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Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

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Formale Grundanforderungen 39<br />

leicht verständlicher Sprache mit typischen Fehlern beim Gebrauch des Konjunktivs.<br />

Zudem kann bei Anwendung des Konjunktivs nie der Eindruck entstehen, es<br />

handele sich bei fachlichen Auffassungen Dritter um beweisfeste Aussagen:<br />

„Was z. B. in den Geisteswissenschaften als Beleg für eine Aussage angeführt<br />

wird – ein Zitat oder die Literaturreferenz in der Fußnote –, riefe bei den Juristen<br />

kaum mehr als ein Hohnlachen hervor: Eine Aussage wird nicht glaubwürdiger<br />

dadurch, dass sie bereits an anderer Stelle gemacht wurde; denn dass<br />

ein Sachverhalt bestimmten Fakten entspricht, muss bewiesen werden. Von einem<br />

Beweis sprechen die Juristen aber erst dann, wenn … die entsprechenden<br />

Kausalitäten nachzuweisen sind. Ob diese dann tatsächlich Beweiskraft haben,<br />

mag dahingestellt bleiben.<br />

Im Sinne von Kausalitätsabhängigkeiten ist es jedoch absolut einleuchtend,<br />

dass eine Literaturreferenz keinen Beweis, sondern allenfalls einen Beleg für<br />

eine zuvor gemachte Behauptung darstellt. […]<br />

Als Konsequenz bleibt folglich nur der Konflikt einer vorhandenen Beweislast;<br />

das Dilemma des Wissenschaftlers besteht darin, ihr mit nichts als den Mitteln<br />

des Belegs begegnen zu können.“<br />

(Haines 2009, S. 26; Hervorh. im Orig.)<br />

Schließlich ist es für uns auch keineswegs ausgemacht, dass durch eine andere<br />

Form sprachlicher Distanzierung, nämlich den ein indirektes Zitat einleitenden<br />

Verweis auf den/die referierte/n Autor/in unter anschließender Beibehaltung<br />

des Indikativs viel gewonnen wäre, wie es u. a. von Esselborn-<br />

Krumbiegel (vgl. 2012, S. 117 f.) empfohlen wird. Denn der Bezug auf den/die<br />

fremde Autor/in sollte aus stilistischen Gründen ohnehin eingefügt und nicht<br />

allein dem Kurzbeleg (siehe 2.6) überlassen werden.<br />

2.6 Belegen<br />

2.6.1 Funktion des Belegens<br />

Der Gebrauch fremden Materials ist in wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> unbedingt<br />

nachzuweisen; dies bezeichnet man als Belegen. Dabei ist zu unterscheiden<br />

zwischen dem Kurzbeleg im Fließtext oder in Fußnote(n) und dem vollständigen<br />

Beleg im Literaturverzeichnis. Beide Belege sind notwendig, und Beleg(e) im<br />

Fließtext oder in Fußnote(n) und Beleg(e) im Literaturverzeichnis müssen<br />

miteinander korrespondieren. Mit dem Vollbeleg im Literaturverzeichnis haben<br />

Zusammenhang von<br />

Kurz- und Vollbeleg

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