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Fass(ade) oder Qualitätsmerkmal?<br />

Zwar wird der Großteil der Weine heute mit sehr guten Ergebnissen im Stahltank ausgebaut. Fragt man Verbraucher, so beherrscht<br />

in deren Vorstellungen aber noch das gute alte Holzfass den Weinkeller und gilt nach wie vor als Qualitätsmerkmal für einen guten Wein.<br />

Nicht selten sind es auch tatsächlich die sehr hochwertigen Weine, die im Holzfass ausgebaut werden. Aber ist das Holzfass wirklich<br />

das Maß aller Dinge?<br />

Vom Schlauch zum Fass<br />

Im Altertum wurde in Schläuchen oder Tongefäßen gelagert. Das Holzfass<br />

zur Lagerung und zum Transport von Wein haben wohl die Gallier<br />

erfunden. Zunächst wurden für die Weinlagerung verschieden Holzarten<br />

verwendet, bald aber stellte sich heraus, das lediglich die Kastanie und<br />

die Eiche einem Wein interessante Aromastoffe mitgaben. Da die Kastanienfässer<br />

anfälliger für Holzwürmer waren und Küfer Eiche besser verarbeiten<br />

konnten, setzte sich schließlich die Eiche durch. In den 1970er und<br />

1980ern Jahren setzte sich, wegen des hohen Arbeitsaufwandes und des<br />

Risikos von Fassgeschmack der Ausbau im Edelstahltank durch, bis sich in<br />

den 1990ern die Entwicklung umkehrte und die Wahl des richtigen Holzfasses<br />

bei Winzern zur Glaubensfrage wurde.<br />

Nur 3 Sorten Eiche von Bedeutung<br />

Für den Fassbau sind praktisch nur 3 der über 250 Eichenarten von Bedeutung.<br />

Die Traubeneiche, die Stieleiche und die amerikanische Weißeiche.<br />

Die Traubeneiche besitzt mehr aromatische Verbindungen (Vanillin, Methyl-<br />

Octalactone), während die Stieleiche mehr phenolische Komponenten (Tannine)<br />

besitzt. Die amerikanische Eiche hat gegenüber den europäischen<br />

Sorten den Vorteil, dass sie schneller wächst, ein feineres, weniger tanningeprägtes<br />

Aroma besitzt und ohne Rücksicht auf den Faserverlauf verarbeitet<br />

werden kann. Als weltweit bestes und teuerstes Eichenholz gilt das der<br />

französischen Wälder. Das Eichenholz muss übrigens ca. 80 Jahre alt sein,<br />

damit der Stammdurchmesser groß genug ist, um Fässer daraus zu machen.<br />

Ein normales Holzfass kann sehr lange zur Lagerung verwendet werden. Der<br />

Gehalt an Gerbstoffen (Tannine) und Aromastoffen, die in den Wein übergehen,<br />

nimmt aber schon nach der ersten Belegung stark ab. Daher findet man<br />

mitunter den Hinweis auf die »Erstbelegung« auf Weinen.<br />

Der Barriqueausbau<br />

Wie sehr der Weingeschmack doch eine Frage der Mode ist, wird durch<br />

den Barriqieausbau deutlich. Dieser kam weltweit erst in den 1980er Jahren<br />

in Mode, als die Nachfrage nach schweren Rotweinen stieg. Vorher galt<br />

ein sehr dominanter Holzton als Weinfehler. Deshalb mussten Barriqueweine<br />

in Deutschland auch zunächst als Tafelwein verkauft werden. Bei uns<br />

kam die Barriquenote erst in den 1990er Jahren in Mode. Eine rechtliche<br />

Basis bekam der Barriqueausbau übrigens erst 1996 durch die Aufnahme<br />

eines Passus in die Weinverordnung, der die Kennzeichnung »in Barrique<br />

gereift« für Qualitätswein regelte. Um die klassischen Barrique-Aromen zu<br />

erhalten, wird das Holzfass über offenem Feuer »getoastet«. Das erfolgt<br />

dadurch, dass die inneren Fasswände mit einer Flamme gebrannt werden.<br />

Dadurch entstehen spezielle Tannine, die später an den Wein abgegeben<br />

werden. Der Anteil der Aromen im Holz nimmt aber bereits nach der ersten<br />

Befüllung des Fasses stark ab. Nach 2 bis maximal 3 Belegungen kann ein<br />

Fass nicht mehr für den Barriqueausbau verwendet werden. Der Ausbau<br />

im Barriquefass ist, je nachdem ob es sich um Weiß- oder Rotwein handelt,<br />

unterschiedlich. Rotweine kommen erst nach der Gärung für 6 bis 12<br />

Monate ins Barriquefass, während Weißweine meist direkt im Barriquefass<br />

vergoren werden.<br />

All dies und die Tatsache, dass hauptsächlich hochwertige Weine im Barrique<br />

ausgebaut werden, sind Gründe dafür, dass Barriqueweine im Allgemeinen<br />

sehr teuer sind. Allerdings ist nicht jeder Wein für den Ausbau im<br />

Barriquefass geeignet. In der Hochzeit wurde das nicht immer beachtet.<br />

Das – und die Tatsache, dass (wie bei jeder Mode) die allgemeine Begeisterung<br />

irgendwannn nachlässt, haben dafür gesorgt, dass der Barriqueausbau<br />

heute auf gutem Wege ist, auf ein vernünftiges Maß reduziert zu werden.<br />

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