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BOLD THE MAGAZINE No.13

ENTHUSIASMUS GLÜHENDE BEGEISTERUNG | FASHION FOR MEN & WOMEN | EYES WIDE OPEN: STANLEY KUBRICK | IM LAND DER WM: BRASILIEN | MAX RICHTER IM GESPRÄCH | MICHAEL JACKSON | COLDPLAY | THE WHO

ENTHUSIASMUS

GLÜHENDE BEGEISTERUNG | FASHION FOR MEN & WOMEN | EYES WIDE OPEN: STANLEY KUBRICK | IM LAND DER WM: BRASILIEN | MAX RICHTER IM GESPRÄCH | MICHAEL JACKSON | COLDPLAY | THE WHO

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ZEITGEIST | LIFESTYLE | KUNST | KULTUR | MODE | TREND<br />

D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> 13 | 2014 | 1<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />

<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

ENTHUSIASMUS<br />

GLÜHENDE BEGEISTERUNG | FASHION FOR MEN & WOMEN | EYES WIDE OPEN: STANLEY KUBRICK<br />

IM LAND DER WM: BRASILIEN | MAX RICHTER IM GESPRÄCH | MICHAEL JACKSON | COLDPLAY | <strong>THE</strong> WHO


2 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Boutique München • Theatinerstraße 44 • Tel. 089 25 54 72 90<br />

Boutique Frankfurt • Goethestraße 4 – 8 • Tel. 069 13 38 53 26


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Aus jeder Situation als Sieger hervorgehen und sich selbst übertreffen.<br />

TAG Heuer und Ronaldo lieben die Herausforderung und brechen alle Rekorde.<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 3


4 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> REISE | MADRID | CORRIDAS UND FLAMENCO


REISE | MADRID | CORRIDAS UND FLAMENCO<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 5<br />

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6 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

INHALT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

INHALT<br />

EINSTIEG<br />

REISE<br />

Enthusiasmus:<br />

Glühende Begeisterung<br />

MODE<br />

9<br />

Im Land der WM – Brasilien:<br />

Rio de Janeiro<br />

Salvador da Bahia<br />

Recife & Olinda<br />

66<br />

74<br />

80<br />

Fashion for Men:<br />

In the Mountains<br />

Fashion for Women:<br />

A Women‘s Elegancy<br />

Rebekka Ruétz:<br />

Queen of the Mountain<br />

12<br />

26<br />

38<br />

LIFESTYLE & TREND<br />

The Jeep Story:<br />

Back to the Future<br />

Begehrenswert:<br />

Luxurious and Dynamic<br />

French Personality<br />

86<br />

94<br />

98<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> 13 2014<br />

Fotograf (Titel): D. Schaper<br />

Model: Gabriela (Agentur Most Wanted)<br />

Outfit: Dawid Tomaszewski<br />

KUNST & KULTUR<br />

Hörenswert:<br />

Progressiv und geisterhaft<br />

Im Gespräch:<br />

Max Richter – Die Atome Vivaldis<br />

Nachgefragt:<br />

Schauspieler und <strong>BOLD</strong>-Model<br />

Simon Böer im Interview<br />

Sehenswert:<br />

Stanley Kubrick – Eyes wide open<br />

46<br />

48<br />

57<br />

62<br />

DIE LETZTE SEITE<br />

Impressum<br />

106<br />

<strong>BOLD</strong> IM NETZ<br />

Blog:<br />

www.boldmag.eu<br />

App:<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> App im iTunes Store<br />

gratis herunterladen und immer auf dem<br />

Laufenden bleiben (inkl. Blog, Shop, alle<br />

<strong>BOLD</strong>-Ausgaben und Special Editions).


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 7<br />

spring/summer 2014<br />

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8 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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EINSTIEG | ENTHUSIASMUS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 9<br />

GLÜHENDE<br />

BEGEISTERUNG<br />

ENTHUSIASMUS<br />

AUTOR: H. G. TEINER<br />

In den Fußballstadien ist der enthusiastische<br />

Überschwang leicht zu finden. Die<br />

extrovertierte Huldigung einer Mannschaft,<br />

aus dem tiefen Herzen des loyalen<br />

Fans heraus. Das Phänomen des nach<br />

außen demonstrierten Enthusiasmus,<br />

der ungestümen Gefühlswelten, bricht<br />

heraus und ist durch nichts aufzuhalten.<br />

Ein Ausdruck von überschwänglicher<br />

Freude und der Überzeugung, dass das<br />

Richtige jetzt passiert, passieren muss.<br />

Oder das Falsche nicht sein kann, nicht<br />

sein darf.<br />

Das Schicksalhafte schwingt immer<br />

mit und gibt dem enthusiastischen<br />

Fangebaren die scharfe Würze. Auch in<br />

Konzertsälen ist zuweilen eine gemäßigte<br />

Form des gleichen Phänomens anzutreffen:<br />

in Form eines langanhaltenden<br />

Beifalls, mit dem das Publikum seinen<br />

Enthusiasmus über die gottgleiche<br />

Umsetzung der Partitur in hörbare<br />

Schwingungen und mitgefühltes akustisches<br />

Erleben zum finalen Ausdruck<br />

bringt. Auch einzelne enthusiastische<br />

Zwischenrufe sind in den heiligen<br />

Tempeln der Hochkultur bisweilen<br />

vernommen worden.<br />

Der wahre Enthusiast enthusiasmiert<br />

sich für etwas. Der eingedeutschte französische<br />

Begriff kann wie folgt gedeutet<br />

werden: Sich interessieren, sich begeistern<br />

oder gar entflammen für etwas.<br />

Für eine Sache, eine Idee, weniger für<br />

einen einzelnen Menschen. Es ist das<br />

zwingend Mitreißende, der fesselnde<br />

Moment, der zum Ausdruck gebracht<br />

wird. Begeisterung und Leidenschaft<br />

Fotos: Filipefrazao (Fotolia.com)


10 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> EINSTIEG | ENTHUSIASMUS<br />

Fußball beim Sonnenuntergang am Strand<br />

von Ipanema in Rio de Janeiro (Brasilien).


EINSTIEG | ENTHUSIASMUS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 11<br />

sind mitschwingende und bestimmende<br />

Elemente dieser außerordentlichen<br />

Gefühlsregung. Die Freude des enthusiastischen<br />

Erfülltseins ist zielgerichtet –<br />

das Ziel wird mit Begeisterung verfolgt.<br />

Was dem ursprünglichen Zusammenhang<br />

aus dem Umfeld des griechischen<br />

Götterglaubens nahe kommt: dem göttlich<br />

Erfüllten. Die Sprache lebt und die<br />

Bedeutung der Worte verändert sich,<br />

der Kern ist jedoch auch in einer vergleichsweise<br />

materialistisch-sachbezogenen<br />

Welt noch enthalten geblieben:<br />

Der Enthusiasmus ist der große geistige<br />

Bruder von Motivation und Überzeugung<br />

und dem Glauben sehr nah.<br />

GLÜHENDE<br />

BEGEISTERUNG<br />

„Enthusiasmus ist das schönste Wort der<br />

Welt“, so schwärmte einst der Dichter<br />

Christian Morgenstern. Enthusiasmus<br />

als Ausdruck des göttlichen Funkens: Da<br />

ist die Latte sehr hoch gehängt. Das ist<br />

jedoch im Ursprung des Wortes inhaltlich<br />

inbegriffen. Der Enthusiast ist der<br />

von Gott erfüllte Mensch. Die Inspiration<br />

eines Dichters der Antike ist ein Bestandteil<br />

davon. Daraus ist im christlichen<br />

Umfeld dann so etwas wie der heilige<br />

Geist geworden. „Der Enthusiasmus ist,<br />

nach der ursprünglichen Bedeutung des<br />

Worts, ein solcher Zustand der Seele, da<br />

selbige durch einen göttlichen Hauch,<br />

oder durch eine unmittelbare himmlische<br />

Kraft, zu einer außerordentlichen<br />

Wirksamkeit erhöhet wird. In diesem<br />

Verstande waren die Männer Gottes,<br />

welche auf Antrieb des heiligen Geistes<br />

redeten und schrieben, verehrungswürdige<br />

Enthusiasten.“ So schrieb es der<br />

deutsche Gelehrte F. G. Jacobaern zum<br />

Ende des achtzehnten Jahrhunderts.<br />

Beim Enthusiasmus gilt es außerdem,<br />

genau die Qualitäten zu unterscheiden.<br />

Eine Hilfestellung dazu gibt der Lyriker<br />

Hugo von Hofmannsthal: „Es gibt ein<br />

Enthusiastisches aus Schwäche und eines<br />

aus Stärke. Das Erste ist der Sentimentalität<br />

verwandt, das Andere ist ihr entgegengesetzt.“<br />

JOB UND<br />

ENTHUSIASMUS<br />

In jedem Fall bedeutet, enthusiastisch<br />

zu sein, etwas mit besonderer Überzeugung,<br />

von innen heraus und mit unverbrüchlichem<br />

Nachdruck zu glauben und<br />

am besten auch, zu tun. Also herunterskaliert<br />

auf das heutige Business-Umfeld:<br />

Tue den Job, den du hast, mit vollster<br />

Überzeugung und stecke andere mit<br />

einem, mit deinem, überzeugenden<br />

Enthusiasmus an. Brenne für deinen Job<br />

und lasse keinen Zweifel an deiner Identifikation<br />

mit deinen Aufgaben. Persönlicher<br />

Einsatz zählt. Leidenschaft im Job,<br />

das ist im besten Fall Enthusiasmus und<br />

wird Engagement genannt. Antoine de<br />

Saint-Exupéry, der berühmte Autor von<br />

„Der kleine Prinz“, formulierte das, worum<br />

es im Kern geht, sehr treffend: „Wenn Du<br />

ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht<br />

die Menschen zusammen, um Holz zu<br />

sammeln, Aufgaben zu verteilen und<br />

die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie<br />

die Sehnsucht nach dem großen, weiten<br />

Meer.“


12 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

IN <strong>THE</strong><br />

MOUNTAINS<br />

FASHION<br />

FOTOGRAF: C. RUDOLPH<br />

Speaker: UE BOOM<br />

Handy: Nokia Lumia 1520<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Make-Up & Hair: H. Samoray | Styling: Z. Khawary | Assistenz: M. Kretzschmar<br />

Model: F. Maurer Franken (Agentur: Viva Models)


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 13


14 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | IN <strong>THE</strong> MOUNTAINS


MODE | IN <strong>THE</strong> MOUNTAINS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 15<br />

Uhr: ELYSEE<br />

Tablet: Nokia Lumia 2520<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Fahrzeug: MINI Paceman GoalCooper<br />

(MINI Showcar zur WM 2014)


16 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | IN <strong>THE</strong> MOUNTAINS<br />

Uhr: ELYSEE<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Fahrzeug: MINI Paceman GoalCooper<br />

(MINI Showcar zur WM 2014)


MODE | IN <strong>THE</strong> MOUNTAINS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 17


18 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 19<br />

Brille: Dita Eyewear<br />

Outfit: GANT RUGGER


20 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | IN <strong>THE</strong> MOUNTAINS


MODE | IN <strong>THE</strong> MOUNTAINS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 21<br />

Uhr: ELYSEE<br />

Brille: Dita Eyewear<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Fahrzeug: MINI Paceman GoalCooper<br />

(MINI Showcar zur WM 2014)


22 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Handy: Nokia Lumia 1520<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Speaker: UE BOOM Limited Edition


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 23


24 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | IN <strong>THE</strong> MOUNTAINS<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Fahrzeug: MINI Paceman GoalCooper<br />

(MINI Showcar zur WM 2014)


MODE | IN <strong>THE</strong> MOUNTAINS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 25


26 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 27<br />

A WOMEN‘S<br />

ELEGANCY<br />

FASHION<br />

FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />

Outfit: LACOSTE<br />

Uhr: Maurice Lacroix<br />

Fahrzeug: Mercedes-Benz C-Klasse<br />

Make-Up & Hair: A. Esser (Cosmetics by MAC Cosmetics) | Styling: Z. Khawary<br />

Assistenz: T. Langenfeld | Model: Marine M. Thierry Paquet (Agentur: PMA)


