Theologische Fächer - Philosophisch-Theologische Hochschule ...
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gen dieser Konstanten hätten dazu geführt, dass ein totes Universum entstanden wäre. Das<br />
kann als Hinweis auf Schöpfung verstanden werden, dass also diese Konstanten durch einen<br />
„Designer“ gezielt so festgelegt wurden. Diese interessante Beobachtung wurde unter<br />
dem Titel „Anthropisches Prinzip“ in die Diskussion eingeführt und lange Zeit von Physikern<br />
mit großem Misstrauen betrachtet. Seit einigen Jahren werden „Multiversumtheorien“ als<br />
naturalistische Interpretationsmöglichkeit für die Feinabstimmung diskutiert, und seitdem ist<br />
dieses Thema in der Physik wieder aktuell.<br />
Im Seminar werden kurz die naturwissenschaftlichen Fakten erläutert, um dann ausführlich<br />
darüber zu diskutieren, welche Argumente es für und gegen die Aussage gibt, dass die<br />
Feinabstimmung auf Schöpfung hinweist.<br />
Methode: Vorbereitende Lektüre verpflichtend für alle Teilnehmer, kurze Referate, Diskussion.<br />
Schein: SbL Naturphilosophie.<br />
Voraussetzung für den Erwerb eines Scheins ist Anwesenheit, die Bereitschaft,<br />
ein Referat zu übernehmen, die vorbereitende Lektüre von Texten, die Diskussionsgrundlage<br />
sind (für alle Teilnehmer verpflichtend), sowie die Anfertigung einer<br />
Seminararbeit.<br />
Auch wenn kein Schein erworben wird, ist die vorbereitende Lektüre in jedem<br />
Fall verpflichtend.<br />
Literatur: Zur Einführung gut geeignet sind die Internetseiten unter http://www.behacker.at/<br />
CFT/.<br />
Ausgewählte weitere Literatur:<br />
J. D. Barrow & F.J. Tippler: The Anthropic Cosmological Principle. Oxford 1986.<br />
J.D. Barrow: Die Entdeckung des Unmöglichen. Forschung an den Grenzen des<br />
Wissen. Heidelberg, Berlin 1999.<br />
P. Davies: Der Plan Gottes. Die Rätsel unserer Existenz und die Wissenschaft.<br />
Frankfurt, Leipzig 1995.<br />
John Leslie: Universes. London 1989.<br />
Weitere Literatur wird im Seminar angegeben.<br />
09<br />
Wittgenstein I und II.<br />
Watzka<br />
Stationen der Sprachphilosophie im 20. Jahrhundert<br />
HS DA 2st Fr 10.35 – 12.10<br />
Mit dem Tractatus logicophilosophicus von 1918 und den <strong>Philosophisch</strong>en Untersuchungen<br />
von 1951 hat Wittgenstein zwei unterschiedliche Philosophien vorgelegt, die je für sich<br />
schulbildend wirkten. Sowohl die an Logik und Wissenschaft orientierte idealsprachliche<br />
Richtung der analytischen Philosophie als auch die normal-(alltags)sprachliche Richtung<br />
reklamierte je eines der genannten Werke als ihr ‚Gründungsdokument’. Die Frage, was<br />
Wittgenstein für die Philosophie des 20. Jahrhunderts bedeutet, wird meist dahingehend beantwortet,<br />
dass seit dem Tractatus die Sprachphilosophie die neue Fundamentalsdisziplin<br />
der Philosophie sei. Man muss aber eher sagen, dass seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
keine Grundlagendisziplin mehr unumschränkt herrscht, weder Erkenntnistheorie noch Metaphysik.<br />
Die Wende zur Sprache ist stets nur als eine mögliche Option bei der Aufklärung<br />
der Grundlagen unseres Welt- und Selbstverhältnisses verstanden worden. Die Positionen,<br />
die sich Wittgenstein erarbeitet hat, dürfen heute als klassisch gelten, wobei es immer eine<br />
Streitfrage geblieben ist, welches der beiden Werke das philosophisch fruchtbarere oder zukunftsweisendere<br />
ist. Wittgenstein empfiehlt, sein Spätwerk im Zusammenhang mit dem<br />
Frühwerk, dem Tractatus, gleichsam als dessen Kontrastfolie, zu lesen. An diese Empfehlung<br />
werden wir uns im Seminar halten. Methode: Lektüre, Kommentierung und Diskussion<br />
ausgewählter Abschnitte aus beiden Werken.<br />
Schein: SbL Sprachphilosophie.<br />
Zur Erläuterung: Durch den Seminarschein sind die Prüfungsanforderungen im<br />
Fach ‚Sprachphilosophie’ abgedeckt. Damit kann das Fach ‚Erkenntnistheorie’<br />
nicht mehr abgewählt werden, d. h. man muss einen SbL in Erkenntnistheorie<br />
erwerben oder Erkenntnistheorie als Fach in die Vordiplomprüfung nehmen.<br />
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