14.07.2014 Aufrufe

Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sprache und Stil 49<br />

3. Sprache und Stil<br />

3.1 Sprachbeherrschung als Kompetenz<br />

„Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie<br />

auszudrücken.“ Diese dem österreichischen Schriftsteller und Journalisten Karl<br />

Kraus (1874-1936) zugeschriebene Stichelei wird gerne in akademischen Kreisen<br />

zitiert. Wir möchten uns dem zweiten Satz anschließen, denn häufig werden<br />

wir mit schriftlichen <strong>Arbeiten</strong> konfrontiert, die durch erhebliche sprachliche<br />

Mängel auffallen und den Eindruck hinterlassen, der/die betreffende Studierende<br />

beherrsche seine/ihre Muttersprache nur unzulänglich – ja, als<br />

schreibe er oder sie das Deutsche wie eine mäßig angeeignete Fremdsprache.<br />

„Deutsch für Deutsche“ sollte u. E. daher ein grundlegender Studienbestandteil<br />

des Studiums der Sozialen Arbeit werden.<br />

Allerdings: Sind die sprachlichen Grundlagen über Jahre hinweg nur unzureichend<br />

entwickelt und die (schrift-)sprachlichen Kompetenzen vernachlässigt<br />

worden, wird dies durch ein Bachelorstudium nicht grundlegend geändert<br />

werden können, fällt dann aber besonders auf und damit ins Gewicht. Darum<br />

möchten wir wenigstens einige Hinweise zur sprachlichen Gestaltung von<br />

schriftlichen Studienarbeiten geben, denn wissenschaftsgeleitetes Schreiben<br />

kann und muss gelernt, geübt und entwickelt werden: „Wer sich einräumt,<br />

dass das wissenschaftliche Schreiben gelernt werden muss, hat gute Chancen,<br />

es zu lernen. Das Lernen sollte bereits bei der ersten Hausarbeit beginnen“<br />

(Franck 2011, S. 120). Schließlich ist die zentrale Kompetenz aller Sozialarbeiter/innen<br />

in der erfolgreichen Nutzung des Verständigungsmediums der<br />

(mündlichen und schriftlichen!) Sprache zu sehen.<br />

Wir legen hier keine Sprachlehre und Stilkunde vor, sondern haben uns auch<br />

in diesem Kapitel von Erfahrungen mit schriftlichen <strong>Arbeiten</strong> Studierender<br />

leiten lassen. Die im Folgenden behandelten Fehler dürfen als typisch und<br />

häufig vorkommend gelten und sollen nur stellvertretend für eine Vielzahl<br />

weiterer sprachlicher Schwächen und Missgriffe stehen. Für eine nähere Beschäftigung<br />

mit dem Thema empfehlen wir die auf das Thema spezialisierten<br />

Veröffentlichungen von Esselborn-Krumbiegel (vgl. 2012), Heimes (vgl. 2011),<br />

Kornmeier (vgl. 2012) und Kühtz (vgl. 2012); aus den hier bereits vielfach

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!