28 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | A WOMENS ELEGANCY


MODE | A WOMENS ELEGANCY<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 29<br />

Outfit: LACOSTE<br />

Uhren: Maurice Lacroix


30 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | A WOMENS ELEGANCY<br />

Outfit: LACOSTE<br />

Schmuck: Khawary Jewellery<br />

Fahrzeug: Mercedes-Benz C-Klasse


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 31


32 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 33<br />

Outfit: LACOSTE<br />

Schmuck: Khawary Jewellery<br />

Fahrzeug: Mercedes-Benz C-Klasse


34 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


MODE | A WOMENS ELEGANCY<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 35<br />

Outfit: LACOSTE<br />

Uhr: Maurice Lacroix<br />

Schmuck: Khawary Jewellery<br />

Fahrzeug: Mercedes-Benz C-Klasse


36 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Outfit: LACOSTE<br />

Uhr: Maurice Lacroix<br />

Fahrzeug: Mercedes-Benz C-Klasse


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 37


38 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Frühjahr/sommer 2015<br />

8–10 JuL<br />

STATION-Berlin<br />

www.premiumexhibitions.com


MODE | QUEEN OF <strong>THE</strong> MOUNTAIN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 39<br />

QUEEN OF<br />

<strong>THE</strong> MOUNTAIN<br />

REBEKKA RUÉTZ<br />

INTERVIEW: F. REIP | FOTOGRAFIN: S. MAKRIS<br />

Ihre spannungsgeladenen und facettenreichen<br />

Kollektionen zählen seit Jahren<br />

regelmäßig zu den Highlights der<br />

Mercedes Benz Fashion Week Berlin, doch<br />

in der Inszenierung ihrer Runway-Shows<br />

gab sich Rebekka Ruétz stets eher klassisch.<br />

Für die Präsentation ihrer bevorstehenden<br />

Herbst/Winter 14/15-Kollektion<br />

„Black Diamonds“ jedoch wählte<br />

die Österreicherin Ende April ein ganz<br />

anderes, ausgesprochen exklusives<br />

Ambiente: eine auf über 3.000 Metern<br />

Höhe gelegene 360°-Panoramabar am<br />

Wurmkogl in den Tiroler Alpen. <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong><br />

<strong>MAGAZINE</strong> war bei diesem einmaligen<br />

Spektakel zu Gast und traf die zauberhafte<br />

Designerin vor der Show zum Interview<br />

im Hotel ...<br />

Gleich geht es auf eine Höhe von<br />

mehr als 3.000 Metern hinauf – zum<br />

„höchsten Laufsteg der Alpen“. Warum<br />

haben Sie sich für diese Art der Präsentation<br />

entschieden – und warum gerade<br />

hier?<br />

Schon seit Beginn der Arbeit an dieser<br />

Kollektion arbeiten wir mit der Region Obergurgl<br />

/ Hochgurgl zusammen. Es war klar,<br />

dass wir wieder in Berlin zeigen würden,<br />

aber da die Gegend hier die entscheidende<br />

Inspiration und auch den roten Faden für<br />

die Kollektion geliefert hat, stand fest, dass<br />

wir sie auch hier präsentieren müssen. Da<br />

es auf dem Berg diese Aussichtsplattform<br />

„Top Mountain Star“ gibt, passte alles<br />

perfekt. Das Shooting fürs Lookbook hat<br />

übrigens auch hier im Hotel stattgefunden.<br />

Reden wir über Ihre Kollektion! Welche<br />

Ideen und Einflüsse setzen Sie in „Black<br />

Diamonds“ um?<br />

Meine Inspiration stammt ganz konkret aus<br />

dieser Gegend. Mir wurde die Geschichte<br />

vom sogenannten „Granaten-Yeti“ erzählt<br />

– ein mittlerweile um die 80 Jahre alter<br />

Mann, der über viele Jahrzehnte hinweg<br />

tonnenweise Granaten vom Granatenkofel<br />

im Gaisbergtal abgebaut hat – und<br />

das auch immer noch tut! Je nach Größe<br />

sind Granaten bräunlich rot bis komplett<br />

schwarz, und da sich auch die Region hier<br />

„Diamant der Alpen“ nennt, kam es zum<br />

Überbegriff „Black Diamonds“.<br />

Was macht die Kollektion aus?<br />

Sie ist zunächst mal vor allem sehr schwarz.<br />

Ich spielte dann mit dem Gedanken, wie<br />

schwarze Diamanten bei Lichteinfall<br />

aussehen würden. Ich wollte die Kollektion<br />

nun nicht „Shades of Black“ nennen,<br />

aber es geht um schwarze Schattierungen,<br />

kontrastiert mit Weiß – wie der Schnee –<br />

und als Highlight schließlich Bergkristall.<br />

Die Farbpalette wird durch dunkles Petrol<br />

ergänzt (Farben, die später im Lidschatten<br />

der Models reflektiert werden sollten,<br />

Anmerkung der Redaktion). Die Schnitte<br />

waren orientiert am Trend der Menswear-Items<br />

– Sachen, die aussehen, als<br />

hätte man sie sich vom Freund geliehen,<br />

adaptiert für die Frau: übergroße Mäntel,<br />

Herrenhemden. Beim Material stehen wir<br />

nach wie vor für einen Mix: Baumwolle,<br />

Seide, ganz viele Lederimitate, Wollstoffe,<br />

Lohenstoffe.<br />

Hat Ihre österreichische Heimat generell<br />

einen starken Einfluss auf Ihre Arbeit?<br />

Es ist hier so: Wenn etwas passiert, dann<br />

passiert es meist in Wien. Die Stadt ist allerdings<br />

allein schon logistisch ganz weit weg<br />

von dieser Region hier, wo ich ja lebe und<br />

arbeite. Ich habe hier schon das eine oder<br />

andere Projekt, aber in der Regel orientiere<br />

ich mich eher nach München, ganz<br />

einfach, weil es näher liegt.


40 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 41


42 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 43


44 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

MODE | QUEEN OF <strong>THE</strong> MOUNTAIN<br />

Sie haben erst im vergangenen Jahr<br />

den österreichischen STEFFL-Award<br />

als „Best Newcomer“ erhalten, dabei<br />

sind Sie mittlerweile fast 30, haben seit<br />

fünf Jahren Ihr eigenes Label. Fühlen<br />

Sie sich noch wie ein Neuling in diesem<br />

Geschäft?<br />

Ich war noch kurz zuvor als „Designer des<br />

Jahres“ nominiert gewesen, die Nominierung<br />

und Auszeichnung als Newcomer<br />

kam erst danach. Natürlich nimmt man<br />

den dann an, zumal Österreich dadurch<br />

ein wenig aufgewacht ist, nachdem man<br />

mich bis dahin – ehrlich gesagt – ein wenig<br />

verschlafen hatte.<br />

Verstehen Sie sich denn als „österreichische<br />

Designerin“?<br />

Natürlich wird man damit konfrontiert,<br />

wenn man mit Leuten über seine Herkunft<br />

spricht, für meine Arbeit ist es aber nicht<br />

relevant. Es ist sehr schön hier, und als ich<br />

mich damals gefragt habe, wo ich mich<br />

selbständig machen möchte, habe ich mich<br />

bewusst für diese Region und gegen London<br />

entschieden, wo ich auch eine Weile gelebt<br />

habe. Ich kann hier sehr kreativ sein, ich<br />

liebe die Landschaft, die Natur, die Stille. Ich<br />

mag keine Menschenmassen mehr.<br />

Die Fashion Week in Berlin ist dann<br />

vermutlich jedes Mal eine Herausforderung?<br />

Das ist dann wiederum cool, denn es ist nur<br />

für eine Woche oder zwei – dann liebe ich<br />

den Trubel! Dann aber bin ich wieder hier,<br />

und wenn ich vom Arbeiten heim komme –<br />

wir wohnen am Waldrand – sehe ich auch<br />

mal ein Reh in meinem Garten. Viel Reisen<br />

und trotzdem diese Ruhe erleben zu können<br />

– das ist perfekt, das ist meins!<br />

Frau Ruétz, das Leitthema dieser<br />

Ausgabe ist „Enthusiasmus“ – wie definieren<br />

Sie den Begriff?<br />

Leidenschaft. Leidenschaft für die Arbeit.<br />

Arbeit ist mein Leben – allerdings verstehen<br />

das viele Menschen falsch. Ich denke, wenn<br />

man seine Arbeit als Berufung versteht, gibt<br />

es da keine Unterscheidung mehr.<br />

Dennoch haben Sie ja ganz sicher auch<br />

ein Privatleben. Wie gelingt es Ihnen,<br />

dieses vor der Vereinnahmung durch<br />

Ihre Arbeit zu schützen?<br />

Ich finde, das ist die Herausforderung<br />

schlechthin. Ich habe große Ziele für<br />

mich, da wird es zu einer großen Herausforderung,<br />

irgendwann meine Grenzen<br />

anzuerkennen. Ich wäre gern Superwoman<br />

und würde am liebsten 72 Stunden am<br />

Tag arbeiten.<br />

Welche Grenzen haben Sie denn schon<br />

erleben müssen?<br />

Freunde und Familie stehen zum Glück<br />

voll hinter mir. Aber ich merke, dass ich<br />

gesundheitliche Probleme bekomme,<br />

wenn ich mir nicht immer mal wieder eine<br />

Auszeit nehme. Ayurveda etwa interessiert<br />

mich daher sehr, auch Traditionelle Chinesische<br />

Medizin. Das verschafft mir einen<br />

Ausgleich gegenüber all der Arbeit und hilft<br />

mir auch bei der Regeneration.<br />

Was an Ihrer Arbeit versetzt Sie in<br />

enthusiastische Stimmung?<br />

Das passiert in der Zeit, in der in mir ein<br />

neues Thema entsteht. Etwa einen Monat<br />

vor dem Abschluss einer Kollektion, wenn<br />

wir meine Ideen also nur noch ausarbeiten,<br />

fängt es immer an: Eine neue Idee kommt<br />

mir in den Sinn, durch einen Film vielleicht<br />

oder ein Buch, und sobald ich diese Idee im<br />

Kopf habe, werde ich ganz wuschig. Ich bin<br />

dann wie unter Strom, und es entsteht eine<br />

große Freude. Ich kann dann kaum schlafen<br />

und wenn doch, dann träume ich von dieser<br />

Idee.<br />

An welchem Punkt in diesem Prozess<br />

stehen Sie jetzt gerade?<br />

In der Schnittentwicklung für die Sommerkollektion<br />

2015 – einige Teile stehen schon,<br />

andere sind noch nicht ganz ausgefeilt.<br />

Können wir Ihnen bereits drei Begriffe<br />

entlocken, die diese Kollektion charakterisieren?<br />

Ja – aber ich muss natürlich aufpassen,<br />

nicht zu viel zu verraten! Der aktuelle<br />

Arbeitstitel lautet „Suitcase Full Of Dreams“.<br />

Die Farbpalette ist sehr hell und die Schnitte<br />

sind sehr kompliziert.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.rebekkaruetz.com<br />

www.obergurgl.com


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 45<br />

Fashion Trade evenT<br />

08.- 10.07.2014<br />

KraftwerK Berlin Mitte<br />

KöpenicK er Str. 70 . 10179 Berlin<br />

No 6<br />

di 08. Juli 10 — 19 Uhr<br />

mi 09. Juli 10 — 21 Uhr<br />

do 10. Juli 10 — 17 Uhr<br />

fAcebook.com/showANDorDer<br />

showANDorDer.com


46 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD<br />

HÖRENSWERT<br />

PROGRESSIV<br />

UND GEISTERHAFT<br />

AUTOR: F. REIP<br />

COLDPLAY<br />

GHOST STORIES<br />

(Parlophone / Warner)<br />

Als die ersten Tracks von „Ghost Stories“<br />

im Lauf der vergangenen Monate nach<br />

und nach auf dem einen oder anderen<br />

Weg im Netz lanciert wurden, war das<br />

Staunen zunächst groß: Pomp und<br />

Bombast schienen aus der Klangwelt von<br />

Coldplay verbannt, ersetzt durch freie<br />

Räume, Hall, Stille. Geisterhaft in der Tat.<br />

Diesen Eindruck kann das Album über<br />

seine überraschend knappe Länge von<br />

neun Stücken nicht unbedingt aufrecht<br />

erhalten: „Another’s Arms“ trägt mit<br />

seinen weiblichen Background-Vocals<br />

arg auf, der vielleicht am vollständigsten<br />

realisierte Song – „A Sky Full Of Stars“ –<br />

erinnert dank seines Stadion-Beats an<br />

die letzte Übersingle „Every Teardrop Is A<br />

Waterfall“. Das Volk hat indes gesprochen:<br />

Die ersten Verkäufe des Albums katapultierten<br />

Coldplay auf Platz 1 in den Charts<br />

von unfassbaren 72 Ländern.


KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 47<br />

MICHAEL JACKSON<br />

XSCAPE<br />

(Sony)<br />

V. A. STUDIO RIO PRESENTS:<br />

<strong>THE</strong> BRAZIL CONNECTION<br />

(Studio Rio)<br />

<strong>THE</strong> WHO<br />

QUADROPHENIA: LIVE IN LONDON<br />

(Polydor)<br />

An posthume Veröffentlichungen hat<br />

man sich ja längst gewöhnt, nicht zuletzt<br />

dank der nicht abreißen wollenden Reihe<br />

von begeisternden Archiv-Releases von<br />

Johnny Cash. Doch bei Michael Jackson<br />

gerät das Ganze auch im zweiten Anlauf<br />

zum Politikum. Die „Kontemporisierung“<br />

von womöglich aus gutem Grund liegen<br />

gebliebenen Vocal-Spuren – angesichts<br />

der enormen Bedeutung der Produktion<br />

in der aktuellen Popmusik also eine<br />

komplett neue Gestaltung – schien ein<br />

zu starker Eingriff ins Werk des „King Of<br />

Pop“. Doch die acht Songs von „Xscape“<br />

machen jede Debatte müßig: Songs wie<br />

„Slave To The Rhythm“ oder „Do You Know<br />

Where Your Children Are“ präsentieren<br />

(oder erschaffen?) einen Jackson auf dem<br />

Höhepunkt seiner Strahlkraft: progressiv,<br />

beseelt, begeisternd – und auf alle Zeiten<br />

unsterblich!<br />

Im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

erscheinen ja so einige Sampler, die mal<br />

mehr, mal weniger elegant das Gastgeberland<br />

Brasilien thematisieren. Während<br />

dem „offiziellen“ Album mit vorprogrammierten<br />

Gassenhauern von Jennifer<br />

Lopez & Claudia Lette oder Santana &<br />

Wyclef eine eher kurze Halbwertzeit<br />

beschieden sein dürfte, ist die Compilation<br />

„Studio Rio Presents: The Brazil<br />

Connection“ ein echter Geheimtipp: Klassiker<br />

von Künstlern wie Marvin Gaye, Billie<br />

Holiday, Aretha Franklin, Nina Simone, Sly<br />

& The Family Stone oder den Isley Brothers<br />

werden mit modernen Samba- und<br />

Bossa Nova-Arrangements „brasilianisiert“.<br />

Dafür wurden die Gesangsspuren<br />

aus den Original-Mehrspurbänder extrahiert<br />

und mit Unterstützung von Musikern<br />

wie Marcos Valle und Grammy-Preisträger<br />

Roberto Menescal neu begleitet.<br />

Live-Releases gibt es nach wie vor zahlreiche,<br />

doch in diesem Fall begeistert<br />

neben dem Inhalt auch die Präsentation:<br />

„Quadrophenia: Live in London“, aufgezeichnet<br />

am 8. Juli 2013 in der Londoner<br />

Wembley Arena, erscheint neben Standard-Formaten<br />

auch in einer luxuriösen,<br />

geprägten Metall-Box, in der sich u.a.<br />

HD-Blu-Ray, Standard-DVD, eine Doppel-<br />

CD, ein 32-seitiges Begleitbuch und zum<br />

ersten Mal überhaupt ein 5.1 Surround<br />

Sound-Mix des 1973er Originalalbums<br />

finden. Das hier von vorn bis hinten<br />

gespielte „Quadrophenia“, eine Rockoper<br />

über die Modkultur der 1960er Jahre, hat<br />

dabei natürlich weder in Studio- noch in<br />

Live-Aufnahmen etwas von seiner Wucht<br />

verloren. In einem zweiten Set spielte<br />

die Band um Pete Townsend und Roger<br />

Daltrey Klassiker wie „Pinball Wizard“ oder<br />

„Who Are You“.


48 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH<br />

DIE ATOME VIVALDIS<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

MAX RICHTER<br />

AUTOR: F. REIP<br />

Die Berührung von Klassik und Pop ist kein<br />

Neuland für Max Richter: Sein sterbensschönes<br />

Stück „The Nature Of Daylight“<br />

etwa wurde für Martin Scorseses Psychodrama<br />

„Shutter Island“ mit einer Vokalspur<br />

aus „This Bitter Earth“ zusammengeführt,<br />

einem Song der „Queen of<br />

Blues“ Dinah Washington aus den 1960er<br />

Jahren. Im Rahmen der „Recomposed“-<br />

Reihe hatte der Komponisten zuletzt<br />

vor anderthalb Jahren Antonio Vivaldis<br />

„Vier Jahreszeiten“ dekonstruiert und<br />

von Geigensolist Daniel Hope und dem<br />

Konzerthaus Kammerorchester Berlin<br />

unter der Leitung von André de Ridder<br />

neu einspielen lassen. Die Aufnahme<br />

erscheint nun in einer Deluxe-Version.<br />

<strong>BOLD</strong> sprach mit Richter über die<br />

Aufnahmen, über die Bedeutung von<br />

Klassik und den Wert des Zuhörens ...<br />

Herr Richter: Denken Sie, dass Ihre<br />

Arbeit Türen in die Welt der klassischen<br />

Musik öffnet?<br />

Vielleicht tut sie das. Ich bin der Vorstellung<br />

von Grenzen in der Musik müde.<br />

Ich habe schon immer alles Mögliche<br />

gehört – elektronische Musik, Punk, Postrock,<br />

Jazz, Klassik – und sehe da eine<br />

natürliche, durchgehende Verbindung.<br />

Ein Effekt des Downloadens ist, dass die<br />

Menschen nun vielfältiger Musik hören<br />

als früher. Sie sind generell offener, als die<br />

Marketing-Abteilungen denken. Denn letztlich<br />

sind Musikrichtungen Marketing-Kategorien.<br />

Musiker arbeiten hingegen ganz<br />

natürlich über diese Grenzen hinweg.<br />

Welchen Wert kann klassische Musik<br />

heutzutage haben?<br />

Sie symbolisiert eine andere Art und Weise,<br />

über Musik nachzudenken. Es geht weniger<br />

um Sounds, Gesten, Lyrics: Es ist Musik als<br />

Text. Die Musik erschließt sich erst über<br />

längere Zeit, Geschichten werden anders<br />

erzählt, denn es steht eine Unmenge an<br />

Informationen zur Verfügung – sofern man<br />

bereit ist, Zeit mit der Musik zu verbringen.<br />

Klassik operiert auf einer anderen Timeskala.<br />

Wie erschließt sich all dies Menschen,<br />

die keine traditionelle Ausbildung in<br />

klassischer Musik genossen haben?<br />

Man muss lernen zuzuhören. Wie man<br />

lernen muss, wie Kino, kontemporäre Kunst<br />

oder Bildhauerei funktionieren, so ist es<br />

auch mit der Klassik: Man muss erst seinen<br />

Zugang finden. Natürlich kann Klassik<br />

auch ganz unmittelbar beeindrucken, aber<br />

abseits des Adrenalinstoßes der Klänge<br />

findet innerhalb dieser Musik auch eine<br />

andere Art Konversation statt – und deren<br />

Sprache muss man erst ein wenig erlernen.<br />

Wenn man als Kind ein Instrument lernt,<br />

hilft das natürlich.<br />

Sprechen wir über Ihre Neubearbeitung<br />

von Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“<br />

– welche Hürden hatten Sie bei<br />

der Arbeit daran zu nehmen?<br />

Die Schwierigkeit lag im Konzept der<br />

„Recomposed“-Reihe selbst. Die bislang an<br />

der Reihe beteiligten Künstler haben das


KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 49<br />

Fotos: E. Weiss, Deutsche Grammophone<br />

Max Richter bei<br />

Aufnahmen im Studio.


50 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH<br />

Daniel Hope (links)<br />

und Max Richter (rechts)


KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 51


52 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH<br />

Ganze im Wesentlichen wie einen Remix<br />

behandelt, haben mit Produktionstechnik<br />

im Studio bereits existierende Aufnahmen<br />

bearbeitet. Ich habe auch so angefangen,<br />

habe aber schnell gemerkt, dass ich meine<br />

Zeit verschwendete: Ich konnte mit dem<br />

Material einfach nichts anstellen, das Sinn<br />

ergab. Ich fühlte mich wie ein Kind im<br />

Süßwarengeschäft, das nichts anfassen<br />

durfte. Ich beschloss, dass es das nicht<br />

sein könne, sondern dass ich das gesamte<br />

Werk neu schreiben musste, wenn ich ihm<br />

meine persönliche Note geben wollte. Und<br />

an diesem Punkt wurde eigentlich alles<br />

ganz einfach: Ich konnte mir ja einfach die<br />

Stellen in den „Vier Jahreszeiten“ heraussuchen,<br />

die ich liebte, und diese „aufdrehen“!<br />

(lacht)<br />

Wie lief das technisch ab?<br />

Ich stieg in Vivaldis Komposition ein<br />

und schrieb sie nahezu komplett neu.<br />

Ich verwarf 80 Prozent der Originalmusik,<br />

es gibt Passagen in meiner<br />

Version, die im Grunde kaum noch<br />

Vivaldi enthalten, aber es gibt auch<br />

Bewegungen, in denen ich das Original<br />

kaum verändert habe und die noch gut<br />

erkennbar sind. Ich folgte meinem Enthusiasmus<br />

und arbeitete mich durch das<br />

Material. Es war fast wie in einem Labor<br />

bei einem naturwissenschaftlichen Experiment.<br />

Ich schuf ein neues Werk aus den<br />

Atomen Vivaldis.<br />

Zum Thema Technik: Nach der Erstveröffentlichung<br />

des Albums im vorvergangenen<br />

Herbst ist nun eine erweiterte<br />

Auflage erschienen, auf der fünf<br />

brandneue Soundscape-Kompositionen<br />

enthalten sind. Worum handelt es sich<br />

dabei?<br />

Diese Soundscapes entstanden für eine<br />

besondere Aufführung des Werks in Kopenhagen.<br />

Die Musik wurde von einer virtuellen<br />

Welt begleitet, die eine dänische<br />

Videogame-Design-Company entwickelt<br />

hatte. Es war ziemlich faszinierend, sich<br />

in dieser Welt zu bewegen, daher wollte<br />

ich ein paar Freiräume in der Performance<br />

schaffen, in denen man zur Ruhe kommen<br />

und sich auf diese atmosphärische Welt<br />

einlassen konnte.<br />

Inwiefern erweitern diese den musikalischen<br />

Kosmos der „Vier Jahreszeiten“<br />

bzw. in welchem Verhältnis stehen sie<br />

zu diesem?<br />

Das Material in jedem dieser „Shadows”<br />

stammt aus Atomen des entsprechenden<br />

Satzes. Sie sind so etwas wie eine Hörpause<br />

– oder vielleicht auch ein Ort, an dem<br />

man darüber nachdenken kann, was man<br />

gerade gehört hat.<br />

Parallel wurde eine iPad-App veröffentlicht.<br />

Was hat Sie an diesem Projekt<br />

gereizt?<br />

Ich hatte die Gelegenheit, die zuvor veröffentlichte<br />

App „Beethoven 9“ auszuprobieren<br />

und war absolut begeistert. Das<br />

Interface ist für diese Art Projekt wie<br />

geschaffen: Es ist eine Musterehe von Form<br />

und Funktion und ein wunderbarer Weg,<br />

die vielen Facetten einer Komposition zu<br />

erkunden – aus der Sicht des Komponisten<br />

ebenso wie der des Musikers als auch vom<br />

musikhistorischen Standpunkt aus. Ich<br />

liebe die Flexibilität der App. Man kann sich<br />

mit dem Score in der Weise beschäftigen,<br />

die man sich aussucht. Die App öffnet viele<br />

Türen in die Musik.<br />

Sie sind kürzlich eine langfristige<br />

Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />

Grammophon eingegangen. Welche<br />

Projekte sind derzeit dafür in Vorbereitung?<br />

Ich werde demnächst ein neues Solo-<br />

Album veröffentlichen, von dem ich sehr<br />

begeistert bin. Abgesehen davon arbeite<br />

ich derzeit an einem neuen Ballett für<br />

Wayne Macgregor und das Royal Ballet in<br />

London.<br />

Eine abschließende Frage: Was bedeutet<br />

für Sie Enthusiasmus?<br />

Ich suche nach Überraschungen, Unerwartetem<br />

– auch in meiner Arbeit. Es begeistert<br />

mich immer wieder, anderen Menschen<br />

sagen zu können, was man in sich trägt.<br />

Musiker ist ein merkwürdiger Beruf, und<br />

gerade als Komponist schafft man sein<br />

eigenes Universum. Diese Landschaft, die<br />

man gemeinsam mit jemandem bewohnen<br />

kann, den man nie getroffen hat – das ist<br />

wunderbar.<br />

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<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 53<br />

