lauf.<br />
Doch nichts ist ferner für Monique als die hier skizzierte<br />
Lebensanschauung. Moniques Welt ist eine<br />
eigene Kreation, hell, freundlich und liebevoll. Sie<br />
hat ihre eigenen Bahnen gelegt und folgt ihnen seit<br />
ihrer Kindheit. Bereits als kleines Mädchen hatte sie<br />
klare Vorstellungen, wie ihr Leben einmal aussehen<br />
sollte, welchen Beruf sie ergreifen würde und dass<br />
sie eines Tages einen kleinen Laden haben würde,<br />
indem sie schöne Sachen verkaufen würde, die sie<br />
selber hergestellt hat oder die irgendwo auf der Welt<br />
entstanden und so schön sind, dass sich ihre Kunden<br />
ein Leben lang daran erfreuen.<br />
Die Bilder in ihrem Kopf waren so klar und eindeutig,<br />
dass sie sie mit vierzehn in einem Aufsatz<br />
festgehalten hat, wie in einer Art Lebensplan. Und<br />
heute, wenn sie zurückblickt, hat sich das Leben<br />
genau so entfaltet, wie sie es damals entworfen hat.<br />
Sie wolle eine Goldschmidelehre machen, um danach<br />
später einmal ein kleines, eigenes Schmucklädeli<br />
zu eröffnen. Etwas anderes kam für sie gar nicht<br />
in Frage. Schlussendlich ist es so, als ob alle Wege<br />
dahin geführt hätten: ihr Vater ist ein begabter und<br />
bekannter Bildhauer. Sie ist in einem Umfeld aufgewachsen,<br />
wo Kreativität und Kunsthandwerk Lebensinhalt<br />
und Lebenserfüllung bedeutete. Heute ist<br />
Monique zufriedene Besitzerin eines kleinen<br />
Schmuck- & Ethnoladens an der Rathausgasse 36,<br />
der die Leute, wenn sie es einmal entdeckt haben,<br />
fasziniert und bewegt.<br />
Wenn man die Passanten beobachtet, wie sie die<br />
Rathausgasse hinuntergehen, sieht man, dass viele<br />
häufig achtlos an den vielen Schaufenster vorbeigehen.<br />
Doch im mittleren Teil der Gasse, rund um<br />
Moniques Lädeli «MOSAIK», gibt es einige, die<br />
ihren Schritt verlangsamen, noch bevor sie das Geschäft<br />
überhaupt gesehen haben. Viele bleiben dann<br />
stehen, als ob sie von einer unsichtbaren Hand gestoppt<br />
würden. Grosse Leute ducken sich etwas,<br />
Kinder stehen auf den Zehenspitzen, ältere Leute<br />
richten sich gerade auf, um einen Blick weit ins Innere<br />
zu erhaschen.<br />
Und einige treten ein. Mit einem einzigen kleinen<br />
Schritt über die Türschnelle verlassen sie für kurze<br />
Zeit ihre eigene Welt, ihre eigene Geschichte, vergessen<br />
ihre Herkunft und Vergangenheit und treten<br />
ein in eine Welt mit anderen Gesetzen, Ritualen,<br />
Werten, Kunstformen, Bräuchen, Düften und Farben.<br />
Man wird für einen kurzen Augenblick Teil<br />
von Moniques Welt, die so ganz anders ist, als die,<br />
die wir jeden Tag erleben.<br />
Es ist erstaunlich, was in ihrem schmalen 17 Meter<br />
langen Parterreladen mit seinem musealen Charakter<br />
alles seinen Platz findet und in liebevoller Anordnung<br />
auf seinen Besitzer oder Besitzerin wartet.<br />
Holzschalen in verschiedenen Grössen, Formen und<br />
Maserungen, Hocker, Stühle, Kissen, Bettbezüge,<br />
Wandbehänge, Dosen, Skulpturen, zeremonielle<br />
Objekte, Musikinstrumente wie indische Flöten,<br />
afrikanische Rasseln oder ein faszinierendes Fingerklavier<br />
und Schmuck in Form von Ketten, Ringen,<br />
Armreifen, Ohrringen, Haarreifen und<br />
Broschen.<br />
Genauso zufällig wie die Kunden den Weg in den<br />
Laden finden, so finden auch die einzelnen Objekte<br />
ihren Weg in Moniques Schmucklädeli. Zwar gibt<br />
es hier ein Telefon, doch noch nie hat sie nur ein<br />
einziges Mal den Hörer in die Hand genommen, um<br />
Objekte zu bestellen. Die Objekte finden den Weg<br />
zu ihr, als ob sie ein eigenes Gedächtnis hätten,<br />
ihren eigenen Willen und genau wüssten, was ihre<br />
