14.07.2014 Aufrufe

Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong><br />

Ein kritischer Leitfaden zum Verfassen von<br />

Hausarbeiten und Bachelor-/<br />

Masterarbeiten in Studiengängen für<br />

Soziale Arbeit<br />

Prof. Dr. Bernhard Rohde<br />

Oliver Zetsche<br />

veröffentlicht unter den socialnet Materialien<br />

Publikationsdatum: 18.11.2013<br />

URL: http://www.socialnet.de/materialien/166.php


<strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong><br />

Ein kritischer Leitfaden<br />

zum Verfassen von Hausarbeiten<br />

und Bachelor-/Masterarbeiten<br />

in Studiengängen<br />

für Soziale Arbeit<br />

Bernhard Rohde<br />

Oliver Zetsche


Dr. Bernhard Rohde ist Professor für Sozialadministration an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften<br />

der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig.<br />

Oliver Zetsche ist Diplom-Sozialpädagoge (FH) und Doktorand eines kooperativen Promotionsvorhabens<br />

zwischen der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig<br />

und der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule für Technik, Wirtschaft<br />

und Kultur Leipzig.<br />

Titelseitenfoto: Franz Naumann<br />

Umschlaggestaltung: Oliver Zetsche<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Leipzig 2013


Vorwort<br />

VII<br />

Vorwort<br />

Eines grauen Wintertages im Jahr 2012 klopfte Oliver Zetsche an meine Bürotür und unterbreitete<br />

mir, nachdem er Platz genommen hatte, den Vorschlag, mit ihm zusammen eine Einführung<br />

in <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> zu schreiben. Es gebe doch bereits seit Jahren eine entsprechende<br />

Handreichung von mir im Intranet unserer Fakultät; und er selbst habe als Lehrbeauftragter<br />

in seinen einführenden Veranstaltungen zum wissenschaftsbezogenen Umgang mit<br />

Elektronischer Datenverarbeitung einschlägige Erfahrungen sammeln können bzw. müssen, die<br />

ihm die Notwendigkeit einer schriftlichen Fixierung wesentlicher Lehrinhalte zum Nachlesen<br />

bzw. auch als unsere Lehrveranstaltungen unterstützendes Lehrmittel immer deutlicher vor Augen<br />

geführt hätten.<br />

Ich war von Olivers Idee sogleich angetan und geriet geradezu in einen euphorischen Zustimmungstaumel.<br />

Nachdem wir beide die ein oder andere Anekdote aus unseren Seminaren zur<br />

Bekräftigung unserer Absicht ausgetauscht hatten, vereinbarten wir – zumindest ich noch im<br />

Zustand einer rauschhaften Bewusstseinstrübung – alsbald mit der Arbeit zu beginnen.<br />

Rückblickend würde ich heute sagen, dass wir beide damals nicht so recht wussten, auf was wir<br />

uns einließen. Hatte ich zunächst noch blauäugig angenommen, ich müsse meine „Hinweise<br />

zur Anfertigung schriftlicher <strong>Arbeiten</strong>“ nur ein wenig aufpolieren und durch einen im Wesentlichen<br />

von Oliver zu verfassenden EDV-Teil ergänzen, fing das Vorhaben im Laufe der Zeit an zu<br />

wachsen – sowohl an inhaltlicher Tiefe als auch schlichtweg an Umfang.<br />

Über Monate hinweg schrieben wir beide getrennt vor uns hin, aber es kam der Tag, unsere<br />

beiden immer weiter anschwellenden Dateien zusammenzufügen. In dieser Phase, als es darum<br />

ging, unsere auf unterschiedlichen Betriebssystemen in verschiedenen WORD-Versionen erzeugten<br />

Ergebnisse zu vereinheitlichen, habe ich Olivers (nahezu stoische) Ruhe, seine Kompetenz<br />

und Zuverlässigkeit zu schätzen gelernt.<br />

Die ursprüngliche Absicht, unser Werk (auch) gedruckt vorzulegen, gaben wir alsbald wieder<br />

auf; nicht nur aus Kostengründen, sondern auch, weil wir beide inzwischen meinen, dass es<br />

reicht, unser Werk ausschließlich als elektronische Ressource zur Verfügung zu stellen und wir<br />

bei entsprechendem Bedarf viel flexibler für etwaige Korrekturen, Ergänzungen und Überarbeitungen<br />

sein werden. Zudem scheint es didaktisch geradezu kontraproduktiv, einen Text, der<br />

sich großenteils dem gelingenden Umgang mit der virtuellen Welt widmet, noch physischmateriell<br />

zur Verfügung zu stellen.


VIII<br />

Vorwort<br />

Eigentlich hätte dieses Vorwort Oliver zusammen mit mir schreiben sollen, aber in falsch verstandener<br />

Bescheidenheit hat er dies mir allein überlassen. Darum sage ich es hier nur für<br />

mich: Danke Oliver, für Deine verwegene Idee und danke für die stets angenehme Zusammenarbeit<br />

mit Dir – mal sehen, was nach der Publikation passiert!<br />

In diesem Sinne<br />

Bernhard Rohde<br />

(Leipzig, im Oktober 2013)


Inhaltsverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ XIII<br />

Tabellenverzeichnis ................................................................................................. XV<br />

1. Einleitung .......................................................................................................... 1<br />

1.1 Zur Notwendigkeit dieser Schrift ....................................................................... 1<br />

1.2 Was heißt „<strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong>“?........................................................... 4<br />

2. Formale Grundanforderungen ............................................................................... 7<br />

2.1 Themenfindung, Umfang, äußere Gestaltung ....................................................... 7<br />

2.1.1 Titelblatt ................................................................................................ 9<br />

2.2 Struktur und Inhalt ........................................................................................ 10<br />

2.2.1 Gliederung ............................................................................................. 10<br />

2.2.2 Inhaltsverzeichnis ................................................................................... 14<br />

2.3 Abkürzungsverzeichnis ................................................................................... 16<br />

2.4 Literaturverzeichnis ....................................................................................... 17<br />

2.4.1 Umfang und Einträge ............................................................................... 17<br />

2.4.2 Monographien und Sammelwerke ............................................................... 25<br />

2.4.3 (Einzelne) Beiträge aus Sammelwerken ....................................................... 26<br />

2.4.4 (Stichwort-)Artikel aus Fachlexika und Handwörterbüchern ............................ 27<br />

2.4.5 Aufsätze aus Fachzeitschriften ................................................................... 28<br />

2.4.6 Amtliche Veröffentlichungen ..................................................................... 29<br />

2.4.7 Graue Literatur ....................................................................................... 29<br />

2.4.8 Quellen aus dem Internet ......................................................................... 29<br />

2.5 Zitation ....................................................................................................... 31<br />

2.5.1 Funktion von Zitaten ............................................................................... 31


X<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

2.5.2 Wörtliche Zitate ...................................................................................... 32<br />

2.5.3 Sinngemäße Zitate .................................................................................. 37<br />

2.6 Belegen ....................................................................................................... 39<br />

2.6.1 Funktion des Belegens ............................................................................. 39<br />

2.6.2 Belegtechnik Variante 1: Fußnotensystem ................................................... 41<br />

2.6.3 Belegtechnik Variante 2: Harvard-System .................................................... 43<br />

2.6.4 Fußnoten als Anmerkungen ....................................................................... 45<br />

3. Sprache und Stil ............................................................................................... 49<br />

3.1 Sprachbeherrschung als Kompetenz .................................................................. 49<br />

3.2 Ungeschick – Nachlässigkeiten – Fehler ............................................................ 50<br />

3.2.1 Wie schreibt man das, was man studiert? .................................................... 50<br />

3.2.2 Sprachliche Schreibhaltung ....................................................................... 51<br />

3.2.3 Gegenwart oder Vergangenheit? ................................................................ 53<br />

3.2.4 Der bedrängte Genitiv .............................................................................. 55<br />

3.2.5 Die Katastrophe der falschen Apostrophe .................................................... 56<br />

3.2.6 Die schlechtesten Superlative .................................................................... 58<br />

3.2.7 Falsche Plurals ........................................................................................ 58<br />

3.2.8 Strichweise: Binde- und Gedankenstrich ...................................................... 59<br />

3.2.9 Schein oder Anschein – das ist hier die Frage .............................................. 61<br />

3.2.10 So nicht oder gar nicht so schreiben? ......................................................... 62<br />

4. Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek .................................... 65<br />

4.1 Digitale Bibliothek der HTWK Leipzig ................................................................ 72<br />

4.2 Einführung in die Literaturrecherche ................................................................ 74<br />

4.3 Exkurs: Organisationshilfen für das Studium....................................................... 85<br />

4.4 Studieren mit eingeschränkter Sehkraft ............................................................. 90


Inhaltsverzeichnis<br />

XI<br />

5. Erstellen einer Dokumentvorlage ....................................................................... 93<br />

5.1 Dokument- vs. Formatvorlage .......................................................................... 94<br />

5.2 Formatierungsrichtlinien ................................................................................ 97<br />

5.3 Manual zur Erstellung der Dokumentvorlage unter MS Word .................................. 99<br />

5.3.1 Grundeinstellungen ............................................................................... 100<br />

5.3.2 Formatieren des Textes und der Überschriften ............................................ 105<br />

5.3.3 Erstellung automatisch generierter Verzeichnisse ........................................ 118<br />

5.3.4 Paginierung und Formatierung der Kopfzeile .............................................. 124<br />

5.3.5 Kurzer Exkurs: Literaturverwaltung ........................................................... 132<br />

6. Ein Schlusswort ...............................................................................................137<br />

Literaturverzeichnis ...............................................................................................139


Abbildungsverzeichnis<br />

XIII<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Detailansicht Suchergebnis, IBZ .................................................................... 78<br />

Abb. 2: Optionen nach EBSCO-Datenbankrecherche ...................................................... 79<br />

Abb. 3: Änderung des Index’, Zeitschriftenrecherche ................................................... 80<br />

Abb. 4: Kataloginformation, Recherchebeispiel A ........................................................ 81<br />

Abb. 5: Einschränkung der Suchergebnisse, PSYNDEX ................................................... 82<br />

Abb. 6: Detailansicht Beispiel B, PSYNDEX ................................................................. 83<br />

Abb. 7: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, SpringerLink ..................................... 83<br />

Abb. 8: Browse Volume & Issue, SpringerLink ............................................................. 84<br />

Abb. 9: Volltextzugriff Zeitschriftenbeitrag, SpringerLink .............................................. 84<br />

Abb. 10: Word-Optionen ....................................................................................... 100<br />

Abb. 11: Optionen: Speichern ................................................................................ 101<br />

Abb. 12: Option: Sicherungskopie ........................................................................... 102<br />

Abb. 13: Option: Ausschneiden, Kopieren und Einfügen ............................................. 103<br />

Abb. 14: Übersicht Multifunktionsleiste ................................................................... 105<br />

Abb. 15: Seitenlayout einrichten ............................................................................ 105<br />

Abb. 16: Abstand vom Seitenrand, Kopf- und Fußzeile ............................................... 106<br />

Abb. 17: Aufrufen der Formatvorlagen ..................................................................... 107<br />

Abb. 18: Formatvorlage ändern .............................................................................. 107<br />

Abb. 19: Formatvorlagenanpassung ........................................................................ 108<br />

Abb. 20: Formatvorlageneinstellung Absatz .............................................................. 108<br />

Abb. 21: Anzeigen der Formatierungszeichen ........................................................... 109<br />

Abb. 22: Seiten- und Abschnittsumbruch ................................................................. 110<br />

Abb. 23: Übersicht Strukturierung des Dokuments ..................................................... 112<br />

Abb. 24: Übersicht, Änderung der Formatvorlage der Überschrift 1 ............................... 113<br />

Abb. 25: Nummerierung der Überschriften, Liste mit mehreren Ebenen ......................... 116<br />

Abb. 26: Erstellen einer neuen Formatvorlage ........................................................... 117<br />

Abb. 27: Beschriftung einfügen ............................................................................. 118<br />

Abb. 28: Abbildungsverzeichnis erstellen ................................................................. 119<br />

Abb. 29: Inhaltsverzeichnis einfügen ...................................................................... 121<br />

Abb. 30: Inhaltsverzeichnis anpassen ..................................................................... 122<br />

Abb. 31: Optionen für Inhaltsverzeichnis ................................................................. 123<br />

Abb. 32: Anpassung der Darstellung des Inhaltsverzeichnisses .................................... 123


XIV<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 33: Verknüpfte Kopfzeilen lösen ...................................................................... 126<br />

Abb. 34: Feldfunktion aufrufen .............................................................................. 127<br />

Abb. 35: Feldfunktion StyleRef .............................................................................. 127<br />

Abb. 36: Kopfzeile unterrahmen ............................................................................. 128<br />

Abb. 37: Feldfunktion Page ................................................................................... 129<br />

Abb. 38: Tabstopp der Formatvorlage KOPFZEILE anpassen .......................................... 129<br />

Abb. 39: Tabstopp links setzen .............................................................................. 130<br />

Abb. 40: Seitenzahlen formatieren ......................................................................... 130<br />

Abb. 41: Seitennummerierung verändern ................................................................. 131<br />

Abb. 42: Zitate und Literaturverzeichnis .................................................................. 133<br />

Abb. 43: Quelle erstellen ...................................................................................... 134<br />

Abb. 44: Quellenbeleg im Text bearbeiten ................................................................ 134<br />

Abb. 45: Quellen-Manager ..................................................................................... 135<br />

Abb. 46: Literaturverzeichnis einfügen .................................................................... 136


Tabellenverzeichnis<br />

XV<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: Phasen wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s (vgl. Bohl, veränd. n. Werder 1996, S. 18) ..... 67<br />

Tab. 2: Checkliste Hausarbeit (veränd. n. Bohl 2008, Anhang K10) ................................. 89<br />

Tab. 3: Webangebote für blinde oder sehbehinderte Studierende ................................... 91<br />

Tab. 4: Hilfsprogramme für Blinde oder Sehbehinderte ................................................. 92


Einleitung 1<br />

1. Einleitung<br />

1.1 Zur Notwendigkeit dieser Schrift<br />

Den Hintergrund dieser – nicht auf das Studium der Sozialen Arbeit schlechthin,<br />

sondern in erster Linie auf die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften<br />

an der HTWK Leipzig bezogenen – Schrift bilden langjährige Erfahrungen sowohl<br />

aus zahlreichen einführenden Lehrveranstaltungen für Studienanfänger/innen<br />

als auch aus regelmäßig durchgeführten Diplomanden- und (inzwischen)<br />

Bachelorseminaren, in denen zum einen die Grundlagen Wissenschaftlichen<br />

<strong>Arbeiten</strong>s und zum anderen der Einsatz eines allgegenwärtigen Hilfsmittels<br />

dafür, nämlich die Elektronische Datenverarbeitung, vermittelt werden.<br />

Nichtsdestoweniger können die Inhalte dieser Veröffentlichung auch für<br />

Studierende in Studiengängen anderer Fakultäten Anwendung finden.<br />

Über die Jahre hinweg hat sich dabei unser Eindruck verstärkt, es sei kein<br />

leichtes Unterfangen, diese Thematik Studierenden der Sozialen Arbeit nahezubringen.<br />

Immer wieder wurden und werden wir mit unterschiedlichen Argumenten<br />

von Studierenden konfrontiert, die wie folgt (und nur leicht überspitzt)<br />

zusammengefasst werden können:<br />

• Die Grundlagen Wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s seien bereits in der Oberstufe<br />

der Schule Unterrichtsinhalt gewesen, daher könne nichts Neues erwartet<br />

werden; die entsprechenden Lehrveranstaltungen seien also entbehrlich.<br />

• Die Beachtung formaler Regeln sei unwesentlich, relevant seien vielmehr<br />

„die Inhalte“ in ihrer Bedeutung für den angestrebten Studienabschluss;<br />

technisch-formale Erörterungen hielten nur von den „eigentlichen Themen“<br />

der Sozialen Arbeit ab.<br />

• Soziale Arbeit habe (in helfender Absicht) „mit Menschen“ zu tun, der Einsatz<br />

von (EDV-)Technik trenne jedoch Helfer/in und Klient/in und sei Sozialer<br />

Arbeit deshalb wesensfremd.<br />

Ein von uns vorgebrachtes simples Gegenargument, dass schon die Zahl der<br />

(z. T. in kurzen Abständen immer wieder neu aufgelegten) Bücher zum Wis-


2 Einleitung<br />

senschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> nicht sinnlos sein könne, wird dann von vielen Studierenden<br />

mit der dadurch hervorgerufenen Verwirrung und Verunsicherung<br />

gekontert. Nachhaltig bleibt uns der (leistungsstarke) Student in Erinnerung,<br />

der vor mehreren Jahren mit erkennbarem Unmut forderte, die Lehrenden der<br />

Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der HTWK Leipzig sollten sich<br />

auf ein für alle verbindliches formales und technisches Regelwerk zum Verfassen<br />

von Hausarbeiten und Abschlussarbeiten verständigen. Dies möchten wir<br />

mit der vorliegenden Schrift erstmals versuchen.<br />

Denn tatsächlich ist es – nicht allein für Studienanfänger/innen – schwierig,<br />

eine Bresche durch das Dickicht des Themas zu schlagen. Zwar erheben viele<br />

Einführungen in <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> den Anspruch, gerade mit ihrem<br />

Werk die studentische Perspektive zu berücksichtigen und das Thema leicht<br />

verständlich aufzuarbeiten, lösen ihr Versprechen häufig aber nicht überzeugend<br />

ein. Dies erzeugt schlimmstenfalls bei Studierenden den Eindruck, das<br />

Beharren auf Beachtung formaler Korrektheit und Stringenz sowie deren technisch<br />

versierte Umsetzung sei ein Steckenpferd spitzfindiger Hochschullehrer/innen,<br />

mit deren Hilfe sie Studierende zu drangsalieren trachteten.<br />

Grundanforderungen<br />

für wissenschaftliche<br />

<strong>Arbeiten</strong><br />

Dieser Eindruck trügt jedoch, denn es geht vielmehr um das Erfüllen von zwei<br />

unabdingbaren Anforderungen bei der Verfertigung schriftlicher Studienarbeiten:<br />

Jede wissenschaftliche Arbeit soll zeigen, dass ihr/e Verfasser/in<br />

• sowohl mit dem Thema, der Fragestellung, den Inhalten des Fachgebietes<br />

• als auch mit den Methoden, Techniken und formalen Regeln wissenschaftlichen<br />

<strong>Arbeiten</strong>s<br />

vertraut ist. Es geht um die Fähigkeit (vgl. Sesink 2007, S. 9), sich mit wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen auf aktuellem Stand auseinanderzusetzen, eigene<br />

Gedanken und Auffassungen dazu zu entwickeln und dabei bestimmte<br />

Konventionen einzuhalten. Außerdem – was von Studierenden gelegentlich<br />

übersehen wird – „…stellt jede Arbeit auch eine Dienstleistung für die angesprochene<br />

Zielgruppe … dar“ (Rossig 2011, S. 2), denn wenigstens eine Lehrkraft<br />

wird die Arbeit lesen und bewerten. Deshalb ist es wichtig, auf erweiterte<br />

Kompetenzen beim Einsatz von Textverarbeitung zurückgreifen zu können:


Einleitung 3<br />

„Wer nicht über ein Mindestmaß an Anwender-Know-how im EDV-Bereich verfügt,<br />

wird weder ein sozialwissenschaftliches Studium in seiner vollen Breite<br />

absolvieren können noch eine angemessene Aufgabenstellung in einer sozialen<br />

Organisation finden.“<br />

(Badry u. a. 2012, S. 237)<br />

In dieser Schrift möchten wir anhand überwiegend aktueller Veröffentlichungen<br />

zum Wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> eine praktikable Anleitung für Studierende<br />

der Sozialen Arbeit formulieren und damit einen Weg durch die Vielzahl<br />

verschiedener und sich häufig genug widersprechender Empfehlungen und<br />

Vorgaben aufzeigen. Wir sind dabei vergleichend – wiewohl im methodischen<br />

Sinne nicht streng systematisch – vorgegangen. Handlungsleitend waren<br />

vielmehr in erster Linie neben unseren Lehrveranstaltungserfahrungen die<br />

Begutachtung und Bewertung zahlreicher Hausarbeiten, (Praktikums-)-<br />

Berichte, Diplom- und Bachelorarbeiten und die dort oft anzutreffenden Fehler<br />

und Schwachstellen. Denn Tatsache ist: „Die Kenntnis und Beachtung der<br />

Methoden und Techniken des wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s ist für alle Aufgaben<br />

an einer Hochschule gleichermaßen eine Grundvoraussetzung…“ (Theisen<br />

2011, S. 5; Hervorh. im Orig. fett).<br />

Es geht uns somit um die für jede Arbeit geltenden formalen und technischen<br />

Regeln, deren Beherrschung eingeübt und nachgewiesen werden muss.<br />

Schriftliche Studienarbeiten müssen „…nach Form und Aufbau … uneingeschränkt<br />

den Regeln eines formal korrekten wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s entsprechen“<br />

(Theisen 2011, S. 8). Mit inhaltlichen, d. h. spezifisch fachlichen<br />

Anforderungen an schriftliche <strong>Arbeiten</strong> während des Studiums werden wir uns<br />

nur am Rande beschäftigen. Jede/r Studierende möge sich aber vor Augen<br />

führen, dass auch eine inhaltlich gute Arbeit durch formale und technische<br />

Mängel, Unzulänglichkeiten und Schwächen in ihrer Qualität entscheidend<br />

beeinträchtigt werden kann. Formale Regelverstöße, uneinheitliche Regelanwendung,<br />

stümperhafte Formatierung, gehäuft auftretende Rechtschreibfehler,<br />

schwacher Ausdruck, Unkenntnis grundlegender grammatikalischer Anforderungen<br />

usw. können auch vortreffliche Gedanken entscheidend schwächen.<br />

Oder anders ausgedrückt:


4 Einleitung<br />

„Bedenken Sie, dass es Ihre Aufgabe ist, durch Anwendung und Einhaltung der<br />

Regeln den Nachweis zu erbringen, dass die Anforderungen an Ihre Arbeit (in<br />

Studium und Praxis) erfüllt werden.<br />

Sie können nicht davon ausgehen, dass es Aufgabe oder drängender Wunsch<br />

der Prüfer bzw. Leser ist, mühselig nach positiven Aspekten Ihrer Arbeit zu<br />

forschen.“<br />

(Rossig 2011, S. 84; Hervorh. im Original fett)<br />

Hinzu tritt ein verhältnismäßig neuer Aspekt: Die durch die Studienreformen<br />

der jüngeren Vergangenheit konstruierten Studiengangstrukturen, d. h. die<br />

grundlegende Aufbauteilung nach Bachelor- und Master-Studiengängen hat u.<br />

E. insbesondere für die (im Vergleich zum Diplom) geringeren Leistungsanforderungen<br />

an Bachelorarbeiten zur Folge, dass formale und technische Gesichtspunkte<br />

tendenziell noch stärker in den Vordergrund treten. Denn inhaltlich<br />

und methodisch werden Bachelorarbeiten i. d. R. nur noch literaturbasierte<br />

und -verarbeitende Ausfertigungen sein können.<br />

1.2 Was heißt „<strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong>“?<br />

Wissenschaft ist das System des durch Forschung, Lehre und überlieferte Literatur<br />

gebildeten, geordneten, begründeten und als gesichert erachteten Wissens<br />

einer Zeit. Unter Wissenschaft versteht man ebenso die für den Erwerb<br />

dieses Wissens typische methodisch-systematische und intersubjektiv nachvollziehbare<br />

Forschungs- und Erkenntnisarbeit aufgrund eines sachbestimmten<br />

Wissensdranges und Wahrheitssuchens. Außerdem zählt der organisatorisch-institutionelle<br />

Rahmen, in dem sich dieses abspielt, zum Wissenschaftsbegriff<br />

– also vor allem der gesamte Hochschulbetrieb.<br />

Wissenschaft produziert fortwährend neue Erkenntnisse. Wer sich auf der Höhe<br />

einer aktuellen wissenschaftlichen Diskussion in einer Wissenschaftsdisziplin<br />

zu befinden glaubt, wird dessen ungeachtet nicht davon überzeugt sein,<br />

die nunmehr erreichte Erkenntnisebene dieser Disziplin auch für die bestmögliche<br />

zu halten. Denn zum einen können sich – gerade in den auf die Untersuchung<br />

gesellschaftlicher Verhältnisse abzielenden Sozialwissenschaften –<br />

wissenschaftliche Ergebnisse widersprechen, zum anderen strebt Wissenschaft<br />

nach immer weiterer Vervollständigung ihrer Erkenntnisse – in dem Bewusst-


Einleitung 5<br />

sein, dass Vollständigkeit und damit unbezweifelbare Erkenntnis nie erreicht<br />

werden kann: „Wissenschaft hat nur mit der Methode des [Wissen-]Gewinnens,<br />

nicht mit der Wahrheit einer Aussage oder einer Theorie zu tun“ (Krämer<br />

2009, S. 15).<br />

Jede Wissenschaftsdisziplin grenzt einen spezifischen Bereich der Gesamtwirklichkeit<br />

aus, bestimmt diesen zum Gegenstand ihres wissenschaftlichen<br />

Interesses und befragt ihn unter Zuhilfenahme eines ihr eigenen methodischen<br />

Instrumentariums (vgl. Badry u. a. 2012, S. 5). Das heißt nicht, dass<br />

verschiedene Wissenschaftsdisziplinen nicht mit gleichen oder ähnlichen methodischen<br />

Ansätzen arbeiten können.<br />

Engelke/Spatscheck/Borrmann haben das allen Wissenschaftsdisziplinen gemeinsame<br />

Grundverständnis in ihrem Versuch zur Begründung einer Wissenschaft<br />

der Sozialen Arbeit wie folgt auf den Punkt gebracht:<br />

„Der Begriff ‚Wissenschaft‘ beinhaltet sowohl das gezielte, systematische, kritische<br />

und reflektierte Bemühen um Erkenntnisgewinnung als sozialen Prozess<br />

als auch die so gewonnenen, in Sprache gefassten, begründeten und überprüfbaren<br />

Erkenntnisse und die daraus abgeleiteten Theorien und Modelle für die<br />

Praxis.“<br />

(Engelke/Spatscheck/Borrmann 2009, S. 175; Hervorh. B. R.)<br />

Grundverständnis<br />

aller Wissenschaftsdisziplinen<br />

Dies gilt auch für eine als Wissenschaft verstandene Soziale Arbeit (früher:<br />

Sozialarbeit/Sozialpädagogik), die „…sich weder durch eindeutig abgegrenzte<br />

Problemlagen/Arbeitsfelder … noch durch einen exklusiven methodischen Zugang<br />

hinreichend bestimmen“ lässt (Dewe/Otto 2011, S. 1738). 1 Ihre Legitimation<br />

zieht die Sozialarbeitswissenschaft nicht aus einem exklusiv von ihr<br />

reklamierten Deutungsanspruch für einen Ausschnitt von Realität, sondern<br />

durch eine spezifische Sichtweise auf ihren Gegenstand, die definiert werden<br />

kann als „…Analyse und Reflexion von Gesellschaft und damit verbundener<br />

(psycho-)sozialer Probleme hinsichtlich ihrer Entstehung, Vermeidung, Behebung<br />

und ihrer professionellen Bearbeitung“ (Erath 2006, S. 25).<br />

1<br />

Gleich zu Beginn dieser Einführung einen Regelverstoß zu begehen ist sicherlich problematisch,<br />

denn streng genommen müsste der Kurzbeleg in der Klammer direkt an das wörtliche<br />

Zitat anschließen, was hier allerdings das Prädikat „lässt“ dann isoliert und angehängt<br />

erscheinen ließe, so dass wir den Beleg ausnahmsweise an das Satzende gestellt<br />

haben. Im Folgenden werden wir bei ähnlichen Fällen genauso verfahren.


6 Einleitung<br />

Unter Wissenschaftlichem <strong>Arbeiten</strong> ist primär nicht die Ansammlung von Fakten<br />

und Forschungsergebnissen zu verstehen, sondern es geht um eine besondere<br />

Art des Wissenserwerbs und die systematisierte Kommunikation darüber<br />

(vgl. Badry u. a. 2012, S. 7): „Die eigenständig und im Austausch mit anderen<br />

gewonnenen Erkenntnisse sowie die systematisch und kreativ entwickelten<br />

Lösungen werden veröffentlicht und müssen für andere nachvollziehbar, überprüfbar<br />

und nutzbar sein“ (Balzert u. a. 2010, S. 6). Deshalb setzt die Anfertigung<br />

einer (schriftlichen) wissenschaftlichen oder zumindest wissenschaftsgeleiteten<br />

Arbeit systematisches, methodisch korrektes <strong>Arbeiten</strong> und die Beachtung<br />

formaler Regeln voraus, was Rossig für Studierende wie folgt umreißt:<br />

„Ihre Aufgabe besteht darin, selbständig etwas zu einem gestellten oder selbst<br />

gewählten Thema in begrenzter Zeit zu schreiben und dabei die Äußerungen<br />

Anderer in der Literatur zu finden, zu bewerten und im Zusammenhang Ihres<br />

Themas zu verarbeiten. Dazu gehört insbesondere, das Thema eigenständig zu<br />

durchdenken, systematisch zu bearbeiten und themengerecht aufbereitet<br />

leicht lesbar schriftlich darzustellen…“<br />

(Rossig 2011, S. 1)<br />

Zwei verständliche Hinführungen zum Wissenschaftsbegriff und zum Wissenschaftlichen<br />

<strong>Arbeiten</strong> geben Bieker (vgl. 2011, S. 47 ff.) und Narr (vgl. 2011);<br />

eine vertiefende Einleitung zur Wissenschaftsgeschichte und zu wissenschaftstheoretischen<br />

Grundlagen unter besonderer Berücksichtigung eines<br />

modernen Wissenschaftsverständnisses in der Sozialen Arbeit bieten Engelke/<br />

Spatscheck/Borrmann (vgl. 2009, S. 125 ff.).


Formale Grundanforderungen 7<br />

2. Formale Grundanforderungen<br />

2.1 Themenfindung, Umfang, äußere Gestaltung<br />

Auch wenn das Thema der Arbeit vorgegeben oder eine Themenauswahl angeboten<br />

wird (dies ist bei Hausarbeiten der Fall), gibt die Themenstellung allein<br />

i. d. R. nicht hinreichend darüber Aufschluss, wie damit zu verfahren ist. Deshalb<br />

ist es unabdingbar, sich vor Beginn des Schreibens i. e. S. Klarheit über<br />

das Thema zu verschaffen und eine sinnvolle und zu bewältigende Beschränkung<br />

wie auch (punktuelle) Vertiefung vorzunehmen. Eigenmächtige Veränderungen<br />

an der Themenstellung sind höchst problematisch, denn das „…Thema<br />

muss so bearbeitet werden, wie es formuliert ist. Dabei sind zwar gewisse<br />

Interpretationen und Eingrenzungen möglich, aber nur in engen und in der<br />

Arbeit zu begründenden Grenzen“ (Rossig 2011, S. 45).<br />

Bei selbst gewählten Themen (dies ist bei Abschlussarbeiten der Fall) hat man<br />

nicht nur sich selbst, sondern auch die betreuende Lehrkraft von Qualität und<br />

Tragfähigkeit des Themas zu überzeugen. Umso wichtiger ist hier das Abwägen,<br />

ob das gewählte Thema unter den gegebenen Bedingungen erfolgreich<br />

bearbeitet werden kann. Nützliche Hinweise dazu finden sich u. a. bei Balzert<br />

u. a. (vgl. 2010, S. 236 ff.) und Stickel-Wolf/Wolf (vgl. 2009, S. 108 ff.).<br />

Folglich dient die erste „Forschungs“arbeit der klaren Herausarbeitung und<br />

Abgrenzung des Themas und einer Abschätzung bereits vorhandenen (publizierten)<br />

Materials dazu. Dieser Findungsprozess erfolgt u. a. durch die Lektüre<br />

einschlägiger Nachschlage- und Standardwerke, durch eine aktuelle Fachzeitschriftenrecherche,<br />

durch die Suche in Bibliothekskatalogen und in Bibliographien.<br />

Hier wollen wir den Stellenwert der Fachzeitschriftenrecherche betonen,<br />

denn diese wird nach unserer Erfahrung von den meisten Studierenden sträflich<br />

vernachlässigt. Dabei gilt generell folgendes:<br />

„Die wichtigste Informationsquelle für die Erstellung wissenschaftlicher Qualifikationsarbeiten<br />

besteht fraglos in Fachzeitschriftenartikeln. In Fachzeitschriften<br />

ist nämlich der Schwerpunkt des wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts<br />

dokumentiert.“<br />

(Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 136; Hervorh. im Orig.)<br />

Gute Recherche als<br />

Basis der gesamten<br />

Arbeit


8 Formale Grundanforderungen<br />

Eine gute Einführung in die Recherchearbeit einschließlich einer Auswahlübersicht<br />

wichtiger Fachzeitschriften für Soziale Arbeit gibt Bieker (vgl. 2011,<br />

S. 83 ff.); zu Fragen der Materialbeschaffung und -erschließung empfehlen wir<br />

auch Samac/Prenner/Schwetz (vgl. 2011, S. 36 ff.), Sesink (vgl. 2007, S. 52<br />

ff.), Stickel-Wolf/Wolf (vgl. 2009, S. 134 ff.) und Theisen (vgl. 2011, S. 37 ff.)<br />

sowie die einschlägigen Ausführungen von Bänsch/Alewell (vgl. 2009, S. 5<br />

ff.), die u. a. von Studierenden nachdrücklich die kritische Auseinandersetzung<br />

mit Fachliteratur verlangen, denn auf diesem Wege „…hat man u. a. die Möglichkeit,<br />

die erwartete eigenständige Leistung zu erbringen“ (Bänsch/Alewell<br />

2009, S. 9; Hervorh. im Orig. fett).<br />

Sofern durch die ausgebende bzw. betreuende Lehrkraft keine bestimmten<br />

Anforderungen an Umfang und äußere Gestaltung vorgegeben werden (gerade<br />

die Frage nach dem Umfang treibt Studierende ja besonders um), können als<br />

Richtwert für Hausarbeiten (Einzelarbeiten) zehn bis maximal 15 Textseiten<br />

(also die Ausführungen zum Thema!) gelten, bei Gruppenarbeiten das entsprechende<br />

Vielfache (vgl. Rossig 2011, S. 7). Andere Autoren nennen für<br />

Hausarbeiten einen Umfang von ca. 15 bis 20 Seiten (vgl. Bieker 2011, S. 37).<br />

Hinsichtlich der Bachelorarbeit gibt die Prüfungsordnung für den Bachelorstudiengang<br />

Soziale Arbeit an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften<br />

keine Anhaltswerte für den Umfang vor (vgl. § 9 PrüfO-SAB). In der Literatur<br />

schwanken die Angaben von 30 bis 40 Seiten (vgl. Rossig 2011, S. 7) über 50<br />

bis 60 Seiten (vgl. Samac/Prenner/Schwetz 2011, S. 26) bis hin zu 50 bis 80<br />

Seiten (vgl. Bieker 2011, S. 39). Etwaige Vorgaben der prüfenden bzw. betreuenden<br />

Lehrkraft haben aber immer Vorrang.<br />

Der äußeren Gestaltung einer Hausarbeit wird oft großer Wert beigemessen –<br />

aufwändige Mappen u. ä. erwecken aber nicht den Eindruck einer entsprechend<br />

inhaltlichen Qualität. Auch auf Schnellhefter oder Prospekthüllen sollte<br />

– schon aus finanziellen und ökologischen Gründen – verzichtet werden. Es<br />

reicht ein einfacher Heftstreifen, der das präzise gelochte Werk (das scheint<br />

mancher/m Studierenden schwer zu fallen) zusammenhält. Zu achten ist auf<br />

die Qualität des Ausdruckes, d. h. von Tinte bzw. Toner und Papier.


Formale Grundanforderungen 9<br />

2.1.1 Titelblatt<br />

Für das Titelblatt einer Hausarbeit (das häufig auch „Deckblatt“ genannt wird,<br />

obwohl es doch nichts verdecken, sondern etwas eröffnen soll) existiert ein<br />

Mustervordruck des Prüfungsamtes der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften.<br />

Die dort vorgegebenen Angaben sind auf dem Titelblatt zu präsentieren –<br />

wobei die im Mustervordruck genutzte Formatierung nicht als zwingend zu<br />

verstehen sein dürfte. Auf jeden Fall muss das Titelblatt begriffen werden als<br />

„…das eigentliche Eintrittstor zu einer wissenschaftlichen Arbeit; warum dieses<br />

dennoch in seiner inhaltlichen und optischen Gestaltung oft vernachlässigt<br />

wird, ist schwer verständlich“ (Bieker 2011, S. 159).<br />

Im Folgenden sollen die nach unserer Erfahrung häufigsten Fehler in den Titelblattangaben<br />

aufgelistet werden:<br />

Fehler auf dem<br />

Titelblatt<br />

• Die Verwendung des HTWK-Logos auf dem Titelblatt mag beeindruckend<br />

anzusehen sein, sie ist aber unzulässig – schließlich handelt es sich nicht<br />

um eine Publikation der Hochschule, sondern um eine Studien- oder Prüfungsleistung<br />

eines/r Studierenden.<br />

• Der Name der Hochschule steht in Lang- oder Kurzfassung im Kopf des Titelblattes,<br />

wobei die richtige Reihenfolge der Wissenschaftsbereiche zu beachten<br />

ist. Der Zusatz „(FH)“ ist schon vor Jahren abgeschafft worden.<br />

• Der korrekte Name der Fakultät ist unter den Namen der Hochschule zu<br />

platzieren.<br />

• Die Bezeichnung der Lehrveranstaltung (Modul, Lehreinheit) ist korrekt<br />

wiederzugeben.<br />

• Der Name der Lehrkraft ist – ohne „Herr“ oder „Frau“ – korrekt wiederzugeben<br />

(dabei lassen Studierende gerne Phantasie walten), wobei akademische<br />

Titel bzw. Amtsbezeichnungen voran- (wie „Prof.“, „Dr.“) oder nachgestellt<br />

(wie „M. A.“ für „Magister Artium“) werden.<br />

• Bei der Positionierung von Titel und ggf. Untertitel wird häufig die geometrische<br />

Mitte auf dem Titelblatt gewählt. Dadurch wird der Seitenschwerpunkt<br />

(scheinbar) nach unten gezogen. Deshalb ist die sogenannte


10 Formale Grundanforderungen<br />

„optische Mitte“ zu wählen. Wir zitieren in diesem Zusammenhang ausnahmsweise<br />

einmal die Internet-Enzyklopädie Wikipedia:<br />

„Optische Mitte ist ein Begriff der Gestaltungslehre und Wahrnehmungspsychologie.<br />

Er bezeichnet einen Punkt, der leicht von der geometrischen Mitte eines<br />

Objektes abweicht und aufgrund einer optischen Täuschung optisch als Mitte<br />

wahrgenommen wird, was beispielsweise in Grafik und Design berücksichtigt<br />

werden muss.“<br />

(http://de.wikipedia.org; Hervorh. im Orig. fett)<br />

• Die Matrikelnummer ist fünfstellig; es ist falsch, sie kurz als „Matrikel“ zu<br />

bezeichnen, denn letzteres meint den gesamten Studienjahrgang, nicht<br />

den/die einzelne Studierende/n.<br />

• Schließlich gibt es immer wieder Studierende, die das Titelblatt mit der<br />

Seitenzahl „1“ paginieren – aber die erste Seite einer Arbeit trägt niemals<br />

eine Seitenzahl, obwohl sie mitgezählt wird (vgl. Rossig 2011, S. 105).<br />

2.2 Struktur und Inhalt<br />

2.2.1 Gliederung<br />

Es widerstrebt uns, Gliederung und Inhaltsverzeichnis in einem Abschnitt<br />

zusammen zu behandeln, wie dies andere Autoren/innen tun (vgl. z. B. Badry<br />

u. a. 2012, S. 126 ff.; Haines 2009, S. 55 und 62 ff.). Gliederung und Inhaltsverzeichnis<br />

stehen zwar in einem engen Zusammenhang, unterscheiden sich<br />

jedoch voneinander. Obwohl das Inhaltsverzeichnis von Studierenden gerne<br />

als „Gliederung“ bezeichnet wird, ist es damit nicht identisch. Insofern ist<br />

Stickel-Wolf/Wolf zu widersprechen, wenn sie schreiben, dass die<br />

„…Gliederung einer Arbeit … als Inhaltsverzeichnis dem Textkörper der Arbeit<br />

vorangestellt…“ werde (Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 181). Denn die Gliederung<br />

des Textes wird zu Beginn erarbeitet und im weiteren Verlauf des Schreibens<br />

ggf. modifiziert. Ansonsten fehlt dem Text das „Gerüst“, das sich in der<br />

Tat später im Inhaltsverzeichnis niederschlägt:


Formale Grundanforderungen 11<br />

„Eine gelungene Gliederung wird Ihnen … bei der nachfolgenden Ausformulierung<br />

der Arbeit helfen, neu hinzugekommene Erkenntnisbausteine den bereits<br />

bestehenden Teilen der Arbeit zuzuordnen. Die sorgfältige Erstellung der Gliederung<br />

ist auch deshalb bedeutsam, weil sie zeigt, ob und in welcher Weise<br />

Sie das Thema verstanden haben, wie Sie das Thema bearbeitet und ob Sie eine<br />

folgerichtige und geschlossene Gedankenführung entwickelt haben.“<br />

(Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 181)<br />

Mit Hilfe der Gliederung wird das Thema, der Gegenstand der Arbeit, ohne<br />

Überschneidungen in alle wesentlichen einzelnen Komponenten zerlegt und<br />

in einen sinnhaften Zusammenhang gebracht, der als „Roter Faden“ die gesamte<br />

Arbeit durchzieht und zusammenhält:<br />

„Es empfiehlt sich, eine Grobgliederung parallel zu Literaturrecherche und<br />

-auswertung anzufertigen, die mit zunehmender Einarbeitung in das Thema<br />

schrittweise verfeinert und bis zur endgültigen Fertigstellung der Arbeit adaptiert<br />

werden kann. Die endgültige Gliederung zeigt sich im Inhaltsverzeichnis<br />

der Arbeit.“<br />

(Kozljanic u. a. 2009, S. 92)<br />

Hier wird deutlich, dass eine Gleichsetzung von Gliederung und Inhaltsverzeichnis<br />

weder möglich noch sinnvoll ist, denn Gliedern im hier verstandenen<br />

Sinne ist immer prozesshaft, das Inhaltsverzeichnis hingegen ist letztlich das<br />

gelungene Produkt dieses Prozesses:<br />

„Die Gliederung, die Ihre Arbeit schließlich tatsächlich erhält, mag sich stark<br />

unterscheiden von Ihrer ursprünglichen Gliederungsabsicht. Aber das ist kein<br />

Mangel, sondern nur logische Konsequenz der Tatsache, dass eine gute problemorientierte<br />

(und nicht nur äußerliche) Gliederung sich aus der behandelten<br />

Sache selbst ergibt. […] Je stärker sich die endgültige Gliederung von der ursprünglichen<br />

Absicht unterscheidet, umso mehr ist offensichtlich zwischendurch<br />

passiert. Und darum geht es doch: dass da etwas passiert im wissenschaftlichen<br />

Arbeitsprozess.“<br />

(Sesink 2007, S. 137; Hervorh. im Orig. fett)<br />

Weitere hilfreiche Ausführungen zu Anlage und Ausarbeitung der Gliederung<br />

finden sich u. a. bei Haines (vgl. 2009, S. 107 f.).<br />

Die einzelnen Kapitel, Abschnitte und Unterabschnitte sind fortlaufend – beginnend<br />

mit „1“ – numerisch zu gliedern. Keinesfalls sollte mit „0“ begonnen<br />

werden, wie es von einigen Autoren/innen empfohlen wird (vgl. Standop/Meyer<br />

2008, S. 49). Andere Gliederungsmöglichkeiten (Kombination römischer<br />

mit arabischen Zahlen, Kombination von Großbuchstaben und arabischen Zahlen)<br />

werden hier nicht behandelt, da sie nur bei <strong>Arbeiten</strong> größeren Umfangs<br />

erforderlich werden könnten.


