SEIEN SIE DABEI! - Schiff & Hafen
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SCHIFFBAU & SCHIFFSTECHNIK | ANTRIEB<br />
Ramsauer informiert sich über<br />
Flüssiggastechnologie für die <strong>Schiff</strong>fahrt<br />
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer mit BSH-Präsidentin<br />
Monika Breuch-Moritz<br />
UMWELTFREUNDLICHER<br />
SCHIFFSBETRIEB | Bundesverkehrsminister<br />
Dr. Peter Ramsauer<br />
(CSU) hat sich bei einem Besuch<br />
bei Caterpillar Motoren Rostock<br />
in Gesprächen mit Branchenvertretern<br />
über den aktuellen Entwicklungsstand<br />
bei der Nutzung<br />
von Flüssiggas (LNG) informiert<br />
und einem Prüfstandslauf des<br />
neuen Zweistoffmotors MaK<br />
6 M 46 DF beigewohnt. Als Fazit<br />
fasste der Minister zusammen,<br />
dass die Nutzung von Flüssiggas<br />
zum Antrieb von Seeschiffen<br />
technisch machbar sowie wirtschaftlich<br />
sinnvoll sei und die<br />
Umweltbilanz des ohnehin umweltfreundlichen<br />
Seeverkehrs<br />
optimiere. In diesem Zusammenhang<br />
betonte Ramsauer,<br />
dass Flüssiggas darüber hinaus<br />
Teil der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie<br />
der Bundesregierung<br />
sei.<br />
Die Veranstaltung wurde vom<br />
Bundesamt für Seeschifffahrt<br />
und Hydrographie (BSH) gemeinsam<br />
mit Caterpillar Motoren<br />
ausgerichtet. Neben Monika<br />
Breuch-Moritz (Präsidentin<br />
BSH, Hamburg), Dr. Thomas<br />
Montag (Geschäftsleitung Caterpillar<br />
Motoren, Kiel) und<br />
Frank Kircher (Vertriebsleitung<br />
Caterpillar Marine Power Systems,<br />
Hamburg) nahmen mit<br />
Bernard Meyer (Geschäftsführer<br />
Meyer Werft), Manfred Müller-<br />
Fahrenholz (Geschäftsführer<br />
Neptun Werft), Jörg Langkabel<br />
(Geschäftsführer Det Norske<br />
Veritas DNV, Hamburg), Mahinde<br />
Abeynaike (Geschäftsführer<br />
Bomin-Linde LNG), Jörg<br />
Redlin (Direktor Marketing &<br />
LNG, Marine Service), Peter<br />
Mackeprang (Hansa Shipping,<br />
Hamburg), Volker Poßögel (Geschäftsführer<br />
Zeppelin Power<br />
Systems, Hamburg) eine Reihe<br />
weiterer hochrangiger Vertreter<br />
der Branche an den Gesprächen<br />
teil, für die das Thema LNG bereits<br />
auf der Agenda steht.<br />
Mit Blick auf aktuelle Diskussionen<br />
um die Einführung neuer<br />
Emissionsrichtlinien für die<br />
Seeschifffahrt ging es bei dem<br />
Ministerbesuch darum, unterschiedliche<br />
Lösungswege aufzuzeigen<br />
und auf ihre jeweilige<br />
Machbarkeit hin abzuklopfen.<br />
Ein Schwerpunkt bildete dabei<br />
die Umrüstung vorhandener<br />
<strong>Schiff</strong>e von Schweröl/Dieselöl<br />
auf den umweltfreundlicheren<br />
Flüssiggasbetrieb und die dafür<br />
erforderlichen technischen und<br />
logistischen Voraussetzungen.<br />
Vor dem Hintergrund der zukünftigen<br />
Emissionsvorschriften<br />
haben die führenden <strong>Schiff</strong>smotorenhersteller<br />
in den vergangenen<br />
Jahren die Entwicklung<br />
von Zweistoffmotoren<br />
(Dual Fuel für Diesel-, Schweröl-<br />
und Gasbetrieb) vorangetrieben.<br />
Caterpillar hat für den Bereich<br />
der mittelschnelllaufenden<br />
<strong>Schiff</strong>smotoren die Arbeiten zur<br />
Entwicklung und Erprobung<br />
von Dual Fuel-Motoren in 2009<br />
gestartet. Ab Ende 2013 wird<br />
mit dem Zweistoffmotor MaK<br />
M 46 DF ein durch die Klassifikationsgesellschaften<br />
zertifiziertes<br />
