Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet
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58 Sprache und Stil<br />
3.2.6 Die schlechtesten Superlative<br />
Sofern die Satzbestandteile des Satzgegenstandes (Subjekt) oder des Objektes<br />
(Satzergänzung) nicht gleich sind, muss der Unterschied zwischen ihnen<br />
sprachlich verdeutlicht werden. Zu diesem Zweck können die meisten Eigenschaftswörter<br />
von ihrer Grundstufe (Positiv) über die Vergleichsstufe (Komparativ)<br />
zur Höchststufe (Superlativ) gesteigert werden.<br />
Dies gilt jedoch nicht für alle Eigenschaftswörter, einige lassen sich nur einmal<br />
steigern; darunter solche, die eine räumliche Lage anzeigen (vgl. Kornmeier<br />
2012, S. 218), z. B. „äußere“ zu „äußerste“ und „untere“ zu „unterste“.<br />
Andere Eigenschaftswörter können gar nicht gesteigert werden (vgl. Kornmeier<br />
2012, S. 218), z. B. „einmalig“, „signifikant“ oder „wahr“.<br />
Doch Studierende versuchen gerade dies immer wieder, egal ob beim Sprechen<br />
oder Schreiben. Nach unserer Erfahrung, die aber auch von anderen Autoren<br />
geteilt wird, liegen dabei folgende falsche Steigerungen auf den vorderen<br />
Plätzen (nicht: „vordersten“, denn es kann nur einen vordersten Platz<br />
geben!): „einzigste/r“, „optimalere/am optimalsten“, „maximalere/maximalste“<br />
(diese drei nennt Rossig (vgl. 2011, S. 170) sozusagen auf den Medaillenrängen).<br />
Weitere Beispiele finden sich bei Kornmeier (vgl. 2012, S. 218),<br />
darunter auch das nahezu schon redensartliche „in keinster Weise“.<br />
3.2.7 Falsche Plurals<br />
Die Bildung der Mehrzahl (Plural) von Fremdwörtern führt immer wieder zu<br />
falschen Konstruktionen. Wir beschäftigen uns hier nur deshalb damit, um<br />
einem Studierenden besonders häufig unterlaufenden Fehler ein für allemal<br />
ein Ende zu bereiten, nämlich den „Praktikas“, die während des Studiums<br />
abzuleisten sind. Unterstützt werden wir in diesem Bestreben durch die Bologna-Reformen,<br />
die im Bachelorstudium – im Gegensatz zum alten Diplomstudium<br />
– nur noch ein Praktikum (im Reformdeutsch: Praxismodul) vorsehen,<br />
so dass eigentlich das fehlerhafte „Praktikas“ gar nicht mehr vorkommen<br />
dürfte. Wer jedoch – aus welchen Gründen auch immer – von mehreren praktischen<br />
Ausbildungsanteilen sprechen will oder muss, bedient sich fürderhin<br />
der korrekten Form, die „Praktika“ lautet.