12 Formale Grundanforderungen<br />

Die letzte Gliederungsziffer wird ohne Punkt geschrieben. Strittig ist nur,<br />

auch bei den oberen Gliederungsebenen einen Punkt zu setzen, wie es u. a.<br />

Rossig (vgl. 2011, S. 83) aus lesetechnischen und optischen Gründen empfiehlt.<br />

„Die Sinnhaftigkeit dieser Vorgehensweise wird Ihnen bewusst, wenn<br />

Sie die Gliederungspunkte samt dem Zählsystem laut vorlesen“ (Stickel-<br />

Wolf/Wolf 2009, S. 251). In den Veröffentlichungen von Bänsch/Alewell (vgl.<br />

2009), Charbel (vgl. 2006) und Theisen (vgl. 2011) wird dies so praktiziert.<br />

Andere Autoren/innen bevorzugen das Schreiben ohne Punkt: Bieker (vgl.<br />

2011), Franck/Stary (vgl. 2011), Karmasin/Ribing (vgl. 2012), Krämer (vgl.<br />

2009), Samac/Prenner/Schwetz (vgl. 2011) und Standop/Meyer (vgl. 2008).<br />

Wir schließen uns deshalb der salomonischen Auffassung von Bänsch/Alewell<br />

an (vgl. 2009, S. 12), die die Schreibweise ohne Punkt als gebräuchliche Alternative<br />

zulassen.<br />

Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis,<br />

andere Verzeichnisse und Anhänge sind nicht in die numerische Gliederung<br />

aufzunehmen.<br />

Wie viele Gliederungsebenen<br />

verträgt<br />

der Text?<br />

Es sollte nicht zu detailliert gegliedert werden, weil ansonsten die Gliederung<br />

unklar zu werden droht. Badry u. a. (vgl. 2012, S. 127) meinen, (erst) bei<br />

mehr als fünf Unterklassen werde die Gliederung unübersichtlich; Bieker (vgl.<br />

2011, S. 115), Karmasin/Ribing (vgl. 2012, S. 52) und Stickel-Wolf/Wolf (vgl.<br />

2009, S. 251) raten zu einer Gliederungstiefe von maximal vier Ebenen; Theisen<br />

(vgl. 2011, S. 104) behauptet, bereits nach drei Ebenen gehe die Orientierung<br />

verloren. Letzterer Auffassung schließen wir uns an, denn bei den<br />

meisten <strong>Arbeiten</strong> reichen drei Gliederungsebenen aus. Dabei ist auch folgendes<br />

zu bedenken:<br />

„Manche Studierende neigen zu einer übertrieben detaillierten Gliederung. Die<br />

Texte zu den Unterpunkten umfassen dann oft nur wenige Zeilen. Das ist nicht<br />

… angemessen. Gerade hat sich der Leser auf den angezeigten Punkt eingestellt,<br />

sind die Ausführungen dazu auch schon wieder zu Ende.<br />

Deshalb sollte der Verfasser einer wissenschaftlichen Arbeit vor der Reinschrift<br />

Gliederung und Text noch einmal daraufhin prüfen, ob es dem Werk nicht gut<br />

täte, wenn er auf den einen oder anderen Unter-Unter-Unterpunkt verzichtete<br />

und stattdessen die Ausführungen dem Unter-Unterpunkt zuordnete.“<br />

(Badry u. a. 2012, S. 127)


Formale Grundanforderungen 13<br />

Hilfreiche Überlegungen zur Gliederung finden sich bei Stickel-Wolf/Wolf (vgl.<br />

2009, S. 185 ff.), die u. a. pragmatisch dazu raten, „…pro Textseite nicht<br />

mehr als einen Gliederungspunkt zu vergeben und umgekehrt die einzelnen<br />

Gliederungspunkte nicht über mehr als zehn Textseiten auszudehnen“ (Stickel-<br />

Wolf/Wolf 2009, S. 186).<br />

Unbedingt zu vermeiden ist der Fehler, bei der Unterteilung von Gliederungspunkten<br />

nur einen Unterpunkt zu setzen. Sofern es zu einem (Ober-)Punkt<br />

Unterpunkte geben soll, müssen es mindestens zwei sein – ansonsten erübrigt<br />

sich die Untergliederung (vgl. Bieker 2011, S. 115; Karmasin/Ribing 2012, S.<br />

52; Rossig 2011, S. 82). Außerdem gilt die Regel, dass Unterpunkte nicht als<br />

wortgleiche Wiederholung des Oberpunktes formuliert werden dürfen (vgl.<br />

Karmasin/Ribing 2012, S. 52).<br />

Des Weiteren halten wir es – obwohl häufig geübte und nachlesbare Praxis –<br />

für unsinnig, unter eine Kapitelüberschrift einen kurzen Informationstext zu<br />

setzen, der die folgenden Unterpunkte zunächst kurz vorstellt, bevor diese<br />

dann folgen. Bei dreistelligen Gliederungen führt dies dann ggf. zu einer weiteren<br />

Aufblähung um vorab erläuternde Texte. Unserer Auffassung zufolge<br />

haben stattdessen zwei oder auch drei Überschriften direkt aufeinander zu<br />

folgen – es ist nur die Kunst dabei, diese so geschickt zu formulieren, dass<br />

sie selbsterklärend für sich stehen können und keiner weiteren Erläuterung<br />

bedürfen. Im Wesentlichen wird diese Position von Bieker gestützt, demzufolge<br />

„…vor Beginn des nächst tieferen Gliederungspunktes auch kein Vortext<br />

stehen“ soll (Bieker 2011, S. 115). Denn sofern „…ein Gliederungspunkt untergliedert<br />

wurde, bilden die Inhalte der Unterabschnitte den Inhalt des entsprechenden<br />

Gliederungspunktes… Diese Unterabschnitte müssen den Gesamttext<br />

vollständig aufnehmen“ (Bieker 2011, S. 115). Auch den von Bieker<br />

(vgl. 2011, S. 115) als zulässige Ausnahme angenommenen Fall eines Vortextes<br />

für einen Oberpunkt als Vorschau auf die folgenden Unterpunkte sehen wir<br />

als Widerspruch in sich an und können deshalb nicht dazu raten.


14 Formale Grundanforderungen<br />

2.2.2 Inhaltsverzeichnis<br />

Alle mehrseitigen schriftlichen <strong>Arbeiten</strong> benötigen ein genaues Inhaltsverzeichnis.<br />

Dieses wird erst nach Fertigstellung des Textes angefertigt. Im Unterschied<br />

zur Gliederung (siehe 2.2.1) umfasst das Inhaltsverzeichnis alle<br />

Bestandteile der Arbeit. Dies verdeutlichen Stickel-Wolf/Wolf, wenn sie das<br />

Inhaltsverzeichnis als „…materialisierte[n] Abdruck der zeitlich früher erstellten<br />

bzw. überarbeiteten Gliederung…“ bezeichnen (Stickel-Wolf/Wolf 2009, S.<br />

250). Auch Theisen unterstreicht das, indem er schreibt:<br />

„Das Inhaltsverzeichnis spiegelt den Aufbau eines Werks wider. Es muss alle Bestandteile<br />

einer Arbeit und ihre Position nachweisen, die durch eine … Seitenzahl<br />

ausgewiesen wird; ein Inhaltsverzeichnis ohne Seitenangaben ist unbrauchbar.“<br />

(Theisen 2011, S. 181; Hervorh. im Orig. fett)<br />

Das Inhaltsverzeichnis wird mit „Inhalt“ oder „Inhaltsverzeichnis“ betitelt<br />

(vgl. Charbel 2006, S. 173). Die Seite mit dem Inhaltsverzeichnis wird nicht<br />

mit einer Seitenzahl versehen, bei einem Inhaltsverzeichnis über mehrere<br />

Seiten wird dessen erste Seite nicht paginiert (vgl. Rossig 2011, S. 105). Bei<br />

einem mehrseitigen Inhaltsverzeichnis und/oder noch weiteren Verzeichnissen<br />

vor dem Text (Abkürzungs-, Abbildungs-, Tabellenverzeichnis), d. h. nur<br />

bei umfangreicheren <strong>Arbeiten</strong>, kann auch eine gemischte Seitenzählung von<br />

römischer Zählung (Titelblatt bis Textbeginn) und arabischer Zählung (erste<br />

bis letzte Textseite) gewählt werden (vgl. Bieker 2011, S. 158 f.; Rossig 2011,<br />

S. 103).<br />

Was gehört wie ins<br />

Inhaltsverzeichnis?<br />

Nicht in das Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden das Titelblatt, das (ohnehin<br />

zumeist entbehrliche) Vorwort (das ggf. sowieso vor dem Inhaltsverzeichnis<br />

steht), das Inhaltsverzeichnis selbst und (bei Abschlussarbeiten) die<br />

ehrenwörtliche Erklärung (vgl. Rossig 2011, S. 105). Die Wiedergabe der Überschriften<br />

im Inhaltsverzeichnis muss wortgetreu denen im Fließtext entsprechen.<br />

Die am rechten Rand zu positionierenden Seitenzahlen identifizieren<br />

dann die Seite, auf der das jeweilige Kapitel, der jeweilige Abschnitt oder<br />

Unterabschnitt beginnt; vor diese Seitenzahlen wird nicht „Seite“ geschrieben,<br />

wie es falsch bei Charbel (vgl. 2006, S. 173) zu sehen ist.


Formale Grundanforderungen 15<br />

Die Darstellung der Überschriften erfolgt entweder nach dem Linienprinzip<br />

(alle Gliederungspunkte beginnen ohne Einrückung am linken Rand) oder<br />

nach dem Abstufungsprinzip (untergeordnete Gliederungspunkte werden je<br />

nach Gliederungstiefe unterschiedlich weit eingerückt) (vgl. Ebster/Stalzer<br />

2013, S. 78 f.). Die bessere Veranschaulichung der hierarchischen Abstufung<br />

der Gliederungspunkte erkauft man sich allerdings mit einer Verkürzung des<br />

für die Überschriften zur Verfügung stehenden Raumes, was bei bis zu drei<br />

Gliederungsebenen aber unproblematisch sein dürfte.<br />

Eine gute Darstellung zur Gestaltung eines Inhaltsverzeichnisses findet sich<br />

bei Krämer (vgl. 2009, S. 59 ff.).<br />

Zur Formulierung von Überschriften geben wir noch folgende Hinweise (vgl.<br />

hierzu auch Charbel 2006, S. 174; Rossig 2011, S. 91 f.; Theisen 2011, S. 177<br />

f.):<br />

Überschriften gut<br />

formulieren<br />

• Eine Überschrift beginnt immer mit einem Großbuchstaben und endet niemals<br />

mit einem Punkt.<br />

• In Ausnahmefällen kann eine Überschrift auch als Frage, also mit Fragezeichen<br />

am Ende, gestellt werden (diese Auffassung wird aber z. B. von Rossig<br />

(vgl. 2011, S. 92) und Theisen (vgl. 2011, S. 177) strikt abgelehnt).<br />

• In der Regel beginnt eine Überschrift nicht mit einem bestimmten oder<br />

unbestimmten Artikel.<br />

• Innerhalb einer Überschrift können Kommata oder Gedankenstriche eingesetzt<br />

werden (so bei Aufzählungen); dies sollte jedoch sparsam geschehen<br />

und dann immer aus der Sache heraus erforderlich sein.<br />

• Nach Möglichkeit sollte eine Überschrift nicht länger als eine Zeile sein<br />

(was sich nicht immer einhalten lässt).<br />

• Weder im Inhaltsverzeichnis noch im Text wird eine Überschrift durch Unterstreichung<br />

hervorgehoben; größere Schrift und Fettdruck sind hingegen<br />

zulässig und erleichtern – sinnvoll und logisch eingesetzt – die Orientierung<br />

im Text.


16 Formale Grundanforderungen<br />

2.3 Abkürzungsverzeichnis<br />

Eine Hausarbeit braucht kein Abkürzungsverzeichnis, eine Bachelorarbeit nur<br />

in seltenen Fällen, eine Masterarbeit gelegentlich. Grundsätzlich ist ein Abkürzungsverzeichnis<br />

dann erforderlich, wenn die Arbeit (mehrere) ungeläufige<br />

Abkürzungen enthält (vgl. Rossig 2011, S. 118 f.; Theisen 2011, S. 183 f.),<br />

wobei wir uns – im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Autoren – eine<br />

Grenze von (erst) zehn Abkürzungen zu eigen machen (vgl. Bieker 2011, S.<br />

161). Bei Hausarbeiten genügt es, eine nicht geläufige Abkürzung beim erstmaligen<br />

Auftreten im Text direkt hinter der dann noch voll ausgeschriebenen<br />

Bezeichnung in runden Klammern zu vermerken.<br />

In ein Abkürzungsverzeichnis gehören keine geläufigen Abkürzungen (d. h.<br />

alle, die im Duden-Rechtschreibwörterbuch aufgeführt sind) wie „usw.“, „etc.“,<br />

„u. a.“, „z. B.“, „bzw.“, „vgl.“, „ggf.“, „i. V.“, „Abb.“ – Studierende sollten<br />

davon ausgehen, dass Lehrkräfte diese Abkürzungen zu entschlüsseln wissen.<br />

Abkürzungen wie „u. a.“, „e. V.“ oder „z. B.“ – also alle, die nach jedem Einzelteil<br />

einen Punkt erhalten – schreibt man immer mit einem Leerschritt, auch<br />

wenn Studierende unter Hinweis auf viele (aber eben falsche!) Beispiele etwas<br />

anderes behaupten. Ein Problem dabei kann sein, dass dieser Leerschritt<br />

zu groß gerät, denn die „…Zwischenräume, die zwischen den einzelnen Bestandteilen<br />

eines Abkürzungskonstrukts vorgesehen sind, sind leider nicht in<br />

jedem Textverarbeitungsprogramm typographisch korrekt zu erzeugen“ (Haines<br />

2009, S. 13). Durch den Einsatz der Silbentrennungsfunktion des Textverarbeitungsprogrammes<br />

lässt sich dieser Mangel jedoch in akzeptabler Weise<br />

ausgleichen.<br />

Eigene Abkürzungskreationen sollten vermieden werden, im Zweifelsfall wird<br />

besser ausgeschrieben. Sofern ein Abkürzungsverzeichnis erforderlich sein<br />

sollte, wird es zwischen Inhaltsverzeichnis und Text der Arbeit eingefügt und<br />

ist folglich auch ins Inhaltsverzeichnis aufzunehmen. Eine hilfreiche Regelzusammenstellung<br />

zur Anlage eines Abkürzungsverzeichnisses findet sich bei<br />

Stickel-Wolf/Wolf (vgl. 2009, S. 253 f.); ausführlich geht Krämer auf die Problematik<br />

ein (vgl. Krämer 2009, S. 132 ff.).


Formale Grundanforderungen 17<br />

2.4 Literaturverzeichnis<br />

2.4.1 Umfang und Einträge<br />

Auch wenn das Literaturverzeichnis den letzten Teil jeder schriftlichen Arbeit<br />

bildet, wird es bereits hier behandelt. Denn zum einen stellt es neben dem<br />

Inhaltsverzeichnis das zweite, unbedingt anzufertigende Verzeichnis jeder<br />

schriftlichen Ausarbeitung dar; zum anderen sollte es bereits vor und während<br />

der Schreibarbeit angelegt, kontinuierlich ausgebaut und gepflegt werden:<br />

„Es ist unbedingt hilfreich und sinnvoll, immer und alle Angaben eines Buches<br />

oder Artikels sofort und vollständig zu notieren. Selbst dann, wenn noch nicht<br />

sicher ist, ob man die Literatur weiter nutzt. Spätere Recherchen sind mühevoll,<br />

aufwändig und zum Teil nicht mehr möglich.“<br />

(Bohl 2008, S. 48)<br />

Die Quellen erst dann zusammenzusuchen, wenn das Ende der Arbeit (heißt<br />

zumeist: der Abgabefrist!) in Sicht ist (diesen schlechten Ratschlag erteilt<br />

Charbel (vgl. 2005, S. 176)), kann zu schweren Fehlern bei der Erstellung dieses<br />

so wichtigen Bestandteiles der Arbeit führen.<br />

Denn das Literaturverzeichnis ist neben „…dem Inhaltsverzeichnis einer Arbeit<br />

… oft deren meistgelesener Teil“ (Krämer 2009, S. 66), was manche Studierende<br />

sich offenbar nicht vorzustellen vermögen. Dem/der interessierten<br />

Studierenden verraten aber auch Karmasin/Ribing, was die betreuende Lehrkraft<br />

zuerst (oder überhaupt nur) liest: Inhaltsverzeichnis, Einleitung, Zusammenfassung<br />

und Literaturverzeichnis (vgl. Karmasin/Ribing 2012, S. 36).<br />

In ähnlicher Art und Weise kennzeichnet Bieker Literaturverzeichnis, Inhaltsverzeichnis<br />

und Einleitung der Arbeit als Trias, denn diese „…Teile werden als<br />

Erste gelesen und prägen den ersten Eindruck von der Qualität Ihres Schaffens“<br />

(Bieker 2011, S. 163).<br />

Bedeutung des Literaturverzeichnisses<br />

Das Literaturverzeichnis wird auch als solches – und nicht mit „Quellenverzeichnis“<br />

oder „Quellen“ – überschrieben (vgl. Theisen 2011, S. 189). Verschiedentlich<br />

wird der Begriff „Bibliographie“ als Alternative angeboten – so<br />

z. B. bei Stickel-Wolf/Wolf (vgl. 2009, S. 254) und bei Standop/Meyer (vgl.<br />

2008, S. 95 ff.), was uns aber mit dem dahinter stehenden Anspruch (größtmögliche<br />

Vollständigkeit der Literatur zu einem bestimmten Thema) nicht<br />

opportun erscheint:


18 Formale Grundanforderungen<br />

„Nicht erwünscht sind Literaturverzeichnisse als ein Dokument Ihrer Belesenheit.<br />

Wer meint, das Publikum wäre an einer Bibliografie zu einem Thema interessiert,<br />

darf diese durchaus als Extra, aber dann unter getrennter Flagge,<br />

liefern.“<br />

(Krämer 2009, S. 69)<br />

Was gehört ins Literaturverzeichnis?<br />

Nicht gänzlich einig ist sich die Literatur zum Wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> bei<br />

der wichtigen Frage, was denn genau ins Literaturverzeichnis aufgenommen<br />

werden muss. Als Minimalstandard gilt jedoch, dass alle (wörtlich und sinngemäß)<br />

zitierte Literatur aufzulisten ist, ausgenommen Informationen aus Nachschlage-<br />

und Grundlagenwerken (Lexika, Enzyklopädien, Wörterbücher usw.)<br />

(vgl. Haines 2009, S. 82). Den Sinn der Musterangaben bei Samac/Prenner/Schwetz<br />

(vgl. 2011, S. 113), die u. a. auch Enzyklopädien wie den Brockhaus<br />

in dreißig Bänden als Ganzes (!) oder das Große Duden-Fremdwörterbuch<br />

als aufzunehmende Literatur vorgeben, möchten wir füglich in Frage stellen.<br />

Denn die in Enzyklopädien und Konversationslexika publizierten Inhalte gelten<br />

als Allgemeinwissen (unabhängig davon, ob der/die einzelne Studierende<br />

über dieses Wissen verfügt). Des Weiteren sollten bzw. brauchen auch<br />

„…Definitionen, die in der jeweiligen Fachdisziplin breit eingeführt sind“<br />

(Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 230), nicht als Zitat kenntlich gemacht zu werden<br />

(vgl. auch Karmasin/Ribing 2012, S. 113).<br />

Bieker (vgl. 2011, S. 85 ff.) hat eine gute Zusammenschau zitierwürdiger<br />

(damit zugleich belegpflichtiger) Literatur geleistet: Lehrbücher, Monografien,<br />

Sammelwerke, Handbücher, Fachlexika und Handwörterbücher, Aufsätze<br />

aus Fachzeitschriften, Amtliche Veröffentlichungen, Graue Literatur.<br />

Zur nicht belegpflichtigen Literatur zählen wir für Studierende der Sozialen<br />

Arbeit i. d. R. allerdings Gesetze und Verordnungen, die ja, wo immer auch<br />

veröffentlicht, den gleichen Textlaut haben. Damit setzen wir uns bewusst in<br />

Widerspruch zur einschlägigen Literatur, die auch genutzte Rechtsvorschriften<br />

ins Literaturverzeichnis aufzunehmen vorgibt. Wir halten unsere Empfehlung<br />

jedoch für vertretbar, da Studierende der Sozialen Arbeit keine juristischen<br />

<strong>Arbeiten</strong> schreiben und die in der Sozialen Arbeit genutzten Rechtsvorschriften<br />

i. d. R. als bekannt vorausgesetzt werden dürfen. Sofern jedoch auch<br />

Rechtsvorschriften ins Literaturverzeichnis aufgenommen werden sollen (z. B.


Formale Grundanforderungen 19<br />

weil es sich um weniger bekannte handelt), empfehlen wir die Ausführungen<br />

von Theisen (vgl. 2011, S. 156 ff.) zu diesem Thema.<br />

Für die enge Auslegung des Umfanges der im Literaturverzeichnis zu belegenden<br />

Literatur stehen u. a. Krämer (vgl. 2009, S. 67), Stickel-Wolf/Wolf (vgl.<br />

2009, S. 254) und Theisen, der unmissverständlich schreibt:<br />

„Ein Literaturverzeichnis ist die vollständige Zusammenstellung aller in einer<br />

wissenschaftlichen Arbeit verarbeiteten literarischen Sekundärmaterialien, welche<br />

in irgendeiner Form nachweislich (d. h. im Text, einer Fußnote, dem Vorwort,<br />

dem Anhang oder an einer sonstigen Stelle) in der Arbeit berücksichtigt<br />

und zitiert worden sind; darüber hinaus darf keine weitere Literatur Eingang in<br />

das Literaturverzeichnis finden.“<br />

(Theisen 2011, S. 189; Hervorh. im Orig. fett)<br />

Ähnlich, aber mit Einschränkungen, äußert sich Rossig, dem zufolge „…alle in<br />

der Arbeit tatsächlich zitierten Quellen – und i. d. R. auch nur diese – … aufgeführt“<br />

werden (Rossig 2011, S. 120; Hervorh. im Orig. fett). Badry u. a.<br />

(vgl. 2012, S. 103) warnen in gleicher Absicht davor, quasi alle Veröffentlichungen,<br />

die ein/e Studierende/r im Laufe des Studiums gelesen habe, im<br />

Literaturverzeichnis einer einzelnen Arbeit unterzubringen (vgl. auch Bieker<br />

2011, S. 163), um den Eindruck von Belesenheit zu erzeugen. Gegen diese<br />

eindeutigen Positionsbehauptungen stellt sich nur Haines:<br />

„Entgegen einer weit verbreiteten Meinung, dass im L.[iteraturverzeichnis] lediglich<br />

die im Text zitierte Literatur anzuzeigen sei, muss alle für die vorliegende<br />

Arbeit hinzugezogene Literatur aufgeführt werden, also auch solche, die<br />

z. B. zu einem besseren Verständnis eines Sachverhalts beigetragen hat, sich<br />

als Zitationsgrundlage jedoch als ungeeignet erwies.“<br />

(Haines 2009, S. 82; Hervorh. im Orig.)<br />

Diese Auffassung mag zwar Studierenden entgegenkommen; wir möchten jedoch<br />

eindringlich davon abraten, da sich dann leicht der Verdacht einschleichen<br />

kann, ein/e Studierende/r habe mit Wissen und Literaturkunde beeindrucken<br />

wollen, ohne auf eine tatsächlich belastungsfähige Sachkenntnis zu<br />

verfügen (vgl. hierzu Karmasin/Ribing 2012, S. 127). Auch Charbel warnt vor<br />

solcher Verfahrensweise:<br />

„Quellen, die Sie zwar gelesen, aber nicht weiter verwendet haben, führen Sie<br />

nicht in Ihrem Literaturverzeichnis auf. Auch wenn Sie sich mühsam durch<br />

‚Das reformierte Steuerrecht in Liechtenstein 1803-1876’ gequält haben – solange<br />

Sie sich in Ihrer Arbeit nicht ausdrücklich auf dieses Werk beziehen, hat<br />

es nichts in Ihrem Literaturverzeichnis verloren.“<br />

(Charbel 2006, S. 177)


20 Formale Grundanforderungen<br />

Aus der Praxis heraus ist uns jedoch der umgekehrte Fall geläufiger: Es wird<br />

im Text Literatur zitiert, die dann im Literaturverzeichnis nicht oder nicht<br />

hinreichend belegt wird. Dieser Fehler zeugt für einen nachlässigen Umgang<br />

im Umgang und beim Festhalten der genutzten Literatur, denn „…wie leicht<br />

wird doch der eine oder andere im Text zitierte Titel übersehen“ (Krämer<br />

2009, S. 67). Anders ausgedrückt hat „…das Literaturverzeichnis stets mit<br />

den in der jeweiligen Arbeit eingefügten Zitaten zu korrespondieren…“ (Stickel-Wolf/Wolf<br />

2009, S. 254).<br />

Einträge ins Literaturverzeichnis<br />

immer<br />

als Vollbeleg<br />

Keine Gruppierung<br />

nach Quellentypen<br />

Die ins Literaturverzeichnis aufzunehmende Literatur ist dort – im Gegensatz<br />

zu den Kurzbelegen in runden Klammern bzw. in Fußnoten (siehe 2.6) – dann<br />

vollständig nachzuweisen, also in der Form des sogenannten Vollbelegs, dessen<br />

Umfang sich wiederum nach den unterschiedlichen Arten des Materials<br />

richtet. Damit wird der/die Leser/in in die Lage versetzt, sich die angegebene<br />

Literatur ggf. selbst zu beschaffen. Die einzelnen Belege – gleich wie viele es<br />

sein mögen – sind in korrekter alphabetischer Reihenfolge der Autoren/innen<br />

aufzulisten. Wie mit Ausnahmen – Adelsprädikaten, antiken oder mittelalterlichen<br />

Namen, Namen aus fremden Alphabeten – verfahren werden soll, zeigt z.<br />

B. Krämer (vgl. 2009, S. 68). Bei mehreren Werken eines/r Autors/Autorin hat<br />

dies in chronologischer Reihenfolge zu geschehen. Bei mehreren in einem<br />

Jahr erschienenen Werken eines/r Autors/in ist dies durch die Vergabe eines<br />

klein geschriebenen Buchstabens („a“, „b“, „c“) direkt hinter dem Erscheinungsjahr<br />

zu kennzeichnen, und zwar sowohl im Kurz- als auch im Vollbeleg<br />

des Literaturverzeichnisses (vgl. z. B. Bieker 2011, S. 164).<br />

Im Literaturverzeichnis wird nicht blockweise nach Büchern, Sammelwerken,<br />

(Zeitschriften-)Aufsätzen, Quellen aus dem Internet usw. getrennt,<br />

„…jegliche Gruppierung nach bestimmten Quellentypen … hat zu unterbleiben“<br />

(Bänsch/Alewell 2009, S. 60). Die einzelnen Belege werden dann mit<br />

einzeiligem Zeilenabstand und mit einem Einzug von 1 cm ab der zweiten<br />

Zeile geschrieben (sogenannter „hängender Sondereinzug“) (vgl. hierzu u. a.<br />

Theisen 2011, S. 190; Rossig 2011, S. 121); die einzelnen Einträge sollten –<br />

so unsere Praxis – im Absatzmenü mit dem Abstand „6 Punkte nach“ formatiert<br />

werden.


Formale Grundanforderungen 21<br />

Sowohl im deutschsprachigen als auch im internationalen Raum gibt es<br />

„…eine nicht mehr überschaubare Anzahl von verschiedenen akademischen<br />

Zitierweisen …, von denen einzelne, jeweils unterschiedliche Elemente auch<br />

in Deutschland übernommen werden“ (Rossig 2011, S. 121). Deshalb müssen<br />

Studierende sich für eine Variante (Zitierstil) entscheiden. Rossig (vgl. 2011,<br />

S. 121 ff.) gibt eine Übersicht über sechs verschiedene Zitierstile, um dann<br />

aber auf eine Grundform des Vollbelegs in zwei Varianten zurückzukommen.<br />

Diese unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch die Position des Erscheinungsjahres,<br />

nämlich (vgl. Rossig 2011, S. 126)<br />

• die Autor-Titel-Grundform mit dem Erscheinungsjahr am Ende des Eintrages<br />

und<br />

• der Autor-Jahr-Style mit dem Erscheinungsjahr in Klammern nach dem Verfasservornamen.<br />

Varianten des<br />

Vollbelegs<br />

Da nach unserem Eindruck der Autor-Jahr-Style – angelehnt an den Standard<br />

der American Psychological Association (APA) – als „moderne Form“ zunehmende<br />

Verbreitung findet (vgl. Standop/Meyer 2008, S. 104), empfehlen wir<br />

diesen. Auch Samac/Prenner/Schwetz (vgl. 2011, S. 107) nutzen ihn und weisen<br />

darauf hin, dass dieser Zitierstil (zwar noch) vorwiegend in den naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen gepflegt werde, aber inzwischen auch zunehmend<br />

in den Geisteswissenschaften anzutreffen sei.<br />

Bei Karmasin/Ribing (vgl. 2012, S. 128 ff.), Stickel-Wolf/Wolf (vgl. 2009, S.<br />

254 ff.) und Theisen (vgl. 2011, S. 190 ff.) wird hingegen die tradierte Autor-<br />

Titel-Grundform bevorzugt, ohne diese in Frage zu stellen. Auch Rossig verteidigt<br />

diese Form als „…traditionelle und am weitesten verbreitete…“ Zitierart<br />

(Rossig 2011, S. 126), räumt aber ein, dass zwar das Erscheinungsjahr gewöhnlich<br />

am Ende der Literaturangabe stehe, heute aber zunehmend nach<br />

vorn hinter den Autorennamen gesetzt werde (vgl. Rossig 2011, S. 129).<br />

Hier gilt es wie ansonsten auch, sich für eine Variante zu entscheiden und<br />

diese dann durchzuhalten (vgl. Rossig 2011, S. 126). Letztlich halten wir beide<br />

Grundformen für gleichermaßen tauglich und jede/r Studierende muss hier<br />

die ihm/ihr genehme Form wählen.


22 Formale Grundanforderungen<br />

Formen der einzelnen<br />

Elemente im<br />

Vollbeleg<br />

Dennoch gibt es mehrere Elemente, die zwingend in jeden Vollbeleg im Literaturverzeichnis<br />

gehören. Diese sollten nach unserer Auffassung in bestimmter<br />

Form dargestellt werden:<br />

• Verfasser-/Herausgebernamen werden vollständig (und nicht abgekürzt)<br />

wiedergegeben (vgl. Karmasin/Ribing 2012, S. 127). Niemals gehören (akademische)<br />

Titel wie „Dr.“ und/oder Amtsbezeichnungen wie „Prof.“ (vgl. z.<br />

B. Rossig 2011, S. 127), Berufsbezeichnungen geschweige denn die Anrede<br />

„Herr“ oder „Frau“ dazu. Bei bis zu drei Verfasser/innen bzw. Herausgeber/innen<br />

werden alle Namen aufgenommen; handelt es sich um mehr als<br />

drei Personen, so wird nur der erste Verfasser- bzw. Herausgebername genannt<br />

und mit dem Zusatz „u. a.“ ergänzt (vgl. Theisen 2011, S. 191).<br />

• Bei bis zu drei Verfasser- bzw. Herausgebernamen werden diese durch Semikolon<br />

oder Schrägstrich voneinander getrennt (vgl. Rossig 2011, S. 130);<br />

die Variante mit Schrägstrich scheint inzwischen zu dominieren (vgl. Karmasin/Ribing<br />

2012, S. 128; Theisen 2011, S. 191). Bei Anwendung der<br />

Schrägstrich-Variante darf weder vor noch hinter dem Schrägstrich ein<br />

Leerschritt gesetzt werden, wie es im Literaturverzeichnis bei Rossig<br />

durchgehend falsch gehandhabt wird (vgl. Rossig 2011, S. 201 ff.). Als<br />

weitere Möglichkeit wäre die Trennung aller Vor- und Nachnamen mit<br />

Kommata und die Hervorhebung der Nachnamen zur besseren optischen<br />

Absetzung durch Großbuchstaben oder Fettdruck zu nennen (vgl. Samac/Prenner/Schwetz<br />

2011, S. 108 ff.). Von der bei Standop/Meyer (vgl.<br />

2008, S. 106) favorisierten Variante, den/die erstgenannte/n Namen mit<br />

durch Komma getrenntem Nach- und Vornamen, den/die dann folgenden<br />

Namen aber in der umgekehrten Reihenfolge von Vor- und Nachnamen verbunden<br />

mit dem „&“-Zeichen (dt.: Etzeichen, engl.: ampersand) zu schreiben,<br />

raten wir ab. Das Etzeichen ist im deutschen Sprachraum (nur) im<br />

kaufmännischen Geschäftsverkehr geläufig, auch wenn es im englischsprachigen<br />

Raum für bibliographische Einträge üblich sein mag.<br />

• Nicht ersichtliche Verfasser/innen oder Herausgeber/innen nicht zu nennen,<br />

stattdessen mit „o. V.“ („ohne Verfasser“) abzukürzen und entspre-


Formale Grundanforderungen 23<br />

chend alphabetisch einzuordnen, ist nur ausnahmsweise zulässig, nämlich<br />

sofern der/die Name/n trotz intensiver Recherchen nicht zu ermitteln<br />

ist/sind (vgl. z. B. Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 256). Ist/sind der/die Verfasser/in(en)<br />

aber bekannt oder zu schlussfolgern, sollte/n sein(e) bzw.<br />

ihr(e) Name/n in eckige Klammern gesetzt werden (vgl. Bieker 2011, S.<br />

164). Im Zweifelsfall raten wir von der Nutzung einer solchen Quelle ab.<br />

• Die Auflage ist ab der zweiten Auflage anzugeben, ohne Angabe einer Auflagenzahl<br />

wird davon ausgegangen, dass es sich um die Erstauflage handelt.<br />

Gelegentlich erscheinen Bücher mit dem Zusatz „1. Auflage“, obwohl<br />

nicht feststehen kann, dass das Werk mehr als eine Auflage erleben wird;<br />

diese Angabe wird jedenfalls nicht übernommen. „Auflage“ wird immer mit<br />

„Aufl.“ abgekürzt. Zusätze bei Folgeauflagen wie „aktual.“, „korrig.“,<br />

„erw.“, „überarb.“ und „erg.“ werden Rossig zufolge (vgl. 2011, S. 128)<br />

nicht wiedergegeben; Badry u. a. (vgl. 2012, S. 135) hingegen halten diese<br />

Angaben für wichtig. Wir schließen uns der letztgenannten Auffassung<br />

an, auch wenn wir uns nach Rossig (vgl. 2011, S. 128) damit dem (aus unserer<br />

Sicht weit hergeholten) Verdacht aussetzen, die Nennung dieser Zusätze<br />

von Studierenden nur zu verlangen, um sie selbst als Entscheidungshilfe<br />

für eine etwaige Neuanschaffung des entsprechenden Buches zu nutzen.<br />

• Titel und Untertitel sind wortgetreu wiederzugeben, und zwar vom inneren<br />

Titelblatt (vgl. Rossig 2011, S. 127), denn nicht selten weichen die Angaben<br />

außen vom Innentitel ab. „Dabei wird der Titel einer Quelle nie in Anführungszeichen<br />

gesetzt! Auch nicht bei Zeitschriftenartikeln…“ (Rossig<br />

2011, S. 127). Gegen diese ansonsten weithin akzeptierte Regel verstoßen<br />

Standop/Meyer (vgl. 2008, S. 119 f.).<br />

• Die Trennung von Titel und Untertitel wird unterschiedlich gehandhabt.<br />

Abraten möchten wir zunächst von den Varianten mit Komma wie bei Rossig<br />

(vgl. 2011, S. 130), Schrägstrich (als Alternative zum Punkt) wie bei<br />

Karmasin/Ribing (vgl. 2012, S. 129) bzw. einfachem Doppelpunkt wie bei<br />

Krämer (vgl. 2009, S. 155), Theisen (vgl. 2011, S. 190 ff.) und Stan-


24 Formale Grundanforderungen<br />

dop/Meyer (vgl. 2008, S. 105 f.). Nicht hilfreich erscheint uns hier auch<br />

die Haltung von Stickel-Wolf/Wolf, man könne sich mit solchen<br />

„…Feinheiten des Literatureintrags (z. B. ob die einzelnen Elemente einzelner<br />

Einträge mit Doppelpunkt, Punkt oder Gedankenstrich getrennt werden)…“<br />

(Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 255) nicht beschäftigen. Als klassische<br />

Möglichkeit der Trennung von Titel und Untertitel gilt der Punkt (vgl. z. B.<br />

Badry u. a. 2012, S. 134 ff.; Samac/Prenner/Schwetz 2011, S. 107 f.). Wir<br />

favorisieren allerdings die im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek genutzte<br />

Variante des freistehenden Doppelpunktes (also davor und dahinter<br />

ein Leerschritt!), da es dieses Satzzeichen in dieser Schreibweise sonst<br />

nicht gibt. Allerdings: sind Titel und Untertitel im Original durch Doppelpunkt<br />

oder Gedankenstrich getrennt, so sind diese so wiederzugeben; das<br />

Gleiche gilt für Frage- und Ausrufungszeichen.<br />

• Zum Umgang mit mehreren Erscheinungs-/Verlagsorten stehen sich im Wesentlichen<br />

zwei Auffassungen gegenüber. Die eine Gruppe meint, es solle<br />

oder brauche in solchen Fällen nur der erstgenannte Ort wiedergegeben zu<br />

werden (vgl. Krämer 2009, S. 156; Standop/Meyer 2008, S. 101). Die andere<br />

Gruppe vertritt die Position, bei bis zu drei genannten Orten seien (üblicherweise)<br />

alle anzugeben (vgl. Rossig 2011, S. 129; Stickel-Wolf/Wolf<br />

2009, S. 258; Theisen 2011, S. 191). Bei mehr als drei Orten werde dann<br />

nur der erste mit dem Zusatz „u. a.“, „et al.“ („et alii“) oder „usw.“ genannt.<br />

Wir unterstützen die letztere Autorengruppe und sprechen uns darüber<br />

hinaus für den etwaigen Zusatz „u. a.“ aus. Die Trennung der Erscheinungsorte<br />

sollte nach unserer Auffassung mit Komma(ta) erfolgen, wie z.<br />

B. im Literaturverzeichnis bei Rossig gehandhabt (vgl. 2011, S. 201 ff.).<br />

Anderen Varianten wie der Abtrennung per Schrägstrich, die z. B. Karmasin/Ribing<br />

vorschlagen (vgl. 2012, S. 129) oder per Gedankenstrich, wie<br />

von Stickel-Wolf/Wolf empfohlen (vgl. 2009, S. 258), können wir nichts abgewinnen.<br />

Wird der Erscheinungsort nicht genannt, ist er aber bekannt<br />

bzw. zu schlussfolgern, sollte er in eckige Klammern gesetzt werden. Nur<br />

im Ausnahmefall ist die Angabe „o. O.“ („ohne Ort“) zu verwenden.


Formale Grundanforderungen 25<br />

• „Die Angabe des Verlagsnamens ist bei deutschsprachigen Werken nicht<br />

Standard, wird aber zunehmend wie bei englischsprachigen Werken gewünscht,<br />

da er den Informationsgehalt erhöht“ (Rossig 2011, S. 129). Wir<br />

empfehlen deshalb, den Verlagsnamen in Kurzform immer anzugeben, auch<br />

wenn gelegentlich bestimmte Orte für den Verlagsnamen stehen und dieser<br />

von daher erschlossen werden könnte. Der Verlagsname steht nach dem Erscheinungsort<br />

und einem trennenden Doppelpunkt (vgl. Rossig 2011, S.<br />

129 und die Beispiele bei Samac/Prenner/Schwetz 2011, S. 107 f. sowie<br />

Theisen 2011, S. 190 ff.).<br />

• Der Vollbeleg schließt mit einem Punkt, über den Rossig schreibt: „Jede<br />

Literaturangabe wird als Satz angesehen und beginnt mit einem Großbuchstaben<br />

und endet in der meist geübten Praxis mit einem (eigentlich überflüssigen)<br />

Punkt“ (Rossig 2011, S. 130; Hervorh. im Orig.). Für die (moderne?)<br />

Praxis ohne schließenden Punkt stehen u. a. Samac/Prenner/Schwetz<br />

(vgl. 2011, S. 107 ff.). Wir stellen anheim, welche Variante bevorzugt wird.<br />

In den folgenden Unterabschnitten zeigen wir die Aufnahme des Vollbelegs<br />

ins Literaturverzeichnis für die bedeutsamsten Arten zitierwürdiger Quellen<br />

sowie die Verfahrensweise mit direkt aus dem Internet bezogenen Material.<br />

2.4.2 Monographien und Sammelwerke<br />

In diesem Unterabschnitt zeigen wir die Aufnahme des Vollbelegs für<br />

• Monographien (also Bücher mit einem oder mehreren Verfasser/innen),<br />

wozu auch durch Verlage veröffentlichte Dissertations- und Habilitationsschriften<br />

zählen (vgl. Bieker 2011, S. 85) und<br />

• Sammelwerke (also Bücher mit einem oder mehreren Herausgeber/innen<br />

und mehreren Beiträgen verschiedener Autoren/innen, zu denen zumeist<br />

auch die Herausgeber/innen selbst gehören), sofern diese Sammelwerke im<br />

Text als Ganzes (und nicht einzelne Beiträge daraus!) zitiert bzw. angesprochen<br />

werden.