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54 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 55


56 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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KUNST & KULTUR | NACHGEFRAGT <strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 57<br />

NACHGEFRAGT<br />

SIMON BÖER<br />

IM INTERVIEW<br />

INTERVIEW: H. SAMORAY<br />

Simon Böer ist ein erfolgreicher deutscher Schauspieler, der sein Leinwand-Debüt im<br />

Kinofilm „Devot“ feierte und unter anderem in Filmen wie „Elementarteilchen“, „Lulu<br />

und Jimi“ und zuletzt in Lars von Triers „Nymphomaniac“ zu sehen war. Aktuell spielt<br />

er in der zweiten Staffel der ZDF-Produktion „Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen“<br />

Zum Start der Serie, Ende vergangenen Jahres, gelang Böer auch sein Model-Debüt:<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Cover der Ausgabe 09 2013 und Fashion-Shooting in der<br />

Ausgabe 10 2014, das in der spanischen Wüste bei Tudela realisiert wurde. Seitdem ist gut<br />

ein Jahr vergangen und <strong>BOLD</strong> möchte wissen, wie es ihm seitdem ergangen ist.


Fotos: D. Schaper / Outfits: PME Legend<br />

58 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> KUNST & KULTUR | NACHGEFRAGT


KUNST & KULTUR | NACHGEFRAGT <strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 59<br />

nach, der Mann von heute mit dem<br />

Thema Mode umgehen?<br />

Lindsey Opso – hat so abgeliefert, dass mir<br />

wirklich der Mund offen stand. Respekt!<br />

Verspielt. Unverkrampft – dem Anlass<br />

entsprechend natürlich. Aber es gibt kein<br />

Diktat und jede Menge Spielraum für<br />

Individualität. Ich persönlich mag es,<br />

wenn ein modischer Mann auch die alte<br />

Schule beherrscht – aber Mode darf auch<br />

crazy sein. Ich hatte lange mit Fashion<br />

nichts am Hut – das hat sich geändert.<br />

Ich kleide mich privat zwar immer noch<br />

gerne casual, dafür genieße ich aber auch<br />

Anlässe, zu denen ich beispielsweise einen<br />

richtig guten Anzug trage.<br />

Was hat sich seit Ihrem Model-Debüt<br />

bei <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> im letzten<br />

Jahr für Sie geändert?<br />

Mit Sicherheit ist die Kommunikation<br />

mit dem Fotografen als Schauspieler eine<br />

andere, als mit einem Regisseur beim<br />

Film. Ich persönlich entwerfe mir beim<br />

Shooting sekundenschnell eine Geschichte<br />

– das Drehbuch zum Foto sozusagen.<br />

Wenn man dann eine gemeinsame<br />

Sprache mit dem Fotografen findet, kann<br />

das ein wundervoller Selbstläufer werden.<br />

Nun ist die zweite Staffel von „Herzensbrecher<br />

– Vater von vier Söhnen“ abgedreht.<br />

In der Rolle des Andreas Tabarius<br />

geht es darum, als echter Mann rüberzukommen,<br />

aber auch Gefühle zuzulassen.<br />

Passt das zum männlichen Lifestyle?<br />

Herr Böer, das Leitthema dieser Ausgabe<br />

lautet: Enthusiasmus. Wie würden Sie<br />

diesen Begriff persönlich deuten?<br />

Enthusiasmus bedeutet für mich Lebensfreude,<br />

Begeisterungsfähigkeit, Liebe für<br />

die Dinge, die ich angehe. In meinem<br />

Beruf wäre ich ohne diesen, mir sehr<br />

eigenen, Enthusiasmus verloren. Denn er<br />

entscheidet auch darüber, ob du wieder<br />

aufstehst, wenn du mal am Boden bist.<br />

Er ist das Zünglein an der Waage, wenn<br />

du weitergehst, als du es selbst vielleicht<br />

vorher angenommen hattest. Enthusiasmus<br />

ist für mich die pure Leidenschaft<br />

für das Geschenk: Leben.<br />

Zum Leben gehört ja auch immer der<br />

eigene Stil. Wie sollte, Ihrer Meinung<br />

Das war der Hammer. Mein <strong>BOLD</strong>-Debüt<br />

hat mir Tore und Türen geöffnet. Plötzlich<br />

bekam ich Anrufe von Magazinen, hatte<br />

diverse Shootings und auch verschiedene<br />

Designer fragten an, ob sie mich nicht<br />

hier und da mal ausstatten könnten. Ich<br />

glaube, in meiner Branche passiert so<br />

etwas eher Frauen (lacht). Ich selbst habe<br />

aber auch Blut geleckt und erfahren, dass<br />

mir diese Art von Arbeit vor der Kamera<br />

enormen Spaß macht.<br />

Hat Ihnen Ihr schauspielerisches Talent<br />

dabei geholfen?<br />

Ich denke schon. Ich hatte allerdings vor<br />

meiner <strong>BOLD</strong>-Mode-Produktion überhaupt<br />

keine Ahnung als Model und ob<br />

ich so etwas kann. Das Model, mit dem<br />

ich geshootet wurde – die bezaubernde<br />

Ich bin der Meinung, dass es sehr männlich<br />

ist, Gefühle zu zeigen. Dass dem nicht<br />

so ist, ist ein veraltetes Klischee, was sich<br />

schon viel zu lange gehalten hat. Ich selbst<br />

habe da nie einen Widerstreit gesehen. Das<br />

hat natürlich auch immer damit zu tun,<br />

was einem vorgelebt wurde. Mein Vater,<br />

der ein ganzer Kerl war, hat mir sehr früh<br />

vermittelt, dass sich Empathie und wahre<br />

Männlichkeit nicht ausschließen, sondern<br />

bedingen.<br />

Gelingt es Ihnen, Familie und Karriere<br />

unter einen Hut zu bekommen?<br />

Die Familie hat ganz klar Priorität.<br />

Gerade momentan ist das aber sicherlich<br />

ein Spagat: Ich spiele in Köln einen<br />

alleinerziehenden Vater von vier Söhnen,<br />

während meine Frau das wirkliche Leben


60 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> KUNST & KULTUR | NACHGEFRAGT<br />

mit unseren Kids in Berlin alleine wuppt.<br />

Ich habe da eine wundervolle Partnerin<br />

an meiner Seite, die sehr ausschlaggebend<br />

dafür ist, dass wir das alles unter einen<br />

Hut bekommen. Wir machen das Beste<br />

daraus, sehen uns nahezu jedes Wochenende,<br />

und ich lese meinen Kindern unter<br />

der Woche abends am Telefon eine Gutenachtgeschichte<br />

vor.<br />

Wenn wir das eimal zusammen fassen,<br />

haben Sie bisher wohl alles richtig<br />

gemacht. Wie sehen Ihre nächsten Pläne<br />

aus?<br />

(lacht) Ich musste gerade einige schöne<br />

Projekte absagen, weil die „Herzensbrecher“<br />

noch bis in den Oktober hinein all<br />

meine Aufmerksamkeit und Kraft erfordern.<br />

Danach beginnen für mich, ebenfalls<br />

in Köln, die Dreharbeiten für ein<br />

neues Comedy-Format zusammen mit<br />

Cordula Stratmann. Das wird ein Riesenspaß<br />

und viel Arbeit. Weiter denke und<br />

plane ich zur Zeit noch nicht. Ich bin<br />

bisher ganz gut damit gefahren, das Leben<br />

so zu nehmen, wie es kommt.<br />

Was würden Sie denn gern einmal<br />

spielen?<br />

Ich denke, die deutsche Film- und Fernsehlandschaft<br />

wird früher oder später<br />

nicht daran vorbeikommen, mir einen<br />

richtig geilen, dreckigen Straßenbullen auf<br />

den Leib zu schreiben (lacht).<br />

Natürlich stehe ich als großer Junge auf so<br />

etwas. Aber generell bin ich da sehr offen<br />

und habe keine wirkliche Traumrolle. Die<br />

Drehbücher müssen stimmen, die Dialoge<br />

authentisch sein – dann kann und will ich<br />

alles spielen!<br />

Wechseln wir das Thema: Fahren Sie<br />

gern Auto?<br />

Ja! Und vor allem gut! (lacht)<br />

Roadtrip oder Rennen?<br />

Da schlagen zwei Herzen in meiner<br />

Brust! Ich fahre als Familienvater einen<br />

SEAT Alhambra. Eine super Familienkutsche,<br />

die darüber hinaus mein Männerherz<br />

durch ihren sportlichen Charakter<br />

besticht (lacht). Mit der Family ist es dann<br />

häufiger der Roadtrip. Aber der neue<br />

SEAT Leon Cupra, mit seinen 280 PS,<br />

den ich gemeinsam mit dem Rennfahrer<br />

Sebastian Stahl schon einmal hart<br />

rannehmen durfte, hat es mir wirklich<br />

angetan. Ich spiele tatsächlich mit dem<br />

Gedanken, eine Rennlizenz zu machen.<br />

Da dürfen wir wohl gespannt sein und<br />

werden die Rennstrecken mal im Auge<br />

behalten. Was sollte, in Ihren Augen, ein<br />

„gutes Auto“ heute mitbringen – um Sie<br />

zu begeistern und mit Enthusiasmus zu<br />

erfüllen?<br />

Es sollte was für‘s Auge mitbringen – ein<br />

gutes Design finde ich sehr wichtig. Es<br />

sollte gut und klug motorisiert sein, und<br />

natürlich sollte seine Energieeffizienz<br />

weit vorne liegen. Alles in allem, muss es<br />

einfach Spaß machen!