Bestimmung ist und in welchem Haus und bei welchen<br />
Leuten sie schlussendlich ihr vorübergehendes<br />
Zuhause finden würden als Botschafter einer<br />
weiten Welt der Toleranz, der Ästhetik und des Friedens.<br />
Über diesen geheimnisvollen Weg kam zum Beispiel<br />
auch eine zweibrettrige dicke Holztür aus Mali<br />
in Moniques Mosaik. Der Verschlussmechanismus<br />
ähnelt einem fliegenden Vogel mit grosser Spannweite.<br />
So also kann eine Türe aussehen? Wie eine<br />
Skulptur? Losgelöst von den Normen einer standardisierten,<br />
auf Massen ausgerichteten Bauweise,<br />
die unser Leben bestimmt und die wir zur alles gültigen<br />
Richtlinie erklärt haben. Dieses fehlen jeglicher<br />
Norm und jeglicher Geraden, diese optische<br />
Verzerrung, als ob man seekrank wäre, verleiht der<br />
Türe eine bannende Schönheit, und manch einem<br />
Betrachter mag die Türe bekannt erscheinen, so als<br />
ob man ihr in vergangenen Leben schon einmal begegnet<br />
und durch sie hindurchgetreten wäre.<br />
Auf der rechten Seite fällt ein Wandbehang auf, den<br />
ein unkundiger Betrachter wie ich zuerst einmal<br />
südamerikanischer, vielleicht Peruanischer Herkunft<br />
zuordnet, in Wirklichkeit aber aus Zaire<br />
stammt und dort von den schönheitsbewussten<br />
Stammeskönigen bei besonders festlichen Angelegenheiten<br />
um den Körper geschlungen und als<br />
Kleid getragen wurde. In unseren Lebensgründen,<br />
mit dem Wechsel der Jahreszeiten, wo sich Hitze<br />
und Kälte fast ohne Vorwarnung die Hand geben,<br />
wo unser geschäftiger Alltag ob all unsere Ziele,<br />
Projekte keinen Raum mehr findet für mehrtägige<br />
Feste und Feiern, findet das Werk ganz andere Verwendung,<br />
vielleicht als Wandschmuck in einem<br />
lichtdurchfluteten Raum.<br />
Doch neben all diesen wunderschönen Dingen aus<br />
fernen Ländern und Kulturen geht fast vergessen,<br />
dass Monique selber eine Schmuckgestalterin ist,<br />
die sich von all den kunstvollen Objekten, die sie<br />
umgeben inspirieren lässt und mit Talent und handwerklichen<br />
Geschick neue Schmuckkreationen<br />
schafft, mit ihrem eigenen innewohnenden Charme,<br />
ihrem eigenen Charakter. Sie erinnern zwar noch an<br />
die fernen Länder. Sie tragen die Geschichten noch<br />
in sich, aber in ihrer stillen Interpretationen sind sie<br />
wie der Beginn einer jungen Tradition. die von nun<br />
an von Generation zu Generation weitergegeben<br />
wird, um vielleicht eines Tages, weit in der Zukunft<br />
, zurück zu ihrem Ursprung zu finden.<br />
Monique zeigt mir eine schöne, schwere Halskette<br />
aus Edelsteinen und Silberteilen, die sie für eine<br />
Kundin neu inszeniert hat. Diese Arbeit macht sie<br />
besonders gern, weil sie damit Erbstücken ein neues<br />
Leben einhauchen kann und aus einem voraussichtlichen<br />
Ende einen Anfang schafft.<br />
An dem Tag, an dem ich Monique besuche, trägt sie<br />
eine einfache Halskette mit einer grossen, flachen<br />
und fein ziselierten Fatimahand, die von den Berber<br />
Kunsthandwerkern an der tunesischen Grenzen<br />
zu Libyen hergestellt wurde. Wie viele Schmuckstücke<br />
aus Moniques Geschäfts hat auch dieses<br />
neben dem ästhetischen Wert auch eine sinnvolle<br />
Aufgabe, nämlich den Träger von bösen Blicken zu<br />
schützen. Wer kann das heute nicht brauchen, in<br />
einer Zeit, wo viele von uns sich wie in einer Geisterbahn<br />
fühlen, wo jeder Tag, jede Kurve, jede<br />
Ebene seine dunklen Überraschung bereithält. Es ist<br />
als ob wir diese Brosche dann dem Dunkeln entgegenhalten<br />
könnten und so wieder das Licht sehen,<br />
all das Schöne und Edle, das wir fast vergessen<br />
haben, ob all der Dinge, die uns die Medien jeden<br />