26 Formale Grundanforderungen<br />

Buch mit einem Autor<br />

Heiner, Maja (2007): Soziale Arbeit als Beruf : Fälle – Felder – Fähigkeiten.<br />

München, Basel: Reinhardt.<br />

Buch mit zwei Autoren<br />

Jordan, Erwin/Sengling, Dieter (2000): Kinder- und Jugendhilfe : Einführung<br />

in Geschichte und Handlungsfelder, Organisationsformen und gesellschaftliche<br />

Problemlagen. Neuausgabe Weinheim, München: Juventa.<br />

Buch mit mehr als drei Autoren/innen<br />

Thesing, Theodor u. a. (2008): Sozialpädagogische Praxisfelder : Ein Handbuch<br />

zur Berufs- und Institutionskunde für Sozialpädagogische Berufe. 2.,<br />

überarb. Aufl. Freiburg i. Br.: Lambertus.<br />

Buch mit einem Herausgeber<br />

Merten, Roland (Hrsg.) (2002): Sozialraumorientierung : Zwischen fachlicher<br />

Innovation und rechtlicher Machbarkeit. Weinheim, München: Juventa.<br />

Buch mit drei Herausgeber/innen<br />

Bütow, Birgit/Chassé, Karl August/Maurer, Susanne (Hrsg.) (2006): Soziale<br />

Arbeit zwischen Aufbau und Ausbau : Transformationsprozesse im Osten<br />

Deutschlands und die Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: VS Verlag.<br />

2.4.3 (Einzelne) Beiträge aus Sammelwerken<br />

In diesem Unterabschnitt zeigen wir die Aufnahme des Vollbelegs für einzelne<br />

Beiträge aus Sammelwerken mit einem oder mehreren Herausgeber/innen,<br />

wobei wir uns der bereits unter 2.4.2 genannten Sammelwerke bedienen. Autor(en)/in(en)<br />

und Titel des belegten Beitrags und der Nachweis des genutzten<br />

Sammelwerks werden durch den Vermerk „In:“ voneinander abgesetzt. In<br />

Abgrenzung zu Karmasin/Ribing (vgl. 2012, S. 130), Rossig (vgl. 2011, S. 129)<br />

und Theisen (vgl. 2011, S. 194) empfehlen wir, den Titel bzw. Untertitel des<br />

belegten Beitrages nicht mit einem Komma, sondern mit einem Punkt zu<br />

schließen und danach anschließend „In:“ groß (statt klein) zu schreiben –<br />

diese Praxis schlagen auch Samac/Prenner/Schwetz vor (vgl. 2011, S. 108).<br />

Für die abschließende Angabe von erster und letzter Seite des Beitrags empfehlen<br />

wir (wie ausnahmsweise einmal auch alle von uns ausgewerteten Einführungen<br />

in <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong>), den Bindestrich hier ohne tren-


Formale Grundanforderungen 27<br />

nende Leerschritte zu schreiben. Des Weiteren wird gelegentlich vorgeschrieben,<br />

neben dem einzelnen belegten Aufsatz aus einem Sammelwerk auch das<br />

Sammelwerk noch einmal als Ganzes gesondert ins Literaturverzeichnis aufzunehmen<br />

(vgl. Theisen 2011, S. 195). Dies halten wir allerdings für überflüssig,<br />

da es den Erkenntniswert nicht maßgeblich steigert und zudem den (häufig<br />

nicht zutreffenden) Eindruck erwecken kann, der/die Studierende habe alle<br />

Beiträge des Sammelwerkes gelesen.<br />

Aufsatz aus einem Buch mit einem Herausgeber<br />

Hinte, Wolfgang (2002): Fälle, Felder und Budgets : Zur Rezeption sozialraumorientierter<br />

Ansätze in der Jugendhilfe. In: Merten, Roland (Hrsg.)<br />

(2002): Sozialraumorientierung : Zwischen fachlicher Innovation und<br />

rechtlicher Machbarkeit. Weinheim, München: Juventa, S. 91-126.<br />

Aufsatz aus einem Buch mit drei Herausgeber/innen<br />

Bütow, Birgit/Chassé, Karl August/Maurer, Susanne (2006): Normalisierungspolitiken?<br />

– Querlese, Kommentar und versuchte Zwischenbilanz. In:<br />

Bütow, Birgit/Chassé, Karl August/Maurer, Susanne (Hrsg.) (2006): Soziale<br />

Arbeit zwischen Aufbau und Ausbau : Transformationsprozesse im<br />

Osten Deutschlands und die Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: VS<br />

Verlag, S. 219-244.<br />

2.4.4 (Stichwort-)Artikel aus Fachlexika und Handwörterbüchern<br />

In diesem Unterabschnitt zeigen wir die Aufnahme des Vollbelegs anhand des<br />

gleichen Stichworts für den entsprechenden Beitrag in (den!) zwei deutschen<br />

Standard-Nachschlagewerken zur Sozialen Arbeit, wobei es sich beim einen<br />

um eine Institution, beim anderen um ein Autor/in-Team als Herausgeber<br />

handelt.<br />

Haller, Siegfried (2011): Jugendamt (JA). In: Deutscher Verein für öffentliche<br />

und private Fürsorge (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. 7., völlig<br />

überarb. u. aktual. Aufl. Baden-Baden: Nomos, S. 470-471.<br />

Prölß, Rainer (2013): Jugendamt. In: Kreft, Dieter/Mielenz, Ingrid (Hrsg.):<br />

Wörterbuch Soziale Arbeit : Aufgaben, Praxisfelder, Begriffe und Methoden<br />

der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. 7., vollst. überarb. u. aktual.<br />

Aufl. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 467-473.


28 Formale Grundanforderungen<br />

2.4.5 Aufsätze aus Fachzeitschriften<br />

In diesem Unterabschnitt zeigen wir die Aufnahme des Vollbelegs für Beiträge<br />

aus Fachzeitschriften. Wie auch bei in Buchform erschienenen Sammelwerken<br />

werden Autor(en)/in(nen) und Titel des belegten Beitrags und der Nachweis<br />

der herangezogenen Fachzeitschrift durch den (groß geschriebenen!) Vermerk<br />

„In:“ voneinander abgesetzt (vgl. Rossig 2011, S. 134; Stickel-Wolf/Wolf 2009,<br />

S. 255; Theisen 2011, S. 196). In Anlehnung an tradierte Gewohnheiten lassen<br />

allerdings Samac/Prenner/Schwetz (vgl. 2011, S. 108 f.) und Standop/<br />

Meyer (vgl. 2008, S. 119) das „In:“ entfallen und schreiben dafür den Namen<br />

der Fachzeitschrift kursiv; wir raten aufgrund einer möglichst einheitlichen<br />

Verfahrensweise aber davon ab.<br />

Hinter dem „In:“ folgen dann: Name der Fachzeitschrift (nur ihr Haupttitel),<br />

Jahrgang, Erscheinungsjahr, Heftnummer, erste bis letzte Seite des Beitrags<br />

mit Bindestrich (aber ohne Leerschritte) (vgl. Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 255).<br />

Häufig werden heute Teile dieser Angaben verknappt, wir raten jedoch der<br />

Klarheit halber zu einer ausführlichen Angabe. 2<br />

Aufsatz eines Autors<br />

Rohde, Bernhard (2012): Die staatliche Anerkennung: Relikt oder Notwendigkeit?<br />

In: Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, 63. Jg., Heft 1, S. 58-<br />

67.<br />

Aufsatz zweier Autoren<br />

Wasel, Wolfgang/Schiele, Gerhard (2008): Sozialraumorientierung zwischen<br />

Markt und Quasi-Markt : Entwicklungsideen und Hintergründe in der Altenhilfe.<br />

In: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche<br />

und private Fürsorge, 88. Jg., Heft 11, S. 468-474.<br />

2<br />

Die gängige Abkürzung des Zeitschriftennamens lautet im ersten Beispiel „TuP“, im zweiten<br />

Beispiel „NDV“.


Formale Grundanforderungen 29<br />

2.4.6 Amtliche Veröffentlichungen<br />

In diesem Unterabschnitt zeigen wir die Aufnahme des Vollbelegs für eine<br />

amtliche Veröffentlichung. Hierzu zählen (vgl. Bieker 2011, S. 87) amtliche<br />

Statistiken (z. B. Statistisches Bundesamt, Statistische Landesämter, Kommunalstatistiken,<br />

Statistik der Bundesagentur für Arbeit usw.), Forschungsberichte<br />

im Auftrag amtlicher Stellen, Berichte von Expertenkommissionen, Gerichtsentscheidungen,<br />

behördeneigene und periodisch erscheinende Informationsmedien<br />

(z. B. Amtsblatt der Stadt Leipzig).<br />

Abschlussbericht einer Sachverständigenkommission<br />

Sächsisches Staatsministerium für Soziales (Hrsg.) (2009): Dritter Sächsischer<br />

Kinder- und Jugendbericht : Kinder- und Jugendhilfe als Bildungsakteur<br />

– Biografieverläufe und Bildungszugänge junger Menschen in Sachsen.<br />

Dresden.<br />

2.4.7 Graue Literatur<br />

In diesem Unterabschnitt zeigen wir die Aufnahme des Vollbelegs für ein<br />

Werk der sogenannten „Grauen Literatur“. Hierzu zählen (vgl. Bieker 2011, S.<br />

87) (noch) nicht (oder nie) in Buch- oder Aufsatzform durch einen Verlag<br />

publizierte Schriften wie z. B. Tagungsberichte, Kongressdokumentationen,<br />

Schriftenreihen von Hochschulen bzw. deren Fakultäten usw.<br />

Kongressdokumentation mit drei Herausgebern<br />

Bassarak, Herbert/Haller, Siegfried/Rohde, Bernhard (Hrsg.) (2007): …gegen<br />

den Wind steuern! Quo vadis Jugendarbeit? Bundeskongress Jugendarbeit<br />

: Leipzig, 27. und 28. September 2006. Lauf.<br />

2.4.8 Quellen aus dem Internet<br />

Zunächst muss zur Klarstellung darauf hingewiesen werden, dass es „Internetquellen“<br />

(wie Studierende gerne sagen) im engeren Sinne gar nicht gibt.<br />

Das Internet ist keine Quelle, sondern ein Medium, das einen (zumeist) komfortablen<br />

und schnellen Zugriff auf Material bietet.


30 Formale Grundanforderungen<br />

Qualitätsprüfung<br />

von Internetinformationen<br />

Vor der Verwendung aus dem Internet bezogenen Materials empfiehlt sich die<br />

sorgfältige Prüfung seiner Qualität, da der Teil unseriöser Informationen im<br />

Internet hoch ist. Besondere Vorsicht ist bei unbekannten oder privaten Websites<br />

geboten.<br />

Grundsätzlich sollte deshalb das Internet in erster Linie zur Suche nach auch<br />

in gedruckter Form veröffentlichtem Material dienen, ihm direkt entnommene<br />

Informationen stellen im Regelfall nur eine Ergänzung von Druckwerken dar.<br />

Die Nutzung von Material, das auch in gedruckter Form zugänglich wäre (dies<br />

ist häufig bei „Grauer Literatur“ der Fall), ist hingegen weniger problematisch,<br />

sofern die Website als seriös gelten kann. Denn hier sind Verfasser/in-<br />

(nen) oder Herausgeber/in(nen) bzw. herausgebende Institution(en), Titel,<br />

Erscheinungsort(e) und Erscheinungsjahr erkennbar. Für das Belegen solchen<br />

Materials gelten prinzipiell die vorstehenden Regeln. Dennoch halten wir die<br />

folgende Warnung von Charbel für angebracht:<br />

„Immer jedoch besteht das Problem der Zuverlässigkeit der Quelle. Aufgrund<br />

der hohen Zugänglichkeit des Internets fehlt in der Regel jegliches Qualitätssicherungsverfahren,<br />

das für sonstige wissenschaftliche Publikationen gilt<br />

(beispielsweise Review-Systeme bei Zeitschriften und Büchern). Im Internet<br />

kann alles veröffentlicht werden, auch völliger Unsinn. Mehr noch als bei Buchund<br />

Zeitschriftenpublikationen müssen Sie selbstständig die Qualität der Internetveröffentlichung<br />

prüfen.“<br />

(Charbel 2006, S. 51; Hervorh. B. R.)<br />

Vollständige Angabe<br />

der URL<br />

Der Beleg wird abschließend mit der URL (Uniform Resource Locator) ergänzt<br />

(die Angabe der Startseite genügt nicht), d. h. es muss die Internetadresse<br />

des Dokuments mit dem kompletten Pfad zur Datei angegeben werden (vgl.<br />

Rossig 2011, S. 137). Bei allen Adressen, die mit „www“ beginnen, kann die<br />

davor stehende Angabe des Zugriffsprotokolls „htpp//“ entfallen (vgl.<br />

Standop/Meyer 2008, S. 123). Abschließend folgt das Datum (mit vierstelliger<br />

Jahreszahl) des (letzten) Aufrufs der Website; wahlweise zusätzlich in runde<br />

oder eckige Klammern gesetzt (vgl. Samac/Prenner/Schwetz 2011, S. 115).<br />

Zur Schreibweise der URL ist darauf hinzuweisen, dass eine ggf. erforderliche<br />

Trennung am Zeilenende nicht mit einem Trennstrich erfolgen darf, da dieser<br />

ansonsten als Adressbestandteil missverstanden werden könnte (vgl. Rossig<br />

2011, S. 136). Eine bei Schrägstrich oder Punkt in der URL ggf. erforderliche


Formale Grundanforderungen 31<br />

Trennung sollte nach unserer Auffassung immer hinter diesen Zeichen erfolgen.<br />

Die URL kann aber auch auf eine neue Zeile gesetzt werden, um eine<br />

Trennung zu vermeiden. Ausführliche Erläuterungen zu Aufbau und Funktionsweise<br />

von Internetadressen finden sich bei Theisen (vgl. 2011, S. 198 ff.).<br />

Informationspapier auf der Website einer Hochschule<br />

Fachhochschule Kiel – Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit (2011): Staatliche<br />

Anerkennung. Kiel 2011.<br />

www.fh-kiel.de/index.php?id=5478 (21.06.2011)<br />

2.5 Zitation<br />

2.5.1 Funktion von Zitaten<br />

Die Verwendung von Zitaten ist eine der häufigsten Fehlerquellen in wissenschaftlichen<br />

<strong>Arbeiten</strong> und kann bei nachlässiger Handhabung gravierende<br />

Folgen für die Berechtigung zum Führen akademischer Grade nach sich ziehen.<br />

Zu Sinn und Funktion des Zitierens empfehlen wir vorab die Ausführungen<br />

von Rossig (vgl. 2011, S. 145 f.), Standop/Meyer (vgl. 2008, S. 59 f.) und<br />

Stickel-Wolf/Wolf (vgl. 2009, S. 228 f.). Im Kern geht es darum, „…deutlich<br />

zu machen, wo man Werke Anderer verwendet hat, um eigene Darstellungen<br />

und Argumentationen zu fundieren“ (Bieker 2011, S. 142). Diese Grundregel<br />

gilt auch für jede Art von schriftlicher Ausarbeitung im Rahmen des Studiums:<br />

„Auch wenn im Bachelor- und Masterstudium die Darlegung eines wirklichen<br />

Erkenntnisfortschritts im Verhältnis zum Erkenntnisstand der Disziplin nachrangig<br />

sein dürfte, muss auch hier ‚Ehrlichkeit’ im Umgang mit den Leistungen<br />

Anderer als ein Grundwert angesehen werden. Wer geistiges Eigentum eines<br />

Anderen direkt oder indirekt als sein eigenes ausgibt, setzt sich dem Vorwurf<br />

des Plagiats aus. Dabei kommt es nicht darauf an, ob man die fremde Erkenntnis<br />

einer Quelle wörtlich entnimmt oder nur sinngemäß.“<br />

(Bieker 2011, S. 142; Hervorh. im Orig.)<br />

Erlaubt: Zitat –<br />

verboten: Plagiat!


32 Formale Grundanforderungen<br />

2.5.2 Wörtliche Zitate<br />

Von einem wörtlichem Zitat (auch: direktes Zitat, Zitat im engeren Sinne)<br />

„…spricht man, wenn Ausführungen eines Dritten wörtlich in den eigenen<br />

Text übernommen werden. Derartige Übernahmen haben buchstaben- und zeichengetreu<br />

zu erfolgen“ (Theisen 2011, S. 147; Hervorh. im Orig. fett), auch<br />

wenn nicht sinnverfälschende und eindeutig gekennzeichnete Auslassungen<br />

oder Ergänzungen im Einzelfall möglich sind (vgl. Bieker 2011, S. 149). Die<br />

Funktion wörtlicher Zitate hat Bieker eindrücklich wie folgt beschrieben:<br />

„Wörtliche Zitate sollte man nur dann erwägen, wenn der Lesefluss und das<br />

Textverständnis durch den Einschub nicht behindert wird. Wörtliches Zitieren<br />

kommt insbesondere dann in Frage, wenn eine Textstelle eine besondere gedankliche<br />

Prägnanz oder eine sprachliche Formulierungskunst aufweist, die bei<br />

sinngemäßer Zitierung verloren ginge. Möglicherweise wollen Sie aber auch an<br />

der zitierten Textstelle etwas herausarbeiten oder kritisch diskutieren. In diesem<br />

Fall empfiehlt es sich aus Gründen der Überzeugungskraft Ihrer Ausführungen<br />

auf den Wortlaut des Originals zurückzugreifen und nicht auf seine<br />

sinngemäße Wiedergabe.“<br />

(Bieker 2011, S. 149)<br />

Nicht verhandelbar:<br />

Anführungszeichen!<br />

Wörtliche Zitate werden in der deutschen Sprache immer durch das Anführungszeichen<br />

unten („) eingeleitet und durch das Anführungszeichen oben (“)<br />

geschlossen. Sollte das einleitende Anführungszeichen oben stehen, ist es<br />

typographisch korrekt nach unten zu setzen. Wir stellen uns der Auffassung<br />

von Standop/Meyer entgegen, der zufolge „…die in deutschem Schrifttum<br />

lange Zeit gebräuchliche Anführung unten … unter dem Einfluss des Englischen<br />

und vor allem des Computers, der sie allenfalls als Sonderzeichen<br />

kennt, immer seltener…“ werde (Standop/Meyer 2009, S. 156).<br />

Die Praxis in den Veröffentlichungen von Bieker (2011), Karmasin/Ribing<br />

(2012), Rossig (2011) und Theisen (2011) zeigt jedoch, dass die auf das Englische<br />

zurückgehende (Entschuldigung!) Sprachverhunzung der deutschen<br />

Sprache in diesem Fall noch nicht Platz gegriffen hat 3 und die Schuld auch<br />

nicht den vorgeblich begrenzten Möglichkeiten moderner Textverarbeitung<br />

zugewiesen werden kann. Denn bei diesen Autoren wird überall das einleiten-<br />

3<br />

Diesen Umstand lasten wir nicht der englischen Sprache – immerhin die Sprache Shakespeares<br />

– an, sondern der Eilfertigkeit deutscher Sprachnutzer, sich vorgeblich eines zeitgemäß<br />

globalisierten Verständigungsmodus bedienen zu wollen.


Formale Grundanforderungen 33<br />

de Anführungszeichen unten gesetzt und darüber hinaus wird bei Samac/Prenner/Schwetz<br />

(vgl. 2011, S. 118) explizit und regelkonform dazu ausgeführt,<br />

dass die Anführungszeichen zu Beginn eines wörtlichen Zitats unten zu stehen<br />

haben.<br />

Wir kritisieren in diesem Zusammenhang Krämer (vgl. 2009, S. 146), der die<br />

Verwendung von Anführungszeichen beim wörtlichen Zitat letztlich in das<br />

Belieben von Studierenden stellt, indem er zumindest beim längeren wörtlichen<br />

Zitat (d. h. in einem eigenen Absatz geschriebenen, s. u.) die Option<br />

eröffnet, die Anführungszeichen nicht zu setzen. Wir kritisieren des Weiteren<br />

die Praxis von Badry u. a. (vgl. 2012), als Anführung auf folgende Zeichen<br />

zurückzugreifen: >> und


34 Formale Grundanforderungen<br />

noten) und Vollbeleg (Literaturverzeichnis) zu identifizieren; dies verlangen<br />

ähnlich auch Samac/Prenner/Schwetz (vgl. 2011, S. 120) und Theisen (vgl.<br />

2011, S. 155). Wir raten im Zweifelsfalle dazu, die mittelbar zitierte Quelle<br />

selbst ausfindig zu machen und ggf. dann aus ihr direkt zu zitieren, auch<br />

wenn sich damit der Rechercheaufwand erhöht.<br />

Immer aus der Originalquelle<br />

zitieren!<br />

Eindringlich ist davor zu warnen, aus zweiter Hand zu zitieren oder anders<br />

ausgedrückt: es gilt das Prinzip der Unmittelbarkeit von Zitaten, demzufolge<br />

immer aus der Originalquelle zitiert werden sollte (vgl. Stickel-Wolf/Wolf 2009,<br />

S. 232):<br />

„Grundsätzlich ist – um Verfälschungen, Fehlinterpretationen und Kettenfehler<br />

zu vermeiden – die Originalquelle zu zitieren. Nur wenn das Originalwerk<br />

glaubwürdig nicht oder nur unverhältnismäßig schwer zugänglich ist, kann<br />

nach einer Quellenangabe in der Sekundärliteratur ‚aus zweiter Hand’ zitiert<br />

werden.“<br />

(Rossig 2011, S. 147)<br />

Wir möchten darauf hinweisen, dass sich in einem Falle schwerer Zugänglichkeit<br />

die Frage nach der Zitierwürdigkeit der Quelle stellt. Ferner kann das mittelbare<br />

Zitieren im Einzelfall sinnvoll sein, wenn es sich um die Verarbeitung<br />

eines großen Gegenstandsbereichs handelt (vgl. Badry u. a. 2012, S. 131).<br />

Sofern aus zweiter Hand zitiert wird, muss dies durch den Zusatz „zit. n.“<br />

(„zitiert nach“) gekennzeichnet werden.<br />

Kürzere wörtliche Zitate können in den eigenen syntaktischen Zusammenhang<br />

eingefügt werden. Dabei gilt jedoch „…die Regel, dass nur ein solches Zitat<br />

mit dem eigenen Text verwoben werden sollte, welches dies mühelos gestattet;<br />

jede Sprachbeugung ist von Übel“ (Standop/Meyer 2008, S. 65). Wir halten<br />

jedoch – im Einklang mit anderen Autoren – kleinere, grammatikalisch<br />

notwendige Einfügungen (Flexionen) durch den/die Zitierende/n für vertretbar,<br />

diese müssen dann eckig [ ] eingeklammert werden (vgl. z. B. Rossig<br />

2011, S. 148; Theisen 2011, S. 149).<br />

In eckige Klammern werden des Weiteren Zusätze (Interpolationen) des/der<br />

Zitierenden gesetzt, die zum besseren Verständnis des wörtlichen Zitats eingefügt<br />

werden sollen (vgl. Rossig 2011, S. 148; Theisen 2011, S. 148). Ob<br />

solche Hinzufügungen in eckigen Klammern außerdem mit „d. Verf.“ oder den


Formale Grundanforderungen 35<br />

Initialen des/der Zitierenden zu kennzeichnen sind, wird unterschiedlich beantwortet:<br />

explizit dafür scheint nur Bieker zu sein (vgl. 2011, S. 150); direkt<br />

dagegen sprechen sich Standop/Meyer aus, die dies für die meisten Fälle als<br />

„pedantisch und überflüssig“ (Standop/Meyer 2008, S. 63) klassifizieren.<br />

Fehler im wörtlich zitierten Original, insbesondere (mit Sicherheit als solche<br />

erkannte!) Rechtschreib- bzw. Druckfehler sind direkt dahinter durch [!] oder<br />

noch besser durch [sic!] (im Sinne von: wirklich so) zu kennzeichnen (vgl. z.<br />

B. Karmasin/Ribing 2012, S. 115). Wir raten aber – im Einklang mit Haines<br />

(vgl. 2009, S. 153) – dringend davon ab, die Orthographie in Zitaten älteren<br />

Datums entsprechend zu markieren, da zum einen seinerzeit die Schreibung<br />

korrekt gewesen ist und zum anderen das Zitat evtl. schwer leserlich wird. Das<br />

im Beleg gezeigte Erscheinungsjahr verdeutlicht ja, dass (früher: daß!) es<br />

sich um einen Text aus „vorreformatorischer“ Zeit handelt, der nicht an den<br />

Regeln der reformierten Rechtschreibung gemessen werden kann. Darum ist<br />

„…die Modernisierung älterer Schreibung oder die Veränderung der Zeichensetzung<br />

… nicht statthaft“ (Standop/Meyer 2008, S. 61).<br />

Nicht sinnverändernde Auslassungen (Ellipsen) innerhalb eines wörtlichen Zitats<br />

sind erlaubt, sie werden durch drei Punkte (…) gekennzeichnet. Die Auslassung<br />

nur eines Wortes ist nach Auffassung verschiedener Autoren/innen<br />

nur mit zwei Punkten (..) zu markieren (vgl. Rossig 2011, S. 149; Samac/Prenner/Schwetz<br />

2011, S. 119; Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 238; Theisen<br />

2011, S. 148). Dies halten wir für übertrieben und folgen deshalb denjenigen<br />

Autoren/innen, die jede Auslassung (ein Wort, mehrere Wörter, ganzer Satz,<br />

mehrere ganze Sätze) stets durch drei Punkte gekennzeichnet wissen wollen,<br />

denen jeweils ein Leerschritt vorangeht und folgt (vgl. Badry u. a. 2012, S.<br />

131; Bieker 2011, S. 149 f.; Karmasin/Ribing 2012, S. 114; Standop/Meyer<br />

2008, S. 64): „Nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung … stehen<br />

diese [drei Punkte] – entgegen der überwiegenden praktischen Handhabung –<br />

ohne Einklammerung“ (Bieker 2011, S. 149 f.; Hervorh. B. R.). Das heißt: die<br />

eckige Einklammerung der drei Auslassungspunkte kann – insbesondere bei<br />

Auslassung eines ganzen Satzes oder mehrerer ganzer Sätze – praktisch sein,<br />

ist aber nicht zwingend. Wir stellen anheim, welche Variante gewählt wird.<br />

Kennzeichnung von<br />

Fehlern im Original<br />

Kennzeichnung von<br />

Auslassungen im<br />

Zitat


36 Formale Grundanforderungen<br />

Hervorhebungen im<br />

Original<br />

Eigene Hervorhebungen<br />

im Zitat<br />

Der Grundsatz der Originaltreue des wörtlichen Zitats verlangt darüber hinaus,<br />

dass auch Hervorhebungen des Originals zu übernehmen sind. Wird eine Hervorhebung<br />

im wörtlichen Zitat nicht anderslautend gekennzeichnet, ist davon<br />

auszugehen, dass sie aus dem Originaltext so wiedergegeben wird. Zur Sicherheit<br />

sollte im Kurzbeleg der Zusatz „Hervorh. im Orig.“ eingefügt werden. Ob<br />

und inwieweit die Hervorhebung des Originals auch typographisch übernommen<br />

werden sollte, scheint uns fraglich, da Hervorhebungen älterer Machart<br />

(S p e r r s c h r i f t , VERSALIEN, Unterstreichung) heute unüblich sind. Wir<br />

empfehlen stattdessen, Hervorhebungen des zitierten Originals grundsätzlich<br />

in Kursivschrift wiederzugeben, auch wenn dies ggf. eine Veränderung des<br />

Originaltextes bedeutet, die – streng genommen – erläutert werden muss.<br />

Rost/Stary schlagen deshalb vor, für den Fall einer typographischen Veränderung<br />

einer im Original gesetzten Hervorhebung – z. B. Wiedergabe einer fettgedruckten<br />

Hervorhebung durch einen kursiven Schriftschnitt im Zitat – dies<br />

im Kurzbeleg hinter den bibliographischen Angaben wie folgt anzuzeigen:<br />

„Hervorh. im Original fett“ (vgl. Rost/Stary 2011, S. 182, Fußn. 2).<br />

Will man eine eigene Hervorhebung im wörtlichen Zitat (also eine Veränderung)<br />

vornehmen, um das Augenmerk des Lesers auf einen bestimmten Aspekt<br />

zu lenken oder soll eine Hervorhebung des Originals nicht übernommen werden,<br />

um eine unerwünschte Akzentsetzung zu vermeiden (ebenfalls eine Veränderung),<br />

ist dies auf jeden Fall zu kennzeichnen: „Hervorh. durch Verf.“<br />

(wobei aber unklar bleibt, wer gemeint sein soll, das kann ja auch der/die<br />

Verfasser/in des Originals sein); besser ist deshalb „Hervorh. Initialen<br />

(des/der Zitierenden)“ bzw. „Hervorh. nicht übern., Initialen (des/der Zitierenden)“<br />

(vgl. Rossig 2011, S. 149). Zur Formatierung von (eigenen) Hervorhebungen<br />

(nicht nur in wörtlichen Zitaten, sondern grundsätzlich für den<br />

Fließtext) schreiben Stickel-Wolf/Wolf außerdem:<br />

„Im Textkörper ist der Kursivdruck dem Fettdruck überlegen, weil er weit weniger<br />

dominant in Erscheinung tritt und bei einem gezielten Suchen doch ins<br />

Auge sticht. Unterstreichungen stellen eher Relikte aus vergangenen Schreibmaschinenzeiten<br />

dar und sind zu unterlassen.“<br />

(Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 243; Hervorh. B. R.)


Formale Grundanforderungen 37<br />

2.5.3 Sinngemäße Zitate<br />

Von einem sinngemäßen Zitat (auch: indirektes Zitat) spricht man bei<br />

„…nicht-wörtliche[n] Übernahmen oder Anlehnungen an Gedanken und Ausführungen<br />

anderer Autoren“ (Rossig 2011, S. 150). Solche inhaltlichen Wiedergaben<br />

von Gedanken und Texten Dritter bezeichnet man als Paraphrase,<br />

worunter nicht – wie manche Studierende meinen – lediglich die Übernahme<br />

fremder Textteile mit einigen Wortumstellungen gemeint ist (vgl. Samac/Prenner/Schwetz<br />

2011, S. 121):<br />

„Das heißt, Sie geben Inhalte aus anderen Texten in eigenen Worten wieder –<br />

dies kann auch in Form einer verkürzenden Zusammenfassung geschehen. Ihre<br />

Wiedergabe des betreffenden Inhalts sollte erkennbar eigenständig formuliert<br />

sein. […] Einzig Fachtermini, die nicht ohne Sinnveränderung zu ersetzen<br />

sind, können Sie in Ihrer Formulierung beibehalten.“<br />

(Kühtz 2012, S. 61; Hervorh. im Original fett)<br />

Um diese Übernahmen klar identifizierbar zu machen, sollten sie mit einleitenden<br />

Bemerkungen versehen werden, die immer im Präsens stehen („Meyer<br />

weist in diesem Zusammenhang darauf hin…“).<br />

Sinngemäße Zitate stehen niemals in Anführungszeichen, sondern werden<br />

durch ihre sprachliche Form (sowie durch einen einleitenden Zusatz im Kurzbeleg;<br />

s. u.) gekennzeichnet. Sofern es sich nicht um feststehende Sachverhalte,<br />

sondern um von Dritten dargelegte fachliche Auffassungen, Positionen,<br />

Theorien usw. handelt, stehen sinngemäße Zitate zur Verdeutlichung in der<br />

indirekten Rede, d. h. im Konjunktiv (Möglichkeitsform). Dies ist zumeist der<br />

Konjunktiv I, auch Konjunktiv der Gegenwart genannt, weil er vom Präsens<br />

abgeleitet wird („Er sagt, er könne das nicht glauben“). In bestimmten Fällen<br />

muss aber der Konjunktiv II eingesetzt werden, auch Konjunktiv der Vergangenheit<br />

genannt, weil er vom Imperfekt abgeleitet wird – letzteres kommt<br />

zum Tragen, wenn sich der vom Präsens-Stamm gebildete Konjunktiv nicht<br />

vom Indikativ unterscheiden lässt, was im Plural der Fall ist („Sie sagen, sie<br />

könnten das nicht glauben“).<br />

Der Konjunktiv als<br />

Kennzeichen sinngemäßer<br />

Zitate<br />

Theisen behauptet, das indirekte Zitat müsse nicht im Konjunktiv stehen, da<br />

der Kurzbeleg (s. u.) den Fremdbezug ja nachweise (vgl. Theisen 2011, S.<br />

152). Bieker vertritt die Auffassung, dass der Wechsel in den Konjunktiv hilf-


38 Formale Grundanforderungen<br />

reich sein könne, um ein indirektes Zitat zu verdeutlichen, schränkt aber zugleich<br />

ein, dass sich diese Sprachform für längere Zitate nicht eigne (vgl.<br />

Bieker 2011, S. 152). Eine Begründung für letztere Auffassung gibt Esselborn-<br />

Krumbiegel, die den Konjunktiv in längeren indirekten Zitaten als möglicherweise<br />

schwerfällig wirkend und daher abzulehnen klassifiziert (vgl. Esselborn-<br />

Krumbiegel 2012, S. 118).<br />

Wir möchten – im Einklang mit anderen – diesen Autoren/innen widersprechen:<br />

Die Tatsache, dass der Konjunktiv in der (mündlichen) Umgangssprache<br />

wenig geübt wird, „…weil seine grammatische Form kompliziert und der<br />

Klang bisweilen ungewohnt ist…“ (Kornmeier 2012, S. 180), diskreditiert<br />

nicht seine Anwendung in der wissenschaftlichen Schriftsprache. Und: Das<br />

sinngemäße Zitat heißt nicht absichtslos auch indirektes Zitat, denn es hat<br />

eben in der indirekten Rede zu stehen, d. h. im Konjunktiv (vgl. Standop/<br />

Meyer 2008, S. 240). Deshalb ist auch die Auffassung von Kühtz widersprüchlich<br />

und verwirrend, der behauptet, im Regelfall sei der Konjunktiv nicht anzuwenden:<br />

„Indirekte Zitate werden üblicherweise nicht in indirekter Rede wiedergegeben<br />

(also Indikativ statt Konjunktiv). Man kann den Konjunktiv allerdings verwenden,<br />

um sich als Verfasser von einer zitierten Aussage zu distanzieren oder<br />

diese als fragwürdig, zweifelhaft darzustellen…“<br />

(Kühtz 2012, S. 61 f.; Hervorh. im Original fett)<br />

Wir halten diese Empfehlung für wenig sinnvoll. Kühtz ignoriert oder verkennt<br />

nämlich zwei Grundtatsachen: zum einen die Regeln der deutschen Sprache<br />

für die indirekte Rede, die den sprachlichen Modus des Konjunktivs vorgeben,<br />

zum anderen die prinzipiell nötige kritisch-distanzierte Grundhaltung jedes/r<br />

wissenschaftlich <strong>Arbeiten</strong>den gegenüber fremden Quellen und Behauptungen.<br />

Bohl (vgl. 2008, S. 38), Kornmeier (vgl. 2012, S. 180), Paetzel (vgl. 2001, S.<br />

103 f.) und Samac/Prenner/Schwetz (vgl. 2011, S. 72) formulieren ohne Umschweife,<br />

dass für indirekte Zitate der Konjunktiv zu nutzen sei: „Es kann<br />

nicht deutlich genug darauf hingewiesen werden, dass bei jeder Wiedergabe<br />

einer fremden Position, die nicht in der Form eines direkten Zitats genutzt<br />

wird, der Konjunktiv verwendet werden muss“ (Paetzel 2001, S. 104; Hervorh.<br />

B. R.). Standop/Meyer (vgl. 2008, S. 240) beschäftigen sich darüber hinaus in


Formale Grundanforderungen 39<br />

leicht verständlicher Sprache mit typischen Fehlern beim Gebrauch des Konjunktivs.<br />

Zudem kann bei Anwendung des Konjunktivs nie der Eindruck entstehen, es<br />

handele sich bei fachlichen Auffassungen Dritter um beweisfeste Aussagen:<br />

„Was z. B. in den Geisteswissenschaften als Beleg für eine Aussage angeführt<br />

wird – ein Zitat oder die Literaturreferenz in der Fußnote –, riefe bei den Juristen<br />

kaum mehr als ein Hohnlachen hervor: Eine Aussage wird nicht glaubwürdiger<br />

dadurch, dass sie bereits an anderer Stelle gemacht wurde; denn dass<br />

ein Sachverhalt bestimmten Fakten entspricht, muss bewiesen werden. Von einem<br />

Beweis sprechen die Juristen aber erst dann, wenn … die entsprechenden<br />

Kausalitäten nachzuweisen sind. Ob diese dann tatsächlich Beweiskraft haben,<br />

mag dahingestellt bleiben.<br />

Im Sinne von Kausalitätsabhängigkeiten ist es jedoch absolut einleuchtend,<br />

dass eine Literaturreferenz keinen Beweis, sondern allenfalls einen Beleg für<br />

eine zuvor gemachte Behauptung darstellt. […]<br />

Als Konsequenz bleibt folglich nur der Konflikt einer vorhandenen Beweislast;<br />

das Dilemma des Wissenschaftlers besteht darin, ihr mit nichts als den Mitteln<br />

des Belegs begegnen zu können.“<br />

(Haines 2009, S. 26; Hervorh. im Orig.)<br />

Schließlich ist es für uns auch keineswegs ausgemacht, dass durch eine andere<br />

Form sprachlicher Distanzierung, nämlich den ein indirektes Zitat einleitenden<br />

Verweis auf den/die referierte/n Autor/in unter anschließender Beibehaltung<br />

des Indikativs viel gewonnen wäre, wie es u. a. von Esselborn-<br />

Krumbiegel (vgl. 2012, S. 117 f.) empfohlen wird. Denn der Bezug auf den/die<br />

fremde Autor/in sollte aus stilistischen Gründen ohnehin eingefügt und nicht<br />

allein dem Kurzbeleg (siehe 2.6) überlassen werden.<br />

2.6 Belegen<br />

2.6.1 Funktion des Belegens<br />

Der Gebrauch fremden Materials ist in wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> unbedingt<br />

nachzuweisen; dies bezeichnet man als Belegen. Dabei ist zu unterscheiden<br />

zwischen dem Kurzbeleg im Fließtext oder in Fußnote(n) und dem vollständigen<br />

Beleg im Literaturverzeichnis. Beide Belege sind notwendig, und Beleg(e) im<br />

Fließtext oder in Fußnote(n) und Beleg(e) im Literaturverzeichnis müssen<br />

miteinander korrespondieren. Mit dem Vollbeleg im Literaturverzeichnis haben<br />

Zusammenhang von<br />

Kurz- und Vollbeleg


40 Formale Grundanforderungen<br />

wir uns bereits in Abschnitt 2.4 beschäftigt, so dass wir uns im Folgenden auf<br />

den Kurzbeleg im Text oder in Fußnote(n) konzentrieren können. 4<br />

Der Kurzbeleg<br />

im Fließtext<br />

Der Kurzbeleg im Fließtext oder in Fußnote(n) dient zur Kennzeichnung und<br />

vor allem Verortung jedes wörtlichen und sinngemäßen Zitats, wobei prinzipiell<br />

folgendes gilt:<br />

• Wörtliche Zitate sind direkt im Anschluss, d. h. nach den schließenden Anführungszeichen<br />

zu belegen (zu Abweichungen im Ausnahmefall siehe Fußnote<br />

1).<br />

• Sinngemäße Zitate, insbesondere längere, sind unserer Auffassung nach<br />

möglichst weit vorne im Text zu belegen, d. h. es muss an sprachlich geeigneter<br />

Stelle (!) darauf hingewiesen werden, dass nun ein aus einer fremden<br />

Quelle nicht wörtlich entlehnter Text folgt. Nur bei kürzeren sinngemäßen<br />

Zitaten im Umfang von nicht mehr als einem Satz steht der Kurzbeleg am<br />

Ende dieses Satzes. Es geht nicht an (was man häufig sieht), dass über<br />

mehrere Absätze oder gar Seiten hinweg indirekt zitiert wird, dies aber nur<br />

am Ende eines (längeren) Absatzes oder einer bzw. sogar mehrerer Seiten<br />

durch lediglich einen Kurzbeleg kenntlich gemacht wird. Ein solches Verfahren<br />

bedeutet nämlich, dass allenfalls derjenige Absatz als sinngemäßes<br />

Zitat korrekt gekennzeichnet worden ist, in dem der Kurzbeleg steht, obwohl<br />

zumindest jeder Absatz, der ein sinngemäßes Zitat darstellt, an seinem<br />

Ende mit einem Kurzbeleg versehen werden muss.<br />

Dies ist auch ein typischer Fehler bei aus fremden Quellen entnommenen<br />

sinngemäßen Aufzählungen: der Kurzbeleg darf nicht erst hinter den letzten<br />

Aufzählungspunkt, sondern muss vor die Aufzählung, d. h. an das Ende<br />

des die Aufzählung einleitenden Satzes gesetzt werden. Anderenfalls könnte<br />

dies dahingehend (fehl-)interpretiert werden, als sei nur der letzte Aufzählungspunkt<br />

der belegten Quelle zuzuordnen. Dem von Studierenden gelegentlich<br />

vorgebrachten Einwand, die Aufzählung sei ja als ein einziger –<br />

4<br />

Da wir generell von der Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit bibliographischen<br />

Vollbelegen ausgehen, erübrigen sich Ausführungen zur (inzwischen seltenen) Technik des<br />

Vollbelegs in Fußnoten, denn für „…Seminararbeiten ist ein Literaturverzeichnis selbstverständlich,<br />

für Bachelor-, Magister- und Doktorarbeiten zwingend“ (Theisen 2011, S.<br />

144).


