13.11.2012 Aufrufe

Ausgabe September 2011 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte

Ausgabe September 2011 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte

Ausgabe September 2011 - Postgasse Bern, Altstadt, Geschäfte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Brunne<br />

Zytig<br />

<strong>Bern</strong>, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Erscheint vierteljährlich<br />

Postfach 614<br />

3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

3/<strong>2011</strong><br />

27. Jahrgang<br />

Offizielles Organ des Leist der Untern Stadt <strong>Bern</strong>, Kesslergass-Gesellschaft, Rathausgass-Brunngass-Leist, Kramgassleist, Matteleist, Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste<br />

E D I T O R I A L<br />

Herzlich willkommen<br />

Jahrelang laborierte der Matteleist mit einer<br />

eigenen Zeitung, die sporadisch herausgebracht<br />

wurde. In den achtziger Jahren bemühte<br />

sich der damalige Vorstand des<br />

Matteleistes, in der Brunne Zytig mitzumachen.<br />

Allerdings in der etwas skurrilen Absicht,<br />

eine Zeitung in der Zeitung durchzubringen.<br />

Dieses konnte die damalige Redaktionskommission<br />

allerdings nicht tolerieren,<br />

erhielten doch die <strong>Altstadt</strong>leiste rund eine<br />

Seite, um ihr Anliegen darzustellen.<br />

Der damalige Matteleistvorstand zog sich<br />

demnach zurück und versuchte sein Glück in<br />

der sporadischen <strong>Ausgabe</strong> einer eigenen Zeitung.<br />

Periodisch tauchte immer wieder der<br />

Wunsch auf, sich bei der Brunne Zytig zu beteiligen.<br />

Um diesem Wunsch nachzukommen,<br />

beschloss die Redaktions-Kommission, das<br />

Mattequartier ganzflächig mit der jeweiligen<br />

Brunne Zytig zu bedienen, das heisst, die Zeitung<br />

im ganzen Quartier gratis zu verteilen.<br />

Die Kosten des Portoversandes wurden von<br />

der Brunne Zytig übernommen. Unter dem<br />

Präsidium des Matteleistes <strong>Bern</strong>hard Bürki<br />

beschloss der Matteleistvorstand, Verhandlungen<br />

mit der Brunne Zytig aufzunehmen.<br />

Als Verhandlungspartnerin wird Matteleist-<br />

Vorstandsmitglied Alexandra Flury bestimmt,<br />

die auch umgehend Kontakt mit der Brunne<br />

Zytig aufnahm und auf der letzten Redaktions-Sitzung<br />

teilnehmen konnte. Alexandra<br />

Flury ist Journalistin und demnach in der<br />

Lage, den Matteleist zu betreuen. Die Brunne<br />

Zytig lebt vor allem aus den Inseraten. Hier<br />

wird der Matteleist von der professionellen Inseratenstelle<br />

der DruckereiWeiss GmbH betreut,<br />

nehmen wir doch an, dass auch aus der<br />

Matte einige Inserate anfallen werden.<br />

Demnach HERZLICH WILLKOMMEN<br />

MATTEQUARTIER, denn endlich ist die untere<br />

<strong>Altstadt</strong> komplett zusammengeschlossen<br />

und ein langjähriger Wunsch erfüllt.<br />

Xaver Zach<br />

Die Rathausgasse im Ohr<br />

Eine Audioführer mit 30 Lebens- und Liebesgeschichten durch die<br />

Rathausgasse.<br />

Es heisst immer, um die Welt zu sehen, muss man<br />

verreisen. Aber wenn du hier bleibst und die<br />

Augen offen hältst, siehst du wirklich mehr als<br />

genug. Dies sagte sich auch Mats Staub vom Erinnerungsbüro<br />

und hat den Audioführer «Metzgergasse<br />

<strong>2011</strong>» mit 40 Stimmen der Rathausgasse<br />

kreiert, der unsere Brach liegende Entdeckungsfreude<br />

an unserer <strong>Altstadt</strong> wieder neu kultiviert<br />

und pflegt. In dreimonatiger Arbeit hat sich der<br />

Theaterdramaturg dem Geist der Rathausgasse angenähert<br />

und sieben Anwohner, 22 Gewerbler und<br />

einen Siegrist interviewt. Sie alle erzählen ihre persönliche<br />

Geschichte und Beobachtungen zur Rathaus-<br />

bzw. zur einstigen Metzgergasse.<br />

Alexander Wild – Der anarchistische Stadtentwickler<br />

Hier erfahren wir, wie der durch den Krieg mittellos<br />

gewordene Alexander Wild durch Versuch<br />

und Irrtum sich vom fleissigen Schlosser zum anarchistischen<br />

Stadtentwickler gemausert hat. Der<br />

81-Jährige berichtet im längsten Audiobeitrag,<br />

wie er sein wissenschaftliches Antiquariat bewusst<br />

mitten in den Milieu-Sumpf gestellt hat und<br />

wie er diesen mit Raffinesse Schritt für Schritt<br />

ausgetrocknet hat. Er musste dabei mancher Gefahr<br />

ins Auge blicken, sei es einer Brandstiftung<br />

am Sonntagmorgen oder einer hochgiftigen Sandviper,<br />

die den damaligen Tübeliwirt in seiner Anwesenheit<br />

zischend attackierte. Furchtlos und<br />

unerschrocken geht er auch mit pflichtbewussten<br />

<strong>Bern</strong>er Verwaltungsangestellten um, denen er mit<br />

Foto: Alexander Jaquemet<br />

genauer Dossierkenntnis und verstecktem zivilen<br />

Ungehorsam entgegentritt, sie entwaffnet und für<br />

seine Anliegen gewinnt. Wir lernen auch seine Vision<br />

für eine vitale <strong>Altstadt</strong> kennen und welche<br />

Rolle spielende Kinder als Verkehrsberuhiger<br />

darin einnehmen.<br />

Dejan – Der dreiblauäugige Strassenhund-<br />

Praktikant<br />

Dejan, der Hüter des Hip-Hop-Platten-Lifestyle-<br />

Kellerlokals «Vinylz Store», erzählt von der<br />

Freude, die ihm Leo, der dreijährige Sohn des benachbarten<br />

Piercing-Studios «Diavolo», mit seiner<br />

unbändigen Lebenslust bereitet. «Wenn dr Leo da<br />

isch, isch eifach aues e a s y und d’ Wäut isch in<br />

Ordnig», sagt Dejan im klangvollen serbisch-bernischen<br />

Strassenslang. Als Hip Hopper spricht er<br />

gerne in anschaulichen Bildern: «Leo ist der König<br />

des Rathausdschungels und ich selber bin der dreiblauäugige<br />

Strassenhund-Praktikant.»<br />

Rosi Jäger – Die Rathausgass-Chronistin<br />

Die in Russland geborene Tochter eines<br />

Fürstenkäsers, Rosi Jäger, erzählt ihre<br />

abenteuerliche Flucht aus Russland<br />

und wie sie sich in der Rathausgasse<br />

niedergelassen hat. Von<br />

der 94-Jährigen erfährt man,<br />

dass die Gassenanwohner<br />

bis in die Nähe der<br />

Jahrtausendwende<br />

von fünf Metzge-<br />

Gutschein für<br />

1 Holunderblüten-Sirup<br />

für Mieter des Audioführers.<br />

Bei Büchereule,<br />

Rathausgasse 32


2<br />

Der Geschichtensammler Ruedi Zemp und das feu sacré der Rathausgasse<br />

Leni Uhlmann zusammen beim Café (Lustigstes Gespräch im Audioführer)<br />

reien, drei Bäckereien, zwei Lebensmittelgeschäften<br />

und einem Schuhmächerli mit einer winzigen<br />

Werkstatt, nicht viel grösser als eine Kartonschachtel,<br />

versorgt wurden.<br />

Max Grunder – Der Ureinwohner<br />

Max Grunder von der Rossmetzgerei Grunder<br />

neben dem Schlachthaus, einer der letzten Privatmetzger<br />

der Stadt <strong>Bern</strong>, erzählt von einer Zeit, als<br />

man die Kunden der Metzgerei hinter Vorhängen<br />

versteckte. Es war damals verpönt, Pferdefleisch<br />

zu kaufen und zu essen. Er berichtet, wie die damalige<br />

Leistchefin mit ihrem gut geölten Mundwerk<br />

lärmige Zuhälter vertreibt und wo man am<br />

Freitagabend noch zusammen jasste und festete<br />

anstatt in sein Ferienhäuschen im <strong>Bern</strong>er Oberland<br />

oder zum Wohnwagen am Murtensee zu flüchten.<br />

Vincent Millioud – Der kommunistische<br />

Urchrist<br />

Wie die Anwohner von mittelalterlich anmutenden<br />

und spärlich ausgestatteten Kleinstwohnungen mit<br />

ihren Hygiene- und anderen Bedürfnissen zurecht<br />

kommen, verrät uns der famose und virtuose Yverdoner<br />

Jazzviolinist Vincent Millioud an der Rathausgasse<br />

40. Es herrscht hier nämlich ein kleines<br />

urchristlich-kommunistisches Paradies, wo Besitz<br />

verpönt wird, und Dusche, Schallplatten, Internet,<br />

Wasch- und Kaffeemaschine, ja selbst der gebakkene<br />

Gugelhopf in den Besitz der Allgemeinheit<br />

übergeht und dort spurlos in hungrigen Bäuchlein<br />

verschwindet.<br />

Karin Schatzmann – Die Sprachschöpferin<br />

An der Westfront der Gasse sinniert die Theologin<br />

und Gassenbeobachterin Karin Schatzmann über<br />

die Frage, was die Leute wohl zwischen 13:30 und<br />

17:00 Uhr in den 3 Eidgenossen so treiben. Hauptberuflich<br />

arbeitet sie «höllegern» in der ökumenischen<br />

Buchhandlung und ist Bewahrerin eines<br />

kostbaren Bücherschatzes von Lebensweisheiten<br />

aus mehreren Jahrhunderten und Kontinenten, den<br />

sie ihren sinnsuchenden Kunden gerne vermittelt.<br />

Jan Straub – Der Hüter des Grals<br />

Ganz unten an der Gasse wirkt der Kunsthistoriker,<br />

Dorfphilosoph und Sakristan der christkatohlischen<br />

Kirche St. Peter und Paul, Jan<br />

Straub. Er ist der Hüter zweier Ge-<br />

Gutschein für<br />

1 Café de Meuron<br />

für Mieter des Audioführers.<br />

Bei Videothek,<br />

Rathausgasse 38<br />

heimnisse: Einmal dem Standort der<br />

einzigen Toilette (gut verborgen in<br />

den Eingeweiden der Kirche)<br />

und des inspirierendsten<br />

Kraftortes innerhalb der<br />

Kirche. Er erzählt im<br />

Audioführer, wie<br />

sich das Berufs-<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

verständnis des Siegrists<br />

vom prü- gelnden Kindererzieher<br />

zum weltoffenen<br />

Kultur- und<br />

Eventmanager gewandelt<br />

hat.<br />

Ruedi Zemp – der Geschichtensammler<br />

Ruedi wollte immer Architekt<br />

werden. Heute allerdings<br />

führt er einen<br />

Laden für Spielzeugautos<br />

und Antiquitäten, der<br />

aus der Spielzeugeisenbahn-Kollektion<br />

seines<br />

Vaters entstanden ist.<br />

Voller Nostalgie erzählt<br />

Ruedi von den lebensfrohen<br />

italienischen Immigrantenfamilien<br />

und<br />

seinem ehemaligen<br />

Stammkunden Pascal<br />

Couchepin, der jeweils in Faltenhosen und blütenweissem<br />

Hemd durch die Gassen joggte, bis ihn<br />

Ruedi endlich von dieser lästigen Pflicht erlöste.<br />

Ruedi Zemp reiht eine Erinnerung an die andere.<br />

Wie bunte Seifenblasen tauchen diese aus seinem<br />

Gedächtnis auf und tanzen munter in der Vorstellungskraft<br />

des Zuhörers, bis sie platzen und von<br />

anderen ersetzt werden. Seine Erzählungen sind<br />

packend, lebendig und anschaulich. Seine Stimme<br />

klingt wie eine helle Glocke und man hat nur den<br />

einen Wunsch, dass diese nie verstummt.<br />

Leni Uhlmann – Das «feu sacré» der Gasse<br />

Wenn das Erbe der Rathausgasse eine Religion<br />

wäre, dann ist die 83-jährige Leni Uhlmann der<br />

Heilige Geist. Frau Uhlmann trägt mit ihren Erinnerungen<br />

das «feu sacré» der ehemaligen Metzgergasse<br />

wie ein Banner vor sich her, mit Schalk<br />

und Charme. Wenn sie erzählt, werden schon<br />

längst tot Geglaubte wieder lebendig: Madame de<br />

Meuron schreitet die Metzgergasse hoch und die<br />

schöne, ermordete Hulda Hotz geht an der Metzgergasse<br />

38 ihrem horizontalen Gewerbe nach. Als<br />

Inhaberin des letzten Tante-Emma-Ladens der Rathausgasse<br />

war sie auch Koch- und Wäschelehrerin<br />

für verlassene Männer und Anlaufstelle für Kummer,<br />

Sorgen und andere Artikel. Das grosszügige<br />

Geben von Rat und Tat hat über die Jahre nicht<br />

zum Abbau von Lebensenergie geführt, aber von<br />

Körpergrösse, nämlich von 175 cm auf 157 cm.<br />

Dr. Strangelove – Der Filmneurotiker<br />

«Die Digitalen Eingeborenen können sich heute<br />

das Leben und Wirken von Fräulein Uhlmann am<br />

besten vorstellen,» meint der Videothekar Stefan<br />

Theiler, «wenn sie «Smoke», das Buch des New<br />

Yorker Autors Paul Auster lesen.» Es erzählt die<br />

Geschichte eines Tabakwarenhändlers und seiner<br />

engen und liebevollen Beziehung zu seinen Kun-<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Martin Staubs Audioführer<br />

«Metzgergasse <strong>2011</strong>»<br />

In dreimonatiger Arbeit hat der Erinnerungskünstler<br />

über 30 Rathausgässler interviewt.<br />

Dabei ist 50 Stunden Tonbandmaterial entstanden,<br />

das er auf knapp 6 Stunden zusammengeschnitten<br />

hat. Die Interviewbeiträge von 5 bis<br />

25 Minuten Länge sind auf 22 (iPod-) Audioführern<br />

bis mindestens Mitte Oktober zur Vermietung<br />

verfügbar.<br />

Was ist ein Audioführer und wie verwende ich<br />

ihn?<br />

Der Audioführer «Metzgergasse <strong>2011</strong>» ist nicht<br />

viel grösser als ein Zündholzschächteli und ist<br />

mit Kopfhörern verbunden. Der Audioführer<br />

funktioniert wie eine Fernbedienung (bzw. wie<br />

Madame de Meurons Hörrohr): Man kann selber<br />

auswählen, welchem Ladenbesitzer oder<br />

Gassenbewohner man zuhören möchte («So<br />

ghör i nume was i wott!»). Er lädt dazu ein, vor<br />

der entsprechenden Hausnummer sitzend zu<br />

verweilen, das Schaufenster zu erkunden oder<br />

am besten gleich einzutreten und den Erzähler<br />

so persönlich kennenzulernen.<br />

Wo und wann ist der Audioführer erhältlich?<br />

– Bei der Büchereule von Roman Wild,<br />

Rathausgasse 32, Di-Fr: 11-18.30 Uhr,<br />

Sa 11–16 Uhr, Tel. 031 311 44 20<br />

– Bei der Videothek Dr. Strangelove, Rathausgasse<br />

38, Täglich von 14–22 Uhr, samstags<br />

bereits ab 11 Uhr, Tel. 031 311 02 93<br />

– Beim Peep Store, Rathausgasse 57,<br />

Mo-Mi & Fr: 10-18.30 Uhr, Do 10–20 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr, Tel. 031 311 61 11<br />

Die Miete des Audioführers beträgt Fr. 20.–<br />

(Leistmitglieder: 15.–). Roman Wild, Stefan<br />

Theiler und die Mitarbeiter des Peep Store<br />

geben den weniger versierten Nutzern von<br />

elektronischen Geräten eine persönliche Einführung. <br />

den in Brooklyn. Für die Lesemüden oder Filminteressierten<br />

verschreibt der Filmdoktor die auf dem<br />

Buch beruhenden Filme «Smoke» und «Blue in<br />

the Face» mit Harvey Keitel.<br />

Michele – Der Dialekt-Akrobat aus Süditalien<br />

Ein herzerwärmendes Beispiel für den kreativem<br />

Umgang mit <strong>Bern</strong>deutsch ist der aus Apulien stammende<br />

Michele Bellino vom Bonsai-Restaurant<br />

«Lo Stuzzichino da Bellino»: «I immer im meine<br />

Lebe sag, i wolle eine Hotel-Rischtorant... aber<br />

ghleine!!!, besser ghleine!, und äh weisch scho, für<br />

mi das isch genuge, ganze famile arbeite da, und<br />

eh läbe, guete läbe. Und die Leute ghomen immer<br />

essen. Zufriiede. Eine Traum, ja! Eine.. Träum, nid<br />

Traum, Träum, Träum.. von mir.»<br />

drs<br />

Impressum<br />

Die «Brunne Zytig» wird von den <strong>Altstadt</strong> leis ten gemeinsam gestaltet. Unter den Leist rubriken finden<br />

Sie leistinterne Informationen.<br />

Verantwortlich für die Herausgabe: Leist der Untern Stadt, Postfach 614, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Redaktion Leist der Untern Stadt: Iris Gerber (ig), Johanna von Jecklin (JvJ), Xaver Zach (Za)<br />

Redaktion Kesslergass-Gesellschaft: Barbara Braun (bb), Annelies Hüssy (Hy)<br />

Redaktion Rathausgass-Brunngass-Leist: Edi Franz (ef), Peter Fröhlich (pfö), Stefan Theiler (drs)<br />

Redaktion Kramgassleist: Barbara Büttner (babü), Regula Leuenberger (rlu)<br />

Redaktion Matteleist: Alexandra Flury (fl)<br />

Inserateannahme + Produktion:<br />

Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und Pascale Thomann-Weiss, Kalchackerstrasse 7,<br />