Tag so geschäftstüchtig vor die Füsse werfen.<br />
drs
26<br />
… nach der Restaurierung soll<br />
das antike Möbel nicht brandneu<br />
aussehen, sondern soll vielmehr<br />
seinen Charme, seine Geschichte,<br />
sein Alter zeigen können…<br />
Daniel Gerber<br />
Rathausgasse 12 • 3011 <strong>Bern</strong><br />
Tel./Fax 031 311 81 22<br />
B A R + W O H N Z I M M E R<br />
R A T H A U S G A S S E 6 3 * 3 0 1 1 B E R N<br />
TEL. 031 311 51 87 * WWW.LESAMIS.CH<br />
OEFFNUNGSZEITEN:<br />
BAR MO-FR 17H - 00:30H<br />
SA 15H - 00:30H<br />
WOHNZIMMER FR-SA 22H - 03:00H<br />
Mathys + Götschmann AG<br />
Licht – Kraft – Telefon<br />
Rathausgasse 21<br />
Tel. 031 311 34 34<br />
AUS DEN LEISTEN<br />
Das Haus<br />
Das Haus an der Brunngasse 68 (durchgehend an<br />
die Grabenpromenade 1) ist ein normales Bürgerhaus<br />
mit 4 Stockwerken (Parterre, 1. und 2. Stock<br />
sowie Dachgeschoss) und 3 Fenstern im 1. und 2.<br />
Stock. Auf Seite Grabenpromenade 1 weist das<br />
Haus 5 Stockwerke, Parterre (Ladenfront), 1.–3.<br />
Stock mit 8 Fenstern und das Dachgeschoss auf.<br />
Das Gewerbe<br />
Als Sohn eines Schlossermeisters erinnere ich<br />
mich besonders gut an einen Freund meines Vaters<br />
an der Brunngasse, Herr Benoit. 1948 durfte ich<br />
meinen Vater bei einem Besuch der Schlosserei<br />
Benoit an der Brunngasse 68 begleiten.<br />
Grossen Eindruck machten mir damals die noch<br />
vorhandenen Transmissionsriemen, welche von<br />
einem einzigen Motor getrieben, Bohrmaschinen,<br />
Drehbank und andere Maschinen zum laufen<br />
brachten. Da wurde gebohrt, gehämmert, gesägt<br />
weiss<br />
druckt schwar z und bunt<br />
druckerei weiss gmbh<br />
kalchackerstrasse 7<br />
3047 bremgarten<br />
tel 031 301 22 79<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Brunngasse – Einst und heute<br />
Schlosserei Benoit –<br />
Erinnerungen an ein Gewerbe<br />
und geschliffen. Die Esse verströmte in Wintermonaten<br />
eine angenehme Wärme und im Sommer<br />
eine stickige Atmosphäre. Auf dem Amboss entstanden<br />
kunstvolle Schmiedearbeiten wie Gittertore,<br />
Fenstergitter und andere Kunstgegenstände<br />
wie auch gewöhnliche Meissel.<br />
Bis in das Jahr 2004 wurde die Werkstatt als<br />
Schlosserei Benoit durch Herrn A. Wälti weitergeführt.<br />
Da gab es wirklich alles zu haben. Ein abgebrochener<br />
Schlüssel wurde gelötet, ein defektes<br />
Eisengestell geschweisst, etc. Neue Dinge aus<br />
Eisen, Aluminium oder Stahl entstanden auf Bestellung<br />
und das alles zu vernünftigen Preisen!<br />
Leider musste die Schlosserei, vom Zeitgeist und<br />
der Rendite diktiert, an die Normannenstrasse 14<br />
in Bümpliz umziehen, wo der Betrieb unter dem<br />
Namen Benoit weiter besteht. Die Zeiten haben<br />
sich geändert und längst sind ruhigere Gewerbe in<br />
den Räumen eingezogen.<br />
Ch. Ed. Schmocker<br />
Als Erinnerung an die gewerbliche Nutzung hier einige Bilder aus der Zeit vor dem Umbau.<br />
Ansicht Brunngasse 68 Ansicht Grabenpromenade 1<br />
Z A C<br />
EINRAHMUNGEN VERGOLDUNGEN<br />
Anfertigung von Gold, Eisen, Holz- und<br />
Alurahmen sowie Plexikasten nach Mass.<br />
Marc Bigler <strong>Postgasse</strong> 18 3011 <strong>Bern</strong> Tel./Fax 031 311 03 26<br />
Mobile: 079 630 71 21 mb.zac@bluewin.ch www.marcbigler.com<br />
Atelier Fingerhut<br />
Schneiderei<br />
Änderungen für<br />
Damen und Herren<br />
Kristina Vanderwall Öffnungszeiten:<br />
<strong>Postgasse</strong> 30 Montag 12-16 Uhr<br />
3011 <strong>Bern</strong> Dienstag-Freitag<br />
Tel. 031 312 58 39 10-16 Uhr
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />
27<br />
Erinnerungsbilder aus dem Inneren der Schlosserei des Herrn Wälti 2004<br />