KUNST & KULTUR | NACHGEFRAGT <strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 61


62 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

KUNST & KULTUR | SEHENSWERT<br />

EYES<br />

WIDE OPEN<br />

STANLEY KUBRICK<br />

AUTOR: H. G. TEINER<br />

Stanley Kubrick (1928 - 1999) gilt als<br />

einer der wichtigen Regisseure der Filmgeschichte<br />

des 20. Jahrhunderts. Zwei<br />

Werke seien hier beispielhaft erwähnt:<br />

„A Clockwork Orange“, ein Filmklassiker<br />

aus dem Jahr 1971, der in einer fernen<br />

Zukunft spielt – eine Jugendgang treibt<br />

ihr Unwesen in einem trostlosen Vorort<br />

von London, ihr Alltag ist voll von Gewalt,<br />

Schlägereien, Raubüberfällen und Vergewaltigungen.<br />

Und „Eyes Wide Shut“, der<br />

letzte Film Kubricks aus dem Jahr 1999:<br />

Hier handelt es sich um eine ins New<br />

York der Gegenwart verlegte Verfilmung<br />

von Arthur Schnitzlers Traumnovelle mit<br />

Nicole Kidman und Tom Cruise in den<br />

Hauptrollen.<br />

Die Ausstellung Eyes Wide Open zeigt<br />

Stanley Kubrick als Fotograf und schlägt<br />

ein weniger bekanntes Kapitel seiner<br />

Karriere auf: Zwischen 1945 und 1950<br />

entstanden für die US-amerikanische<br />

Zeitschrift Look eine Reihe von essayistischen<br />

Fotoreportagen, die es Kubrick<br />

erlaubte, sich mit Komposition, Atmo-<br />

sphäre und Timing auseinanderzusetzen<br />

und so eine ganz eigene visuelle Erzähltechnik<br />

und Bildsprache zu entwickeln.<br />

Von Kubricks über 27.000 Fotowerken<br />

wurden mehr als 1.000 veröffentlicht.<br />

Glamour, Straßenschicksale, Spots aus<br />

dem Boxerleben waren die Inhalte seiner<br />

Fotostrecken. Kubricks Fotos zeigen<br />

die kleinen und großen Geschichten<br />

von New York, der aufstrebenden Weltmetropole.<br />

Im Kunstforum Wien ist die<br />

Welt Stanley Kubricks zum ersten Mal<br />

in Europa in einem großen Umfang zu<br />

sehen und unbedingt sehenswert.<br />

Fotos: S. Kubrick (Bank Austria, Kunstforum Wien)<br />

Der zur Ausstellung im Verlag Moderner<br />

Kunst Nürnberg erscheinende Katalog<br />

leistet zusätzliche Grundlagenforschung<br />

zu Kubricks fotografischem Frühwerk und<br />

publiziert erstmals eine Auswahl an Fotografien<br />

und Layouts des Künstlers.<br />

Eyes wide open – Stanley Kubrick<br />

Bis: 13. Juli 2014<br />

Kunstforum Wien<br />

Freyung 8, 1010 Wien<br />

www.kunstforumwien.at


KUNST & KULTUR | SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 63


64 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> KUNST & KULTUR | SEHENSWERT


KUNST & KULTUR | SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 65<br />

Foto: C. Sherman<br />

Foto: E. Arnold<br />

Foto: Metropolis, F. Lang, 1927<br />

Aufsehenerregend waren bereits die<br />

frühen Bildsequenzen der US-amerikanischen<br />

Fotokünstlerin Cindy Sherman,<br />

in denen sie sich konzeptuell mit der<br />

weiblichen Identität, mit fragwürdigen<br />

Rollenbildern, der eigenen Körperlichkeit<br />

und Fragen der Sexualität beschäftigte.<br />

Sherman ist Jahrgang 1954 und zeigte<br />

ihre Arbeiten in den wichtigen Museen<br />

der Welt, nun wurde ihr in Zürich eine<br />

große Einzelausstellung gewidmet.<br />

Im Zentrum des Werks stehen fotografische<br />

Selbstporträts, welche Sherman<br />

mit Schminke und Perücken in verschiedenen<br />

Kostümierungen zeigen. Es<br />

geht dabei um die Inszenierung von<br />

geschlechtsspezifischen Rollen und um<br />

wechselnde Identitäten. Zudem werden<br />

bisher kaum gezeigte Werke der Künstlerin<br />

in der Ausstellung im Kunsthaus<br />

Zürich präsentiert.<br />

Eve Arnold (1912 - 2012) wird heute zu<br />

den bedeutenden Fotografinnen des 20.<br />

Jahrhunderts gezählt. Ihr fotografisches<br />

Schaffen beginnt sie als Autodidaktin. Sie<br />

arbeitete seit 1951 als erste Frau für die<br />

legendäre Fotoagentur Magnum, 1957<br />

wurde sie dort Vollmitglied. Berühmt<br />

wurde sie mit ihren ungewöhnlichen<br />

Modeaufnahmen in Harlem und durch<br />

ihre politischen Reportagen. Die feinfühligen<br />

Beobachtungen in den Fotografien<br />

ihrer Reisen nach Afghanistan, China<br />

und Indien bezeugen eine grundlegend<br />

humanistisch geprägte Bildsprache. Eve<br />

Arnold zeigt die Würde des Menschen.<br />

Der Grande Dame des Bildjournalismus,<br />

die 2012, kurz vor ihrem 100. Geburtstag,<br />

in London verstarb, widmet die Ludwiggalerie<br />

eine wahrhaft umfassende Retrospektive:<br />

Eine gelungene Hommage für<br />

für eine großartige Fotografin.<br />

Das Leitthema der Quadriennale 2014<br />

heißt: „Über das Morgen hinaus“. Mit dem<br />

programmatischen Titel „Visionen und<br />

Alpträume – Die Stadt der Zukunft im<br />

Film“ zeigt das Filmmuseum Düsseldorf<br />

in diesem Rahmen eine faszinierende<br />

Ausstellung zur filmischen Sicht auf die<br />

Zukunft. Dazu begibt sich das Filmmuseum<br />

in die Räumlichkeiten des ehemaligen<br />

NRW-Forums. Als besondere Attraktion<br />

lassen hier Nachbauten der Filmsets<br />

aus „Metropolis“ und „Blade Runner“ die<br />

Besucher in spektakuläre Zukunftswelten<br />

eintauchen. Zahlreiche Requisiten, Fotos,<br />

Entwürfe, Drehbücher und andere Materialien<br />

aus vielen weiteren Science-<br />

Fiction-Produktionen werden großzügig<br />

präsentiert. So ist auch ein Modell des<br />

„Raumschiffs Enterprise“ zu bewundern.<br />

Begleitet wird die Ausstellung durch<br />

eine umfassende Filmreihe im Kino „Black<br />

Box“ des Filmmuseums.<br />

Cindy Sherman - Untitled horrors<br />

Bis: 14. September 2014<br />

Eve Arnold – Retrospektive<br />

Bis: 7. September 2014<br />

Visionen und Alpträume<br />

Bis: 12. Dezember 2014<br />

Kunsthaus Zürich<br />

Heimplatz 1, 8001 Zürich<br />

www.kunsthaus.ch<br />

Ludwig-Galerie<br />

K.-Adenauer-Allee 46, 46049 Oberhausen<br />

www.ludwiggalerie.de<br />

NRW Forum<br />

Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf<br />

www.duesseldorf.de/filmmuseum


66 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 67<br />

ZUCKERHUT<br />

UND COPACABANA<br />

RIO DE JANEIRO<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

Brasilien steht seit Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft am 12. Juni im Fokus der<br />

internationalen Aufmerksamkeit. An 12 Orten spielen die Mannschaften um die begehrteste<br />

Sport-Trophäe. In Rio de Janeiro wird unter anderem das Endspiel ausgetragen.<br />

Die deutsche National-Elf spielte in der Vorrunde in zwei Städten, Salvador da Bahia<br />

und Recife, die selbst und ihre Umgebungen zu den kulturell reichsten und landschaftlich<br />

schönsten Küstenregionen im Nordosten des Landes zählen.


68 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

REISE | BRASILIEN<br />

RIO DE JANEIRO,<br />

DIE WUNDERVOLLE STADT<br />

Elizabeth Paiva von Rios Tourismusamt<br />

mahnt zur Eile: „Der Hubschrauber steht<br />

bereit. Das Wetter ist wunderschön, aber<br />

in den vergangenen Tagen sehr wechselhaft<br />

gewesen. Rio de Janeiro aus der<br />

Vogelperspektive zu sehen, setzt Glückshormone<br />

frei“, fügt sie hinzu. Und sie<br />

sollte Recht behalten: Wer seinen Rio-<br />

Besuch mit einem Hubschrauberrundflug<br />

beginnt, gerät ins Schwärmen.<br />

Die Sechs-Millionen-Metropole an der<br />

Atlantikküste im Südosten Brasiliens liegt<br />

inmitten kegelförmiger Granitberge,<br />

deren grüne Kuppeln im Sonnenlicht<br />

glänzen. Der Corcovado ist mit mehr als<br />

700 Metern der höchste Berg Rios. Zum<br />

Gipfel fährt eine rotlackierte Zahnradbahn<br />

durch Sekundärdschungel, in dem<br />

Affen und Riesenschlangen leben. Oben<br />

breitet die Christus-Statue, 36 Meter<br />

hoch, schützend ihre Arme über die Stadt<br />

aus.<br />

Von der Skulptur schweift der Blick zum<br />

weltweit wohl bekanntesten Granitfelsen,<br />

den fast 400 Meter hohen Zuckerhut,<br />

zu dem eine Gondel führt. An den Felswänden<br />

hangeln sich Kletterer an Seilen<br />

hinauf. Am Fuße des Zuckerhuts liegt<br />

die Guanabara-Bucht, in deren Einfahrt<br />

kleine Inseln mit ihren emporragenden<br />

Felsmassiven eine bizarre Meereslandschaft<br />

formen. Eine gigantische Brücke<br />

– mehr als 15 Kilometer lang – überspannt<br />

die Bucht und verbindet Rio mit<br />

der Nachbarstadt Niterói. An der Küste<br />

auf grüner Wiese ein rundes Gebäude,<br />

wie ein Ufo, das gerade gelandet ist. Es ist<br />

das Museum für zeitgenössische Kunst,<br />

ein Bauwerk des verstorbenen brasilianischen<br />

Stararchitekten Oscar Niemeyer.<br />

In entgegengesetzter Richtung reihen<br />

sich an scheinbar endlosen Stränden wie<br />

die Perlen einer Kette Rios bekannteste<br />

Stadtteile – Botafogo und Flamengo,<br />

Copacabana, Ipanema und Leblon. Am<br />

Ende des Strandes von Leblon ragt der<br />

markante Zwillingsfelsen auf. Im Hintergrund<br />

erhebt sich ein Küstengebirge.<br />

„Cidade maravilhosa“, die „wundervolle<br />

Stadt“, so nennen die Cariocas,<br />

die Einwohner Rios, stolz und beinahe<br />

ehrfürchtig ihre Metropole. Kilometerlange<br />

Sandstrände, sichelförmig<br />

geschwungene Buchten, die Brandung<br />

des Atlantiks, Granitfelsen und tropischer<br />

Wildwuchs, – das ist ein Mix, den kaum<br />

eine andere Großstadt zu bieten hat.<br />

Vielen Reisenden gilt Rio daher nicht nur<br />

als schönste Stadt Südamerikas, sondern<br />

als schönste der Welt. Dazu kommt die<br />

Lebensfreude der Cariocas. Straßenfeste<br />

mit Samba-Bands, Samba-Clubs, Samba-<br />

Beach-Parties. Bereits beim ersten Takt<br />

schwingen die Hüften. Samba, das ist<br />

das musikalische Lebenselixier von Rios<br />

Einwohnern, von Jung und Alt. Und<br />

der Strand ist ihr Zuhause. Er sei für die<br />

Cariocas Mittelpunkt des gesellschaftlichen<br />

Lebens, ungeachtet der sozialen<br />

Herkunft, sagt Rios Tourismuschef Paulo<br />

Senice. „Schon als Kinder wachsen wir<br />

am Strand auf, und als ältere Menschen<br />

sind wir immer noch da. Hier werden<br />

die ersten Freundschaften geschlossen,<br />

hier lernt man seinen späteren Partner<br />

kennen, hier geht man zur Mittagspause<br />

hin und trifft sich am Wochenende mit<br />

der Familie.“<br />

LAUFSTEG DER SCHÖNEN<br />

UND REICHEN<br />

Ipanema gilt als Laufsteg der Schönen<br />

und Reichen. Der benachbarte, sanft<br />

geschwungene Copacabana-Strand ist<br />

zumindest im Ausland noch populärer.<br />

Zwischen den Stränden und Hochhauskulissen<br />

mit Luxushotels, Restaurants<br />

und Geschäften liegen mehrspurige<br />

Straßen. An Wochenenden wird die Spur<br />

direkt an der Strandpromenade für den<br />

Autoverkehr gesperrt. Schon früh am<br />

Morgen tummeln sich Radfahrer, Jogger<br />

und Inlineskater auf dem Fahrstreifen. In<br />

regelmäßigen Abständen bieten Strandbuden,<br />

vor denen sich Pyramiden aus<br />

Kokosnüssen türmen, eiskalte Getränke<br />

und kleine Imbisse. Die Cariocas sind für<br />

ihren Körperkult bekannt. Sie trainieren<br />

am Strand an fest installierten Fitnessgeräten,<br />

spielen im Sand Fuß- und Volleyball<br />

und reiten mit ihren Surfbrettern<br />

auf den Wellen des Atlantiks. Auch Ältere<br />

halten sich fit: An den Stränden von Rio<br />

sind nicht nur durchtrainierte, muskelbepackte<br />

Männer und Bikini-Schönheiten<br />

zu sehen, sondern auch Menschen, die<br />

nicht unbedingt den Körperidealen der<br />

Werbeindustrie entsprechen, denn die<br />

brasilianische Küche ist durchaus deftig.<br />

Die Hochsitze der Rettungsschwimmer<br />

an den bekanntesten Stränden sind


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 69<br />

Fotos: Luisafer, Lazyllama, Marchello74 (Fotolia.com)<br />

Die Christstatue breitet schützend<br />

ihre Arme über die Stadt.