Serienprodukt zur Verfügung<br />
stehen. Erste Exemplare<br />
in Zwölfzylinder-Ausführung<br />
(MaK 12 M 46 DF) wurden vor<br />
Kurzem an die japanische Werft<br />
Mitsubishi Heavy Industries für<br />
die dort im Auftrag von AIDA<br />
Cruises im Bau befindlichen<br />
Kreuzfahrtschiffe ausgeliefert.<br />
Für Motorenhersteller, <strong>Schiff</strong>bauer,<br />
Reeder und industrielle<br />
Dienstleister gleichermaßen<br />
entscheidend sind jedoch verlässliche<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Die Entwicklung neuartiger<br />
Technologien zur Emissionsreduzierung<br />
in der Seeschifffahrt<br />
erfordert von allen beteiligten<br />
Partnern hohe Investitionen.<br />
Planungssicherheit hinsichtlich<br />
der Ausweisung emissionsregulierter<br />
Seegebiete (NOx Emission<br />
Control Area, NECA) und<br />
der Umsetzung emissionsregulierender<br />
Vorgaben (IMO III,<br />
MARPOL Annex VI) trägt daher<br />
maßgeblich zu einer wirtschaftlich<br />
erfolgreichen Einführung<br />
neuer Motorenplattformen bei.<br />
Bureau Veritas zertifziert LNG-Tankcontainer<br />
MARINE SERVICE | Die Klassifikationsgesellschaft<br />
Bureau<br />
Veritas hat den von Marine<br />
Service GmbH zur Nutzung<br />
von LNG als Brennstoff auf<br />
<strong>Schiff</strong>en entwickelten LNG-<br />
Tankcontainer zertifiziert. Das<br />
Zertifikat wurde von Dr.-Ing.<br />
Hans J. Gätjens, Vice President<br />
Marine, North Central Europe,<br />
Baltic and Russia Region, an<br />
das Hamburger Unternehmen<br />
übergeben. Er überreichte es an<br />
Michael Kraack, der seit dem<br />
ersten Juni als Managing Director<br />
bei Marine Service tätig<br />
ist sowie an Hartmut Kienle,<br />
Technischer Leiter bei der Ziemann<br />
International GmbH, die<br />
gemeinsam mit dem Design-,<br />
Ingenieur- und Beratungsbüro<br />
den LNG-Container baute.<br />
Bei dem Container handelt es<br />
sich um einen mobilen Tank,<br />
der die Maße eines 40‘-Standardcontainers<br />
aufweist. Er ist<br />
vakuumisoliert und erreicht<br />
eine Standzeit von 60 Tagen,<br />
bevor sich die Sicherheitsventile<br />
öffnen. Derzeit wird daran<br />
gearbeitet, die Standzeit zu erhöhen.<br />
Anstoß für die Entwicklung<br />
des LNG-Tankcontainers<br />
war Marine Service zufolge die<br />
Anfrage eines Kunden, nämlich<br />
der Hamburger Reederei<br />
Vega. Die Reederei fragte nach<br />
einer mobilen LNG-Lösung für<br />
ihre unter BV-Flagge fahrenden<br />
Container-Feederschiffe.<br />
Mit der Idee, einen Container<br />
als LNG-Tank zu verwenden,<br />
wandte sich Marine Service<br />
dann an Bureau Veritas. Für<br />
das LNG-System an Bord wurde<br />
zunächst ein „Approval in<br />
Principal“ ausgestellt. Mit der<br />
Vergabe Type Approval des<br />
Containers tritt das Projekt in<br />
die nächste Phase.<br />
Die Containerlösung ist den<br />
Angaben zufolge besonders<br />
sicher, u.a. weil die Befüllung<br />
an einem LNG-Terminal von<br />
entsprechend ausgebildeten<br />
Personal durchgeführt wird.<br />
Anschließend kann der Container<br />
per <strong>Schiff</strong>, Bahn oder<br />
Lkw in den <strong>Hafen</strong> transportiert<br />
und an Bord des <strong>Schiff</strong>es aufgenommen<br />
werden. Dort wird er<br />
über Trockenschnellanschlüsse<br />
direkt an das Gas-Handling-<br />
System angeschlossen.<br />
36 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | September 2013 | Nr. 9