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zuckerrüben journal 2-2008 zuckerrüben journal 2-2008

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Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L<br />

A n b a u<br />

Grafik 1: Niederschlag und Zuckerertrag Elsdorf 1980 bis 2007<br />

mm<br />

1200<br />

1000<br />

dass die Bildung von Protein im<br />

Weizenkorn geringer ausfiel, die<br />

Zuckergehalte in Rüben jedoch<br />

durch höhere CO 2 -Konzentrationen<br />

angehoben wurden.<br />

N e h m e n W e t t e r e x t r e m e z u ?<br />

Wenn jeder sein Wetter selber machen<br />

dürfte, würde nur noch Chaos<br />

herrschen. Denn für jeden ist<br />

das Wetter zu einem anderen Zeitpunkt<br />

extrem. Wenn wir gerade etwas<br />

gesät haben, freuen wir uns<br />

über Regen, damit die Saat wachsen<br />

kann. Der Nachbar, der gerade<br />

Heu macht, wünscht sich aber<br />

noch mindestens zwei trockene<br />

Tage.<br />

°C<br />

20<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0<br />

1980<br />

1980<br />

1982<br />

1982<br />

1984<br />

1984<br />

Niederschlag Zuckerertrag Linear (Zuckerertrag) Linear (Niederschlag)<br />

1986<br />

1986<br />

1988<br />

1988<br />

1990<br />

1990<br />

1992<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

Extrem ist also relativ. 100 mm<br />

Regen im Januar sind auszuhalten,<br />

die gleiche Menge im August<br />

ist eine Katastrophe, denn die Getreideernte<br />

kann nicht beginnen.<br />

Und in einer durch die Medien<br />

vernetzten Welt erfahren wir auch<br />

von jedem Winkel der Erde in kürzester<br />

Zeit die neuesten Schreckensnachrichten.<br />

Was Wetterextreme so bedeutsam<br />

macht, ist der internationale Handel<br />

mit Agrarrohstoffen. Die Trockenheit<br />

in Australien hat dies<br />

eindrucksvoll gezeigt. Die dadurch<br />

entstandene relative Verknappung<br />

von Getreide hat die Preise für fast<br />

alle Agrarrohstoffe weltweit explodieren<br />

lassen. Veränderte Verzehrsgewohnheiten<br />

in den<br />

Schwellenländern und der vermehrte<br />

Einsatz in Bioenergie haben<br />

dies noch zusätzlich verstärkt.<br />

Diesen Extremen kann man nur<br />

begegnen, wenn das Risiko verteilt<br />

wird und man auf den Anbau<br />

mehrerer Kulturen setzt, die zu<br />

unterschiedlichen Zeiten gesät<br />

und geerntet werden. Ein Spektrum<br />

verschiedener Blatt- und<br />

Halmfrüchte senkt das Risiko von<br />

Ernte- und Einkommensausfällen.<br />

Als Kriterium nur den jeweils<br />

höchsten Erlös einer Kultur zum<br />

Maßstab seiner Anbauplanung zu<br />

machen, ist sehr spekulativ und<br />

kann dann schnell ins Auge gehen.<br />

Auch unter diesem Aspekt<br />

gehört die Zuckerrübe mit in die<br />

Fruchtfolge.<br />

Grafik 2: Jahresmittelwert Minimum-/Maximum-Temperatur und Zuckerertrag Elsdorf 1980 bis 2007<br />

1994<br />

Zuckerertrag Minimum Maximum Linear (Minimum) Linear (Maximum)<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2000<br />

2002<br />

2002<br />

2004<br />

2004<br />

2006<br />

2006<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

t/ha Zuckerertrag<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

S c h ä d l i n g e , K r a n k h e i t e n ,<br />

U n k r a u t<br />

Das Spektrum an diesen unerwünschten<br />

Begleiterscheinungen<br />

hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten<br />

verändert. Schnecken<br />

und Mäuse haben gerade in den<br />

letzten drei Jahren stark zugenommen<br />

und schädigen nicht nur die<br />

Zuckerrübe. Maßnahmen gegen<br />

Blattkrankheiten wie Cercospora<br />

und Ramularia müssen in jedem<br />

Jahr mindestens einmal erfolgen,<br />

während sie noch vor einem Jahrzehnt<br />

eher sporadisch auftraten.<br />

Aber auch im Getreide treten neue<br />

Symptome auf, die bisher unbekannt<br />

waren, zum Beispiel Ramularia,<br />

unspezifische Sonnenbrandflecken<br />

in der Gerste oder verstärktes<br />

Auftreten wie Septoria-Arten,<br />

Fusariosen und Rost im Weizen.<br />

Das Unkrautspektrum hat sich<br />

ebenfalls verschoben. Besonders<br />

die wärmeliebende Hundspetersilie,<br />

aber auch Bingelkraut und<br />

Hirse breiten sich mehr und mehr<br />

aus, können aber mit den bekannten<br />

Mitteln bekämpft werden. Exoten<br />

wie Stechapfel und Samtpappel,<br />

ursprünglich in Ländern wie<br />

Ungarn oder rund ums Mittelmeer<br />

beheimatet, tauchen vereinzelt<br />

schon in rheinischen Rübenfeldern<br />

auf. Hier wird es mit der<br />

Bekämpfung kritisch, denn sie<br />

werden von unseren heutigen<br />

Wirkstoffen kaum erfasst.<br />

Bei den tierischen Schädlingen<br />

der Rübe ist diese Entwicklung<br />

noch nicht zu beobachten. Aus<br />

dem Mais weiß man aber, dass tierische<br />

Schädlinge aus Südeuropa,<br />

zum Beispiel der Maiswurzelbohrer,<br />

immer weiter nach Norden<br />

wandern. Noch ist die Gammaeule<br />

in Zuckerrüben kein wirkliches<br />

Problem, wollen wir hoffen, dass<br />

es auch so bleibt.<br />

F a z i t<br />

Für die maritim geprägten Klimaregionen<br />

Westeuropas sagen die<br />

Klimamodelle steigende Temperaturen<br />

bei konstanten Niederschlägen<br />

voraus, die eventuell stärker<br />

im Sommer fallen werden. Dies<br />

ist für die Zuckerrübe, die aus<br />

16 LZ 20-<strong>2008</strong>

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