Formale Grundanforderungen 41<br />

durch Satzzeichen (Komma oder Semikolon) gegliederter – Satz aufzufassen,<br />

halten wir entgegen, dass auch in einem solchen Fall nichts dagegen<br />

spricht, den/die Leser/in schon eingangs der Aufzählung auf die genutzte<br />

Quelle hinzuweisen. Schon gar nicht kann dies Argument für Aufzählungen<br />

ins Feld geführt werden, in denen jeder Aufzählungspunkt für sich einen<br />

vollständigen Satz bildet. Außerdem können Aufzählungen auch unter Nutzung<br />

verschiedener Quellen gebildet werden, die dann in der Aufzählung<br />

jeweils für sich durch einen entsprechenden Kurzbeleg nachzuweisen sind.<br />

Im Folgenden werden die beiden Belegtechniken – der Fußnotenbeleg außerhalb<br />

und der Klammerbeleg innerhalb des Fließtextes – dargestellt und erläutert.<br />

Für eine dieser beiden Techniken muss sich entschieden werden, gemischte<br />

Anwendungen sind nicht zulässig. – In einem weiteren Unterabschnitt<br />

beschäftigen wir uns außerdem mit der Nutzung von Fußnoten für<br />

Anmerkungen.<br />

2.6.2 Belegtechnik Variante 1: Fußnotensystem<br />

Bei diesem System handelt es sich um die im deutschen Sprachraum klassische<br />

Belegtechnik. Jedes wörtliche und sinngemäße Zitat wird durch einen<br />

Kurzbeleg in einer Fußnote gekennzeichnet, indem nach dem betreffenden<br />

Zitat eine Anmerkungsziffer/-zahl (ohne dahinterstehende Klammer) eingefügt<br />

wird. Dies geschieht über die in jeder Textverarbeitung verfügbare automatische<br />

Fußnotenverwaltung: durch Einfügen einer Referenz bzw. eines Verweises<br />

wird (jedes Mal) eine (neue) Fußnote im – durch einen automatisch<br />

gesetzten Zitierstrich abgetrennten – Fußnotenraum unten auf der betreffenden<br />

Seite erzeugt, die dann den entsprechenden Kurzbeleg aufnimmt.<br />

„Der Vorteil der Fußnotentechnik liegt darin, dass der Textfluss nicht durch in<br />

den Text eingeschobene Quellenbelege gestört wird. Allerdings muss der Leser<br />

mit seinen Augen immer wieder zwischen Ausführungstext und Fußnoten hin<br />

und her pendeln.“<br />

(Bieker 2011, S. 147)<br />

Der Fußnotentext ist einzeilig und in kleinerer Schriftart zu verfassen (Schrift<br />

Times New Roman: 10 Punkte, Schrift Arial: 9 Punkte). Für die Fußnoten sollte


42 Formale Grundanforderungen<br />

deren durchlaufende Nummerierung gewählt und darauf geachtet werden,<br />

dass sie vollständig auf der Seite stehen, auf der sich auch das bzw. die belegte(n)<br />

Zitat(e) befindet/befinden; dies kann durch eine entsprechende Gestaltung<br />

von Absätzen und Seitenumbruch sichergestellt werden.<br />

Bestandteile des<br />

Kurzbelegs in der<br />

Fußnote<br />

Der Kurzbeleg enthält in den meisten Fällen drei Elemente: Verfassernachname(n),<br />

Erscheinungsjahr, Seitenangabe(n). Die Angabe der Seitenzahl(en) ist<br />

nur dann entbehrlich, wenn auf ein Werk insgesamt verwiesen wird. Läuft das<br />

Zitat im Original über zwei Seiten, muss die Seitenzahl nach einem Leerschritt<br />

um den Zusatz „f.“ („folgende“) ergänzt werden. Erstreckt sich das (dann i. d.<br />

R. nur sinngemäße) Zitat über mehrere Folgeseiten, muss die Seitenzahl mit<br />

dem Zusatz „ff.“ („fortfolgende“) versehen werden. Alternativ können – der<br />

besseren Abgrenzbarkeit halber – auch die letzte Seite des Zitats mit belegt<br />

und beide Seitenzahlen mit einem Bindestrich (ohne Leerschritte!) verbunden<br />

werden; diese Art der Seitenidentifikation wird aber von Karmasin/Ribing (vgl.<br />

2012, S. 132) als für den deutschen Sprachraum unüblich qualifiziert.<br />

Jede Fußnote wird als ganzer Satz aufgefasst: „Das erste Zeichen hinter der<br />

Zahl einer Fußnote beginnt mit einem Großbuchstaben, das letzte Zeichen<br />

einer Fußnote bildet ein Punkt“ (Bieker 2011, S. 146).<br />

Beim Beleg sinngemäßer Zitate ist die Fußnote immer zusätzlich mit einem<br />

groß geschriebenen „Vgl.“ („Vergleiche“) einzuleiten, dies unterscheidet den<br />

Kurzbeleg eines sinngemäßen von dem eines wörtlichen Zitats (vgl. hierzu<br />

Bänsch/Alewell 2009, S. 56; Haines 2009, S. 154; Karmasin/Ribing 2012, S.<br />

122; Rossig 2011, S. 150; Theisen 2011, S. 151).<br />

Wir raten – in Übereinstimmung u. a. mit Sesink (vgl. 2007, S. 151) – dringend<br />

davon ab, mit den Platzhaltern „a. a. O.“ („am angegebenen Ort“) und<br />

„Ebd.“ („Ebenda“) zu arbeiten und stellen uns damit gegen die Empfehlung<br />

von Badry u. a. (vgl. 2012, S. 133). Denn es handelt sich um Schreibmaschinentechnik,<br />

auf die in der elektronischen Textverarbeitung verzichtet werden<br />

kann (vgl. Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 234): „Nachteilig erscheint insb.[esondere]<br />

‚a. a. O.’, weil der Leser unter Umständen in Ihrer Schrift seitenweise<br />

zurückblättern bzw. -suchen muss, bis er die entsprechende Quellenangabe


Formale Grundanforderungen 43<br />

findet“ (Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 234). Nach unserer Erfahrung steht es um<br />

den korrekten Umgang mit dem Verweis „Ebd.“ aber nicht besser, denn dieser<br />

darf im Fußnotenapparat nur direkt als Folgefußnote einer vorhergehenden<br />

Fußnote stehen und die dort stehende seitengleiche (!) Quelle belegen (vgl.<br />

Standop/Meyer 2008, S. 93). Verändert sich aber später der Seitenumbruch<br />

oder verschieben sich Absätze, kann es sein, dass „Ebd.“ als erste Fußnote im<br />

Fußnotenraum steht und damit der geforderte direkte Bezug zur vorhergehenden<br />

Fußnote nicht mehr besteht.<br />

2.6.3 Belegtechnik Variante 2: Harvard-System<br />

Das sogenannte Harvard-System ist besonders in den Sozialwissenschaften<br />

verbreitet. Dabei werden zitierte(r) Verfassernachname(n), Erscheinungsjahr<br />

und Seitenangabe(n) in runden Klammern in den Fließtext aufgenommen:<br />

„Das spart Fußnoten und Schreiberei, und stört nur minimal den Lesefluss…“<br />

(Krämer 2009, S. 148). Die Angabe der Seitenzahl(en) entfällt nur dann, wenn<br />

durch den Kurzbeleg auf ein Werk insgesamt verwiesen wird. Auch Theisen<br />

klassifiziert das Harvard-System als „…lesefreundliche und drucktechnisch<br />

ökonomische Zitierweise…“ (Theisen 2011, S. 146), die sich aber nach seiner<br />

Auffassung „…vorrangig für Literaturarbeiten, bei denen das verarbeitete Material<br />

begrenzt ist“, eigne (Theisen 2011, S. 146; Hervorh. im Orig. fett).<br />

Entgegenstehend argumentieren Samac/Prenner/Schwetz, die sich für die Fußnotenbelegtechnik<br />

aussprechen: „Im Gegensatz zum Quellenverweis im Text<br />

(Harvard-Zitierweise) hat diese Form den Vorteil, dass durch den Quellenverweis<br />

in der Fußnote der Lesefluss nicht gestört wird“ (Samac/Prenner/Schwetz<br />

2011, S. 119). Und Rossig geht mit dem Harvard-System hart ins Gericht:<br />

„Außer dem verkürzten und wenig aussagenden Quellenhinweis wird hier zugunsten<br />

einer alleinigen (minimalen) Arbeitsersparnis des Verfassers auch<br />

noch das Lesen des Textes und das Zuordnen der Quellen unnötig erschwert.<br />

Der Lesefluss wird laufend unterbrochen und massiv gestört durch (Quellen-)-<br />

Informationen, die weder zum textlichen Inhalt noch zum gedanklichen Verständnis<br />

gehören.<br />

[…]


44 Formale Grundanforderungen<br />

Diese Zitierweise soll daher – trotz leider zunehmender allgemeiner Verbreitung<br />

– erst recht nicht in wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> gewählt werden.“<br />

(Rossig 2011, S. 161; Hervorh. im Orig. fett)<br />

Bieker versucht, ein vermittelndes Urteil zu fällen, indem er schreibt:<br />

„Beide Grundmodelle haben spezifische Vor- und Nachteile. Die leichtere<br />

Handhabbarkeit der Harvard-Methode dürfte der Grund sein, warum sie heute<br />

auch in Deutschland die am häufigsten genutzte Technik des Zitierens darstellt.“<br />

(Bieker 2011, S. 145)<br />

Bestandteile des<br />

Kurzbelegs in<br />

Klammern<br />

Der Kurzbeleg enthält zumeist drei Elemente: Verfassernachname(n), Erscheinungsjahr,<br />

Seitenangabe(n). Die Angabe der Seitenzahl(en) ist nur dann entbehrlich,<br />

wenn auf ein Werk insgesamt verwiesen wird. Wird der Verfassernachname<br />

bereits im Fließtext genannt und folgt der Kurzbeleg direkt anschließend,<br />

braucht der Name nicht noch einmal in der Klammer genannt zu<br />

werden. Läuft das Zitat im Original über zwei Seiten, muss die Seitenzahl um<br />

den Zusatz „f.“ („folgende“) ergänzt werden. Erstreckt sich das (dann i. d. R.<br />

sinngemäße) Zitat über mehrere Folgeseiten, muss die Seitenzahl mit dem<br />

Zusatz „ff.“ („fortfolgende“) versehen werden. Alternativ kann – der besseren<br />

Abgrenzbarkeit halber – auch die letzte Seite des Zitats mit belegt und beide<br />

Seitenzahlen mit einem Bindestrich (ohne Leerschritte!) verbunden werden;<br />

diese Art der Seitenidentifikation wird aber von Karmasin/Ribing (vgl. 2012,<br />

S. 132) als für den deutschen Sprachraum unüblich qualifiziert.<br />

Der Kurzbeleg in Klammern bei einem kürzeren, in den Fließtext eingearbeiteten<br />

wörtlichen Zitat steht nach den schließenden Anführungszeichen und einem<br />

Leerschritt, erst danach folgt der Punkt als Satzzeichen, d. h. es wird kein<br />

Punkt vor dem das Zitat schließenden Anführungszeichen gesetzt – es sei<br />

denn, am Ende des Zitats wurde eine – dann aber durch drei Punkte zu kennzeichnende<br />

– Auslassung vorgenommen (vgl. Bohl 2008, S. 38).<br />

Der Kurzbeleg in Klammern bei einem längeren, in einem eigenen Absatz stehenden<br />

längeren wörtlichen Zitat steht hingegen gesondert nach dem schließenden<br />

Punkt als Satzzeichen, dem das Zitat beendenden Anführungszeichen<br />

und einem Leerschritt (vgl. Bohl 2008, S. 38). Die von uns bevorzugte Praxis<br />

setzt den Kurzbeleg sogar auf eine neue Zeile.


Formale Grundanforderungen 45<br />

Beim Beleg sinngemäßer Zitate ist es (aus für uns nicht verständlichen Gründen)<br />

strittig, den Kurzbeleg in Klammern immer zusätzlich mit einem klein<br />

geschriebenen „vgl.“ („vergleiche“) einzuleiten: „Im Bemühen um konsequente<br />

Verminderung des Zitieraufwandes wird dabei in der Regel auch auf das<br />

beim sinngemäßen Zitieren sonst übliche ,Vgl.’ verzichtet“ (Bänsch/Alewell<br />

2009, S. 61; vgl. auch Karmasin/Ribing 2012, S. 123; Paetzel 2001, S. 112).<br />

Badry u. a. verlangen hingegen auch für den Kurzbeleg sinngemäßer Zitate<br />

nach dem Harvard-System das nach der öffnenden Klammer einleitende „vgl.“<br />

(vgl. Badry u. a. 2012, S. 130); Bieker (vgl. 2011, S. 151), Haines (vgl. 2009,<br />

S. 154) und Stickel-Wolf/Wolf (vgl. 2009, S. 239) desgleichen. Wir empfehlen<br />

aus Gründen der Logik und Einheitlichkeit deshalb, das „vgl.“ beizubehalten<br />

und weisen mit Rossig auf die Gefahr hin, dass ohne diesen einleitenden Hinweis<br />

„…die erforderliche Differenzierung zwischen direktem und indirektem<br />

Zitat verwischt“ wird (Rossig 2011, S. 161).<br />

2.6.4 Fußnoten als Anmerkungen<br />

Neben der in Unterabschnitt 2.6.2 beschriebenen Funktion als Kurzbeleg<br />

dient die Fußnote seit jeher für Anmerkungen: „Fußnoten spielen vor allem<br />

im deutschen Sprachraum eine weltweit bekannte Rolle…“ (Haines 2009, S.<br />

52). Der Einsatz von Fußnoten ist allerdings – dies sei gleich klargestellt –<br />

kein Kriterium für die wissenschaftliche Qualität einer Arbeit; in Hausarbeiten<br />

werden sie fast nie, in Bachelorarbeiten nur selten erforderlich sein.<br />

In Anmerkungen werden ggf. Material und Hinweise untergebracht, die im<br />

Fließtext stören bzw. von der Gedankenführung ablenken würden. So können<br />

darin z. B. (vgl. Sesink 2007, S. 154; Theisen 2011, S. 160 f.)<br />

• weiterführende (wichtige) Literatur oder Informationen zu einem nur angerissenen<br />

Problem oder Aspekt des behandelten Themas aufgezeigt,<br />

• von der vorgetragenen Argumentation abweichende oder ihr entgegenstehende<br />

Positionen oder Erkenntnisse benannt,<br />

• Begriffe, die nicht zwingend in den Fließtext gehören, erläutert oder<br />

• Querverweise auf andere Teile bzw. Passagen der Arbeit gegeben


46 Formale Grundanforderungen<br />

werden. Es kann sich auch „…um Einschränkungen oder Ausblicke handeln,<br />

die nur für eine kleine Gruppe von Lesern von Interesse sind, … die nicht<br />

wichtig genug sind, um im Text zu erscheinen; es sind die verschiedensten<br />

Anlässe zu solchen Anmerkungen denkbar“ (Standop/Meyer 2008, S. 78; vgl.<br />

auch Bieker 2011, S. 120). Allerdings wird zu Recht von verschiedenen Autoren/innen<br />

empfohlen, Anmerkungen prinzipiell zurückhaltend einzusetzen:<br />

„Gehen Sie … mit hinweistransportierenden Fußnoten äußerst sparsam um:<br />

Sie empfehlen sich nur dann, wenn die weiterführende Diskussion wichtig ist<br />

und trotzdem nicht allzu gut in den Textkörper Ihrer Arbeit integriert werden<br />

kann. Führen Sie also keine ‚Schlachten‘ in Fußnoten. […] Allgemein ist eine<br />

Übermenge an Fußnoten zu vermeiden, weil sie viel Platz verschlingen und<br />

den Lesefluss erheblich stören.“<br />

(Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 236)<br />

Es geht somit um eine Abwägung des Verhältnisses von Ausführungen im<br />

Fließtext und (von ihm fortführenden) Zusatzinformationen. Denn nicht nur<br />

Fußnoten können den Text überfrachten, sondern auch „…Ergänzungen oder<br />

detaillierte Erklärungen einzelner Punkte können den Text aufblähen und den<br />

Lesefluss und die Aufmerksamkeit des Lesers beeinträchtigen. Besteht diese<br />

Gefahr, ist es angebracht, den Text als eine sachliche Anmerkung in einer<br />

Fußnote am Ende der Seite unterzubringen“ (Rossig 2011, S. 152).<br />

Dem entgegenstehend positioniert sich Krämer, der den Gebrauch von Fußnoten<br />

für Anmerkungen rundheraus ablehnt:<br />

„Fußnoten sind in der Regel für eine wissenschaftliche Arbeit so nötig wie ein<br />

Kropf. Entweder ist die betreffende Aussage wichtig. Dann gehört sie in den<br />

Text. Oder sie ist unwichtig. Dann hat sie in der Arbeit nichts zu suchen. So<br />

wie heute in vielen <strong>Arbeiten</strong> missbraucht sind Fußnoten oft nur eine bequeme<br />

Müllkippe für unreife Gedanken, überflüssige Anmerkungen und redundante<br />

Besserwisserei und ein stilistisches Brechmittel noch dazu. Sie lenken vom eigentlichen<br />

Thema ab, fördern scheinwissenschaftliche Geschaftlhuberei<br />

[mundartl.: Wichtigtuerei], fressen Zeit und Platz, sind technisch schwierig zu<br />

verarbeiten und in aller Regel nur ein fauler Kompromiss von Autoren, die<br />

nicht recht wissen, ob das dort Gesagte wirklich wichtig ist. Meine Meinung<br />

also: Wann immer möglich: weg damit!“<br />

(Krämer 2009, S. 72)<br />

Es gilt also auch für Anmerkungen, dass der/die Studierende über deren Notwendigkeit<br />

selbst befinden muss. Zumeist wird sich bei einer Abwägung über<br />

die Auslagerung einer Textpassage in eine Fußnote ergeben, dass entweder<br />

die Zusatzinformation entbehrlich ist oder im Fließtext bleiben kann. Nur im


Formale Grundanforderungen 47<br />

Einzelfall dürfte die Entscheidung für das Setzen einer Fußnote als Anmerkung<br />

fallen. Und immer gilt: „Lesbar, verständlich und überzeugend sein muss<br />

Ihr Text aber in jedem Fall auch ohne die Anmerkungen“ (Sesink 2007, S. 154;<br />

Hervorh. im Orig. fett).


Sprache und Stil 49<br />

3. Sprache und Stil<br />

3.1 Sprachbeherrschung als Kompetenz<br />

„Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie<br />

auszudrücken.“ Diese dem österreichischen Schriftsteller und Journalisten Karl<br />

Kraus (1874-1936) zugeschriebene Stichelei wird gerne in akademischen Kreisen<br />

zitiert. Wir möchten uns dem zweiten Satz anschließen, denn häufig werden<br />

wir mit schriftlichen <strong>Arbeiten</strong> konfrontiert, die durch erhebliche sprachliche<br />

Mängel auffallen und den Eindruck hinterlassen, der/die betreffende Studierende<br />

beherrsche seine/ihre Muttersprache nur unzulänglich – ja, als<br />

schreibe er oder sie das Deutsche wie eine mäßig angeeignete Fremdsprache.<br />

„Deutsch für Deutsche“ sollte u. E. daher ein grundlegender Studienbestandteil<br />

des Studiums der Sozialen Arbeit werden.<br />

Allerdings: Sind die sprachlichen Grundlagen über Jahre hinweg nur unzureichend<br />

entwickelt und die (schrift-)sprachlichen Kompetenzen vernachlässigt<br />

worden, wird dies durch ein Bachelorstudium nicht grundlegend geändert<br />

werden können, fällt dann aber besonders auf und damit ins Gewicht. Darum<br />

möchten wir wenigstens einige Hinweise zur sprachlichen Gestaltung von<br />

schriftlichen Studienarbeiten geben, denn wissenschaftsgeleitetes Schreiben<br />

kann und muss gelernt, geübt und entwickelt werden: „Wer sich einräumt,<br />

dass das wissenschaftliche Schreiben gelernt werden muss, hat gute Chancen,<br />

es zu lernen. Das Lernen sollte bereits bei der ersten Hausarbeit beginnen“<br />

(Franck 2011, S. 120). Schließlich ist die zentrale Kompetenz aller Sozialarbeiter/innen<br />

in der erfolgreichen Nutzung des Verständigungsmediums der<br />

(mündlichen und schriftlichen!) Sprache zu sehen.<br />

Wir legen hier keine Sprachlehre und Stilkunde vor, sondern haben uns auch<br />

in diesem Kapitel von Erfahrungen mit schriftlichen <strong>Arbeiten</strong> Studierender<br />

leiten lassen. Die im Folgenden behandelten Fehler dürfen als typisch und<br />

häufig vorkommend gelten und sollen nur stellvertretend für eine Vielzahl<br />

weiterer sprachlicher Schwächen und Missgriffe stehen. Für eine nähere Beschäftigung<br />

mit dem Thema empfehlen wir die auf das Thema spezialisierten<br />

Veröffentlichungen von Esselborn-Krumbiegel (vgl. 2012), Heimes (vgl. 2011),<br />

Kornmeier (vgl. 2012) und Kühtz (vgl. 2012); aus den hier bereits vielfach


50 Sprache und Stil<br />

zitierten Einführungen in <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> erwähnen wir nur die<br />

entsprechenden Passagen bei Bieker (vgl. 2011, S. 123 ff.), Krämer (vgl.<br />

2009, S. 99 ff.) und Stickel-Wolf/Wolf (vgl. 2009, S. 219 ff.).<br />

Gelegentlich weisen Studierende darauf hin, dass sie später als Berufsträger/innen<br />

(„ihre“) Klienten/innen sprachlich erreichen müssten und sich aus<br />

diesem Grund für sie eine „abgehobene“ Ausdrucksweise verbiete. Diese Studierenden<br />

verkennen<br />

• dass es nicht die Aufgabe von Sozialarbeiter/innen sein kann, sich im<br />

sprachlichen Habitus bedingungslos ihren Klienten/innen anzupassen (dies<br />

kann anbiedernd wirken);<br />

• dass es die sprachliche Kompetenz von Sozialarbeiter/innen ausmacht, verschiedene<br />

Sprachcodes gezielt und bewusst einzusetzen, um kontextgebunden<br />

und situationsadäquat verstanden zu werden (z. B. in der Kommunikation<br />

mit Kollegen/innen, Vorgesetzten, anderen Berufsgruppen usw.)<br />

und<br />

• dass Soziale Arbeit sich als Wissenschaftsdisziplin einer spezifisch elaborierten<br />

Sprache bedient bzw. bedienen muss, um in Forschung, Lehre und<br />

Studium Diskursfähigkeit herstellen zu können (was nicht bedeutet, schwer<br />

verständlich werden zu müssen).<br />

3.2 Ungeschick – Nachlässigkeiten – Fehler<br />

3.2.1 Wie schreibt man das, was man studiert?<br />

„Soziale Arbeit“ wird<br />

großgeschrieben<br />

Viele Studierende der Sozialen Arbeit schätzen ihr Fach sprachlich nicht hoch<br />

ein, denn sie schreiben konsequent von „sozialer Arbeit“. Unsere Profession<br />

jedoch sollte als eingeführter und tradierter Fachbegriff verstanden werden,<br />

der durch die Zusammenfügung eines Substantivs mit einem Adjektiv gebildet<br />

wird. Da das Adjektiv „soziale“ zudem das erste Wort des Begriffes bildet,<br />

sollte dieses immer groß geschrieben werden, also: Soziale Arbeit.<br />

Es ist befremdlich und ärgerlich, dass selbst eines der wichtigsten deutschen<br />

Nachschlagewerke zur Sozialen Arbeit, nämlich das vom Deutschen Verein für<br />

öffentliche und private Fürsorge als größtem Zusammenschluss öffentlicher


Sprache und Stil 51<br />

und freier Träger herausgegebene „Fachlexikon soziale Arbeit“, in seinem Titel<br />

seit jeher unser Fach klein schreibt (siehe 2.4.4).<br />

Des Weiteren ist es uns wichtig, die unselige Abkürzung von „Sozialer Arbeit“<br />

zu „SA“ aus dem schriftlichen Sprachgebrauch zu verbannen. 5 Hier steht jedem/r<br />

Studierenden historische Sensibilität gut zu Gesicht – dies gilt übrigens<br />

gleichermaßen für das Kürzel „SS“ als gängige Kurzform für „Sommersemester“.<br />

6 (Von dem polnischen Satiriker Stanislaw Jerzy Lec (1909-1966)<br />

stammt der Aphorismus: „Gedankenlosigkeit tötet – andere.“)<br />

3.2.2 Sprachliche Schreibhaltung<br />

Die häufig von Studierenden gestellte Frage, in welcher sprachlichen Haltung<br />

bzw. Perspektive sie ihre <strong>Arbeiten</strong> verfassen sollen, wird – wie so viele andere<br />

bereits – in der Literatur widersprüchlich beantwortet. Ich-, Wir- oder Man-<br />

Form stehen zur Auswahl, wobei die Man-Form aufgrund ihrer sprachlichen<br />

Diffusion, Anonymität und Unverbindlichkeit kaum Verfechter hat.<br />

Bieker (vgl. 2011, S. 126), Esselborn-Krumbiegel (vgl. 2012, S. 59), Karmasin/Ribing<br />

(vgl. 2012, S. 33) und Theisen (vgl. 2011, S. 138) befürworten<br />

prinzipiell die Ich-Form, raten aber zu deren vorsichtigem Einsatz. Diese Form<br />

werde heutzutage immer mehr akzeptiert, denn grundsätzlich bestehe „…kein<br />

Anlass, sachlich begründete eigene Gedanken zwanghaft hinter neutralen<br />

Formeln zu verstecken“ (Bieker 2011, S. 126). Am wenigsten schädlich könne<br />

die Ich-Form, zu der auch Formulierungen wie „Meines Erachtens“ zählen,<br />

zumindest in Einleitung und Schlussteil einer Arbeit sein. Auch solle „…die<br />

Ich-Form in Textpassagen, die Untersuchungen, Feldstudien, Erhebungen beschreiben,<br />

die Sie selber durchgeführt haben“ (Esselborn-Krumbiegel 2012, S.<br />

5<br />

SA steht für „Sturmabteilung“ und bezeichnete die uniformierte politische Kampf- und<br />

Propagandatruppe der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei). Sie wurde<br />

zunächst als Massenheer im Straßenkampf und in der Propaganda eingesetzt und terrorisierte<br />

politische Gegner und die Staatsgewalt. Ab 1933 diente sie z. T. als „Hilfspolizei“<br />

zur Ausschaltung des politischen Widerstands.<br />

6<br />

SS bedeutet „Schutzstaffel“ und bezeichnete zunächst die Sonderorganisation zum Schutz<br />

Adolf Hitlers und anderer NSDAP-Funktionäre, sie übte innerparteilich den „Polizeidienst“<br />

aus. Die SS-Totenkopfverbände und die Waffen-SS bewachten die Konzentrationslager, ihre<br />

militärischen Verbände beteiligten sich an der Kriegsführung der Wehrmacht. Teilweise<br />

wurde die SS für verbrecherische „Sonderaktionen“ eingesetzt, sogen. „Einsatzgruppen“<br />

ermordeten Hunderttausende Juden, Partisanen und politische Gegner.


52 Sprache und Stil<br />

60; Hervorh. B. R.), gewählt werden. Ansonsten solle im Hauptteil der Arbeit<br />

damit aber moderat umgegangen werden:<br />

„Ein häufiges Ich kann einen egozentrischen und anmaßenden Eindruck vermitteln,<br />

zumal man in einer Studienarbeit überwiegend mit Argumenten umgeht,<br />

die von anderen ‚geborgt‘ sind… Die Ich-Form kann auch dazu verleiten,<br />

in einen ‚Ich denke-Meinungsstil‘ abzurutschen, bei dem sich weniger die<br />

sachliche Analyse als die subjektive Sicht auf den Gegenstand in den Vordergrund<br />

schiebt.“<br />

(Bieker 2011, S. 126)<br />

Ähnlich differenziert äußert sich Theisen:<br />

„Eine zurückhaltende Verwendung dieses Selbstbezuges ist indes geboten: Der<br />

Leser eines solchen Textes geht selbstverständlich (und hoffentlich zu Recht)<br />

davon aus, mit der Lektüre die Überlegungen und Meinung des Verfassers aufzunehmen,<br />

soweit kein anders lautender Hinweis, insbesondere in Form eines<br />

Zitats, gegeben wird.“<br />

(Theisen 2011, S. 138)<br />

Des Weiteren verwerfen Bieker (vgl. 2011, S. 126) und Theisen (vgl. 2011, S.<br />

138) die Umschreibung „der Verfasser/die Verfasserin“ als „…unpersönlich,<br />

distanziert und bürokratisch“ (Bieker 2011, S. 126). Sie sprechen sich ebenfalls<br />

gegen die Wir-Form aus, sofern es sich nicht um Gruppenarbeiten handele;<br />

dieser Pluralis majestatis (auf die eigene Person angewandte Mehrzahlform)<br />

sei ansonsten „…behäbig und irreführend…“ (Bieker 2011, S. 126). Die<br />

erstere Auffassung wird auch von Stickel-Wolf/Wolf geteilt (vgl. 2009, S. 227);<br />

hinsichtlich des Gebrauchs der Wir-Form zeigen diese sich allerdings aufgeschlossener<br />

als gegenüber der Ich-Form, denn „…schließlich trägt die Verwendung<br />

der Wir-Form (nicht jedoch der Ich-Form) dazu bei, dass der Leser in<br />

den Diskussionsprozess stärker eingebunden wird“ (Stickel-Wolf/Wolf 2009, S.<br />

227). Diese den/die Leser/in einschließende Art der Wir-Form halten auch<br />

Standop/Meyer für unproblematisch, wenngleich wir ihre Abgrenzung zum<br />

Pluralis majestatis schon recht feinsinnig finden:<br />

„Von diesem ‚exklusiven‘ auktorialen wir zu unterscheiden ist das ‚inklusive‘<br />

auktoriale wir, das den Leser in das Gemeinschaftsunternehmen der Gedankenführung<br />

einzubinden sucht und das ohne weiteres gestattet ist. Man kann<br />

durchaus sagen ‚Wie wir im letzten Abschnitt gesehen haben‘ (dh [sic!] der Leser<br />

und ich) oder ‚Wir kommen jetzt zur nächsten Frage‘, ja sogar – als Grenzfall<br />

– ‚Wir stellen dies folgendermaßen dar‘, aber nicht ‚Wir machten den folgenden<br />

Versuch‘ oder ‚unseres Wissens‘, wenn der Autor sich selber meint.“<br />

(Standop/Meyer 2008, S. 249; Hervorh. im Orig.)<br />

Zu den Kritikern der Ich-Form zählen vor allem Kühtz (vgl. 2011, S. 28) und<br />

Rossig (vgl. 2011, S. 172). So schreibt ersterer:


Sprache und Stil 53<br />

„Für wissenschaftliche Texte gilt, dass der behandelte fachliche Sachverhalt im<br />

Vordergrund der Darstellung stehen soll… Der Verfasser eines wissenschaftlichen<br />

Textes hingegen sollte sprachlich so weit wie möglich ‚unsichtbar‘ bleiben.<br />

Das heißt: Die Nennung der eigenen Person ist zu vermeiden. Das gilt<br />

auch für den indirekten Verweis auf die eigene Person durch die Pronomen wir,<br />

man, mein, unser.“<br />

(Kühtz 2011, S. 28; Hervorh. im Orig.)<br />

Und Rossig zufolge wirkten Formulierungen wie „ich denke“ oder „ich meine“<br />

„…leicht peinlich, gehäuft sogar aufdringlich und bei Schlußfolgerungen<br />

[sic!] ausgesprochen unsicher“ (Rossig 2011, S. 172). Allerdings räumt Kühtz<br />

ein (vgl. 2011, S. 29), dass im Unterschied zu früher heute kein generelles<br />

Verbot der Ich-Form bestehe. Es könne partiell durchaus angemessen sein,<br />

„ich“ zu schreiben:<br />

„Dies gilt vor allem, wenn der Verfasser seinen Text für die Leser kommentiert,<br />

um dadurch eine Lese- und Verstehenshilfe zu geben. Diese Textkommentare<br />

finden sich meist in einleitenden oder überleitenden Textpassagen…“<br />

(Kühtz 2011, S. 29; Hervorh. im Orig. fett)<br />

Letztlich lautet unsere Empfehlung im Einklang mit Bänsch/Alewell (vgl.<br />

2009, S. 27) und Paetzel (vgl. 2001, S. 102), dass generell die Wir- und die<br />

Man-Form vermieden und die Ich-Form nur zur Betonung des persönlichen<br />

(Arbeits-)Beitrages und (Erkenntnis-)Standpunktes genutzt werden sollte.<br />

Dies geschieht am leichtesten durch – allerdings stilistisch auch nicht unproblematische<br />

– Passiv-Konstruktionen und Nominalisierung von Verben (vgl.<br />

Kühtz 2012, S. 28), z. B. „Dabei ist zu berücksichtigen, dass…“ oder „Die<br />

Auswertung der Befragungsergebnisse…“; weitere Formulierungsvarianten<br />

finden sich u. a. bei Samac/Prenner/Schwetz (vgl. 2011, S. 73).<br />

3.2.3 Gegenwart oder Vergangenheit?<br />

Zunächst möchten wir daran erinnern, dass die deutsche Sprache sechs Zeitformen<br />

(Tempi) kennt, jeweils zwei für Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.<br />

Bei der Anfertigung schriftlicher Studienarbeiten spielen die beiden<br />

Zukunftsformen Futur I (Dauer in der Zukunft) und – das ohnehin selten genutzte<br />

– Futur II (vollendete Zukunft) keine größere Rolle. Die anderen Zeitformen<br />

hingegen müssen, was ihren korrekten Gebrauch betrifft, beherrscht<br />

werden – und sei es nur um zu wissen, wann welche Form nicht angewandt


54 Sprache und Stil<br />

werden sollte. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die hilfreiche<br />

Übersicht von Kornmeier (vgl. 2012, S. 178 f.).<br />

Die Antwort auf die Frage nach dem stilistisch angemessenen Einsatz der Gegenwarts-<br />

und Vergangenheitsformen scheint uns in folgende einfache Regel<br />

gefasst werden zu können: Wo immer möglich und zeitlich bzw. logisch nicht<br />

sinnwidrig ist die Gegenwartsform, das Präsens, das Tempus der Wahl. Kein<br />

Autor hat das so klar ausgedrückt wie Kühtz:<br />

„Wissenschaftliche Texte werden üblicherweise in der Gegenwartsform, dem<br />

Präsens, abgefasst.<br />

Selbst bei Angaben über zeitlich Zurückliegendes findet man häufig Formulierungen<br />

im Präsens… Es können jedoch auch Tempusformen der Vergangenheit<br />

gewählt werden, wobei ein Wechsel der Zeitebene vor allem dann sinnvoll ist,<br />

wenn der Aspekt der Vorzeitigkeit in der Darstellung besonders hervorgehoben<br />

werden soll… Längere Passagen in Vergangenheitsformen sollten jedoch vermieden<br />

werden, da sie einem Sachtext leicht einen unangemessen erzählenden<br />

Stil … verleihen. Vorsicht ist auch geboten, wenn sehr häufig zwischen verschiedenen<br />

Zeitebenen gewechselt wird. In solchen Fällen sollte man prüfen,<br />

ob der Text nicht flüssiger zu lesen und prägnanter ist, wenn er durchgängig<br />

im Präsens formuliert wird. Inhaltsangaben (z. B. von dichterischen oder wissenschaftlichen<br />

Werken) werden ebenfalls im Präsens abgefasst.“<br />

(Kühtz 2011, S. 30; Hervorh. im Orig. fett)<br />

Auf den Punkt gebracht empfiehlt sich also primär der Einsatz des Präsens,<br />

aber nicht uneingeschränkt. In einem Praktikumsbericht z. B. kann es nicht<br />

angewandt, sondern es muss das Imperfekt (Präteritum) gewählt werden, das<br />

als unvollendete Vergangenheit ein in der Vergangenheit liegendes Geschehen<br />

kennzeichnet und die zumeist genutzte Vergangenheitsform des geschriebenen<br />

Deutsch repräsentiert („Vom … bis zum … leistete ich mein Praktikum<br />

bei…“).<br />

Auch bei der Darstellung eigener und fremder Untersuchungen kommt das<br />

Imperfekt zum Zuge, soweit es sich um den Prozess der Untersuchung handelt<br />

(„Im Monat … wurden … Probanden in … Einrichtungen mit Hilfe eines<br />

standardisierten Fragebogens befragt…“). Die Untersuchungsergebnisse und<br />

daraus abgeleitete Erkenntnisse, neue Fragestellungen, Thesenbestätigung<br />

oder -verwerfung usw. werden dann wieder ins Präsens gesetzt: „Die Zeitform<br />

für Ihre Ergebnisdarstellung ist in der Regel das Präteritum, wenn es um Prozesse<br />

und Vorgänge geht, das Präsens, wenn Befunde mitgeteilt werden“ (Esselborn-Krumbiegel<br />

2012, S. 131; Hervorh. im Original fett).


Sprache und Stil 55<br />

3.2.4 Der bedrängte Genitiv<br />

Die Kandidatin der Partei Die Linke für die Leipziger Oberbürgermeister-Wahl<br />

2013, Barbara Höll, antwortete bei einer Befragung auf die Frage, was sie<br />

nicht an den Menschen in Leipzig schätze: „Ihre sträfliche Missachtung des<br />

Genitivs“ (Leipziger Volkszeitung (LVZ) vom 9./10.2.2013, S. 16). Dieser Aussage<br />

können wir entschieden zustimmen und hätten uns nur gewünscht, die<br />

Kandidatin hätte sich nicht auf die Leipziger beschränkt. Denn ganz offensichtlich<br />

ist es um den Gebrauch – gar um den korrekten Gebrauch – des Wes-<br />

Falles der deutschen Sprache schlecht bestellt.<br />

Die LVZ bestätigt dies selbst in der gleichen Ausgabe mit einer Überschrift<br />

über einen Flugzwischenfall: „Co-Pilot schläft während Flug ein“ (LVZ vom<br />

9./10.2.2013, S. 28). „Während“ ist eine Präposition (Verhältniswort), die<br />

den Gebrauch des Genitivs nach sich zieht, deshalb wäre „…während [des]<br />

Fluges…“ richtig gewesen.<br />

Und die am 5./6.1.2013 erschienene Ausgabe der LVZ macht auf ihrer Titelseite<br />

mit folgender Bildüberschrift auf: „Super Stimmung trotz miesem Wetter…“<br />

Auch hier hätte der Genitiv gewählt werden müssen („…trotz miesen<br />

Wetters“). Nur für den besonderen Fall, dass der Präposition „trotz“ (wie auch<br />

bei „wegen“) ein sogenanntes „unbekleidetes“ Substantiv (Hauptwort) folgt,<br />

dem also weder ein Artikel (Geschlechtswort) noch ein Attribut (Eigenschaftswort<br />

als Beifügung) vorangeht, ist der Dativ (Wem-Fall) als Alternative<br />

zum Genitiv erlaubt: „Super Stimmung trotz Regen und Sturm…“ wäre also<br />

möglich gewesen.<br />

Dieses Thema abschließend möchten wir noch zeigen, wie Studierende ihre<br />

sprachliche Unkenntnis bzw. Unsicherheit hinsichtlich des richtigen Kasus zu<br />

bemänteln suchen, hier durch eine holperige und leicht erkennbar falsche<br />

Vermischung von Dativ und Genitiv. Wir zitieren den Untertitel einer Abschlussarbeit:<br />

„Zur Dichotomie von einem der Kinder- und Jugendhilfe immanenten<br />

Kontroll- und Hilfeauftrages“ – schlechter geht es kaum.


56 Sprache und Stil<br />

3.2.5 Die Katastrophe der falschen Apostrophe<br />

Das Elend mit dem Apostroph beginnt schon mit seinem korrekten sprachlichen<br />

Geschlecht, das selbst manche Journalistinnen offensichtlich nicht kennen.<br />

Wir zitieren aus einem von Anne Buhrfeind und Hedwig Gafga moderierten<br />

Gespräch zwischen dem Musiker und Komiker Piet Klocke und dem Autor<br />

Bastian Sick in der Zeitschrift chrismon:<br />

„Klocke: Haben die Niederländer das Apostroph auch?<br />

Sick: Ja, die kennen das Problem auch. Die haben den Apostroph zum Beispiel<br />

im Plural. Auto’s. Warum auch immer.<br />

[Buhrfeind/Gafga:] Den Apostroph?<br />

Sick: Ja, es heißt der Apostroph. Jedenfalls haben das die Griechen mal so<br />

entschieden. Heute sagen viele Leute ‚das‘, weil es ja nur so ein Häkchen ist.<br />

Kann man ja auch verstehen.“<br />

(chrismon, Februar 2013, S. 32 f.; Hervorh. im Orig. groß)<br />

Die deutsche Übersetzung von Apostroph ist „Auslassungszeichen“ und als<br />

solches sollte er auch nur dienen. Dieses ist der Fall bei Verkürzungen des<br />

Pronomens (Fürworts) „es“ zu „s“ („Wie geht’s?“) und des unbestimmten Artikels<br />

„ein/eine“ zu „n/ne“ (vor allem bei der Wiedergabe gesprochener Sprache<br />

wie „Ich hab ‘ne Idee!“). Nach heutiger Rechtschreibung braucht der<br />

Apostroph in diesen Fällen aber nicht mehr zwingend gesetzt zu werden.<br />

„Ich hab ‘ne Idee!“ zeigt zugleich, dass der Apostroph schon seit längerem<br />

auch für das weggefallene Endungs-e von Verben (Zeitwörtern) in der ersten<br />

Person Singular (Einzahl) nicht mehr gesetzt wird („hab[e]“) genauso wie<br />

dieses für das entfallene Endungs-e beim Imperativ (Befehlsform) der zweiten<br />

Person Singular der Fall ist („Mach[e] keinen Quatsch!“).<br />

Das Kernproblem des Apostrophs ist jedoch seine sich wie eine Seuche unaufhaltsam<br />

ausbreitende falsche bis nahezu (Entschuldigung!) idiotische Verwendung<br />

bei Genitiv- und Pluralkonstruktionen: „In Anlehnung an das Englische<br />

wird immer häufiger fälschlicherweise … der Apostroph in zahlreichen<br />

Genitivbildungen und etlichen Pluralformen gesetzt“ (Esselborn-Krumbiegel<br />

2012, S. 70). Doch in der deutschen Sprache steht der Apostroph nur beim<br />

Genitiv artikellos gebrauchter (Eigen-)Namen, die auf s („Löns“), ss („Grass“),<br />

ß („Maaß“), tz („Moritz“), z („Franz“) oder x („Max“) enden.


Sprache und Stil 57<br />

Ein simples Beispiel möge in diesem Zusammenhang genügen, es hat in unseren<br />

Lehrveranstaltungen schon einige Studierende an den Rand des Studienabbruchs<br />

getrieben: Der Student Andreas hat ein Auto, über das also besitzanzeigend<br />

geschrieben werden kann: „Das ist Andreas‘ Auto“ (nicht: „Andrea’s<br />

Auto“). Handelt es sich jedoch um die Studentin Andrea, der dieses Auto gehört,<br />

lautet der entsprechende besitzanzeigende Satz: „Das ist Andreas Auto“<br />

(und wiederum nicht: „Andrea’s Auto“).<br />

Ansonsten ist der Apostroph bei Genitivbildungen entbehrlich, auch wenn er<br />

nach heutiger Rechtschreibung bei Gewerbe- und Handelsnamen erlaubt ist –<br />

wir aber können „Susi’s Schuhhaus“ (das gibt es wirklich!) nichts abgewinnen.<br />

Mit Sicherheit falsch ist dann der Klassiker apostrophierter Substantive, die<br />

als Adverbien (Umstandswörter) genutzt werden, insbesondere seit jeher alle<br />

Wochentage beginnend mit „sonntag’s“ (falsch!) und Tageszeiten wie „morgen’s“<br />

(genauso falsch!) – letztere gerne auch noch schlimmer zu „morgend’s“<br />

(falsch, falsch!) verzerrt, wahrscheinlich in Anlehnung an „abend’s“ (auch<br />

falsch!).<br />

Des Weiteren wird der Apostroph auch häufig im Plural von Abkürzungen eingesetzt,<br />

ist aber dort nicht nur entbehrlich, sondern schlichtweg falsch:<br />

„CD’s“, „DVD’s“ und „PC’s“ oder fachspezifisch falsch „Kita’s“, aber auch nicht<br />

abgekürzte Substantive wie – wieder aus der Fachsprache – „Jugendclub’s“.<br />

Dieses Thema abschließend kommen wir dann noch zu den dummen Apostroph-Setzungen,<br />

für die hier nur zwei Beispiele aus dem eigenen Erfahrungsschatz<br />

genannt werden sollen: Auf einem studentischen Evaluationsbogen<br />

hatte der/die Studierende auf die Frage nach besonders Positivem in der<br />

Lehrveranstaltung nur ein Wort vermerkt: „Nicht’s“ (hätte er oder sie doch<br />

wenigstens das gelernt!). Und auf einem Aushang in einem Leipziger Döner-<br />

Imbiss war sinngemäß folgendes zu lesen: „Diese Kundeninformation ist<br />

steht’s in den Verkaufsräumen auszuhängen“ – gemeint war „stets“ (auf das<br />

möglicherweise leichter zu schreibende „immer“ war der Verfasser vermutlich<br />

nicht gekommen.)