Die Werkstatt Die Esse und das Materiallager<br />
Säge Bohrmaschine und Teilelager<br />
Der Amboss<br />
Als das WC noch deutsch angeschrieben war.<br />
Brünnchen und Abfluss wohl<br />
noch aus dem 19. Jahrhundert.<br />
Der Elektromotor für den Antrieb der Transmission<br />
mit Schalter und Sicherungen aus den 30er<br />
Jahren.<br />
VOM FASS <strong>Bern</strong><br />
Marie-Therese Bachmann + Bruno Schneider<br />
Gerechtigkeitsgasse 70, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
Telefon 031 311 27 07<br />
vomfass.bern@bluewin.ch, www.vomfass-bern.ch
28<br />
Abonnements-<br />
Bestellung<br />
Der/die Unterzeichnete bestellt ein Jahres-<br />
Abo nnement der Brunne Zytig zum Preis<br />
von Fr. 20.–<br />
Name<br />
Vorname<br />
Adresse<br />
Unterschrift<br />
Bitte einsenden an Brunne-Zytig, c/o Xaver Zach,<br />
Postfach 614, 3000 <strong>Bern</strong> 8.<br />
A N G E B O T E<br />
<strong>Bern</strong>er Münster: Restaurierung Chorfenster<br />
Sie Bhorfenster aus de,<br />
- v9 7ahrhundert , üssen restauriert<br />
und cesser öor �itterungseinf�üssen<br />
ges1hütbt �erden9<br />
Cerb� i1hen SanH für :hre dringend<br />
cen! tigte finanbie� �e Ci� fe6<br />
WBl konto 30l z40l zD 8urger� i1he PrsMarnisHasseD<br />
konto BC4w 0p34 . 02. 3- 03 z3z0 -<br />
der 8erner münsterl Ktiftung<br />
KMenden an die 8erner münsterl Ktiftung sind<br />
steueracbugscere1htigt9<br />
kontaHt5 03- 3- . 02 p2<br />
TAI CHI CHUAN<br />
der authentische Yang-Stil<br />
QI GONG<br />
Chinesische Bewegungskunst<br />
langsam fliessende Bewegungen<br />
mehr • Gesundheit • Körpergefühl<br />
• Engergie • Harmonie<br />
Neue Kurse:<br />
Tai Chi: Mittwoch, 19. Okt., 17.45<br />
Qi Gong: Donnerstag, 3. Nov., 18.00<br />
Erste Stunde gilt als<br />
Schnupperstunde<br />
Kursort: Tai Chi Studio,<br />
Kramgasse 19a, 1. Stock,<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Adelheid Miserre-Rubi<br />
Tel. 031 972 35 92 / 079 758 83 90<br />
e-mail: miserre@itcca.ch, www.taichi-bern.ch<br />
NydEGG KIosK uNd<br />
MINI MArKET rEZA<br />
Gerechtigkeitsgasse 6<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
Tel. + Fax: 031 311 50 90<br />
sieben tage in der woche offen<br />
Neu zusammen mit der Kornhaus Apotheke.<br />
Gesundheit durch Vertrauen!<br />
Herr A. Chariatte, Frau E. Engel und das<br />
gesamte Team freuen sich auf Ihren Besuch!<br />
Zytglogge Apotheke<br />
Zytglogge 5<br />
3011 <strong>Bern</strong><br />
Telefon: 031 311 48 33<br />
Fax: 031 311 39 93<br />
Mail: info@zytglogge-apotheke.ch<br />
Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />
❑ Beitrittserklärung ❑ Adressänderung<br />
Der/die Unterzeichnende wünscht in einem Ich bin bereits Mitglied des unten<br />
der unten aufgeführten Leiste als Mitglied angekreuzten Leists, habe aber<br />
aufgenommen zu werden (Bitte ankreuzen). eine neue Adresse.<br />
❑ Leist der Untern Stadt <strong>Bern</strong>, Postfach 570, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
❑ Kesslergass-Gesellschaft, c/o Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, Postfach, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
❑ Rathausgass-Brunngass-Leist, z. H. Herr Edi Franz, Postfach 405, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
❑ Kramgassleist, Postfach 852, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />
❑ Matte-Leist, Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />
Name Vorname Beruf<br />
(❑ neue)<br />
Adresse<br />
<strong>Bern</strong>, den Unterschrift<br />
(Bitte an den angekreuzten Leist einsenden.)<br />
Kramgasse 3 3011 <strong>Bern</strong> Tel. 031 311 62 64<br />
Neu übernommen von<br />
Dominique Walther-Favre<br />
Schöne Herbst- und<br />
Winterkollektion eingetroffen