3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79, weissdruck@bluewin.ch<br />

www.bern-altstadt.ch/brunnezytig, brunnezytig@bern-altstadt.ch


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

3<br />

Zahlen und Fakten zur Rathausgasse:<br />

Seit dem 1. November 1971 heisst die Verbindungsader<br />

zwischen Rathaus und Kornhaus Rathausgasse.<br />

Sie hat eine 800-jährige Geschichte,<br />

erstreckt sich über eine Länge von 333 Metern und<br />

beherbergt 468 Menschen aus fünf Kontinenten,<br />

57 Ländern und 21 Kantonen. Die Gasse besteht<br />

aus 71 <strong>Altstadt</strong>häusern (drei davon unbewohnt), 65<br />

Parterre-Lokalen (vier davon leerstehend), 41 Kellergewölben<br />

(fünf davon unbenutzt), dem Rathaus<br />

und der Kirche St. Peter und Paul.<br />

Die Fürsten der Gaumenfreude<br />

Mit viel Freude und häufig wenig Einkommen machen<br />

sie die Menschen in der <strong>Altstadt</strong> glücklich;<br />

mit 15 Restaurants, Bars & Cafés, zwei Hotels,<br />

einem Bed & Breakfast, einer Metzgerei, Weinhandlung,<br />

einem Nougat- und Teelädeli, dem Fair-<br />

Trade-Weltladen, dem Kiosk-Tabakwaren- und<br />

einem Tante-Emma-Käseladen.<br />

Die wachsamen Dienstleister<br />

Um Gesundheit und körperliches Wohlbefinden<br />

kümmern sich zwei Coiffeurs, 13 Arzt-, Massageund<br />

Schönheitspraxen, ein Piercing- und zwei Tattoostudios<br />

sowie die Schwarzwaldklinik. Dann<br />

gibt es eine Bank, drei öffentliche Verwaltungsämter,<br />

ein Immobilienvermittlungs-, ein Reiseund<br />

ein Kulturbüro.<br />

Die geschäftstüchtigen Kleinhändler<br />

Für den Einkaufsbummel gibt es sieben Antiquitäten-,<br />

je drei Spielzeug-, Schmuck/Accessoire -,<br />

Möbel- und Stoffgeschäfte, je einen Messer-, Gürtel-<br />

und African-Discovery-Laden, dazu einen<br />

Sexshop, vier Boutiquen und den UPD-Laden.<br />

Die vielseitigen Kulturunternehmer<br />

Für das kulturelle Angebot sind das Konservatorium,<br />

das Schlachthaustheater, drei Flamenco-,<br />

zwei Hip-Hop-Keller und eine Film-Jazz-Grotte<br />

besorgt. Für die Anregung zu Hause stehen den<br />

Altstädtern drei Buchantiquariate, zwei Bücherläden,<br />

ein Laden für Esoterik und Spiritualität, fünf<br />

Galerien, eine Praxis für Filmberatung und ein<br />

Laden für allerlei Blasinstrumente zur Verfügung.<br />

Die wackeren Handwerker<br />

Die wackeren Handwerksbetriebe kümmern sich<br />

um Reparaturen, Verbesserungen von Wohnung,<br />

Haushalt und Gebrauchsgütern: Eine Antikschreinerei,<br />

eine Blasinstrumente-, Computer- Näh- und<br />

Polsterei-Werkstatt, sowie eine Telefon & - Elektroinstallationsbude.<br />

drs<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der<br />

Brunne Zytig erscheint am<br />

18. November <strong>2011</strong><br />

Redaktionsschluss:<br />

28. Oktober <strong>2011</strong><br />

<strong>Bern</strong>er Handwerker Märit<br />

Die nächsten <strong>Bern</strong>er<br />

Hand werker-Märite<br />

finden am<br />

Samstag, 1. Oktober<br />

Samstag, 5. November<br />

Samstag, 3. Dezember<br />

Sonntag, 4. Dezember<br />

von 08.00 bis 16.00 Uhr<br />

auf der Münsterplattform<br />

statt.<br />

www.handwerkermaerit.ch<br />

Dällebach Kari<br />

Tatsachenbericht des Statisten Nr. 269<br />

Der original Dällebach Kari um die Jahrhundertwende<br />

Der Wecker reisst mich aus einem humorvollen<br />

Traum; dabei brachte mich der Kari gerade zum<br />

Lachen. Soweit die literairische Vorlage.<br />

In Tat und Wahrheit konnte ich vor lauter Aufregung<br />

fast die ganze Nacht kein Auge zumachen.<br />

ICH an einem Filmset; mit all den grossen Stars!<br />

Aber wieso hat der George Clooney mein Gesicht?<br />

Upps, da muss ich gleichwohl ein wenig weggedöst<br />

sein.<br />

Wegen einem nervösen Magen brachte ich am frühen<br />

Morgen keinen Bissen herunter, denn schon<br />

um 5.30 Uhr musste ich zum Einkleiden und<br />

Schminken im Wyler sein. An diesem Bilderbuch<br />

Tag wurde das «Schwingfest» gedreht. Also – rein<br />

in den guten alten dunkelbraunen Zwilch, weisses<br />

Hemd mit Gilet und Hut. Die Hosen sind etwas zu<br />

weit; aber für mich, mit einem Body-Mass-Index<br />

nahe der Präadipositas, wie alle behaupten, ist es<br />

ein wohltuendes Gefühl. So schlimm kann es also<br />

mit meinem angeblichen Übergewicht auch nicht<br />

sein. In der Maske wird mir noch ein «Soldat-<br />

Bild: Manuel Zingg<br />

Läppli-Schnauz» angeklebt und ich befürchte, dieser<br />

wird mich bei der vorausgesagten Hitze mehr<br />

als nur einmal zwicken und jucken. Aber jetzt vertrage<br />

ich einen Kaffee oder ich nehm vorsorglich<br />

gleich zwei.<br />

Beim x-ten Kaffee und dem 2. Gipfeli treffen nun<br />

auch die letzten Haupt-, Neben- und statischen<br />

Darsteller ein. Morgens um 8 Uhr ist es noch angenehm<br />

kühl. Im »Bund» lese ich später, rund 300<br />

Menschen seien an diesem Tag involviert gewesen,<br />

davon alleine 163 Statisten. Von Christian<br />

Casper, der uns betreut, erfahre ich, dass sich über<br />

750 Interessierte gemeldet hätten. Da hab ich ja<br />

Glück gehabt. Kein Wunder, es wurden ja auch<br />

Charakterköpfe gesucht! Sogar eine Gage, die nur<br />

bescheiden weniger als die von George Clooney<br />

ist, und freie Verpflegung gibt’s. Vor allem das<br />

Flüssige geht weg wie frische Weggli; wobei dieser<br />

Vergleich etwas hinkt. Es ist noch nicht einmal<br />

Mittag. Mein Hemd ist vom Schweiss pflotschnass<br />

und ein unangenehmes Rinnsal bahnt sich zwischen<br />

meinen Beinhaaren seinen Lauf. Ein kühles<br />

Bier wär jetzt die Erlösung. Aber wie hiess es doch<br />

im Kleingedruckten: Auf dem Set gilt – Bier und<br />

Wein lasse sein! Oder ein kühlendes Bad in der<br />

Aare wäre noch erlösender. Aber wie hiess es doch<br />

im Kleingedruckten: «Der Statist muss immer und<br />

überall einsatzbereit sein»!<br />

Mittlerweilen sind wir schon mitten im Dreh. Die<br />

Szene wird erklärt, geprobt und sogleich gefilmt.<br />

Das Ganze erinnert mich ein wenig ans Militär:<br />

seckle – warte – seckle – warte.<br />

Bild: Manuel Zingg<br />

Nach 2 Litern Mineral ist Mittag. In meinem Teller<br />

finde ich etwas mit nahöstlichem Migrationshintergrund<br />

und rümpfe meine mitteleuropäische<br />

Nase. Etwas lokalpatriotisches, wie Härdöpfusalat<br />

und eine Bratwurst wären typischer für ein<br />

Schwingfest gewesen.<br />

Nach kurzer Zeit geht es aber gleich weiter. Mein<br />

Schnauz hält mittlerweilen nur noch dank Sekundenkleber<br />

und das Kostüm wird dank meiner Transpiration<br />

immer dünkler und schwerer. Zuweilen<br />

scheint mir, will das Ganze kein Ende nehmen.<br />

Immer gibt es wieder etwas zu verbessern oder zu<br />

perfektionieren . Und immer wieder sind die Statisten<br />

schuld. Da latscht einer von links statt rechts<br />

über die Bildfläche, dort vergisst einer eine Bratwurst<br />

zu verkaufen (wo hat er diese nur her?).<br />

Was soll ich sagen? Um 20 Uhr war das Schwingfest,<br />

der Dreh und ich total fertig. Nun bin ich natürlich<br />

auf das Endprodukt gespannt. Sollte ich<br />

mich darin nicht wieder entdecken, werde ich mich<br />

in Zukunft für die zelluloide Zunft verweigern. Ob<br />

ich nun als George Clooney Double gebucht werde<br />

oder nicht! pfö


4<br />

Am Rande notiert<br />

So freundlich und ausgiebig<br />

bin ich auf meinen <strong>Altstadt</strong>gängen<br />

schon lange nicht<br />

mehr begrüsst worden. Eher<br />

unangenehm dabei, das<br />

nicht enden wollende Schulterklopfen<br />

bei 34 Grad Celsius.<br />

Im Beizengärtchen<br />

unter den <strong>Altstadt</strong>lauben<br />

schmeissen verschwitzte<br />

Krawattenträger eine Freibier- Runde nach der<br />

anderen. Was ist eigentlich los? Ach ja, es chunt<br />

cho wähle. Vom Strande zurückgekehrt, setzen<br />

Kandidierende verstärkt auf den Wahlkampf an der<br />

Front. «I bine – choschts was es wöu!»<br />

Das Gratisbier, auch «Wählerfang» genannt, wäre<br />

ja noch angenehm. Nicht so aber das aufdringliche<br />

Gefasel über vergangene, gegenwärtige und zukünftige<br />

Politik. Da kannst du dich beim besten<br />

Willen nicht mehr auf deine Herzdame konzentrieren.<br />

Das Geschimpfe über all die unsäglichen Unfähigen,<br />

die den baldigen Untergang der Republik<br />

zu verantworten haben, blockiert jeden erotischen<br />

Gedanken. Lässt du dich leichtsinnigerweise zum<br />

Mitdiskutieren hinreissen, ist der Abend gelaufen.<br />

Gewiss, Wahlen sind wichtig. Die Besten sollen<br />

das Rennen machen. Liegt das Wahlresultat dann<br />

vor, wird klar, dass es die Besten wieder nicht geschafft<br />

haben. Was schliessen wir daraus? Es sind<br />

nie die Besten, die am politischen Drücker sitzen…<br />

Hans Häusler<br />

RARITÄTEN AUS DEM ORIENT<br />

alte und antike flachgewebe<br />

und knüpfkunst<br />

restauration . schätzungen<br />

a t e l i e r<br />

IRMAK<br />

ATELIER Irmak<br />

kramgasse 10 . 3011 bern . tel. 031 312 06 04<br />

www.ATELIER-irmak.ch<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

Musik in der Stadt<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Im Rahmen des <strong>Bern</strong>er Kultursommers ertönte während zwei Anlässen die Musik in der <strong>Altstadt</strong>.<br />

Vom 2. bis 6. August swingte und groovte der Jazz am BeJazz Sommerfestival vor dem<br />

Rathaus und vom 11. bis 13. August besuchte die musikalische Welt und mit diesen einige<br />

zehntausend Besucher das Buskers in der Untern <strong>Altstadt</strong>.<br />

Bejazz-Sommer<br />

Der Sommer zeigt sich launig von sonnig und heiter<br />

über kühl und bewölkt und die <strong>Altstadt</strong> jazzt<br />

und swingt locker vor dem Rathaus in den sommerlichen<br />

Sonnenuntergang. Im Rahmen des <strong>Bern</strong>er<br />

Kultursommers führte Bejazz sein Sommer -<br />

festival auf dem Rathausplatz durch. Die fünf Tage<br />

Jazz trösteten die Jazzfans über die Zwischensaison<br />

hinweg und konnten doch den einen oder andern<br />

Zuhörer überzeugen, sich doch einmal mit<br />

Jazz zu beschäftigen.<br />

Das Programm zeigte Jazz in seinen vielen Formen<br />

und bot einen kleinen Querschnitt durch die<br />

aktuelle Schweizer Jazzszene. So tönte es bei der<br />

allgemeinen guten und friedlichen Stimmung bei<br />

Bier und Bratwurt, Wein und Flammkuchen oder<br />

Tapas mal eher funkig-rockig, dann wieder besinnlich-ruhig,<br />

in retrospektivem Blick auf die<br />

deutsche Welle der 80er bis hin zu lyrischer Instrumentalmusik.<br />

In Zukunft muss einfach mehr<br />

darauf geachtet werden, dass die Kirchenglocken<br />

besser in die musikalische Darbietung eingebunden<br />

werden können. Das eine oder andere Mal<br />

klappte es schon nicht schlecht.<br />

Ein einziger Kritikpunkt war die Lautstärke. Bei<br />

allem Verständnis für das Ruhebedürfnis der <strong>Altstadt</strong>bewohner,<br />

ein bisschen lauter und besser verstärkt<br />

hätten die Konzerte sein dürfen, dies vor<br />

allem auch da die Konzerte doch recht früh zu<br />

Ende waren.


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

5<br />

Buskers<br />

Nur eine Woche später ertönen schon wieder Musikklänge<br />

in der <strong>Altstadt</strong>. Zum achten Mal fand das<br />

Strassenmusik-Festival Buskers statt. Was in den<br />

Anfängen noch ein Geheimtipp war, ist zu einem<br />

festen Bestandteil des <strong>Bern</strong>er Sommers geworden.<br />

Manch einer mag bei den Menschenmengen, welche<br />

in die Untere <strong>Altstadt</strong> strömten, nostalgisch<br />

dem noch etwas intimeren Festival nachtrauern.<br />

Und dennoch ist es den Organisatoren der Erfolg<br />

und den Künstlern das Publikum zu gönnen.<br />

Wie beliebt und bekannt das Buskers inzwischen<br />

über die Stadt- und Landesgrenze hinaus ist, zeigt<br />

die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen um<br />

Teilnahme am Festival: 476 Gruppen wurden geprüft,<br />

davon schafften es dann 35 Gruppen (130<br />

Künstlerinnen und Künstler) auf die 30 Spielorten<br />

der Stadt <strong>Bern</strong>. Bei schönstem Wetter – abgesehen<br />

von einem kurzen, erfrischenden Schauer am Freitagabend<br />

– präsentierten die Strassenmusiker und<br />

–artisten ihre Musik, den Tanz und die Variétés vor<br />

60’000 – 80’000 Besuchern.<br />

Photo-Automat auf der Münsterplattform<br />

Auf der Münsterplattform war zudem nicht nur<br />

Konsumieren angesagt sondern am Aktionsmarkt<br />

BIZAAR Interaktion gefragt. So konnte man beispielsweise<br />

beim X-omat vorindustrielle Automaten-Photos<br />

malen lassen und gleich nebenan bei<br />

den Artacks, die dort entstandenen Bilder als kleineres<br />

oder grösseres «Take away. Kunst frisch und<br />

mit viel scharf» erstehen. So konnte man sicher<br />

sein, ein Unikat zu haben.<br />

Bevor man sich dann endgültig in den Trubel<br />

stürzte oder als erholende Pause dazwischen bot<br />

sich Tonik an. Im Zelt vor dem Münster konnte das<br />

Kopfhörer-Konzert für sich genossen werden. Die<br />

Geräusche blieben draussen und jeder konnte nach<br />

seinem Gutdünken die Lautstärke einstellen.<br />

Kopfhörer-Konzert von Tonic<br />

«Heinz baut» aus Stäben einen Turm.<br />

Ein besonderes Highlight des diesjährigen Buskers<br />

waren zwei Gruppen, mit ebenfalls leiseren Tönen.<br />

Zum einen waren dies Khonya aus dem Iran. Mit<br />

ihren persischen Liedern verzauberten sie die Zuhörer,<br />

und ausser mir mag noch manch einer bedauert<br />

haben, die lyrischen Texte nicht verstanden<br />

zu haben.<br />

Tanz zu Musik aus dem Iran von Khonya.<br />

Eschiglen – Pferdekopfgeige und Pferdekopfkontrabass<br />

Der zweite Glanzpunkt kam noch weiter aus dem<br />

Osten: Egschiglen aus der Mongolei. Die Übersetzung<br />

des Bandnamens trifft es gut «Schöne Melodie».<br />

Die Mongolen spielten auf ihren<br />

traditionellen, zentralasiatischen Instrumenten<br />

zeitgenössische mongolische Volksmusik. Insbesondere<br />

der Sänger Amartuwshin Baasandorj fesselte<br />

mit seinem Obertongesang das Publikum.<br />

Manchmal pfiff und sang er gleichzeitig, und man<br />

fragt sich, wie so etwas möglich ist.<br />

Neben diesen zwei Exoten erschien mir das diesjährige<br />

Buskers ein bisschen zu Europa-Lastig und<br />

als Afrika-Fan vermisste ich die Musik des<br />

Schwarzen Kontinents, welche ebenso gut in die<br />

gute Stimmung der <strong>Bern</strong>er Sommernächte gepasst<br />

hätte.<br />

Das Exotische traf man dann vor allem kulinarisch<br />

an. Mal exotisch, zum Beispiel bei den Tibetern,<br />

die in grosser Geschwindigkeit die gefüllten Teigtaschen<br />

zubereiteten. Mal roch es deftig schweizerisch<br />

nach klassischer Bratwurst. Man konnte<br />

sich aber auch einfach nur bei Prosecco, einer<br />

Glace oder einem Kaffee vom mobilen Kaffeservice<br />

wohl sein lassen oder bei einer Wasserpfeife<br />

und einem arabischen Kaffee von den Strapazen<br />

erholen…. Das kulinarische Angebot war zumindest<br />

ebenso vielfältig wie die musikalischen und<br />

künstlerischen Vorführungen.<br />

rlu<br />

PL ER<br />

Münstergasse 35<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel 031 311 51 30<br />

Fax 031 311 51 39<br />

info@per-lei.ch<br />

EI<br />

B O U T I Q U E<br />

Marken: Masai, Coconuda,<br />

Maria Grazia Panizzi,<br />

Tarmanuda und Schuhe<br />

von Alberto Bressan<br />

Grössen: von 36 bis XXXL<br />

Alter: von 20 bis …4 Mal so "jung"<br />

Das indische Frauenprojekt:<br />

farbenfrohe Kleider aus reiner Seide<br />

Wolle und Baumwolle<br />

Accessoires und Geschenke<br />

Gerberngasse 36, 3011 <strong>Bern</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Do + Fr 13.30 – 18.30 Uhr<br />

Sa 10.00 – 16.00 Uhr


6<br />

Hilfe für betreuende<br />

Angehörige<br />

Wer pflegebedürftige Angehörige betreut,<br />

leistet eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe<br />

Ein wichtiges Ziel der städtischen Alterspolitik ist,<br />

dass pflegebedürftige Menschen so lange wie<br />

möglich und sinnvoll in ihrer Wohnung bleiben<br />

können. Partner oder Partnerinnen, Kinder und<br />

Verwandte übernehmen einen grossen Teil der Betreuung,<br />

Begleitung und Pflege von Angehörigen<br />

und sind somit ein wichtiger Baustein, um dieses<br />

Ziel zu erreichen. Die Betreuung von Angehörigen<br />

ist erfüllend, bringt aber auch grosse Verantwortung<br />

mit sich, ist anspruchsvoll und kräftezehrend.<br />

Zahlreiche Hilfsmittel und Unterstützungsangebote<br />

können die betreuenden Angehörigen bei Bedarf<br />

entlasten.<br />

Informationsbroschüre<br />

Das Alters- und Versicherungsamt hat eine Broschüre<br />

herausgegeben, welche sämtliche Unterstützungs-<br />

und Entlastungsangebote in der Stadt<br />

enthält. Die Broschüre kann per Telefon (031 321<br />

63 11) oder über das Internet (ava@bern.ch) bestellt<br />

werden.<br />

infodraht: Gratis-Beratung des Schweizerischen<br />

Roten Kreuzes <strong>Bern</strong>-Mittelland<br />

Das Schweizerische Rote Kreuz <strong>Bern</strong> Mittelland<br />

hat mit Unterstützung der Stadt eine zentrale telefonische<br />

Anlaufstelle, den «infodraht» ins Leben<br />

gerufen. Unter der Gratisnummer 0844 144 144<br />

vermittelt eine Fachperson des SRK <strong>Bern</strong>-Mittelland<br />

von Montag bis Freitag (9-12 Uhr) geeignete<br />

Entlastungsmöglichkeiten und berät die Anrufenden<br />

am Telefon.<br />

zvg<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

DIE LESE-ECKE<br />

Eine Kurzgeschichte von Helen Stark-Towlson<br />

Esprit de France<br />

Ist das dein Ernst? Bist du übergeschnappt? wurde<br />

ich vor meiner Abreise mehrmals gehänselt. Kein<br />

normaler Mensch fährt in der Juli-Hitze nach Paris!<br />

Wirklich keiner!<br />

Eines Morgens sitze ich dennoch im TGV, flitze an<br />

zahllosen Sonnenblumenfeldern vorbei, die wie<br />

gelbe Inseln in die Landschaft ragen und eine Unschuld<br />

ausstrahlen, als wüssten sie nichts von der<br />

Welt und einem Hochgeschwindigkeitszug, der<br />

dicht an ihnen vorbei der Landesmetropole entgegensaust.<br />

Quartier Latin. Mein kleines Hotel, mit seinen 200<br />

Jahren das älteste der Stadt, ohne Luxus, ohne Stern,<br />

aber mit einer Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.<br />

Gegenüber der kleine Park mit dem ältesten Baum<br />

von Paris, einer Robinie, 1602 gepflanzt, heute von<br />

einem Betonsockel notdürftig gestützt. Dahinter die<br />

Eglise St. Julien-le- Pauvre, dann das englische Antiquariat<br />

Shakespeare & Company mit der Katze,<br />

die immer noch eine Schnur um den Hals trägt und<br />

von der Schulter des Ladeninhabers auf die Kundschaft<br />

herunterschnurrt.......<br />

Alles noch da, unverändert, unversehrt - auch im<br />

Juli. Und im Hintergrund wie ein Schutz die Fassade<br />

von Notre-Dame im Licht des Frühnachmittags.<br />

Ich packe meinen Vier-Tage-Koffer aus und richte<br />

mich ein, glücklich, wieder hier zu sein und zu planen:<br />

Eine Führung durch die Oper Garnier, eine<br />

Ausstellung über das historische Paris im Musée<br />

Cluny, eine Bootsfahrt auf der Seine, dann auf der<br />

Ile St.Louis die wunderbare Buchhandlung mit dem<br />

Buchhändler, der Paris auswendig kennt.<br />

Am letzten Abend kehre ich nach einem Konzert in<br />

der Notre-Dame in mein heisses Hotelzimmer zurück,<br />

öffne das Fenster, ziehe die Vorhänge, gehe<br />

ins Bett, lese noch ein wenig, lösche das Licht.<br />

Um ein Uhr weckt mich ein sonderbares Geräusch.<br />

Ich setze mich schlaftrunken auf und sehe, wie sich<br />

vorne der Vorhang bauscht, zur Seite geschoben<br />

wird, ein Arm zum Vorschein kommt, dann ein<br />

Bein, dann - im Licht einer Taschenlampe - die Gestalt<br />

eines Schwarzen, dessen Hand nach den zwei<br />

Portemonnaies auf dem Tisch greift, das eine für<br />

meine Heimkehr mit Euros, das andere mit Schwei-<br />

Ig, Bruno Scheidegger, bi im Juli 1942 i dr Brunngass<br />

aus 5. Chind während de Chriegsjahr i dr Bärner<br />

<strong>Altstadt</strong> gebore. Dere bin ig treu blibe u ha viel<br />

ne Mitmönsche chönne mit schaffe Freud bringe.<br />

A dr Grabepromenade vis-a-vis vom Stadttheater<br />

hani e Goldschmiedelehr dörfe mache. Füf Jahr<br />

später mit em Partner Peter Thomi s’Lehrgschäft<br />

chönne us Patron mit grossem Idealismus übernäh.<br />

Im jetztige Zytpunkt, vor dr baudige Pensionierig<br />

stehend, chani uf e läbigi Zyt zrügg luege.<br />

I gseh d’Lehrlinge, elf a dr Zahl, woni mis Wüsse<br />

me oder weniger guet wytervermittlet u jedem<br />

öppis fürs wytercho gäh ha. Mängs isch mer<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

