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zuckerrüben journal 2-2008 zuckerrüben journal 2-2008

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Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L<br />

A k t u e l l e s<br />

Grafik 2: Rückgabe von Zuckerquote in Deutschland<br />

(ohne Isoglukose und Inulinsirup)<br />

Pfeifer & Langen<br />

Südzucker<br />

Nordzucker<br />

Danisco<br />

16,12 %<br />

0 % 30 % 20 % 30 %<br />

18,70 %<br />

21,53 %<br />

21,30 %<br />

Grafik 3: Bisherige und neue Zuckerquotenanteile in Deutschland<br />

Bisherige Zuckerquotenanteile in Deutschland<br />

(inklusive Zusatzquote)<br />

0,6 %<br />

22,0 %<br />

33,5 %<br />

Südzucker<br />

Amino (MEF)<br />

Danisco<br />

3,6 %<br />

40,3 %<br />

Nordzucker<br />

Pfeifer & Langen<br />

21,8 %<br />

Neue Zuckerquotenanteile<br />

in Deutschland ab <strong>2008</strong>/09<br />

34,3 %<br />

3,9 %<br />

Südzucker<br />

Pfeifer & Langen<br />

40,0 %<br />

Nordzucker<br />

Danisco<br />

und bei Danisco auf 16,1 %. Die<br />

leicht unterschiedlichen Quotenrückgaben<br />

verschieben die Quotenverteilung<br />

zwischen den Zuckerunternehmen<br />

innerhalb<br />

Deutschlands aber nur unerheblich<br />

(Grafik 3). Die Unternehmen<br />

haben ihre jeweiligen Anteile in<br />

Etwa gehalten.<br />

Die Umsetzung der Quotenrückgabe<br />

wurde im Rheinland intensiv<br />

mit der Rüben anbauenden Landwirtschaft<br />

diskutiert und verlief<br />

ohne Komplikationen. In einer<br />

ersten unverbindlichen Umfrage<br />

erklärten 75 % der Landwirte, dass<br />

sie, wenn möglich, keine Quote<br />

zurückgeben wollten. Daraus resultierte,<br />

dass in der verbindlichen<br />

Umfrage zur ersten Rückgabeaktion<br />

im Herbst lediglich die Alternativen<br />

„vollständige Rückgabe“<br />

oder „Teilnahme an einer linearen<br />

Restkürzung“ angeboten wurden.<br />

4,1 % der Quote wurde über vollständige<br />

Rückgaben zurückgegeben.<br />

Daraus ergab sich für die verbleibenden<br />

Anbauer eine lineare<br />

Kürzung von 9,8 % im Rahmen<br />

der ersten Rückgabewelle. Bereits<br />

im dazugehörigen Anschreiben<br />

wurde mitgeteilt, dass im Falle einer<br />

zweiten Rückgabewelle diese<br />

linear auf die verbleibenden Anbauer<br />

umgelegt würde. Die Höhe<br />

der zweiten Rückgabewelle betrug<br />

8 % der Altquote, bestehend aus<br />

Basisliefermenge und Zusatzquote.<br />

Durch die um die vollständigen<br />

Rückgaben reduzierte Grundgesamtheit<br />

an Anbauern bedeutete<br />

dies eine Quotenkürzung für die<br />

aktiven Anbauer um weitere<br />

8,4 %. Bei beiden Quotenkürzungen<br />

wurden sowohl die Basisliefermenge<br />

als auch die Zusatzquote<br />

um den entsprechenden Prozentsatz<br />

gekürzt. Nach der linearen<br />

Verteilung ruhender Quoten<br />

auf alle Anbauer in Höhe von<br />

0,8 % bedeutete das im Endeffekt<br />

für <strong>2008</strong> eine Quotenreduzierung<br />

von 17,4 %. Die Quote in <strong>2008</strong><br />

liegt damit um knapp 4 % unter<br />

der von 2007.<br />

Q u o t e j e t z t w i e 2 0 0 5<br />

Betrachtet man die Entwicklung<br />

der rheinischen Zuckerquote über<br />

die vergangenen Jahre hinweg, so<br />

fällt auf, dass das jetzige Niveau<br />

bereits im letzten Jahr vor der Zuckermarktreform<br />