70 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

REISE | BRASILIEN<br />

Blick auf die Bucht von Botafogo<br />

mit Zuckerhut und Inseln.


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 71


72 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

REISE | BRASILIEN<br />

Gondeln erschließen die<br />

Favela Morro do Alemão.


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 73<br />

Hotels verhängten eine Ausgangssperre,<br />

um ihre Gäste zu schützen. Ganz so sicher<br />

wie die Touristikfachleute gerne beteuern<br />

ist Rio nicht. Aber wesentlich sicherer als<br />

vor zehn bis 15 Jahren. Rio galt damals als<br />

verlorene Stadt, die im Sumpf von Kriminalität<br />

und Korruption unterzugehen<br />

drohte.<br />

In Rio gibt es nach offiziellen Angaben<br />

etwa 600 Favelas mit rund 1,4 Millionen<br />

Bewohnern. 174 Favelas mit insgesamt<br />

400.000 Einwohnern seien bisher<br />

befriedet worden, darunter Rocinha mit<br />

150.000 Bewohnern, sagt Senice. Neben<br />

dem Aufbau von vorher nicht vorhandenen<br />

rechtsstaatlichen Strukturen wie<br />

Polizeistationen würden mehrere Sozialprogramme<br />

zur Integration von arbeitslosen<br />

Jugendlichen beitragen, die zuvor<br />

in die Fänge von Drogenbanden gerieten,<br />

die die Favelas beherrscht hatten. „Inzwischen<br />

haben Pensionen in den Favelas<br />

eröffnet und es werden Führungen angeboten“,<br />

so der Tourismuschef.<br />

MIT DER SEILBAHN ÜBER DER<br />

FAVELA SCHWEBEN<br />

Wie in Morro do Alemão, eine sich über<br />

mehrere Hügel hinziehende Siedlung<br />

aus 13 Favelas mit 85.000 Bewohnern.<br />

Früher patroullierten hier Jugendliche in<br />

Bermuda-Shorts, mit Maschinenpistolen<br />

bewaffnet, in den Straßen und Gassen –<br />

zur Demonstration ihrer Macht oder zur<br />

Verteidigung ihres Reviers gegen rivalisierende<br />

Drogenbanden. Und die Gangs<br />

haben ihr Territorium noch nicht ganz<br />

dem Staat überlassen. Davon zeugen<br />

nummeriert. Zwischen den einzelnen<br />

Türmen haben sich Abschnitte entwickelt,<br />

die ihr jeweils spezielles Publikum<br />

anziehen. An einem Punkt ist die Lesbenund<br />

Schwulenszene präsent, an einem<br />

anderen halten sich vorwiegend Familien<br />

auf. Touristen schmoren meist auf<br />

Höhe ihres Hotels in der Sonne. „Aber<br />

die Strände von Rio sind für alle da“, so<br />

Senice. „Egal ob weiß oder schwarz, ob<br />

reich oder arm, ob Carioca oder Tourist,<br />

Rio lebt am Strand.“<br />

DIE SICHERHEITSLAGE HAT<br />

SICH VERBESSERT<br />

Mit Blick auf die Fußball-WM war die<br />

Stadt bemüht, die Sicherheit zu erhöhen.<br />

„Inzwischen kann man an den Stränden<br />

von Copacabana Segelregatta und auf Ipanema baden<br />

und flanieren, dem Silvaplanersee<br />

ohne Angst vor Überfällen<br />

haben zu müssen“, betont Senice.<br />

Das sei zum Teil zurückzuführen auf die<br />

gelungene Befriedung und soziale Integration<br />

eines Teils der über die ganze<br />

Stadt verteilten Favelas. Die Armenviertel,<br />

manche groß wie mittlere Städte, kleben<br />

teilweise wie Schwalbennester an steil<br />

abfallenden Bergflanken in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft von Nobelquartieren. So<br />

gibt es oberhalb des Stadtteils Copacabana<br />

eine große Favela. Dort wurde im<br />

April ein beliebter Tänzer erschossen. Der<br />

Mord an dem 26-Jährigen, für den die<br />

Favela-Bewohner die Polizei verantwortlich<br />

machten, hat schwere, mehrere Tage<br />

anhaltende Ausschreitungen provoziert.<br />

Die wütende Menge trug den gewalttätigen<br />

Protest aus der Favela hinunter<br />

nach Copacabana und Ipanema. Luxuszahlreiche,<br />

auf Häuserwände gesprühte<br />

Markenzeichen. Aber wirkliche Macht<br />

besitzen sie hier nicht mehr. Statt ihrer<br />

sind überall schwer bewaffnete Polizisten<br />

zu sehen. Inzwischen erschließt eine<br />

Gondelbahn über mehrere Stationen<br />

die vormals gefährlichste Favela Rios,<br />

das erspart den Anwohnern den zuvor<br />

mühsamen Weg zur nächsten Bahn-<br />

Station. Auch Besucher sind herzlich willkommen<br />

– aber bitte nur in Begleitung<br />

eines professionellen Führers.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.visitbrasil.com<br />

www.rcvb.com.br<br />

www.brasilien.tourismus.de<br />

RUNDREISEN UND UNTERKUNFT:<br />

Thomas Cook:<br />

www.thomascook.de<br />

Copacabana Palace:<br />

www.copacabanapalace.com<br />

Sofitel:<br />

www.sofitel.com<br />

Caesar Park Hotel:<br />

www.caesar-park.com<br />

Sheraton Rio Hotel and Resorts:<br />

www.starwoodhotels.com/Sheraton


74 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 75<br />

IM HERZ<br />

DER KULTUR<br />

SALVADOR DA BAHIA<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

Die brasilianische Stadt Salvador da Bahia war Austragungsort des ersten WM-Spiels<br />

der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der historische Name der Küstenstadt<br />

lautet São Salvador da Bahia de Todos os Santos (Heiliger Erlöser von der Bucht der<br />

Allerheiligen), da sie an der Allerheiligenbucht liegt. Der Name der Bucht geht auf den<br />

Tag der Ankunft der ersten Seefahrer zurück, den 1. November 1501.


76 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

REISE | BRASILIEN<br />

Es dauert eine Weile, bis Nino Cabrini<br />

die immer verschlossene, schwere Eisengittertür<br />

der Pousada do Boqueirão im<br />

historischen Zentrum von Salvador da<br />

Bahia öffnet. „Bom Dia“, begrüßt der Italiener,<br />

der seit 1991 die auf zwei nebeneinanderliegenden<br />

Kolonialbauten verteilte<br />

Pension mit seiner Schwester Fernanda<br />

führt, die Gäste. Er geht auf Krücken, da<br />

er sich bei einem Ausritt mit seinem Pferd<br />

auf der Insel Morro de São Paulo, das<br />

rechte Bein gebrochen hat.<br />

Nino führt uns zur Frühstücksterrasse.<br />

Der Blick schweift über den Hafen in der<br />

Allerheiligen Bucht bis zur Ilha de Itaparica<br />

gegenüber von Salvador. Die Insel<br />

ist Geburtsort des Schriftstellers João<br />

Ubaldo Ribeiro, der mit seinem Roman<br />

„Brasilien, Brasilien“ dem größten Staat<br />

Südamerikas, fünftgrößtes Land der<br />

Welt und 24 Mal so groß wie Deutschland,<br />

seine Stimme gegeben hat. Nino<br />

zeigt mit seiner Hand nach Süden: „Dort<br />

irgendwo liegt Morro de São Paulo, zwei<br />

Stunden mit dem Schiff entfernt.“<br />

„Wer in Salvador lebt und es sich leisten<br />

kann“, sagt Nino, „nimmt sich gerne kurze<br />

Auszeiten, irgendwo an den Stränden<br />

der Küste oder auf einer der vielen<br />

Inseln ringsum.“ Die Politik kümmere sich<br />

lieber um sich selbst, als die Lebensbedingungen<br />

der Einwohner zu verbessern.<br />

„Die Korruption wuchert überall.<br />

Das Fonte-Nova-Stadion, mitten in der<br />

Stadt gelegen, haben sie natürlich rechtzeitig<br />

zur Fußball-WM fertig renoviert.“<br />

Die deutsche Nationalelf hat hier am<br />

16. Juni gegen Portugal gespielt. Und<br />

immerhin, räumt der Gastgeber ein, habe<br />

sich die Sicherheit in den vergangenen<br />

Jahren beträchtlich erhöht. Dennoch<br />

rät er uns, gegen 23 Uhr in die Pousada<br />

zurückzukehren. Wenn sich die Gassen<br />

der Altstadt allmählich leerten und nur<br />

noch wenige Menschen unterwegs<br />

seien, dann sei es hier auch heute noch<br />

gefährlich.<br />

Salvador da Bahia, 1549 von Tomé des<br />

Souza auf Geheiß des portugiesischen<br />

Königs als erste Hauptstadt von Brasilien<br />

gegründet, thront auf einem Felsmassiv<br />

und ist unterteilt in die Cidade Alta<br />

(Oberstadt) und Cidade Baixa (Unterstadt),<br />

die durch den Elevador Lacerda,<br />

einen frei stehenden gigantischen<br />

Aufzug, verbunden sind, was den<br />

Bewohnern den schweißtreibenden<br />

und beschwerlichen Auf- und Abstieg<br />

entlang steiler Serpentinen erspart. Nur<br />

zehn Minuten zu Fuß liegt das Zentrum<br />

der Altstadt, der Pelourinho, von der<br />

Pousada do Boqueirão entfernt. Der<br />

Spaziergang führt vorbei an pastellfarben<br />

gestrichenen, schmalen, mehrgeschossigen<br />

Häusern, in denen Pensionen,<br />

Kneipen, Restaurants und Souvenirshops<br />

mit industriell reproduzierten Gemälden<br />

untergebracht sind. Es gibt auch zahlreiche<br />

Galerien, oft erst auf den zweiten<br />

Blick erkennbar, die Werke lokaler<br />

Künstler ausstellen, sowie viele Tanz- und<br />

Musikschulen.<br />

An einer Weggabelung gleich neben<br />

einer der vielen Barockkirchen ist das<br />

Fünf-Sterne-Hotel Pestana Convento do<br />

Carmo, ein umgewandeltes Kloster aus<br />

Fotos: M. Winckler


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 77<br />

Zigarettenpause nach dem Besuch<br />

einer prunkvollen Kirche.


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REISE | BRASILIEN<br />

Touristentreffpunkt auf dem<br />

früheren Sklavenmarkt in Salvador.