zerfranken bestückt......und ich schreie. Schreie wie<br />

am Spiess. Schreie den Einbrecher zum Fenster hinaus<br />

und benachrichtige die Réception.<br />

Zehn Minuten später stehen vier Polizisten im Zimmer.<br />

Habillez-vous! Venez avec nous! lautet ihr Befehl<br />

nach erfolgter Spurensuche.<br />

Um zwei Uhr morgens fahre ich in einem Streifenwagen<br />

durch mein geliebtes Quartier, vorbei an<br />

Schlägertypen und Betrunkenen. Von Poesie keine<br />

Spur. Auch keine vom Täter. Zuletzt lande ich auf<br />

dem Polizeiposten zur Befragung.<br />

Votre nom? Votre prénom? Votre profession?<br />

schnarrt der Kommissär ins nächtliche Büro, ohne<br />

die Zigarre aus dem Mund zu nehmen.<br />

Ecoutez, Monsieur....wage ich ihn zu unterbrechen.<br />

C’est le ton qui fait la musique.....<br />

Comment?<br />

C’est le ton qui....<br />

Revenez demain à neuf heures! winkt er ab und<br />

komplimentiert mich hinaus.<br />

Ein Polizist fährt mich zum Hotel zurück. Es ist drei<br />

Uhr morgens.<br />

Die vier Stunden bis zum Petit Déjeuner im Hotel<br />

klebe ich bei geschlossenem Fenster wie gelähmt<br />

auf der Bettkante, ohne Identität, ohne Geld, froh<br />

über idiotische Fernsehfilme, die mir aus dem Kasten<br />

an der Wand entgegenflimmern. Um sieben<br />

Uhr kommt mir im Frühstücksraum die Besitzerin<br />

des Hotels entgegen.<br />

Je suis profondément désolée, Madame! entschuldigt<br />

sie sich, Tränen in den Augen, und drückt mir<br />

eine Schachtel in die Hand.<br />

Un petit cadeau! Pour vous consoler! sagt sie und<br />

beteuert, noch nie habe die Polizei jemals die<br />

Schwelle ihres Hotels überschritten.<br />

Et maintenant une telle histoire! La criminalité à<br />

Paris....vous savez! klagt sie und schlägt empört die<br />

Hände zusammen.<br />

Ich bedanke mich für das Geschenk und öffne die<br />

Schachtel. Zum Vorschein kommt ein Teller, dann<br />

eine Tasse aus feinem, weissem Limoges-Porzellan<br />

mit der Aufschrift<br />

«Esprit de France».<br />

* * * * * * *<br />

Das erzählerische Archiv von Bruno Scheidegger<br />

Dr Erzähler und Illustrator<br />

glunge, mängs nid. I bi kei Schriber, aber e guete<br />

Handwärker mit Gschick im Zeichne. Agschbornt<br />

vo mim Umfäud hani mi entschlosse us dere Zyt<br />

z’brichte, fasch 60 Jahr zrügg u schrybe wie i das<br />

erläbt ha, nid was die andere mir zueflüschtere.<br />

Hüt isch d’Wäut gäng no rund aber d’Mönschheit<br />

u s’Umfäud vo mir het sech enorm stark veränderet.<br />

Me cha schwär abschetzte wie glücklech dr<br />

Einzelni mit däm fortschrittleche Wäutgsche würklech<br />

isch.<br />

Ig hoffe mit mine gschribene Zyle emene Läser<br />

öppis fürs Gmüet chönne offeriere, öppis zum unterlege<br />

oder nachedänke.


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

7<br />

Die Baustelle vor der Haustüre der untern <strong>Altstadt</strong><br />

Beim Erscheinen dieser Brunnezytig ist der<br />

Spuk schon wieder vorüber, die Bauarbeiten<br />

abgeschlossen und der Verkehr verläuft wieder<br />

wie gewohnt. Die normalerweise eher ruhigen<br />

Sommermonate in der <strong>Altstadt</strong><br />

wurden dieses Jahr durch Baulärm gestört.<br />

Die notwendige Sanierung des Weichendreieckes<br />

vor dem Zytgloggenturm stand an.<br />

Die Sanierung des Weichendreieckes wurde nötig,<br />

weil die letzte Sanierung 1995 / 1997 schon 14<br />

bzw. 16 Jahre zurücklag. Die Gleisanlage wird so<br />

stark belastet, so dass ca. alle 15 Jahre eine Sanierung<br />

notwendig wird. Die Sanierung ist ein Teil<br />

des Gesamtkonzeptes zur Sanierung der Marktgasse,<br />

welche 2013 geplant ist. Die Tramlinien<br />

waren in einem so kritischen Zustand, so dass<br />

nicht nur einzelne Reparaturen vorgenommen<br />

wurden, sondern eine Gesamterneuerung.<br />

Während acht Wochen wurden in zwei Schichten,<br />

mit einer Ruhepause von 24.00 – 6.00, die Arbeiten<br />

an den Gleisen vorgenommen. Bei dieser Gelegenheit<br />

wurde auch der 100-jährige<br />

Stadtbachkanal ersetzt, sowie die Strom-, Gas-,<br />

Wasser- und Telekomleitungen erneuert. Dies vor<br />

allem auch in Hinblick auf zukünftige Sanierungen.<br />

Die nächsten Ausbesserungen können dadurch<br />

schneller durchgeführt werden.<br />

«Die Intensivbauphase sollte, so auch das Wetter<br />

mitspielt, termingerecht auf den 3. <strong>September</strong> ab-<br />

geschlossen sein», so Simon Mosimann, verantwortlicher<br />

Projektleiter der Baustelle Weichendreieck<br />

Zytglogge. In der bis Ende <strong>September</strong><br />

andauernden «Nachphase» werden nur noch kleinere<br />

Abschlussarbeiten ausgeführt, von welchen<br />

jedoch weder Verkehr noch Passanten betroffen<br />

sein werden.<br />

Zeugen der Vergangenheit<br />

Bei den Sanierungsarbeiten erblickten dabei wieder<br />

einmal einige Gründungszeugen das Licht:<br />

Mauern aus der Gründungsstadt, welche bis zum<br />

Zytgloggenturm reichten. Sie wurden vom Archäologischen<br />

Dient des Kanton <strong>Bern</strong> untersucht<br />

und dokumentiert. Was durch die Sanierung zu<br />

Tage gefördert wurde, war aus früheren Untersuchen<br />

mehrheitlich bekannt. Ausserhalb des Zytgloggenturm<br />

befand sich der Stadtgraben. Dieser<br />

sei sehr tief gewesen, da an dieser Stelle die <strong>Altstadt</strong>halbinsel<br />

vor tausenden von Jahren durch die<br />

Aare geschnitten worden sei, so Armand Baeriswyl,<br />

Leiter des Ressorts Archäologische Untersuchungen.<br />

Der Graben wurde bei der Gründung<br />

<strong>Bern</strong>s zum ersten Stadtgraben. Er wurde aber nicht<br />

im natürlichen Zustand gelassen, sondern durch<br />

Grabenmauern und Grabengegenmauern gestützt.<br />

Von diesen Grabenmauern seien nun bei den Sanierungsarbeiten<br />

Reste zum Vorschein gekommen.<br />

Die Mauern wiesen sehr starke Brandspuren auf.<br />

«Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen. Es sind<br />

Brandspuren des Stadtbrandes von 1405.» Entweder<br />

seien brennende Bauten von der Aussenseite<br />

des Grabens in den Graben gefallen und da endgültig<br />

verbrannt oder Häuser, welche im Graben<br />

selbst standen, seien verbrannt. Vieles unterstütze<br />

die zweite Variante. So sei bekannt, dass es Gebäude<br />

im Graben gab, unter anderem ein Badhaus.<br />

Im weitern wurde auch noch der Ansatz der Grabenbrücke<br />

gefunden, welche über den Graben<br />

führte. Aus einer jüngeren Zeit, als der Graben bereits<br />

zugeschüttet war, stammten Mauerreste, die<br />

zwischen dem heutigen McDonald’s und dem Zytgloggen<br />

zum Vorschein kamen. «Dort stand seit<br />

1595 das schönste Renaissance-Gebäude der Stadt,<br />

das Zunfthaus zu Pfistern.» Das Gebäude ragte<br />

aber weiter in die Gasse hinein als das heutige.<br />

Die alten, neuen Funde wurden dokumentiert und<br />

dann bei den Bauarbeiten zerstört, um Platz für unterirdische<br />

Leitungen und Infrastrukturbauten zu<br />

schaffen. rlu<br />

GRATIS HAUSLIEFERDIENST<br />

Spécialités<br />

de produits d'Italie<br />

vins et comestibles s.a.<br />

Münstergasse 49 - 3011 <strong>Bern</strong><br />

Tél. 031 311 08 57<br />

Fax 031 312 26 13<br />

Natel 077 52 89 65<br />

TA-SWISS, das Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung<br />

sucht dringend einen<br />

Lager- und Archivraum (ca. 25 m3 )<br />

in der <strong>Altstadt</strong> <strong>Bern</strong>.<br />

Danke für Ihre Hinweise und Angebote an<br />

Séverine Jaussi, TA-SWISS,<br />

Brunngasse 36, 3011 <strong>Bern</strong>,<br />

031 310 99 60, info@ta-swiss.ch.


8<br />

pfarreidreifaltigkeit<br />

Taubenstrasse 12, 3011 <strong>Bern</strong><br />

Telefon 031 313 03 03 (Sekretariat)<br />

info@dreifaltigkeit.ch www.dreifaltigkeit.ch<br />

Liebe Leser und Leserinnen<br />

Das Einzugsgebiet der Pfarrei Dreifaltigkeit reicht<br />

von der Nydeggbrücke bis zum Güterbahnhof. Wir<br />

freuen uns, ab dieser Nummer auch in der Brunne<br />

Zytig präsent zu sein. Informationen zu den regelmässig<br />

stattfinden Veranstaltungen, wie beispielsweise<br />

Gottesdienste finden Sie im kath.Pfarrblatt,<br />

auf unserer Homepage www.dreifaltigkeit.ch oder<br />

wenden Sie sich an das Sekretariat.<br />

Welche Farbe hat Ihr Glaube ?<br />

Chor und Apsiden der Dreifaltigkeitskirche erstrahlen<br />

seit der Renovation in kräftigen Blau-,<br />

Violett-, Rot und Gelbtönen. An Taufen werden<br />

hier neue Gemeindemitglieder begrüsst, Ehen werden<br />

geschlossen, an Abdankungsfeiern wird getrauert<br />

und eine breite Palette von Gottesdiensten<br />

gefeiert – «für alle diese Szenarien schaffe ich den<br />

sinnlichen Rahmen», sagte der Kunstmaler Jörg<br />

Niederberger der Chor, Apsiden und Aussenwände<br />

neu gestaltet hat. Dabei hat er die traditionellen Ornamente,<br />

wie sie über den Bogen im Kirchenschiff<br />

zu sehen sind, übernommen, verfremdet und neu<br />

angeordnet. Herausgekommen ist ein Kirchenraum<br />

der die Besuchenden herausfordert: im Mittelschiff<br />

die in traditioneller Form gehalten Bildergeschichten<br />

aus dem alten und neuen Testament, an der Aussenwänden<br />

und insbesondere im Chor ein Wandbild<br />

mit starken Farben und vielfältigen Flächen. Die<br />

Kirchentüre ist tagsüber offen – kommen Sie doch<br />

einfach einmal vorbei – oder geniessen Sie die Vielfalt<br />

der Angebote in der Kirche:<br />

Jodelmesse zum Bettag<br />

Samstag 17. <strong>September</strong> 16.30 Uhr<br />

Eucharistiefeier<br />

Samstag 24. <strong>September</strong> 16.30 Uhr<br />

Dietrich Buxtehude: «Alles, was ihr tut».<br />

Vokalensemble Voce umana, Barock-instrumentarium<br />

ad hoc, Kurt Meier, Leitung<br />

Evergreen-Gottesdienst<br />

Sonntag 25. <strong>September</strong> 20.00 Uhr<br />

Jürg Lietha, Klavier u.a.<br />

Jazz-Gottesdienst<br />

Sonntag 16. Oktober 20 Uhr<br />

Jürg Lietha, Klavier u.a.<br />

Kinderkleider Herbst-Börse<br />

Mittwoch 19. Oktober <strong>2011</strong>, 10.00 -14.00 Uhr,<br />

in der Rotonda. Detailinformationen:<br />

Frau Regina Schmid 078 893 87 87<br />

LÄBIGI ALTSTADT<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Spysi – Speiseanstalt der Untern Stadt <strong>Bern</strong><br />

