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Formale Grundanforderungen 43<br />
findet“ (Stickel-Wolf/Wolf 2009, S. 234). Nach unserer Erfahrung steht es um<br />
den korrekten Umgang mit dem Verweis „Ebd.“ aber nicht besser, denn dieser<br />
darf im Fußnotenapparat nur direkt als Folgefußnote einer vorhergehenden<br />
Fußnote stehen und die dort stehende seitengleiche (!) Quelle belegen (vgl.<br />
Standop/Meyer 2008, S. 93). Verändert sich aber später der Seitenumbruch<br />
oder verschieben sich Absätze, kann es sein, dass „Ebd.“ als erste Fußnote im<br />
Fußnotenraum steht und damit der geforderte direkte Bezug zur vorhergehenden<br />
Fußnote nicht mehr besteht.<br />
2.6.3 Belegtechnik Variante 2: Harvard-System<br />
Das sogenannte Harvard-System ist besonders in den Sozialwissenschaften<br />
verbreitet. Dabei werden zitierte(r) Verfassernachname(n), Erscheinungsjahr<br />
und Seitenangabe(n) in runden Klammern in den Fließtext aufgenommen:<br />
„Das spart Fußnoten und Schreiberei, und stört nur minimal den Lesefluss…“<br />
(Krämer 2009, S. 148). Die Angabe der Seitenzahl(en) entfällt nur dann, wenn<br />
durch den Kurzbeleg auf ein Werk insgesamt verwiesen wird. Auch Theisen<br />
klassifiziert das Harvard-System als „…lesefreundliche und drucktechnisch<br />
ökonomische Zitierweise…“ (Theisen 2011, S. 146), die sich aber nach seiner<br />
Auffassung „…vorrangig für Literaturarbeiten, bei denen das verarbeitete Material<br />
begrenzt ist“, eigne (Theisen 2011, S. 146; Hervorh. im Orig. fett).<br />
Entgegenstehend argumentieren Samac/Prenner/Schwetz, die sich für die Fußnotenbelegtechnik<br />
aussprechen: „Im Gegensatz zum Quellenverweis im Text<br />
(Harvard-Zitierweise) hat diese Form den Vorteil, dass durch den Quellenverweis<br />
in der Fußnote der Lesefluss nicht gestört wird“ (Samac/Prenner/Schwetz<br />
2011, S. 119). Und Rossig geht mit dem Harvard-System hart ins Gericht:<br />
„Außer dem verkürzten und wenig aussagenden Quellenhinweis wird hier zugunsten<br />
einer alleinigen (minimalen) Arbeitsersparnis des Verfassers auch<br />
noch das Lesen des Textes und das Zuordnen der Quellen unnötig erschwert.<br />
Der Lesefluss wird laufend unterbrochen und massiv gestört durch (Quellen-)-<br />
Informationen, die weder zum textlichen Inhalt noch zum gedanklichen Verständnis<br />
gehören.<br />
[…]