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 79<br />

dem 17. Jahrhundert. Wenige hundert<br />

Meter weiter steigt das spitze, im Sonnenschein<br />

glänzende, anthrazitfarbene Kopfsteinpflaster<br />

steil an. Der Largo do Pelourinho,<br />

der frühere Sklavenmarkt, ist die<br />

Hauptsehenswürdigkeit der Altstadt, die<br />

das größte zusammenhängende Barockensemble<br />

Südamerikas (Weltkulturerbe<br />

seit 1985) umfasst. Auf dem Platz<br />

ragen, einer großen Puppenstube gleich,<br />

die ältesten kolonialen Wohnhäuser<br />

der Stadt, gestrichen in leuchtenden<br />

Bonbonfarben, und mehrere Kirchen mit<br />

jeweils zwei Türmen auf. Aus den Küchen<br />

der Restaurants drängen scharfe Gerüche<br />

von in Palmöl gebratenen Gewürzen<br />

wie Ingwer, Peperoni und Koriander und<br />

Acarajé, frittierten Bohnen und Shrimps<br />

und anderer Köstlichkeiten.<br />

Neben Kultur findet der Besucher südlich<br />

und nördlich der Stadt sowie auf den<br />

umliegenden Inseln schöne tropische<br />

Badeplätze und –orte. Kilometerweit<br />

erstrecken sich die Stadtstrände entlang<br />

der Uferstraße. Richtung Norden wird<br />

die Skyline bald abgelöst von der endlos<br />

scheinenden Kokospalmenküste. Rund<br />

eine Stunde mit dem Auto entfernt<br />

liegt das Tivoli Eco-Resort Praia do Forte<br />

an einem 12 Kilometer langen, feinen<br />

weißen Sandstrand: im Hintergrund atlantischer<br />

Regenwald, die Küste geschützt<br />

durch ein vorgelagertes Korallenriff, das<br />

Meer leuchtet hier smaragdgrün. Schon<br />

Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt mit<br />

Ehefrau Lilo schätzten diesen Platz als<br />

erholsames Refugium.<br />

Salvador da Bahia ist heute die drittgrößte<br />

Stadt und das afro-brasilianische Herz<br />

des Landes. Zentrum des Candomblé,<br />

einer von Westafrika geprägten Religion,<br />

die hier neben dem Katholizismus praktiziert<br />

wird und sich mit ihm teilweise<br />

vermischt, und von Capoeira, den brasilianischen<br />

Kampftanz – vor 400 Jahren von<br />

den Sklaven Brasiliens als Verteidigung<br />

gegen ihre Ausbeuter erfunden. Schon<br />

morgens hört man hier Trommler und<br />

Percussionisten vieler Schulen bei ihren<br />

Proben. Sie spielen die Musik des Bundesstaates<br />

Bahia, Música para pular, was<br />

übersetzt bedeutet: „Musik zum Hüpfen.“<br />

Es ist die Mischung aus Musiker- und<br />

Künstlerviertel, afrikanischen Kulturwurzeln<br />

gepaart mit brasilianischer Lebensfreude,<br />

die diese Altstadt in ganz Brasilien<br />

einzigartig macht.<br />

UNTERKUNFT:<br />

Besonders stilvolles Hotel – ein in<br />

der Altstadt gelegenes, restauriertes<br />

Kloster aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Mit Kapelle, Kreuzgang und einem<br />

kleinen Pool im Innenhof.<br />

Pestana Convento do Carmo:<br />

www.pestana.com<br />

In der Altstadt Pelourinho finden<br />

Gäste in der Pousada do Boquieirão<br />

ein Spitzen-Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Pousada do Boquieirão:<br />

www.pousadaboqueirao.com.br


80 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 81<br />

UNGLEICHE<br />

SCHWESTERN<br />

RECIFE & OLINDA<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

Die beiden Städte Recife und Olinda liegen rund eine Flugstunde nördlich von Salvador<br />

da Bahia. Im 17. Jahrhundert war Olinda die Wiege der brasilianischen Kultur. Theater,<br />

Malerei und Bildhauerkunst erstrahlten hier bereits in voller Blüte, als das benachbarte<br />

Recife noch ein Fischerdorf war. Heute zählt Olinda 370.000 Einwohner, und Recife,<br />

dessen Skyline südlich von Olinda sichtbar ist, hat sich mit seinen 1,4 Millionen Bewohnern<br />

zum politischen und wirtschaftlichen Zentrum Pernambucos entwickelt.


82 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

REISE | BRASILIEN<br />

Schwer drückt die Mittaghitze auf Olinda.<br />

Nur wenige Händler sind zu dieser Zeit<br />

auf dem Alto da Sé zu sehen. Der Kirchenvorplatz<br />

auf dem Plateau eines Hügels<br />

erwacht erst abends, wenn von Garküchen<br />

der Duft von gegrilltem Fleisch,<br />

Fisch und Meeresfrüchten aufsteigt, mit<br />

Textilien und Kunsthandwerk gehandelt<br />

wird, Samba-Gruppen die Hüften zum<br />

Schwingen bringen und Capoeira aufgeführt<br />

wird.<br />

Morgens ist der Alto da Sé der beste<br />

Ausgangspunkt für einen gemächlichen<br />

Spaziergang in der barocken Altstadt von<br />

Olinda. Die Portugiesen errichteten 1575<br />

auf dem Platz die Igreja Nossa Senhora de<br />

Graça. Auf der Terrasse des Gotteshauses<br />

laden schattige Bänke, mit grandioser<br />

Aussicht, zum Verweilen ein. Aus dem<br />

tropischem Grün ragen die roten Dächer<br />

der Kolonialbauten heraus, das Kloster<br />

São Francisco ist von Kokospalmen flankiert.<br />

Dahinter erstreckt sich der azurblaue<br />

Atlantik – bis hin zur 20 Autominuten<br />

entfernten Skyline von Recife,<br />

Hauptstadt des Bundesstaats Pernambuco<br />

im Nordosten Brasiliens.<br />

Nur sechs Kilometer trennen Olinda von<br />

der Metropole, die die Fußballmannschaften<br />

zur Weltmeisterschaft in diesem<br />

Sommer mit einem neuen, im April 2013<br />

eröffneten Stadion begrüßt hat. Die<br />

deutsche Nationalelf traf in der Arena<br />

Pernambuco zum Abschluss der Vorrunde<br />

am 26. Juni auf die USA.<br />

Der Gegensatz zwischen der beschaulichen<br />

Weltkulturerbestätte und dem<br />

Hochhausdschungel der Großstadt mit<br />

ihren 1,4 Millionen Bewohnern könnte<br />

nicht größer sein. In Recife sind Teile der<br />

Altstadt noch sehenswert, ansonsten<br />

gleicht die Stadt weitgehend einem<br />

Betonmoloch. Allerdings mit schönen<br />

Stränden an einer mehrere Kilometer<br />

langen Küstenstraße. Zwar ist die „Copacabana<br />

des Nordens“ ein Euphemismus,<br />

der mit dem weltberühmten Originalstrand<br />

von Rio nicht mithalten kann.<br />

Dennoch sind die Strände vor der Hochhauskulisse<br />

sauber und laden durchaus<br />

zum Baden ein. Wären da nicht die<br />

Hinweisschilder, die vor Hai-Attacken<br />

warnen. In einem Beitrag über das Hai-<br />

Problem bezeichnete das ZDF-Auslandsjournal<br />

vor kurzem den Strand von Recife,<br />

als einen der gefährlichsten der Welt.<br />

Olinda, ab 1535 von Sklaven und Indianern<br />

unter kolonialer Herrschaft aufgebaut,<br />

hinterlässt im Gegensatz zur<br />

großen Schwester den Eindruck eines<br />

pittoresken Freilichtmuseums und Künstlerortes.<br />

Straßen und Gassen winden sich<br />

durch eine tropische Hügellandschaft.<br />

Sie sind gesäumt von alten Kirchen,<br />

deren Fassaden von der salzhaltigen<br />

Tropenluft geschwärzt sind, und von in<br />

leuchtenden Pastellfarben gestrichenen,<br />

niedrigen Häusern, die Pensionen,<br />

Restaurants und Galerien beherbergen.<br />

Auch Museen gibt es, darunter ein kleines<br />

Karnevalsmuseum. Olinda wetteifert Jahr<br />

für Jahr mit Recife um den schönsten<br />

Karneval nicht nur der Region, sondern<br />

ganz Brasiliens. Die kilometerlangen,<br />

von Kokospalmen gesäumten Strände<br />

und Buchten Pernambucos zählen zu<br />

Fotos: M. Winckler, Aufmacher: Kamillok (Fotolia.com)


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 83<br />

Grell leuchten die Häuserfarben<br />

in der Mittagshitze in Olinda.


84 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

REISE | BRASILIEN<br />

Portugiesische Barockkirche<br />

am Atlantik in Olinda.


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 85<br />

den schönsten des Landes. Der Name<br />

„Pernambuco“ bedeutet: „Meer, das an<br />

die Felsen schlägt“. Die Strände an der<br />

187 Kilometer langen Küste zwischen<br />

den Bundesstaaten Alagoas im Süden<br />

und Paraíba im Norden sind ganzjähriges<br />

Ziel für sonnenhungrige Touristen und<br />

laden zum Verweilen ein.<br />

Knapp zwei Autostunden südlich von<br />

Olinda liegt Porto do Galinhas, der beliebteste<br />

Badeort der Region. Scheinbar<br />

endlose Strände mit feinem, weißem<br />

Sand erstrecken sich im Norden und<br />

Süden des Ortes. Das Wasser ist sauber,<br />

warm und klar. Streckenweise ist die<br />

Brandung allerdings so stark, dass<br />

Schwimmen gefährlich sein kann.<br />

UNTERKUNFT:<br />

Recife ist nur für Fußballfans von<br />

Interesse. Alle anderen sollten den<br />

Betonmoloch meiden und gleich<br />

vom Flughafen ins benachbarte<br />

Olinda fahren.<br />

Olinda:<br />

Die Pension erstreckt sich über zwei<br />

Häuser aus dem 17. Jahrhundert mit<br />

wunderschönen Gärten und fantastischen<br />

Ausblicken.<br />

Pousada do Amparo:<br />

www.pousadodoamparo.com.br


86 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> LIFESTYLE & TREND | <strong>THE</strong> JEEP STORY


LIFESTYLE & TREND | <strong>THE</strong> JEEP STORY<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 87<br />

<strong>THE</strong><br />

JEEP STORY<br />

BACK TO <strong>THE</strong> FUTURE<br />

AUTOR: H. G. TEINER<br />

Jeep ist weltweit das Synonym für ein kompaktes geländegängiges Fahrzeug mit Allradantrieb:<br />

Wegweisende, innovative und komfortable Technik, verbunden mit hohem<br />

Gebrauchswert und langlebiger Robustheit. Jeep hat im Laufe seiner langjährigen<br />

Geschichte die Transformation von einem zuverlässigen Arbeitsgerät und praktischen<br />

Nutzfahrzeug zum trendigen Sport Utility Vehicle erlebt, weckt Träume und eröffnet neue,<br />

ungeahnte Wege.<br />

Den SUV-Boom der vergangenen Jahre hat die Marke mit den robusten und als sportliche<br />

Begleiter prädestinierten Autos maßgeblich vorbereitet und mitgestaltet. Der neue<br />

Grand Cherokee ist das aktuelle Flaggschiff: Allradtauglichkeit de Luxe mit komfortablem<br />

Interieur, verpackt in einem eleganten Design. Die Spitze eines Crossovers von Geländetauglichkeit<br />

und Limousinen-Fahreigenschaften. Es kann nur einen geben: Jeep lautet die<br />

Bezeichnung für das Original.


88 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

WILLYS OVERLAND<br />

Der bekannte Urvater der Geländewagen<br />

aus Toledo (Ohio, USA), ist<br />

der kantige Willys MB. 1941 gab es<br />

von der amerikanischen Armee für<br />

die Firma Willys Overland das O. K.<br />

für die Produktion dieses Typs von<br />

Militärfahrzeug. Merkmale: Vierradantrieb<br />

mit Geländeuntersetzung,<br />

umklappbare Frontscheibe, drei Sitze.<br />

Das geländegängige Leicht-Radfahrzeug<br />

war Bestandteil der erfolgreichen<br />

Landung der Alliierten im Jahre<br />

1944 in der Normandie und begleitete<br />

den unaufhörlichen Vorstoß der<br />

amerikanischen Truppen. Der Jeep<br />

wurde weltweit zu einer Ikone der<br />

Befreiung. In den ersten Nachkriegsjahren<br />

halfen die ausgemusterten Jeeps<br />

bei der Versorgung und beim Wiederaufbau<br />

– als Traktor auf den Äckern und<br />

als Räumgerät in den Städten.<br />

1945 läuft das erste für den zivilen Markt<br />

bestimmte Modell vom Band, der CJ-2A.<br />

Jeep als Markenbezeichnung gibt es ab<br />

1950. Die ersten dieser rauen Gesellen<br />

der Straße und der Offroad-Pisten sind<br />

Vorbild für viele Generationen an Fahrzeugen<br />

der Marke Jeep und Vorreiter<br />

einer ganzen Fahrzeuggattung, die mittlerweile<br />

von fast allen renommierten<br />

Fahrzeugherstellern bedient wird.