Laudatio für Queen Elisabeth<br />

Won ihm alli geng nume Liseli säge, es isch richtig e veritabli Schand!<br />

Syt 1981, also syt 30 Jahr, bisch du ir Spysi als<br />

Saaldame tätig. Das isch wahrhaft e längi Zyt. I ha<br />

chly im Internet gschnouset und ha i däm Jahr es<br />

paar nennenswärti Ereignis chönnen entdecke:<br />

100 Jahre LOEB<br />

Auto des Jahres: Ford Escort, MK II (<strong>2011</strong> Electro<br />

Nissan, wo me no ei Chehr gar nid cha choufe)<br />

Die erschte CDs wärde verchouft<br />

Kurt Furgler wird Bundesrat<br />

Ronald Reagan wird Präsident vo de USA<br />

China: Urteil gäge d 4er Bande: D Witwe vom<br />

MAO TSEDONG, wird zum Tod verurteilt<br />

Hochzyt vom Prinz Charles und der Lady DI<br />

Der Moshe Dayan gründet e neui Partei: Bewegung<br />

für nationale Erneuerung. I weiss zwar nid,<br />

was so ne Partei, imene denn so junge Staat söll<br />

verrichte, aber i ha drum da ne Witz, wo me junge<br />

Lüt nümm cha verzelle, will sie nid wüsse wär dä<br />

Ma gsy isch. Hie, under üs weniger jungen ischs e<br />

chly anders:<br />

Wo der Nixon amerikanische Präsident worde<br />

isch, het sy’Frou gly einisch ds Gfüehl gha, sie<br />

chömi bi ihrem Ma, i Bezug uf ehelichi Ufmerksamkeite<br />

eidütig z’churz.<br />

Sie het der Witwe vom Vorgänger, der Frou Johnson,<br />

ihres Härz usgschüttet. Die het glachet und<br />

gseit, dass sie das Problem beschtens kenni. Sie<br />

het der Frou Nixon d’ Adrässe vom en e verschwiegene<br />

Versandhuus agäh, wo gwüssi Artikle,<br />

wo chönnte hälfe, ganz diskret i ds wysse Huus tät<br />

lifere. D’Frou Nixon isch glücklech gsy, het bstellt<br />

und wo die Sache da gsy sy, het sie sich am glyche<br />

Abe bereits in Aktion gstürzt. Är isch scho im Bett<br />

gsy, u sie het sech ufreizend afa abzieh. Är het ere<br />

zuegluegt. Wo sie dä schwarz Spitze-BH uf eir<br />

Syte scho het wägglöst gha, isch der Präsident<br />

ufgschosse, het sech a Chopf griffe und het gseit:<br />

Ou merci, jetz chunnts mer grad i Sinn, am Moshe<br />

Dayan hätt i o no sölle alüte.<br />

1. Start vo mene Space Shuttle.<br />

Attentat uf e Papst Johannes Paul II<br />

Yweihig vom TGV dür e François Mitterand<br />

Aegypten: Sadat wird ermordet / Mubarak wird<br />

Präsident<br />

Britney Spears und Paris Hilton chöme uf d’Wält<br />

Glychi Rächt für Ma u Frou wärden i der Bundesverfassig<br />

verankeret u 10 Jahr später, will nüt passiert,<br />

Streik: Wenn Frau will, steht alles still.<br />

U hie fasch du dyni Arbeit als ehrenamtlechi Saaldame<br />

a. Das isch im Grund gno gar nid erwähnenswärt,<br />

will ehrenamtlech, das isch ir Spysi geng<br />

so gsy. Aber äbe, es sy dryssg Jahr, u da sy scho<br />

nes paar Wort abracht.<br />

Anekdoten us dere<br />

länge Zyt sy mir<br />

keini bekannt. Es<br />

isch o rächt<br />

schwierig, we der<br />

Amtsjüngscht der<br />

Amtseltischte, i<br />

rede nume vor<br />

Amtszyt, söll e<br />

Laudatio ha.<br />

Aber i weiss, dass<br />

du, so lang i mi ma<br />

bsinne, am Mändi<br />

hinder em Buffet<br />

gschaffet hesch.<br />

Da schteit me chly<br />

höcher, aber nume<br />

optisch, Privilegie luege eim daderby kener use.<br />

Büffetdame, isch nid unbedingt d’ Steigerig vo Saaldame,<br />

isch aber scho e bsundere Job: uf e Pass ufpassen,<br />

schön agrichteti Täller use näh, rot, grün…,<br />

dräckigs Geschirr wider yne, d’ Müglechkeite vo<br />

däm munzig chlyne Lift 100% usschöpfe, d’Verbindig<br />

zwüsche Chuchi u Spyssaal gewährleiste.<br />

Ufpasse, dass ke Saaldame na me ne Täller grabschet,<br />

wo nere no gar nid ghört, Kafi usela, d’ Abrächnig<br />

mache, u gäng no nes Ohr und es Eggeli<br />

Hirni für ds Horni vom Pass, wo so lysli tönt, freibhalte.<br />

Hie, hinder em Buffet louft alles zäme. Hie<br />

isch der Check Point. Vo hie us wird d’Stimmig im<br />

Saal entscheidend beynflusst. Wes louft isch guet,<br />

we d’Buffetdame d’Übersicht verlüürt, de isch Murten<br />

uber, das heisst uf Bärndütsch Chaos. Nid ganz<br />

unträffend, het en ehemaligi, bereits sehr betagti<br />

Büffetdame, ihri Mitarbeiterinne als ihri Meitschi<br />

bezeichnet. Buffetdame isch e Mamajob.<br />

Aber da chunnt äbe no viel meh derzue: Me cha nid<br />

30 Jahr, nume will me lieb isch, ehrenamtlichi Saaldame<br />

sy. Es sy da no anderi, wo o Jubiläe chönne<br />

fyre, und ou 10 Jahr sy e grossi Leischtig, wo mir<br />

wüsse z’schetzen, u zwar sehr.<br />

Bi dir Elisabeth sys nid nume die 30 Jahr Saaldame,<br />

wo mi beyndrucke. Ig ha mi umeglost, umegfragt u<br />

ha zämegchrauet was i ha chönne, u ha afa zämerächne.<br />

Mir isch Mängs, aber no nid ganz Alles, klar<br />

worde, aber die Arbeit cha me währed so mängem<br />

Jahre nume düreschtah, geng wieder nöi apacke, we<br />

der Betrieb e chly zu nere Familiesach wird, so dass<br />

me dessi Nöt u Afälligkeite kennt. Der Uftrag vor<br />

Spysi u ds Dürefüehre vo däm Uftrag cha me nume<br />

richtig verschtah und usüebe, we me dürri und mageri<br />

Zyte erläbt het.<br />

U jetz chunnt für mi äbe der wichtiger, der eigetlech<br />

beyndruckender Teil vo dyre Spysizyt, dä wo vor<br />

dyne 30 Ehrejahr als Saaldame stattgfunde het, o we<br />

dä erhäblech chürzer gsy isch: Du bisch bereits vorhär<br />

i der Spysi tätig gsy. Vo wenn a lat sech nid


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

9<br />

genau eruiere, das verlüürt sech i der Fyschteri vo<br />

der Vergangeheit. O mys Abestächen i ds Archiv het<br />

nüt bracht. Genau die Unterlage, die Dokumänt,<br />

woni bruucht hätt, het e Brand u dr dermit verbundnig<br />

Wasserschade bim damalige Präsident, em<br />

Willi Fuhrer, vernichtet. Poing!<br />

I garantiere also nid für d’ Richtigkeit vo de Jahrzahle<br />

und all mynen Ussage. Aber mündlechi Überlieferige<br />

läbe vo de pärsönleche Uslegige. Was i<br />

verno ha, isch villecht bereits nümm ganz korräkt<br />

gsy, u bi däm, won i de nächhär druus gmacht ha,<br />

dass d’Zämehäng für mi ufgöh, isch müglecherwys<br />

scho wieder e gwüssi Veränderig passiert. Elisabeth,<br />

bis also nid allzu pingelig u dänk eifach: s’isch zwar<br />

nume fasch richtig, aber die gueti Absicht zellt meh.<br />

Weisch Ufgschribnigs, das isch u blybt so, das isch<br />

gnaglet. Mündlechi Überlieferige blybe, wäge de<br />

bständige Veränderige, geng wieder nöi läbig.<br />

U Gschichte läben e Bitz wyt geng vo de Lugine<br />

E Zyt lang bisch du Sekretärin, Kassierin und was<br />

weiss der Herr (me cha da nid guet säge weiss der<br />

Tüfel, o we das fasch besser würd passe) no was<br />

alles gsy i däm Verein.<br />

Alles in Personalunion, einfach die gute Seele des<br />

Hauses!<br />

U das hani absichtlech uf schriftdütsch gschribe.<br />

Da isch e Sekretär gsy, wo syni Jahresbrichte soidisant<br />

vom e ne lääre Blatt abgläse heig. Underdesse<br />

hani bereits vernoh, dass er syner Sache uf enes<br />

gälbs Poschtkonto-Couvert gsudlet heig, und de<br />

aber alles mindeschtens uf en e halb Stund «Abläse»<br />

heig chönne usdehne.<br />

Da hesch du Elisabeth, zur Kassierin zuechen o no<br />

ds Sekretariat überno. Druuf het der Präsident, der<br />

Willi Fuhrer, d‘ Beckerei ufgäh u isch uf Oberhofe<br />

züglet. Du hesch dermit d Arbeit im Verein als treui<br />

Sekretärin, als Kassierin und als Verträtterin vom<br />

Präsident, wo so wyt, meilewyt ewägg gwohnt het,<br />

wytergfüehrt, und der Spysi sukzessiv us em Schütt<br />

use ghulfe.<br />

Aber es isch no nid gnue, es chunnt no dicker. Während<br />

dere turbulänte Zyt hei Hobbychöch i der Institution<br />

Speise-Anstalt der unteren Stadt <strong>Bern</strong><br />

g’chochet. Die hei aber meh i ds Glas, als i d Töpf<br />

gluegt, sie hei uf Chöschte vor Spysi privati Fescht<br />

düregfüehrt, u du Elisabeth, hesch de das uf Grund<br />

vo den Abrächnige müesse feschtstelle und hesch<br />

müesse düregryffe. Da cha me nume froh sy, we me<br />

chly Haar a de Zäng het, jawolle Parolle!!<br />

Es isch so wyt cho, dass du, zäme mit der Rosmarie<br />

Schweingrueber, währed ere Saison hesch d<br />

Chuchi übernoh. Däm seit me couraschiert, gwaglet,<br />

u halt mit allne Wasser gwäsche.<br />

De isch e vielversprächendi Präsidentin gwählt<br />

worde. Sie isch Politikere gsy. O d’Zyt mit dere<br />

muess, wenn o nume churz, schwierig gsy sy. Die<br />

het probiert d Spysi uf e Chopf z’stelle, wie me mir<br />

gseit het, ds bestehende Konzäpt us den Angle<br />

z’lüpfe. Sie het d Spysi ganzjährig wölle betrybe,<br />

ohni überhoupt o nume d’Saaldamen z’informiere.<br />

Das isch offebar ziemlech falsch gsy. Das het<br />

Angscht gmacht, es het zu Rücktritten im Team<br />

g’füehrt.<br />

Der Rücktritt vo dere Präsidentin het du derzue gefüehrt,<br />

dass der Willi Fuhrer zum Ehrepräsident und<br />

du zum Ehremitglied ernennt worde sy, au moins<br />

ça!<br />

Es isch e Zyt gsy, wo me sech überleit het, d Spysi<br />

müesse zueztue. Me het us organisatorischen und<br />

finanzielle Gründ der Gedanke u der dermit verbundnig<br />

Uftrag, wo zur Gründig im Jahr 1877 gfüehrt<br />

het, schier nümm chönnen erfülle.<br />

Du hesch aber gwüsst, we me d Spysi zuetuet, de<br />

isch ds Huus, wo der Stadt ghört furt, u de chunnt da<br />

nie meh e Spysi häre, de wär de ändgültig usgschpyse.<br />

Du bisch i ds zwöite Glied, nid öppen us em Verein<br />

usträtte, nei bewahre. Du hesch dy Ma i Vordergrund<br />

geschobe, hesch ne portiert, wie me so schön<br />

seit. Dä het bi de Trägerleischte vorgschproche. Die<br />

hei gmerkt, wo u wie tüür, u hei gschpuuret.<br />

U hütt sy mer, me cha scho chly säge Dank dir<br />

Queen Elisabeth, dym guete Gschpüri, dym Durchblick,<br />

dyr zääje Chraft, dym Muet, dym Biss, dyre<br />

Hartnäckigkeit, dym Durchhaltewille und nid<br />

z’letscht wäge dym Fluum a de Zängeli, da, wo mer<br />

jetz äbe sy.<br />

Es git üs no, gsund, gfragt und heiss begährt.<br />

Elisabeth, di Bytrag für d Spysi wüsse mir z’eschtimiere.<br />

Zahle cha men e settigen Ysatz nie und<br />

nimmer. Mir säge tuusig Dank, blyb is no lang erhalte,<br />

so wie de bisch, mit allne dyne Egge und<br />

Kante. Lue, es isch doch so:<br />

Wenn e Möntsch paar Fähler het,<br />

zell ne nid grad zu de schlächte.<br />

Weisch am beschten Öpfelboum<br />

Git es öppe Miesch u Flächte.<br />

ERNST BALZLI<br />

Im Name vom Vorstand vo der Spysi<br />

Hans Gurtner<br />

Bärn, 10. April <strong>2011</strong><br />

DIE BUCH-ECKE<br />

<strong>Bern</strong>s moderne Zeit<br />

Das 19. und 20. Jahrhundert neu entdeckt.<br />

Der Titel des Bandes symbolisiert den Prozess, den<br />

der Kanton <strong>Bern</strong> in den beiden letzten Jahrhunderten<br />

durchlebt hat.<br />

<strong>Bern</strong>s Weg in die Moderne<br />

war schwierig,<br />

geprägt von erstaunlichen<br />

Erfolgen, aber<br />

auch von schmerzlichen<br />

Rückschlägen.<br />

Der Übergang von<br />

einer kleinräumigen<br />

Agrargesellschaft zu<br />

einer räumlich und sozial<br />

polarisierten Indu-<br />

striegesellschaft erwies<br />

sich als äusserst anspruchsvoll.<br />

Über hundert<br />

Autorinnen und<br />

Genau 2,5 Kg schwer ist<br />

der fünfte Band der<br />

Reihe «<strong>Bern</strong>er Zeiten»<br />

Autoren dokumentieren in zahlreichen kurzen Beiträgen<br />

sowie vielen meist noch nie publizierten<br />

Bildern <strong>Bern</strong>s Weg in die Moderne. Sie lassen vor<br />

unserem Augen eine Welt entstehen, die uns trotz<br />

geringer zeitlicher Distanz schon weit entrückt erscheint.<br />

Za<br />

Herausgeberschaft: Peter Martig, Anne-Marie Dubler,<br />

Christian Lüthi, Andrea Schüpbach, Martin Stuber,<br />

Stephanie Summermatter<br />

Verein «<strong>Bern</strong>er Zeiten» (Hrsg.)<br />

«<strong>Bern</strong>s moderne Zeit», Band 5 der Reihe «<strong>Bern</strong>er Zeiten»;<br />

592 Seiten, Leinenband mit Schutzumschlag, reich<br />

illustriert mit Farb- und s/w Abbildungen CHF 98.–<br />

ISBN 978-3-7272-1199-7.<br />

Stämpfli Verlag AG, 3001 <strong>Bern</strong><br />

Ein Sommer auf der Alp<br />

Eigentlich bringen wir Buchbeschreibungen, die<br />

sich mit dem Thema <strong>Bern</strong> befassen. Hier machen<br />

wir eine Ausnahme, ist doch das Buch ein praxisnahes<br />

Handbuch und ein wertvoller Gesundheitsratgeber<br />

für den Alltag auf der Alp und für den<br />

Alltag zu Hause.<br />

Die Autorin Birgit<br />

Bayer kennt sowohl die<br />

Gesundheitspflege als<br />

auch den Alpbetrieb<br />

aus eigener Erfahrung.<br />

Handlich und übersichtlich<br />

gestaltet, ergänzt<br />

der Ratgeber<br />

Alp-Apotheken und<br />

Notfallschränke im Tal.<br />

Die Autorin hat sich<br />

über längere Zeit mit<br />

dem Thema «Gesundheit<br />

und Sicherheit auf<br />

der Alp» auseinandergesetzt. Neben ihrer Tätigkeit<br />

als Krankenschwester hat sie sich drei Sommer auf<br />

Alpen im <strong>Bern</strong>er Oberland aufgehalten und mitgearbeitet.<br />

Dabei haben sie die Gefahrenquellen<br />

auf einem Alpbetrieb so beschäftigt, dass sie sich<br />

immer zielgerichteter mit der Thematik befasste.<br />

Im Verlauf zweier Studienjahre hat Birgit Bayer<br />

alles rund um die Gesundheit der Älpler beobachtet<br />

und erfasst – aber auch intensive Gespräche mit<br />

Älplern geführt. Za<br />

«Ein Sommer auf der Alp»; 144 Seiten; reicht bebildert;<br />

Fr. 29.–; ISBN-Nr. 3-909532-80-3. Erhältlich bei Weber<br />

AG Verlag (www.weberverlag.ch) oder im Buchhandel.


10<br />

A N G E B O T E<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Fleisch vom Steiner –<br />

nur das allerbeste<br />

für Sie und<br />

Ihre Gäste<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Kramgasse 39<br />

Tel. 031 311 59 70<br />

Fax. 031 311 59 71


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> LÄBIGI ALTSTADT<br />

11<br />

Einmalig alltägliche Objekte<br />

Jede Stadt lebt neben ihren grossen Bauwerken oder ihrem Gesamtbild auch von vielen kleinen<br />

Details. Beim ersten Besuch fallen diese vielleicht auf, aber je länger man irgendwo<br />

wohnt, arbeitet und lebt, je weniger bleiben die Augen bei diesen Kleinoden haften. Man<br />

sieht darüber hinweg und doch tragen auch noch so alltägliche Aussenwohnaccessoires oder<br />

architektonische Verziehrungen zu einem Ganzen bei.<br />

Einiges dient heute keinem Nutzen mehr, sondern<br />

ist nur noch reine Zierart und doch sind diese Gegenstände<br />

Zeugnisse der Vergangenheit. Hier war<br />

zuerst das (gemauerte) Haus, bei welchen durch<br />

die Türen das Innen vom Aussen abgegrenzt<br />

wurde. Hinter den Türen findet das familiäre und<br />

private Leben statt und ausserhalb das öffentliche.<br />

Doch das Leben fordert einen Austausch zwischen<br />

diesen beiden Welten. Für die Bewohner geht dies<br />

ganz einfach durch das Drücken der Türfalle und<br />

schon bleibt die grosse Stadt aussen vor oder man<br />

stürzt sich vom Kleinen in die grosse Welt. Wer jedoch<br />

nicht einfach so Zugang hat, muss sich den<br />

Bewohnern bemerkbar machen. Rufen und ans<br />

Küchenfenster klopfen geht vielleicht noch auf<br />

dem Land, jedoch bei grossen, gemauerten <strong>Altstadt</strong>häusern<br />

holt man so niemanden an die Tür.<br />

Ein Türklopfer musste also her. Nach Wikipedia<br />

ist ein Türklopfer ein an der Aussentür befestigter<br />

Ring, der auf einem darunter befestigen Knopf<br />

aufschlägt, um die Bewohner zum Öffnen aufzu-<br />

fordern. Der Türklopfer ersetzt das Klopfen von<br />

Hand oder verstärkt dieses. Meist bestehen der bewegliche<br />

Ring oder Schlegel des Klopfers sowie<br />

die Fläche, auf die der Ring geklopft wird, aus Metall,<br />

um auch bei sehr massiven Türen noch einen<br />

gut hörbaren Klopfton zu erzeugen. Wo andernorts<br />

reich verzierte Türklopfer vorherrschen und Ausdruck<br />

vom Reichtum des Hausbesitzers, so sind<br />

die Klopfer in der Stadt <strong>Bern</strong> von einer bernerischen<br />

Bescheidenheit. Selbst bei den Gesellschaftshäusern<br />

der Zünfte weist kein opulenter<br />

Türschmuck auf die Bedeutung der Liegenschaften<br />

hin. Im Allgemeinen sind die Stadtberner Türklopfer<br />

ornamental erweiterte Schlegel. Nur<br />

vereinzelt findet der aufmerksame Stadtbesucher<br />

ein paar spezielle Verzierungen wie den Vogel<br />

Gryff oder zwei Mönche (sind es wirklich Mönche?),<br />

welche sich auf den Kopf geben. Es lohnt<br />

sich auf alle Fälle, wieder einmal mit touristisch,<br />

neugierigen Augen durch die Stadt zu gehen. Viel<br />

Spass dabei! rlu


12<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Vereinigte <strong>Altstadt</strong>leiste Kontaktadresse: Sekretariat VAL, Postfach, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Pinto sucht den Kontakt<br />

Auch Sie können uns direkt ansprechen<br />

Es braucht nicht immer polizeiliche Interventionen.<br />

Viele Situationen wie Drogenkonsum, kleine<br />

Fälle von Vandalismus oder störendes Verhalten<br />

lassen sich mit rein kommunikativen Mitteln bearbeiten,<br />

oder mit verschiedenen Massnahmen gar<br />

in der Entstehung verhindern.<br />

Pinto ist ein Angebot der Stadt <strong>Bern</strong>, das einen<br />

Beitrag zur Förderung und Erhaltung des friedlichen<br />

Zusammen lebens mit rein kommunikativen<br />

Mitteln leistet.<br />

Unsere Absicht ist, den Anwohnern und Gewerbetreibenden<br />

Pinto bekannt zu machen und den Kontakt<br />

mit Ihnen aufzubauen, um Ihnen die künftige<br />

Kommunikation mit Pinto und der Stadt <strong>Bern</strong> zu<br />

erleichtern.<br />

Wir versprechen uns davon, aktuelle Informationen<br />

der Situation in den Gassen der unteren <strong>Altstadt</strong><br />

zu erhalten. Wir wollen bei entstehenden<br />

Problemen möglichst früh intervenieren können.<br />

Ab <strong>September</strong> <strong>2011</strong> ist Pinto deshalb vermehrt<br />

in der unteren <strong>Altstadt</strong> präsent.<br />

Wir sprechen die Anwohner und Gewerbetreiben<br />

in den Gassen aktiv an.<br />

Auch Sie können uns direkt ansprechen oder per<br />

Telefon, Email und Internet erreichen. zvg<br />

Telefon: 031 321 75 54<br />

Montag bis Samstag 11.00 – 23.00 Uhr<br />

Email: pinto@bern.ch<br />

Internet: www.bern.ch/pinto<br />

Die Vereinigten <strong>Altstadt</strong>leiste sind froh, dass der<br />

seit langem geäusserte Wunsch nun erhört wird.<br />

Zusammen mit der versprochenen Erhöhung der<br />

sichtbaren Präsenz der Kantonspolizei <strong>Bern</strong> sollte<br />

dadurch die Sicherheit in der Unteren <strong>Altstadt</strong><br />

spürbar verbessert werden. Die VAL danken der<br />

Stadt <strong>Bern</strong> für die Realisierung dieser Massnahmen.<br />

ef<br />

dipl. Uhrenmacher<br />

Kramgasse 14, 3011 <strong>Bern</strong><br />

Telefon 031 311 12 60


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

13<br />

Kramgassleist Kontaktadresse: Kramgassleist, Postfach 852, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Nicht vergessen<br />

Zwei Termine möchte der Vorstand des<br />

Kramgassleists unseren Mitgliedern in den<br />

Wochen bis zum Erscheinen der nächsten<br />

BrunneZytig speziell ans Herz legen.<br />

Den Kulturanlass am 28. <strong>September</strong>: «Kramgasse<br />

goes» an diesem Tag nämlich in den Zyglogge.<br />

Klettern Sie also die steinerne Wendeltreppe zur<br />

Uhrenkammer hinauf, erfreuen Sie sich an den<br />

putzigen Bärchen des Figurenspiels und bestaunen<br />

Sie das mächtige Uhrwerk aus der Nähe. Bewundern<br />

Sie die Leistung von Kaspar Brunner, Konstrukteur<br />

und Erbauer der Uhr - und lassen Sie sich<br />

vom Zytglogge-Kenner Markus Marti alles Wissenswerte,<br />

Bekanntes und eher Unbekanntes, über<br />

Uhr und Uhrenturm erzählen. Wenn Sie dann den<br />

langjährigen Zeitglockenrichter auch noch bei seiner<br />

eigentlichen Arbeit sehen, werden Sie schnell<br />

merken, warum das Aufziehen des mächtigen Uhrwerks<br />

mühelos den Besuch eines Fitness-Studios<br />

ersetzt. Doch auch die spannendsten Geschichten<br />

und die faszinierendste Technik könnten nach<br />

einer gewissen Zeit bei den Besucherinnen und<br />

Besuchern möglicherweise leichte Ermüdungserscheinungen<br />

hervorrufen. Deshalb lädt der Vorstand<br />

des Kramgassleists die Anwesenden im<br />

Anschluss an die Besichtigung in der Turmstube<br />

des Zytglogge zum erfrischenden Apéro. Die Einladungen<br />

sind vom Leistsekretariat verschickt<br />

worden. Bitte melden Sie sich unbedingt schriftlich<br />

an, brieflich oder per e-mail.<br />

Das Einmalige Objekt. Vom 21. bis 23. Oktober<br />

präsentieren sich vom Zytglogge bis zum Bärenpark<br />

in diesem Jahr über 60 <strong>Geschäfte</strong> wieder in<br />

ihrem allerbesten Licht. Mit Flair für das Aussergewöhnliche<br />

und Freude am Besonderen gestalten<br />

sie ihre Schaufenster mit einer ganz speziellen<br />

Kreation, einem «Einmaligen Objekt» eben. Der<br />

mittlerweile schon zur Tradition gewordene Anlass<br />

wird in diesem Jahr erstmals unter der Regie<br />

der Vereinigten <strong>Altstadt</strong>leiste (VAL) durchgeführt.<br />

Als Sponsoren konnten Swisscom, <strong>Bern</strong> City und<br />

bernmobil gewonnen werden. Dies ermöglichte es,<br />

die Teilnahmegebühren zu senken, so dass in diesem<br />

Jahr vermehrt auch kleinere <strong>Geschäfte</strong> mitmachen.<br />

Und es gibt noch eine Neuerung: Einen<br />

Kinderhütedienst am Sonntag. Eltern können ihre<br />

Sprösslinge im Diestelzwang, Gerechtigkeitsgasse<br />

79, professionellen Betreuerinnen abgeben und<br />

dann in Ruhe durch die Gassen flanieren und nach<br />

Herzenslust in den <strong>Geschäfte</strong>n herumstöbern. Das<br />

Einmalige Objekt beginnt am Freitag, den 21. Oktober<br />

um 18 Uhr 30, wie gewohnt mit dem Apéro<br />

im Fackelschein. Die <strong>Geschäfte</strong> haben bis 22 Uhr<br />

geöffnet. Am Samstag sind die Läden von 10 Uhr<br />

bis 16 Uhr geöffnet und am Sonntag von 12 bis 16<br />

Uhr.<br />

babü<br />

Originelle Mode…<br />

Spezielle Accessoires…<br />

mit Liebe für Sie<br />

ausgewählt<br />

Kramgasse 70<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 311 58 00<br />

