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Gottes Bodenpersonal - Schw. StV

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«Man muss personenorientiert<br />

vorgehen!»<br />

Studierendenseelsorger Franz-Xaver Hiestand SJ, Universität Luzern<br />

Foto: zVg<br />

Franz-Xaver Hiestand SJ stellt als Studierendenseelsorger fest: «Indizien deuten<br />

darauf hin, dass die Persönlichkeiten der Erst-Semestrigen weniger gefestigt sind als<br />

früher. Heute ist auch das durchschnittliche Anfangsalter tiefer.»<br />

Niemand muss auf <strong>Gottes</strong> katholischen<br />

Segen verzichten, seien die<br />

Orte noch so protestantisch oder<br />

abgelegen. Ob im Militär oder Studium:<br />

Wer geistlichen Beistand will, kann ihn<br />

auch haben. Zu jenen, die ihn liefern, gehört<br />

Franz-Xaver Hiestand v/o Mentor, zurzeit<br />

noch Studierendenseelsorger in Luzern,<br />

bald in Zürich und vorher in Bern. Die Arbeitsbedingungen<br />

und das Milieu könnten<br />

dabei nicht unterschiedlicher sein. Hier Luzern,<br />

das Büro im «UNION» an der Quelle<br />

und finanziell gut ausgestattet, damals in<br />

Bern ein paar Meter von der Uni weg etwas<br />

abseits in einem älteren Haus mit schönem<br />

Garten, aber immer um die Gelder kämpfend.<br />

Wer nun allerdings das Gefühl hat,<br />

Hiestand habe es in Luzern automatisch besser<br />

gefallen, täuscht sich. Widerstände seien<br />

an beiden Orten zu spüren gewesen, mehr<br />

oder wenig deutlich. In Luzern mehr passiv,<br />

weil das Katholische an einem katholischen<br />

Ort normal ist («wir kennen das doch»),<br />

während es in Bern eher die Unkenntnis<br />

war, welche viele Leute zuerst skeptisch<br />

gegenüber dem aki, wie es heisst, bleiben<br />

liessen. 1990 war der im zürcherischen Wald<br />

aufgewachsene junge Jesuit erstmals für zwei<br />

Monate nach Bern gekommen. Von 1992 bis<br />

1994 wirkte er wiederum dort, als Assistent<br />

unter P. Bruno Lautenschlager v/o Zupf; und<br />

von 1998 bis 2006 leitete er das aki.<br />

Franz Xaver Hiestand kann von Veränderungen<br />

sprechen, sei es bei den Studierenden,<br />

sei es auf dem Platze Bern. «Ich habe die<br />

ökumenische Zusammenarbeit auf dem Platz<br />

als sehr positiv empfunden», sagt er. Die Reformierten<br />

hätten für ihn beispielsweise Türöffner<br />

gespielt gegenüber dem Rektorat, und<br />

Eröffnungs- und Schlussgottesdienst des Semester<br />

wurden übers Kreuz mal bei den Reformierten,<br />

mal bei den Katholiken gefeiert.<br />

Er habe es ab und zu erlebt, dass die gute<br />

Zusammenarbeit die Seelsorger auf beiden<br />

Seiten verwandelt habe oder dass Stammlandkatholiken<br />

realisiert hätten, dass auch<br />

Protestanten rechtschaffene Menschen sind.<br />

Weil eine katholische theologische Fakultät<br />

fehlte, habe es in Bern halt weniger katholische<br />

Intellektualität gegeben.<br />

Eine Eigenheit von Bern war für den<br />

Zürcher, dass die universitäre Welt recht<br />

getrennt war vom religiösen Leben. «Vor<br />

20 Jahren war es noch ein Tabu, innerhalb<br />

der Uni von religiösen Themen zu reden,<br />

aber heute ist die Grenze durchlässiger,<br />

falls religiöse Personen entsprechende Fachkompetenz<br />

besitzen.» Da seien Luzern und<br />

Lausanne ganz anders. Die Universität Lu-<br />

civitas 03/04 2010 17

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