58 Sprache und Stil<br />

3.2.6 Die schlechtesten Superlative<br />

Sofern die Satzbestandteile des Satzgegenstandes (Subjekt) oder des Objektes<br />

(Satzergänzung) nicht gleich sind, muss der Unterschied zwischen ihnen<br />

sprachlich verdeutlicht werden. Zu diesem Zweck können die meisten Eigenschaftswörter<br />

von ihrer Grundstufe (Positiv) über die Vergleichsstufe (Komparativ)<br />

zur Höchststufe (Superlativ) gesteigert werden.<br />

Dies gilt jedoch nicht für alle Eigenschaftswörter, einige lassen sich nur einmal<br />

steigern; darunter solche, die eine räumliche Lage anzeigen (vgl. Kornmeier<br />

2012, S. 218), z. B. „äußere“ zu „äußerste“ und „untere“ zu „unterste“.<br />

Andere Eigenschaftswörter können gar nicht gesteigert werden (vgl. Kornmeier<br />

2012, S. 218), z. B. „einmalig“, „signifikant“ oder „wahr“.<br />

Doch Studierende versuchen gerade dies immer wieder, egal ob beim Sprechen<br />

oder Schreiben. Nach unserer Erfahrung, die aber auch von anderen Autoren<br />

geteilt wird, liegen dabei folgende falsche Steigerungen auf den vorderen<br />

Plätzen (nicht: „vordersten“, denn es kann nur einen vordersten Platz<br />

geben!): „einzigste/r“, „optimalere/am optimalsten“, „maximalere/maximalste“<br />

(diese drei nennt Rossig (vgl. 2011, S. 170) sozusagen auf den Medaillenrängen).<br />

Weitere Beispiele finden sich bei Kornmeier (vgl. 2012, S. 218),<br />

darunter auch das nahezu schon redensartliche „in keinster Weise“.<br />

3.2.7 Falsche Plurals<br />

Die Bildung der Mehrzahl (Plural) von Fremdwörtern führt immer wieder zu<br />

falschen Konstruktionen. Wir beschäftigen uns hier nur deshalb damit, um<br />

einem Studierenden besonders häufig unterlaufenden Fehler ein für allemal<br />

ein Ende zu bereiten, nämlich den „Praktikas“, die während des Studiums<br />

abzuleisten sind. Unterstützt werden wir in diesem Bestreben durch die Bologna-Reformen,<br />

die im Bachelorstudium – im Gegensatz zum alten Diplomstudium<br />

– nur noch ein Praktikum (im Reformdeutsch: Praxismodul) vorsehen,<br />

so dass eigentlich das fehlerhafte „Praktikas“ gar nicht mehr vorkommen<br />

dürfte. Wer jedoch – aus welchen Gründen auch immer – von mehreren praktischen<br />

Ausbildungsanteilen sprechen will oder muss, bedient sich fürderhin<br />

der korrekten Form, die „Praktika“ lautet.


Sprache und Stil 59<br />

Vielleicht wird sich aber in naher oder ferner Zukunft die heute noch falsche<br />

Mehrzahl von „Praktikum“ als zulässig durchsetzen können, so wie es beim<br />

„Komma“ gelungen ist. Wir haben seinerzeit noch gelernt, dass dessen Mehrzahl<br />

„Kommata“ laute, womit wir aber heutzutage in unseren Lehrveranstaltungen<br />

gelegentlich auf Staunen und Unkenntnis stoßen und uns – zu Recht<br />

– darüber aufklären lassen müssen, dass „Kommas“ die inzwischen gängige<br />

und erlaubte Mehrzahlform darstelle. Ähnlich ist es übrigens um die Mehrzahl<br />

von „Pizza“ bestellt – „Pizzen“ klingt zwar in unseren Ohren falsch, ist aber<br />

genauso wie „Pizzas“ zulässig; und nur der romanistisch Gebildete bestellt im<br />

Italienischen Restaurant „due pizze“ für seine Begleitung und sich.<br />

Dieses Thema abschließend noch ein Beispiel aus einer mündlichen Prüfung:<br />

In zahlreichen Thesenpapieren über strukturelle Zwangslagen der Profession<br />

Soziale Arbeit war von „Dilemmatas“ die Rede, was ein verdoppelter Plural<br />

und damit falsch ist, denn die korrekte Mehrzahl lautet „Dilemmata“ oder<br />

auch (immerhin!) „Dilemmas“.<br />

3.2.8 Strichweise: Binde- und Gedankenstrich<br />

In diesem Unterabschnitt geht es zum einen um die Verwendung des Bindestrichs<br />

(Divis, Viertelgeviertstrich) als Verbindungsglied mehrerer Wortteile<br />

zwecks deren besserer Lesbarkeit, insbesondere bei noch nicht in den breiten<br />

Sprachgebrauch übernommenen Wörtern mit einem Fachfremdwort als Bestandteil<br />

(„Startup-Firma“). Zum anderen befassen wir uns mit ihm in seiner<br />

Funktion als Ergänzung in zusammengesetzten oder abgeleiteten Wörtern<br />

(insbesondere Substantive), bei denen ein gemeinsamer Bestandteil nur einmal<br />

genannt wird („Groß- und Einzelhandel“).<br />

Denn merkwürdigerweise wird der Bindestrich von Studierenden gerne entweder<br />

gar nicht oder falsch gesetzt. Dies sieht dann z. B. wie folgt aus: „Hartz<br />

IV - Gesetzgebung“. Wir merken dann dazu immer an, dass der Bindestrich<br />

seinen Namen trägt, weil er etwas verbindet und nicht voneinander absetzt,<br />

folglich also ohne Leerschritt(e) zu schreiben ist.<br />

Des Weiteren kommen Kombinationen wie „Kinder und Jugendhilfe“ vor, obwohl<br />

erkennbar das fachliche System der „Kinder- und Jugendhilfe“ gemeint


60 Sprache und Stil<br />

ist. Mit der – auch möglichen – Verbindung „Kinder und Jugendhilfe“ würde<br />

etwas ganz anderes ausgedrückt. Noch häufiger ist der Fall, dass der Bindestrich<br />

zwar, aber erst nach einem Leerschritt, gesetzt wird; in unserem Beispiel<br />

sähe das dann so aus: „Kinder – und Jugendhilfe“. Hierzu ist zweierlei<br />

zu sagen: zum einen gehört der Bindestrich, da er ja als Auslassungszeichen<br />

für einen gemeinsamen Wortbestandteil steht, direkt (also ohne Leerschritt)<br />

hinter den letzten Buchstaben; zum anderen wird bei diesem falschen Vorgehen<br />

durch die Textverarbeitung gar kein Bindestrich, sondern ein (etwas längerer)<br />

Gedankenstrich (Halbgeviertstrich) erzeugt.<br />

Außerdem gibt es noch eine Minderheit Studierender, die den Bindestrich<br />

direkt vor das zweite Wort setzt („Kinder und –Jugendhilfe), was aber nur zu<br />

einem gänzlich sinnfreien Gedankenstrich führt. Allerdings kann der Bindestrich<br />

auch als Auslassung am Anfang eines zusammengesetzten Wortes dienen,<br />

es ist dann aber eben darauf zu achten, dass es wirklich ein Bindestrich<br />

wird, was durch eine nachträgliche Korrektur erreicht werden kann, wie dieses<br />

Beispiel zeigt: „Sozialpädagogik und -arbeit“.<br />

Wir hoffen sehr, dass dies künftig von allen Bachelor- und Masterstudierenden<br />

(nicht: „Bachelor und Masterstudierenden“, nicht: „Bachelor – und Masterstudierenden“,<br />

nicht: „Bachelor und –Masterstudierenden“) berücksichtigt wird.<br />

Und da hier schon mehrere Male vom Gedankenstrich die Rede war, soll abschließend<br />

noch etwas zu dessen Funktion als Kennzeichnung eingeschobener<br />

Satzteile, die den Nachdruck des Geschriebenen erhöhen sollen, angemerkt<br />

werden: Es ist darauf zu achten, dass beide Gedankenstriche mit Leerzeichen<br />

geschrieben werden müssen und dass das Textverarbeitungsprogramm auch<br />

wirklich Gedankenstriche (und keine Bindestriche!) setzt. Zur Verdeutlichung<br />

ein Zitat aus dem vorhergehenden Unterabschnitt 3.2.7: „…und uns – zu<br />

Recht – darüber aufklären lassen müssen…“).


Sprache und Stil 61<br />

3.2.9 Schein oder Anschein – das ist hier die Frage<br />

Dass sogar manche Journalisten/innen sich bei elementaren Problemfällen der<br />

deutschen Sprache nicht auskennen, haben wir bereits in Unterabschnitt<br />

3.2.5 gezeigt. Hier folgt als „Aufmacher“ (Begriff aus der Journalistensprache)<br />

dieses Unterabschnittes ein Beispiel aus der renommierten Wochenzeitung<br />

Die Zeit. Dort war in einer von Martin Spiewak verfassten Würdigung der<br />

Amtszeit der zurückgetretenen Bildungsministerin Annette Schavan u. a. zu<br />

lesen, diese habe „…scheinbar alles [gehabt], was eine Fachpolitikerin für<br />

den Erfolg braucht…“ (Die Zeit, Nr. 8 vom 14.2.2013, S. 39).<br />

Der Autor hat damit zu erkennen gegeben, den Bedeutungsunterschied zwischen<br />

„anscheinend“ und „scheinbar“ wie viele seiner Mitmenschen – bei<br />

weitem nicht allein Studierende – offenkundig nicht zu kennen; manche/r gar<br />

scheint (!) gar nicht zu wissen, dass es einen solchen gibt. Nähme man Spiewak<br />

beim Wort, dann hätte er der ehemaligen Bundesministerin Schavan attestiert,<br />

völlig ungeeignet für ihr Amt gewesen zu sein – gemeint aber hat er<br />

das Gegenteil.<br />

„Anscheinend“ drückt die Vermutung aus, dass sich etwas tatsächlich so verhält,<br />

wie es zu sein scheint. „Scheinbar“ dagegen besagt, dass etwas nur dem<br />

äußeren Eindruck nach so ist, sich real aber (eben) nicht so verhält. Zum besseren<br />

Verständnis seien hier einige Synonyme (sinnverwandte Wörter) genannt:<br />

„anscheinend“ lässt sich durch „allem Anschein nach“, „vermutlich“<br />

oder „möglicherweise“ ersetzen; für „scheinbar“ kann man auch „nur zum<br />

Schein“, „angeblich“, „vorgeblich“ oder „in Wirklichkeit nicht“ sagen.<br />

Wem dies zu kompliziert scheint (!), der gehe einfach davon aus, dass zumeist<br />

„anscheinend“ richtig und „scheinbar“ nur in seltenen Fällen zutreffend<br />

ist. Diese Regel hätte – um ein abschließendes Beispiel zu geben – auch ein<br />

Hochschullehrer der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften beherzigen<br />

sollen, der in der Danksagung seiner bei einem Fachverlag für Soziale Arbeit<br />

publizierten Dissertation u. a. folgendes schreibt: „So sei an vorderster Stelle<br />

Prof. Dr. … gedankt für seine wertvolle Kritik und scheinbar unerschöpfliche


62 Sprache und Stil<br />

Geduld…“ 7 – womit dem Doktorvater gerade für das Gegenteil des Gemeinten<br />

gedankt wird: dass er nämlich nur einen kurzen Geduldsfaden mit seinem<br />

Doktoranden gehabt habe, den dieser immer wieder über Gebühr strapaziert<br />

habe (was dann auch keinen Grund für einen ausdrücklichen Dank hergeben<br />

würde).<br />

3.2.10 So nicht oder gar nicht so schreiben?<br />

In diesem Unterabschnitt geht es um Wörter, Ausdrücke und Redewendungen,<br />

die in einer wissenschaftlichen Arbeit vermieden werden sollten. Das Nachschlagen<br />

in verschiedenen einschlägigen Werken zum Wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong><br />

erbrachte auch für uns viele stilistische Hinweise, die uns selbst zur<br />

Durchsicht unseres Textes mit dem Ziel einer selbstkritischen Textanalyse<br />

zwangen. Mit einigen Beispielen möchten wir uns im Folgenden beschäftigen.<br />

Rossig (vgl. 2011, S. 168 ff.) beginnt seine Ausführungen über „zu vermeidende<br />

Ausdrucksweisen“ mit einer deutlichen Kritik an sogenannten Füllwörtern,<br />

als deren schlechteste er „nun“ und „jetzt“ brandmarkt und zu deren<br />

Ausschluss aus dem Schriftgebrauch er rät: „Streichen Sie diese Wörter aus<br />

Ihrem schriftlichen Wortschatz. Sie stellen – bis auf Ausnahmen – einen Gipfel<br />

sprachlicher Unbeholfenheit dar“ (Rossig 2011, S. 168). Weitere Füllwörter<br />

sind u. a. „doch“, „durchaus“, „eben“, „fast“, „ja“, „wohl“ und „gewissermaßen“<br />

(vgl. Balzert u. a. 2010, S. 243; Esselborn-Krumbiegel 2012, S. 63 f.; Samac/Prenner/Schwetz<br />

2011, S. 73). Und Kornmeier gibt eine Sammlung des<br />

Journalisten und Sprachkritikers Wolf Schneider von ca. 240 Füllwörtern wieder,<br />

angesichts deren Umfanges schon gefragt werden könne, welche Optionen<br />

überhaupt noch blieben, um einen vernünftigen Satz schreiben zu können<br />

(vgl. Kornmeier 2012, S. 226 ff.).<br />

Deshalb muss eingeräumt werden, dass Füllwörter im Einzelfall für den Bedeutungsgehalt<br />

wichtig sein und dann ihre Berechtigung haben können:<br />

7<br />

Auch wenn wir davon ausgehen können, dass der betreffende Kollege keine Einwände<br />

erheben würde, sich hier namentlich als Quelle dieses Fehlers genannt zu sehen, wollen<br />

wir ihn im gnädigen Dunkeln der Anonymität belassen. (Wer mag, kann eigene Nachforschungen<br />

anstellen.)


Sprache und Stil 63<br />

„Manche Füllwörter sind nicht nur lästiger Ballast, sondern verändern die Aussage<br />

eines Satzes. Sofern dies gewünscht ist, beispielsweise zur Relativierung<br />

oder Einschränkung einer Aussage, müssen sie natürlich im Text bleiben. Wenn<br />

Sie in Ihrem Text allerdings Wörter finden, die für Ihre Aussagen nicht nötig<br />

sind, streichen Sie diese.“<br />

(Heimes 2011, S. 75)<br />

Als Entscheidungshilfe über Einsatz oder Vermeidung von Füllwörtern kann<br />

folgende Faustregel dienen: „Wer beim Redigieren möglichst viele Füllwörter<br />

streicht – vor allem dann, wenn ansonsten zwei dieser Wörter aufeinander<br />

folgen – ist auf einem guten Weg“ (Kornmeier 2012, S. 229).<br />

Als speziell „psychosoziale“, d. h. (auch) in der Sozialen Arbeit beliebte,<br />

schwammige, unentschiedene Floskeln ist dringend von folgenden – Füllwörtern<br />

ähnlichen – Wendungen abzusehen: „irgendwie“, „ich denke“, „ich glaube“,<br />

„ein bisschen“, „vielleicht“, „ziemlich“, „eigentlich“ und „ein Stück<br />

weit“. Solche „Angstwörter“ zeigen, „…dass der Verfasser Angst vor einer<br />

konkreten Aussage hat oder zu bequem dazu ist“ (Rossig 2011, S. 170).<br />

Noch schärfer zu verurteilen sind Pseudo-Argumente, von denen hier nur „natürlich“,<br />

„offensichtlich“ und „selbstverständlich“ hervorgehoben werden sollen,<br />

denn in „…einer wissenschaftlichen Arbeit ist nichts selbstverständlich.<br />

Wenn doch, sollte es nicht geschrieben werden“ (Rossig 2011, S. 168).<br />

Auch Ausdrücke des Bedauerns, insbesondere das gern gewählte „leider“, gehören<br />

keinesfalls in eine wissenschaftliche Arbeit. Deshalb verbieten sich<br />

auch (verdeckte) Klagen über fachliche (inhaltliche, methodische) oder persönliche<br />

Schwierigkeiten beim Verfassen einer schriftlichen Arbeit, die gerne<br />

in Einleitungen geführt werden. So lasen wir in der Einführung in eine Bachelorarbeit<br />

den entschuldigenden (?) Hinweis der Verfasserin, dass sich bei<br />

den Vorbereitungen ihrer Arbeit die Recherche aufwändig gestaltet habe,<br />

„…da beispielsweise die Bestände der HTWK Hochschulbibliothek [sic!] nicht<br />

immer auf dem aktuellsten Stand und auch in der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Bücher oft über einen längeren Zeitraum ‚reserviert’ und somit nicht zugänglich<br />

waren, sodass eine Vielzahl an Büchern selbst angeschafft werden<br />

musste“. Eine solche Aussage fällt letztlich auf ihre/n Urheber/in zurück.<br />

Wir wollen dieses Thema abschließen mit einem Beispiel für (glücklicherweise<br />

seltene) verständnisheischende Erklärungen zu erschwerenden Rahmenbedin-


64 Sprache und Stil<br />

gungen des Arbeitsprozesses, die der privaten Sphäre des/der Verfassers/in<br />

zuzurechnen sind und deshalb niemals Eingang in eine schriftliche Arbeit finden<br />

dürfen. So lasen wir vor Jahren in einer Hausarbeit einmal den Betroffenheitsbericht<br />

einer Studentin, dass (dem Sinne nach) ihr das Schreiben der<br />

Hausarbeit besonders schwer gefallen sei, da während des Schreibens ihre<br />

Katze erkrankt und dann gestorben sei. Bei allem Verständnis für Tierliebe:<br />

eine Studienarbeit ist nicht der Ort für derartige Exkurse.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 65<br />

4. Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Ist das Thema der Arbeit gewählt oder vergeben worden, muss eine gründliche<br />

Literaturrecherche erfolgen. Schon bevor die eigentliche Informationssuche<br />

gestartet wird, kann es ratsam sein, die jeweilige Lehrkraft nach empfehlenswerten<br />

Fachzeitschriften zu fragen. Die Erfahrungen und Präferenzen der<br />

Lehrkraft können helfen, das Suchgebiet zunächst gerade im Hinblick auf die<br />

Fachzeitschriftenwelt einzugrenzen (siehe 2.1) Innerhalb dieser ersten Orientierungsphase<br />

ist es obligatorisch, die Standardliteratur für das jeweilige<br />

Themengebiet zu identifizieren. Zwei Umsetzungsstrategien sind hier zentral:<br />

A. Ist es möglich, eine Art Standardwerk zu identifizieren, so kann den dort<br />

dokumentierten Literaturnachweisen nachgegangen bzw. können diese ggf.<br />

analysiert sowie gesichtet/ausgeliehen werden. Bei einer umfassenden Literaturrecherche<br />

kommt also das Schneeballprinzip zum Tragen.<br />

Zwar sind „Standardwerke“ – meist in Form von Monographien oder Sammelwerken<br />

– notwendige Informationslieferanten für das Erstellen einer<br />

fundierten wissenschaftlichen Arbeit. Jedoch sollte bezweifelt werden,<br />

dass diese klassische Herangehensweise das Zentrum der Literaturanalyse<br />

ist.<br />

B. Im Rahmen einer modernen und auf Aktualität ausgerichteten Themenbearbeitung<br />

stehen vielmehr Literaturquellen im Vordergrund, die eine möglichst<br />

kurzfristige, reziproke beziehungsweise dialogartige Fachdiskussion<br />

zwischen den Beitragsautoren ermöglichen: die Fachzeitschriftenartikel. In<br />

seltenen Fällen kann ein gut strukturierter Zeitschriftenbeitrag neben den<br />

im Fließtext verwendeten Quellenangaben auch eine Literaturauswahl bzw.<br />

–empfehlung enthalten, die nach Meinung des/der jeweiligen Autors/Autorin<br />

für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Beitragsthema<br />

unabdingbar ist. Diese am Ende stehenden Literaturquellen können dann<br />

wiederum als Ausgangspunkt für eine weitere themenspezifische Informationsgewinnung<br />

genutzt werden. Die Bandbreite der bearbeiteten Literatur<br />

vergrößert sich somit zusehends.<br />

„Ausgangspunkt<br />

Standardwerk“<br />

Der Beginn der Literaturrecherche<br />

Informationsvertiefung<br />

mittels Zeitschriftenbeiträge


66 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Literaturverwaltung<br />

Zeitgleich mit der Entdeckung der ersten Literaturquelle beginnt auch deren<br />

Verwaltung. Je mehr Literaturverweise gesichtet werden, desto größer wird<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass dem jeweiligen Verweis schon einmal nachgegangen,<br />

die Quelle für wichtig oder unwichtig erachtet oder sogar schon an<br />

einer Stelle eine Notiz dazu in den Arbeitsunterlagen angefertigt wurde. Daher<br />

ist es ratsam, sich schon zu Beginn für ein System zu entscheiden, das<br />

hilft, diese zeitintensiven und nervenkostenden Verwirrungen zu vermeiden.<br />

Zu den beliebtesten Methoden zählen das Betreiben einer Zettelwirtschaft,<br />

das Anlegen und Pflegen eines Schreib- oder Tabellendokuments oder das<br />

Benutzen eines Literaturverwaltungsprogramms. Wir raten zu Letzterem, da<br />

Ihnen hier ein umfassender Funktionsumfang geboten wird.<br />

Gebräuchliche Literaturverwaltungsprogramme sind Citavi, Zotero, Endnote,<br />

RefWorks oder die Literaturverwaltungsfunktion von MS Word (ab Version<br />

2007). 8 In Kapitel 5.3.5 gehen wir noch überblicksartig auf diese Möglichkeit<br />

ein.<br />

Verwerfen der Gliederung<br />

Phasen des wissenschaftlichen<br />

<strong>Arbeiten</strong>s<br />

Sind erste Überlegungen zu einer Gliederung getroffen, könnten diese entweder<br />

z. B. über die Wissensorganisation von Citavi – also der Wissensmanagementfunktion<br />

eines Literaturverwaltungsprogramms – oder in einem separaten<br />

Dokument festgehalten und strukturiert werden. In jedem Fall soll eine Gliederung<br />

stützen und stabilisieren. Egal wie überzeugt Sie am Anfang der Arbeit<br />

von den ersten Strukturierungsideen waren, kann bzw. soll ein Inhaltsverzeichnis<br />

sogar noch in den letzten Tagen vollständig umgestellt werden (können),<br />

sofern Sie damit nicht zufrieden sind. Diese (nur) vermeintlich verunsichernden<br />

Änderungen können zu einem produktiven Arbeitsprozess dazugehören.<br />

Eine Gliederung darf also zu keinem Zeitpunkt einschränken.<br />

Bohl (2008, veränd. n. Werder 1996, S. 18) schlüsselt das wissenschaftliche<br />

Schreiben in fünf Phasen auf (Tab. 1). Diese Phasen können jedoch rekursiv<br />

verlaufen. Auch wenn es somit keinen stringenten Ablauf der Arbeitsphasen<br />

gibt, sind gute Kenntnisse (Öffnungszeiten, Fernleihmöglichkeiten, Ausleihfristen<br />

usw.) über die erreichbaren Bibliotheken gerade in den Phasen der<br />

Orientierung und Strukturierung von erheblicher Bedeutung.<br />

8<br />

Hierbei handelt es sich nicht um ein separates Literaturverwaltungsprogramm mit zahlreichen<br />

Zusatzoptionen wie bei den anderen aufgezählten Programmen.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 67<br />

Tab. 1: Phasen wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s (vgl. Bohl, veränd. n. Werder 1996, S. 18)<br />

3. Schreibkonzept erstellen<br />

Phasen<br />

Beispiele/Konkretisierung<br />

1. Orientieren - Einen groben Überblick verschaffen<br />

(Lexika, Nachschlagewerke, FIS-<br />

Bildung, etc.)<br />

- Einen ersten Gliederungsentwurf erstellen<br />

- Berater kontaktieren, evtl. Fernleihe<br />

initiieren<br />

2. Thema strukturieren<br />

und Material sammeln<br />

- Intensiv lesen<br />

- Fragen formulieren<br />

- Bibliographieren<br />

- Karteien oder Dateien anlegen<br />

- Evtl. empirische Erhebungen durchführen<br />

- Strukturierungshilfen nutzen (Mindmap,<br />

Strukturpläne)<br />

- Literatur und Daten auswerten<br />

- Den roten Faden konkretisieren<br />

- Eine Gliederung erstellen<br />

- Den Seitenumfang sichten<br />

4. Schreiben - Den „Roten Faden“ (und evtl. mehr)<br />

„verschriftlichen“<br />

- Nebentätigkeiten erledigen (z. B. Gliederung<br />

überprüfen, Literaturverzeichnis<br />

aktualisieren)<br />

5. Endredaktion - Inhaltliche Struktur (Widersprüche,<br />

Brüche etc.) prüfen<br />

- Überarbeiten (Layout, Rechtschreibung,<br />

Stil etc.)<br />

- Wenn möglich Korrektur lesen lassen<br />

Als erste Recherchequelle werden meist die Katalogsysteme der eigenen und<br />

umliegenden Hochschulen (OPACs) sowie die jeweils lokalen und regionalen<br />

Bibliotheken herangezogen. Es empfiehlt sich hierbei, in den Präsenzbibliotheken<br />

zunächst querzulesen und Notizen zu den Suchergebnissen und weiteren<br />

gefunden Literaturverweisen zu verfassen. Ausgehend von dieser Basis<br />

sollte die Literatursuche dann ausgeweitet werden.<br />

Wissen um erreichbare<br />

Bibliotheken


68 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Recherchemöglichkeiten<br />

Es stehen jedoch (weitere) diverse Recherchemöglichkeiten zur Verfügung, die<br />

sich in folgende Bereiche gruppieren lassen:<br />

• Suchmaschinensuche (inkl. Online-Quellen)<br />

• Bibliothekskataloge<br />

• Bibliotheksverbünde und Buchhandelskataloge<br />

• Daten- bzw. Fachdatenbanken<br />

Die Komplexität der Recherche- und Bestellmöglichkeiten im Internet ist zwar<br />

komfortabel und effektiv; damit verbunden sind jedoch auch eine gewisse<br />

Unübersichtlichkeit sowie die Gefahr, wesentliche Rechercheorte und potentiell<br />

wichtige Quellen und Materialien zu übersehen.<br />

Bevor wir im folgenden Kapitel auf die Datenbankrecherche mittels der Digitalen<br />

Bibliothek der HTWK Leipzig eingehen, soll im Folgenden ein kurzer<br />

Überblick über die anderen Wege zur Informationsgewinnung gegeben werden.<br />

Suchmaschinen und<br />

Wissensdatenbanken<br />

Boolesche Operatoren<br />

Im Zeitalter der neuen Medien beginnt eine Informationsrecherche meist unter<br />

Zuhilfenahme einer Suchmaschine. Folgende Internetkataloge können zu<br />

Rate gezogen werden:<br />

• Standard-Suchmaschinen: google.de, msn.de, bing.de, yahoo.de. ask.de,<br />

hulbee.de<br />

• Metasuchmaschinen: metager.de 9 , ixquick.com<br />

• (Kostenlose) Literatur-Dienste: paperc.de, books.google.de, likreka.de<br />

• Wissensdatenbanken: sozialwesen-info.de, scholar.google.de, scirus.com<br />

Suchmaschinen wie Google unterscheiden nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung,<br />

können Umlaute und verschiedene Schreibvarianten identifizieren<br />

und lassen Interpunktionen (mit Ausnahme der Taschenrechnerfunktion) außer<br />

Acht.<br />

9<br />

MetaGer ist sowohl eine Metasuchmaschine als auch eine Art Wissensdatenbank.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 69<br />

Zu den eher „überholten“ Strategien gehören:<br />

• Befehl UND (AND): „Sozialarbeit UND Sozialpädagogik“ „AND-Suche“ z.<br />

B. bei Google nicht notwendig.<br />

• Befehl NEAR: „Sozialarbeit NEAR Sozialpädagogik“ Dokumente werden<br />

gefunden, in denen maximal drei Wörter zwischen Sozialarbeit und Sozialpädagogik<br />

stehen (bei Google auch: AROUND).<br />

• Befehl ODER (OR): „Sozialarbeit OR Sozialpädagogik“ Eines der beiden<br />

Wörter muss auf der gesuchten Seite vorkommen (bei Google: OR oder<br />

Pipe-Symbol (|)).<br />

• Befehl NICHT (NOT): „Sozialarbeit NICHT Sozialpädagogik“<br />

Zu den „effektiven“ Techniken zählen:<br />

• Eingabe mit Anführungszeichen: Eingabe von „,Soziale Arbeit‘“ zeigt nur<br />

Seiten an, auf denen beide Wörter gleichzeitig und direkt hintereinander<br />

vorkommen.<br />

• Plus- und Minuszeichen (+/-):<br />

Minuszeichen vor dem Suchbegriff: „soziale -arbeit“ Es werden alle Seiten<br />

angezeigt, die „soziale“, aber nicht „arbeit“ enthalten.<br />

• Sonderfall „Stoppwörter“: Google ignoriert „Stoppwörter“ (Wörter, die sehr<br />

häufig sind, wie z. B. „der“, „die“, das“) Effekt: Um z. B. zum Sozialpsychiatrischen<br />

Verein „Das Boot gGmbh“ zu gelangen, reicht die Eingabe<br />

„boot leipzig“ nicht aus; daher Eingabe: „+das boot leipzig“.<br />

• Domain- und NICHT-Domain-Suche: Wenn Sie z. B. die Prüfungsordnung für<br />

den Studiengang Soziale Arbeit an der HTWK Leipzig suchen: Eingabe:<br />

„prüfungsordnung soziale arbeit site:htwk-leipzig.de“ (ein Minuszeichen<br />

vor „site“ schließt die Domain von der Suche aus).<br />

• Suche nach bestimmten Dateiformaten: Suchen Sie z. B. nach Skripten<br />

oder Präsentationen zu einem bestimmten Thema (z. B. „Entwicklungspsychologie“),<br />

fügen Sie „filetype:xyz“ (anstatt xyz die jeweilige Dateitypendung,<br />

wie z. B. pdf, doc, etc.) nach dem Suchbegriff hinzu.<br />

„Veraltete“ Suchbefehle<br />

„Effektivere“ Suchbefehle


70 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Die Umsetzung der Booleschen Operatoren hängt von der jeweiligen Datenbank<br />

ab. Deshalb sollte der jeweilige Datenbank-Hilfetext vor der Suche<br />

durchgesehen werden. 10 Suchmaschinen wie z. B. Google bieten die „Erweiterte<br />

Suche“ an. Die Eingabe von Booleschen Operatoren wird so durch eine<br />

Suchmaske ersetzt.<br />

Bibliothekskataloge<br />

und Bibliotheksverbünde…<br />

… am Beispiel von<br />

Leipzig<br />

DNB als wichtige<br />

Ressource<br />

Bibliotheksverbünde<br />

Da sich die HTWK Leipzig in Sachsen befindet, beginnen wir die Suche nach<br />

Literatur in unserem Fall auch von der dementsprechenden lokalen Positionierung<br />

aus. Als Studierende(r) einer Hochschule sollte auch als erste deren Bibliothek<br />

auf ihren Bestand bzw. die für die eigene Arbeit in Frage kommenden<br />

Literaturquellen hin überprüft werden.<br />

Wir schlagen daher vor, die folgenden Web-OPACs zu durchforsten:<br />

• Bibliothek der HTWK Leipzig<br />

• Universitätsbibliothek Leipzig<br />

• Deutsche Nationalbibliothek Leipzig (DNB)<br />

• Stadtbibliothek Leipzig (ggf.)<br />

Eine besonders bedeutsame Ressource für wissenschaftliche Arbeitsprozesse<br />

stellt die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) dar. Da sie alle deutschen und<br />

deutschsprachigen Publikationen seit 1913 führt und ihr Bestand täglich aktualisiert<br />

und erweitert wird, ist es unwahrscheinlich, dass eine Bibliothek in<br />

Deutschland ein Werk führt, das nicht auch in der DNB verfügbar ist.<br />

Sofern die Deutsche Nationalbibliothek mit den Standorten Frankfurt a. M.<br />

und Leipzig nicht erreichbar ist, muss der/die Literatursuchende auf die Benutzung<br />

von Bibliotheksverbünden zurückgreifen. Falls die örtlichen Bibliotheken<br />

das gesuchte Werk nicht führen oder diese im Hinblick auf das Thema<br />

der Arbeit nur über einen eingeschränkten Bestand verfügen, ist oftmals die<br />

Fernleihe die einzige Möglichkeit, die Literatur einzusehen. Gegebenenfalls<br />

bietet aber auch die eigene Hochschulbibliothek ein Fernleihsystem an. Ist<br />

das nicht der Fall, kann ein Bibliotheksverbund zum gewünschten Resultat<br />

10<br />

Die Bibliothek der HTWK Leipzig gibt unter der folgenden Adresse nützliche Tipps zum<br />

Gebrauch der Suchoperatoren:<br />

https://katalog.bib.htwk-leipzig.de/Help/Home?topic=search (zuletzt eingesehen am<br />

12.07.2013)


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 71<br />

führen. Daher ist die Bundesrepublik Deutschland in verschiedene Leihverkehrsregionen<br />

aufgeteilt:<br />

• Bibliotheksverbund Bayern (BVB)<br />

• Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV)<br />

• Hochschulbibliothekszentrum NRW (hbz)<br />

• Hessisches Bibliotheksinformationssystem (HeBIS)<br />

• Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV)<br />

• Südwestdeutscher Bibliotheksverbund (SWB) 11<br />

• Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB)<br />

Eine verbundsübergreifende und deutschlandweite Recherche ermöglicht der<br />

Verbund der Verbünde: der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK). Dieser kann<br />

nicht nur die wichtigsten deutschen Bibliotheksverbünde, sondern auch internationale<br />

Kataloge nach der entsprechenden Literatur durchsuchen. Neben<br />

der praktischen Zusatzfunktion der Recherche nach digitalen Medien (z. B.<br />

BASE, DFG: eBooks, Google Bücher) kann auch das Angebot des Buchhandels<br />

durchforstet werden.<br />

Oft wird gefragt, warum ein Buchhandelskatalog – wie z. B. libri.de, amazon.de,<br />

buchhandel.de – oder auch Verlagskataloge – wie z. B. lambertus.de,<br />

juventa.de – via Schlagwörter durchgesehen werden sollten. Auch wenn die<br />

Ergebnisse nur käuflich zu erwerben sind, liefern die Kataloge oftmals nicht<br />

nur ausführliche Zusammenfassungen, sondern ggf. auch Rezensionen und<br />

weitere Buchvorschläge zum gleichen Thema, denen somit auch nachgegangen<br />

werden kann. Dieser Suchbereich ist daher nicht zu unterschätzen.<br />

Der KVK als Verbund<br />

der Verbünde<br />

Buchhandelskataloge<br />

11<br />

Die wissenschaftlichen Bibliotheken des Freistaates Sachsen gehören dem SWB an.


72 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

4.1 Digitale Bibliothek der HTWK Leipzig<br />

Die effektivsten<br />

Suchbefehle<br />

Schlagwortsuche<br />

Trunkierung<br />

Hilfe Exemplarinformation<br />

Das Durchsuchen eines Hochschul-WebOPACs erfordert meist kein differenziertes<br />

Wissen über Suchstrategien. Zu den effektivsten Anwendungshilfen gehören<br />

die Schlagwortsuche und die Trunkierung. Sofern das gesuchte Werk zu<br />

Beginn der Suche noch unbekannt ist, steuert der/die NutzerIn automatisch<br />

eine „Schlagwortsuche“ an. Da dies eine oft genutzte Suchstrategie ist, ermöglichen<br />

fast alle OPACs eine Direkteingabe von Schlagwörtern in der Suchmaske,<br />

ohne die Sucheinstellungen anpassen zu müssen.<br />

Sichergehen kann der/die Suchende jedoch, wenn er/sie in der Suchmaske<br />

den Index auf SCHLAGWORT verändert. Das eingegebene Schlagwort wird dann<br />

in der Schlagwortkette des jeweiligen Bibliotheksystems gesucht. In der Detailansicht<br />

des Suchergebnisses lassen sich weitere affine Schlagwörter finden<br />

und anklicken. Auch hier entwickelt sich wieder ein Schneeballprinzip.<br />

Eine weitere nützliche Suchstrategie ist die Verwendung von Trunkierungen.<br />

Abgeleitet vom lateinischen Wort „truncare“ steht es für die Abkürzung von<br />

Suchbegriffen. Der sogenannte Stern-Operator vergrößert den Suchraum und<br />

ermöglicht eine Suche nach allen Wörtern, die bis zur Positionierung des<br />

Sternchens dieselbe Buchstabenabfolge aufweisen; zum Beispiel: Die Eingabe<br />

des Suchbegriffs „sozialpäd*“ würde alle Suchbegriffe anzeigen, die die Buchstabenabfolge<br />

„sozialpäd“ im Wortstamm führen, wie z. B. „Sozialpädagogik“,<br />

„sozialpädagogisch“, „sozialpädagogischer“, „sozialpädagogische“ usw. Einer<br />

Beschränkung auf nur einen Suchbegriff wird durch die geschickte Anwendung<br />

der Trunkierung entgegengewirkt.<br />

Sowohl der WebOPAC der HTWK Leipzig als auch andere digitale Bibliothekskataloge<br />

weisen unter den Exemplarinformationen den Standort der entsprechenden<br />

Literaturquelle bis auf die Regalnummer nach. Über die Funktion<br />

MEIN STANDORT erhält der/die Suchende sogar eine Skizze, in welchem Regal<br />

die gewünschte Literatur zu finden ist.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 73<br />

Die Bibliothek der HTWK Leipzig listet auf ihrer Internetseite unter DIGITALE<br />

BIBLIOTHEK und KATALOGE folgende Online-Kataloge auf (Stand:<br />

19.03.2013):<br />

• WebOPAC der Hochschulbibliothek<br />

• Elektronische Zeitschriftenbibliothek<br />

• Datenbank-Infosystem<br />

• Virtuelle Deutsche Landesbibliographie<br />

• Virtueller Katalog der Universität Karlsruhe<br />

• Zeitschriftendatenbank<br />

Der WebOPAC ist zuständig für die Recherche nach allen Medien der Hochschulbibliothek<br />

bis auf elektronische Zeitschriften und unselbstständige Literatur.<br />

Zeitschriftenaufsätze müssen daher über die Zeitschrift ausgewiesen<br />

werden. Die dafür notwendigen Arbeitsschritte stellen wir in Abschnitt 4.2<br />

vor.<br />

Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) ermöglicht die Suche nach<br />

elektronischen Zeitschriften. Dabei wird übersichtlich dargestellt, welche<br />

Zeitschriften frei zugänglich sind, und welche nur (eingeschränkt) innerhalb<br />

des Campus – mittels einer Hochschul-IP-Anbindung – abrufbar sind.<br />

Das Datenbank-Infosystem weist als zentralen Anlaufpunkt alle über die<br />

Hochschule lizensierten und frei zugänglichen Datenbanken aus.<br />

Für eine landesspezifische Recherche und damit zum Nachweis landeskundlicher<br />

Literatur in Deutschland kann der Meta-Katalog „Virtuelle Deutsche Landesbibliographie“<br />

herangezogen werden. Hier werden jedoch nur Literaturbzw.<br />

Quellenverweise aufgelistet, denen bei Interesse in einem weiteren<br />

Schritt nachgegangen werden müsste.<br />

Die Zeitschriftendatenbank (ZDB) weist sowohl in gedruckter als auch in elektronischer<br />

Form den Bestand bzw. Besitznachweise von ca. 4300 deutschen<br />

und österreichischen Bibliotheken nach. Dabei werden aber laut Angaben der<br />

ZDB keine Aufsatztitel verzeichnet. Es wird also nur eine Recherche nach Zeitungen<br />

und Zeitschriften ab dem 16. Jahrhundert ermöglicht.<br />

Online-Kataloge der<br />

HTWK Leipzig<br />

WebOPAC<br />

Virtuelle Deutsche<br />

Landesbibliographie<br />

Elektronische Zeitschriftenbibliothek<br />

Datenbankinfosystem<br />

Zeitschriftendatenbank


74 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Ein so großes und vielfältiges Angebot von Katalogen kann schnell zu einer<br />

Überforderung führen, wie oder mit welcher Datenbank die Recherche begonnen<br />

werden sollte. Der folgende Abschnitt beschäftigt sich daher zentral mit<br />

dieser Frage.<br />

4.2 Einführung in die Literaturrecherche<br />

Als Basis einer professionellen Literaturanalyse ist eine genaue und weitreichende<br />

Literaturrecherche unerlässlich. Werden nämlich aktuelle Fachdiskussionen<br />

oder sogar Neuerscheinungen der Standardliteratur übersehen, ist das<br />

nicht nur peinlich für den/die Studierende/n; es schränkt auch die Aussagekraft<br />

der Arbeit entscheidend ein. Zur Informationssuche und -beschaffung<br />

empfehlen wir u. a. die gute Darstellung von Ebster/Stalzer (vgl. 2013, S. 40<br />

ff.).<br />

Die Frage nach der<br />

optimalen Suchstrategie<br />

Angenommen Sie wollen eine Arbeit über ein Themengebiet verfassen, zu<br />

welchem Sie noch über keine festen wissenschaftlichen Anhaltspunkte verfügen;<br />

Ihnen sind also entsprechende Standardwerke, Autoren/innen sowie<br />

wichtige Vertreter/innen oder auch themenspezifische Fachzeitschriften unbekannt.<br />

Es stellt sich dann die Frage, wie eine „optimale Suche“ nach Literatur<br />

aussehen könnte. Diese lässt sich grob in drei Schritte aufteilen:<br />

1. Datenbankrecherche (in oder nach einer entsprechenden Datenbank)<br />

2. Notieren des Aufsatztitels, Autors oder sonstiger Verweise<br />

3. Recherche nach der entsprechenden Quelle bzw. nach der Zeitschrift via<br />

die Zeitschriftendatenbank/-bibliothek oder einen WebOPAC<br />

Die Bibliothek der HTWK Leipzig verweist auf ihrer Internetseite unter DIGI-<br />

TALE BIBLIOTHEK und unter DATENBANKEN auf das Datenbank-Infosystem<br />

(DBIS). Außerdem werden die populärsten Datenbanken nach den verschiedenen<br />

Fachgebieten katalogisiert aufgelistet.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 75<br />

Für das Fachgebiet Sozialwissenschaften sind die folgenden Datenbanken aufgeführt<br />

(Stand: 20.03.2013):<br />

• Internationale Bibliographie der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Zeitschriftenliteratur<br />