Fax 031 311 19 87<br />

40 Jahre Marcopolo in der unteren<br />

<strong>Altstadt</strong><br />

Vor 40 Jahren eröffnete Walter Sachs an der Rathausgasse<br />

sein erstes Ladengeschäft mit einem<br />

grossen Sortiment an Schmuck, Textilien und Antiquitäten<br />

aus Afghanistan. Schon bald kam ein zweites<br />

Geschäft hinzu, das Angebot wurde umfassender<br />

und spezialisierter. Im Laufe der Zeit wurden Filialen<br />

in der oberen <strong>Altstadt</strong>, Interlaken, Thun, Fribourg<br />

und Zermatt eröffnet.<br />

Heute führt Walter Sachs in der Unteren <strong>Altstadt</strong><br />

zwei <strong>Geschäfte</strong>. An der Münstergasse 47 befindet<br />

sich «Ethnographica Marcopolo», an der Kramgasse<br />

35 «Bijoux Marcopolo». Die Kunden und<br />

Kundinnen können aus einem weiten Angebot an<br />

Schmuck aus Halbedelsteinen, welcher durch die<br />

Mitarbeiterinnen selbst kreiert wird, modernem Silberschmuck,<br />

Uhren bekannter Schweizer Marken<br />

und einer grossen Auswahl spezieller Ringe und<br />

Ohrhänger auswählen. Seit kurzem führt auch das<br />

«Bijoux Marcopolo» exklusiven Modeschmuck aus<br />

der Eigenkreation in Niederwangen. Im Keller-<br />

Laden «Bead-It» finden sich für all diejenigen, die<br />

ihren Schmuck lieber selber gestalten, eine beeindruckende<br />

Auswahl an Beads aus verschiedensten<br />

Materialien. rlu


14<br />

Buskers -Festival <strong>2011</strong><br />

Der Wettergott zeigte sich in diesem Jahr von seiner<br />

gnädigen Seite: Nur ein einziger kleiner Regenguss<br />

in den drei Buskers-Tagen - und der<br />

konnte die Festlaune nicht nachhaltig kühlen. Und<br />

so lief das Geschäft an der «La Tavola Kramgasse»<br />

rund. Die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer<br />

aus den Reihen der Leist-Mitglieder verkauften<br />

Hunderte Schinkli und Würste, löffelten<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Franz Ferdinand liess sich «Buskieren»<br />

Mein Buskers<br />

Fotoalbum<br />

«Jedes Jahr der selbe Stress» hat Onkel Nicola<br />

geklagt, als sie den Tavola-Stand eingerichtet<br />

haben. Aber ich glaube, dass sagt er nur zum<br />

Spass. Denn er sieht ziemlich relaxt aus, finde<br />

ich. Ziemlich cool eigenlich<br />

Auch Onkel Pesche und Onkel André haben<br />

die Ruhe weg. Ganz entspannt schauen sie zu,<br />

wie Tante Susi, Tante Pitsch und Cousine Katina<br />

arbeiten. Oma Mia seufzt leise. Das sei<br />

immer so, sagt sie. «Die Frauen arbeiten, die<br />

Männer schauen zu.» Das werde ich mir merken.<br />

Für später!<br />

kiloweise «Härdöpfu»- Salat auf die Teller, zapften<br />

das Bier hektoliterweise und gossen flaschenweise<br />

Wein, Prosecco, Limo und Mineral in immer neue<br />

Gläser. Einer, der sich drei Tage lang immer wieder<br />

am Leiststand herumdrückte, war Franz Ferdinand,<br />

ein elfjähriger blonder Bub, mit hellwachen<br />

braunen Augen und ungezählten Sommersprossen<br />

im runden Gesicht. Am liebsten hätte er mitgehol-<br />

Aber dann geht es doch noch richtig los, Onkel<br />

Christian hat kaum das erste Bier gezapft.....<br />

...... da kommt auch schon Tante Marie José zu<br />

springen. Die sei die Durstigste von allen, flüstert<br />

mir Oma Mia zu. Mit leisem Tadel in<br />

der Stimme. Aber ich kann Tante Marie José<br />

gut verstehen, Wenn ich Durst habe, muss ich<br />

auch gleich was trinken.<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

fen. Doch das verbot ihm seine Oma Mia, weil sie<br />

um die Nerven seiner Tanten, Onkels und Cousinen<br />

aus der grossen Leistfamilie fürchtete. Denn<br />

Franz Ferdinand ist ein ziemlich aufgewecktes<br />

Kerlchen, neugierig und ein guter Beobachter. Und<br />

einer, der Fragen ohne Ende stellt. Bis Oma Mia<br />

sich einen Fotoapparat auslieh und Franz Ferdinand<br />

in der Fotografie seine neue Bestimmung<br />

fand. Wieder zuhause, schickte er der BrunneZytig<br />

tonnenweise Fotos versehen mit seinen Kommentaren<br />

und der Bitte um Veröffentlichung. Der wir<br />

gerne nachkommen.<br />

Essen tue ich auch gerne. Und viel. Die Alphörner<br />

passen gut zum Härdopfusalat und<br />

dem Schinkli von der Tavola. So bodenständig<br />

alles. Ich durfte dann auch in so ein Horn rein<br />

blasen, aber es kam nix raus. Mein Ton muss irgendwie<br />

unterwegs verloren gegangen sein. Ich<br />

weiss nicht, ob ich Alphorn spielen möchte.<br />

Oma Mia sagt, unsere Wohnung sei zu klein<br />

für so ein grosses Instrument.<br />

Meinem Onkel Matthias gefallen die Alphörner<br />

auch. Er hat sogleich versucht, die Töne<br />

einzufangen. Ich habe aber vergessen ihn zu<br />

fragen, ob er einen Ton erwischt hat. Oma Mia<br />

findet das nicht so toll. Sie mahnt mich streng,<br />

nie mit dreckigen Socken aus dem Haus zu<br />

gehen. Ich finde das ein bisschen kleinlich.


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

15<br />

Als meine Onkel Rocco und Stefan auf den Tavola-Stand<br />

zusteuern, vereist dort die Stimmung<br />

schlagartig. Oma Mia presst verärgert<br />

die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen<br />

und geht wortlos mit Onkel Kurt neue<br />

Gläser holen. Ich bin verwirrt. Denn niemand<br />

will mir den Grund des feindseligen Schweigens<br />

erklären.<br />

Nicht einmal Tante Ursula sagt etwas. Auch<br />

als ich, in der Hoffnung, sie aus der Reserve zu<br />

locken, ein Kompliment über ihren neuen Hut<br />

mache, schweigt sie eisern weiter. «Dafür bist<br />

Du noch zu klein, Franz Ferdinand», ist das<br />

Einzige, was ich ihr entlocken kann. So ein<br />

Ärger!<br />

Bei diesem Muskelzwerg scheint es sich um<br />

meinen Cousin Mändu zu handeln, der irgendwie<br />

zu Onkel Rocco und Onkel Stefan gehört.<br />

Wie das genau ist, sagt mir aber<br />

natürlich keiner. Und als ich Mändu ganz direkt<br />

frage, schnarrt der nur, dass er an seine<br />

Muskeln nur Würste von Grunder und Steiner<br />

lasse. Alles andere sei Beilage. Ich verstehe nur<br />

Bahnhof und denke bei mir, dass Mändus Kopf<br />

halt viel zu klein ist im Vergleich zu seinen<br />

Muskelwürsten.<br />

Die Zeit vergeht rasend schnell – und ich verdränge<br />

die Gedanken an Rocco&Co. Lieber mische<br />

ich mich jetzt unter die Gäste der Tavola.<br />

Da sieht mich Oma Mia nicht so schnell und<br />

kann mich nicht ins Bett schicken.<br />

Kurz vor Feierabend kommt noch Onkel<br />

Amartuwshin mit seinem ganzen Anhang zur<br />

Tavola. Ich verstehe zwar nicht gerade viel<br />

mongolisch, doch nie habe ich jemanden so inbrünstig<br />

nach Bier rufen hören wie ihn. Der<br />

Ton klang so unterirdisch tief als käme er direkt<br />

aus dem Innersten der Erde.<br />

Natürlich bringe ich den Verwandten aus der<br />

fernen Mongolei das Bier. Ehrensache! Aber ich<br />

muss mich ganz schön beeilen, denn bei unserer<br />

Tavola stehen die Zeichen bereits auf Abbruch.<br />

Nur Onkel Edward findet mal wieder kein<br />

Ende. Er fiedelt, bis der Bogen bricht. Echt<br />

sportlich!<br />

Und dann ist halt doch alles zu definitiv<br />

Ende. Dort wo die Tavola gestanden hat, ist<br />

gähnende Leere. ALs hätte sich der Stand in<br />

Luft aufgelöst. Meine Onkel Nicola&Nicolas<br />

schauen, als könnten sie es noch gar nicht<br />

glauben.<br />

Onkel Manchetto aus La Mancha ist allerdings<br />

nicht der Richtige, um die Tristesse im<br />

Augenblicks des Abschieds zu vertreiben. «Es<br />

war doch wieder ganz lustig in diesem Jahr»,<br />

grummelt er nur. Hätte man mich gefragt,<br />

dann hätte ich gesagt, dass ich das Buskers megageil<br />

fand. Aber niemand fragt mich. Vielleicht<br />

ist das auch besser so, sonst würde Oma<br />

Mia nur wieder mit mir schimpfen, weil man<br />

so ein Wort nicht sagt. Nächstes Jahr will ich<br />

aber wissen, was es mit Rocco, Stefan und<br />

Mändu auf sich hat. Sonst werde ich noch<br />

ganz andere Worte sagen. Ganz bestimmt!<br />

Auswahl und Redaktion des Busker-Fotoalbums:<br />

Tante babü


16<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Matte-Leist Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13 / www.matte-leist.ch / matteleist.info@gmail.com<br />

Neuigkeiten aus dem Matte-Leist<br />

Wahlen in den Vorstand<br />

An der diesjährigen Hauptversammlung im April<br />

ist der bisherige Delegierte Hochwasserschutz,<br />

Andreas Lüthi, neu in den Vorstand gewählt worden.<br />

Weiter gehören dem Vorstand an: <strong>Bern</strong>hard<br />

Bürkli (Präsident), Christian Ammann, Alexandra<br />

Flury, Martin Giezendanner, Aram Melikjan, Claudia<br />

Mätzler und Brigitte Holzer.<br />

Einsprachen gegen den Matte-Poller light<br />

Gegen den Poller, der während der Stosszeiten das<br />

verbotene Durchfahren durch die Matte verhindern<br />

soll, sind sieben Einsprachen von insgesamt 26<br />

Einzelpersonen eingegangen. Gegen die dazugehörende<br />

Verordnung, die regelt, wer einen Badge<br />

beziehen darf, erhoben 21 Einzelpersonen Beschwerde.<br />

Der Vorstand des Matte-Leistes hofft, dass der Poller<br />

light trotz der Einsprachen möglichst bald gebaut<br />

werden kann. Der Poller light ist ein<br />

Kompromiss zwischen Anwohnenden und Gewerbetreibenden.<br />

Vorgesehen ist, dass der Poller auf der Aarstrasse<br />

auf Höhe Jugendherberge zu stehen kommt. Montag<br />

bis Samstag ist die Zufahrt vom Marzili her<br />

von 9 bis 17 Uhr möglich. Sonntags ist gesperrt.<br />

Über die Matteenge bleibt das Quartier jederzeit<br />

erreichbar.<br />

Aktion gegen den verbotenen Durchfahrtsverkehr<br />

An zwei Freitagabenden im Mai hat der Leist Verkehrsaktionen<br />

durchgeführt: Der Vorstand und<br />

mehrere Leistmitglieder machten die Autofahrerinnen<br />

und Autofahrer auf das Durchfahrtsverbot,<br />

Tempo 30 und den geltenden Rechtsvortritt aufmerksam.<br />

Flyers und Täfeli wurden verteilt. Als<br />

gute Idee stellte sich heraus, Leuchtwesten zu tragen.<br />

Vermutlich in der Annahme es handle sich um<br />

eine Aktion der Polizei, bremsten die meisten Autofahrer<br />

freundlich ab. Einige drehten ab und fuhren<br />

erst gar nicht durch die Matte.<br />

Zeitungen, Radio und Fernsehen berichteten über<br />

die Aktionen. Der Vorstand des Matte-Leistes bewertete<br />

diese als gelungen.<br />

Matte-Fest 2012<br />

Am letzten Maiwochenende 2012 (26./27.5) wird<br />

das nächste Matte-Fest über die Bühne gehen. Für<br />

die Organisation hat sich ein neuer Verein gegrün-<br />

Ich möchte dem<br />

beitreten<br />

❑ Einzelmitgliedschaft 30.– / Jahr<br />

❑ Paarmitgliedschaft 50.– / Jahr<br />

❑ Firmenmitgliedschaft 70.– / Jahr<br />

❑ Firmenmitgliedschaft mit Link<br />

auf www.matte-leist.ch 100.– / Jahr<br />

Name<br />

Adresse<br />

E-Mail<br />

Senden an:<br />

Matte-Leist, Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />

det, der das Fest kleiner und feiner gestalten will.<br />

Auch strebt der Verein eine Zusammenarbeit mit<br />

den Restaurants und Vereinen in der Matte an. Für<br />

die Bevölkerung gab es am 1. <strong>September</strong> im<br />

Wöschhüsi einen Informationsanlass. Als Vertreter<br />

des Matte-Leistes hat Präsident <strong>Bern</strong>hard Bürkli<br />

im Vorstand des neuen Vereins Einsitz<br />

genommen.<br />

Der Vorstand des Matte-Leistes freut sich über<br />

diese Entwicklung. Er hofft, dass ein Fest zustande<br />

kommt, an dem auch die Mättelerinnen und Mätteler<br />

wieder Freude haben.<br />

Schliessung Wasserwerk Club<br />

Die Betreiber des «Wasserwerk Clubs» haben die<br />

Schliessung des Lokals per Ende Jahr angekündigt.<br />

Auslöser war, dass dem Lokal in Aussicht gestellt<br />

wurde, keine Überzeitbewilligung bis am<br />

Morgen um fünf Uhr zu erhalten. Gegen das Gesuch<br />

um Überzeit hatte es Einsprachen aus der<br />

Matte gehagelt, auch der<br />

Matte-Leist erhob Einsprache.<br />

Der Vorstand des Leistes<br />

stellt fest, dass in einer<br />

gemischten Zone wie<br />

der Matte der Anspruch<br />

auf Ruhe und jener auf<br />

Partynächte bei den heutigenAusgehgewohnheiten<br />

wohl nicht mehr<br />

vereinbar ist. Die Mättelerinnen<br />

und Mätteler<br />

leiden unter dem Gejohle<br />

der Heimkehrenden<br />

und der hinterlassenen<br />

Sauerei in<br />

der Umgebung des<br />

Klubs. Auch wurden<br />

Mätteler von Ausgehenden<br />

schon tätlich angegriffen.<br />

Kunst in der alten Telefonkabine<br />

Der Matte-Leist möchte die alte Telefonkabine in<br />

der Schifflaube übernehmen und zu neuem Leben<br />

erwecken. Verhandlungen mit dem städtischen<br />

Tiefbauamt sind im Gange. Es geht dabei vor<br />

allem um die Sanierung der unter Denkmalschutz<br />

stehenden Litfasssäule.<br />

Es besteht die Idee, die Telefonkabine in eine<br />

Mini-Kunstgalerie umzufunktionieren. Eine kleine<br />

Trägerschaft, welcher auch der Matte-Leist angehört,<br />

hat sich dafür bereits gebildet. Auch erste<br />

Geldgeber und weitere Interessierte sind vorhanden.<br />

Der Vorstand des Matte-Leistes findet, es ist es<br />

wert, das Projekt ernsthaft weiterzutreiben.<br />

Es geht nicht vorwärts beim Hochwasserschutz<br />

Offenbar liegt nun mit einiger Verspätung eine sogenannte<br />

Projektstudie zum «dritten Weg» bereit.<br />

Der «dritte Weg» wird jene Variante genannt, die<br />

neben «Mauer» und «Stollen» vom Stadtparlament<br />

vor über zwei Jahren zur Diskussion gestellt wurde<br />

und ein gewisses Hochwasserrisiko akzeptiert.<br />

Die Stadtbehörden mussten in der Folge über die<br />

Bücher und insbesondere rechtliche Aspekte und<br />

Versicherungsfragen der neuen Variante prüfen.<br />

Die Ergebnisse stehen nun in der Projektstudie,<br />

doch wird diese unter Verschluss gehalten. Gegenüber<br />

Quartiervertretern wurde eine öffentliche<br />

Informationsveranstaltung für den Sommer <strong>2011</strong><br />

in Aussicht gestellt – sobald der Gemeinderat über<br />

das weitere Vorgehen beraten hätte. Mitte August<br />

<strong>2011</strong> war dann gerüchteweise zu vernehmen, dass<br />

der Gemeinderat im <strong>September</strong> <strong>2011</strong> plane, über<br />

die Ergebnisse der Projektstudie und die nächsten<br />

Schritte zu informieren.<br />

Der Vorstand des Matte-Leistes ist gespannt, was<br />

sich hinter der Geheimnistuerei verbirgt und<br />

warum die Direktbetroffenen nicht längst in eine<br />

etwas breiter abgestützte Lösungsfindung einbezogen<br />

wurden.<br />

Stand am Flohmarkt Mühlenplatz<br />

Zur Aufbesserung der Leist-Kasse hat der Vorstand<br />

am 20. August einen Stand am Flohmarkt auf dem<br />

Mühleplatz gemacht. Verkauft wurden Sachen,<br />

welche die Mättelerinnen und Mätteler nicht mehr<br />

brauchten und dem Leist zur Verfügung stellten.<br />

Das Ausharren an dem heissen Augusttag von Präsident<br />

<strong>Bern</strong>hard Bürkli und den Vorstandsmitgliedern<br />

Claudia Mätzler und Martin Giezendanner<br />

hat sich gelohnt: Der Verkaufserlös betrug rund<br />

300 Franken.<br />

<strong>Bern</strong>hard Bürkli und Claudia Mätzler am Flohmarkt Mühlenplatz<br />

Frühlingsapéro<br />

Das traditionelle Frühlingsapéro fand am 27. Mai<br />

bei einem kurzen Regenguss und anschliessendem<br />

Sonnenschein im und ums Wöschhüsi statt. Teilgenommen<br />

haben rund zwanzig Personen.<br />

Risotto-Essen<br />

Zum Risotto-Essen vom 19. August an der Wasserwerkgasse<br />

sind rund dreissig Personen gekommen.<br />

Neben dem Gratis-Risotto stand ein Grill<br />

bereit. Mitgebrachte Würste konnte man vom Präsidenten<br />

persönlich grillieren lassen. Dessert wurden<br />

zugunsten von UNICEF verkauft. Der Anlass<br />

fand zur Erinnerung an das letzte schwere Hochwasser<br />

vor sechs Jahren statt.<br />

Adventsfenster <strong>2011</strong><br />

Wer sich interessiert, im kommenden Dezember<br />

ein Adventsfenster zu gestalten und die Mätteler<br />

und Mättelerinnen auf einen Apéro einzuladen,<br />

kann sich bei Rosmarie <strong>Bern</strong>asconi melden (rosmariebe@bluewin.ch).<br />

Welche Daten noch frei<br />

sind, ist auf folgender Webseite zu sehen:<br />

http://einfachlesen.ch/dezember<strong>2011</strong>.htm.<br />

Stand Ende August <strong>2011</strong>.<br />

Für den Vorstand niedergeschrieben von<br />

Alexandra Flury und Andreas Lüthi


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

17<br />

Boutique Nila Moti<br />

Wo auch Prinz Charles einkauft<br />

Farben und Muster sind indisch, der Schnitt europäisch. Das sind die Kleider, welche die Boutique<br />

Nila Moti in der Matte im Angebot hat. Die Kleider sind aus Seide oder Baumwolle und<br />

von höchster Qualität. Kein Wunder, gehört auch Prinz Charles zu den Kunden von Nila Moti.<br />

