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SCHIFFBAU & SCHIFFSTECHNIK | ROHRLEITUNGSSYSTEME<br />

Planung für die Rohrvorfertigung<br />

KOORDINIERUNGSPROGRAMME |<br />

Rohrleitungen gehören zu den wichtigsten<br />

Systemen in einem <strong>Schiff</strong> und werden<br />

in einer Vielzahl von Nennweiten und<br />

Werkstoffen eingesetzt. Ob Öl, Brennstoff,<br />

Löschsysteme, Kühl-, Frisch- oder Abwasser,<br />

Rohrleitungen ziehen sich durch den<br />

gesamten <strong>Schiff</strong>skörper und transportieren<br />

die unterschiedlichsten Medien.<br />

Da aber nur ein begrenzter Platz zur Verfügung<br />

steht, der besonders in Maschinenräumen<br />

weiter eingeengt ist, müssen<br />

die Rohrleitungssysteme sorgfältig geplant<br />

und koordiniert werden. Hierzu stehen den<br />

Konstrukteuren einige hoch entwickelte<br />

und sehr effektive Koordinierungsprogramme<br />

zur Verfügung, mit denen Systeme,<br />

Sektionen und ganze <strong>Schiff</strong>e strukturiert<br />

und effizient geplant und konstruiert werden<br />

können.<br />

Was vielen dieser Programme jedoch<br />

fehlt, ist eine Anbindung an die Werkstatt<br />

und eine Möglichkeit den Arbeitsfluss zu<br />

planen. Zwar können oft Isometrien mit<br />

Stücklisten und Montagezeichnungen<br />

ausgegeben werden, aber ein direkter Austausch<br />

von Daten findet im Allgemeinen<br />

nicht statt. Daher müssen nicht nur die<br />

Daten an den Maschinen manuell eingegeben,<br />

sondern auch die Arbeitspakete für<br />

den jeweiligen Fertigungstag von Hand erstellt<br />

werden.<br />

Die RONI IsoBuilder/RAMP-Kombination<br />

von 3R software solutions wurde entwickelt,<br />

um diese Lücke zwischen Konstruktion<br />

und Vorfertigung zu schließen. Das<br />

RONI<br />

IsoBuilder importiert die Daten aus der<br />

Konstruktion auch aus Fremdsystemen und<br />

bereitet sie für die Arbeitsvorbereitung und<br />

Fertigung auf. Dazu gehört neben dem Erstellen<br />

der Isometrie auch die Berechnung<br />

der Fertigungsdaten, die Ausgabe von Dokumentationen<br />

(Stücklisten, Schnittlisten,<br />

Arbeitsblätter, Schweißdokumentation,<br />

usw.) und die Daten für Biegerohre sowie<br />

Kollisionsüberprüfung aller Rohrbiegemaschinen.<br />

Der Import und andere Funktionalitäten<br />

können kundenspezifisch angepasst<br />

werden und die Elementdatenbank<br />

wird genau mit den Daten zu den beim<br />

Benutzer verwendeten Komponenten befüllt.<br />

Dadurch können Redundanzen oder<br />

Unstimmigkeiten in der Datenbank, die zu<br />

Problemen beim Import führen könnten,<br />

vermieden werden.<br />

Das RAMP-System dagegen übernimmt die<br />

vom RONI IsoBuilder gestellten Fertigungsdaten<br />

und erstellt optimierte Arbeitspakete<br />

für die Werkstatt. Hierbei werden Zeitwerte,<br />

die für jeden Arbeitsschritt hinterlegt werden<br />

können, verwendet, um eine Richtzeit<br />

für die Fertigung jedes Bauteils zu erhalten.<br />

So ist die Verfügbarkeit der Einzelteile und<br />

der Isometrien jeder Zeit erkennbar. Die Arbeitspakete<br />

werden dann aus den Bauteildaten<br />

so erstellt, dass eine optimale Auslastung<br />

der Maschinenkapazitäten erreicht<br />

wird. Auch Materialverfügbarkeit und<br />

Zeitpläne, z.B. dazu welche Systeme wann<br />

an Bord eingebaut werden sollen, können<br />

bei dieser Paketerstellung berücksichtigt<br />

werden. Dadurch kann die Fertigung zeitnah<br />

stattfinden bzw. rechtzeitig erkannt<br />

werden, welches Material noch angeliefert<br />

werden muss, um ein bestimmtes System<br />

oder Bauteil herzustellen.<br />

Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto<br />

effizienter können diese Pakete erstellt werden.<br />

So kann bei der Schnittoptimierung<br />

an Bandsägen oder Brennschneidemaschinen<br />

z.B. der Verschnitt deutlich reduziert<br />

werden, wenn die Software aus einer größeren<br />

Anzahl von Segmenten, die geschnitten<br />

werden müssen, auswählen kann. Der<br />

Maschinenbediener kann hier allerdings<br />

auch eingreifen und eventuelle Restlängen<br />

benutzen. Die abgelängten Segmente werden<br />

dann direkt an die jeweils nächste Arbeitsstation<br />

weitergeleitet.<br />

Während mit dem RONI IsoBuilder Arbeitsblätter<br />

für die Fertigung ausgegeben werden<br />

können, ist es in Kombination mit<br />

dem RAMP-System möglich, die nötigen<br />

Daten auch an Rechner an den Maschinen<br />

weiterzugeben. Je nach Maschine können<br />

diese Daten dann direkt eingespielt werden,<br />

sodass der Bediener lediglich die Daten auf<br />

dem Schirm kontrolliert und den Arbeitsprozess<br />

startet. Dadurch kann kontinuierlich<br />

gefertigt werden, weil der Werker sich<br />

weder darum kümmern muss, sein Material<br />

zu erhalten, noch damit aufgehalten wird,<br />

Daten zu berechnen oder einzugeben. Da<br />

nach jedem Arbeitsschritt der Fertigungsstatus<br />

aktualisiert wird, kann weiterhin jederzeit<br />

nachgehalten werden, wo sich ein<br />

bestimmtes Bauteil gerade befindet bzw.<br />

welche Fertigungsprozesse bereits durchgeführt<br />

worden sind. Dies ist besonders bei<br />

Revisionen wichtig, da viel schneller geprüft<br />

werden kann, ob ein Bauteil, das geändert<br />

werden muss, bereits in der Fertigung ist,<br />

um diese gegebenenfalls zu stoppen. Auch<br />

für die Projektplanung ist es vorteilhaft, einen<br />

Überblick über die Fertigungsdauer und<br />

-kosten zu erhalten, da dadurch die Kostenkalkulation<br />

für weitere Projekte deutlich<br />

einfacher erstellt werden kann.<br />

Durch das integrierte Gesamtkonzept von<br />

3R software solutions ist es daher möglich,<br />

die Effizienz der Werkstatt zu steigern, indem<br />

ein direkter Datenaustausch zwischen<br />

Konstruktion und Vorfertigung geschaffen<br />

wird. Der Materialfluss kann besser geplant<br />

und die Fertigung besser kontrolliert und<br />

dokumentiert werden. Wenn das System<br />

dann noch in einer gut geplanten automatisierten<br />

Werkstatt zum Einsatz kommt,<br />

können je nach Fertigungsmengen bedeutende<br />

Einsparungen an Zeit und damit an<br />

Geld realisiert werden.<br />

Carsten B. Tripscha und<br />

Gustav A. Nieweg,<br />

3R software solutions, Hamm<br />

42 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | September 2013 | Nr. 9

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