Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

14 Formale Grundanforderungen
2.2.2 Inhaltsverzeichnis
Alle mehrseitigen schriftlichen Arbeiten benötigen ein genaues Inhaltsverzeichnis.
Dieses wird erst nach Fertigstellung des Textes angefertigt. Im Unterschied
zur Gliederung (siehe 2.2.1) umfasst das Inhaltsverzeichnis alle
Bestandteile der Arbeit. Dies verdeutlichen Stickel-Wolf/Wolf, wenn sie das
Inhaltsverzeichnis als „…materialisierte[n] Abdruck der zeitlich früher erstellten
bzw. überarbeiteten Gliederung…“ bezeichnen (Stickel-Wolf/Wolf 2009, S.
250). Auch Theisen unterstreicht das, indem er schreibt:
„Das Inhaltsverzeichnis spiegelt den Aufbau eines Werks wider. Es muss alle Bestandteile
einer Arbeit und ihre Position nachweisen, die durch eine … Seitenzahl
ausgewiesen wird; ein Inhaltsverzeichnis ohne Seitenangaben ist unbrauchbar.“
(Theisen 2011, S. 181; Hervorh. im Orig. fett)
Das Inhaltsverzeichnis wird mit „Inhalt“ oder „Inhaltsverzeichnis“ betitelt
(vgl. Charbel 2006, S. 173). Die Seite mit dem Inhaltsverzeichnis wird nicht
mit einer Seitenzahl versehen, bei einem Inhaltsverzeichnis über mehrere
Seiten wird dessen erste Seite nicht paginiert (vgl. Rossig 2011, S. 105). Bei
einem mehrseitigen Inhaltsverzeichnis und/oder noch weiteren Verzeichnissen
vor dem Text (Abkürzungs-, Abbildungs-, Tabellenverzeichnis), d. h. nur
bei umfangreicheren Arbeiten, kann auch eine gemischte Seitenzählung von
römischer Zählung (Titelblatt bis Textbeginn) und arabischer Zählung (erste
bis letzte Textseite) gewählt werden (vgl. Bieker 2011, S. 158 f.; Rossig 2011,
S. 103).
Was gehört wie ins
Inhaltsverzeichnis?
Nicht in das Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden das Titelblatt, das (ohnehin
zumeist entbehrliche) Vorwort (das ggf. sowieso vor dem Inhaltsverzeichnis
steht), das Inhaltsverzeichnis selbst und (bei Abschlussarbeiten) die
ehrenwörtliche Erklärung (vgl. Rossig 2011, S. 105). Die Wiedergabe der Überschriften
im Inhaltsverzeichnis muss wortgetreu denen im Fließtext entsprechen.
Die am rechten Rand zu positionierenden Seitenzahlen identifizieren
dann die Seite, auf der das jeweilige Kapitel, der jeweilige Abschnitt oder
Unterabschnitt beginnt; vor diese Seitenzahlen wird nicht „Seite“ geschrieben,
wie es falsch bei Charbel (vgl. 2006, S. 173) zu sehen ist.