Doch davon später.<br />

Genäht werden die Kleider von indischen Frauen in<br />

einem Handwerkzentrum im indischen Bundesstaat<br />

Rajasthan. Die Frauen kommen aus allen Kasten.<br />

Gemeinsam ist ihnen, dass sie dringend auf ein Einkommen<br />

angewiesen sind. «Wenn etwa der Ehemann<br />

stirbt, stehen die Frauen in Indien oft alleine<br />

da», sagt Natalia Ganzoni, eine der fünf Frauen, die<br />

in der Boutique an der Gerberngasse 36 verkauft<br />

und für administrative Dinge zuständig ist.<br />

Im Handwerkzentrum in der Stadt Khimsar finden<br />

die mittellosen Frauen Arbeit. Wenn sie noch nicht<br />

nähen können, wird es ihnen beigebracht. Ziel ist<br />

es, dass die Frauen in ihren Heimatdörfern, von wo<br />

sie jeden Werktag anreisen, nach einiger Zeit als<br />

selbstständige Näherinnen arbeiten können. Zurzeit<br />

sind rund achtzig Frauen angestellt. Ins Leben<br />

gerufen hat das Zentrum ein Ehepaar aus dem<br />

Waadtland, Monica und Michel Matter. Nach ihrer<br />

Heirat in Neu Dehli blieben die beiden eng mit Indien<br />

verbunden und gründeten die Stiftung Nila<br />

Moti (Hindi: «die blaue Perle»), welche das Zentrum<br />

trägt.<br />

Gleichzeitig zum Handwerkzentrum in Khimsar<br />

wurden im Jahr 2001 auch zwei Ladenlokale eröffnet<br />

– das eine in Penthalaz oberhalb von Lausanne,<br />

das andere beim Zentrum selbst. «Der Laden in Indien<br />

ist an ein internationales Hotel angeschlossen,<br />

ein Glücksfall», sagt Ganzoni. So kam es, dass<br />

sogar Prinz Charles schon bei Nila Moti reinschaute.<br />

«Er kaufte einen riesigen Elefanten aus<br />

Stoff – für wen, hat er uns nicht verraten.»<br />

Kleine und grosse Stoff-Elefanten gibt es auch im<br />

Laden in der Matte zu kaufen. Drei von ihnen sitzen<br />

am Eingang und heissen die Kundinnen und<br />

Kunden willkommen. «Ein indischer Brauch»,<br />

sagt Ganzoni dazu. Die Elefanten verkörpern die<br />

Gottheit Ganesha und bringen Glück.<br />

Notfallplan im Falle eines Hochwassers<br />

Der Laden in der Matte wurde vor rund zwei Jahren<br />

eröffnet. Zuvor hatte die Stiftung Nila Moti ein<br />

Lokal im Lorraine-Quartier. Die Miete dort war<br />

aber auf die Länge zu teuer. Die Räumlichkeiten<br />

in der Matte sind günstiger, nicht zuletzt wegen der<br />

Gefahr von Hochwasser. Doch das <strong>Bern</strong>er Team<br />

von Nila Moti ist vorbereitet für den Fall der Fälle:<br />

Eine Mitarbeiterin kontrolliert bei Regen regelmässig<br />

den Pegelstand der Aare. Das Zusammenpacken<br />

der Kleider ist eingeübt. «Wir schaffen es,<br />

in knappen zwei Stunden alles in Sicherheit zu<br />

bringen.» Eine Nachbarin im Haus hält einen trokkenen<br />

Platz für Kisten und Schachteln bereit.<br />

Ein anderer Nachteil am Standort Matte ist, dass<br />

nur wenig Laufkundschaft vorbeikommt. «Wir setzen<br />

daher auf Stammkundinnen», sagte Ganzoni.<br />

Es gebe Frauen, die immer wieder vorbeikommen<br />

würden, wenn sie ein schönes Kleidungsstück für<br />

einen speziellen Anlass suchten. Bei Nila Moti<br />

sind alle Kleider von höchster Qualität und vergleichsweise<br />

preisgünstig. So kostet ein Jupe aus<br />

Taftseide und mit Bordüren-Stickerei rund 200<br />

Franken. In einer normalen Boutique ist ein solches<br />

Stück gut fünfmal so teuer. Die Verkäuferin-<br />

nen von Nila Moti lassen ihre Kundinnen auch<br />

gerne ausgiebig anprobieren.<br />

Die farbenfrohen Kleider sind oft auch beidseitig<br />

tragbar. In Indien gehört der Kreuzstich nicht zum<br />

traditionellen Textilhandwerk. So nähen die<br />

Frauen von Rajasthan jeweils zwei Stoffe aufeinander<br />

– einen für innen und einen für aussen, oder<br />

eben umgekehrt.<br />

Alexandra Flury<br />

<strong>Bern</strong>s<br />

pfiffiger Kinderladen<br />

SUN KID<br />

Mühlenplatz 6+8<br />

3011 <strong>Bern</strong> Matte<br />

Tel. + Fax 031 311 15 08<br />

Natel 079 208 31 11<br />

Claudia Mätzler 079 215 41 61<br />

www.sunkid.ch


18<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Die Mitglieder der Kesslergass-Gesellschaft sind herzlich eingeladen zu einer Führung im<br />

Einstein-Haus in <strong>Bern</strong><br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Kesslergass-Gesellschaft Kontaktadr.: Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, PF, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

Herr Prof. Dr. Hans Rudolf Ott wird uns durch<br />

Raum und Zeit des Hauses und der Familie Einstein<br />

führen. Der Unkostenbeitrag beträgt Fr.<br />

20.00/Person. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt,<br />

rasche Anmeldung lohnt sich!<br />

Ort: Einstein-Haus, Kramgasse 49,<br />

<strong>Bern</strong><br />

Besammlung: 17.10.<strong>2011</strong> um 18.20 Uhr im<br />

Einstein-Clubraum, 1. Stock.<br />

N.B: Um 18.30 Uhr wird die<br />

Hauseingangs-Türe geschlossen!<br />

Im Anschluss an die Führung stärken wir uns bei<br />

einem Apéro im Einstein-Clubraum.<br />

Wir freuen uns sehr über Ihre Anmeldung bis 10.<br />

Oktober <strong>2011</strong> per E-Mail, oder Fax oder Telefon:<br />

Daniel Brunner, Präsident<br />

Schauplatzgasse 23<br />

3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

Tel. 031 312 03 61<br />

Fax 031 312 23 35<br />

dan@notare-brunner.ch<br />

www.komminoth.com<br />

und staunen, dass alle Rosen und Schnittblumen, die wir Ihnen am<br />

Dienstag und Samstag in der Münster- und Gurtengasse anbieten,<br />

tatsächlich ganz in Ihrer Nähe produziert werden!<br />

COMCONA<br />

COMCONA AG DR. FRITZ GYGER<br />

COMPUTER CONSULTANTS HOTELGASSE 3<br />

BERATUNGEN & SOFTWARE CH-3011 BERN<br />

COMCONA@COMCONA.CH T 031 313 11 51<br />

WWW.COMCONA.CH F 031 313 11 50<br />

1. August Feuerwerk<br />

in 6 Bildern<br />

auf dem Gurten<br />

Ein Höhepunkt der diesjährigen 1.-August-Feierlichkeiten<br />

war das um 22.30 auf dem Gurten gezündete<br />

Feuerwerk in 6 Bildern. Radio BE1<br />

brachte jeweils die abgestimmte Begleitmusik<br />

dazu.<br />

Die sechs Feuerwerksbilder dauerten zwischen 3<br />

und 4 Minuten und wurden durch private Sponsoren<br />

wie Bellevue Palace, Casino Restaurants<br />

<strong>Bern</strong>, Burgergemeinde <strong>Bern</strong>, Bank EEK, Migros<br />

sowie BERNcity ermöglicht. bb<br />

Der 1. Advent in den Seitengassen der unteren <strong>Altstadt</strong><br />

ist eine liebgewonnene Tradition geworden.<br />

<strong>Geschäfte</strong>, Galerien und Ateliers haben ihre Tore<br />

geöffnet und laden zum Sonntagseinkauf ein.<br />

Restaurant Harmonie<br />

Fritz Gyger + Walter Aebischer<br />

Hotelgasse 3, 3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 313 11 41<br />

Fax 031 313 11 40<br />

Internet www.harmonie.ch<br />

E-Mail harmonie@harrmonie.ch


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

19<br />

Ein neuer Laden in der Herrengasse!<br />

KLEX – Kunst & Spielereien<br />

Viel hat sich getan in der Herrengasse in letzter Zeit, verschiedene neue<br />

<strong>Geschäfte</strong> sind eröffnet worden mit Einrichtungsgegenständen, Büchern,<br />

Texten und Objekten zur Esoterik, ein Café und jetzt KLEX, seit Juni <strong>2011</strong>,<br />

ein bunter Laden für Kunst & Spielereien, Kreatives, Originelles, Verspieltes<br />

und Nützliches. Auch der Name Klex soll auch inspirierend wirken:<br />

(Farb)klex, (Kl)experiment, (Kl)express…Der Phantasie sind keine<br />

Grenzen gesetzt!<br />

In der unteren <strong>Altstadt</strong> herrscht eine spezielle Atmosphäre,<br />

die Nebengassen verströmen ein ganz<br />

besonderes Flair, die Hektik bleibt zurück, die Verkehrs-<br />

und Touristenströme verlaufen anderswo,<br />

man schlägt eine ruhigere Gangart an, hat den Eindruck,<br />

mehr Zeit zu haben, darum hoffen die Ladeninhaber<br />

neben der Lauf- auf Stammkundschaft,<br />

auf ein Publikum von Interessenten mit Zeit zum<br />

Flanieren und Stöbern.<br />

Das Angebot umfasst originell bedruckte T-Shirts,<br />

Taschen (z.B. eine Badetuchtasche mit KLEX-<br />

Logo oder farbenprächtige Gummischlauchtaschen),<br />

Drucke, Fotografien, Kunsthandwerk,<br />

Töpfereien, Erzeugnisse eines Messerschmieds,<br />

Schlüsselanhänger, Nähereien, Stickereien, Leinwandbildchen,<br />

Siebdruckplakate, CDs von <strong>Bern</strong>er<br />

Bands.<br />

Ausserdem steht eine grosse Auswahl von Postkarten<br />

zur Verfügung: vom Fotografen Adrian<br />

Flütsch mit Ansichten von Landschaften, Städten,<br />

zum Thema Essen und Trinken etc., Serien von<br />

freshfish-postcards verschiedener Künstler mit unterschiedlichsten<br />

Motiven wie Angels, Birthday,<br />

Feelings, Funky Fresh, Feiertage, Pflanzen, Tiere,<br />

zu diversen Wünschen, es locken vorgedruckte<br />

Stempelkarten als Gutscheine für ein abendbier,<br />

ein kinderhütedienst-angebot, einen Verwöhntag…<br />

Auch Spielereien sind zu finden: Nintendo-Döschen,<br />

Zaubertassen, grelle Haarfarben, Spezielles,<br />

ans Herz Gewachsenes wie ausgewählte und Lieb-<br />

PHARMACIE BÄREN APOTHEKE<br />

Moderne Apotheke in historischem Ambiente<br />

Kompetent in allen Fragen Ihrer Gesundheit<br />

L. Schwander, eidg. dipl. pharm. ETH<br />

bim Zytglogge 1 3000 <strong>Bern</strong> 7 Tel. 031 311 02 42<br />

lingsbücher (z.B. das originelle Kinderbuch von<br />

Annemarie Flückiger) und Comics.<br />

Wichtig ist den Ladeninhabern, welche ihr Sortiment<br />

durch Inspirationen von Reisen, Hinweisen<br />

von Freunden und aus einem breiten Beziehungsnetz<br />

zusammenstellen und ausbauen, ein fairer<br />

Rahmen für Herstellung und Handel, insbesondere<br />

für den Kaffee, mit dessen Erlös zapatistische Dörfer<br />

in Mexiko unterstützt werden sollen, auch müssen<br />

die Produkte erschwinglich sein. Sie suchen<br />

selbst aktiv nach Leuten mit kreativen Ideen aus<br />

den Bereichen Kunst und anverwandten Gebieten,<br />

eher aus dem bernischen Umfeld aber auch, wie<br />

ein Blick zeigt, aus dem Ausland. Zur Zeit finden<br />

sich zwei gefragte Berliner Künstler im Sortiment.<br />

Das Bedürfnis für diesen Raum besteht, die Formel<br />

zeitigt bereits Erfolge, das Geschäft bekommt<br />

fast täglich Angebote und Anfragen zur Aufnahme<br />

von Kreationen ins Sortiment und entwickelt sich<br />

zu einem Ort der Begegnung, wo man kauft, aber<br />

auch Ideen und Produkte bringt, zu einem Ort des<br />

Austauschs, wo man sich einen Moment ausruhen<br />

und ein Gespräch führen kann. Betreut wird diese<br />

ungewöhnliche Plattform von Heiner Graf und<br />

Esty Ryf, beide ehemalige Buchhändler, die aus<br />

dem Massenbetrieb ausgestiegen sind, mit viel<br />

Idealismus ans Werk gehen und das Spezielle, Individuelle,<br />

den Kontakt zum Menschen suchen.<br />

Wer weiss, vielleicht entwickelt sich die Herrengasse<br />

wenn nicht gerade wieder zum Quartier latin<br />

doch zu einem interaktiven Begegnungsort? Die<br />

Kesslergass-Gesellschaft<br />

wünscht den<br />

kreativen Ladeninhabern<br />

weiterhin eine gute<br />

Startphase, eine stets<br />

wiederkommende, interessierte<br />

Kundschaft<br />

und erfolgreiche <strong>Geschäfte</strong>.<br />

Öffnungszeiten:<br />

MO/DI/Mi/FR<br />

11.00 – 18.30 Uhr<br />

DO 11.00 – 20.00 Uhr<br />

SA 10.00 – 16.00 Uhr<br />

Herrengasse 6,<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

031 312 20 12<br />

info@klex.be<br />

www.klex.be<br />

bb<br />

Neuerscheinung<br />

Der Bärner Märit hat sein<br />

eigenes Kochbuch<br />

Mehr als 60 Rezepte von den Marktfahrern und<br />

ihrer Kundschaft, eingebunden in einem grosszügigen<br />

Fotoband mit Bildern aus allen vier Jahreszeiten:<br />

So präsentiert sich das neue <strong>Bern</strong>er<br />

Markt-Kochbuch. Es inspiriert und weckt Lust auf<br />

einen Marktbummel und genüssliche Stunden in<br />

der Küche. Das <strong>Bern</strong>er Markt-Kochbuch kostet 44<br />

Franken und ist an den <strong>Bern</strong>er Marktständen, im<br />

Buchhandel oder unter www.marktkochbuch.ch ab<br />

dem 3. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> erhältlich. bb


20<br />

Leist der Untern Stadt Kontaktadresse: Postfach 570, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Les Miserables waren<br />

nicht miserabel<br />

Aus wettertechnischen Gründen fand unser LUS-<br />

Sommeranlass statt am 13. Juli <strong>2011</strong> erst am 18.<br />

Juli statt. Die um einige Tage vertrösteten Leistmitglieder<br />

fanden sich dann aber wie vereinbart<br />

bei der Bar auf der «Pläfe» ein und genossen bei<br />

schönem Wetter ein feines Apéro und den freundund<br />

nachbarschaftlichen Austausch. Elend wurde<br />

dabei zum Glück niemandem. Nicht nur das Wetter<br />

spielte seine Rolle gut, auch die Laiendarsteller<br />

auf der Bühne trugen zum Gelingen des Abends<br />

bei. Die Theatervorstellung ging manchem Zuschauer<br />

trotz wärmendem Faserpelz arg unter die<br />

Haut und etlichen wurde ob dem Elend der Elenden<br />

ganz elend. Dem Organisator, LUS-Event-<br />

Verantwortlicher Stephan Probst, sei hiermit für<br />

die Idee und Umsetzung des Anlasses bestens gedankt.<br />

Stefanie Anliker<br />

Elektronische Leistpost<br />

Sind Sie ein LUS-Mitglied? Bitte teilen Sie uns<br />

Ihre E-Mailadresse mit einer E-Mail an «leistpost@gmail.com»<br />

mit, wenn Sie unsere elektronische<br />

«Leistpost» noch nicht erhalten.<br />

Jubiläumsausstellung<br />

70 Jahre<br />

Künstlerhaus<br />

Im Haus <strong>Postgasse</strong> 20 haben seit 7 Jahrzehnten<br />

Künstler ihre Ateliers. Marianne Vögeli, als Besitzerin<br />

unterhält sie auch den Galeriebetrieb und ihr<br />

Malkursatelier, feiert diesen Anlass mit einer Ausstellung,<br />

in der alle 17 KünstlerInnen, die hier arbeiteten,<br />

gezeigt werden. Zu sehen sind Werke von<br />

Esther Altorfer, Verena Felber, Simon Fuhrer,<br />

Anna Hosig, Hans Jegerlehner, Lilly Keller, Pia<br />

Kläy, Gottfried Lüscher, Egbert Moehsnang, Alexander<br />

Müllegg, Judith Müller, Meret Oppenheim,<br />

Marie-Françoise Robert, Andreas Roth, Walter<br />

Schälchli, Elsa Stauffe und Walter Vögeli.<br />

Die Ausstellung, zu der herzlich eingeladen wird,<br />

findet vom 6. bis 8. Oktober <strong>2011</strong>. (Für Details<br />

bitte den Aushang vor Ort beachten.) ig<br />

Malerei Gipserei<br />

René Kistler 3006 <strong>Bern</strong><br />

3047 Bremgarten Galgenfeldweg 1<br />

Hohstalenweg 5 Tel. 031 381 64 85<br />

Tel. 031 301 68 79 Fax 031 381 64 09<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Buskers<br />

Ohne viel Lärm wurden wir gezügelt: erstmals<br />

fand unser traditioneller Barbetrieb am Buskers<br />

nicht im, sondern vor den Toren des Erlacherhofes<br />

statt. Die freiwillig arbeitende Bar-Crew und<br />

ihre Gäste hatten dadurch mehr Platz zum Tanzen,<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Musikhören, Essen und Getränkeausschenken. Sie<br />

lauschten den sanften Tönen der Strassenmusiker<br />

sowie den freudigen Publikumslachern, welche<br />

aus dem Hof erklangen. Laut knurrende Magen<br />

wurden dank dem überaus leckeren Hans-Gurtner-<br />

Risotto rasch besänftigt. Einige LUS-Mitglieder<br />

liessen sich von der Musik verzaubern und verzichteten<br />

zu Gunsten der LUS-Kasse auf die Rückerstattung<br />

ihres Depots. Dies möchten wir hiermit<br />

in den höchsten Tönen verdanken! Zudem geht an<br />

die vielen lautlos helfenden LUS-Händen, insbesondere<br />

an Stephan Probst, welcher als LUS-<br />

Event-Verantwortlicher die erste Geige spielte, ein<br />

grosses Merci. Wir stimmen uns bereits auf nächste<br />

Mal ein!<br />

Stefanie Anliker<br />

Burkhard & Co AG<br />

Malerei und Gipserei<br />

Maler- und Tapeziererarbeiten<br />

3073 Gümligen<br />

Morgenstrasse 1<br />

Tel. 031 952 65 85<br />

Fax 031 952 65 86


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

21<br />

Kulissen und Tricks:<br />

Filmset im Künstlerhaus<br />

Für kurze Zeit hat nun also Dällenbach Kari an der <strong>Postgasse</strong> gewohnt. Nicht weil er da tatsächlich<br />

