2012 - Chamonix
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Nachhaltiger Tourismus<br />
Porträt<br />
ETIENNE KlEIN<br />
Physikingenieur am CEA<br />
(frz. Atomenergiebehörde)<br />
Etienne Klein ist als Forscher sehr bekannt bei einem breiten<br />
Publikum, vor allem durch seine populärwissenschaftlichen<br />
Werke über die Materie und die Zeit.<br />
Er lebt in Paris, kommt jedoch seit 30 Jahren regelmäßig in das<br />
Tal von <strong>Chamonix</strong>.<br />
Worauf ist dieser „<strong>Chamonix</strong>-Tropismus“ zurückzuführen?<br />
„Dieses Sichhingezogenfühlen zum Hochgebirge scheint vielen<br />
Physikern gemeinsam zu sein, ich weiß nicht warum, aber das<br />
ist eine Tatsache. Meinerseits habe ich diese Anziehungskraft,<br />
die Gipfel auf mich ausüben, schon sehr früh gespürt.<br />
Meiner Meinung nach gibt es zwei Sorten Menschen, die man<br />
hier in den Straßen beobachten kann.<br />
Die einen schauen meistens geradeaus, während die anderen<br />
nicht umhin können, ständig den Blick zu den Bergen zu heben.<br />
Und zu denen gehöre ich.“<br />
Als jahrelanger Partner des Festivals der Wissenschaften in<br />
<strong>Chamonix</strong> hat Etienne Klein oft an Diskussionen zur Zukunft des<br />
Tales teilgenommen, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige<br />
Entwicklung: „Diese Begegnungen zur gemeinsamen<br />
Sensibilisierung und zum Austausch sind wichtig und das Tal ist<br />
auf diesem Gebiet aktiv.<br />
Nachhaltiger Tourismus ist ein wichtiges Anliegen – hier, wo die<br />
Stadt so nah an den Gipfeln liegt.<br />
Diese müssen erhalten werden, indem sie schwierig zu<br />
erreichen bleiben. Dort oben wird man sich der Schönheit und<br />
der Empfindlichkeit dieser Orte bewusst.“<br />
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KlIMA- UND ENERGIEAKTIONSplAN:<br />
DAS ENGAGEMENT EINES ExEMplARISChEN TAlS<br />
Im Bewusstsein um die Umweltprobleme seines einmaligen Naturerbes hat sich der Gemeindeverband<br />
des Tals von <strong>Chamonix</strong> zu einem territorialen Klima- und Energieaktionsplan (PCET) verpflichtet.<br />
Dadurch sollen die Treibhausgasemissionen in seinem Gebiet nachhaltig reduziert werden.<br />
Anstatt einfach nur Vorschriften zu erlassen, hat er sich dafür entschieden, die lokalen Akteure<br />
weitgehend zu beteiligen: Vereine, Unternehmen, Einrichtungen und natürlich die Einwohner des Tals<br />
haben gemeinsam Überlegungen angestellt und einen konkreten Aktionsplan für die kommenden zehn<br />
Jahre ausgearbeitet. Er betrifft Energieeinsparungen, das Management der lokalen Wirtschaftsbranchen<br />
und neue Wege für die Tourismuswirtschaft. Auch die Umwelterziehung wurde dabei nicht<br />
vernachlässigt, denn sie ist die Basis einer langfristigen Änderung des Umweltverhaltens.<br />
Die Verkehrspolitik steht mit einem innovativen Tram-Train-Projekt für eine Regionalstadtbahn, das<br />
durch umweltverträgliche Verkehrsmittel ergänzt wird, im Mittelpunkt dieses Maßnahmenpakets. Alles<br />
muss getan werden, damit die Umweltpolitik des Tals seinem einzigartigen Gebirgsmassiv gerecht wird.<br />
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„DIESE ANzIEhUNGSKRAFT …“