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 89<br />

SPORT UTILITY VEHICLE<br />

1946 erschien der Vorreiter aller<br />

modernen Sport Utility Vehicles, der<br />

Jeep Station Wagon, ausgestattet mit<br />

Hinterradantrieb und bis zu 105 km/h<br />

schnell. Der Welt erste Kombi mit<br />

Ganzstahl-Karosserie kombinierte<br />

den Wiedererkennungswert der Jeep-<br />

Frontpartie mit einem großen Laderaum<br />

oder wahlweise sieben Sitzplätzen.<br />

Wo am Anfang eine simple Technik<br />

den unkomplizierten Einsatz bei<br />

allen Gelegenheiten garantierte und<br />

die Starrachse mit Blattfedern eine<br />

Herausforderung für jede Bandscheibe<br />

darstellte, triumphieren heute<br />

technische Feinheiten. Technik-Innovationen<br />

feuerten die Entwicklung neuer<br />

Modelle an: 1962 wurde erstmals der<br />

Allradantrieb mit einem Automatikgetriebe<br />

verbunden, kurze Zeit später ist es<br />

wieder ein Jeep, welcher mit der Durchzugskraft<br />

eines Acht-Zylinder-Motor<br />

aufwartet. 1973 wird mit dem „Wagoneer“<br />

das erste automatische Getriebe<br />

mit permanentem Allradantrieb, das<br />

„Quadra-Trac“-System, auf den Markt<br />

gebracht. In den 1970ern hieß der<br />

Marketing-Slogan: “If a new Jeep vehicle<br />

can’t take you there, maybe you ought<br />

to think twice about going.” (“Wenn Sie<br />

ein neuer Jeep nicht hinbringen kann,<br />

sollten Sie vielleicht zweimal darüber<br />

nachdenken, ob Sie überhaupt dorthin<br />

sollten.”)


90 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

JEEP WRANGLER<br />

Die Front mit dem Seven-Slot-<br />

Kühlergrill: Das unverwechselbare<br />

Aussehen des aktuellen Wrangler-<br />

Modells versprüht weiterhin das<br />

bestechende Klassikfeeling und vermittelt<br />

die bodenständige Authentizität<br />

der traditionsreichen Marke. Die<br />

Abstammung vom Klassiker Willys<br />

MB ist unverkennbar geblieben. Er<br />

hat wieder die traditionell runden<br />

Frontscheinwerfer, die ihm sein<br />

neugierig in die Welt schauendes<br />

Gesicht verleihen – der von 1987 bis<br />

1995 produzierte YJ hatte einmal<br />

eckige Lampen. Von 1997 bis 2006<br />

lief der TJ, immer noch in Toledo,<br />

vom Band, 2007 kam dann der Wrangler<br />

JK, eine gelungene Verbindung von<br />

traditionellen Design-Elementen und<br />

fortschrittlicher Technik. Jedes Modell<br />

schrieb ein eigenes Stück automobiler<br />

4-WD-Geschichte. 2013 erreichte<br />

der Wrangler Rubicon als „10th Anniversary<br />

Edition“ (Abbildung) den deutschen<br />

Markt, das Sondermodell war als<br />

Zweitürer sowie erstmals als Viertürer<br />

„Wrangler Unlimited“ zu haben. Als<br />

Motorisierung dienen der 209 kW starke<br />

V6-Benziner und der 4-Zylinder-Diesel<br />

mit 147 KW, neue Ausstattungsmerkmale<br />

sind das 5G-TRONIC-Getriebe,<br />

ESP sowie ein Überrollschutz.


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 91<br />

JEEP CHEROKEE<br />

Der neue Jeep Cherokee ist Off-<br />

Road-Award-Winner und wurde<br />

zum Geländewagen des Jahres 2014<br />

gekürt. Die Wurzeln dieses Erfolges<br />

liegen weit zurück, in der Ära von<br />

Flower-Power, Beatles, Stones und<br />

Schlaghosen: Der erste Cherokee<br />

wird 1974 vorgestellt, die Entwicklung<br />

zum erfolgreichsten Modell der<br />

Marke beginnt. Der erste Jeep®, der<br />

seine Kunden den Geschmack von<br />

Luxus kosten ließ, mit Ledersitzen, einer<br />

Klimaanlage und einem Stereo-Radio.<br />

Das Nachfolgemodell, der XJ, kommt<br />

1984 heraus und besitzt mit einem<br />

verlängertem Radstand einen komfortableren<br />

Innenraum. Der „kleine“ Jeep<br />

Cherokee KJ wurde 2001 neu erfunden:<br />

Aus dem kantigen, rauen Typ wurde ein<br />

eher elegant wirkendes Auto, welches<br />

an guten Geländeeigenschaften zulegen<br />

konnte.


92 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

JEEP GRAND CHEROKEE<br />

1992 wird die Modellpalette der<br />

Cherokees nach oben erweitert, der<br />

Luxus-Offroader wird neu definiert:<br />

Der Grand Cherokee erscheint, mit<br />

Quadra-Drive und, erstmals in dieser<br />

Fahrzeuggattung, mit mehr Sicherheit<br />

durch einen Fahrer-Airbag. Die<br />

zweite Generation rüstet 1998 weiter<br />

auf. Sein luxuriöser Komfort mit<br />

Ausstattungsfeatures wie einer Klimaautomatik,<br />

die von der Oberflächentemperatur<br />

der Haut gesteuert wird,<br />

reiht ihn in die vorderste Linie der<br />

Luxusautomobile ein. Der Jeep Grand<br />

Cherokee WH, die dritte Generation,<br />

kam 2005 heraus und bestach durch<br />

eine gekonnte Verbindung von exzellenten<br />

Geländeeigenschaften und absoluter<br />

Straßentauglichkeit. Als Krönung<br />

des Grand Cherokee diente die Version<br />

SRT8, die sich weniger für das Gelände<br />

als für dynamisches fahren empfahl.<br />

Jeep steht für Zukunft: Die Marke gehört<br />

heute zum Fiat-Weltkonzern, was den<br />

Einsatz modernster Technologie und<br />

sauberer, sparsamer Antriebe garantiert.<br />

Siebzig Jahre Offroad-Erfahrung machen<br />

Jeep zur Ikone unter den Geländewagen,<br />

und das mehr denn je (www.jeep.de).


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 93


94 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> LIFESTYLE & TREND | BEGEHRENSWERT


LIFESTYLE & TREND | BEGEHRENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 95<br />

LUXURIOUS<br />

AND DYNAMIC<br />

COOL STUFF<br />

AUTOR: J. M. BRAIN<br />

EXTRAVAGANT<br />

Am 1. September 1937 stellte der Brite Sir Malcolm Campbell auf dem Lago Maggiore einen<br />

neuen Geschwindigkeitsrekord zu See auf – in seinem von Rolls-Royce R-Type Motoren<br />

angetriebenen Wasserflugboot Bluebird K3. Mit einer damals sagenhaften Bestmarke von<br />

203,2 km/h machte Campbell den bis dahin von Amerikanern gehaltenen Rekord zunichte<br />

und die Rolls-Royce R-Type Triebwerke, die bereits zuvor erstaunliche Geschwindigkeitsrekorde<br />

auf dem Land und in der Luft erzielt hatten, weltberühmt. In Erinnerung an diesen<br />

historischen Sieg schuf die Bespoke Abteilung von Rolls-Royce Motor Cars die Waterspeed<br />

Collection – eine Sonderserie aus 35 speziell gestalteten Phantom Drophead Coupés. Das<br />

erste Fahrzeug dieser limitierten Edition wurde im Rahmen des Concorso d’Eleganza Villa<br />

d’Este 2014 erstmalig vorgestellt (www.rolls-roycemotorcars.com).


96 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

TEMPERAMENTVOLL<br />

Mit der neuen, siebten Modellgeneration<br />

der US-Ikone Corvette<br />

setzt Chevrolet seine mehr als<br />

60-jährige Sportwagentradition fort.<br />

Die neue Corvette Stingray besticht<br />

durch modernste Sportwagentechnik,<br />

überzeugende Fahrdynamik, messerscharfes<br />

Design und ein hochwertiges<br />

Interieur. Das Erscheinungsbild<br />

betont ihre Funktionalität und<br />

Eleganz. Obwohl kein Designelement aus<br />

der vorherigen Generation übernommen<br />

wurde, zeigt der US-Supersportler die<br />

modelltypische gestreckte Silhouette und<br />

einen Oberbau, der an die Kanzel eines<br />

Kampfjets erinnert. Bei der Entwicklung<br />

der Formensprache hatten sich die Designer<br />

von zwei Quellen inspirieren lassen:<br />

von der Luftfahrt und von der Natur<br />

(www.gm.com).


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 97<br />

DYNAMISCH<br />

Mit dem BMW 4er Gran Coupé<br />

präsentiert BMW sein erstes viertüriges<br />

Coupé in der Premium-Mittelklasse.<br />

Nach dem BMW 4er Coupé<br />

und dem Cabrio ist das Gran Coupé<br />

das dritte Modell der neuen BMW<br />

4er-Baureihe, die sich mit ihren<br />

ausgewogenen Proportionen länger,<br />

breiter und dynamischer präsentiert<br />

als jede Mittelklasse-Baureihe zuvor.<br />

Vier Türen ermöglichen den bequemen<br />

Ein- und Ausstieg. Die Türen sind<br />

rahmenlos und betonen die Eleganz des<br />

Gran Coupés. Die weit öffnende Klappe<br />

erleichtert den Zugang zum Heckabteil<br />

(serienmäßig automatisch öffnend<br />

und schließend), das auf Wunsch auch<br />

mit dem Smart Opener per Gestensteuerung<br />

durch eine einfache Fußbewegung<br />

möglich ist (www.bmw.de).


98 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 99<br />

FRENCH<br />

PERSONALITY<br />

CAR & FASHION<br />

FOTOGRAF: R. KNOX<br />

Outfit: Lena Hoschek<br />

Assistenz: T. Langenfeld | Make-Up: A. Ploch (Agentur Nina Klein)<br />

Model: Gabriela (Agentur Most Wanted)


100 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 101<br />

In der dritten Generation<br />

hat der neue Renault Twingo<br />

trotz (oder wegen) der<br />

Zusammenarbeit mit Smart<br />

seinen ganz eigenen Charme<br />

wiedergefunden und<br />

zeigt echte Personality.<br />

Outfit: Dawid Tomaszewski


102 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

<strong>BOLD</strong> war begeistert und<br />

ging mit dem kleinen<br />

Franzosen ins Studio.<br />

Mit seinem frechen Design,<br />

neuen, flotten Farben – ob<br />

eher feminin oder sportlich:<br />

der Twingo passt sich jeder<br />

Persönlichkeit in all<br />

ihren Facetten an.<br />

Outfit: Lena Hoschek


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 103


104 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Vielseitig passt sich der neue<br />

Twingo allen Bedürfnissen an:<br />

Seine dynamische Fahrleistung<br />

schont zugleich die Umwelt, mit<br />

den besonders sparsamen eco2-<br />

Triebwerken (CO 2<br />

-Emissionen<br />

von weniger als 120 g/km).<br />

Outfit: Dawid Tomaszewski


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 105


106 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

IMPRESSUM<br />

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S. Gaugel / B. Becher<br />

SCHLUSSREDAKTION / LEKTORAT<br />

H. G. Teiner / E. Briest<br />

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S. Schuster<br />

TITELBILD<br />

D. Schaper (www.dirk-schaper.de)<br />

H. G. Teiner, J. M. Brain, M. Breuer, F. Reip,<br />

M. Winckler, K. Specht, T. Keßler,<br />

S. Schirdewahn, A. Limbrunner, N. Dexter,<br />

H. Samoray, F. Schweizer<br />

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<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 107


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