gewohnt hätte, der Film wollte es bloss so.<br />

Im Parterreraum wurde seine Schwester einquartiert,<br />

im Dachstock er selber, wie er jung war, dort<br />

sein kleines Zimmer hatte und drin seine grosse<br />

Liebe. Plötzlich atmeten hier die frühen 1900er<br />

Jahre. An alles was über Jahre und Jahrzehnte zeitgemässen<br />

Ansprüchen der Hausnutzung angepasste<br />

wurde, legte die Filmcrew um Xavier Koller<br />

Hand an und buchstabierte innert Stunden Renovationsarbeiten<br />

der letzten Jahrzehnte zurück. Das<br />

edle Grau des einen Atelierbodens wurde überpinselt,<br />

auf alt und fürs Auge täuschend echt als abgenutzten<br />

Tannenholzriemenboden inszeniert.<br />

Ganze Wände mitsamt schön verziertem Säulentäfer<br />

wurden exakt nachkonstruiert und versetzt<br />

wieder montiert, weil die einmal vorgenommene<br />

Keine Sommeraktion von Flamingos hair-Shop, sondern Maskenarbeiten des<br />

Filmsets<br />

A. STEIGER ELEKTRO AG<br />

Elektroinstallationen Brunngasshalde 69<br />

Beleuchtung Postfach<br />

Telekommunikation 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

Projekte Tel. 031 311 13 11<br />

Mir sorge für Spannig und Strom<br />

PETER AMMANN AG<br />

SPENGLEREI &<br />

SANITAR<br />

Wasserwerkgasse 12/14, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />

Tel. 031 311 04 93, Fax 031 311 57 66<br />

Raumzusammenlegung nicht der beengten Situation<br />

in Dällenbachs Leben entsprach. Dünne<br />

Wände, vorne optisch echt, hinten abgestützt mit<br />

Dachlatten und Winkeleisen. Dem neuen Holz<br />

wurde mit einer Mischung aus Bier und Honig die<br />

nötige Patina zum Altaussehen verliehen. Kulissen<br />

und Tricks! Die angekarrten Möbel liessen einen<br />

staunend fragen, wo solche denn noch aufbewahrt<br />

würden, düstere Lampenschirme, Kreuzstichbilder<br />

mit gottesfürchtigem Spruch, Nähkistchen auf<br />

Standsockel, verblichene Fusspolster, alles mitsamt<br />

muffigem Duft. Das Haus, Veränderungen<br />

gewohnt, machte die Metamorphose problemlos<br />

mit.<br />

Dällenbach wohnte im Alter mit seiner ihn umsorgenden<br />

Schwester zusammen<br />

(wenn auch<br />

nicht an der <strong>Postgasse</strong>).Um<br />

sein Magenleiden<br />

zu behandeltn<br />

bereitete sie ihm eigens<br />

Schneckensaft zu, legte<br />

die Schleimtiere in einen<br />

Sud, füllte Einmachgläser<br />

damit, die sich nun in<br />

der Küche des Filmsets<br />

auf Regalen alter Mode<br />

stapelten, neben dem<br />

Fliegenkasten, dem Vorläufermodell<br />

des Kühlschranks.<br />

Ein seltsames<br />

Gefühl beschlich einem,<br />

wie man in Drehpausen<br />

in dieser Küche stand,<br />

um hundert Jahre rückwärtsversetzt,<br />

umstellt<br />

Dällenbach Karis Schwester Kreuzstichbild<br />

mit Funzeln, Dörrsieben, Pressen, kaum getrennt<br />

und im scharfen Gegensatz zur hochtechnologischen<br />

Ausrüstung des Filmteams. Stolpern über all<br />

das technische Equipment, Kabelrollen, Ausleuchtungsscheinwerfer<br />

hier und über Waschbretter,<br />

Nachttöpfe und Armseligkeit da. Sowenig wie<br />

Dällenbach seinen Coiffeursalon an der <strong>Postgasse</strong><br />

hatte, sowenig hatte er tatsächlich hier gewohnt,<br />

weder im Estrichräumchen als junger Mann mit<br />

bloss Bett, Stuhl, Truhe, Rasierzeug, noch später<br />

mit seiner Schwester im gleichen Haus im Parterre.<br />

Aber den jungen Dällenbach, sowohl als<br />

auch den alten, ihn also gleich zu zweit als Gast,<br />

sie beide hier in der Laube anzutreffen, gab uns,<br />

seinen temporären Nachbarn, doch einige filmreife<br />

Szenerien. ig<br />

<strong>Postgasse</strong> 23, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Tel. 031 311 22 40 Fax 031 312 11 62<br />

elektro@postgasse.ch<br />

teo jakob<br />

Teo Jakob AG<br />

Gerechtigkeitsgasse 25<br />

3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

info@teojakob.ch<br />

www.teojakob.ch<br />

MÖBEL<br />

BÜROMÖBEL<br />

OBJEKTMÖBEL<br />

LEUCHTEN<br />

TEXTILIEN<br />

PLANUNG UND<br />

INNENARCHITEKTUR


22<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Daniel Ritter’s Zahlenbilder<br />

im Volver<br />

Wie sich zeigt, ist jeder ein Zahlenfetischist.<br />

Bestenfalls ein<br />

kleiner, normalerweise ein relativ<br />

grosser. Lieblingszahlen<br />

nach Geburtstag, dem eigenen,<br />

den seiner Liebe oder der Kinder,<br />

dem Hochzeitstag, der<br />

Hausnummer, auch nach Postleitzahl,<br />

ja sogar das gibt’s. Lottozahlen<br />

werden danach gewählt,<br />

Autonummern ausgesucht,<br />

Bankkartencodes und<br />

Zahlenschlosskombinationen<br />

am Velo, Reisedaten bestimmt.<br />

Was gut kommen, Glück oder<br />

Gewinn bringen soll, braucht<br />

die bedeutungsvolle Zahl. So<br />

kann man nun in der Tapas-/Cafébar<br />

Volver am Rathausplatz<br />

Gäste beobachten, die aufmerksam<br />

die 42 Bilder betrachten, die den Sommer<br />

durch zwei Wände flächendeckend und die eine mit<br />

einer in der Höhe gezogenen Linie schmücken. 42<br />

eigentlich gleiche Bilder. Eine perspektivisch geraffte<br />

Klaviertastatur, identisch auf jeder 30x22 cm<br />

grossen Leinwand. Aber dann kommt eine gerade<br />

gestellte Zahl in Schablonenschrift dazu, und da beginnt<br />

das Rätseln. Versteckt sich eine mathematische<br />

Reihe, eine Logik in der Abfolge?<br />

Zahlenreihen kommen einem in den Kopf. Wie war<br />

das mit der Fibonaccireihe, den Mersennischen<br />

Zahlen, oder sinds Primzahlen? Alles scheint irgendwie<br />

nicht zu passen, geht nicht auf: also sucht<br />

man nach ‚seinen‘ Zahlen: wo ist meine Geburtstagssechs,<br />

oder ist die zwölf, die siebzehn da?<br />

Der Barraum des Cafés Volver hat sich verändert<br />

Daniel Ritter vor seiner Inszenierung der Tastenbilder<br />

Die aufgelegte Karte und noch besser der Künstler<br />

Daniel Ritter geben Auskunft. Er nahm die wenigen<br />

Zeilen des französischen Avantgardisten Marcel<br />

Duchamp auf, wonach die Tasten eines Klaviers<br />

durchnummeriert, auf einzelne Zettelchen geschrieben,<br />

gemischt und dann zufällig gezogen werden<br />

sollen, und gemäss dieser Ziehung einzeln in<br />

einem Nacheinander zu spielen sind. Anstelle der<br />

musikalischen Umsetzung auf dem Klavier hat sie<br />

Daniel Ritter auf die Leinwand gemalt und so hängen<br />

sie nun an den Wänden im Volver. Nicht alle 88<br />

Zahlen, die eine Klaviertastatur zu bieten hätte, das<br />

Wandplatzangebot lässt einen Ausschnitt von 42 zu.<br />

,Volver im Rausch der Tastaturen‘ ist die Inszenierung<br />

benannt. Würden die den Zahlen zugeordneten<br />

Klaviertasten angeschlagen, ergäbe sich eine<br />

fast meditative Abfolge von Einzelklängen, ohne<br />

Rhythmus, ohne Melodie, einfach klingende Töne,<br />

das Grundmaterial aller Musik. So sind die Bilder<br />

eigentlich abstrahierter Klang. Konkreter, wenn<br />

auch sehr versteckt und leise, bloss an zwei Orten,<br />

da wo die Refrainmelodie aus Almadovars Film<br />

‚Volver‘ aufgenommen und in die Zahlen verschlüsselt<br />

eine stumme Referenz ans Lokal erweisen.<br />

Suchen Sie doch beim nächsten Kaffee, beim<br />

nächsten Tapasgenuss und nachdem ihre Fetischzahl<br />

geortet ist, auch nach diesem kurzen Melodieabschnitt,<br />

zweisilbig ist er und geht auf den Text:<br />

‚Vol-ver‘, zweimal ‚Vol-ver‘. ig<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Cafe <strong>Postgasse</strong><br />

Da spricht niemand von Event, keine Mordsbühne<br />

setzt einen überrissenen Rahmen, nichts soll jedes<br />

Jahr noch grösser werden, es ist, wie’s ist: Wunderbar.<br />

Stephan und Regula Hofmann luden zur<br />

Paella in ihr Café Restaurant <strong>Postgasse</strong>, denn am<br />

letzten Abend vor ihren/des Cafés Sommerferien<br />

soll gefeiert werden. Die beiden bedankten sich<br />

damit bei den Gästen für die Treue und Freundschaft<br />

durchs Jahr.<br />

Unter dem Laubenbogen, zusätzliche Bänke standen<br />

schon parat, köchelte in einer riesigen flachen<br />

Pfanne das farbenfrohe Gemisch der Meeresfrüchte-Gemüse-Reis-Paella,<br />

es duftete herrlich.<br />

Natürlich weiss Stefan bestens, wie Meeresfrüchte<br />

zuzubereiten sind, einmal mehr wars vom Feinsten.<br />

Die Grosszügigkeit liess die beschenkten<br />

Gäste manchmal fast etwas verlegen den gefüllten<br />

Teller, das wieder und wieder aufgefüllte Glas entgegennehmen.<br />

Man konnte feiern, den Sommer, das Essen, das<br />

Hier und Jetzt. Es war ein wunderbarer Abend, und<br />

für solche Stimmung und solchen Genuss sei dem<br />

Wirtepaar Stephan und Regula herzlich gedankt!<br />

ig<br />

U-Tiger<br />

Das Fachgeschäft für Kindermöbel<br />

Seit 7 Jahren ist das U-Tiger Kindermöbelgeschäft<br />

an der Gerechtigkeitsgasse 79.<br />

Man findet viele bunte Artikel, sowie Betten in<br />

verschiedenen Ausführungen, Schreibtische die<br />

mit den Kindern mitwachsen und viele schöne Geschenke<br />

für Babys, Kids und Teenies.<br />

Nun steht ein Standortwechsel an. Der U-Tiger<br />

zieht in ein grösseres Verkaufslokal an die Gerechtigkeitsgasse<br />

69 bzw. Junkerngasse 48 um.<br />

Somit kann das Sortiment mit weiteren neuen Produkten<br />

erweitert werden.<br />

Das neue Lokal wird gegenwärtig umgebaut. Es<br />

wird ein frisches helles Geschäft auf mehreren<br />

Ebenen. Nach dem Umbau erwartet sie ab dem 11.<br />

Oktober <strong>2011</strong> das grösste Kindermöbelgeschäft in<br />

der Stadt <strong>Bern</strong>!<br />

Am Freitag 21. bis Sonntag 23. Oktober sind Sie<br />

herzlich zum Eröffnungsfest mit vielen Attraktionen<br />

eingeladen.<br />

Der U-Tiger sagt:<br />

«Chumm cho luege, ig fröie mi!»<br />

zvg


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

23<br />

Rathausgass-Brunngass-Leist Kontakt: Edi Franz, Postfach 405, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

Wo sich Bär(ner) coiffieren lassen<br />

Als am Dienstag, den 13. <strong>September</strong> <strong>2011</strong>, haargenau um 16.53 Uhr das Nünitram, das gerade<br />

am Kornhausplatz anhielt um andere Bärnerinnen und Bärner ein- oder aussteigen zu<br />

lassen, entsprang dem Wappen sein Tier und trottete, zwecks Neugestaltung seiner Haarpracht,<br />

Richtung <strong>Altstadt</strong>. Bei der nächsten Haarnadelkurve bog es haarscharf rechts ab und<br />

stand vor der Tür seiner (noch) unerfüllten Wünsche.<br />

Da seine zwei Stühle im Studio 7 noch nicht frei<br />

waren (bei einer Grösse von 2.50 m und einem Gewicht<br />

von knapp 520 kg ging’s nicht anders) setzte<br />

sich der Bär vor dem Laden in die Laube und<br />

schaute dem Treiben um ihn herum zu. Vor sich<br />

auf dem Tischchen fand er ein gekühlt-schäumendes<br />

Honigbier (wobei er sich vor zu vielem Genuss<br />

desselben vor einem Haarspitzenkatarr in acht<br />

nehmen musste {scherzhaft für Kopfschmerzen<br />

z.B. nach durchzechter Nacht}) und verschiedene<br />

Prospekte und Müsterchen für Haarstränchen,<br />

Haarwaschmittel oder Haarfestiger, dabei war er<br />

nicht einmal am haaren. Als zwei Touristinnen vor<br />

dem Bären stehen blieben, stellte er sich in Positur,<br />

wollte gerade charmant zu lächeln beginnen als er<br />

merkte, dass sie nicht ihn sondern das Guckkastenschaufenster<br />

neben ihm mit all den sommerlich<br />

farbigen Gläsern fotografierten.<br />

«Die meisten Betrachter wissen gar nicht, für was<br />

wir Reklame machen. Es ist ja auch schwierig, aus<br />

den vielen verschiedenfarbigen Gläsern auf ein<br />

Coiffeurladen zu schliessen. Ich glaube, ich lass<br />

die Dekoration noch ein wenig stehen; denn so<br />

viele Male wie diese Werbung fotografiert wurde<br />

geschah dies seit der Eröffnung noch nicht» meinte<br />

Mélanie Clerc, die das Geschäft seit 2009 führt,<br />

als er später im Gestühl Platz nahm. Bei der Haaranalyse<br />

der Chefin ging ihm eine Melodie mit seinem<br />

haarfeinen ironischen Text nicht aus dem<br />

Sinn:<br />

«Bim Coiffeur bin i gsässe vor<br />

em Spiegel, luege dry<br />

Und gseh dert drinn e Spiegel wo ar Wand isch visà-vis<br />

Und dert drin spieglet sech dr Spiegel da vor mir<br />

Und i däm Spiegel widerum dr Spiegel hindefür».<br />

Ein ganzer Bärenpark öffnete sich vor ihm.<br />

Drei Angestellte und zwei Lernende kümmerten<br />

sich liebevoll um jeden noch so haarkleinen<br />

Wunsch von den Augen ablesend um ihn. Das sei<br />

die Geschäftsphilosophie: «eine Wohlfühloase im<br />

Strudel der Hektik mitten in der <strong>Altstadt</strong>». Die Kundin/der<br />

Kunde solle sich bei einem Tee, Kaffee oder<br />

sogar Cüpli entspannen können und stellte einen<br />

neuen Waldhonigtopf vor ihn hin. Darum gäben sie<br />

auch Tipps für «draussen»; wie schminke oder<br />

kleide ich mich passend. Welche Haarspange oder –<br />

krönchen trage ich welchem Anlass.<br />

Und dann fängt die Chefin von ihrem tollen Team<br />

an zu schwärmen. Alte (57) und Junge (18) würden<br />

super zusammenarbeiten. Das Geschäft habe Platz<br />

für individuelle Ideen der Arbeitskolleginnen. Da<br />

gebe es keinen Zickenkrieg.<br />

Nur männliche Angestellte gibt es nicht. Das ist<br />

zwar haarsträubend, aber es habe sich einfach fast<br />

nie ergeben.<br />

Voller Respekt und einem Gemisch von zurückhaltendem<br />

Gwunder; man hätte fast glauben können,<br />

er hätte Haarlinge (=Lausart), gruppierte sich<br />

die Studio 7 Crew: hinten; Céline Thiévent, kniender<br />

Mutz, Mélanie Clerc, vorne: Rebecca Blaser,<br />

Lucia Gaudolfo, Gianina Sotelo um den Bären.<br />

Dabei war er doch so haarmlos und wollte eigentlich<br />

nur spielen.<br />

Ein Laden in der <strong>Bern</strong>er <strong>Altstadt</strong> zu haben ist einfach<br />

etwas ganz Spezielles und Einmaliges» meint<br />

Mélanie Clerc. Deshalb würden sie rege am <strong>Altstadt</strong>leben<br />

teilnehmen. So hätten sie am «das einmalige<br />

Objekt» mitgemacht. «Die clientèle ist ein<br />

Spiegelbild der Einwohner und Durchgeher der<br />

<strong>Altstadt</strong>. Entsprechend vielschichtig und interessant<br />

sind die Kundinnen und Kunden. Zur Stammkundschaft<br />

gehörten ebenso <strong>Bern</strong>er Honoratioren<br />

wie Laufkundschaft. Die Diskretion verbietet es<br />

Namen zu nennen. Wer es dennoch haargenau wissen<br />

möchte soll doch einfach vorbei schauen».<br />

Als der Bär noch ganz gerne seine Brust- und Rükkenhaare<br />

gepflegt haben wollte, meinte Mélanie<br />

Clerc lachend: «Nei nei, mir bliebe uf em Chopf».<br />

Hingegen hätte er sich für 16.- die Augenbrauen<br />

zupfen lassen können. Das wollte hingegen er wieder<br />

nicht; sein Augenaufschlag sei erotisch genug.<br />

Apropos Preise; im Studio 7 bekommt man einiges<br />

für sein Geld: farbliche Typenberatung, oder welcher<br />

Haarschnitt passt zu welchem Gesicht, oder<br />

Entspannung, Beratung für ein attraktives Ausse-<br />

hen, Emotionen, Entspannung. Welcher farbige<br />

Haarschnitt passt zum Charakter. Und noch vieles<br />

mehr.<br />

Was sie hingegen von anderen Haarstylisten unterscheide,<br />

seien die Schminkkurse für IndividualistInnen<br />

oder für Gruppen. Damit wir uns recht<br />

verstehen, das sind Schminkkurse für die<br />

Frau/Mann von Welt und/oder ganz spezielle Anlässe<br />

(Fasnacht ausgeschlossen). Während der<br />

Narrenzeit werden keine Engelchen oder Teufelchen<br />

bemalt; da muss man dann schon in den Keller<br />

nebenan. Apropos Fasnacht: an dieser würde<br />

nur die Chefin aktiv mitmachen. Der Rest der<br />

Haarspezialistinnen würde sich zwar mit bunten<br />

und Fantasie anregenden Kostümen verkleiden,<br />

blieben aber im Laden und kümmerten sich um<br />

haarigere Sachen.<br />

pfo<br />

Öffnungszeiten: durch die Woche Dienstag bis<br />

Freitag, 8.30 bis 18.30; am Donnerstag bis 21.00<br />

Uhr. Und am Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr.<br />

Sollte ein Bräutigam noch einen Hochzeitshaarschnitt<br />

mit der Tondöse für 25.- brauchen, würden<br />

sie sehr sehr kundenfreundlich öffnen.


24<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Türkischer Phönix<br />

Seit Februar dieses Jahres kredenzt Erkan Düzgünkaya<br />

Spezialitäten aus seinem Heimatland. Bescheiden<br />

verweist er auf seine besten Kebabs der<br />

Stadt <strong>Bern</strong> und seine besten Falafel der Stadt <strong>Bern</strong>.<br />

Längst sind diese ein Insidertipp unter den regelmässigen<br />

Mittagsessern aus den umliegenden<br />

Büros, konnte man diese Leckerbissen (oder zwei)<br />

schon seit 2002 im Kappa Take Away im Schlüsselgässchen<br />

kaufen. Das, wie die in Felsen gehauenen<br />

Häuser in Zentralanatolien (Kappa dokien,<br />

eben) versteckt ist. Experten sagen, sie würden<br />

schnell zum «Kiebabtschi» gehen.<br />

Apropos Mittagessen; jeden Tag werden spezielle<br />

Menüs serviert (div. Kebabs und Falafel). Selbstverständlich<br />

kann man sich eines der 10 Hauptgänge<br />

aus der Karte extra zubereiten lassen. (Preise<br />

zwischen 18.50 und 30.50) und diese schmecken an<br />

den schmucken kleinen Tischchen, draussen auf der<br />

sonnigen Gasse, besonders sommerlich. Genauso<br />

wie die marktfrischen griechischen und türkischen<br />

Salate. Frische Zutaten und nur solche kommen<br />

Erkan Düzgünkaya in die Küche, sind bei ihm Essenskultur.<br />

Für all jene Leserinnen und Leser denen die kleinasiatische<br />

Küche nicht so bekannt ist: Falafel sind<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Langsam entwickelt sich die Rathausgasse in eine verführerisch – kalorienreiche «Sündenmeile»,<br />

an der es für jeden Geschmack etwas zu schlemmen gibt. Neben einer gut Bürgerlichen<br />

(zum Goldenen Schwert) über Italienischer (lo stuzztichino), Arabischer (Ali Baba),<br />