Realität war<br />

(Grafik 4). Insbesondere durch<br />

den vorherigen Zukauf der Zusatzquote<br />

konnte ein stärkeres<br />

Durchschlagen der Quotenrückgaben<br />

verhindert werden. Die rheinische<br />

Quote <strong>2008</strong> liegt lediglich<br />

1,3 % unter der deklassierten Quote<br />

von 2005/06. Da auch in den<br />

Folgejahren hohe Marktrücknahmen<br />

Realität waren, hatten alle Beteiligten<br />

rund um und in der rheinischen<br />

Zuckerwirtschaft mehrere<br />

Jahre Zeit, sich auf die neue Situation<br />

einzustellen, auch wenn man<br />

lange gehofft hatte, an Quoteneinschnitten<br />

vorbeizukommen. Die<br />

Leistungen der Zuckerwirtschaft respektieren!<br />

Bernhard Conzen<br />

Die Beteiligung der deutschen und<br />

rheinischen Zuckerwirtschaft an<br />

der freiwilligen Quotenrückgabe ist<br />

niemandem leicht gefallen, war<br />

aber angesichts der bestehenden<br />

Mengenüberschüsse ein unvermeidbarer<br />

Schritt. Die notwendige<br />

Größenordnung des Rückgabevolumens<br />

konnte nur durch die Beteiligung<br />

der Mitgliedstaaten mit<br />

hoher Quotenausstattung erreicht<br />

werden. Auch im Rheinland wurden<br />

insgesamt 21,5 % der Quote<br />

zurückgegeben. Durch den vorherigen<br />

Zukauf der Zusatzquote konnten<br />

die Auswirkungen aber deutlich<br />

abgefedert werden. Die jetzige<br />

Rückgabe mit angemessenen Entschädigungszahlungen<br />

ist ökonomisch<br />

für die Rüben anbauenden<br />

Betriebe ohne Zweifel die bessere<br />

Alternative als eine entschädigungslose<br />

Schlusskürzung 2010.<br />

Mit dieser Quotenrückgabe aber<br />

sollte auch ein Schlussstrich gezogen<br />

werden können unter die zermürbenden<br />

Unsicherheiten um<br />

die Quotenausstattung und damit<br />

die Anbauplanung in den Folgejahren.<br />

Planungssicherheit ist unter<br />

den schwierigeren wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen des<br />

Rübenanbaus eine wesentliche<br />

Größe.<br />

Die EU-Kommission sollte die<br />

Leistungen, die vom Zuckersektor<br />

zum Erreichen eines ausgeglichenen<br />

EU-Zuckerhaushalts erbracht<br />

wurden, respektieren und durch<br />

Einhalten von Zusagen über die<br />

Höhe von Importen honorieren.<br />

Immer weitere Importzugeständnisse<br />

an Drittstaaten auf WTO-<br />

Ebene oder im Rahmen von Freihandelsabkommen<br />

werden allmählich<br />

zu einer existenziellen<br />

Gefahr für die gesamte europäische<br />

Zuckerwirtschaft. Daran<br />

kann keinem gelegen sein. Die hohen<br />

Umwelt- und Sozialstandards<br />

der europäischen Zucker- und Rübenerzeugung<br />

sind politischer<br />

und gesellschaftlicher Wille in<br />

Europa. Daher muss Europa auch<br />

bereit sein, diese Standards durch<br />

einen ausreichenden Außenschutz<br />

für Zucker zu verteidigen.<br />

Die Rübenanbauerverbände auf<br />

nationaler Ebene und die CIBE als<br />

deren europäischer Dachverband<br />

werden nicht aufhören, die EU-<br />

Kommission an ihre Zusagen im<br />

Rahmen der Zuckermarktreform<br />

und an ihre Verpflichtungen den<br />

europäischen Verbrauchern gegenüber<br />

zu erinnern.<br />

Bernhard Co n z e n<br />

Vorsitzender des Rheinischen<br />

Rübenbauer-Verbandes e.V.<br />

4 LZ 20-<strong>2008</strong>

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