Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet
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Formale Grundanforderungen 11<br />
„Eine gelungene Gliederung wird Ihnen … bei der nachfolgenden Ausformulierung<br />
der Arbeit helfen, neu hinzugekommene Erkenntnisbausteine den bereits<br />
bestehenden Teilen der Arbeit zuzuordnen. Die sorgfältige Erstellung der Gliederung<br />
ist auch deshalb bedeutsam, weil sie zeigt, ob und in welcher Weise<br />
Sie das Thema verstanden haben, wie Sie das Thema bearbeitet und ob Sie eine<br />
folgerichtige und geschlossene Gedankenführung entwickelt haben.“<br />
(Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 181)<br />
Mit Hilfe der Gliederung wird das Thema, der Gegenstand der Arbeit, ohne<br />
Überschneidungen in alle wesentlichen einzelnen Komponenten zerlegt und<br />
in einen sinnhaften Zusammenhang gebracht, der als „Roter Faden“ die gesamte<br />
Arbeit durchzieht und zusammenhält:<br />
„Es empfiehlt sich, eine Grobgliederung parallel zu Literaturrecherche und<br />
-auswertung anzufertigen, die mit zunehmender Einarbeitung in das Thema<br />
schrittweise verfeinert und bis zur endgültigen Fertigstellung der Arbeit adaptiert<br />
werden kann. Die endgültige Gliederung zeigt sich im Inhaltsverzeichnis<br />
der Arbeit.“<br />
(Kozljanic u. a. 2009, S. 92)<br />
Hier wird deutlich, dass eine Gleichsetzung von Gliederung und Inhaltsverzeichnis<br />
weder möglich noch sinnvoll ist, denn Gliedern im hier verstandenen<br />
Sinne ist immer prozesshaft, das Inhaltsverzeichnis hingegen ist letztlich das<br />
gelungene Produkt dieses Prozesses:<br />
„Die Gliederung, die Ihre Arbeit schließlich tatsächlich erhält, mag sich stark<br />
unterscheiden von Ihrer ursprünglichen Gliederungsabsicht. Aber das ist kein<br />
Mangel, sondern nur logische Konsequenz der Tatsache, dass eine gute problemorientierte<br />
(und nicht nur äußerliche) Gliederung sich aus der behandelten<br />
Sache selbst ergibt. […] Je stärker sich die endgültige Gliederung von der ursprünglichen<br />
Absicht unterscheidet, umso mehr ist offensichtlich zwischendurch<br />
passiert. Und darum geht es doch: dass da etwas passiert im wissenschaftlichen<br />
Arbeitsprozess.“<br />
(Sesink 2007, S. 137; Hervorh. im Orig. fett)<br />
Weitere hilfreiche Ausführungen zu Anlage und Ausarbeitung der Gliederung<br />
finden sich u. a. bei Haines (vgl. 2009, S. 107 f.).<br />
Die einzelnen Kapitel, Abschnitte und Unterabschnitte sind fortlaufend – beginnend<br />
mit „1“ – numerisch zu gliedern. Keinesfalls sollte mit „0“ begonnen<br />
werden, wie es von einigen Autoren/innen empfohlen wird (vgl. Standop/Meyer<br />
2008, S. 49). Andere Gliederungsmöglichkeiten (Kombination römischer<br />
mit arabischen Zahlen, Kombination von Großbuchstaben und arabischen Zahlen)<br />
werden hier nicht behandelt, da sie nur bei <strong>Arbeiten</strong> größeren Umfangs<br />
erforderlich werden könnten.