Japanischer (Punkt) Küche, einem kleinen Snack zu einem rot-perlenden Wein (tredicipercento)<br />

oder dem schnellen dunklen Expresso in einer Rauchpause (Volver / Cafe Espresso),<br />

gibt es nun auch an der Rathausgasse 59 ein türkisches Restaurant; das KAPADOKIA (dieses<br />

hat, ausser dem Namen, nichts mit dem vormaligen Kellerrestaurant zu tun).<br />

frittierte Bällchen aus pürierten Bohnen oder Kichererbsen,<br />

Kräutern (Petersilie Korianderkraut,<br />

Knoblauch und Lauchzwiebeln) und Gewürzen<br />

(Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Dill, Cayennepfeffer<br />

oder Bulgur). Serviert werden sie in der Regel mit<br />

Tahina (Sesam-Sauce) oder Hummus (Kichererbsen-Sauce)<br />

und verschiedenen eingelegten oder gebratenen<br />

Gemüsen und Pita, einem dünnen<br />

Fladenbrot.<br />

Für Döner Kebab («sich drehendes Fleisch) bei uns<br />

in <strong>Bern</strong> gibt’s meistens Kalb- oder Rindfleisch. Aber<br />

auch Geflügel wie Pute oder Hühnchen sind üblich.<br />

Serviert wird Kebab als Hauptgericht mit Reis und<br />

Salat. Als «amuse bouche» zwischendurch in einem<br />

«ekmek arasi döner (Pide) oder in einer Dürüm<br />

Döner (gerollter Döner) genannten Variante, oder<br />

auch in ein besonders dünnes Fladenbrot (Yuki) gewickelt.<br />

Es gibt aber auch Internationales, Z.B. Tsatsiki<br />

(dazu benötigt man stichfestes Joghurt, eine geschälte<br />

und entkernte Gurke wird geraffelt, vermischt<br />

und mit Salz, Pfeffer und gehacktem<br />

Knoblauch gewürzt und mit einem Schuss Olivenöl<br />

vollendet. Sollten sie oder vielmehr ihre Kinder bei<br />

der Menüauswahl Entscheidungsschwierigkeiten<br />

haben, empfehlen sich die allseits beliebten<br />

Pommes mit Nuggets (die geschälten Kartoffeln<br />

werden in rechteckige Streifen geschnitten und in<br />

frischem (!) Öl frittiert und gesalzen (oder schockgefroren<br />

im Backofen aufgewärmt). Das Hühnerfleisch<br />

wird durch den Wolf und in eine handliche<br />

Form gepresst. Serviert wird diese Delikatesse mit<br />

Mayonnaise oder feinst pürierten Tomaten mit Zukker<br />

(Ketchup).<br />

Jetzt könnten sie die Köstlichkeiten des Kappadokias<br />

eigentlich selber machen. Jedoch sei vor Enttäuschungen<br />

gewarnt; so exzellent und typisch<br />

türkisch wird ihnen das sicher nicht wie der Crew<br />

von Erkan Düzgünkaya gelingen.<br />

pfö


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

25<br />

Im Ethno-Schmuck-Lädeli MOSAIK an der Rathausgasse 40<br />

Landung in Moniques Welt<br />

Monique – Die Frau mit den drei Händen.<br />

Für viele Menschen ist das Leben wie eine Geisterbahn,<br />

bei der völlig ungewiss ist, was nach der<br />

nächsten Kurve aus dem Dunkel auftaucht oder was<br />

uns auf der nächsten Ebene erwartet. Manche Ereignisse<br />

tauchen wie Ungeheuer aus dem Dunkel<br />

auf, um dann wieder im Dunkeln zu verschwinden,<br />

ohne dass wir sie nur im Geringsten beeinflussen<br />

können. In dieser Sichtweise ist der Weg unausweichlich<br />

vorgespurt und nimmt seinen Lauf.<br />

Doch nichts ist ferner für Monique als die hier skizzierte<br />

Lebensanschauung. Moniques Welt ist eine<br />

eigene Kreation, hell, freundlich und liebevoll. Sie<br />

hat ihre eigenen Bahnen gelegt und folgt ihnen seit<br />

ihrer Kindheit. Bereits als kleines Mädchen hatte sie<br />

klare Vorstellungen, wie ihr Leben einmal aussehen<br />

sollte, welchen Beruf sie ergreifen würde und dass<br />

sie eines Tages einen kleinen Laden haben würde,<br />

indem sie schöne Sachen verkaufen würde, die sie<br />

selber hergestellt hat oder die irgendwo auf der Welt<br />

entstanden und so schön sind, dass sich ihre Kunden<br />

ein Leben lang daran erfreuen.<br />

Die Bilder in ihrem Kopf waren so klar und eindeutig,<br />

dass sie sie mit vierzehn in einem Aufsatz<br />

festgehalten hat, wie in einer Art Lebensplan. Und<br />

heute, wenn sie zurückblickt, hat sich das Leben<br />

genau so entfaltet, wie sie es damals entworfen hat.<br />

Sie wolle eine Goldschmidelehre machen, um danach<br />

später einmal ein kleines, eigenes Schmucklädeli<br />

zu eröffnen. Etwas anderes kam für sie gar nicht<br />

in Frage. Schlussendlich ist es so, als ob alle Wege<br />

dahin geführt hätten: ihr Vater ist ein begabter und<br />

bekannter Bildhauer. Sie ist in einem Umfeld aufgewachsen,<br />

wo Kreativität und Kunsthandwerk Lebensinhalt<br />

und Lebenserfüllung bedeutete. Heute ist<br />

Monique zufriedene Besitzerin eines kleinen<br />

Schmuck- & Ethnoladens an der Rathausgasse 36,<br />

der die Leute, wenn sie es einmal entdeckt haben,<br />

fasziniert und bewegt.<br />

Wenn man die Passanten beobachtet, wie sie die<br />

Rathausgasse hinuntergehen, sieht man, dass viele<br />

häufig achtlos an den vielen Schaufenster vorbeigehen.<br />

Doch im mittleren Teil der Gasse, rund um<br />

Moniques Lädeli «MOSAIK», gibt es einige, die<br />

ihren Schritt verlangsamen, noch bevor sie das Geschäft<br />

überhaupt gesehen haben. Viele bleiben dann<br />

stehen, als ob sie von einer unsichtbaren Hand gestoppt<br />

würden. Grosse Leute ducken sich etwas,<br />

Kinder stehen auf den Zehenspitzen, ältere Leute<br />

richten sich gerade auf, um einen Blick weit ins Innere<br />

zu erhaschen.<br />

Und einige treten ein. Mit einem einzigen kleinen<br />

Schritt über die Türschnelle verlassen sie für kurze<br />

Zeit ihre eigene Welt, ihre eigene Geschichte, vergessen<br />

ihre Herkunft und Vergangenheit und treten<br />

ein in eine Welt mit anderen Gesetzen, Ritualen,<br />

Werten, Kunstformen, Bräuchen, Düften und Farben.<br />

Man wird für einen kurzen Augenblick Teil<br />

von Moniques Welt, die so ganz anders ist, als die,<br />

die wir jeden Tag erleben.<br />

Es ist erstaunlich, was in ihrem schmalen 17 Meter<br />

langen Parterreladen mit seinem musealen Charakter<br />

alles seinen Platz findet und in liebevoller Anordnung<br />

auf seinen Besitzer oder Besitzerin wartet.<br />

Holzschalen in verschiedenen Grössen, Formen und<br />

Maserungen, Hocker, Stühle, Kissen, Bettbezüge,<br />

Wandbehänge, Dosen, Skulpturen, zeremonielle<br />

Objekte, Musikinstrumente wie indische Flöten,<br />

afrikanische Rasseln oder ein faszinierendes Fingerklavier<br />

und Schmuck in Form von Ketten, Ringen,<br />

Armreifen, Ohrringen, Haarreifen und<br />

Broschen.<br />

Genauso zufällig wie die Kunden den Weg in den<br />

Laden finden, so finden auch die einzelnen Objekte<br />

ihren Weg in Moniques Schmucklädeli. Zwar gibt<br />

es hier ein Telefon, doch noch nie hat sie nur ein<br />

einziges Mal den Hörer in die Hand genommen, um<br />

Objekte zu bestellen. Die Objekte finden den Weg<br />

zu ihr, als ob sie ein eigenes Gedächtnis hätten,<br />

ihren eigenen Willen und genau wüssten, was ihre<br />

Bestimmung ist und in welchem Haus und bei welchen<br />

Leuten sie schlussendlich ihr vorübergehendes<br />

Zuhause finden würden als Botschafter einer<br />

weiten Welt der Toleranz, der Ästhetik und des Friedens.<br />

Über diesen geheimnisvollen Weg kam zum Beispiel<br />

auch eine zweibrettrige dicke Holztür aus Mali<br />

in Moniques Mosaik. Der Verschlussmechanismus<br />

ähnelt einem fliegenden Vogel mit grosser Spannweite.<br />

So also kann eine Türe aussehen? Wie eine<br />

Skulptur? Losgelöst von den Normen einer standardisierten,<br />

auf Massen ausgerichteten Bauweise,<br />

die unser Leben bestimmt und die wir zur alles gültigen<br />

Richtlinie erklärt haben. Dieses fehlen jeglicher<br />

Norm und jeglicher Geraden, diese optische<br />

Verzerrung, als ob man seekrank wäre, verleiht der<br />

Türe eine bannende Schönheit, und manch einem<br />

Betrachter mag die Türe bekannt erscheinen, so als<br />

ob man ihr in vergangenen Leben schon einmal begegnet<br />

und durch sie hindurchgetreten wäre.<br />

Auf der rechten Seite fällt ein Wandbehang auf, den<br />

ein unkundiger Betrachter wie ich zuerst einmal<br />

südamerikanischer, vielleicht Peruanischer Herkunft<br />

zuordnet, in Wirklichkeit aber aus Zaire<br />

stammt und dort von den schönheitsbewussten<br />

Stammeskönigen bei besonders festlichen Angelegenheiten<br />

um den Körper geschlungen und als<br />

Kleid getragen wurde. In unseren Lebensgründen,<br />

mit dem Wechsel der Jahreszeiten, wo sich Hitze<br />

und Kälte fast ohne Vorwarnung die Hand geben,<br />

wo unser geschäftiger Alltag ob all unsere Ziele,<br />

Projekte keinen Raum mehr findet für mehrtägige<br />

Feste und Feiern, findet das Werk ganz andere Verwendung,<br />

vielleicht als Wandschmuck in einem<br />

lichtdurchfluteten Raum.<br />

Doch neben all diesen wunderschönen Dingen aus<br />

fernen Ländern und Kulturen geht fast vergessen,<br />

dass Monique selber eine Schmuckgestalterin ist,<br />

die sich von all den kunstvollen Objekten, die sie<br />

umgeben inspirieren lässt und mit Talent und handwerklichen<br />

Geschick neue Schmuckkreationen<br />

schafft, mit ihrem eigenen innewohnenden Charme,<br />

ihrem eigenen Charakter. Sie erinnern zwar noch an<br />

die fernen Länder. Sie tragen die Geschichten noch<br />

in sich, aber in ihrer stillen Interpretationen sind sie<br />

wie der Beginn einer jungen Tradition. die von nun<br />

an von Generation zu Generation weitergegeben<br />

wird, um vielleicht eines Tages, weit in der Zukunft<br />

, zurück zu ihrem Ursprung zu finden.<br />

Monique zeigt mir eine schöne, schwere Halskette<br />

aus Edelsteinen und Silberteilen, die sie für eine<br />

Kundin neu inszeniert hat. Diese Arbeit macht sie<br />

besonders gern, weil sie damit Erbstücken ein neues<br />

Leben einhauchen kann und aus einem voraussichtlichen<br />

Ende einen Anfang schafft.<br />

An dem Tag, an dem ich Monique besuche, trägt sie<br />

eine einfache Halskette mit einer grossen, flachen<br />

und fein ziselierten Fatimahand, die von den Berber<br />

Kunsthandwerkern an der tunesischen Grenzen<br />

zu Libyen hergestellt wurde. Wie viele Schmuckstücke<br />

aus Moniques Geschäfts hat auch dieses<br />

neben dem ästhetischen Wert auch eine sinnvolle<br />

Aufgabe, nämlich den Träger von bösen Blicken zu<br />

schützen. Wer kann das heute nicht brauchen, in<br />

einer Zeit, wo viele von uns sich wie in einer Geisterbahn<br />

fühlen, wo jeder Tag, jede Kurve, jede<br />

Ebene seine dunklen Überraschung bereithält. Es ist<br />

als ob wir diese Brosche dann dem Dunkeln entgegenhalten<br />

könnten und so wieder das Licht sehen,<br />

all das Schöne und Edle, das wir fast vergessen<br />

haben, ob all der Dinge, die uns die Medien jeden<br />

Tag so geschäftstüchtig vor die Füsse werfen.<br />

drs


26<br />

… nach der Restaurierung soll<br />

das antike Möbel nicht brandneu<br />

aussehen, sondern soll vielmehr<br />

seinen Charme, seine Geschichte,<br />

sein Alter zeigen können…<br />

Daniel Gerber<br />

Rathausgasse 12 • 3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel./Fax 031 311 81 22<br />

B A R + W O H N Z I M M E R<br />

R A T H A U S G A S S E 6 3 * 3 0 1 1 B E R N<br />

TEL. 031 311 51 87 * WWW.LESAMIS.CH<br />

OEFFNUNGSZEITEN:<br />

BAR MO-FR 17H - 00:30H<br />

SA 15H - 00:30H<br />

WOHNZIMMER FR-SA 22H - 03:00H<br />

Mathys + Götschmann AG<br />

Licht – Kraft – Telefon<br />

Rathausgasse 21<br />

Tel. 031 311 34 34<br />

AUS DEN LEISTEN<br />

Das Haus<br />

Das Haus an der Brunngasse 68 (durchgehend an<br />

die Grabenpromenade 1) ist ein normales Bürgerhaus<br />

mit 4 Stockwerken (Parterre, 1. und 2. Stock<br />

sowie Dachgeschoss) und 3 Fenstern im 1. und 2.<br />

Stock. Auf Seite Grabenpromenade 1 weist das<br />

Haus 5 Stockwerke, Parterre (Ladenfront), 1.–3.<br />

Stock mit 8 Fenstern und das Dachgeschoss auf.<br />

Das Gewerbe<br />

Als Sohn eines Schlossermeisters erinnere ich<br />

mich besonders gut an einen Freund meines Vaters<br />

an der Brunngasse, Herr Benoit. 1948 durfte ich<br />

meinen Vater bei einem Besuch der Schlosserei<br />

Benoit an der Brunngasse 68 begleiten.<br />

Grossen Eindruck machten mir damals die noch<br />

vorhandenen Transmissionsriemen, welche von<br />

einem einzigen Motor getrieben, Bohrmaschinen,<br />

Drehbank und andere Maschinen zum laufen<br />

brachten. Da wurde gebohrt, gehämmert, gesägt<br />

weiss<br />

druckt schwar z und bunt<br />

druckerei weiss gmbh<br />

kalchackerstrasse 7<br />

3047 bremgarten<br />

tel 031 301 22 79<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Brunngasse – Einst und heute<br />

Schlosserei Benoit –<br />

Erinnerungen an ein Gewerbe<br />

und geschliffen. Die Esse verströmte in Wintermonaten<br />

eine angenehme Wärme und im Sommer<br />

eine stickige Atmosphäre. Auf dem Amboss entstanden<br />

kunstvolle Schmiedearbeiten wie Gittertore,<br />

Fenstergitter und andere Kunstgegenstände<br />

wie auch gewöhnliche Meissel.<br />

Bis in das Jahr 2004 wurde die Werkstatt als<br />

Schlosserei Benoit durch Herrn A. Wälti weitergeführt.<br />

Da gab es wirklich alles zu haben. Ein abgebrochener<br />

Schlüssel wurde gelötet, ein defektes<br />

Eisengestell geschweisst, etc. Neue Dinge aus<br />

Eisen, Aluminium oder Stahl entstanden auf Bestellung<br />

und das alles zu vernünftigen Preisen!<br />

Leider musste die Schlosserei, vom Zeitgeist und<br />

der Rendite diktiert, an die Normannenstrasse 14<br />

in Bümpliz umziehen, wo der Betrieb unter dem<br />

Namen Benoit weiter besteht. Die Zeiten haben<br />

sich geändert und längst sind ruhigere Gewerbe in<br />

den Räumen eingezogen.<br />

Ch. Ed. Schmocker<br />

Als Erinnerung an die gewerbliche Nutzung hier einige Bilder aus der Zeit vor dem Umbau.<br />

Ansicht Brunngasse 68 Ansicht Grabenpromenade 1<br />

Z A C<br />

EINRAHMUNGEN VERGOLDUNGEN<br />

Anfertigung von Gold, Eisen, Holz- und<br />

Alurahmen sowie Plexikasten nach Mass.<br />

Marc Bigler <strong>Postgasse</strong> 18 3011 <strong>Bern</strong> Tel./Fax 031 311 03 26<br />

Mobile: 079 630 71 21 mb.zac@bluewin.ch www.marcbigler.com<br />

Atelier Fingerhut<br />

Schneiderei<br />

Änderungen für<br />

Damen und Herren<br />

Kristina Vanderwall Öffnungszeiten:<br />

<strong>Postgasse</strong> 30 Montag 12-16 Uhr<br />

3011 <strong>Bern</strong> Dienstag-Freitag<br />

Tel. 031 312 58 39 10-16 Uhr


Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> AUS DEN LEISTEN<br />

27<br />

Erinnerungsbilder aus dem Inneren der Schlosserei des Herrn Wälti 2004<br />

Die Werkstatt Die Esse und das Materiallager<br />

Säge Bohrmaschine und Teilelager<br />

Der Amboss<br />

Als das WC noch deutsch angeschrieben war.<br />

Brünnchen und Abfluss wohl<br />

noch aus dem 19. Jahrhundert.<br />

Der Elektromotor für den Antrieb der Transmission<br />

mit Schalter und Sicherungen aus den 30er<br />

Jahren.<br />

VOM FASS <strong>Bern</strong><br />

Marie-Therese Bachmann + Bruno Schneider<br />

Gerechtigkeitsgasse 70, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

Telefon 031 311 27 07<br />

vomfass.bern@bluewin.ch, www.vomfass-bern.ch


28<br />

Abonnements-<br />

Bestellung<br />

Der/die Unterzeichnete bestellt ein Jahres-<br />

Abo nnement der Brunne Zytig zum Preis<br />

von Fr. 20.–<br />

Name<br />

Vorname<br />

Adresse<br />

Unterschrift<br />

Bitte einsenden an Brunne-Zytig, c/o Xaver Zach,<br />

Postfach 614, 3000 <strong>Bern</strong> 8.<br />

A N G E B O T E<br />

<strong>Bern</strong>er Münster: Restaurierung Chorfenster<br />

Sie Bhorfenster aus de,<br />

- v9 7ahrhundert , üssen restauriert<br />

und cesser öor �itterungseinf�üssen<br />

ges1hütbt �erden9<br />

Cerb� i1hen SanH für :hre dringend<br />

cen! tigte finanbie� �e Ci� fe6<br />

WBl konto 30l z40l zD 8urger� i1he PrsMarnisHasseD<br />

konto BC4w 0p34 . 02. 3- 03 z3z0 -<br />

der 8erner münsterl Ktiftung<br />

KMenden an die 8erner münsterl Ktiftung sind<br />

steueracbugscere1htigt9<br />

kontaHt5 03- 3- . 02 p2<br />

TAI CHI CHUAN<br />

der authentische Yang-Stil<br />

QI GONG<br />

Chinesische Bewegungskunst<br />

langsam fliessende Bewegungen<br />

mehr • Gesundheit • Körpergefühl<br />

• Engergie • Harmonie<br />

Neue Kurse:<br />

Tai Chi: Mittwoch, 19. Okt., 17.45<br />

Qi Gong: Donnerstag, 3. Nov., 18.00<br />

Erste Stunde gilt als<br />

Schnupperstunde<br />

Kursort: Tai Chi Studio,<br />

Kramgasse 19a, 1. Stock,<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Adelheid Miserre-Rubi<br />

Tel. 031 972 35 92 / 079 758 83 90<br />

e-mail: miserre@itcca.ch, www.taichi-bern.ch<br />

NydEGG KIosK uNd<br />

MINI MArKET rEZA<br />

Gerechtigkeitsgasse 6<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Tel. + Fax: 031 311 50 90<br />

sieben tage in der woche offen<br />

Neu zusammen mit der Kornhaus Apotheke.<br />

Gesundheit durch Vertrauen!<br />

Herr A. Chariatte, Frau E. Engel und das<br />

gesamte Team freuen sich auf Ihren Besuch!<br />

Zytglogge Apotheke<br />

Zytglogge 5<br />

3011 <strong>Bern</strong><br />

Telefon: 031 311 48 33<br />

Fax: 031 311 39 93<br />

Mail: info@zytglogge-apotheke.ch<br />

Brunne Zytig, 16. <strong>September</strong> <strong>2011</strong><br />

❑ Beitrittserklärung ❑ Adressänderung<br />

Der/die Unterzeichnende wünscht in einem Ich bin bereits Mitglied des unten<br />

der unten aufgeführten Leiste als Mitglied angekreuzten Leists, habe aber<br />

aufgenommen zu werden (Bitte ankreuzen). eine neue Adresse.<br />

❑ Leist der Untern Stadt <strong>Bern</strong>, Postfach 570, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

❑ Kesslergass-Gesellschaft, c/o Daniel Brunner, Schauplatzgasse 23, Postfach, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

❑ Rathausgass-Brunngass-Leist, z. H. Herr Edi Franz, Postfach 405, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

❑ Kramgassleist, Postfach 852, 3000 <strong>Bern</strong> 8<br />

❑ Matte-Leist, Postfach 29, 3000 <strong>Bern</strong> 13<br />

Name Vorname Beruf<br />

(❑ neue)<br />

Adresse<br />

<strong>Bern</strong>, den Unterschrift<br />

(Bitte an den angekreuzten Leist einsenden.)<br />

Kramgasse 3 3011 <strong>Bern</strong> Tel. 031 311 62 64<br />

Neu übernommen von<br />

Dominique Walther-Favre<br />

Schöne Herbst- und<br />

Winterkollektion eingetroffen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!