• Karger eBooks Collection<br />

• Karger Journals/Karger Journals Service<br />

• Leitsatzdatenbank zum Arbeits- und Sozialrecht<br />

• Ovid Journals A-Z/LWW Legacy Archive<br />

• Periodicals Index Online<br />

• PSYNDEX<br />

• QS-Kompendium<br />

• Social Work Abstracts Plus 1977-2008/06<br />

• Springer eBooks: Medicine<br />

• WISO-Datenbanken<br />

Auswahl und Einsatz einer Datenbank sind – auch im Hinblick auf die verschiedenen<br />

Spezialisierungen der Datenbanken – immer vom jeweiligen Themengebiet<br />

der zu schreibenden Arbeit abhängig. Da die Grenzen jedoch meist<br />

fließend verlaufen und viele Kataloge fächerübergreifend aufgestellt sind,<br />

sollten mehrere Datenbanken durchsucht werden. Auch wenn es nicht „die<br />

eine“ universelle Datenbank gibt, wollen wir im Folgenden eine Empfehlung<br />

nützlicher Datenbanken präsentieren, die von den Studierenden der HTWK<br />

Leipzig im Rahmen der hochschuleigenen Lizensierung genutzt werden können:<br />

• Internationale Bibliographie der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Zeitschriftenliteratur<br />

• PSYNDEX<br />

• Springer eBooks: Medicine<br />

• WISO-Datenbanken – SOWI<br />

• Juris Online<br />

• FAZ Biblionet, DigiZeitschriften (Zeitschriftenarchiv)<br />

• Munzinger Archiv (Nachschlagewerk inkl. Brockhaus digital)<br />

Datenbanken für das<br />

Fachgebiet Sozialwissenschaften,<br />

HTWK Leipzig<br />

Empfehlung nützlicher<br />

Datenbanken<br />

(Lizenz, HTWK<br />

Leipzig)


76 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Weitere Datenbanken<br />

und Recherchemöglichkeiten<br />

Drei Recherchebeispiele<br />

als exemplarische<br />

Hilfe<br />

Bevor wir eine „optimale“ Suche beispielhaft darstellen, sollen zunächst weitere<br />

Datenbanken und Recherchemöglichkeiten aufgelistet werden:<br />

• Web of Science (Lizenz, HTWK Leipzig)<br />

• JSTOR (Lizenz, Universität Leipzig)<br />

• Periodicals Index Online (historischer Schwerpunkt)<br />

• PubPsych (Psychologie-Suchportal unter ZPID, Open Access)<br />

• SSOAR (Social Science Open Access Repository)<br />

• DIPF (DIPFdocs/Open Access)<br />

• FIS (Fachinformationssystem Bildung, Fachportal Pädagogik)<br />

• GESIS (Sozialwissenschaftlicher (Forschungs-)Schwerpunkt)<br />

• SOLIS (GESIS-Anbindung)<br />

• JADE (Volltextdatenbank: BASE)<br />

• Google-Scholar (Schwerpunkt Zitationsanalyse)<br />

• Scirus (englischsprachige Wissenssuchmaschine)<br />

• KVK (Karlsruher Virtueller Katalog,hier: Suchbereich: Digitale Medien)<br />

• Doab (Schwerpunkt auf englischsprachiger Literatur)<br />

• Journal für Psychologie (journal-fuer-psychologie.de)<br />

• SE EWIFIS (Service-Einrichtung Erziehungswissenschaftlicher Fachinformationsservice,<br />

zwar eingestellt, aber Informationen über die Internetseite<br />

noch abrufbar)<br />

• Destatis (Statistisches Bundesamt und statistische Landesämter)<br />

• SUBITO (Dokumentenlieferdienst)<br />

• Zeit-Dok (Zeitungsdokumentation Bildungswesen)<br />

• Internetseite der DGFE (Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft,<br />

Möglichkeit des Downloads der Zeitschrift Erziehungswissenschaft)<br />

• Internetseite DIPF (bietet wertvolle Links zu Datenbanken, Projekten und<br />

Publikationen)<br />

Anhand von zwei Beispielen wollen wir eine einfache Literatursuche darstellen.<br />

Auch wenn das Zusammenspiel von Fachdatenbank(en) und Bibliothek(en)<br />

kein Hexenwerk ist, kommen folgende Fehler häufig vor: Der Name<br />

des/der Autors/Autorin oder der Titel eines recherchierten Artikels werden in<br />

die Suchmaske des WebOPACs der HTWK Leipzig eingegeben. Hier verweisen


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 77<br />

wir noch einmal darauf, dass unselbstständige Literatur nicht katalogisiert<br />

wird und nur über Bibliographien (Datenbanken) recherchiert werden kann.<br />

Im Beispiel A interessieren wir uns für das Thema „Case-Management“ und<br />

wollen die Datenbank IBZ nutzen.<br />

Beispiel A: Case-<br />

Management, IBZ<br />

(1) Die Datenbank rufen wir entweder über die entsprechende Verlinkung auf<br />

der Internetseite der Bibliothek der HTWK Leipzig (DIGITALE BIBLIOTHEK<br />

DATENBANKEN SOZIALWISSENSCHAFTEN INTERNATIONALE BIB-<br />

LIOGRAPHIE DER GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHEN ZEIT-<br />

SCHRIFTENLITERATUR) auf; es ist jedoch auch möglich, die Datenbank<br />

über das Datenbank-Infosystem (DBIS) zu suchen und zu starten. Nach<br />

der Eingabe „ibz“ im Suchfenster erhalten wir alle notwendigen Informationen<br />

zur der gesuchten Datenbank.<br />

(2) Ist die Datenbank lokalisiert und gestartet, geben wir in deren Suchfenster<br />

den Suchbegriff „case-management“ ein. Sortiert nach den Neuerscheinungen<br />

erhalten wir 224 Einträge (Stand: 22.03.2013).<br />

(3) Da wir uns besonders für den zehnten Treffer mit dem Titel „case management<br />

– ein konzept betriebswirtschaftlicher rationalisierung sozialarbeiterischer<br />

fallarbeit?“ interessieren, führt ein Klick auf den Titel zur<br />

Detailansicht des Suchergebnisses. Diese sieht wie folgt aus:


78 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Abb. 1: Detailansicht Suchergebnis, IBZ<br />

Lokalisierung des<br />

Fachzeitschriftenbeitrages<br />

Aus der Detailansicht ist erkennbar, dass es sich bei diesem Suchergebnis<br />

um einen Fachzeitschriftenbeitrag handelt, der in der Zeitschrift „forum<br />

sozial. die berufliche sozialarbeit. dbs“ im Jahr 2010 erschienen ist.<br />

Dem/der Literatursuchenden stehen bei dieser Datenbank zwei Möglichkeiten<br />

zur Verfügung, den gesuchten Beitrag in der hochschuleigenen<br />

Bibliothek zu lokalisieren: die weiterführende Recherche anhand der ISSN<br />

oder die Zuhilfenahme der EBSCO-Datenbankrecherche.<br />

(4) Ein Klick auf den Button OPEN URL aktiviert eine EBSCO-<br />

Datenbankrecherche. Dadurch wird in Hunderten Literaturdaten- und<br />

Volltextdatenbanken nach dem fraglichen Fachzeitschriftenbeitrag gesucht.<br />

Voraussetzung für eine störungsfreie Anwendung ist die Suche<br />

über die Netzwerkanbindung an die eigene Hochschule (IP-Kennung).<br />

EBSCO liefert dann zwei Optionen.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 79<br />

Abb. 2: Optionen nach EBSCO-Datenbankrecherche<br />

Über den ersten Link mit der Überschrift VOLLTEXT wird über die EZB<br />

überprüft, ob die HTWK Leipzig den Fachzeitschriftenartikel in digitaler<br />

Form (Volltext) zur Verfügung stellt. Der zweite Link mit der Überschrift<br />

BIBLIOTHEKSKATALOG sucht nach der entsprechenden Printversion in der<br />

Bibliothek der HTWK Leipzig.<br />

(5) Da es jedoch vorkommen kann, dass diese Verlinkung nicht problemlos<br />

funktioniert und das Werk somit nicht nachgewiesen wird, obwohl es im<br />

Bestand der Hochschulbibliothek vorhanden ist, empfehlen wir – zumindest<br />

im Sinne einer doppelten Absicherung – die Suche via ISSN.<br />

Die ISSN ist die Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke,<br />

die dabei hilft, die Zeitschrift oder die Schriftenreihe eindeutig<br />

zu identifizieren, in welcher der Beitrag erschienen ist. Es ist darüber<br />

möglich, im WebOPAC der jeweiligen Hochschulbibliothek nach dem Beitrag<br />

zu suchen. Daher sollte in der Suchmaske der Index auf ISSN gestellt<br />

werden.<br />

ISSN als zentrale<br />

Informationsquelle<br />

im Suchprozess


80 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Abb. 3: Änderung des Index’, Zeitschriftenrecherche<br />

(6) Das Aufrufen der Detailansicht des Suchergebnisses liefert die Kataloginformation,<br />

bei der noch sicherheitshalber kontrolliert werden sollte, ob<br />

die gesuchte Ausgabe auch im Bestand der Bibliothek geführt wird.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 81<br />

Abb. 4: Kataloginformation, Recherchebeispiel A<br />

In diesem Beispiel wird ersichtlich, dass die Bibliothek der HTWK Leipzig<br />

diese Zeitschrift seit 2007 führt. Da der gesuchte Beitrag 2010 erschienen<br />

ist, kann er vor Ort gelesen werden. Wo genau die entsprechende<br />

Ausgabe zu finden ist, kann durch den Verweis MEIN STANDORT unter den<br />

EXEMPLARINFORMATIONEN abgerufen werden.<br />

In Beispiel B interessieren wir uns weiterhin für das Case-Management. Die zu<br />

durchsuchende Datenbank ist dieses Mal PSYNDEX. Wie in Beispiel A erhalten<br />

wir den Zugriff entweder nach Eingabe der Datenbank in das Datenbank-<br />

Infosystem oder durch das Folgen des entsprechenden Links auf der Internetseite<br />

der Hochschulbibliothek.<br />

Beispiel B, Case-<br />

Management, PSYN-<br />

DEX<br />

(1) Die Eingabe des Suchbegriffs „case-management“ im Suchfenster der<br />

Datenbank PSYNDEX ergibt fast 1.000 Treffer (Stand: 24.03.2013). Da wir<br />

uns auch in diesem Fall primär für die Zeitschriftenlandschaft interessie-


82 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

ren, schränken wir den Medientyp durch Setzen eines Häkchens unter<br />

SOURCE TYPES in der linken Systemleiste auf WISSENSCHAFTLICHE ZEIT-<br />

SCHRIFTEN ein.<br />

Abb. 5: Einschränkung der Suchergebnisse, PSYNDEX<br />

Ausgehend vom Interesse am ersten Ergebnis „Wirksamkeit und Kostenwirksamkeit<br />

eines Case-Management-Programms bei Patienten mit Demenz“<br />

klicken wir auf diesen Titel. Die dazugehörige Detailansicht zum<br />

Suchergebnis wird präsentiert.<br />

Internetadresse als<br />

weiterführender<br />

Informationslieferant<br />

Üblicherweise wird die ISSN dargestellt. In diesem Fall interessieren wir<br />

uns jedoch für eine weitere wichtige Informationskategorie, die bei jedem<br />

interessanten Treffer geprüft werden sollte. Unter QUELLE finden wir<br />

nicht nur standardmäßig den Namen der Zeitschrift, in welcher der Beitrag<br />

erschienen ist, sondern es wird auch eine Internetadresse aufgeführt.<br />

In einigen Fällen erhält der Datenbanknutzer einen Link zu einer<br />

Internetseite, die diese Ausgabe in einem Open-Access-Bereich anbietet.<br />

Bei diesem Beispiel handelt es sich hier um einen Verweis zu der Volltextdatenbank<br />

SpringerLink:


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 83<br />

Abb. 6: Detailansicht Beispiel B, PSYNDEX<br />

(2) Die Eingabe der dargestellten URL im Browser führt zur SpringerLink-<br />

Informationsseite über die Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie.<br />

Zeitschrifteneinsicht<br />

über springerlink<br />

Abb. 7: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, SpringerLink


84 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Suche nach der<br />

korrekten Zeitschriftenausgabe<br />

Durch einen Klick auf den Button FREE PREVIEW gelangt der/die Suchende<br />

zu einer Eingabemaske, mit der die ausgewählte Zeitschrift nach dem<br />

jeweiligen Beitrag durchsucht werden kann. In diesem Fall geben wir hier<br />

bei VOLUME „45“ und bei ISSUE „7“ ein.<br />

Abb. 8: Browse Volume & Issue, SpringerLink<br />

(3) Aus der präsentierten Inhaltsübersicht muss nur noch der fragliche Artikel<br />

anhand des Titels oder der Seitenangabe herausgesucht werden. Dieser<br />

ist dann entweder online vollständig einsehbar oder kann heruntergeladen<br />

werden.<br />

Abb. 9: Volltextzugriff Zeitschriftenbeitrag, SpringerLink<br />

Datenbankzugriff via<br />

VPN<br />

Die über die Hochschulbibliothek lizensierten elektronischen Medien sind<br />

nur innerhalb des Hochschulnetzes verfügbar. Ein Zugriff von außerhalb<br />

ist für Hochschulangehörige über eine VPN-Verbindung möglich. Hilfestellung<br />

bei der Installation und der Einrichtung sogenannter Clients liefert<br />

das Rechenzentrum der Hochschule.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 85<br />

4.3 Exkurs: Organisationshilfen für das Studium<br />

Diverse Programme, Tools 12 , Add-ons 13 oder Internetdienste können das Wissenschaftliche<br />

<strong>Arbeiten</strong> erleichtern. Da sich im Laufe der Arbeitszeit viele<br />

Dateien ansammeln, ist es unabdingbar, diese auch sicher zu speichern. <strong>Arbeiten</strong><br />

Sie meist lokal an einem Rechner, werden Sie Ihre Dateien wahrscheinlich<br />

auf der Festplatte und hoffentlich zur Sicherheit auch auf einem weiteren<br />

Datenträger – z. B. einem USB-Stick – sichern.<br />

Zusätzlich empfiehlt sich außerdem die Sicherung der Daten via Internet in<br />

einer sogenannten Cloud. Aus einer Fülle von Angeboten haben wir die populärsten<br />

kostenfreien Dienste zusammengestellt:<br />

• Dropbox<br />

• MS Skydrive<br />

• Google Drive<br />

• SugarSync<br />

Speichern in der<br />

Cloud<br />

Im Test hat sich die Dropbox als zuverlässigster Cloud-Service herausgestellt.<br />

Sie können mit diesen Diensten aber auch reversibel arbeiten: anstatt Dateien<br />

lokal zu speichern und die Cloud als Backup zu verwenden, ist es möglich, die<br />

entsprechende Datei direkt aus der Cloud zu öffnen, sie zu bearbeiten und<br />

durch das Abspeichern immer auf dem letzten Stand zu halten. Als Backup<br />

empfiehlt sich dann das regelmäßige Speichern der Cloud-Inhalte auf einem<br />

USB-Stick. Durch die Freigabe-Funktion ist es außerdem möglich, dass mehrere<br />

Personen auf dieselbe Datei zugreifen und diese bearbeiten können. Ein<br />

Dateitransfer per physischem Datenträger mit dem damit verbundenen Risiko,<br />

die aktuellste Datei nicht mehr identifizieren zu können, wird somit ausgeschlossen.<br />

Neben den Dateien, die Sie im Rahmen der Arbeitserstellung abspeichern und<br />

produzieren, speichern Sie auch Lesezeichen (Bookmarks) ab, falls eine Internetseite<br />

als interessant bewertet wird. Sofern der jeweilige Internetbrowser<br />

Bookmarking<br />

12<br />

Der Software-Begriff „Tool“ kann sowohl eine Anwendungssoftware als auch eine Web-<br />

Applikation bezeichnen. Die Abgrenzung gegenüber Systemprogrammen ist jedoch trennunscharf.<br />

13<br />

Die Erweiterung des Funktionsumfangs eines Programms mittels der Installation eines<br />

Software-Erweiterungspakets wird als „Add-on“ bezeichnet. Im Gegensatz zu einem „Addin“<br />

ist dieses Modul auch wieder ohne Funktionsbeeinträchtigung deinstallierbar.


86 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

deinstalliert oder das Betriebssystem neu aufgesetzt werden muss, gehen diese<br />

Bookmarks verloren, sofern sie nicht in einer Cloud gespeichert wurden.<br />

Folgende (beliebte) kostenfreie Dienste können diesem Verlust vorbeugen:<br />

• Xmarks (+LastPass zur Passwortsynchronisation)<br />

• Delicious<br />

• Google Bookmarks<br />

Nach einmaliger Registrierung bei dem entsprechenden Dienst können alle<br />

Lesezeichen in die Cloud übernommen werden. Kommen neue Bookmarks hinzu,<br />

gleicht der ausgewählte Dienst die Lesezeichen mit denen auf dem Server<br />

ab und hält diese somit immer auf dem letzten Stand. Ein solcher Dienst<br />

dient nicht nur der Sicherung der Lesezeichen. Er erweist sich auch für die<br />

Arbeit mit mehreren (mobilen) Geräten als besonders praktisch.<br />

Systembackup<br />

Ein Systemcrash kann aufgrund der Gefahren des Internets, Hardwareanfälligkeiten<br />

oder Softwareproblemen jederzeit drohen. Sofern das System neu aufgesetzt<br />

werden muss, ist das nicht nur ein zeitintensiver und nervenkostender<br />

Aufwand. Programme, die einen Lizenzschlüssel fordern – wie z. B. kostenpflichtige<br />

Virenscanner, MS Word, Citavi oder SPSS – müssen nicht nur neu<br />

installiert, sondern auch lizensiert werden. Daher ist es ratsam, regelmäßig<br />

ein Systembackup auf eine externe Festplatte zu laden. Folgende Programme<br />

übernehmen diese Sicherungsarbeiten:<br />

• Acronis True Image 2013 (kostenpflichtig, ca. 50 Euro)<br />

• Paragon Backup & Recovery 2012 Free (Freeware)<br />

• Windows-Sicherung (Microsoft) oder Time-Machine (Apple)<br />

Je früher das System gesichert wird, desto weniger „Ballast“ holen Sie sich in<br />

das Backup. Daher empfehlen wir ein Backup mit den Standard-Programmen<br />

und zusätzlich immer ein aktuelles des gesamten Systems anzulegen.<br />

Datenrettungstools<br />

Wenn Sie aus Versehen Dateien oder E-Mails gelöscht haben, CDs oder DVDs<br />

so sehr zerkratzt sind, dass sie unlesbar scheinen oder wenn Sie sogar die<br />

Partition formatiert haben 14 , wird die Hilfe von Datenrettungsprogrammen<br />

benötigt.<br />

14<br />

Der physische Speicher (Festplatte) eines Computers wird durch mindestens ein logisches<br />

Laufwerk (Partition) organisiert. Deren Löschung wird dabei als Formatierung bezeichnet.


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 87<br />

Folgende Applikationen (Freeware) können von dabei Nutzen sein:<br />

• Unstoppable Copier 5.2 (… stellt Dateien von beschädigten Datenträgern<br />

wie Festplatte und USB-Sticks wieder her)<br />

• OL Mail Restore 2.1.2 (… stellt gelöschte E-Mails wieder her)<br />

• Free Undelete 2.1 (… holt trotz Entleerung Dateien aus dem Papierkorb)<br />

• Recuva 1.47 (… rettet versehentlich gelöschte Daten auf diversen Speichermedien)<br />

• DVDisaster 0.72.4 (… schützt vor Verlust von Daten auf CDs, DVDs und<br />

Blurays)<br />

• PC Inspector File Recovery 4.0 (… rekonstruiert versehentlich gelöschte<br />

Dateien)<br />

Apple-Nutzer beklagen sich nur selten über langsamer werdende Computer.<br />

Auch wenn keine zusätzlichen Tools wie CleanMyMac zum Einsatz kommen,<br />

verliert das Betriebssystem von Apple nicht so stark an Geschwindigkeit wie<br />

es bei einem Microsoft-Rechner der Fall ist. Jedoch muss festgehalten werden,<br />

dass diese Aussage nicht ganz stimmt. Auch Windows-Rechner können<br />

jahrelang in Betrieb sein, ohne an Arbeitsgeschwindigkeit einzubüßen und<br />

ohne dass sie neu aufgesetzt werden müssten. Eine regelmäßige Systemwartung<br />

hilft, das System rein und schnell zu halten. Es ist vergleichbar mit einer<br />

Wohnung; diese sollte auch ab und an aufgeräumt werden. Der „Vermüllung“<br />

kann durch folgende Programme entgegengewirkt werden:<br />

• Systemreinigungssoftware und Registry-Cleaner (z. B. CCleaner, Freeware)<br />

• Defragmentierungstools (z. B. Disk Defrag, Freeware)<br />

• Spyware-Entfernung (z. B. Spybot – Search & Destroy, Freeware)<br />

• Deinstallationstools (z. B. Revo Uninstaller, Freeware)<br />

• Systemoptimierungstools (z. B. Auslogics Boostspeed oder TuneUp Utilities<br />

2013, kostenpflichtig)<br />

Systemreinigungstools<br />

Ein stabiles und schnelles System erleichtert das <strong>Arbeiten</strong> am Computer ungemein.<br />

Sind alle Voraussetzungen erfüllt und alle wichtigen Einstellungen<br />

bewerkstelligt, steht einem störungsfreien <strong>Arbeiten</strong> nichts mehr im Wege.


88 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

Mindmapping<br />

Gerade zu Beginn einer Studienarbeit und auch im Rahmen von Brainstorming-Treffen<br />

sind Mindmaps 15 ein hilfreiches Arbeitswerkzeug. In unserem<br />

Test haben sich folgende Mindmapping-Programme als sehr benutzerfreundlich<br />

erwiesen:<br />

• XMind Free (Freeware)<br />

• Mindjet bzw. MindManager Pro (kostenpflichtig)<br />

• FreeMind (Freeware)<br />

Wir empfehlen XMind Free, da aufgrund der selbsterklärenden Struktur nur<br />

wenige Handgriffe notwendig sind, ein komplexes und ansprechendes Mindmap<br />

zu erstellen.<br />

Präsentationssoftware<br />

Informationsportale<br />

zum wissenschaftlichen<br />

<strong>Arbeiten</strong><br />

Präsentationen werden oftmals automatisch mit MS PowerPoint verbunden.<br />

Neben Alternativen wie Impress (OpenOffice und LibreOffice), Keynote (Mac)<br />

oder SlideRocket bietet der Online-Präsentationsdienst Prezi eine neue Funktionsvielfalt.<br />

Das innovative zentrale Merkmal von Prezi ist die Möglichkeit<br />

eines nicht-linearen Präsentationsaufbaus. BesitzerInnen einer Hochschul-E-<br />

Mail-Adresse können kostenlos mehr Online-Speicherplatz („Cloud-Strage“) für<br />

ihre Präsentationen beantragen (Upgrade von „Free-Version“ zu „Edu-Enjoy“).<br />

Weitere Informationen zum Wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> können z. B. im Informationsportal<br />

LOTSE 16 , im Reader Informationskompetenz 17 oder unter der<br />

„Starthilfe: <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong>“ der Universität Rostock 18 abgerufen<br />

werden.<br />

Während des gesamten Schreibprozesses – also nicht erst in der Schlussphase<br />

– einer Studienarbeit sollte eine genaue Überprüfung des Werks stattfinden.<br />

Dabei sollten nicht nur inhaltliche Punkte kontrolliert werden. Die Checkliste<br />

von Bohl (vgl. 2008, S. 18) kann dabei als Stütze dienen.<br />

15<br />

Eine Mind-Map ist das Ergebnis einer kognitiven Technik bei der Erschließung eines Themas<br />

oder Konzepts. Es entsteht ein nichtlineares Layout, bei dem das im Zentrum stehende<br />

Thema mittels Baumdiagrammen um dazugehörige Themen erweitert wird.<br />

16<br />

http://www.fachportal-paedagogik.de/lotse/index.html (zuletzt eingesehen am<br />

25.03.2013)<br />

17<br />

http://informationskompetenz.e-learning.imb-uni-augsburg.de/node/994 (zuletzt eingesehen<br />

am 25.03.2013)<br />

18<br />

http://www.wiwi.uni-rostock.de/studium/studienanfaenger/starthilfe/ (zuletzt eingesehen<br />

am 01.10.2013)


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 89<br />

Tab. 2: Checkliste Hausarbeit (veränd. n. Bohl 2008, Anhang K10)<br />

Inhalt • Herleitung und Begründung des Themas<br />

• Reflexionsebenen<br />

• Zentrale Begriffe<br />

• Systematik, innere Stabilität und roter Faden<br />

• Anteil reproduktiver-eigenständiger Beiträge<br />

• Reihenfolge: Beschreiben, interpretieren, bewerten<br />

Gliederung • Deckblatt<br />

• Inhaltsverzeichnis<br />

• Einleitung (z. B. zentrale Fragenstellung, inhaltliche<br />

Einführung, Begründung und Darstellung<br />

der Vorgehensweise)<br />

• Forschungsstand<br />

• Abhandlung des Themas<br />

• Schlussteil (z. B. Zusammenfassung, Fazit, offene<br />

Fragen, persönliche Einschätzung, Ausblick)<br />

• Literaturverzeichnis (vollständig, einheitlich)<br />

• Anhang<br />

• Ggf. persönlich oder eidesstattliche Erklärung<br />

Sprache etc. • (Neue) Rechtschreibkontrolle durchgeführt?<br />

• Substantivierung vermeiden<br />

• Schachtelsätze vermeiden<br />

Layout • Schriftgröße 12 pt, Überschriften höchstens<br />

14 pt (unsere Anmerkung[R&Z]: 16 pt)<br />

• Ränder: rechts 3 cm, links 3 cm, oben und unten<br />

2,5 cm<br />

• Dezente Visualisierungen<br />

• Sauberer und vollständiger Ausdruck<br />

Formaler wissenschaftlicher<br />

• Korrekte und einheitliche Zitation<br />

An-<br />

• Konjunktiv bei fremden Gedankengut<br />

spruch<br />

• Korrektes und einheitliches Literaturverzeichnis<br />

Sonstiges • Sauberer und vollständiger Ausdruck?<br />

• …?<br />

Checkliste: Hausarbeit


90 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

4.4 Studieren mit eingeschränkter Sehkraft<br />

Wenn sich schon Studierende mit voller Sehkraft oft genug die Frage stellen,<br />

wie sie das Studium und anstehende Studienleistungen absolvieren sollen und<br />

ob sie das überhaupt schaffen werden, wie muss es dann Studierenden gehen,<br />

die nur über eine eingeschränkte oder sogar über keine Sehkraft verfügen?<br />

Überschaubare Literaturlandschaft<br />

Die Literaturlandschaft für den Themenbereich des Wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s<br />

lässt im Hinblick auf die Studiensituation von sehbehinderten Studierenden<br />

zu wünschen übrig. Spezialisierte Werke gibt es (fast) keine und auch die<br />

weitverbreiteten Standardwerke beschäftigen sich meist noch nicht einmal in<br />

einem randständigen Kapitel mit dieser Thematik.<br />

Das hier vorliegende Kapitel verfolgt zwar keineswegs den Anspruch, diese<br />

Defizite auszugleichen. Jedoch sollen ein paar Informationen zum Wissenschaftlichen<br />

<strong>Arbeiten</strong> mit einer Sehbehinderung zusammengefasst werden, um<br />

somit zumindest die Notwendigkeit der (weiteren) Ausführung dieses Bereiches<br />

zu unterstreichen.<br />

Die folgenden Informationen sind mehreren Interviews mit Andy Wiedemann<br />

entnommen worden. Der Interviewte erblindete im Alter von 16 Jahren und<br />

hat eine Diplomarbeit im Fachbereich Journalistik verfasst.<br />

Studienberatung:<br />

Vereine informieren<br />

Für blinde oder stark sehbehinderte Studieninteressierte existiert keine spezielle<br />

zentrale Studienberatungsanlaufstelle. Daher müssen sich Interessierte<br />

zumeist direkt bei den Hochschulen über das Angebot für Blinde/Sehbehinderte<br />

informieren. Hilfestellung können aber Vereine wie der<br />

DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V.) oder der DVBS<br />

(Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.<br />

V.) geben. Daneben bieten folgende Universitäten ein umfangreiches Webangebot<br />

für sehgeschädigte Studierende:


Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek 91<br />

Tab. 3: Webangebote für blinde oder sehbehinderte Studierende<br />

Verzeichnis Informationen (abgerufen am 01.04.13)<br />

Sehkon<br />

(TU Dortmund)<br />

ELVIS<br />

(TU Dresden)<br />

SZS<br />

(KIT, Uni Karlsruhe)<br />

Blista<br />

(Deutsche Blindenstudienanstalt<br />

e. V.)<br />

DZB<br />

(Deutsche Zentralbücherei<br />

für Blinde zu<br />

Leipzig)<br />

• Verzeichnis von Medien für Sehgeschädigte mit<br />

zitierfähig umgesetzter Literatur im deutschsprachigen<br />

Raum.<br />

• über 10000 Nachweise.<br />

• auch geplante Umsetzungen werden verzeichnet,<br />

(Vermeidung von Doppelproduktionen)<br />

http://www.ub.tu-dortmund.de/sfbs/sehkon.html<br />

• Webangebot für Sehgeschädigte Studierende<br />

und Studieninteressierte<br />

• Bereitgestellt durch Arbeitsgruppe Studium für<br />

Blinde und Sehbehinderte (AG SBS als Teil der<br />

Professur Mensch-Computer-Interaktion)<br />

• Barrierefreier Online-Katalog<br />

• Informationen zum Thema Studium und Behinderung<br />

• Link-Sektion<br />

• Aufbereitung barrierefreier Inhalte<br />

• News-Sektion<br />

http://elvis.inf.tu-dresden.de/<br />

• SZS als interfakultative Dienstleistungs-, Service-<br />

und Forschungseinrichtung am Karlsruher<br />

Institut für Technologie (KIT)<br />

• Schwerpunkt: am KIT angebotenen Studiengänge<br />

• Linkliste<br />

http://www.szs.uni-karlsruhe.de/index.php<br />

• Informationsportal rund um das Thema des<br />

Blinden- und Sehbehindertenwesens<br />

http://www.blista.de/<br />

• Literaturangebot: Bücher in Blindenschrift,<br />

Zeitschriften, Braille-Noten, Reliefs, Hörbücher<br />

im DAISY-Format<br />

• Informationsangebot: Individuelle Auftragentgegennahme<br />

und Beratung<br />

http://www.dzb.de/<br />

Webangebote von<br />

Hochschulen<br />

Unabhängig davon wie umfangreich die „Grundausbildung“ – ob klassische<br />

Blindenschule oder Integrativbeschulung – eines/einer erblindeten Studieninteressierten<br />

strukturiert ist, kann ein spezialisierter Auslandsaufenthalt vor<br />

dem Studium oder Berufsleben eine besonders hilfreiche Weiterbildungsmöglichkeit<br />

sein. Institutionen wie die Overbrook School for the Blind bieten In-<br />

Internationale Förderprogramme


92 Literaturrecherche in einer digitalen Hochschulbibliothek<br />

ternationale Förderprogramme an, bei denen der Informationsaustausch über<br />

Landesgrenzen hinweg ermöglicht wird. Weitere Hinweise können der Seite<br />

www.obs.org (gesichtet am 01.06.2013) entnommen werden. Overbrook<br />

School for the Blind verweist auf weitere internationale Organisationen wie<br />

Deafblind International (DbI) und International Council for Education of People<br />

With Visual Impairment (ICEVI), die ebenfalls einen internationalen Informationsaustausch<br />

unterstützen.<br />

In jedem Fall kann das Studieren nur mit Hilfe von Spezialsoftware bewerkstelligt<br />

werden. Die Kosten für die Programme werden von den meisten Krankenkassen<br />

und ggf. dem zuständigen Sozialhilfeträger übernommen.<br />

Zentrale Hilfsprogramme<br />

Tab. 4: Hilfsprogramme für Blinde oder Sehbehinderte<br />

Art des<br />

Programms<br />

Programmname<br />

Informationen<br />

(abgerufen am 01.06.2013) 19<br />

Screenreader Jaws http://www.freedomscientific.com/<br />

products/fs/jaws-product-page.asp<br />

Window Eyes http://www.windoweyes.at/<br />

NVDA<br />

http://www.nvaccess.org/<br />

Screen Magnifier<br />

Magic<br />

http://www.freedomscientific.com/<br />

products/low-vision/<br />

MAGic-screen-magnificationsoftware.asp<br />

Zoom Text http://www.zoomtext.de/<br />

Scan-Software OpenBook http://www.freedomscientific.com/<br />

products/fs/openbook-productpage.asp<br />

OmniPage http://www.nuance.de/<br />

for-individuals/by-product/<br />

omnipage/index.htm<br />

FineReader http://finereader.abbyy.de/<br />

Eine stärkere Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit dieser Thematik wäre<br />

für den Bereich der Anleitungshilfen zum Wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> wünschenswert.<br />

19<br />

Die Internetadressen wurden in der Tabelle jeweils nach einem Schrägstrich getrennt. Es<br />

wurden keine Bindestriche als Trennungsmittel verwendet/eingefügt.


Erstellen einer Dokumentvorlage 93<br />

5. Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Die Vielzahl von Büchern zur Thematik des Wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s sowie<br />

praktischer Handreichungen für den wissenschaftlichen Umgang mit<br />

Microsoft Word können schnell überfordern. Heesen (vgl. 2010) liefert in seinem<br />

Werk eine gelungene Zusammenstellung für die Arbeit mit MS Word 2010<br />

und kombiniert diese sogar mit einem Online-Angebot 20 .<br />

Literaturlandschaft<br />

zum Wissenschaftlichen<br />

<strong>Arbeiten</strong> mit<br />

EDV-Unterstützung<br />

Für <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> mit einem Mac gibt Forsbach (vgl. 2011) auch<br />

für den Umgang mit MS Word 2011 (Mac-Version) Anleitungshilfen. Jedoch<br />

fallen diese – wie auch der restliche Inhalt des Buches – sehr oberflächlich<br />

und nur einführend aus. Eine komplexe und empfehlenswerte Arbeitshilfe für<br />

den Umgang mit MS Word 2010 liefern Nicol/Albrecht (vgl. 2011). Zwar findet<br />

der/die Schreibende in diversen Standardwerken zu dieser Thematik meist auf<br />

viele Fragen zum wissenschaftlichen Arbeitsprozess eine Antwort. Doch diese<br />

Ratgeber beschreiben nur selten Schritt für Schritt, wie jemand, der an einer<br />

Studienarbeit – ob Haus-, Magister-, Bachelor-, Master-, Diplom- oder Doktorarbeit<br />

– sitzt, vorgehen bzw. mit einem Schreibprogramm umgehen sollte, um<br />

die Gedanken möglichst effizient zu Papier bringen zu können.<br />

Dieses Kapitel beschäftigt sich daher mit der Frage: Wie erstelle ich in möglichst<br />

wenigen Schritten eine Dokumentvorlage für meine Arbeit, mit der ich<br />

während des Schreibens und danach nicht noch stundenlang kämpfen muss,<br />

bis sie zumindest ein wissenschaftliches Aussehen erreicht hat?<br />

Auch wenn Anfang 2013 eine neue MS Word-Version (MS Office 2013) erschienen<br />

ist, beziehen wir uns im Folgenden auf die MS Word Version von<br />

2010. Da gerade im Hinblick auf die für Studierende notwendigen Textverarbeitungsfunktionen<br />

keine merklichen Verbesserungen zu benennen sind, das<br />

Design nur geringfügig verändert wurde und auch allgemein der MS Word-<br />

Version 2013 nur wenige neue Funktionen hinzugefügt wurden, können alle<br />

hier präsentierten Arbeitsschritte fast vollständig und problemlos auf die<br />

neueste Word-Version übertragen werden. Grundsätzlich vertreten wir außerdem<br />

die Auffassung, dass die inhaltliche Auseinandersetzung mit MS Word<br />

Zielsetzung dieses<br />

Kapitels<br />

MS Word 2010 & MS<br />

Word 2013 (Office<br />

365)<br />

20<br />

Tutorials sowie Dokumentvorlagen sind unter http://www.wissenschaftlichesarbeiten.com<br />

(zuletzt abgerufen am 01.07.2013) abrufbar.


94 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

2003 – eine der stabilsten Word-Versionen überhaupt – ein Grundverständnis<br />

für die Logik und den Aufbau des Programms fördert. Falls Sie also die Möglichkeit<br />

haben, dieses Programm zu bedienen, wäre es ratsam, sich mit dieser<br />

Version eine Dokumentvorlage für schriftliche <strong>Arbeiten</strong> zu erstellen.<br />

Wenn Sie das folgende Manual aufmerksam lesen und Schritt für Schritt befolgen,<br />

befindet sich am Ende dieser bewusst knapp und informativ gehaltenen<br />

Umsetzungshilfe eine Dokumentvorlage auf Ihrer Festplatte, die Sie für<br />

den weiteren Verlauf Ihrer (wissenschaftlichen) Laufbahn nutzen und eventuell<br />

sogar ausbauen können.<br />

5.1 Dokument- vs. Formatvorlage<br />

Unterschied Dokumentvorlage<br />

und<br />

Formatvorlage<br />

Der Begriff der „Dokument“vorlage wird oft mit dem Begriff der „Format“vorlage<br />

verwechselt. Eine Formatvorlage bezieht sich nur auf ein bestimmtes<br />

Format. Zu diesen Strukturelementen gehören z. B. Überschriften,<br />

Textabschnitte, die Schriftform, Fußnoten usw.<br />

Wenn Sie Word öffnen und einfach losschreiben, so verwenden Sie meist die<br />

vorformatierten Formatvorlagen („Standard“ für Ihren Standard-Text, „Überschrift<br />

1“ für Ihre Überschrift der ersten Ebene, usw.). Speichern Sie dieses<br />

Dokument einfach ab, so verwendet Word ab der Version 2007 das Dateiformat<br />

„*.docx“, das nicht abwärtskompatibel ist; was bedeutet, dass Programmversionen<br />

vor MS Office 2007 diesen Dokumenttyp nicht öffnen können.<br />

Eine Dokumentvorlage hingegen erkennen Sie ab MS Office 2007 an dem Dateiformat<br />

„*.dotx“ (vor 2007: „*.dot“). In einer Dokumentvorlage sind alle<br />

Formatvorlagen gespeichert. Somit enthält sie Informationen über Seitenlayout,<br />

einzelne (verschiedene) Abschnitte, Paginierung (Seitenzählung), Abbildungen,<br />

Absatz-Formatvorlagen, Zeichen-Formatvorlagen und u. U. sogar eine<br />

angepasste Symbolleiste.<br />

Die Dokumentvorlage<br />

als Notizblock<br />

Eine Dokumentvorlage ist wie ein Notizblock, von dem bei Bedarf immer ein<br />

Zettel – in diesem Fall ein Word-Dokument – abgerissen werden kann. Dieser<br />

Notizzettel – das jeweilige Word-Dokument – ist dann immer im Hintergrund


Erstellen einer Dokumentvorlage 95<br />

mit der zuvor erstellten „*.dotx“-Datei verknüpft. Anderenfalls verknüpft<br />

Word standardmäßig jedes Dokument mit der „normal.dotx“-Datei.<br />

Viele Nutzer wundern sich, weshalb das gleiche Dokument an verschiedenen<br />

Rechnern unterschiedlich aussieht. Der Grund, warum es umgangssprachlich<br />

die Formatierung „zerreißt“, ist die Herstellung der Verbindung zu einer anderen<br />

als der ursprünglichen Dokumentvorlage bzw. sogar der „normal.dotx“-<br />

Datei.<br />

Warum sieht mein<br />

Dokument an verschiedenen<br />

Rechnern<br />

unterschiedlich<br />

aus?<br />

Um zu prüfen, mit welcher Dokumentvorlage das geöffnete Word-Dokument<br />

verknüpft ist, muss zunächst das Menüband angepasst werden. Dazu klicken<br />

Sie auf DATEI 21 OPTIONEN Reiter links: MENÜBAND ANPASSEN im<br />

rechten Dropdownmenü MENÜBAND ANPASSEN das Menü HAUPTREGISTERKAR-<br />

TEN auswählen (standardmäßig bereits ausgewählt) ein Häkchen bei ENT-<br />

WICKLERTOOLS setzen und mit OK bestätigen.<br />

In der Menüleiste ist nun ein Reiter ENTWICKLERTOOLS sichtbar. Darunter<br />

lässt sich das Icon DOKUMENTVORLAGE anklicken und die verknüpfte Dokumentvorlage<br />

wird einsehbar. Im Standardfall sehen Sie hier die „normal.dotx“-Datei.<br />

An dieser Datei nimmt der Nutzer im Laufe der Arbeitszeit<br />

mit Word oft unbemerkt Änderungen vor. Diese unterscheiden sich dementsprechend<br />

stark von Rechner zu Rechner. Daher können das Aussehen und die<br />

Funktionseigenschaften des Dokuments an verschiedenen Arbeitsplätzen variieren.<br />

Wer also an einem komplexen Word-Dokument arbeitet (und um ein<br />

solches handelt es sich bei jeder Studienarbeit), sollte dieses mit einer zuvor<br />

erstellten Dokumentvorlage verknüpfen. Somit können Konflikte vermieden<br />

werden, die dadurch entstehen, dass sich das Dokument mit einer „normal.dotx“-Datei<br />

verknüpft.<br />

Für die Praxis stellt sich somit die Frage, ob eine Datei überhaupt an einem<br />

anderen Rechner bearbeitet werden kann. In der Regel ist das unproblematisch.<br />

Sofern die Dokumentvorlage nicht gefunden wird, sollten keine Einschränkungen<br />

bemerkbar werden. Um sicher zu gehen, sollte die Datei (Dokumentvorlage)<br />

jedoch auf jedem Arbeitsrechner unter dem gleichen Speicherpfad<br />

abgelegt werden. Da sich das aber umständlich gestalten kann, ist<br />

21<br />

Programm-Buttons, Optionsfelder sowie Einstellungspunkte werden auf den folgenden<br />

Seiten in GROSSSCHRIFT dargestellt.


96 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

es möglich, die Datei nachträglich mit der entsprechenden Dokumentvorlage<br />

zu verknüpfen. Wird diese Datei also mitübertragen, kann sie unter ENTWICK-<br />

LERTOOLS DOKUMENTVORLAGE durch den Klick auf den Button ANFÜGEN<br />

mit dem Dokument verknüpft werden.<br />

Aktualisieren der<br />

Dokumentvorlage<br />

Speichern und Öffnen<br />

einer Dokumentvorlage<br />

Sollten Sie nachträglich Formatvorlagen ändern wollen, um das Aussehen Ihres<br />

Dokuments zu verbessern, können Sie das direkt in der „*.dotx“-Datei<br />

vornehmen. Damit sich diese Änderungen aber auch auf Ihr Arbeitsprojekt –<br />

das Word-Dokument – auswirken, muss unter ENTWICKLERTOOLS DOKU-<br />

MENTVORLAGE die Option DOKUMENTVORLAGE AUTOMATISCH AKTUALISIEREN<br />

aktiviert sein. Word überprüft dann bei jedem Aufrufen des Dokuments die<br />

entsprechende„*.dotx“-Datei darauf hin, ob Änderungen vorgenommen wurden<br />

und u. U. übernommen werden müssen. Das Pflegen der Formatvorlagen<br />

wird somit zentral über die jeweilige „*.dotx“-Datei steuerbar. Es ist jedoch<br />

zu beachten, dass das Seitenlayout und die jeweiligen Abschnitte nicht aktualisiert<br />

werden. Daher empfiehlt es sich, gleich in der Dokumentvorlage alle<br />

Abschnitte, Kopf- und Fußzeile sowie andere Seitenlayout-Eigenschaften zu<br />

speichern.<br />

Die „*.dotx“-Datei wird erstellt, indem das normale Word-Dokument geöffnet,<br />

entsprechend angepasst und dann unter DATEI SPEICHERN UNTER als<br />

DATEITYP „Word-Vorlage“ (*.dotx) gespeichert wird. Um ein neues Dokument<br />

auf Basis der Dokumentvorlage zu erstellen, genügt ein Doppelklick auf die<br />

„*.dotx“-Datei im Datei-Browser. Word öffnet dann entsprechend ein neues<br />

Dokument mit dem Namen „Dokument 1“, das dann umbenannt und an einem<br />

beliebigen Ort gespeichert werden kann. Um die Dokumentvorlage zu bearbeiten,<br />

ist zunächst ein Rechtsklick auf die „*.dotx.“-Datei im Dateibrowser und<br />

dann im aufgehenden Menü ein Klick auf ÖFFNEN notwendig.


Erstellen einer Dokumentvorlage 97<br />

5.2 Formatierungsrichtlinien<br />

Die im Folgenden dargestellten Formatierungsrichtlinien beziehen sich auf<br />

das Textverarbeitungsprogramm Microsoft Word (Version 2010). Diese sind<br />

jedoch nahezu problemlos auf ältere, neuere sowie u. U. auch andere Textverarbeitungsprogramme<br />

übertragbar. Im folgenden Manual (Abschnitt 5.3) erklären<br />

wir dann, wie Sie diese Grundeinstellungen vornehmen können.<br />

Sofern Sie seitens der Fakultät oder der jeweiligen Lehrkraft keine abweichenden<br />

Vorgaben einzuhalten haben, empfehlen wir die folgenden Formatierungsrichtlinien.<br />

Vorab sei angemerkt, dass eine wissenschaftliche Studienarbeit<br />

immer einseitig auf DIN-A4-Papier gedruckt wird.<br />

Um einen ausreichend breiten Seitenrand zu gewährleisten, schlagen wir Abstandswerte<br />

von 3 cm links und rechts, 2 bis 3 cm unten sowie 2 cm oben<br />

vor. Der Abstand von Kopf- und Fußzeile zum Seitenrand sollte auf 1,5 cm<br />

festgelegt werden. Sie finden auch Empfehlungen, die im Hinblick auf die<br />

Lochung einer Arbeit darauf hinweisen, den linken Seitenrand zu vergrößern,<br />

bzw. mit einem Bundsteg zu arbeiten. Dabei gehen diese Empfehlungen aber<br />

meist von einem schmaleren Seitenrand aus (2 cm rechts und somit mit<br />

Bundsteg rechts 3 cm). Der obere und der untere Seitenrand dürfen auch deshalb<br />

nicht zu schmal sein, weil sonst möglicherweise die erste oder die letzte<br />

Zeile nicht korrekt ausgedruckt werden.<br />

Die Seitenzählung setzt mit dem Titelblatt ein, wird aber erst ab der ersten<br />

Seite des Fließtextes dargestellt. Die Eidesstattliche Erklärung (nur bei Abschlussarbeiten)<br />

wird ebenfalls nicht paginiert. Bei einer umfangreichen Arbeit<br />

– wie es ab einer Bachelorarbeit der Fall ist – kann sich zum einen das<br />

Inhaltsverzeichnis ggf. über mehrere Seiten erstrecken, zum anderen müssen<br />

ggf. noch weitere Seiten bzw. Verzeichnisse (wie z. B. Abbildungsverzeichnis,<br />

Tabellenverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis) untergebracht und nummeriert<br />

werden. Für die Paginierung bis zum letzten Verzeichnis empfiehlt sich in<br />

solchen Fällen eine Paginierung mit römischen Zahlen (I, II, III, …); ab der<br />

Einleitung werden die Seiten mit arabischen Zahlen mit 1 beginnend nummeriert.<br />

Seitenrand<br />

Paginierung


98 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Die Seitennummerierung ist dann in die Kopfzeile rechtsbündig oder zentriert<br />

zu setzen. Von einer Platzierung auf dem unteren Seitenrand (in der Fußzeile)<br />

raten wir ab – der Blick des/der Lesers/in geht immer zuerst nach oben. Gegebenenfalls<br />

muss die Seitenzahl noch mit der im Text gewählten Schriftart<br />

und Schriftgröße übereinstimmend formatiert werden (dies wird häufig vergessen!).<br />

Sofern Sie die Formatierung der Paginierung mit der Funktion<br />

„Schnellbausteine“ vornehmen, kann dieser Arbeitsschritt möglicherweise<br />

entfallen.<br />

Schriftart<br />

Absatzformatierung<br />

Silbentrennung<br />

Als Standardschrift sollte die Schriftart Times New Roman (Schriftschnitt<br />

Standard, Schriftgrad 12) oder Arial (Schriftschnitt Standard, Schriftgrad 11)<br />

gewählt werden. Als Maßeinheit für den Schriftgrad wird dabei meist „Punkt“<br />

(pt) verwendet.<br />

Im Rahmen der Absatzformatierung wählen Sie die Ausrichtung BLOCKSATZ<br />

oder u. U. auch LINKS. Der Zeilenabstand ist standardmäßig auf 1,5 Zeilen zu<br />

stellen. Ein zusätzlicher Abstand von 6 Punkten nach einem Absatz sollte bestimmt<br />

werden. Außerdem sollten bei der Textgestaltung unschöne Zeilenumbrüche<br />

(wie z. B. die Trennung eines Paragraphenzeichens von seiner Paragraphenzahl)<br />

und ungeschickte Seitenumbrüche (z. B. die Kapitelüberschrift<br />

auf der einen und der Beginn des Kapitels auf der folgenden Seite) vermieden<br />

werden.<br />

Das Aktivieren der automatischen SILBENTRENNUNG am Anfang kann helfen,<br />

den Text in eine lesefreundliche Form zu bringen. Das (zusätzliche) Ausführen<br />

der manuellen SILBENTRENNUNG am Ende verleiht dem Textkorpus den „letzten<br />

Schliff“. Ebenfalls am Ende der Arbeit sollten Sie in jedem Fall die Rechtschreibprüfung<br />

durch den Text laufen lassen.


Erstellen einer Dokumentvorlage 99<br />

5.3 Manual zur Erstellung der Dokumentvorlage<br />

unter MS Word<br />

Erfahrungsgemäß unterlassen die meisten Studierenden das Erstellen einer<br />

wohl überlegten Dokumentvorlage vor der Erstellung der wissenschaftlichen<br />

Arbeit. Oftmals ist zu hören: „Ich schreibe die Arbeit erst einmal runter und<br />

formatiere sie dann richtig.“ Von einem solchen Vorgehen raten wir entschieden<br />

ab. Eine solche Einstellung lässt aufgrund ihrer unlogischen Herangehensweise<br />

auf fehlende Kenntnisse bezüglich des Umgangs mit dem Programm<br />

schließen. Der umgangssprachliche „Kampf mit Word“ ist programmiert<br />

und wird viel Zeit kosten sowie womöglich auch diverse Fehler im Layout<br />

nach sich ziehen.<br />

Vorsicht vor falscher<br />

Herangehensweise!<br />

Erst formatieren,<br />

dann schreiben!<br />

Das anfängliche Erstellen einer Dokumentvorlage kostet jedoch nur einmal<br />

Zeit und hilft dem/der Schreibenden danach, sich voll und ganz auf den Inhalt<br />

seiner/ihrer Arbeit – besonders auch in der Korrekturphase – zu konzentrieren.<br />

Das hier dargestellte Manual setzt kaum Vorkenntnisse voraus und führt in 13<br />

Schritten zu einer Dokumentvorlage. Dabei verfolgen wir nicht den Anspruch<br />

einer komplexen Einführung in MS Word. Vielmehr soll eine Handreichung<br />

präsentiert werden, die der effizienten Zeit- und Arbeitsprozessgestaltung der<br />

studentischen Zielgruppe gelegen kommt.<br />

Wörter, die komplett in Großschrift gedruckt sind, stehen für programmeigene<br />

Buttons, Optionsfelder, Einstellungen oder Ähnliches. An diversen Stellen<br />

verdeutlichen kommentierte Screenshots (Ausdrucke der Bildschirmansicht)<br />

den jeweiligen Arbeitsschritt.


100 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

5.3.1 Grundeinstellungen<br />

Im Rahmen der Vorbereitung sollten Sie die Word-Optionen Ihren Bedürfnissen<br />

entsprechend anpassen. Außerdem empfiehlt sich die Kontrolle der Optionen<br />

für das Speichern. Einem ärgerlichen Datenverlust kann so vorgebeugt<br />

werden.<br />

Aufrufen der Word-<br />

Optionen<br />

Die Optionen rufen Sie auf, indem Sie im geöffneten Dokument oben links auf<br />

DATEI und dann auf OPTIONEN klicken.<br />

Abb. 10: Word-Optionen<br />

Speicheroptionen<br />

Bevor Sie die Speicher-Einstellungen bearbeiten ist es empfehlenswert, auf<br />

Ihrem Datenträger ein eigenes Verzeichnis für das entsprechende Word-<br />

Dokument anzulegen und dieses auf diversen Datensicherungswegen abzusichern.<br />

Neben der Sicherung auf einem Wechseldatenträger (externe Festplatte,<br />

USB-Stick usw.) stellt das Speichern Ihrer Dokumente über einen Cloud-<br />

Service eine zusätzliche und sichere Variante dar. Zu den nennenswerten (und<br />

kostenlosen) Anbietern zählen Dropbox, SugarSync und Skydrive. Das von<br />

Microsoft vertriebene Skydrive (Windows Live) lässt sich unter DATEI SPEI-<br />

CHERN UND SENDEN IM WEB SPEICHERN direkt mit MS Word verbinden. Zur


Erstellen einer Dokumentvorlage 101<br />

Vermeidung eines Datenverlustes durch Virenbefall, Hardwareprobleme oder<br />

versehentliches Löschen empfehlen wir daher die Sicherung Ihrer Daten in<br />

dreifacher Ausführung. Welchen zeitlichen Abstand Sie dafür wählen, bleibt<br />

Ihnen überlassen.<br />

Wie oben erwähnt, sollten Sie der Kategorie SPEICHERN besondere Aufmerksamkeit<br />

widmen.<br />

Abb. 11: Optionen: Speichern<br />

Es empfiehlt sich, bei AUTO-WIEDERHERSTELLEN-INFORMATIONEN SPEICHERN<br />

ALLE 10 MINUTEN eine geringere Minutenzahl einzustellen. Bei einem möglichen<br />

Programmabsturz gehen dann gerade die u. U. genialen letzten Gedanken<br />

nur in einem geringeren Maße verloren. Außerdem können Sie hier den<br />

Standard-Speicherort und den Speicherort für die Autowiederherstellung ablesen<br />

und bei Bedarf einstellen.<br />

Damit Ihre Einstellungen die gewünschte Sicherheit gewährleisten, müssen<br />

Sie noch unter der Kategorie ERWEITERT (weiterhin in den WORD-OPTIONEN)<br />

unter dem Abschnitt SPEICHERN ein Häkchen bei IMMER SICHERUNGSKOPIE<br />

ERSTELLEN setzen:<br />

Auto-<br />

Wiederherstellung<br />

Weiteres Backup:<br />

Automatische Sicherungskopie


102 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Abb. 12: Option: Sicherungskopie<br />

So stellen Sie sicher, dass die letzte Version Ihrer Arbeit mit dem Namen „Sicherungskopie<br />

von …“ auf Ihrem Datenträger festgehalten und mit der Dateinamenerweiterung<br />

„.wbk“ kenntlich gemacht wird. Sie finden diese Datei<br />

in demselben Ordner, in dem Sie auch Ihre Ausgangsdatei abspeichern.<br />

Schutz der Normal-<br />

Datei<br />

Dokumentenprüfung,<br />

Autokorrektur, Vervollständigung<br />

…<br />

Vorsicht vor kopierten<br />

Textstellen<br />

Oberhalb dieser Einstellungsoption (unter der Kategorie SPEICHERN) finden<br />

Sie die Option BESTÄTIGUNG VOR DEM SPEICHERN VON „NORMAL.DOT“. Es ist<br />

ratsam, hier ein Häkchen zu setzen, um zu verhindern, dass Sie versehentlich<br />

Änderungen an der Normal-Datei vornehmen.<br />

Auch wenn MS Word im Vorfeld schon die meistgebräuchlichen Einstellungen<br />

zur Rechtschreibung anbietet, können Sie diese unter den OPTIONEN und unter<br />

DOKUMENTPRÜFUNG kontrollieren und nach eigenem Bedarf modifizieren.<br />

In diesem Menübereich finden Sie auch die AUTOKORREKTUR. Sofern Word<br />

gewisse Vervollständigungen automatisch durchführen oder diese unterlassen<br />

soll, können Sie die notwendigen Anpassungen dort vornehmen.<br />

Gerade wenn Sie einen Text aus einem anderen Dokument kopieren und diesen<br />

in Ihre Arbeit einfügen wollen, kann es passieren, dass sich Ihre ordentlich<br />

gepflegte fortlaufende Formatierung ändert bzw. sie „zerspringt“.


Erstellen einer Dokumentvorlage 103<br />

Ohne es zu wollen, holen Sie sich somit eine „externe Formatvorlage“ wie<br />

einen Virus in Ihr Dokument.<br />

Sofern Sie diesen möglichen Auswirkungen vorbeugen möchten, können Sie<br />

unter den WORD-OPTIONEN unter dem Menüpunkt ERWEITERT und unter der<br />

Kategorie AUSSCHEIDEN, KOPIEREN UND EINFÜGEN die dafür verantwortliche<br />

Verfahrensweise festlegen.<br />

Optionen: Ausschneiden,<br />

Kopieren<br />

und Einfügen<br />

Abb. 13: Option: Ausschneiden, Kopieren und Einfügen<br />

Innerhalb dieses Abschnitts haben Sie die Möglichkeit, die Arbeitsweisen zu<br />

bestimmen, was geschehen soll, wenn Sie Text<br />

• innerhalb eines Dokuments (EINFÜGEN INNERHALB DESSELBEN DOKU-<br />

MENTS),<br />

• zwischen zwei Dokumenten mit der gleichen Dokumentvorlage (EINFÜGEN<br />

ZWISCHEN ZWEI DOKUMENTEN),<br />

• zwischen zwei Dokumenten mit unterschiedlicher Dokumentvorlage (EIN-<br />

FÜGEN ZWISCHEN DOKUMENTEN, WENN FORMATVORLAGENDEFINITIONEN<br />

NICHT ÜBEREINSTIMMEN) oder<br />

• Text aus einem anderen Programm (EINFÜGEN AUS ANDEREN PROGRAM-<br />

MEN)<br />

kopieren/verschieben wollen.


104 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Besonderes Augenmerk sollte auf die beiden letztgenannten Arbeitsweisen<br />

gerichtet werden. Hier haben Sie dann die folgenden Optionen:<br />

• URSPRÜNGLICHE FORMATIERUNG BEIBEHALTEN,<br />

• FORMATIERUNG ZUSAMMENFÜHREN,<br />

• NUR DEN TEXT ÜBERNEHMEN,<br />

• FORMATVORLAGEN DES ZIELS VERWENDEN (unter der Option EINFÜGEN ZWI-<br />

SCHEN DOKUMENTEN, WENN FORMATVORLAGENDEFINITIONEN NICHT ÜBER-<br />

EINSTIMMEN).<br />

Falls Zeichenformate und Formatierungen des kopierten Textes unverändert in<br />

das Zieldokument übernommen werden sollen, kann die Einstellung UR-<br />

SPRÜNGLICHE FORMATIERUNG BEIBEHALTEN angewählt bleiben.<br />

Sofern der kopierte Text die Formatierung bzw. die Formatvorlage des Zielabschnittes<br />

übernehmen soll, in welchen er eingefügt werden soll, jedoch Formatierungen<br />

wie Hervorhebungen (Fett, Kursiv, Unterstrichen) von einzelnen<br />

Teilen nicht verloren gehen sollen, ist es ratsam, die Option FORMATIERUNG<br />

ZUSAMMENFÜHREN auszuwählen.<br />

Empfehlung für<br />

Kopierprozesse<br />

Sofern Sie jedoch auf „Nummer Sicher“ gehen, und nur den Text ohne jegliche<br />

Formatierungselemente in Ihr Dokument transferieren und diesem im Nachhinein<br />

die entsprechende Formatvorlage des Zielabschnittes zuweisen wollen,<br />

empfehlen wir die Option NUR DEN TEXT ÜBERNEHMEN.<br />

Beabsichtigen Sie, den einzufügenden Text sofort mit der – in Ihrem Zieldokument<br />

vorherrschenden – Formatvorlage zu überschreiben, wird Ihnen die<br />

Option FORMATVORLAGEN DES ZIELS VERWENDEN hilfreich sein.<br />

Start der Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitung<br />

Sind alle Einstellungen Ihren Bedürfnissen entsprechend angepasst, können<br />

Sie mit den eigentlichen Formatierungsarbeiten beginnen. Öffnen Sie hierzu<br />

ein neues Word-Dokument und richten Sie sich Schritt für Schritt nach folgenden<br />

Anweisungen.


Erstellen einer Dokumentvorlage 105<br />

5.3.2 Formatieren des Textes und der Überschriften<br />

Die Multifunktionsleiste ist die zentrale Steuerungshilfe. Diese lässt sich auf<br />

verschiedene Weise bedienen. Oftmals klicken Nutzer/innen zur Anpassung<br />

ihres Textes „kopflos“ in der Leiste herum, ohne die Logik von Word zu verstehen.<br />

Es entsteht dabei meist ein großes Durcheinander an Formatvorlagen<br />

und Zuweisungen selbiger. Wir raten daher zu einer Anpassung des Textes mit<br />

Hilfe der Formatvorlagenübersicht.<br />

Multifunktionsleiste<br />

Abb. 14: Übersicht Multifunktionsleiste<br />

Bevor der Text sowie die Überschriften formatiert werden, sollte das Seitenlayout<br />

eingestellt und die Silbentrennung aktiviert sein. Die entsprechenden<br />

Einstellungsmöglichkeiten für das Seitenlayout finden Sie unter SEITENLAY-<br />

OUT Detailansicht SEITE EINRICHTEN.<br />

1. Schritt: Seitenlayout<br />

und Silbentrennung<br />

einrichten<br />

Abb. 15: Seitenlayout einrichten


106 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Stellen Sie dazu links und rechts 3 cm, unten 2,5 cm und oben 2 cm ein. Unter<br />

dem Register LAYOUT setzen Sie den ABSTAND VOM SEITENRAND bei der<br />

KOPFZEILE und FUSSZEILE auf 1,5 cm (Abb. 16). Die restlichen Einstellungen<br />

können Sie unverändert lassen.<br />

Abb. 16: Abstand vom Seitenrand, Kopf- und Fußzeile<br />

Automatische Silbentrennung<br />

aktivieren<br />

2. Schritt: Anpassung<br />

der Standard-<br />

Schrift<br />

Um den ersten Schritt abzuschließen aktivieren Sie nun noch unter dem Register<br />

SEITENLAYOUT in der Multifunktionsleiste unter der Befehlsgruppe SEI-<br />

TE EINRICHTEN mit einem Klick auf SILBENTRENNUNG die automatische Silbentrennung<br />

(AUTOMATISCH). Zur besseren Textdarstellung kann es hilfreich<br />

sein, wenn Sie am Ende Ihrer Arbeit noch zusätzlich die manuelle Silbentrennung<br />

durch das Dokument laufen lassen.<br />

Für den nächsten Schritt ist es ratsam, dass die Standardschrift Ihren Bedürfnissen<br />

entspricht. Wollen Sie also Ihre Standardschrift anpassen, sollten Sie<br />

das nicht direkt innerhalb der einfachen Befehlsgruppe der Multifunktionsleis-


Erstellen einer Dokumentvorlage 107<br />

te erledigen, sondern vielmehr rechts auf das Symbol zur Detailansicht der<br />

Befehlsgruppe FORMATVORLAGEN klicken und die Standard-Schrift über das<br />

sich öffnende Formatvorlagen-Fenster anpassen.<br />

Aufrufen der Formatvorlagen<br />

Abb. 17: Aufrufen der Formatvorlagen<br />

Bei dem nun ersichtlichen Fenster müsste die Formatvorlage STANDARD blau<br />

umrandet sein. Bewegen Sie den Cursor direkt über diese Formatvorlage<br />

(Mouse-over), wird an der Seite eine Schaltfläche mit einem Pfeil nach unten<br />

erscheinen (Abb. 18). Mit einem Klick darauf und einem Klick auf ÄNDERN…<br />

können Sie diese Formatvorlage modifizieren. Sie haben so die Möglichkeit,<br />

Schriftart, Absatz, Tabstopps und andere Verhaltensweisen der Standard-<br />

Schrift – beziehungsweise im übertragenen Sinn natürlich auch aller anderen<br />

Formatvorlagen (FV) – anzupassen.<br />

Abb. 18: Formatvorlage ändern<br />

Passen Sie zunächst die Schriftart an, indem Sie auf FORMAT und SCHRIFT-<br />

ART… klicken. Stellen Sie die Schrift „Times New Roman“, den Schriftschnitt,<br />

„Standard“ sowie die Schriftgröße „12“ ein.<br />

Schriftart, Standardschrift


108 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Abb. 19: Formatvorlagenanpassung<br />

Absatzeinstellungen,<br />

Standardschrift<br />

Nach der Bestätigung mit OK klicken Sie zur Anpassung des Absatzes weiterhin<br />

unter FORMAT auf ABSATZ… . Wie bereits erwähnt empfehlen wir regelmäßig<br />

die Textausrichtung BLOCKSATZ. Am Einzug sollten keine Änderungen<br />

vorgenommen werden. Den ZEILENABSTAND definieren Sie auf 1,5 Zeilen.<br />

Abb. 20: Formatvorlageneinstellung Absatz


Erstellen einer Dokumentvorlage 109<br />

Unter der Kategorie ABSTAND können Sie Word anweisen, wie groß der Abstand<br />

zwischen den Absätzen im Text sein soll. Auch wenn es hier keine verbindlichen<br />

Vorgaben gibt, würden wir zu einem ABSTAND NACH von 6 pt raten.<br />

Gerade nach Überschriften erzeugt diese Option eine ansehnliche Struktur.<br />

An dieser Stelle sei erwähnt, dass Sie unbedingt die Option ABSATZMARKEN<br />

UND SONSTIGE AUSGEBLENDETE FORMATIERUNGSSYMBOLE ANZEIGEN (Abb. 21)<br />

aktivieren sollten.<br />

Abstand vor und<br />

nach, Standardschrift<br />

Anzeigen der Formatierungszeichen<br />

Abb. 21: Anzeigen der Formatierungszeichen<br />

Das Anzeigen der Formatierungshilfen inmitten des Textes mag anfangs gewöhnungsbedürftig<br />

sein, es ist jedoch unabdingbar, um den Text nicht planlos<br />

zu formatieren.<br />

Im nächsten Schritt können Sie das Titelblatt erstellen. Hier sind die Anforderungen<br />

der jeweiligen Lehrkraft oder die Vorgaben des Prüfungsamtes zu beachten.<br />

Wie immer diese auch ausfallen – am Ende des Titelblatts ist ein Abschnittsumbruch<br />

zu setzen. Ein solcher Umbruch dient der wohlstrukturierten<br />

Formatierung Ihres Dokuments.<br />

Abschnittsumbrüche werden gesetzt, um das Dokument in verschiedene Abschnitte<br />

zu unterteilen. Innerhalb dieser Abschnitte können z. B. Layouteinstellungen<br />

oder Formatierungsfeinheiten geändert werden, ohne dass sich<br />

diese auf das gesamte Dokument auswirken. Ein einfaches Beispiel hierfür ist<br />

das nur für eine Seite erforderliche Umstellen des Seitenlayouts von Hochauf<br />

Querformat. Diese Strukturierung wird oftmals für umfangreichere Tabellen<br />

benötigt, welche Sie im Hochformat nicht unterbringen können. Damit<br />

also nur ein bestimmter Abschnitt (eine oder mehrere Seiten) im Querformat<br />

formatiert wird, muss dieser durch einen Abschnittsumbruch zu Beginn und<br />

am Ende begrenzt werden.<br />

3. Schritt: Erstellen<br />

des Titelblatts<br />

Zur Bedeutung des<br />

Abschnittsumbruchs


110 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Setzen eines Seitenoder<br />

Abschnittsumbruchs<br />

Ein Abschnittsumbruch wird in der Multifunktionsleiste unter SEITENLAYOUT<br />

in der Befehlsgruppe SEITE EINRICHTEN unter UMBRÜCHE (Abb. 22) gesetzt,<br />

der Cursor muss dabei an der entsprechenden Stelle stehen. Soll einer Seite<br />

(vorerst) kein Text weiter hinzugefügt und auf der nächsten Seite weitergeschrieben<br />

werden, unterlassen Sie das (amateurhafte) wiederholte Drücken<br />

der Return-Taste, um auf die nächste Seite zu gelangen. Setzen Sie vielmehr<br />

an passender Stelle einen Seitenumbruch (SEITENUMBRÜCHE SEITE). So<br />

wird sich nie eine unschöne Lücke durch das Dokument ziehen, sofern Sie<br />

davor weitere Inhalte einfügen oder löschen.<br />

Abb. 22: Seiten- und Abschnittsumbruch<br />

4. Schritt: Vorkonfigurieren<br />

der Seite<br />

des Inhaltsverzeichnisses<br />

5. Schritt: Vorkonfiguration<br />

der Seite<br />

des Abbildungsverzeichnisses<br />

Nachdem die Titelseite mit einem Abschnittsumbruch geschlossen worden ist<br />

und der Cursor auf der nächsten Seite steht, erstellen Sie das Inhaltsverzeichnis.<br />

Schreiben Sie hier zunächst analog zur Titelseite in Ihrer Standardschrift<br />

nur „Inhaltsverzeichnis“ hin und nehmen Sie keine Änderungen/Hervorhebungen<br />

an der Schrift vor. Für eine bessere Übersichtlichkeit empfehlen wir, dreibis<br />

viermal die Return-Taste zu drücken und dann einen weiteren Abschnittsumbruch<br />

(NÄCHSTE SEITE) zu setzen.<br />

Haben Sie die ersten vier Schritte befolgt, müsste Ihr Cursor auf einer weiteren<br />

leeren Seite blinken. Schreiben Sie wie in Schritt 4 in einfacher Schrift<br />

„Abbildungsverzeichnis“ in die erste Zeile. Danach setzen Sie wieder drei bis


Erstellen einer Dokumentvorlage 111<br />

vier Returns und beenden auch diese Seite mit einem Abschnittsumbruch<br />

(NÄCHSTE SEITE). An dieser Stelle überspringen wir die entsprechenden weiteren<br />

Schritte, die nun für die Vorkonfiguration bzw. Erstellung eines Tabellen-<br />

und Abkürzungsverzeichnisses notwendig wären, und beginnen gleich auf<br />

der Seite der Einleitung mit der Generierung eines Beispieltextes im Sinne<br />

eines Platzhalters.<br />

In die erste Zeile dieser Seite können Sie „Überschrift 1, Ebene 1, Einleitung“<br />

schreiben. Nach dem Setzen eines Absatzes verfassen Sie am besten noch ein<br />

bis zwei Beispielsätze. Zum Beenden der Einleitungsseite setzen Sie wie gewohnt<br />

einen Abschnittsumbruch (ABSCHNITTSUMBRÜCHE NÄCHSTE SEITE).<br />

6. Schritt: Start der<br />

Beispieltextgenerierung<br />

Auf der nächsten Seite können Sie in die erste Zeile „Überschrift 2, Ebene 1“<br />

schreiben und ebenfalls ein bis zwei Beispielsätze folgen lassen. Beenden Sie<br />

diese Seite beispielsweise mit einem normalen Seitenumbruch, um auf der<br />

folgenden Seite „Überschrift 2-1, Ebene 2“ schreiben zu können. Nach dem<br />

Verfassen weiterer Beispielsätze sollte auch hier wieder zur Fertigstellung<br />

dieser Seite ein normaler Seitenumbruch gesetzt werden.<br />

In der ersten Zeile der anschließenden Seite schreiben Sie „Überschrift 2-1-1,<br />

Ebene 3“ und setzen dieses Mal nach den Textplatzhaltern einen Abschnittsumbruch<br />

(NÄCHSTE SEITE), um auf der darauffolgenden Seite in die erste Zeile<br />

„Überschrift 3, Ebene 1, Schlussteil“ schreiben zu können.<br />

Die Beschriftung „Ebene 1“ soll verdeutlichen, dass es sich dabei um die erste<br />

Überschriftenebene – also um 1., 2., 3., usw. – handelt. Sofern in der Überschrift<br />

„Ebene 2“ steht, ist hiermit die zweite Überschriftenebene – also 1.1,<br />

2.1, 3.1 usw. – gemeint. Wird von der „Ebene 3“ gesprochen, so liegt hier das<br />

Augenmerk auf der dritten Überschriftenebene, also 1.1.1, 2.1.1, 3.1.1, usw.<br />

Erste Schritte zur<br />

automatischen<br />

Nummerierung der<br />

Überschriften<br />

Die Generierung dieser Textplatzhalter mag zunächst Sinnfragen aufwerfen.<br />

Sie dient jedoch der besseren Orientierung im Dokument, wenn ein neues<br />

Word-Dokument auf Grundlage der erstellten Dokumentvorlage erzeugt werden<br />

soll. Sie können dann die Überschriften und die Textplatzhalter einfach überschreiben.


112 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Strukturierung des<br />

Dokuments via Abschnittsumbrüche<br />

Bevor wir mit der Formatierung der Überschriften fortfahren, wollen wir im<br />

Folgenden kurz verdeutlichen, was wir gerade durch das Setzen der Abschnittsumbrüche<br />

generiert haben und wie eine sinnvolle Strukturierung Ihres<br />

Dokuments aussehen könnte:<br />

Abb. 23: Übersicht Strukturierung des Dokuments<br />

Gerade auch im Hinblick auf die Paginierung der Arbeit ist diese Unterteilung<br />

sinnvoll, wie wir im Kapitel 5.3.4 näher erläutern werden.<br />

7. Schritt: Formatieren<br />

der Überschriften<br />

Damit Word im nächsten Schritt neben der automatischen Nummerierung auch<br />

das Inhaltsverzeichnis automatisch erstellen kann, müssen den Überschriften<br />

auch entsprechende Formatvorlagen zugewiesen werden. Dazu klicken Sie<br />

zunächst mit dem Cursor in ein Wort der „Überschrift 1, Ebene 1, Einleitung“<br />

– es ist nicht notwendig, die gesamte Zeile zu markieren. Wie in Abb. 19 dargestellt,<br />

klicken Sie auf den nach unten zeigenden Pfeil, um die Formatvorlage<br />

„Überschrift 1“ ändern zu können.


Erstellen einer Dokumentvorlage 113<br />

Sie sehen dann das folgende Fenster:<br />

Änderung der Formatvorlage<br />

„Überschrift<br />

1“<br />

Abb. 24: Übersicht, Änderung der Formatvorlage der Überschrift 1<br />

Auch wenn es anders „hübscher“ aussehen mag, empfehlen wir, die Farbe der<br />

Überschrift schwarz zu lassen oder über die Voreinstellung auf schwarz zu<br />

ändern. Außerdem muss noch die Schriftart entsprechend angepasst werden<br />

(in unserem Beispiel Times New Roman). Die Überschrift der ersten Ebene<br />

würden wir auf 16 pt vergrößern. Zur Hervorhebung der Überschrift genügt es,<br />

die Zeile FETT zu schreiben; sie wird nicht (zusätzlich) kursiv oder unterstrichen<br />

dargestellt.<br />

Neben diesen schnell zu ändernden Einstellungen sollten Sie noch den AB-<br />

STAND VOR und ABSTAND NACH ändern. Klicken Sie dazu auf FORMAT und<br />

dann auf ABSATZ… . Es erscheint ein Fenster, wie Sie es schon aus Abb. 20<br />

kennen. Die einzige Änderung, die hier erforderlich sein sollte, ist die Einstellungsänderung<br />

des Abstandes vor und nach den Überschriften. Setzen Sie<br />

dazu den ABSTAND VOR auf 12 pt und den ABSTAND NACH ggf. auch auf<br />

12 pt. Da es sich hierbei nur um Empfehlungen handelt, sind Sie frei in der


114 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Gestaltung. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der zuvor stehende<br />

und der nachfolgende Text nicht zu nahe an die Überschrift heranrücken.<br />

Zuweisung der Formatvorlage<br />

„Überschrift<br />

1“<br />

Änderung der Formatvorlage<br />

„Überschrift<br />

2“<br />

Änderung der Formatvorlage<br />

„Überschrift<br />

3“<br />

Haben Sie alle Änderungen vorgenommen, können Sie das Fenster mit einem<br />

Klick auf OK schließen. Um die Formatvorlage „Überschrift 1“ auch der entsprechenden<br />

Überschrift zuzuweisen, müssen Sie nur noch einmal auf „Überschrift<br />

1“ klicken. Da es sich bei der „Überschrift 1, Ebene 1, Einleitung“ um<br />

die gleiche Ebene wie bei der „Überschrift 2, Ebene 1“ handelt, können Sie<br />

mit einem Klick in ein Wort der zweiten Überschrift und mit einem nachfolgenden<br />

Klick auf die Formatvorlage „Überschrift 1“ sofort die gleiche Formatvorlage<br />

zuweisen.<br />

Da sich eine Studienarbeit für gewöhnlich in diverse Kapitel, Abschnitte und<br />

Unterabschnitte gliedert, empfiehlt es sich noch, weitere Formatvorlagen für<br />

zwei weitere Überschriftebenen anzupassen und diese dann unseren erstellten<br />

Beispielüberschriften (z. B. „Überschrift 2-1, Ebene 2“ und „Überschrift 2-1-1,<br />

Ebene 3“) zuzuweisen. Die Vorgehensweise kann analog zur „Änderung der<br />

Formatvorlage „Überschrift 1“ erfolgen. Sie klicken also in ein Wort der Überschriftenzeile<br />

(„Überschrift 2-2, Ebene 2“) und ändern im Fenster FORMAT-<br />

VORLAGEN die Formatvorlage ÜBERSCHRIFT 2. Dabei sind im Gegensatz zur<br />

Formatvorlage „Überschrift 1“ geringfügige Änderungen vorzunehmen. Die<br />

Einstellungen zu dieser Formatvorlage lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

• Anpassung der Schriftart an die Standardschrift (hier Times New Roman)<br />

• Schriftgröße: 14 pt<br />

• Hervorhebung: Fett, keine Kursivsetzung und keine Unterstreichung<br />

• Schriftfarbe: schwarz<br />

• Abstand vor: 18 pt<br />

• Abstand nach: 12 pt<br />

Die Zuweisung der Formatvorlage „Überschrift 2“ folgt den gleichen Arbeitsschritten<br />

wie oben bereits bei der Formatvorlage „Überschrift 1“ beschrieben.<br />

Sofern eine dritte Ebene für die Gliederung des Textes benötigt wird, sollten<br />

Sie noch eine Formatvorlage für die Überschriften der dritten Ebene definieren.


Erstellen einer Dokumentvorlage 115<br />

Sobald Sie die Formatvorlage „Überschrift 2“ einer Zeile zuweisen, erstellt<br />

Word automatisch eine weitere Formatvorlage; in diesem Fall tituliert Word<br />

sie mit „Überschrift 3“. Die Formatvorlage passen Sie nach den gleichen Prinzipien<br />

wie in den davor beschriebenen Schritten Ihren Bedürfnissen an. Diese<br />

Einstellungen sehen dann folgendermaßen aus:<br />

• Anpassung der Schriftart an die Standardschrift (hier Times New Roman)<br />

• Schriftgröße: 13 pt (Im Falle einer weiteren Ebene wird diese dann mit<br />

einer Schriftgröße von 12 pt versehen; das wäre dann die kleinste Überschriftengröße.)<br />

• Hervorhebung: Fett, keine Kursivsetzung und keine Unterstreichung<br />

• Schriftfarbe: schwarz<br />

• Abstand vor: 18 pt<br />

• Abstand nach: 12 pt<br />

Der Vorgang wird wieder mit einem Klicken auf OK und der Zuweisung zu der<br />

entsprechenden Überschrift abgeschlossen.<br />

Sind alle Überschriften wie folgt zugewiesen,<br />

• „Überschrift 1, Ebene 1, Einleitung“ FV „Überschrift 1“<br />

• „Überschrift 2, Ebene 1“ FV „Überschrift 1“<br />

• „Überschrift 2-1, Ebene 2“ FV „Überschrift 2“<br />

• „Überschrift 2-1-1, Ebene 3“ FV „Überschrift 3“<br />

• „Überschrift 3, Ebene 1, Schlussteil“ FV „Überschrift 1“<br />

können Sie nun die automatische Nummerierung der Überschriften aktivieren.<br />

Diese Einstellung erfolgt, damit vor Ihrer Überschrift eine Nummerierung wie<br />

z. B. „1.“, „2.“, „2.1“ oder „3.2.1“ steht. Einmal angepasst übernimmt Word<br />

die Nummerierung automatisch und aktualisiert die Zählweise, auch wenn Sie<br />

eine Überschrift löschen oder hinzufügen.<br />

Automatische Nummerierung<br />

der Überschriften<br />

Zur Aktivierung dieser Einstellung klicken Sie zuerst in die Zeile Ihrer ersten<br />

Überschrift, damit der Cursor dort steht. Darauffolgend klicken Sie in der Multifunktionsleiste<br />

unter der Befehlsgruppe ABSATZ auf das Symbol für LISTE<br />

MIT MEHREREN EBENEN und wählen dort unter LISTENBIBLIOTHEK die dritte<br />

Option von rechts in der zweiten Reihe aus (siehe Abb. 25):


116 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Abb. 25: Nummerierung der Überschriften, Liste mit mehreren Ebenen<br />

Alle Überschriften, denen Sie eine „Überschrift-Formatvorlage“ zugewiesen<br />

haben, sind nun nummeriert und im „Gedächtnis“ von Word gespeichert. Es<br />

fehlen jedoch noch die nicht nummerierten Überschriften für z. B. Abbildungs-,<br />

Tabellen- oder Literaturverzeichnis.<br />

Erstellen einer neuen<br />

Formatvorlage für<br />

das Abbildungs-,<br />

Tabellen- und Literaturverzeichnis<br />

Beginnend mit dem Abbildungsverzeichnis klicken Sie in das Wort „Abbildungsverzeichnis“<br />

und rufen – sofern die Option nicht schon ständig angezeigt<br />

wird – die Formatvorlagenübersicht auf. Dort klicken Sie auf das Symbol<br />

für die NEUE FORMATVORLAGE (linke Darstellung Abb. 26). Im sich nun öffnenden<br />

Fenster (rechte Darstellung Abb. 26) geben Sie der Formatvorlage<br />

unter NAMEN eine klare Bezeichnung wie z. B. „nicht numm. Überschrift“. Des<br />

Weiteren ändern Sie noch die Schriftgröße zu 16 pt und heben diese durch<br />

Fettdruck hervor. Unter FORMAT ABSATZ… sollten noch ABSTAND VOR und<br />

ABSTAND NACH angepasst werden (Empfehlung: jeweils 12 pt). Nachdem Sie<br />

die Einstellungen mit einem Klick auf OK gespeichert haben, muss die erstellte<br />

Formatvorlage nur noch den entsprechenden Überschriften zugewiesen<br />

werden. Wir empfehlen, die Überschrift für das Literaturverzeichnis „per<br />

Hand“ anzupassen (Schriftgröße: 16 pt; Hervorhebung: FETT, ABSTAND VOR<br />

und NACH: 12 pt). Sofern Sie nämlich auch hier die Formatvorlage „nicht


Erstellen einer Dokumentvorlage 117<br />

numm. Überschrift“ zuweisen, wird das Inhaltsverzeichnis auch im Inhaltsverzeichnis<br />

gelistet, was grundsätzlich nicht zulässig und zudem sinnlos ist.<br />

Abb. 26: Erstellen einer neuen Formatvorlage<br />

Auf der Basis dieser Vorarbeiten kann dann – wie im Unterabschnitt 5.3.3<br />

dargestellt – ein automatisch generiertes Inhaltsverzeichnis erstellt werden,<br />

das Sie immer wieder aktualisieren können bzw. müssen.


118 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

5.3.3 Erstellung automatisch generierter Verzeichnisse<br />

Zu automatisch generierten Verzeichnissen gehören insbesondere Inhalts-,<br />

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis. Sofern in einem ersten Schritt die entsprechenden<br />

Überschriften, Abbildungen oder Tabellen mit einer entsprechenden<br />

Formatvorlage – also der Formatvorlagen für Überschriften oder der<br />

FV für die Bezeichnung für Abbildungen oder Tabellen – verbunden haben,<br />

können Sie im Anschluss daran an entsprechender Stelle ein Verzeichnis generieren<br />

lassen. Bevor wir uns mit dem Erstellen des Inhaltsverzeichnisses<br />

beschäftigen, widmen wir uns der Anfertigung der beiden anderen Verzeichnisse.<br />

8. Schritt: Erstellen<br />

des Abbildungsverzeichnisses<br />

Nach dem Einfügen einer Grafik innerhalb des Textes (Multifunktionsleiste:<br />

EINFÜGEN Befehlsgruppe: ILLUSTRATIONEN Symbol: GRAFIK) ist es erforderlich,<br />

diese Abbildung zu beschriften. Dabei kann entweder mit einem<br />

Rechtsklick auf die Abbildung geklickt und im Menu der Befehl BESCHRIFTUNG<br />

EINFÜGEN… ausgeführt werden oder nach einmaligem Anklicken (Linksklick)<br />

der Abbildung die Abbildung per BESCHRIFTUNG EINFÜGEN innerhalb der Befehlsgruppe<br />

BESCHRIFTUNGEN unter der Multifunktionsleiste VERWEISE beschriftet<br />

werden. Unabhängig von der gewählten Variante erscheint das folgende<br />

Eingabefenster:<br />

Beschriften einer<br />

Abbildung<br />

Abb. 27: Beschriftung einfügen<br />

Sie können unter BEZEICHNUNG eine Bezeichnungsvariante wählen (z. B.<br />

„Abbildung“ oder „Abb.“ o. Ä.). Falls Sie eine individuelle Bezeichnung vergeben<br />

möchten, kreieren Sie diese unter NEUE BEZEICHNUNG… . Sowohl die


Erstellen einer Dokumentvorlage 119<br />

Positionierung der Beschriftung als auch ihre Nummerierung sind einstellbar.<br />

Wir empfehlen, hier die notwendigen Optionen einzustellen, jedoch nicht im<br />

Eingabefenster BESCHRIFTUNG den Namen der Beschriftung einzutragen. Diesen<br />

können Sie im Nachhinein direkt unter der Abbildung noch vergeben. MS<br />

Word 2010 verwendet auch hier standardmäßig die Schriftfarbe blau. Anstatt<br />

die Farbe nach jeder Abbildung manuell zu ändern, empfehlen wir eine entsprechende<br />

einmalige Modifizierung der Farbe mittels der Formatvorlage BE-<br />

SCHRIFTUNG unter den FORMATVORLAGEN.<br />

Sofern die Abbildung angewählt ist, erscheinen in der Multifunktionsleiste<br />

unter BILDTOOLS FORMAT diverse Befehlsgruppen, die es ermöglichen, die<br />

Grafik noch nachträglich zu bearbeiten und anzupassen. Gerade wenn der Text<br />

neben der Abbildung weitergeführt werden soll, können hier die entsprechenden<br />

Optionen eingestellt werden.<br />

Nachdem mindestens eine Abbildung beschriftet wurde, empfiehlt es sich, das<br />

Abbildungsverzeichnis auf der entsprechenden Seite zu erstellen. Dazu ist ein<br />

Klick auf VERWEISE in der Multifunktionsleiste notwendig. Unter der Befehlsgruppe<br />

BESCHRIFTUNGEN klicken Sie auf ABBILDUNGSVERZEICHNIS EINFÜGEN.<br />

Einfügen des Abbildungsverzeichnisses<br />

Abb. 28: Abbildungsverzeichnis erstellen


120 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Ein Klick auf OK genügt, und an der Cursorstelle wird das Abbildungsverzeichnis<br />

erstellt. Anhand der BESCHRIFTUNGSKATEGORIE ist erkennbar, dass hier<br />

ein Verzeichnis erstellt wird, welches mit der Bezeichnung „Abb.“ verknüpft<br />

ist.<br />

9. Schritt: Erstellen<br />

des Tabellenverzeichnisses<br />

Bei der Erstellung des Tabellenverzeichnisses ist hier eine Änderung notwendig.<br />

Bis dieses Verzeichnis angefertigt werden kann, sind ähnliche Arbeitsschritte<br />

notwendig. Ist eine Tabelle angefertigt, muss diese beschriftet werden.<br />

Auch hier ist es wieder möglich, die Beschriftung mit einem Rechtsklick<br />

auf die Tabelle oder über BESCHRIFTUNG EINFÜGEN (Befehlsgruppe: BE-<br />

SCHRIFTUNGEN unter Multifunktionsleiste: VERWEISE) einzufügen. Analog zu<br />

den Abbildungen sind auch die Optionen anzupassen. Besonderer Beachtung<br />

sollte der Positionierung der Beschriftung geschenkt werden. Diese ist nämlich<br />

über die Tabelle zu setzen.<br />

Obwohl ein Tabellenverzeichnis eingefügt werden soll, ist es für dessen Erstellung<br />

(was zunächst irritieren mag) notwendig – wie auch bei den Abbildungen<br />

– auf ABBILDUNGSVERZEICHNIS EINFÜGEN (Multifunktionsleiste: VER-<br />

WEISE; Befehlsgruppe: BESCHRIFTUNGEN) zu klicken. Danach ist nur noch<br />

eine Umstellung der BESCHRIFTUNGSKATEGORIE in die entsprechende Tabellenbezeichnung<br />

vorzunehmen (Abb. 28.).<br />

10. Schritt: Erstellen<br />

des Inhaltsverzeichnisses<br />

Sind alle Überschriften mit einer zugehörigen Formatvorlage (z. B. „Überschrift<br />

1“, „Überschrift 2“, „Überschrift 3“) verknüpft, können Sie nun Word<br />

anweisen, ein Inhaltsverzeichnis zu erstellen.


Erstellen einer Dokumentvorlage 121<br />

Abb. 29: Inhaltsverzeichnis einfügen<br />

Klicken Sie dazu in die zweite Zeile der Seite, die Sie für das Inhaltsverzeichnis<br />

reserviert haben. Wenn der Cursor dort steht, klicken Sie in der Multifunktionsleiste<br />

auf das Register VERWEISE und in der Befehlsgruppe INHALTSVER-<br />

ZEICHNIS auf das Symbol INHALTSVERZEICHNIS. Obwohl Ihnen Word die Möglichkeit<br />

bietet, direkt in diesem Fenster ein vordefiniertes Inhaltsverzeichnis<br />

auszuwählen („AUTOMATISCHE TABELLE 1“ und „AUTOMATISCHE TABELLE 2“),<br />

hat es jedoch einen Schönheitsfehler: Obwohl nicht nummerierte Überschriften<br />

wie z. B. Abbildungs-, Tabellen- oder Literaturverzeichnis im Inhaltsverzeichnis<br />

ohne Nummerierung aufgeführt werden sollen, führt Word sie hier<br />

nicht einfach auf, sofern Sie diese „Schnell-Start-Funktion“ zur Erstellung des<br />

Inhaltsverzeichnisses benutzen.<br />

Damit Word diese Verweise auch so in das Inhaltsverzeichnis übernimmt,<br />

muss bei dessen Erstellung eine Einstellung angepasst werden. Daher klicken<br />

Sie wie in Abb. 29 dargestellt in der Funktionsleiste unten auf INHALTSVER-<br />

Anpassen des Inhaltverzeichnisses


122 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

ZEICHNIS EINFÜGEN… . Nun ist es Ihnen auch möglich, das zu erstellende<br />

Inhaltsverzeichnis Ihren Anforderungen entsprechend anzupassen (Abb. 30).<br />

Abb. 30: Inhaltsverzeichnis anpassen<br />

Damit auch die nicht nummerierten Überschriften (Abbildungs-, Tabellen-,<br />

Literaturverzeichnis) im Inhaltsverzeichnis aufgeführt werden, muss zuvor –<br />

wie auf den letzten Seiten von Kapitel 5.3.2 dargestellt – eine neue Formatvorlage<br />

(„nicht numm. Überschrift“) erstellt und mit den entsprechenden Verzeichnisüberschriften<br />

verknüpft werden. Word bezieht diese dann nur im Inhaltsverzeichnis<br />

ein, sofern Sie es anweisen. Dazu klicken Sie auf OPTIONEN<br />

(Abb. 30) und vergeben bei der verfügbaren Formatvorlage mit dem Namen<br />

NICHT NUMM. ÜBERSCHRIFT den Wert 1 (Abb. 31). Nach der Bestätigung mit<br />

OK und dem Schließen des Eingabefensters INHALTSVERZEICHNIS durch OK<br />

hat Word das Inhaltsverzeichnis erstellt.


Erstellen einer Dokumentvorlage 123<br />

Abb. 31: Optionen für Inhaltsverzeichnis<br />

Wie schon zuvor erwähnt, empfehlen wir – sofern die Arbeit über kein Vorwort<br />

u. Ä. verfügt – die Überschrift des Inhaltsverzeichnisses manuell anzupassen,<br />

damit sie nicht in das Inhaltsverzeichnis übernommen wird.<br />

Anpassung der Darstellung<br />

des Inhaltsverzeichnisses<br />

Abb. 32: Anpassung der Darstellung des Inhaltsverzeichnisses<br />

Sofern die Darstellung des Inhaltsverzeichnisses modifiziert werden soll, müssen<br />

die Formatvorlagen „VERZEICHNIS 1“, „VERZEICHNIS 2“, „VERZEICHNIS 3“<br />

usw. den entsprechenden Vorstellungen gemäß angepasst werden. Diese wer-


124 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

den nach der Anfertigung des Inhaltsverzeichnisses automatisch von Word<br />

erstellt und sind über die FORMATVORLAGEN abrufbar (Abb. 32).<br />

5.3.4 Paginierung und Formatierung der Kopfzeile<br />

11. Schritt: Paginierung<br />

Grundsätzliches<br />

Die einfachste Paginierungsmethode<br />

Die Paginierung Ihrer Arbeit ist nicht nur unerlässlich, sondern unterliegt<br />

auch diversen Gesetzmäßigkeiten. Die einschlägigen Ausführungen im Unterabschnitt<br />

2.2.2 sollen hier wie folgt zusammenfasst werden:<br />

• Das Titelblatt wird zwar mitgezählt, jedoch niemals nummeriert.<br />

• Bei einfachen Hausarbeiten, die maximal über ein Abbildungsverzeichnis<br />

verfügen und bei denen sich das Inhaltsverzeichnis nur über eine Seite erstreckt,<br />

ist eine Paginierung mit einem Übergang von römischer zu arabischer<br />

Zählweise unnötig.<br />

• Die erste Seite des Inhaltsverzeichnisses wird ebenfalls nicht nummeriert.<br />

MS Word 2010 bietet verschiedene Möglichkeiten, die geschriebenen Seiten<br />

zu nummerieren. Die einfachste Methode, Seitenzahlen zu setzen, erfolgt über<br />

die Befehlsgruppe KOPF- und FUSSZEILE unter dem Multifunktionsleistenregister<br />

EINFÜGEN. Mit Hilfe des entsprechenden Befehls, der sich hinter dem<br />

Symbol SEITENZAHL versteckt, kann die Seitenzahl vergeben und positioniert<br />

werden. Diese Art der Paginierung beinhaltet jedoch folgende Probleme:<br />

• Auch wenn die erste Seite mittels der Funktion ERSTE SEITE ANDERS (unter<br />

der Befehlsgruppe OPTIONEN unter dem sich dann öffnenden Register<br />

KOPF- UND FUSSZEILENTOOLS ENTWURF) weggeklickt werden kann, so kann<br />

die Seitenzahl nicht auf der ersten Seite des Inhaltsverzeichnisses entfernt<br />

werden. Das ist nur dann möglich und somit unproblematisch, wenn Sie<br />

vorher – wie in Abb. 23 dargestellt – Ihr Dokument dementsprechend<br />

strukturiert haben.<br />

• Außerdem ist eine Veränderung der Positionierung der Seitenzahl – z. B.<br />

damit die Seitenzahl rechtsbündig zum Textrand steht – nur über entsprechende<br />

Veränderung der Tabstopps mit Hilfe des Lineals möglich. Problematisch<br />

kann es werden, wenn in der Fuß- oder Kopfzeile ein Text steht.<br />

Diesen mit der Seitenzahl bündig zu setzen bedarf diverser Sondereinstellungen.


Erstellen einer Dokumentvorlage 125<br />

MS Word 2010 bietet bei geöffneter Kopf- und Fußzeile diverse Vorlagen über<br />

das Schnellstartmenü innerhalb der Befehlsgruppe KOPF- UND FUSSZEILE. Es<br />

kann z. B. eine Formatvorlage ausgewählt werden, die die Paginierung sowie<br />

die Beschriftung der Kopf- oder Fußzeile mit der entsprechenden Kapitelüberschrift<br />

verbindet und abbildet. Eine Vielzahl von Möglichkeiten offeriert sich<br />

dem Nutzer, jedoch müssen die meisten Vorlagen nachfolgend angepasst werden.<br />

Neben selbsterklärenden Prozessen erfordert die Anpassung diverser Stellen<br />

ein Hintergrundwissen über Feldfunktionen. Ist dieses vorhanden, so kann<br />

aus einer Modifikation der Vorlagen ein ansprechendes Design entstehen, das<br />

auch die wissenschaftlichen Standards einhält. Zur Erzeugung dieses Hintergrundwissens<br />

und zur Erläuterung dieser Feldfunktionen wollen wir im Folgenden<br />

eine spezielle Vorgehensweise beschreiben, wie die Kopfzeile mit Kapitelüberschriften<br />

verknüpft und die Paginierung mit einem Übergang von<br />

römischer zu arabischer Zählweise realisiert werden kann.<br />

Paginierung über die<br />

Feldfunktion<br />

Zunächst soll die Kopfzeile mit der aktuellen Kapitelüberschrift verknüpft<br />

werden. Dafür ist es erforderlich, dass diese zur Bearbeitung hervortritt: Entweder<br />

hilft ein Doppelklick direkt in die Kopfzeile oder die Befehlsabfolge<br />

EINFÜGEN (Multifunktionsleiste) KOPF- UND FUSSZEILE (Befehlsgruppe) <br />

KOPFZEILE KOPFZEILE BEARBEITEN.<br />

Wollen wir z. B. in den Kopfzeilen den Titel des jeweiligen Kapitels erscheinen<br />

lassen, so erreichen wir das mit Hilfe einer Feldfunktion. Damit jedoch nur<br />

über allen geschriebenen Seiten und nicht auch in der Kopfzeile der Verzeichnisse<br />

die Überschrift der ersten Ebene erscheint, müssen diverse Verknüpfungen<br />

gelöst werden. Daher klicken Sie in die Kopfzeile der Einleitung (Überschrift<br />

1, Ebene 1, Einleitung) und lösen mittels der Schaltfläche MIT VORHE-<br />

RIGER VERKNÜPFEN in der Multifunktionsleiste die Verknüpfung zur Kopfzeile<br />

des vorherigen Abschnitts (Abb. 33).<br />

12. Schritt: Beschriftung<br />

der Kopfzeile


126 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Abb. 33: Verknüpfte Kopfzeilen lösen<br />

Diesen Arbeitsschritt wiederholen Sie für die Kopfzeile des Literaturverzeichnisses,<br />

sofern dieses die erste Seite nach Ihrer letzten Textseite darstellt. So<br />

stellen Sie sicher, dass sich die Inhaltsüberschriften nicht auf das Literaturverzeichnis,<br />

den Anhang oder sonstige folgende Seiten ausbreiten.<br />

Lösen der Verknüpfungen<br />

der Kopfzeilen<br />

Feldfunktion in der<br />

Kopfzeile<br />

Im Zuge dieses Arbeitsschrittes können auch gleich die weiteren Verknüpfungen<br />

gelöst werden:<br />

• Kopfzeile Inhaltsverzeichnis: Verknüpfung lösen (Klick auf MIT VORHERIGE<br />

VERKNÜPFEN)<br />

• Kopfzeile Abbildungsverzeichnis: Verknüpfung lösen (Klick auf MIT VORHE-<br />

RIGE VERKNÜPFEN)<br />

• Kopfzeile Tabellenverzeichnis: Verknüpfung lösen (Klick auf MIT VORHERI-<br />

GE VERKNÜPFEN)<br />

Aufgrund dieser logischen Strukturierung Ihres Dokuments können nun mittels<br />

der Feldfunktion die Kopfzeilen problemlos mit den jeweiligen Überschriften<br />

verknüpft werden. Dazu positionieren Sie wieder den Cursor in die Kopfzeile<br />

der Einleitung und klicken innerhalb der Befehlsgruppe EINFÜGEN auf<br />

SCHNELLBAUSTEINE und abschließend auf FELD… .


Erstellen einer Dokumentvorlage 127<br />

Abb. 34: Feldfunktion aufrufen<br />

Im sich öffnenden Eingabefenster wählen Sie als Kategorie VERKNÜPFUNGEN<br />

UND VERWEISE, STYLEREF als Feldnamen und ÜBERSCHRIFT 1 als Formatvorlagennamen.<br />

An dieser Stelle wird klar, dass Ihnen diverse Möglichkeiten zur<br />

Verfügung stehen, mit welchen Formatvorlagen oder Dokumentinformationen<br />

Sie die Kopfzeile bestücken möchten.<br />

Verknüpfung der<br />

Kopfzeile mit einer<br />

Formatvorlage<br />

Abb. 35: Feldfunktion StyleRef<br />

Es ist Ihnen zwar auch möglich, für die Kopfzeilen der jeweiligen Verzeichnisse<br />

eine Feldfunktion – hier eine Verknüpfung zur Formatvorlage „nicht numm.<br />

Überschrift“ – zu setzen. In Anbetracht dieser einfachen und gleichbleiben-


128 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

den Bezeichnung ist das jedoch unnötig. Wir raten daher zur manuellen Namensvergabe<br />

der Kopfzeile des jeweiligen Verzeichnisses. Das bedeutet nichts<br />

anderes, als dass Sie in die Kopfzeile des Inhaltsverzeichnisses auch „Inhaltsverzeichnis“<br />

schreiben.<br />

Unterrahmung der<br />

Kopfzeile<br />

Die Beschriftung der Kopfzeile lässt sich mit einer unteren Rahmung elegant<br />

abtrennen. Nach der Positionierung des Cursors in der Kopfzeile des jeweiligen<br />

Abschnitts klicken Sie auf START (Multifunktionsleiste) und unter der<br />

Befehlsgruppe ABSATZ auf das Symbol für die Rahmenlinien (hier: RAHMENLI-<br />

NIE UNTEN).<br />

Abb. 36: Kopfzeile unterrahmen<br />

Damit der Text nicht zu nahe an die unterrahmte Kopfzeile rückt, empfehlen<br />

wir eine Veränderung der Formatvorlage KOPFZEILE: der ABSTAND NACH unter<br />

FORMAT und ABSATZ… sollte auf 6 pt (bei Bedarf auch 12 pt) vergrößert<br />

werden.<br />

Ebenfalls über die Feldfunktion lässt sich eine Paginierung mit Übergang von<br />

römischer zu arabischer Zählweise in nur wenigen Schritten organisieren.<br />

Paginierung des<br />

inhaltlichen Teils<br />

der Arbeit<br />

Wenn zunächst die Seiten des inhaltlichen Teils (Einleitung bis Resümee)<br />

nummeriert werden sollen, ist der Cursor wieder in der Kopfzeile der Einleitung<br />

zu positionieren. Ein Klick auf SCHNELLBAUSTEINE innerhalb der Befehlsgruppe<br />

EINFÜGEN führt unter FELD… zum Aufrufen der Feldfunktion. Wie<br />

in Abb. 35 dargestellt, können nun diverse Anpassungen vorgenommen wer-


Erstellen einer Dokumentvorlage 129<br />

den: Als KATEGORIE ist NUMMERIERUNG, unter FELDNAMEN PAGE und als<br />

FORMAT 1,2,3… einzustellen.<br />

Abb. 37: Feldfunktion Page<br />

Für eine bündige Positionierung der Seitenzahl ist die Vergabe eines Tabstopps<br />

notwendig. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen können Sie,<br />

wie in Abb. 38 dargestellt, den Tabstopp über die Formatvorlage KOPFZEILE<br />

und dort unter FORMAT TABSTOPP… auf die gewünschte Seitenbreite einstellen<br />

und die Tabstopp-Ausrichtung (LINKS) festlegen.<br />

Tabstopp-Vergabe in<br />

der Kopfzeile (bündige<br />

Darstellung des<br />

Kopfzeilentextes)<br />

Abb. 38: Tabstopp der Formatvorlage KOPFZEILE anpassen


130 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Zum anderen ist es auch möglich, eine bündige Positionierung der Seitenzahl<br />

über die Vergabe des TABSTOPP LINKS mit Hilfe des Lineals zu bewirken (Abb.<br />

39):<br />

Abb. 39: Tabstopp links setzen<br />

Römische und arabische<br />

Seitenzählung<br />

als Kombination<br />

Sofern vor Beginn des Fließtextes römisch gezählt werden soll, muss die Seitennummerierung<br />

mit Beginn der Einleitung bei 1 starten. Dazu ist es erforderlich,<br />

die Seitenzahl der Kopfzeile der Einleitung anzuklicken, so dass sie<br />

grau markiert wird. Ein Rechtsklick darauf ruft ein Optionsfeld hervor, wobei<br />

der Befehl SEITENZAHLEN FORMATIEREN... anzuklicken ist.<br />

Abb. 40: Seitenzahlen formatieren<br />

Anpassung der<br />

Zählweise<br />

Im Fenster SEITENZAHLFORMAT ist nun die Zählweise so zu verändern, dass<br />

die Seitennummerierung mit 1 beginnt. Der entsprechende Wert wird bei BE-<br />

GINNEN BEI: vergeben.


Erstellen einer Dokumentvorlage 131<br />

Abb. 41: Seitennummerierung verändern<br />

Sofern die Verzeichnisse vor dem Textbeginn mit einer römischen Paginierung<br />

versehen werden sollen, sind die Arbeitsschritte des Abschnitts „Paginierung<br />

des inhaltlichen Teils der Arbeit“ (siehe 5.3.4) bis auf eine kleine Änderung<br />

zum Ende des Arbeitsschrittes zu wiederholen:<br />

(1) Positionierung des Cursors in der Kopfzeile des ersten Verzeichnisses, das<br />

nummeriert werden soll (hier: Abbildungsverzeichnis);<br />

(2) SCHNELLBAUSTEINE innerhalb der Befehlsgruppe EINFÜGEN anklicken;<br />

(3) FELD… zum Aufrufen der Feldfunktion auswählen;<br />

(4) als KATEGORIE NUMMERIERUNG einstellen, unter FELDNAMEN PAGE auswählen<br />

und das FORMAT auf I, II, III… umstellen.<br />

Zusammenfassung:<br />

Übergang von römischer<br />

zu arabischer<br />

Zählweise<br />

Damit die Seitenzahl rechtsbündig mit dem Text abschließt, muss auch hier<br />

noch der Tabstopp links an den Seitenrand gesetzt und ein entsprechender<br />

Tabstopp vergeben werden. Dieser Arbeitsschritt ist für jedes Verzeichnis zu<br />

wiederholen, das römisch paginiert werden soll (Voraussetzung: Strukturierung<br />

des Dokuments durch Abschnittsumbrüche).<br />

Obwohl in der Kopfzeile die Paginierung fehlerfrei dargestellt wird, kommt es<br />

meistens vor, dass MS Word im Inhaltsverzeichnis die Kombination von römischer<br />

und arabischer Zählweise nicht korrekt abbildet. Um diesen „Fehler“ zu<br />

beheben, müssen Sie innerhalb der römisch paginierten Kopfzeile die Seitenzahl<br />

entsprechend formatieren; die Paginierungsweise muss also noch in das<br />

„Gedächtnis“ von MS Word geschrieben werden. Dazu klicken Sie innerhalb<br />

Fehlerhafte Darstellung<br />

der Seitenzahl<br />

innerhalb des IVZ<br />

beheben


132 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

der Kopfzeile auf SEITENZAHL (Multifunktionsleiste) SEITENZAHLEN FOR-<br />

MATIEREN… und wählen dann das entsprechende und übereinstimmende<br />

ZAHLENFORMAT aus.<br />

5.3.5 Kurzer Exkurs: Literaturverwaltung<br />

Literaturverwaltung:<br />

Citavi<br />

Wie bereits zu Beginn des vierten Kapitels vorgestellt, raten wir bei der Anfertigung<br />

einer wissenschaftlichen Arbeit zur Nutzung eines Literaturverwaltungsprogramms.<br />

Aktuell bietet hierfür Citavi das umfangreichste Funktionsrepertoire<br />

(vgl. Swiss Academic Software 2013):<br />

• Weltweite Recherchefunktion mit Hilfe hochklassiger Datenbanken und<br />

Kataloge sowie Einbindung der eigenen Hochschulbibliothek und dort lizenzierter<br />

Datenbanken;<br />

• Literaturmanagement (inklusive Integration von PDFs und anderen Dokumenten);<br />

• Wissensmanagement zur Speicherung und Auswertung (in)direkter Zitate,<br />

Zusammenfassungen, Bild- oder Dateizitate sowie Kommentaren und eigenen<br />

Gedanken;<br />

• Wissensorganisation anhand eines Kategoriensystems zur Gliederung und<br />

Strukturierung der Inhalte der eigenen wissenschaftlichen Arbeit inklusive<br />

automatischer Skripterstellung;<br />

• Publikationsassistent zur Unterstützung der Zitationsarbeit sowie Bibliographie;<br />

• Aufgabenplanung zur Überwachung der einzelnen inhaltlichen sowie strukturellen<br />

bzw. informellen Arbeitsschritte.<br />

Aufgrund der thematischen Ausrichtung dieser lediglich einführenden Handreichung<br />

und der Komplexität der Möglichkeiten eines Literaturverwaltungsprogramms<br />

können wir an dieser Stelle keine überblicksartige Einführung in<br />

die Arbeitsweise mit einem solchen Programm wie z. B. Citavi oder gar anderen<br />

Applikationen anbieten. Meistens bieten jedoch die Hochschulbibliotheken<br />

oder Kompetenzzentren der Hochschulen entsprechende Schulungen an.<br />

Es ist in jedem Fall ratsam, an einem solchen Kurs teilzunehmen.


Erstellen einer Dokumentvorlage 133<br />

Neben der Benutzung eines Literaturverwaltungsprogramms kann es hilfreich<br />

sein, die zu verwendende Literatur (zusätzlich) mit Hilfe der dafür vorgesehenen<br />

Word-Funktion zu verwalten. Sofern die Arbeitsweise mit dem Publikationsassistenten<br />

(Citavi) nicht zusagt oder falls gänzlich auf ein externes Unterstützungsprogramm<br />

verzichtet wird, sollte zumindest diese Word-Option<br />

genutzt werden. Microsoft bietet ab MS Word 2007 eine Funktion zur Verwaltung<br />

von Literaturquellen entsprechend einer Auswahl etablierter Zitierstandards<br />

an. Aufgrund dieser Eingaben erstellt MS Word ggf. im Anschluss ein<br />

Literaturverzeichnis. Neben der Reduzierung des Zeitaufwands wird somit<br />

auch Fehlern bei der Erstellung des Literaturverzeichnisses vorgebeugt.<br />

Literaturverwaltung<br />

mit MS Word<br />

Die Funktion der Literaturquellenverwaltung von MS Word ist in der Multifunktionsleiste<br />

unter VERWEISE innerhalb der Befehlsgruppe ZITATE UND LITERA-<br />

TURVERZEICHNIS zu finden:<br />

Abb. 42: Zitate und Literaturverzeichnis<br />

Soll im Text ein Zitat mit einer Quellenangabe versehen werden, genügt ein<br />

Klick auf ZITAT EINFÜGEN und NEUE QUELLE HINZUFÜGEN… . Es erscheint<br />

eine Eingabemaske, in der die notwendigen Angaben zur Quelle eingetragen<br />

werden können (Abb. 43). Im unteren Bereich dieses Fensters werden sogar<br />

Beispiele eingeblendet, wie Sie die Eingaben eintragen sollen.<br />

Zitat mittels Word-<br />

Funktion einfügen


134 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Abb. 43: Quelle erstellen<br />

Zitat als Feldfunktion<br />

Sind alle notwendigen Informationen eingetragen, reicht ein Klick auf OK und<br />

MS Word erstellt an der Textstelle, wo Sie den Cursor platziert haben, die entsprechende<br />

Quellenangabe. Es wird somit eine Feldfunktion eingefügt, die<br />

diesen Quellenbeleg mit der dazugehörigen Quelle im Quellen-Manager verbindet.<br />

Änderungen der Quellenangabe in der Quellenverwaltung (Quellen-<br />

Manager) oder ein Wechsel des Zitierstils wirken sich automatisch auf die im<br />

Text gesetzten Quellenbelege aus; sie werden entsprechend geändert.<br />

Abb. 44: Quellenbeleg im Text bearbeiten<br />

Zitat in statischen<br />

Text umwandeln<br />

Sollte ein Detail innerhalb der von MS Word erstellten Quellenangabe fehlen,<br />

oder müssen an der Interpunktion Änderungen vorgenommen werden, so kann<br />

diese Feldfunktion in einen statischen Text umgewandelt werden (Abb. 44).<br />

Es ist jedoch zu beachten, dass der dafür notwendige Klick auf ZITAT IN STA-<br />

TISCHEN TEXT KONVERTIEREN auch die Verbindung zwischen Quellenbeleg im<br />

Text und der Quelle im Quellenmanager löst.


Erstellen einer Dokumentvorlage 135<br />

Den Quellen-Manager rufen Sie mit einem Klick auf QUELLEN VERWALTEN auf.<br />

Dieser ist in zwei Verwaltungssysteme untergliedert:<br />

Quellen-Manager<br />

Abb. 45: Quellen-Manager<br />

Alle jemals bzw. zumindest in letzter Zeit verwendeten und in MS Word eingetragene<br />

Quellen werden innerhalb der MASTERLISTE aufgeführt. Die Quellen,<br />

die im aktuellen Dokument verwendet sprich zitiert wurden, sind unter AKTU-<br />

ELLE LISTE aufgelistet. Zur besseren Kennzeichnung sind sie mit einem Haken<br />

(ZITIERTE QUELLE) versehen. Falls Sie denselben Autor/dieselbe Autorin mit<br />

seinem/ihrem Werk im Text erneut zitieren wollen, müssen Sie die Quelle<br />

nicht erneut unter ZITAT EINFÜGEN eingeben. Durch dessen Listung in der<br />

AKTUELLEN LISTE erscheint nach dem Klick auf ZITAT EINFÜGEN das zuvor<br />

zitierte Werk in der Schnellstartliste.<br />

MS Word bietet eine Reihe etablierter Zitierstandards (APA, Chicago, Harvard,<br />

MLA usw.). Welcher Zitierstil angewendet werden soll, können Sie innerhalb<br />

der Befehlsgruppe ZITATE UND LITERATURVERZEICHNIS unter FORMATVORLAGE<br />

festlegen. Wird Ihr bevorzugter Zitierstil nicht aufgeführt, können Sie diesen<br />

nachträglich importieren. Zitierstile und entsprechende Import-Anleitungen<br />

finden sich im Internet<br />

Zur Erstellung des Literaturverzeichnisses genügt nach der Positionierung des<br />

Cursors an der entsprechenden Textstelle ein Klick auf LITERATURVERZEICHNIS<br />

und LITERATURVERZEICHNIS EINFÜGEN.<br />

Master- und Aktuelle<br />

Liste<br />

Zitierstil<br />

Erstellung des Literaturverzeichnisses<br />

(ggf. 13. Schritt)


136 Erstellen einer Dokumentvorlage<br />

Abb. 46: Literaturverzeichnis einfügen<br />

Von der Verwendung der beiden von MS Word vorgeschlagenen Literaturverzeichnisse<br />

(unter LITERATURVERZEICHNIS EINFÜGEN (INTEGRIERT)) raten wir<br />

ab, da automatisch eine Überschrift namens „Literaturverzeichnis“ erstellt<br />

wird, die mit einer (eigenen) Formatvorlage verknüpft ist. Aus dieser Verknüpfung<br />

können Probleme bei der zuvor strukturierten Nummerierung der<br />

Überschriften entstehen, so dass diese Überschrift ebenfalls mit nummeriert<br />

und auch dementsprechend im Inhaltsverzeichnis mit einer Zahl aufgelistet<br />

wird. Auch das Literaturverzeichnis lässt sich genau wie alle anderen generierten<br />

Verzeichnisse zu jedem Zeitpunkt aktualisieren.


Ein Schlusswort 137<br />

6. Ein Schlusswort<br />

„Die Arbeit mag unbekannt bleiben, unansehnlich sein, darf aber nicht unterlassen<br />

werden, damit man in dem Bewußtsein sterben kann, sein Werk getan<br />

zu haben.“ Dieser Satz aus dem 1859 erschienenen Roman „Oblomow“ des<br />

russischen Schriftstellers Iwan A. Gontscharow (1812-1891) mag ungeachtet<br />

seiner pathetischen Anmutung als Leitmotiv für unsere Schrift dienen, wofür<br />

mindestens drei Gründe sprechen:<br />

Zum ersten sind wir von der Notwendigkeit unseres Vorhabens mehr denn je<br />

überzeugt und sehen uns durch die Probleme und Verständnisschwierigkeiten<br />

Studierender in unseren Lehrveranstaltungen wie auch deren zahlreiche Nachfragen,<br />

die uns per E-Mail oder auch persönlich zum Thema gestellt werden,<br />

geradezu aufgerufen, eine eigens darauf abzielende, umfassende (wenn auch<br />

keineswegs vollständige) Handreichung zur Verfügung zu stellen.<br />

Zum zweiten wissen wir um die Unzulänglichkeiten dieses Leitfadens. So gaben<br />

wir u. a. den Versuch auf, die einzelnen Teile (Kapitel 1 bis 3 von Bernhard<br />

Rohde, Kapitel 4 und 5 von Oliver Zetsche) stilistisch einander anzugleichen,<br />

bald wieder auf. Inzwischen begreifen wir es sogar als Bereicherung,<br />

dass zwei Lehrende sich auf unterschiedliche Weise eines Themas annehmen<br />

und dieses dann jeder auf seine Art dem/der Leser/in zu vermitteln suchen. –<br />

Des Weiteren verzichteten wir (vorerst noch) auf die Anfertigung eines möglicherweise<br />

hilfreichen Stichwortverzeichnisses zugunsten eines vertretbaren<br />

Erscheinungstermins.<br />

Zum dritten hoffen wir auf die Chancen qualifizierter Rückmeldungen sowohl<br />

von studentischer als auch von lehrender Seite. Nichts ist perfekt und für die<br />

Ewigkeit geschaffen; uns deshalb ahnen wir auch bereits, dass wir uns künftig<br />

mit Ergänzungen und Korrekturen unseres Textes beschäftigen werden müssen.<br />

Aber das ist ausdrücklich erwünscht, denn es ist und bleibt eben ein erheblicher<br />

Unterschied, ob ich schreibender Verfasser oder lesende/r Studierende/r<br />

bin; und was uns möglicherweise völlig klar und leicht eingänglich<br />

vorkommen mag, muss deshalb für Studierende nicht zwangsläufig gleichermaßen<br />

verständlich, widerspruchsfrei und in der Studienpraxis umsetzbar erscheinen.


138 Ein Schlusswort<br />

Wir wissen, dass es immer Zweifels- und Problemfälle geben wird und auch wir<br />

hier nicht auf jede denkbare Schwierigkeit eingehen konnten geschweige<br />

denn annehmen, nun den Stein der Weisen gefunden zu haben. Wir können<br />

grundsätzlich deshalb nur zum eigenen Durchdenken und Abwägen der Möglichkeiten<br />

raten und weisen ausdrücklich auf die weiterführende Lektüre hin.<br />

Die selbstkritische Rückschau auf unser Werk führte uns auch immer wieder zu<br />

unseren Erfahrungen mit Verhaltens- bzw. Vorgehensweisen Studierender bei<br />

der Anfertigung ihrer schriftlichen <strong>Arbeiten</strong>, die wir in zahlreiche Fragen umformulierten<br />

und zu beantworten suchten. Deshalb hoffen wir, dass künftig<br />

Studierende z. B.<br />

• bei der Suche nach käuflich erhältlichen Fachbüchern nicht ausschließlich<br />

die Website eines großen Internetversandhandels aufrufen (dessen Name<br />

an den größten Fluss der Erde erinnert) und statt dessen primär die Gesamtkataloge<br />

des Buch(groß)handels zu Rate ziehen;<br />

• die wichtigsten Fachzeitschriften für Soziale Arbeit bzw. ihrer Bezugswissenschaften<br />

als reguläre Quelle jeder Recherchearbeit intensiv berücksichtigen;<br />

• weithin unbekannte Formatierungsfunktionen (wie u. a. Silbentrennung,<br />

Abschnittswechsel, Absatzkontrolle) in ihr technisches Handlungsrepertoire<br />

aufnehmen;<br />

• allen fremden Texten, vor allem aber solchen aus dem Internet, mit kritischer<br />

Distanz und Skepsis gegenübertreten (was folglich auch für unseren<br />

Leitfaden gilt).<br />

„Damit wollen wir uns bescheiden“ lautet der letzte Satz in dem Roman „Die<br />

Feuerzangenbowle“ (1933) von Heinrich Spoerl (1887-1955), und in dieser<br />

Erwartungshaltung wollen wir es nun (zunächst) auch gut sein lassen.


Literaturverzeichnis 139<br />

Literaturverzeichnis<br />

Badry, Elisabeth u. a. (2012): Arbeitshilfen für soziale und pädagogische Berufe. 6., erw. u.<br />

aktual. Aufl. Köln: Luchterhand.<br />

Bänsch, Axel/Alewell, Dorothea (2009): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong>. 10., verbess. u. erw.<br />

Aufl. München: Oldenbourg.<br />

Balzert, Helmut u. a. (2010): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> : Wissenschaft, Quellen, Artefakte,<br />

Organisation, Präsentation. 4. Nachdruck Witten, Herdecke: W3L-Verlag.<br />

Bieker, Rudolf (2011): Soziale Arbeit studieren : Leitfaden für wissenschaftliches <strong>Arbeiten</strong><br />

und Studienorganisation. Stuttgart: Kohlhammer.<br />

Bohl, Thorsten (2008): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> im Studium der Pädagogik : Arbeitsprozesse,<br />

Referate, Hausarbeiten, mündliche Prüfungen und mehr… 3., überarb. Aufl.<br />

Weinheim, Basel: Beltz.<br />

Charbel, Ariane (2006): Schnell und einfach zur Diplomarbeit : Der praktische Ratgeber für<br />

Studenten. 5. aktual. Aufl. Nürnberg: Bildung und Wissen.<br />

Dewe, Bernd/Otto, Hans-Uwe (2011): Wissenschaftstheorie. In: Otto, Hans Uwe/Thiersch,<br />

Hans (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit : Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik.<br />

4., völlig neu bearb. Aufl. München: Reinhardt, S. 1735-1747.<br />

Ebster, Claus/Stalzer, Lieselotte (2013): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> für Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaftler. 4., überarb. Aufl. Wien: facultas.wuv (UTB).<br />

Engelke, Ernst/Spatscheck, Christian/Borrmann, Stefan (2009): Die Wissenschaft Soziale Arbeit<br />

: Werdegang und Grundlagen. 3., überarb. u. erw. Aufl. Freiburg i. Br.: Lambertus.<br />

Erath, Peter (2006): Sozialarbeitswissenschaft : Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer.<br />

Esselborn-Krumbiegel, Helga (2012): Richtig wissenschaftlich schreiben : Wissenschaftssprache<br />

in Regeln und Übungen. 2., durchges. Aufl. Paderborn: Schöningh (UTB).<br />

Forsbach, Beate (2011): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> am Mac in Schule, Studium und Promotion<br />

mit Anleitungen zu Word 2011 und anderen hilfreichen Programmen. Husum:<br />

Mandl & Schwarz.<br />

Franck, Norbert (2011): Lust statt Last: Wissenschaftliche Texte schreiben. In: Franck,<br />

Norbert/Stary, Joachim (Hrsg.): Die Technik wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s : Eine praktische<br />

Anleitung. 16., überarb. Aufl. Paderborn: Schöningh (UTB), S. 117-178.<br />

Haines, Maria (2009): ABC der wissenschaftlichen Abschlussarbeit. Paderborn: Schöningh<br />

(UTB).<br />

Heesen, Bernd (2010): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> : Vorlagen und Techniken für das Bachelor-,<br />

Master- und Promotionsstudium. Heidelberg: Springer.<br />

Heimes, Silke (2011): Schreiben im Studium: das PiiP-Prinzip : Mit 50 Tipps von Studierenden<br />

für Studierende. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (UTB).<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Optische_Mitte (8.10.2012)<br />

Karmasin, Matthias/Ribing, Rainer (2012): Die Gestaltung wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> : Ein<br />

Leitfaden für Seminararbeiten, Bachelor-, Master- und Magisterarbeiten sowie Dissertationen.<br />

7., aktual. Aufl. Wien: facultas.wuv (UTB).


Literaturverzeichnis 140<br />

Kornmeier, Martin (2012): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht für Bachelor, Master<br />

und Dissertation. 5., aktual. u. erw. Aufl. Bern, Stuttgart, Wien: Haupt (UTB).<br />

Kozljanic, Bernhard u. a. (2009): Bestandteile einer wissenschaftlichen Arbeit. In: Hienerth,<br />

Claudia/Huber, Beate/Süssenbacher, Daniela (Hrsg.): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> kompakt<br />

: Bachelor- und Masterarbeiten erfolgreich erstellen. Wien: Linde.<br />

Krämer, Walter (2009): Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit? 3., überarb. u.<br />

aktual. Aufl. Frankfurt/M.: Campus.<br />

Kühtz, Stefan (2012): Wissenschaftlich formulieren : Tipps und Textbausteine für Studium<br />

und Schule. 2., überarb. Aufl. Paderborn: Schöningh (UTB).<br />

Narr, Wolf-Dieter (2011): Was ist Wissenschaft? Was heißt wissenschaftlich arbeiten? Was<br />

bringt ein wissenschaftliches Studium? Ein Brief. In: Franck, Norbert/Stary, Joachim<br />

(Hrsg.): Die Technik wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s : Eine praktische Anleitung. 16.,<br />

überarb. Aufl. Paderborn: Schöningh (UTB), S. 15-32.<br />

Nicol, Natascha/Albrecht, Ralf (2011): Wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong> schreiben mit Word 2010.<br />

7., aktual. Auflage. München: Addison-Wesley.<br />

Paetzel, Ulrich (2001): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> : Überblick über Arbeitstechnik und Studienmethodik.<br />

Berlin: Cornelsen.<br />

Rossig, Wolfram E. (2011): Wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong> : Leitfaden für Haus- und Seminararbeiten,<br />

Bachelor- und Masterthesis, Diplom- und Magisterarbeiten, Dissertationen.<br />

9., überarb. Aufl. Achim: BerlinDruck.<br />

Rost, Friedrich/Stary, Joachim (2011): Schriftliche <strong>Arbeiten</strong> „in Form“ bringen : Zitieren,<br />

Belegen, ein Literaturverzeichnis anlegen. In: Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hrsg.):<br />

Die Technik wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s : Eine praktische Anleitung. 16., überarb.<br />

Aufl. Paderborn: Schöningh (UTB), S. 179-195.<br />

Samac, Klaus/Prenner, Monika/Schwetz, Herbert (2011): Die Bachelorarbeit an Universität<br />

und Fachhochschule : Ein Lehr- und Lernbuch zur Gestaltung wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong>.<br />

2., aktual. u. erw. Aufl. Wien: WUV Facultas (UTB).<br />

Sesink, Werner (2007): Einführung in das wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong> : Internet – Textverarbeitung<br />

– Präsentation. 7., aktual. Aufl. München, Wien: Oldenbourg.<br />

Standop, Ewald/Meyer, Matthias L. G. (2008): Die Form der wissenschaftlichen Arbeit :<br />

Grundlagen, Technik und Praxis für Schule, Studium und Beruf. 18., bearb. u. erw.<br />

Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer (UTB).<br />

Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim (2009): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> und Lerntechniken<br />

: Erfolgreich studieren – gewusst wie! 5., aktual. u. überarb. Aufl. Wiesbaden: Gabler.<br />

Swiss Academic Software (2013): citavi : Wissen organisieren. www.citavi.de/de/<br />

funktionen.html (13.05.2013)<br />

Theisen, Manuel René (2011): <strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> : Technik – Methodik – Form.<br />

15., aktual. u. erg. Aufl. München: Vahlen.<br />

Winter, Wolfgang (2004): Wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong> schreiben : Hausarbeiten / Diplom- und<br />

Magisterarbeiten / MBA-Abschlussarbeiten / Dissertationen. Frankfurt a. M., Wien:<br />

Redline Wirtschaft.<br />

Werder, Lutz von (1996): Einführung in das kreative Schreiben. Milow: Schibri.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!