2012 Oktober / Lebenshilfe Freising / Tausendfüßler-Magazin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DER GANZE TEXT IST IN LEICHTER SPRACHE:<br />
„Die Welt braucht schon die Kunst“<br />
Texte über Kunst und die Welt<br />
Hannelore Metzinger<br />
Ich glaube, Kunst gehört für manche Menschen zum<br />
Leben. Die Künstler verdienen dabei ihr Geld. Was wäre<br />
das Leben ohne Kunst? Da gäbe es auch keine Museen.<br />
Wir waren erst vor kurzem in der Pinakothek in München.<br />
Das hat mir gefallen. Da waren ganz viele verschiedene<br />
Bilder. Ich war auch schon mal in Paris. Paris<br />
ist die Stadt der Künstler und sehr schön. Da hat man<br />
den Künstlern beim Malen auf der Straße zuschauen<br />
können. Das hat mir auch gut gefallen.<br />
Die Welt braucht schon die Kunst. Die Menschen<br />
schauen sich gern schöne Bilder an und kaufen sie<br />
auch. Es gibt Freizeitkünstler, das ist dann keine Arbeit.<br />
Obwohl man sich schon überlegen muss, was man<br />
eigentlich machen will. Ich mache gerne Kunst. Das<br />
macht mir Freude aus Holz und Ton etwas zu machen<br />
oder Bilder zu machen.<br />
Ich wohne im Anneliese-Schweinberger-Haus. Da gibt<br />
es 4 Wohngruppen. Und jeder macht das, was er kann,<br />
so gut es geht. Ich finde, Kunst ist was Schönes und auf<br />
seine Art und Weise ist jeder Mensch ein Künstler.<br />
Hannelore Metzinger am 24. Mai <strong>2012</strong><br />
Mit Frau Metzinger wurden mehrere Vorgespräche<br />
geführt, den Text hat sie selbständig geschrieben.<br />
Maria Baucke<br />
Na also Kunst ist, wenn man was Schönes macht, so aus<br />
Holz und Ton – so schöne Figuren. Brauchen tut man<br />
das ja nicht so direkt – aber es gefällt mir, das so zu tun.<br />
Das haben wir auch schon in der Schule gemacht. Mein<br />
Fräulein sagte, ich kann das nicht. Aber der Rektor half<br />
mir damals: „So ein Kind muss ja noch nicht alles können.“<br />
Das vergesse ich nie.<br />
Und jetzt mache ich so schöne Sachen und wenn ich<br />
Hilfe brauche, helft ihr mir ja.<br />
Wenn dann Elternnachmittag ist, sehen alle, was wir<br />
gemacht haben – steht ja alles im Garten rum.<br />
Oder wenn wir auf dem Weihnachtsmarkt in Moosburg<br />
einen Stand haben und verkaufen. Da stehen<br />
dann die Leute und wissen nicht, was sie kaufen sollen<br />
– weil wir so viel Schönes gemacht haben. Wir verkaufen<br />
viel und die Leute freuen sich über unsere Sachen<br />
– und Geld dafür bekommen ist auch ganz schön,<br />
nicht wahr? Und ich will mal sagen – wenn ich meinem<br />
Schwager dann was geben kann, der freut sich daran.<br />
Ich bin stolz, was ich alles kann. Allgemein bin ich<br />
froh in unserer Kunstgruppe mitmachen zu können<br />
und ich danke dem Herrgott dafür. Denn ich bin Künstlerin<br />
für das was ich kann – aber berühmt bin ich nicht.<br />
Gespräch mit Frau Baucke am 3. Mai <strong>2012</strong>,<br />
mitgeschrieben von Mitarbeiterin Andrea Krieger<br />
8 // VOLL DABEI – DIE SEITE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG